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The truth of who we are

Arthur/Merlin
von

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Kapitel 1

The truth of who we are
 


 

1
 


 

Merlin PoV
 


 

Diese Nacht konnte ich mich keine Sekunde entspannen. Ich wälzte mich auf meiner schäbigen, veralteten Strohmatratze hin und her. Der so dunkel wirkende Raum beengte meine Gefühle. Als ich die beachtliche Schweißschicht auf meiner Haut bemerkte, riss ich mir mein graues Baumwollhemd vom Leibe. Mein Körper stand in Flammen, in meinem Kopf jagten sich die dort gespeicherten Erinnerungen. Im Grund könnte man sagen, ich war nicht fähig mich zu bewegen.
 

Warum war mein Körper so ausgelaugt? Ob es mit der vor wenigen Stunden statt gefundenen sexuellen Handlung zu tun hatte, oder doch die Nerven, welche ich die letzten Tage auf bringen musste, entschied ich dieses Nacht nicht.
 

Denn als ich dachte es könnte nicht mehr schlimmer werden, passierte diese Nacht etwas, was mich aus der Bahn warf. Es war frustrierend so leichte Beute für die Adelssicht zu sein. Sobald ich aus meiner schützenden Hütte hinaus auf die Straße des Königsreiches trat, spürte ich sofort etliche Blicke auf mir. Von den Rittern, die hoch zu Ross an mir vorbei trappten, oder die Prinzessinnen, die von weit entfernten Ländern anreisten, in der Hoffnung mit Prinz Arthur endlich ein Bündnis für die Ewigkeit schließen zu dürfen.
 

Diese Frauen waren so töricht, es war gut das sie mich selbst nie ansahen, mich eher als Geist war nahmen als ein Menschen. Ich hatte nicht viele Bekanntschaften mit Königtöchtern gemacht, jedoch die Wenige, die ich erdulden musste, reichten mir für mein restliches Leben.
 

Diese Hochnäsigkeit gefiel mir überhaupt nicht. Sie erzählten mir stundenlang von ihren ansträngenden Tagen am Hof. Wie sie doch in Zeitdruck waren all ihre Termine einzuhalten. Diese Termine bestanden daraus, sich zu baden und das wohlgemerkt in reichlich Milch. Ein paar Runden über den Hof des Schlosses zu wanderten und zum Abendessen wieder anwesend zu sein. Wenn ich so darüber nachdachte, dann konnte ich mit meinem bisherigen Leben zufrieden sein. Ich hatte es wirklich nicht leicht, musste schon vieles über mich gehen lassen.
 

All die Schläge und misstrauischen Blicke der Dorfbewohner, jedoch möchte ich keine der schlechten Erfahrungen eintauschen. Denn niemals wollte ich so sein wie diese Adeligen. Diese Prinzessinnen lebten eine Scheinwelt in der es kein Böses gab. Keine Kriege welche ausgefochten wurden.
 

Ich blieb in der Realität und stellte mich den Tatsachen. Das selbst Camelot kurz vor einem Krieg stand und das Arthur es ganz sicher nicht einfach haben wird. Warum dachte ich nur so viel über ihn nach? Sollte ich nicht wenigstens nach dieser Attacke auf meine Unschuld so etwas wie Hass für ihn verspüren? Zu meiner Enttäuschung hatten sich meine Gefühle ihm gegenüber keineswegs in Wut oder Hass gewandelt. Er war immer noch mein Herr, ich mochte ihn selbst jetzt noch, und das obwohl jeder Muskeln meines Körpers schmerzte.
 

Vielleicht sollte ich mich sogar für verrückt erklären lassen. Über meine Gedanken musste ich kichern, sie waren so absurd, dass ein Außenstehender mich bestimmt sofort auf einen Scheiterhaufen werfen würde.
 

„Merlin? Bist du wach?“
 

Ich erschrak zu Tode als plötzlich die Türe zu meinem Zimmer aufging und Gaius diese vorsichtig wieder schloss.
 

„Gaius? Die Sonne ist noch nicht einmal aufgegangen, warum bist du schon auf?“

„Das könnte ich dich auch fragen, Junge. Hast du da soeben gekichert oder hatte ich mich verhört?“
 

Er kam wegen meines Kicherns kurz vor Sonnenaufgang in mein Zimmer? Jetzt konnte ich mich nicht mehr zurück halten. Ich lachte herzhaft, rollte mich von links nach rechts.
 

„Gaius, du bist echt seltsam.“

„Bitte?“ seine weißen Augenbrauen waren skeptisch in die Höhe gezogen und verwundert starrte er mich an.
 

