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Love me,… Assassin?

von

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Titel: Love me…, Assassin?

Teil: 29
 

Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen oder Ereignissen geben, so ist das reiner Zufall.
 

Rida wurde von Stimmen geweckt, die in seiner Nähe erklangen. Hastig und alarmiert fuhr er hoch und benötigte einen Moment, um sich zu orientieren. Nur langsam entspannte er sich wieder, als ihm klar wurde, wo er sich befand. Vorerst in Sicherheit, hoffte er. Allzu gutgläubig wollte er den Dorfbewohnern gegenüber aber auch nicht sein.

Die Stimmen, die ihn geweckt hatten, kamen von unten und Rida kroch auf allen vieren vorsichtig zur Leiter, um einen Blick hinunter zu werfen. Alan schien noch zu schlafen. Anders als zuvor lehnte er nicht an dem Strohballen, sondern lag daneben, seine Brust hob und senkte sich in regelmäßigen Bewegungen.

Am unteren Ende der Leiter sah er zwei Mädchen, die sich mit gedämpften Stimmen heftig unterhielten. Jedenfalls erweckten ihre Handbewegungen den Eindruck von Dringlichkeit. So genau verstand er nicht worüber sie sich unterhielten, aber da es unhöflich war weiterhin zu lauschen, beschloss Rida sich einzumischen. „Hallo. Benötigt ihr etwas?“

Erschrocken zuckten die beiden Mädchen zusammen, als sie seine Stimme hörten. Unsicher sahen sie zu ihm hoch. Dann schien sich eine der Beiden ein Herz zu fassen und stieg zwei Sprossen der Leiter hinauf. „Wir sollen euch etwas bringen.“

Dabei hob sie den Korb, den sie in ihrer Hand hatte hoch, Rida entgegen.

Also war es nur darum gegangen, wer von ihnen die Sachen übergab. „Vielen Dank.“

„In dem kleineren Schlauch ist ein Lindenblütentee und eine Tinktur ist auch dabei, für euren Freund. Das ist leider alles, was wir an Heilpflanzen noch haben.“ Das Mädchen wirkte etwas verlegen.

„Das ist genau richtig, vielen Dank.“ Rida lächelte freundlich.

„Bitte.“ Damit trat das Mädchen wieder von der Leiter hinunter und ging zu ihrer Begleiterin. Mit dieser verließ sie rasch die Scheune.

Rida sah ihnen noch nach, bis sie verschwunden waren, danach schob er sich etwas zurück und betrachtete den Inhalt des Korbes. Mehr als das Essen das darin war, interessierte ihn jedoch die Tinktur von der das Mädchen gesprochen hatte. Er fand einen Lederbeutel und öffnete diesen vorsichtig. Dem Geruch nach war es jedoch nicht aus Lindenblüten, das roch eher nach Thymian. Wenn das stimmte, dann hätte er kaum etwas Besseres bekommen können.

Alan schlief noch immer, oder er stellte sich so, das konnte Rida nicht so genau sehen. Aber egal ob wach oder nicht, er konnte zumindest das gleich anwenden. Nur das dieser ihn hoffentlich nicht wieder gleich ansprang, wenn er ihm zu nahe kam. In der letzten Zeit machte er immer erst Geräusche, bevor er neben ihn trat. Immerhin war Alan ein ausgebildeter Mörder und wer wusste, was er machte, wenn sein Opfer nahe genug an ihn herankam? Da nahm er es gerne in Kauf nur ab und an zu Boden gerissen zu werden. Wobei er froh war, dass Alan diese Art der Selbstverteidigung auch schon aufgegeben hatte.

„Alan?“ Rida wartete einen Moment, aber da er keine Antwort bekam, rutschte er etwas näher zu ihm. Den Korb stellte er vorsichtshalber neben sich auf den Boden. Erst dann legte er eine Hand auf dessen Schulter. Er wollte gerade abermals seinen Namen aussprechen, da öffnete Alan ruckartig die Augen und seine Hand packte Ridas Handgelenk.

„Was…?“

„Keine Sorge, ich bin es nur.“ Rida lächelte beruhigend, wenn er auch nicht wusste, ob das Wirkung zeigte. Aber wenigstens ließ Alan seine Hand los und er zog sie zurück.

„Was ist los?“ Alan gähnte und blinzelte. Sein Blick glitt über den Heuboden, bis er einen Spalt in der Decke fixierte, durch das Licht hereinfiel. „Ist schon Abend?“

Rida folgte seinem Blick und sah dann zum Eingang der Scheune. „Nein, ich glaube nicht. Aber man hat uns Medizin und etwas zu Essen gebracht.“

„Gut.“ Alan drehte sich etwas, so dass er nun auf dem Rücken lag.

