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Love me,… Assassin?

von

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Titel: Love me,… Assassin?

Teil: 27
 

Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen oder Ereignissen geben, so ist das reiner Zufall.
 

Alan wurde von einem wunderbaren Geruch aufgeweckt. Es war der Geruch von Essen, das ihm das Wasser im Mund zusammenlaufen ließ. Schläfrig öffnete er die Augen, davon überzeugt, dass er noch immer unter den Nachwehen eines Traumes litt. Denn woher sollten sie etwas Essbares haben, das man braten konnte.

Alan wischte sich mit einer Hand über die Augen, als er sich in eine sitzende Position aufrichtete. Als er sich umsah, merkte er, dass er sich nicht geirrt hatte. Es brannte wirklich ein Feuer und darüber brieten zwei Fische. Woher kamen diese?

Fragend sah er sich um, doch Rida schien nie da zu sein, wenn er aufwachte. Diesmal verspürte er allerdings keine Panik, da er wusste, dass dieser zurückkommen würde. Selbst nach dem was gestern passiert war. Rida war niemand, der vor seinen Problemen davonlief, sondern sich ihnen stellte. In dieser Hinsicht war Rida besser, oder dümmer als er selbst, das war Ansichtssache.

Er richtete sich auf und ging zu dem Feuer. Kurz streckte er die Hände danach aus und ließ sich wieder im Türkensitz auf den Boden sinken. Auch wenn die Sonne am Himmel stand, so war es doch noch etwas frisch. Jedoch verhinderte die Sonne durch ihr Licht, dass man ihr Feuer sah. Hinter sich hörte er Schritte, doch inzwischen kannte er diesen Gang. Ebenso versuchte Rida heute nicht sich anzuschleichen.

Er setzte sich gegenüber von Alan an das Feuer und legte einige Zweige nach, die er unter dem Arm getragen hatte. Also war er Feuerholz suchen gewesen. Ob absichtlich oder nicht, so hatte der Schwarzhaarige durch seine Platzierung die Stelle gewählt, die am weitesten von ihm entfernt war. Alan seufzte leise, da musste er anscheinend wirklich etwas ansprechen. Auch wenn es seiner Meinung nach nichts, gab das geregelt werden musste. Sie hatten sich der natürlichsten Sache der Welt hingegeben, was war dabei?

Doch gerade als er dazu ansetzte, zu sprechen, ergriff Rida das Wort. „Wie du siehst, war ich gestern nicht nur baden. Dein Vorwurf war also völlig unbegründet. Das Bad hat sich dabei einfach ergeben.“

Alan sah den Jüngeren einen Moment lang konsterniert an. Trug er ihm seinen Vorwurf etwa noch nach? Selbst hatte er das bereits schon wieder vergessen, es war eben passiert. Und gestern waren auch noch einige andere Dinge passiert, die einem viel eher im Gedächtnis blieben. „Du hast sie gestern Abend gefangen?“

Warum er auf sein Thema einging, wusste er selbst nicht, aber so war es leichter ein Gespräch aufzubauen, in dessen Verlauf er Rida möglicherweise auf diese Sache ansprechen konnte.

„Ja, es sollte uns als Abendessen dienen, aber es kam ja etwas dazwischen.“ Rida zögerte kurz, bevor er den letzten Rest des Satzes aussprach.

Es war beinahe zu perfekt, wie ihm der Jüngere so die Brücke baute, die er benötigte. „Sollen wir darüber reden?“

„Warum? Immerhin war es nur Beischlaf, das ist die natürlichste Sache der Welt.“

„Genau.“ Alan nickte bekräftigend, bevor ihm Ridas Worte wirklich bewusst wurden. Eigentlich hatte er sich nur auf den letzten Teil konzentriert, der genau das bestätigte, was er hören wollte und auch selbst dachte. Jetzt jedoch sah er den Anderen überrascht an. „Was?“

Das war doch kein Beischlaf gewesen, sie hatten ja nicht das Bett miteinander geteilt, selbst wenn es hier eines geben würde. Das war kaum mehr als Selbstbefriedigung gewesen, nur eben mit fremder Hilfe. Konnte es sein, dass…?

