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Diver

Wie ein Taucher, der nicht tauchen kann
von

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Seit nunmehr einer Woche herrschte Funkstille zwischen Kakashi und seinem Schüler. Obwohl sie für beide unerträglich war, brachte keiner den Mut auf, den anderen um ein Gespräch zu bitten. Und so zogen die Tage dahin.
 

Kakashi befand sich gerade auf dem Marktplatz, als er eine bekannte Stimme vernahm. Er drehte ihr den Kopf zu und sah Sakura, die gerade ebenfalls ein paar Einkäufe erledigte.

„Hallo, Sakura.“, rief er und ging ihr entgegen. Nicht ohne Hintergedanken. Denn nur zu gern würde er wissen, wie es seinem Schützling ging.

„Hallo, Sensei.“ Sie drehte sich zu ihm und sofort wandelte sich ihr Blick von Überraschung auf Besorgnis. „Sie sehen ja gar nicht gut aus.“

„Die letzten Tage haben mich etwas mitgenommen.“ Er setzte ein Lächeln auf.

Das Mädchen senkte traurig den Blick. „Naruto geht es nicht anders. Er isst kaum und sitzt nur in seinem Zimmer. Er lässt niemanden mehr an sich heran. Ich hab es mehrfach versucht, aber keine Chance…“ Sie seufzte.

„Verstehe…“, gab Kakashi nur als Antwort. Und wieder könnte er sich für sein Verhalten Ohrfeigen. Warum hatte er ihn nur so verletzen müssen?

„Wissen Sie, anfangs war ich wütend auf sie. Aber mittlerweile kann ich euch beide verstehen. Wäre ich Naruto, dann wäre ich wohl auch erstmal auf Abstand gegangen. Und an Ihrer Stelle hätte ich auch Probleme gehabt, die richtigen Worte zu finden. Vielleicht sollten Sie nochmal mit ihm darüber sprechen."

Der Jonin nickte. „Würde ich gern, aber ich habe das Gefühl, dass er mich nach all dem nicht mehr sehen möchte. Ich war sehr hart zu ihm und wenn er mir das nicht verzeiht, dann würde ich das verstehen.“

„Geben Sie ihm Zeit. Sie wissen doch selbst, dass er nicht lange wütend auf jemanden sein kann.“

Sie lächelte und legt ein paar Äpfel in ihren Korb. „Darf ich Sie etwas Persönliches fragen?“ Verlegen sah die Kunoichi ihn an.

„Natürlich.“ Er nickte ihr zu.

„Also, es geht mich ja eigentlich nichts an, aber Naruto hat mir erzählt, was Sie gesagt haben. Und irgendwie war das ja kein endgültiges „Nein“.„ Sie stockte. Kakashi ahnte, worauf seine Schülerin hinauswollte. „Sind Sie sich in den letzten Tagen klargeworden, was sie fühlen und ob es für ihn überhaupt einen Sinn machen würde, auf Sie zu warten?“

Ja, er hatte sich die letzten Tage wirklich intensiv darüber Gedanken gemacht, wie er nun für Naruto fühlte und wie es zwischen den beiden weitergehen sollte. Und er war auch zu einem Schluss gekommen. Eigentlich war das so nicht ganz richtig. Diesen Schluss hatte er schon vor einer ganzen Weile gefasst, jedoch hatte er ihn noch nie so deutlich vor Augen gehabt, wie jetzt.

„Ja, das bin ich.“

„Dann sollten Sie wirklich mit ihm sprechen. Geben Sie ihm noch ein paar Tage und dann hat er sich hoffentlich beruhigt. Ich muss jetzt los, Naruto wartet auf mich.“ Sakura nickte ihm höflich zu und machte sich schließlich auf den Weg nach Hause. Sie beschloss, Naruto nichts von ihrem Zusammentreffen mit Kakashi zu erzählen. Das würde ihn im Moment nur wieder unnötig aufwühlen.
 

Den ganzen Weg über dachte der Silberhaarige über Sakuras Worte nach. Ja, er musste mit ihm reden und das am besten sofort. Aber wie sollte er das anstellen, ohne es wieder komplett zu vermasseln? Er schüttelte den Kopf und versuchte, diesen Gedanken wieder zu vertreiben. Irgendwie musste er es schaffen. Wenn er Naruto nicht ganz verlieren wollte, dann musste er einfach mit ihm reden.

Er gab sich noch eine weitere Woche Zeit, um sich vorzubereiten. Es sollte ja nicht wieder in einer Katastrophe enden.
 

