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O-O-Oni-chan~

Sesshoumaru x Inu Yasha
von

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Der Kuss des Verrates

Ein 'Blackout' wie es mir Kagome damals erklärt hatte, war in ihrer Zeit der Begriff dafür, wenn das eigene Gedächtnis für kurze Zeit ausgeschaltet war. Sie sprach davon, dass das passieren konnte, wenn ich zu viel Sake trinken würde oder aber wenn ich einen verdammt kräftigen Schlag auf den Kopf bekommen würde und ohnmächtig werden würde.

Ich konnte mich nicht daran erinnern Sake getrunken zu haben, doch ich konnte mich an den pochenden Schmerz in meiner rechten Schläfe erinnern.
 

Um herauszufinden, was eigentlich passiert war, versuchte ich meine Gedanken wieder zu formen. Ich saß an diesem Baum und ich wusste noch, dass ich dieses 'Problem' hatte. Eine Nebenwirkung der Salbe, die mir mein Bruder auf meine Fußballen gerieben hatte. Wie auch immer diese Reaktion ausgelöst wurde, zumindest JETZT war sie weg.

Aber zurück zu meinen Erinnerungen, da war dieses Problem und mein Bruder, der auf mich zukam. Wollte er mir nicht dabei irgendwie helfen?

Der pochende Schmerz meldete mich wieder und ich begutachtete die Stelle mit meinen krallen besetzen Fingern. Eine Beule. Meine schnelle Auffassungsgabe teilte mir gerade mit, dass die Hilfe meines Bruder mal wieder darin endete, dass er seine Faust genutzt hatte.

Geholfen hatte es, das konnte ich nicht abstreiten, aber es gab sicherlich einen besseren Weg. Ein anderer fiel mir sofort ein. Ein seltsamer Gedanke, musste wohl die Nachwirkung des Schlages sein.

„Endlich wach?“, knurrte eine leise Stimme in meiner Nähe. Ich blickte mich sofort um und sah direkt in das Gesicht meines werten Halbbruders. Hatte er wirklich die gesamte Zeit neben mir gesessen? Irgendwie gruselig.

„Wundert es dich, wenn du mich niederschlägst?!“

„Ich sagte, ich helfe dir.“

„Aber doch nicht SO!“

„Wie wäre es dir dann lieb gewesen?“

„...“

Wieso gewann dieser kalte Kerl immer jedes Wortgefecht? Ich sollte lernen meinen Mund zu halten. Hatte das nicht mal jemand schon versucht mir weiß zu machen?

Ich erhob mich schlagartig, ich hatte keine Lust weiterhin herum zu sitzen.

Wollten wir nicht in den Westen? Zu seinem Traumschloss? Alles war mir lieber als noch so eine peinliche Situation.

Wie auf Kommando bewegte sich Sesshoumaru und sein silbernes Haar, das Meinem so gleich war, wehte sachte im Wind. Ich hatte einmal von diesem Anblick geträumt.

Ohne große Fragen tapste ich ihm hinterher, noch immer ein wenig, durch den Schlag, benommen.
 

Einige Stunden liefen wir so weiter, schweigsam. Ich betrachtete den Wald um uns herum, langsam veränderte er sich. Weniger Laubbäume und immer mehr Tannenbäume. Moment Mal, ich dachte, wir würden in den Westen gehen, aber es waren doch die nördlichen Ländereien, die dafür bekannt waren, dass sie Nadelwälder besaßen.

„Sesshoumaru?“

„Hm?“

„Wir gehen nach Norden.“

Augenblicklich blieb er stehen. Ich starrte auf den leicht angespannten Rücken des Silber-haarigen, etwas schien ihn blitzartig zu durchfahren. War es die Peinlichkeit, dass wir doch nicht nach Westen gelaufen sind? Hat er sich geirrt und überlegte, wie er es am besten verstecken konnte?

Er drehte sich mit einer schnellen Bewegung um und seine goldenen Augen waren direkt auf meine versteift. Sein Blick verriet jedoch, dass er sich nicht geirrt hatte, aber auch, dass ich ebenso richtig lag.

„Inu Yasha.“

„Ja?“

„Wir rasten“

Rasten? Schon wieder? Was war denn jetzt kaputt? Mein Bruder schien sich immer mehr in Schweigen zu hüllen und ich verspürte den Drang IHM mal zu zeigen, wie so ein Blackout aussehen könnte.

Demonstrativ bewegte ich meine Schritte an ihm vorbei. Was sollte das nun werden? Rasten? Mitten am Tag? Als ob ICH eine Rast brauchen würde.

„Inu Yasha!“

Ich hörte nicht auf seine Stimme. Wenn er weiter nach Norden wollte, meinetwegen, aber ich hatte keine Lust hier rumzustehen. Er wollte auf die Juwelensplitter aufpassen, aus einem anderen Grund war ich doch gar nicht an seiner Seite. Ich konnte doch auch alleine weiterreisen oder? Er sollte eigentlich MIR folgen und nicht anders herum!

Meine Schritte beschleunigten sich.

Sollte er doch einfach zurück bleiben. Alleine kam ich so oder so wesentlich besser zurecht. Vor allem würde ich weniger Beulen davon tragen. Und damit meinte ich nicht nur die Beulen an meinem Kopf.
 