Alan schüttelte innerlich den Kopf bei diesem Gedanken. Blödsinn, das konnte nicht sein, schließlich war Rida ein gesunder, junger Mann im besten Alter. Davon hatte er sich selbst überzeugen können. Da war es unwahrscheinlich, dass er noch nie das Bett mit jemand geteilt hatte. Nicht wenn er seine Zeit an Christians Seite verbrachte. Gut, er war Tag und Nacht an seiner Seite, doch auch bei so einer Aufgabe hatte er sicher Zeit für sich. Das brauchte man, um nicht verrückt zu werden, selbst jemand der so pflichtbewusst wie Rida war. Es gab immer Ecken und andere willige Partner, die wie man selbst Druck ablassen mussten. Zumindest fand er immer jemanden, wenn er danach suchte. Allerdings sprachen auch einige Dinge für seine Vermutung. Die Sache, wie Rida davon sprach; wie er die Sache nicht beim Namen nannte, seine Weigerung nicht den - wie er es nannte - ‚ganzen Weg‘ gehen zu wollen. Gestern hatte er das einfach für eines seiner Prinzipien gehalten, immerhin verband sie nicht gerade eine Freundschaft und schon gar keine Liebe. Da wollte man eben nicht zu intim miteinander werden, aber er hätte nie Unerfahrenheit dahinter vermutet. Und das ganze Benehmen nun, die falsche Scham. Nun, es gab viele Dinge, die dafür und viele die dagegen sprachen. Die Wahrheit würde er nur von einer Person erfahren.

„Was, ‚was‘? Ich sagte, es ist die natürlichste Sache der Welt.“ Rida vermied es ihn anzusehen und wendete stattdessen einen Fisch über dem Feuer.

„Ja, aber es war kein Beischlaf. Kann es sein, das du das nicht weißt?“ Alan stellte diese Frage eher vorsichtig, da sich diese Vermutung sogar in seinen Ohren unglaubwürdig anhörte.

Rida hob nun endlich den Blick und sah ihn entsetzt an. Für einen Moment wirkte er sogar verlegen, doch verflog dieser Ausdruck rasch wieder, bevor er aufgebracht antwortete. „Natürlich weiß ich, dass es da noch mehr gibt. Ich weiß nur nicht, wie ich es sonst betitelt soll.“

Und dieser Mann lebte in Christians Nähe. Eigentlich sollte er dafür Worte kennen, die sogar noch Alans Wortschatz bereichern konnten. Alan unterdrückte den Impuls den Kopf zu schütteln, das hätte wohl kaum dabei geholfen, Rida wieder zu beruhigen. Normalerweise würde Alan die Sache nun auf sich beruhen lassen, jetzt wo er wusste, dass Rida nur die richtigen Worte gefehlt hatten. Aber ihm war auch nicht der kurze Moment der Verlegenheit entgangen. Nun wo Rida schon gereizt war, spielte es kaum eine Rolle, ob er ihn noch mehr gegen sich aufbrachte. Deswegen sprach er die Sache auch ohne Umschweife an. „Bist du noch Jungfrau?“

Bei einer Frau mochte das eine Zierde sein, aber bei einem Mann erwartete man vor der Hochzeit so etwas wie Grundkenntnisse. Wenn das schon seine Braut nicht erwartete, so erwarteten das dessen Freunde. Allerdings fehlten auch diese bei Rida, wem sollte er also etwas beweisen? Selbst hatte er auch keine Freunde, aber bei ihm hatte es einfach zu seinem Erwachsenwerden dazu gehört.

Rida schnappte empört nach Luft. „Nein. Aber selbst wenn, wäre nichts Verwerfliches daran.“

Also war er es. Die letzten Worte hatten es bewiesen. Denn kein Mann fand das in Ordnung, es sei denn, er war es. Normalerweise begann man dann eher mit seinen Eroberungen zu protzen. Wenn auch nur, weil man den Neid der Anderen wecken wollte. Auch wenn sich Rida oft nicht wie andere Männer verhielt, so konnten sie in dieser Sache nicht so unterschiedlich sein. „Du bist es also. Wobei ich das schon seltsam finde, immerhin bist du Christians Begleiter.“

Anscheinend wog seine Bemerkung mehr, als die Tatsache, dass er die Wahrheit entdeckt hatte, da Rida sofort wieder in die Defensive ging. Wütend funkelte er Alan an und er gab einen Laut von sich, den man als Fauchen auffassen konnte. „Ich habe dir gestern schon gesagt, dass ich nichts mit Christian habe. Zwischen uns ist nichts außer brüderlicher Liebe.“