„Naruto, ich bin wieder da!“, rief Sakura fröhlich durch die Wohnung. Und wie erwartet erhielt sie keine Antwort. Seit er bei ihr untergekommen war, hing er nur noch in seinem Zimmer und starrte vor sich hin. Jeder ihrer Versuche, ihn auf andere Gedanken zu bringen, schlug fehl. Insgeheim wünschte sie sich, dass sie ihren Sensei gebeten hätte, mitzukommen. Dann hätte er sofort alles bereinigen können. Aber das wäre, wie sie ja selbst schon festgestellt hatte, eine schlechte Idee gewesen. Wahrscheinlich hätte das eher das Gegenteil bewirkt.

Langsam näherte sie sich dem Gästezimmer und wie vermutet lag Naruto einfach nur da und starrte Löcher in die Luft.

„Naruto? Es gibt gleich was zu essen. Ramen, die magst du doch so gern.“

„Danke, aber ich hab keinen Hunger…“, entgegnete er ihr nur. Dass Naruto nun sogar schon sein Lieblingsessen ablehnte…

Sie seufzte und ging in die Küche. Vielleicht würde er ja später etwas essen.

Sie füllte eine Schale mit den fertigen Ramen und brachte sie in sein Zimmer.

„Ich stell dir dein Essen dahin.“ Sie stellte die Schale auf den Tisch und tat einen Schritt an sein Bett heran. Wie ein Häufchen Elend lag er da und blickte an die Zimmerdecke.

„Mhm…“

„Ich weiß ja, wie schlecht es dir geht und ich verstehe dich auch, aber meinst du, dass es dir irgendwie hilft, wenn die die ganze Zeit hier liegst und in Selbstmitleid ertrinkst? Glaubst du, dass es dir dadurch irgendwann besser geht? Liebeskummer ist schlimm, ja. Aber du darfst dich davon nicht fertigmachen lassen. Ich versuche mein Bestes, um dir dabei zu helfen, aber du lässt es ja gar nicht zu! Komm endlich aus dem Loch heraus, in das du dich verkrochen hast. Du wirst sehen, irgendwann ist es vorbei und dann ist alles wieder gut. Aber du musst es auch von dir aus wollen.“ Aus ihrer Stimme konnte man leichte Verzweiflung heraushören.

Sie hatte das Gefühl, dass er ihr gar nicht zuhörte. Wie immer in den letzten Tagen. Wütend schnaubte sie.

„Von mir aus, versink halt weiter in deinem Selbstmitleid. Du wirst irgendwann sehen, was du davon hast.“ Sie drehte sich um und verließ wütend sein Zimmer.
 

Eine ganze Weile saß sie einfach nur da und dachte nach, ehe sie auf einmal von einer Stimme aus ihren Gedanken gerissen wurde.

„Entschuldige.“

Erschrocken drehte sie sich um und erblickte Naruto, der leicht lächelnd vor ihr stand. Sie war erleichtert. Anscheinend hatte ihr Ausbruch ja doch etwas bewirkt.

„Für was?“, entgegnete sie ihm.

„Dass ich mich so unmöglich verhalten habe. Du hast ja Recht. Es ändert nichts an meiner Situation, wenn ich die ganze Zeit Trübsal blase und eigentlich ist das ja gar nicht meine Art. Mich überfordert das alles einfach. Ich habe so etwas noch nie vorher durchgemacht…“ Sein Blick senkte sich und sein Lächeln schwand. Sakura erhob sich und ging auf ihn zu. Das nächste, was der Blonde spürte, war eine Umarmung.

„Ich bin für dich da. Das weißt du doch, baka. Wir schaffen das schon.“
 

Eine weitere Woche verging und schließlich kam der Tag, vor dem Kakashi solche Angst hatte. Heute wollte er zu Naruto gehen und mit ihm über alles sprechen. Und dieses Mal sollte er die ganze Wahrheit erfahren.

Er ging noch einmal durch, was er ihm sagen wollte und machte sich dann auf den Weg.
 

Zur selben Zeit sah Naruto Fern und Sakura hing im Garten die Wäsche auf. Sie wollte gerade zurück ins Haus gehen, als sie Schritte vernahm.
 

„Naruto? Du hast Besuch…“



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  mor
2012-08-12T12:34:52+00:00 12.08.2012 14:34
^^ tja....Wer ist woll Naruto's Besuch? Kakashi oder Kakashi?
Von:  Onlyknow3
2012-08-10T21:18:56+00:00 10.08.2012 23:18
Tja Liebeskummer tut weh,er vergeht aber auch wenn man sich nicht drann Klammert,sondern ihn Heilen läßt.Da tut Abstand zum verursacher ganz gut,so weit haben sich die Beiden auch wieder im Griff.Naruto der durch Sakuras anmotzer aus seiner Lethargie gerissen wurde wird auch bald wieder der alte sein.Weiter so,freu mich auf das nächste Kapitel.


LG
Onlyknow3


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