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Torn

von

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Anschlag!

Etwas geknickt lief Sai durch das Root-Lager. Naruto hatte ihm erzählt, was in der Anhörung passiert war und wie geschockt er über das Ausmaß an Misstrauen war, das Sasuke anscheinend dem Dorf gegenüber hatte. Natürlich hatte der Chaosninja das persönlich genommen und beteuert, er müsse Sasuke unbedingt zeigen, dass er noch Freunde im Dorf hatte, die ihn nicht im Stich lassen würden. Sai war von so viel Treue einfach beeindruckt. Er würde alles tun, um Naruto zu helfen.
 

"-könnte uns gefährlich werden. Wir mussten es tun!" Nanu, das war doch Danzou. Wer war das da vor ihm? Glücklicherweise hatten sie Sai nicht bemerkt. Er entschied sich dafür, seinen Vorgesetzten zu hintergehen und ihn zu belauschen. Immerhin war das gerade keine unverdächtige Äußerung gewesen.
 

"Das ist zu gefährlich. Es dürfte ja wohl offensichtlich sein, wer dahintersteckt!" Danzou schien ernsthaft sauer zu sein. Hatte er ihn deshalb nicht bemerkt?
 

"Jetzt ist es zu spät. Du hast doch sicher selbst gemerkt, wie die Stimmung sich gewendet hat. Er hat Zuspruch gefunden. Wenn die Hokage anfängt, ihm zu glauben..." wendete die Gestalt ein, die leider von Schatten verborgen war.
 

"Dafür dürfte es zu spät sein. Noch gibt es keine Beweise. Nach dieser Aktion aber wird der Verdacht doch sofort auf mich fallen!"
 

"Du weißt, dass zum Wohle des Dorfes Opfer gebracht werden müssen. Wer konnte auch ahnen, dass das Uchihabalg die Mission überleben würde. Naja, wenigstens dieses Problem haben wir nun nicht mehr..." Das konnte nicht sein! Sai konnte es nicht glauben. War Sasuke etwa in Gefahr? Das musste er unbedingt überprüfen. Was würde Naruto sagen, wenn dem Uchiha etwas zustoßen würde?
 

~*~
 

Das Kunai bohrte sich hinter ihm in die Wand. Sofort führte Sasuke seine gefesselten Hände zu seinem Kopf und riss die Augenbinde herunter. Immerhin ist das ein Notfall. Die Hokage wird sich schon wieder einkriegen. Da seine Augen seit Tagen verbunden waren, mussten sie sich glücklicherweise nicht erst an die Dunkelheit gewöhnen und der Uchiha konnte seine beiden Angreifer sofort erkennen. Das waren keine gewöhnlichen Anbu, wie es aussah. Solche Kampfanzüge hatte er bislang noch nicht gesehen.
 

"Die Frage, was ihr wollt, kann ich mir wohl schenken."
 

"Nicht so überheblich, Uchiha, wir haben dich immerhin in der Hand", meinte einer der beiden Angreifer nicht minder überheblich, während er die Zelle aufschloss.
 

"Wer schickt euch, Danzou oder die Ältesten?", fragte Sasuke, um etwas Zeit zu gewinnen. Womöglich würden seine Wachen ja doch aufkreuzen. Das Chakra der beiden würden sie schon spüren, sobald diese Jutsu anwendeten, obwohl es dann wahrscheinlich auch schon zu spät war. Sollten sie ihm allerdings die Kehle durchschneiden wollen, sah es schon anders aus - dazu brauchte man kein Chakra. Daher war Reden das Beste. Die Stimmen könnten vielleicht bis zum Ausgang hallen. Sasuke hatte, als er hier hinuntergeführt wurde, die Schritte gezählt, und so viele waren es nicht gewesen. Eine andere Option gab es nicht. Er hatte zu wenig Chakra. Er musste sich auf die oben stationierten Anbu verlassen.
 

"Meinst du ernsthaft, wir würden den Zorn unserer Auftraggeber auf uns ziehen, indem wir dir verraten, wer uns den Auftrag gegeben hat? Das halbe Dorf will dich nicht hier haben. Oder siehst du deine Wachen etwa hier unten, um dir zu helfen?" Ja, es waren immerhin Anbu. Und es war genug Zeit vergangen. Sasuke konnte sich also nicht der Illusion hingeben, sie hätten einfach nur nichts bemerkt oder sie würden noch kommen. Wie waren die zwei anderen Ninjas überhaupt hier reingekommen? Seine Angreifer waren nur ein paar winzige Schritte von ihm entfernt und keiner kam zu Hilfe. Was hatte er erwartet?
 