Rida holte den kleineren Schlauch aus dem Korb und zog den Korken. Kurz roch er an dem Inhalt. Wie das Mädchen gesagt hatte, befand sich darin wirklich der Tee aus Lindenblüten. Er reichte Alan den Schlauch weiter. „Hier trink das, es wird dir helfen.“

Alan roch ebenfalls daran und verzog das Gesicht. „Das schmeckt ekelhaft.“

Anscheinend hatte er schon Erfahrung damit, wie konnte er sonst ein Urteil über den Geschmack fällen. Wobei Alan ja gerne einmal ein vorschnelles Urteil traf, wie Rida festgestellt hatte. „Das tut jede Medizin, die helfen soll.“

Mit einem Schnauben richtete Alan seinen Oberkörper auf und setzte den Schlauch an die Lippen. Jedoch dauerte es schon einige Momente, bis er wirklich davon trank und auch dann nur wenig, bevor er den Behälter wieder absetzte. „Ekelhaft.“

Es war schon erstaunlich, das sich der Ältere von ihnen am ehesten wie ein Kleinkind benehmen konnte. Doch sagte Rida nichts über dieses Benehmen, konnte aber ein Lächeln nicht verhindern. „Ja, aber es hilft und jetzt zieh dein Hemd aus.“

Als sich Alan nicht bewegte, hob Rida den Blick und sah ihn fragend an. Alan jedoch grinste ihn frech an. „Das ist ja ein ganz forscher Vorstoß. Ich hätte nicht gedacht, dass du so an meine körperlichen Bedürfnisse denkst.“

Rida benötigte einen Moment, bevor er verstand was Alan damit meinte. Er konnte sich gerade noch zurückhalten, dem Blonden einen Schlag auf den Hinterkopf zu verpassen. Wenn schon wieder solche Anzüglichkeiten von sich geben konnte, musste es ihm ja wieder gut gehen. Doch senkte er seine bereits erhobene Hand, wenn auch nur widerwillig. „Es ist deine körperliche Gesundheit, um die ich mich sorge. Und jetzt zieh dein Hemd aus und leg dich wieder hin.“

Auch wenn das Grinsen nicht verschwand, kam er Alan der Aufforderung nun nach. Es war nicht viel, was er auszuziehen hatte und bei dem Zustand des Oberteils war es fraglich, ob es einen weiteren Versuch es zu tragen überstehen würde. Leider konnte er hier nichts stehlen, da es nicht gerade eine kluge Entscheidung war, als Dieb zu gelten, wenn er Alan hier zurücklassen wollte. Man könnte sich dann an ihm dafür rächen. Die Leute hier besaßen wenig, weswegen sie auch sehr auf ihre Habseligkeiten achteten, egal ob es nun Geld oder nur ein Hemd war.

Rida tauchte zwei Finger in den Beutel mit der Flüssigkeit ein und verrieb sie zwischen seinen Händen. Während er das machte, besah er sich Alans Oberkörper. Dieser leuchtete in der ganzen Farbenpracht, die ein menschlicher Körper hervorbringen konnte. Es gab blaue Flecke in allen Stadien und auch Prellungen, ein Andenken an ihre Flucht und die vorhergehende Folter. Er bewunderte den Blonden dafür, dass er sich bis hierher geschleppt hatte, dass er seinem Körper diese Anstrengungen hatte abringen können.

Rida nahm noch etwas von der Tinktur und begann sie auf den verfärbten Stellen zu verteilen. Dabei war er nicht gerade zimperlich, da es nichts brachte, wenn man es nicht richtig einmassierte, aber Alan zuckte kein einziges Mal zusammen.

Da er sich auf die Verletzungen konzertierte, bemerkte Rida erst nach seiner Versorgung der Wunden, den Grund für die plötzliche Stille. Alan war wieder eingeschlafen, oder ohnmächtig geworden beides war möglich. Im Grunde war es egal, beides würde Alan die Ruhe verschaffen, die er dringend brauchte.

Rida nahm ihm den Schlauch mit dem Tee ab und verschloss ihn wieder. Es war ein Wunder, dass Alan nichts davon verschüttet hatte.