Beschwichtigend hob Alan die Hände. „Ich weiß.“

Und nun konnte er es auch endlich glauben. Seltsamerweise war er darüber erleichtert, wobei es ihn im Grunde ja gar nicht anging. Es konnte ihm doch egal sein, ob Rida Jungfrau war oder nicht. Es war ja nur seine Neugierde, die er hatte befriedigen wollen. Außerdem war das wieder ein kleiner Sieg über Rida, den er so verbuchen konnte. Warum war er dann nur so zufrieden mit diesem Ausgang ihres Fragespiels? Langsam wurde er wohl wirklich verrückt, es wurde Zeit, dass er wieder unter Menschen kam.

Rida zog einen Stock aus der Erde und hielt ihn Alan hin. „Iss.“

Er wirkte noch immer verärgert, weswegen Alan nur schweigend den Fisch nahm. Wenigstens hatten sie etwas Ordentliches zu essen.
 

Auch Rida nahm sich einen Fisch. Allerdings erstickte er, bevor er zu essen begann, das Feuer mit etwas Erde, die er darauf schüttete. Immerhin hatte er nur Feuer gemacht, um den Fisch zu essen. Auch er hatte genug von rohem Fleisch, außerdem brauchten sie ihre Kräfte. Er wollte das Dorf so schnell wie möglich erreichen, wenn er auch nicht wusste, wie die Menschen sie aufnehmen würden und ob. Sie waren weit von der Burg entfernt und nur weil sie ihr Dorf auf diesem Land hatten, hieß das nicht, dass sie den Landbesitzern gegenüber positiv eingestellt waren. Das sah man schon an den Räubern, die teilweise auch von diesem Land stammten.

Der Fisch schmeckte auch ohne die Gewürze, auf die er verständlicherweise hatte verzichten müssen, gut. Jedenfalls besser als das, was er in den letzten Tagen hatte essen müssen. Alan schien es auch zu schmecken, jedenfalls aß er schweigend. Das war auch besser für ihn.

Rida war klar, dass er das Gespräch zuvor an der passenden Stelle hätte beenden müssen. Nur war im Laufe ihres Disputs die Führung entglitten, nur so hatte diese Peinlichkeit ihren Lauf nehmen können. Normalerweise sprach er mit niemand über diese Dinge. Es besaß aber auch keiner die Frechheit, solche Dinge einfach ungeschminkt anzusprechen. Das sollte man niemanden fragen und wenn man doch so unhöflich war, sollte man die Antwort akzeptieren und nicht nachbohren, wenn sie einem nicht gefiel. Wie gesagt hätten sie seiner Meinung nach, gar nicht damit anfangen müssen. Die letzte Nacht war passiert und auch wenn es ihm nun peinlich war oder er es bereute - wobei zweiteres nicht der Fall war - so konnten Worte auch nichts mehr daran ändern. Es war eben passiert und nun sollte man es totschweigen, so wie es sich gehörte. Und auf keinen Fall ein peinliches Gespräch darüber führen. Das machte die Sache nur noch schlimmer. Vor allem schien es Alan darauf anzulegen, ihn zu beleidigen. Schließlich brachte er ständig die Sache mit Christian auf. Dass man so von Christian und ihm denken konnte, war ihm nie in den Sinn gekommen. Natürlich waren sie immer zusammen, doch er war sein Diener und Christian mangelte es nun wirklich nicht an adeligen, oder nicht adeligen Begleitern. Worauf ihm eben gerade der Sinn stand. Noch dazu wo er seit er Shay gefunden hatte, sowieso treu war. Etwas das viele, auch er, seltsam fanden, aber eine erfreuliche Wendung. Doch selbst wenn man es dachte, dann sprach man das nicht aus. Wie hatte Alan am Hofe nur überleben können, wenn er den Leuten die Dinge so ungeschönt an den Kopf warf? Kaum einer bei Hofe vertrug die Wahrheit, egal ob Diener oder Herr. Das hatte Rida rasch gelernt. Auch er beherrschte, es etwas zu sagen und doch etwas anderes zu meinen. Wobei er das nur selten machte, da er das als Lügen empfand, etwas das seinen Prinzipien widersprach.