"Wir müssen dir wohl danken. Unser Auftrag ist es, deinen Tod möglichst natürlich aussehen zu lassen und dank deiner Aktion bei der Anhörung können wir es so aussehen lassen, als wärst du armer, schwacher Gefangener irgendwelchen Folgeschäden erlegen. Man wird nie etwas Gegenteiliges beweisen können", sprach einer und beide sahen ihn herablassend an. Was für ein unglaublicher Glücksfall. Das gab ihm eine weitere, wenn auch nicht ganz ungefährliche Option. Sind die so blöd oder unterschätzen sie mich wirklich so sehr? Ein Feind schaut einem Uchiha nie ungestraft in die Augen! Mit diesen Gedanken erzwang Sasuke sein Sharingan. Die beiden zu hypnotisieren, sollte er noch schaffen können. Er forcierte alles entbehrliche Chakra in seine Augen. Allerdings war er wohl doch zu geschwächt, denn nur einer der beiden fiel bewusstlos zu Boden. Der andere wendete schnell den Blick ab.
 

"Wie hast du das gemacht? Du solltest kein Chakra mehr haben!" Jetzt hatte er auch keins mehr. Und die Schmerzen waren unerträglich. Sein Kopf fühlte sich an, als würde er jeden Moment explodieren. Argh! Das hab ich wohl unterschätzt. Nicht bewusstlos werden. Bloß nicht! Wie ein Mantra wiederholte er diesen gedanklichen Befehl, während er auf dem Boden zusammensackte, seinen Gegner jedoch im Auge behielt. Dieser verschwamm immer mehr vor seinen Augen und hinter einem Funkentanz. Verdammt! Das war's wohl. Ich kann nichts mehr tun. Kein Chakra mehr... Der feindliche Ninja packte Sasuke am Kragen und hielt ihn auf Augenhöhe vor sich. Diesmal konnte er ihm ohne Konsequenzen in die Augen schauen und das tat er mit einem Hass im Blick, der Sasuke hätte Angst machen können, würde es ihn nicht komplett kalt lassen, was sein Gegner von ihm dachte. Ihn beschäftigten ganz andere Dinge.
 

"Dafür wirst du leiden", zischte der Ninja, presste Sasuke mit einer Hand gegen die Wand und setzte mit der anderen zu ein paar Fingerzeichen an. Zu schwach...immer zu schwach. Wie erbärmlich...Jetzt kann ich nicht mal mehr mich selbst retten. Sasuke hing schlapp im Griff des Feindes, nur den Kopf noch leicht gehoben, um selbigen beobachten zu können und wartete darauf, dass dieser seine Fingerzeichenfolge beendete. Was er wohl vorhatte? Doch das sollte der Uchiha nicht erfahren, denn mittendrin weiteten sich plötzlich die Augen seines Gegenübers und der Root-Anbu sackte zusammen, was dazu führte, dass Sasuke sich Sekunden später auf seinen Knien wiederfand. Er blickte von der bewusstlosen Gestalt hoch, nur um einen dritten dieser Ninjas zu sehen. Bleib wach!
 

"Du ... gehörst auch ... zu denen. Gönnst ... Spaß nicht?" Sasuke blinzelte und schüttelte den Kopf. Seine Sicht verschwamm immer mehr. Er durfte nicht ohnmächtig werden! Und schon gar nicht, wenn noch ein Feind aufgetaucht war. Wo kamen die denn bloß alle her?
 

"Du solltest dich lieber ausruhen. Du siehst so aus, als ob du jeden Moment das Bewusstsein verlieren würdest. Oh, und du blutest. Haben sie dir die Nase gebrochen?"
 

"Wer...bist du?" Sasuke atmete schwer. Schweiß rann ihm über das Gesicht. Es kostete ihn unglaubliche Anstrengung, wach zu bleiben und er fragte sich, wie lange er das noch durchhalten konnte.
 

"Keine Angst, ich bin ein Freund von Naruto. Ich will dir helfen." Sasukes Mundwinkel zuckten, das sollte wohl der Ansatz eines Lächelns sein. Sai war das nicht entgangen. "Ruh dich aus." Sai legte Sasuke auf seine Pritsche, auch, damit er nicht noch mehr Blut verlor.
 

"...wach...bleiben."
 

"Wenn du so stur bist, muss ich dich zur Hokage ins Krankenhaus bringen", seufzte Sai.
 