Ein Brot aus dem Korb nehmend, begann auch er etwas zu essen. Dabei dachte er über sein weiteres Vorgehen nach. Es war sein Vorgehen, da er Alan nicht mitnehmen konnte oder auch wollte. Momentan war Alan eine Belastung für sein weiteres vorankommen und würde ihn nur behindern. Egal ob nun bei der Weiterreise, oder einem möglichen Kampf. Es gab dort unten nur ein Pferd, wenn man das so nennen konnte. An den freien Boxen neben diesem lag wohl die Annahme nahe das es mehrere dieser Tiere gab, aber das waren Ackergäule. Tiere die zwar Pferde waren, aber deutlich langsamer als ihre für Turniere und Kämpfe gezüchteten Brüder und Schwestern. Das hier waren Arbeitstiere, Pferde wie seines waren Kriegsrösser. Trotzdem würde er nicht ohne weiterkommen, wobei er das auch nicht einfach so stehlen konnte, aber vielleicht ausborgen? Doch dafür benötigte er auch das Vertrauen der Dorfbewohner und das musste er sich erarbeiten. Damit musste er gleich heute Abend anfangen. Glücklicherweise fiel es ihm nicht schwer die Leute für sich zu gewinnen, wenn sie ihn einmal kannten.
 

Drei Tage! Frustriert sah Alan an die Decke der Kammer.

Seit drei Tagen schon arbeitete Rida in diesem Dorf mit. Fast so als wollte er sich hier ein neues Leben aufbauen. Hatte er vergessen weswegen sie hier waren, weswegen sie alles hier durchgemacht hatten? Nicht dass Alan das auch nur einen Moment wirklich glaubte. Nicht bei Rida, der Christian vergötterte wie die Inkarnation alles Guten auf dieser Welt, er würde nie zulassen, dass ihm etwas passierte. Ein Gedanke, der ihm trotz Ridas Worten noch immer nicht behagte. Vielleicht liebte er ihn wie einen Bruder, dann war das aber eine ziemlich verquere Geschwisterbeziehung.

Jedes Mal wenn er darauf drängte ihre Reise endlich fortzusetzen, schob Rida seinen Zustand als Hinderungsgrund vor. Als ob Alan nicht am besten wusste wie es ihm selbst ging, es war immerhin sein Körper. Rida ließ ja nicht einmal seine Beteuerungen, dass es ihm besser ging gelten. Dabei entsprach das der Wahrheit, es ging ihm besser. Sein Körper war größtenteils schmerzfrei, wenn er auch nicht danach aussah und von seiner Schwäche spürte er nichts mehr. Immerhin musste er mehr von diesem Tee trinken, als er wollte, doch es zeigte Wirkung. Ein Grund ihn auch weiterhin zu sich zu nehmen.

Er blickte aus dem Fenster, wo die Sonne gerade hinter den Hügeln verschwand. Ein weiterer Tag, der sinnlos verstrichen war. Nicht zum ersten Mal überlegte er, ob er seine Reise nicht einfach ohne Rida fortsetzen sollte? Alan erwartete nicht, das Rida brav hier warten würde, aber sie würden getrennt reisen, was durchaus von Vorteil wäre. Getrennt hatten sie bessere Chancen an ihr Ziel zu kommen. Außerdem war Nimar hinter ihm her, vielleicht gelang es ihm ja diesen wegzulocken. Nimar konnte nicht zwei Dinge gleichzeitig machen. Er konnte nicht seine Truppen befehlen und ihn suchen, wobei die Truppen da eher das Problem waren. Er konnte Leute schicken, die ihn an seiner Stelle suchten. Nimar war professionell in seinem Beruf, ebenso wie Alan, keiner von ihnen würde seinen Auftrag wegen persönlicher Gefühle vernachlässigen. Aber jeder Mann, der ihn jagte konnte die Burg nicht angreifen und das würde den Verteidigern helfen. Mit jeder Sekunde wurde sein Plan interessanter für ihn.

Er konnte es sogar schaffen ungesehen das Dorf zu verlassen. Dank Ridas Arbeitseifer oder auch anderer Dinge hatte man sie bei Familien im Dorf untergebracht. Allerdings getrennt, was Alan bei seinem Plan nur zugutekam. Wenn, musste er das aber heute durchziehen, wer wusste schon wie lange Rida hier noch den Bauern spielen wollte? Wenn seine Hilfsbereitschaft morgen endete, dann hatte er seine Chance vertan.

Nachdem er diesen Entschluss einmal gefasst hatte, blieb Alan nichts anderes mehr, als zu warten. Es dauerte nicht lange, bis es dunkel wurde und sich die Bewohner der Hütte zum Schlafen legten. Da diese im Hauptraum schliefen, beschloss Alan durch das Fenster auszusteigen. Er nahm sein Messer, das noch von der Flucht geblieben war und das Hemd, das ihm seine Gastgeber zur Verfügung gestellt hatte an sich. Dann jedoch hielt er noch einmal inne und nahm auch den Schlauch mit dem Tee und die Tinktur mit sich. Wer wusste wie lange seine derzeitige Verfassung anhielt?