Für Alan konnte er jedoch nur hoffen, dass dieser so eine Sache nie wieder ansprach. Und auch keine anderen peinlichen Dinge. Immerhin waren das Sachen, die er nicht wissen musste, so nahe standen sie sich nicht.

Rida warf Alan einen kurzen Blick zu. Er überlegte sowieso, dass er Alan, wenn sich das Dorf als sicher erwies, dort zurückließ. Natürlich nicht ohne eine Nachricht, die er ihm allerdings nicht persönlich überbringen würde. Denn dann würde dieser bestimmt dagegen protestieren. Das wollte er sich gerne ersparen. Aber es wäre besser für sie. Für ihn und auf alle Fälle für Alan. Ohne Alan kam er schneller voran und vielleicht war es für ihn so auch sicherer. Doch auch Alan hätte seine Vorteile davon. Er konnte sich richtig erholen und die Wunden ausheilen lassen, etwas für das sie bis jetzt keine Zeit gehabt hatten. Außerdem war er es, hinter dem Nimar her war und warum sollte er diesem in geschwächten Zustand gegenüber treten? Es war seine eigene Aufgabe seine Familie zu warnen, da musste nicht auch Alan sein Leben riskieren. Auch wenn er dafür mehr als nur fürstlich bezahlt wurde. Was Rida zu der Frage brachte, warum er das noch immer machte? Immerhin müsste er bis jetzt schon ein kleines Vermögen verdient haben, genug um sich für einige Zeit zurückzuziehen. Jedoch war das nur eine nebensächliche Frage. Vielleicht erfuhr er die Antwort darauf ja irgendwann einmal, doch es war nicht wichtig genug, um den Blonden danach zu fragen. Ebenso wie die Überlegungen ihn zurückzulassen müßig waren, solange sie das Dorf nicht erreicht hatten. Erst dann konnte er sich dafür oder dagegen entscheiden.

Schweigend beendeten sie ihr Essen und Rida war derjenige, der als Erster aufstand. „Wir sollten gehen. Es ist noch ein weiter Weg und ich will nicht mehr Nächte als notwendig, unter freiem Himmel verbringen.“

Was aber nur ein Teil der Wahrheit war. Natürlich sehnte er sich nach einem Bett, das nicht aus Gras und harter Erde bestand und nach richtigem Essen, das er nicht erst fangen musste, aber andere Menschen boten ihm auch einen gewissen Schutz. Auch wenn sie unnötigerweise darüber gesprochen hatten, so konnte so etwas wie letzte Nacht immer wieder passieren, solange sie alleine waren. Schließlich war das gestern auch nicht geplant gewesen und wer versicherte ihm, dass es nicht wieder passierte? Wenn jedoch Menschen um sie herum waren, so würde sich Rida, wenn schon nicht Alan, beherrschen können.

Auch Alan erhob sich und warf den Stab, auf dem der Fisch gesteckt hatte, achtlos zu Boden. „Du hast Recht. Es wäre unklug Zeit zu vertrödeln. Wir haben noch viele Kilometer vor uns. Und nicht nur du hast genug von Nächten unter freiem Himmel.“

Wenigstens waren sie in diesem Punkt einer Meinung, das war ja ein gutes Zeichen. W

Auch wenn sie sich wohl beide nur nach den Annehmlichkeiten sehnten, die ihnen das Dorf verhieß. Aber das war egal.

Rida sah noch einmal zum Himmel, um sich an der Sonne zu orientieren und schlug den Weg Richtung Dorf ein.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Eisblume
2013-02-06T19:18:49+00:00 06.02.2013 20:18
Ach ja die beiden süßen :) Sowas muss Rida doch nicht peinlich sein. Und typisch Alan dass er bei ihm deswegen ein bisschen rumstochern muss ;) Die beiden haben nach ihrem harten Leben mal Liebe und Geborgenheit verdient. Freu mich schon auf die nächste Runde mit den beiden :D lg
Von:  TinaChan
2013-02-05T17:58:41+00:00 05.02.2013 18:58
Haha sehr schön^^ Du weißt ja, ich freue mich immer über neue Kapitel und ich kann sogar erahnen was im letzten passiert ist, auch wenn ich es nicht lesen konnte xD
Interessant interessant^^ Dann wollen wir doch mal sehen wann sie besagtes Dorf erreichen^^
Freue mich auf Fortsetzung! Grüßchen, Tina


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