"Das wird wohl nicht mehr nötig sein", hakte eben diese ein und stellte sich neben Sasukes Pritsche.
 

"Tsunade-sama! Warum seid Ihr hier?"
 

"Ich wollte überprüfen, ob er von heute Vormittag irgendwelche schwereren Schäden genommen hat. So etwas Dummes habe ich noch nie erlebt und ich kenne immerhin Naruto Uzumaki!" Anscheinend hatte jedoch genau diese dumme Aktion die Hokage nachhaltig beeindruckt, sonst hätte sie sich nach ihrer Arbeit so spät in der Nacht, oder eher so früh am Morgen, nicht noch ins Gefängnis bemüht. "Was ist hier passiert?"
 

"Die beiden da sollten offensichtlich Sasuke umbringen. Als ich durch einen Geheimeingang hergekommen bin, lag allerdings schon einer bewusstlos am Boden. Der andere wollte gerade ein Jutsu gegen Sasuke ausführen, da hab ich ihn niedergeschlagen", erklärte Sai. Bei der Hokage schrillten sämtliche Alarmglocken. Sie versuchte, Blickkontakt mit dem Uchiha herzustellen, aber das stellte sich als unmöglich heraus, da dieser unfokussiert an die Decke starrte und krampfhaft versuchte, seine Augenlider oben zu halten. Ein Kampf, den er wohl spätestens in ein paar Minuten verlieren würde.
 

"Was hast du getan?"
 

"Sharin...gan", wisperte Sasuke. Er sah furchtbar aus. Jegliches Blut war aus seinem Gesicht gewichen, dafür lief welches aus seiner Nase und aus einem etwas tieferen Schnitt auf der rechten Wange. Haarsträhnen klebten ihm im verschwitzten Gesicht und er schien starke Schmerzen zu haben.
 

"Sag mal, willst du dich umbringen? Einmal den Chakrafluss zu erzwingen ist schon gefährlich! Ich nehm dir jetzt diese Dinger ab, komm bloß nicht auf blöde Ideen. Du bist kein Problem für mich", sprach Tsunade und öffnete die Chakrafesseln. Sasukes Chakra noch weiter zu blockieren, könnte in seinem Zustand gefährlich werden. Und trotz dieses Zustandes versuchte er immer noch krampfhaft, wach zu bleiben.
 

"Wieso bist du so stur? Willst du nicht schlafen?"
 

"Nein." Das kam erstaunlich entschlossen. Er hat wohl doch einen Schaden im Kopf davongetragen. Sowas Dämliches hab ich ja noch nie erlebt. Ich allein kann ihn nicht heilen. Er muss sich ausruhen. Den letzten Gedanken äußerte sie auch gleich.
 

"Hör mal, Junge, du bist am Ende. Ruh dich aus!" Doch Sasuke schüttelte nur schwach den Kopf.
 

"Du hast wohl vergessen, dass du eine Medic-Nin vor dir hast? Wenn du nicht willst, kann ich dich gerne in einen Schlafzustand versetzen. Nein, ich korrigiere das, ich werde es einfach tun. Und danach werd ich in deinem Kopf retten, was zu retten ist." Und schon leuchtete grünes Chakra in Tsunades Handflächen. Obwohl er sie kaum noch offenhielt, sah Tsunade das unsägliche Grauen in den Augen des Uchihas. Was zur Hölle?
 

"Nicht..." Das war nichts weiter als ein schwacher Hauch und er klang unglaublich verzweifelt. Von der Eiseskälte, der Bestimmtheit oder auch nur der Fassung, die Sasuke im Anhörungssaal an den Tag gelegt hatte, war nichts mehr übrig geblieben. Was hatte das zu bedeuten?
 

"Pass auf, du wirst eine Weile schlafen und wir werden dich in Ruhe lassen. Niemand wird dich im Schlaf behelligen, falls es das ist, wovor du Angst hast." Mit diesen Worten berührte sie seine Stirn und seine Augen fielen zu...



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  n-ani
2012-01-04T21:05:44+00:00 04.01.2012 22:05
Auf ein Neues XD
Dieses Kapitel ist richtig stark.
Du hast ja jetzt schon einige Kapitel geschrieben, aber ich finde von den Emotionen ist das eines der Besten.
Du beschreibst Sasukes Leid so das man mitfühlen kann, aber hälts es dennoch spannend.
Etwas negatives kann ich wie bei den anderen Kapitel eigentlich auch nicht finden vielleicht fällt mir ja beim Nächsten was ein XD
Bis dann ^^


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