Ohne das Gaius es wusste, half er mir für einige Zeit meine Probleme zu vergessen. Ich war dankbar und stolz darauf hier bei ihm zu sein. Er zeigte mir die große Kunst des Heilens, den Umgang mit den Kräutern der Umgebung und lehrte mich, wie ich meine Zauberkraft am besten verbergen konnte. Er war ein weiser Mann, der schon vieles von der Welt gesehen hatte und beeindruckte mich jeden Tag aufs Neue mit seinem vorhandenen Wissen.
 

Im Endeffekt warteten wir nur darauf, dass die Sonne endlich aufging und wir los ziehen konnten in die Wälder der Umgebung. Unsere morgendlichen Wanderungen über das Stück Land befreiten den Körper von unreinen Gedanken und erleichterten den Alltag. Und von diesen sogenannten unreinen Gedanken hatte ich wirklich genügend.

„Sei vorsichtig mit dieser Pflanze, Merlin. Diese wachst hier kaum noch.“
 

Behutsam hob ich das besagte Gewächs in meine Tasche. Die Blüten erstrahlten in einem hellen Gelb, die von roten Fasern durchzogen waren. Ehrfürchtig berührte ich die Blüten sanft, ließ meine Finger darüber tanzen und lächelte. Ein angenehmes Kribbeln durchdrang meine Fingerspitzen.
 

„Merlin? Wie ergeht es eigentlich unserem Prinzen? Ich habe gehört, dass er bald zum König ernannt wird.“
 

Verwundert über das plötzlich auftauchende Gespräch schwieg ich erst. Ich überlegte mir eine passende Antwort.

„Ich denke Arthur kommt gut damit klar, immerhin ist er sein ganzes Leben schon darauf vorbereitet worden.“ den frustrierten Unterton in meiner Stimmlage hatte ich dabei jedoch nicht bemerkt.
 

„Ist etwas zwischen euch vorgefallen? Du hörst dich gereizt an.“ fragte er mich besorgt.
 

„Nein, tut mir leid Gaius. Diese Nacht hatte ich nur nicht viel Schlaf, mach dir keine Sorgen.“
 

Was sollte ich ihm sonst sagen? Die Wahrheit? Wie wäre es mit „Hey Gaius, nein es ist doch etwas zwischen uns vorgefallen. Der zukünftige König ist über mich hergefallen und hat mir meine Jungfräulichkeit auf brutalster Art und Weise genommen? Das wäre immerhin nicht gelogen. Diesen überempfindlichen Gedankenstorm versuchte ich auf schnellem Wege los zu werden. Für solche Worte wurden bekanntlich ja sogar Menschen geköpft.
 

Als Gaius mir mit einer Handbewegung deutete, dass die heutigen gefundenen Kräuter wohl bis morgen ausreichten, machten wir uns zusammen zurück auf den Weg nach Camelot.
 

Unerwartet streifte eine aufkommende Windbriese mein Gesicht. Genüsslich schloss ich meine Augen und atmete die kühle Morgenluft ein. Das war eines meiner wenigen Höhepunkte am Tag. Ich liebte die reine Luft am Morgen, sie wirkte so unschuldig.
 

Ruckartig wurde dieser stille Moment von Hufen zweier Pferde zerstört. Ich hörte deutlich die regelmäßigen auf und ab Bewegungen der Tiere, diese konnten sich nicht weit entfernt von uns befinden. Als sich dann ein schneeweißes Pferd in mein Blickfeld schlich, wurde mir schlagartig übel. Würde ich nicht viele wertvolle Kräuter in meiner Tasche mit mir tragen, wäre ich bereits hinter den nächsten Busch gesprungen und es war mir im Moment auch egal wie weit dieser nach unten führte.
 

Doch ich musste Fassung bewahren, und deswegen zwang ich mich zu einer Verbeugung und hoffte Arthur würde einfach weiter reiten.

Mit Entsetzen stellte ich fest, dass er mich mit einem Lächeln ansah und sich von seinem Pferd schwang. Ich hätte doch in die Büsche springen sollen.

„Gaius, Merlin. Ich hätte nicht erwartete euch um diese Tageszeit hier anzutreffen.“
 

„Die Freude ist ganz auf unserer Seite, werter Prinz.“ Caius verbeugte sich huldvoll vor seinem Prinzen.
 

„Ich könnte etwas Hilfe bei der Jagd gebrauchen, denn Leon wollte soeben nach Camelot zurück kehren.“ Arthur blickte seinen Mitreiter an und dieser stimmte mit einem Nicken zu. „Würde es dir etwas ausmachen, wenn ich mir Merlin ausleihen würde, Gaius?“
 

„Gewiss nicht.“ Gaius wendete sich mir zu und ich übergab ihm die Tasche voller Kräuter.
 