In meinen Gedanken versunken rannte ich weiter, immer schneller. Ich wollte weg von ihm. Ich hatte schon länger nicht mehr das Gefühl, dass er wirklich um mich besorgt war oder mich beschützen wollte. Meine Gedanken glitten weiter ab, weiter zu Kagome, zu meinen Freunden und meine Schritte wurden von Minute zu Minute schneller, bis ich irgendwann den harten Boden unter meinem Rücken spürte.

Er hatte mich doch eingeholt.

Konnte ich überhaupt vor ihm weglaufen?

Meine Augen hatte ich geschlossen, wollte ich doch nur endlich, dass das alles ein Ende hatte. Keine Splitter mehr zu beschützen, kein Bruder mehr, der nervte und vor allem, kein Versprechen mehr, dass ich gegenüber Kagome halte musste. Ich konnte ihr folgen, wenn das Juwel endlich verschwunden war.

„Inu Yasha...“

Ich öffnete meine Augen. Ein Meer von silbernen Haar verteilte sich wie ein Wasserfall um mich herum. Dieser silberne Wasserfall rahmte sein Gesicht in einer Art und Weise ein, wie es einfach nur bezaubernd war. Da bekam man als Mann schon wirklich Komplexe. Die Kagome in meinen Gedanken verschwand langsam aber sicher in einem Nebel aus meinen Erinnerungen.

„Du hast an sie gedacht, oder?“

„...“

„Das ist der Einzige Grund für dich einfach los zu rennen, direkt in deinen Tod.“

Seine Stimme war ruhiger, als ich es erwartet hatte. Doch seine Worte kamen mir seltsam vor.

„Tod? Ich sehe keinen Tod“, antwortete ich trotzig und ein wenig enttäuscht.

„Du bist auf direktem Weg zu Narakus Unterschlupf“

Meine Verwirrung stand mir ins Gesicht geschrieben. Naraku? Ich dachte, wir waren auf dem Weg in den Westen? Wobei bei meinem Bruder Westen und Norden wohl sehr ähnliche Himmelsrichtungen zu sein schienen.

Um dem ganzen noch einen drauf zu setzen, spürte ich kurz daraufhin die große und warme Hand meines Bruders auf meiner Wange. Diese Wärme tat gut und ich blieb ruhig liegen, rührte mich keinen Millimeter.

Die Verwirrung in meinem Kopf brach nun komplett los.

Sein nahezu perfektes Gesicht beugte sich zu mir hinab und seine Lippen schienen bereits meine zu streicheln. Mein Herz schlug sofort in einem anderen Takt und mein Gehirn schien sich auf einen weiteren Blackout vorzubereiten. Wie sonst konnte ich das Gefühl beschreiben, dass ich mich einfach nicht mehr bewegen konnte?

Warum tat er das? Warum kam er mir so nahe?

Im nächsten Augenblick presste er wirklich seine Lippen mit leichter Kraft gegen meine. Meine Augen weiteten sich, wie bei einem kleinen schüchternen Mädchen, ich könnte mich hassen für diese Reaktion, genauso wie für die Tatsache, dass es sich besser anfühlte, als ich jemals zugeben würde.

Ich wollte meine Hände bewegen, auf sein Gesicht zubewegen, diese makellose Haut mit meinen Fingern streicheln, doch ich merkte, wie er meine Handgelenke in den Boden drückte. So bestimmend, ich mochte mich gar nicht mehr wehren. Ich wollte meine Augen schließen und mich ihm einfach hingeben, diesem dominanten Mann, der da gerade über mir beugte und mir seine heißen Lippen entgegen drückte.

Zu meinem bedauern löste er den kurzen Kuss schneller, als es mir lieb war und sein heißer Atem flüsterte über meine Lippen:

„Ich werde dich ihm ausliefern... ich werde dich Naraku ausliefern mitsamt deiner Splitter. Nur so kann ich Rins Leben retten. Es wird deinen Tod bedeuten.“

Er würde was? Das musste ein Scherz sein. Das musste einfach ein Scherz sein, wieso hatte er mir eben diesen verdammt guten Kuss aufgedrückt, wenn er jetzt so etwas sagte?

Ich spürte, wie sich eine seiner Hände um meinen Hals legte, er drückte zu und meine Lugen röchelten schlagartig nach Luft. Meine nun freie Hand umklammerte seine zudrückende Hand, in der Hoffnung ihn von mir drücken zu können, jedoch vergeblich.

Ich spürte, wie um mich herum alles zu verschwimmen schien, alles wurde dunkel und das Zwitschern der Vögel wurde immer leiser, während mein Bewusstsein in einen tiefen Abgrund aus Schwarz und Stille stürzte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Kagomee16
2011-07-09T00:28:52+00:00 09.07.2011 02:28
ist ja der hammer das er ihn tatsächlich ausliefern will, doch andererseits geht es um rins leben...

bin ja mal gespannt wie es weiter geht^^

lg kagomee16

Von:  Baka_Inuyasha_chan
2011-07-07T12:34:51+00:00 07.07.2011 14:34
omg damit habe ich jetzt nicht gerechnet das sesshi ihn ausliefern wollte die ganze zeit über XD


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