Danach kletterte er aus dem Fenster, das glücklicherweise ebenerdig lag und schlich zur Scheune. Der Mond stand hoch am Himmel, was ihm zeigte, dass er länger gewartet hatte, als er beabsichtigt hatte. Aber so konnte er auch sicher sein, das die Dorfbewohner alle schliefen. Oder fast alle, wie er erschrocken feststellte.

Das Tor der Scheune stand offen und ein schwacher Lichtschein war zu sehen. Ein Dorfbewohner oder ein Dieb?

Alan riskierte es und warf einen Blick in die Scheune. Was er dort sah machte ihn wütend. Doch er zog sich zurück und presste sich gegen die Holzwand bevor er ein paar Mal tief durchatmete. Das war doch Rida gewesen, der sich da an dem Pferd zu schaffen machte. Er wollte ihn hier zurücklassen, das war hinterhältig. Das er eigentlich aus dem gleichen Grund hier war, trat dabei ihn den Hintergrund. Er hatte immerhin seine Gründe, Gründe die Rida nicht vorbringen konnte.

Alan beschloss seinen Plan zu vereiteln. Da er wusste, dass er die Scheune nicht ungesehen betreten konnte, schob er nur das Tor etwas zur Seite und trat ein. „Ist es für einen Ausritt nicht etwas spät?“

Rida zuckte zusammen, drehte sich dann aber ruhig um. Natürlich hatte er seine Stimme erkannt. „Und ist es nicht etwas zu spät für einen Spaziergang?“

„Oh, ich bin sicher, die klare Nachtluft tut mir gut.“ Alan kam zu ihm und den Pferd und betrachtete es. Dann wandte er sich dem zweiten Pferd in der Box daneben zu und legte eine Decke auf dessen Rücken.

„Was glaubst du, was du hier gerade machst?“ Rida klang nicht sehr erfreut über seine Anwesenheit.

„Das Gleiche wie du, ich stehle ein Pferd.“ Damit nahm er einen Gurt mit dem man sonst den Pflug am Pferd befestigte und legte es dem Pferd an. So wurden die Decken gehalten.

„Ich stehle kein Pferd, ich leihe es. Es ist alles geregelt.“

„Oh, das ändert natürlich alles.“ Alan wollte den Sarkasmus in seiner Stimme gar nicht verbergen. „Nun, ich stehle es trotzdem und da man dabei schnell vorgehen sollte, musst du mir meine Eile nachsehen.“

Damit nahm er die Zügel des Pferdes und führte es aus der Box. Rida trat ihm in den Weg und maß ihn mit einem strengen Blick. „Du bist krank. Deswegen bleib hier, bis du gesund bist und ich werde diesen Auftrag zu Ende bringen.“

Alan stieg auf das Pferd und sah zu Rida hinab. Seltsamerweise war er gar nicht so wütend auf Rida, wie es wahrscheinlich angebracht wäre. „Ich werde jetzt gehen. Du kannst gerne mit mir kommen, oder alleine weiterreisen. Anscheinend hattest du das sowieso vor. Ich bin deswegen nicht einmal wütend, weil ich das gleiche vorhatte, wobei mir die Idee erst heute gekommen ist. Geliehen, hm? Du hast das anscheinend schon länger geplant, deswegen finde ich sind wir quitt.“

Damit gab er seinem Pferd zu verstehen loszutraben. Es brauchte einen Moment, um den ungewohnten Befehl umzusetzen, doch das gab Rida die Zeit zur Seite zu treten.

Er hörte noch wie dieser genervt seufzte, dann war er aus der Scheune und lenkte sein Pferd in Richtung des Waldes.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Eisblume
2013-06-09T17:21:47+00:00 09.06.2013 19:21
Hey :D
Der liebe Alan. Rida einfach als hinterhältig beschimpfen weil er seinen eigenen Weg geht obwohl er es selbst vorhat. :)
Wenn es Alan jetzt besser geht können sie ja einen guten Plan ausarbeiten :)
Übrigens bei Love me, ...Lord war mir gar nicht bewusst das es Rida war, der vor dem Zelt stand. Bei so vielen Namen komm ich manchmal ein bisschen durcheinander ;)
Freu mich schon die Fortsetzung :D
Liebe Grüße
Von:  TinaChan
2013-06-04T16:22:12+00:00 04.06.2013 18:22
juhu ein neues kapitel :) und ein gutes noch dazu^^
Interessant, dass beide den gleichen Plan haben..sie reisen bestimmt doch noch zusammen weiter..oder eher gesagt erstmal getrennt und treffen dann in einer unglücklichen Situation aufeinander oder so :D Naja das weißt ja nur du^^ Deswegen bin ich gespannt darauf wies weiter geht :)
Grüßchen, Tina


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