Natürlich war mir klar, dass Arthur die Jagd nur als Vorwand nahm. Wer wollte schon mit einem Tollpatsch wie mir freiwillig auf die Jagd gehen? Er tat es bis jetzt nur ein einziges Mal und ich dachte dies hätte ihm gezeigt, dass meine Stärke nicht darin bestand leise zu sein.
 

Mein Verdacht wurde spätestens dann bestätigt, als ich mich an einem massiven Baumstamm wiederfand. Arthurs Körper drückte sich gegen meinen, sein Atem berührte hauchzart meine Nasenspitze. Er musste verrückt geworden sein, wie konnte er nur so etwas mitten im Wald tun?
 

Ich wollte mich ihm wiedersetzen, ihn von mir hinfort stoßen und laufen so schnell mich meine Füße trugen. Doch mein Widerstand brach, ich musste mich meinem Schicksal ergeben. Meine Seele hatte ich an den Teufel höchstpersönlich verkauft. Sündige Lippen pressten sich an meine, ich passte mich seinem Rhythmus an und stöhnte wohlig unter seinen Liebkosungen auf.
 

„Ich wusste, dass es dir gefällt.“ sein heißer Atem an meinem Ohr ließ mich erzittern.

„Arthur, du solltest damit aufhören.“ stotternd schaffte ich es meinen Satz zu vollenden.

Plötzlich entfernte er sich von mir, machte einen Schritt zurück und starrte mich empört an.
 

„Willst du mir jetzt vorschreiben was ich zu tun und zu lassen habe?“

„Nein, natürlich nicht. Du wirst König Arthur, da solltest du dir eine Frau suchen und nicht mit deinem Diener das Bett teilen.“ Ich benötigte viel Kraft um meinen Satz mit der nötigen Überzeugung meinen Herren zu übermitteln.

Erschrocken bemerkte ich die auffällige Gefühlsregung in ihm. Er ballte seine Hände zu Fäusten, packte mich an meiner Kleidung und schlug mir brutal ins Gesicht. Mein Kopf flog zur Seite, ich sah für wenige Sekunden nichts mehr, alles wurde schwarz.
 

Ich spürte lediglich den Hass in ihm, ich hatte einen wunden Punkt in ihm angesprochen. Abrupt wurde mir mein Fehler bewusst, ich wollte mich bei ihm entschuldigen, doch Arthur ließ mich nicht ausreden.

Er stieß mich zu Boden und kämpfte mit seiner Körperbeherrschung. Er könnte seine ganze Wut an mir auslassen, sich so lange an mir austoben wie es ihm gerade gefällt, denn er ist der zukünftige König. Umso überraschter war ich als er plötzlich stillschweigend neben mir stand und nicht den Anschein machte, dass er mich jeden Moment erneut schlug. Nur noch seine Nasenflügel bebten vor Zorn und die geballten Fäuste beachtete ich mit Ungunst.
 

Ruckartig spannte ich alle Muskeln in meinen Körper an, als ich bemerkte, dass Arthur in die Knie ging und mich stillschweigend musterte. Meine Wange schmerzte und war vermutlich auffallend gerötet. Umso erstaunter war ich, als er seine Hand sanft auf die geschundene Stelle legte.
 

Ich richtete meinen Blick in die Höhe und blickte direkt in seine Augenpaare. Sie wirkten entschuldigend auf mich, als wollten sie Worte sprechen, welche niemals über seine Lippen kommen würden. Ich konnte ihm es ihm nicht übel nehmen, er stand im Moment unter enormen Druck.
 

Ein sanftes Lächeln lag auf meinen Lippen als ich meine Hand auf seine legte und meine Augenlider für einen winzigen Augenblick schloss. Ich genoss die Wärme, die von seiner Hand ausging. Arthur war kein schlechter Mensch, er reagierte nur leider in manchen Situationen vollkommen unangemessen. Plötzlich verschwand die angenehme Wärmequelle an meiner Wange. Enttäuscht öffnete ich meine Augen und stellte frustriert fest, dass es sich von mir entfernte.
 

„Komm heute Abend wieder in mein Gemach, ich erwarte dich dort.“
 

Dies waren die letzten Worte, welche er an mich richtete, eher er sich auf sein Ross schwang und davon ritt. Ich blickte ihm wehmütig hinter her, begutachtete ausgiebig seinen Rücken. Dieser Mann wirkte so stark auf mich, dass es mir regelrecht Angst machte. Ich hoffte seine Jagd würde mit großem Erfolg belohnt, generell wünschte ich diesem Menschen nur Gutes.
 

