Unwirklicher Beistand

Leise schlich Rufus durch die Gänge des alten Hauses, das er so sehr hasste. Er wollte weg, aber er war noch viel zu jung. Erst 15 Jahre. Die Leute auf der Strasse würden sich wundern, wenn er so alleine herumwanderte würde. Er hatte nur noch ein paar Bedienstete und seinen Stiefvater, diesen brutalen Kerl, der immer sein Schwert, dass er anscheinend vom König erhalten hatte, bei sich trug.
Aber das alles war jetzt egal. Früh am Morgen war heute ein seltsamer Mann im Haus gewesen. Ein Besucher, mit einer Truhe in den Händen. Der Besucher war schon wieder gegangen, doch die Truhe stand nun oben auf dem Speicher. Rufus war es untersagt dort hinaufzugehen. Doch er wollte unbedingt wissen was in der Truhe war. Sie zog ihn magisch an. Leise schlich er weiter, vorbei am Zimmer seines Stiefvaters. Die Tür stand einen Spalt offen und Rufus hoffte inständig das er ungesehen an ihr vorbeikam. Er wollte gar nicht wissen was ihm wieder für eine Strafe erwarten würde, wenn er ihn erwischte.
Rufus hatte Glück. Er schaffte es ungesehen an der Tür vorbei. Siegessicher strich er sich seine braunen Haare hinters Ohr und setzte seinen Weg fort.

Einige Minuten später stand er endlich vor der Truhe. Vorsichtig kniete er sich zu ihr nieder. Sie ging ihm bis zum Oberschenkel und war blassblau bemalt worden und zum glück besaß sie auch kein Schloss, wie Rufus feststellte. Er strich über das alte Holz und hob den Deckel an. Doch was er da sah hätte er sich nie zu träumen gewagt…