Er war mein Schicksal, ich werde ihm auf Ewig als Berater zur Seite stehen. Ihm niemals zu wiedersprechen und alles dafür Nötige unternehmen damit er seine Ziele erreichte.
 

Als ich dort am feuchten Erdenboden saß, der Sonne dabei zusah, wie sie sich an den Höhepunkt des Horizont hinauf zog, fühlte ich mich komplett ausgefüllt. Das Lächeln auf meinen Lippen wollte nicht weichen. Es hatte sich dort fest gesessen, nicht gewillt zu verschwinden. Ich würde es niemals zu geben, aber ja, ich fühlte mich auf eine merkwürdige Art und Weise stolz.
 

Stolz auf mich, dass ein Prinz mir, einem einfachen Diener so viel Aufmerksamkeit schenkte. Vermutlich war es selbstsüchtig von mir soweit zu denken. Diese Gedanken durften mir niemals entweichen, wenn jemand davon erfahren würde, wäre es vorbei mit meinem jetzigen Dasein.
 

Ich wäre ein Gejagter, ein Verstoßener ohne Perspektiven. Über das Thema der gleichgeschlechtlichen Partnerschaften sprach hier niemand, es wurde unter der Bibel begraben. Etwas Unreines hatte in unserer Gesellschaft nichts zu suchen. Ich sah viele Köpfungen, von ein paar wusste ich, dass sie bei einem teuflischen Akt, wie zum Beispiel der Sex zwischen zwei Männern erwischt wurden. Ohne Erbarmen ließ König Uther beide daraufhin köpfen und ihre Leichen wurden den Schweinen zum Frass vorgeworfen.
 

Nicht das ich Angst hätte vor einer solchen Zukunft, nein, diese Welt war grausam genug. Eher beschäftigte mich die Frage, ob Arthur sich im Klaren war, was er von mir verlangte. Immerhin musste ich durch sein Verhalten mein Leben aufs Spiel setzten. Das es jemanden in seiner Position nichts aus machte, was mit meinem Leben geschah, war mir bewusst.
 

Doch irgendetwas musste doch in seinem Kopf vorgehen, etwas von dem er mir noch nichts erzählt hatte. Ich wüsste zu gerne was er für mich empfindet. Gestern Nacht hatte er mich behandelt als wäre ich nichts wert und heute lag seine Hand so liebevoll auf meiner Wange, dass es mir unmöglich war wütend auf ihn zu sein. Ein Blick von ihm reichte mir aus, damit ich alles vergaß was er in letzter Zeit mit mir angestellt hatte. Warum nur hatte sein Körper so eine heftige Wirkung auf mich? Sobald ich ihn ansah, spürte ich dieses beängstigende Gefühl in mir aufsteigen. Ein mir fremdes Verlangen nach einem verbotenen Körper.
 

Genüsslich schloss ich meine Augen, rief Bilder von gestern Nacht aus meinem Unterbewusstsein wieder. Seine sündigen Lippen küssten sich an meinem Körper hinab, benetzten meine heiße Haut mit seinem Speicheln. Das männliche Stöhnen dicht an meinem Ohr, die Erregung, welche sich an meinen Oberschenkel presste, diese Momente hatten mich verdorben. Meine reine Seele existierte nicht länger, sie war schwärzer als die dunkelste Nacht. Ich träumte vor mich hin, bemerkte erst spät, dass die Zeit nicht auf mich wartete.
 

Entkräftet stütze ich mich an der Baumrinde hinter mir ab, erhob meinen trägen Körper und machte mich auf den Weg zurück nach Camelot. Zurück in mein Leben, welches für Außenstehende als nicht besonders abgestempelt wird. Doch etwas Entscheides hatte sich verändert.
 

Mein Schicksal nahm Formen an, die ich mich noch nicht traue zu zuordnen. Die starken Gefühle in meiner Magengegend ließen mich in Schwärmereien verfallen.
 

Schwärmereien, die mir mit nur einer einzigen falschen Bewegung das Genick brechen konnten.
 


 

Kapitel 1 Ende



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  SlytherinPrincess
2011-06-25T00:23:29+00:00 25.06.2011 02:23
Ich finde es einfach nur klasse. Dein Schreibstil, wie du Merlins Gedanken und Gefühle rüberbringst und auch die Situation super beschreibst.
Tolle Fanfiktion und bitte schreib schnell weiter^^
Lg
DesmondAlucard
Von:  nNicole
2011-05-31T13:01:57+00:00 31.05.2011 15:01
Ey Ein fach Krass toll geschrieben ich fühle richtig mit Merlin würde in an liebsten ganz doll drücken das Arthur so sein Kann were ich nicht drauf gekommen aber wie mann sagt der Apfel fält nicht weit von stamm by.Sonst super FF.


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