Kapitel 7: Alaska
Am nächsten Morgen verlief wieder einmal alles wie die Tage zuvor auch schon. Robin und ich suchten Informationen zusammen. Chopper und Brook beobachteten den Monitor, falls sich etwas darauf verändern sollte und die Jungs suchten und fingen das Frühstück.
Durch unsere Wette versuchte Zorro sich mehr als nur freundlich mir gegenüber zu präsentieren, doch da er damit bei mir auf kalte Ohren stieß und sich damit nur unnötig oft mit Sanji stritt, ließ er es bald wieder. Ein wenig ließ mich seine enttäuschte Miene dann doch schmunzeln. So einfach würde ich es ihm halt doch nicht machen.
Auf der Schrifftrolle die Nami ergattert hatte und die interessanterweise völlig trocken geblieben war bei ihrem Bad im See, waren einige Zeilen eines alten Liedes in unserer neuen Sprache nieder geschrieben. Leider konnte uns nicht einmal Brook sagen um welches Lied es sich dabei handelte. Allerdings summte er daraufhin den ganzen Tag die Melodie der vier Zeilen. „Yohohoh!“ meinte er dann gegen Nachmittag als er sich einen Tee von Sanji holte.
„Chopper-san und ich haben übrigens eine Art Karte auf dem Bildschirm entdeckt!“ unterrichtete er uns über ihren Fund und ein wenig genervt zündete sich Sanji während der alles entscheidenden Frage eine Zigarette an.
„Wann war das den Knochenman?!“ fragte er leicht genervt.
„Heute morgen schon! Yohohoho!“ lachte Brook heute vielleicht zum letzten Mal, wenn man von den heulenden Entschuldigungen ausging, die man vernahm nachdem Sanji mich und Chopper aus der provisorisch von Franky gebauten Küche schob.
Andernorts spielten sich zur gleichen Zeit Szenen ab, die sich weder Ally noch die anderen Vorstellen konnte. Mit den Händen an ihren Schwertern starrten sich Shanks und Zorro an einer Klippe in Grund und Boden.
„Was hast du mit der Kleinen zu schaffen und woher kennt ihr euch?“ fragte der Schwertkämpfer ernst, da Shanks ihn offensichtlich verblüfft anstarrte.
Der rothaarige wollte nur ungern etwas böses zwischen den beiden Banden sähen weswegen er versuchte die richtigen Worte zu finden um den Schwertkämpfer nicht zu reizen. Seid er Ally gestern ins Bett gebracht hatte, war der Grünhaarige wie ein wildes Tier um den Rothaar Käptn herum gestreunt. Etwas völlig untypisches wenn man bedachte wie locker Zorro sonst zu Freunden von seinem Kätpn war.
„Wir haben uns vor einigen Jahren auf einer Insel getroffen. Sie arbeitete damals in einer Bar. Wie bei Ruffy habe ich mich nur gerne mit ihr Unterhalten.“ meinte er ernst aber beschwichtigend, weswegen Zorro langsam auch wieder die Hand von seinem Schwert nahm.
Immer noch missmutig ging er an Shanks vorbei, wurde von diesem aber besorgt an der Schulter gefasst. „Ist alles in Ordnung bei dir?“ fragte dieser und machte sich in erster Linie sorgen, da Zorro ein Mitglied von Ruffys Crew war. „Alles in Ordnung.“ meinte der Schwertkämpfer monoton und schüttelte die Hand wieder ab.
Angekommen bei den anderen taten alle als wäre nichts passiert, nur mein Blick blieb besorgt an Zorro hängen. Etwas hatte sich verändert auch wenn ich nicht sagen konnte was. Nur wirkte er so, so, angespannt auf mich das ich fast schon das Gefühl bekam etwas dagegen tun zu müssen. Jedoch war es unmöglich ihn darauf anzusprechen, da Nami Vorschlug dieses Mal Gruppen zu bilden. Shanks, Lou und Ben sollten am Strand bleiben und mit einer Teleschnecke Bescheid geben falls sich irgendetwas änderte. Die komplette Strohhutbande mit mir im Schlepptau machte sich auf dem auf der Karte verzeichneten Ort zu finden.
Obwohl wir vom gleichen Strand aus los liefen bekam man das Gefühl nicht los auf einer völlig anderen Insel zu sein. Als ich fragte warum ich nicht bei Shanks bleiben konnte erklärte mit die Navigatorin das sie einen Plan hatte. Damit dieses mal nicht wieder alle in diese andere Welt gesogen worden, sollten sich nur ich und der Prüfling in die Nähe der Tafel begeben. „Ob das klappt?“ fragte ich sie ehrlich, denn wir wussten erst direkt davor wer der Prüfling war. Siegessicher drückte sie nach kurzer Überlegung eine kleine Teleschnecke in die Hand. Damit sollte ich die Hinweise vorlesen, damit nur der Prüfling dann zu mir käme.
Wie nett.
Ziemlich auffällig war aber auch das Ruffy und Nami sich immer wieder verstohlen anblickten. Etwas Gewöhnungsbedürftig war das ja schon wenn man überlegte wie Ruffy sonst drauf war.
„Ich will nicht mehr!“ sank ich auf die Knie und hatte das Gefühl nach hinten über zu kippen, so steil kam mir der Berg vor den wir gerade erklommen. Mal abgesehen davon das ich mich nicht traute nach links oder rechts zu sehen, den außer dem schmalen Pfad befanden sich nur tiefe Schluchten und der blaue Himmel um uns herum.
Habe ich schon erwähnt wie ich wandern hasse?
Mit schlotternden Knien versuchte Lysop mich zu motivieren weiter zu laufen doch wurde er schon beim Ansatz davon, von Sanji übertönt der um alle herum wirbelte um dann direkt vor mir in die Knie zu gehen. „Wenn ihr wollt trage ich euch meine Prinzessin!“ säuselte er und hielt mir die Hand entgegen. Bevor ich allerdings antworten konnte schnappte mich irgendetwas um die Tailie und schmiss mich über seine 1,90m hohen Schultern.
An dem grünen Stoff vor meiner Nase erkannte ich das es sich um Zorro handeln musste und klopfte sofort auf seinem Rücken damit er mich wieder runter ließ. Was dachte er sich nur dabei?! Jeder Blinde bekam doch mit das jemand mit Höhenangst nicht gerade den ganzen Anblick auch noch Kopfüber genießen wollte!
Meine Proteste ignorierend lief er weiter bis ich Panik bekam und die ersten Schluchzer hinter seiner Schulter zu hören waren. Wie von Blitz getroffen, nahm er mich wieder runter und bot nur noch seine Hand an, damit ich mich bei ihm festhalten konnte. Ein wenig zitternd nahm ich die Hand und folgte ihm still und leise. Die anderen sagten für den Moment nichts, da alle diese merkwürdige Aura um den Schwertkämpfer spüren konnten. Etwas stimmte hier nicht, ganz und gar nicht.
Allein die Geste, so nah hinter ihm zu laufen und mich sicher zu fühlen da meine Sicht auf den Abgrund durch seine Statur verdeckt war, ließ ein Bild in meinem inneren Auge auf flackern. Für einen Moment sah ich einen nackten Rücken mit einem Tattoo, was mich verwirrt blinzeln ließ. Soweit ich das tat, war das Bild aber auch schon wieder verschwunden. Kam mir daher diese Art hinter ihm zu laufen bekannt vor? Kannte ich das schon?
Zorro besaß kein Tattoo am Rücken, davon konnte man sich jedes Mal bezeugen wenn er ohne Oberteil anfing zu trainieren. Still und fast schon heimlich legten wir die restliche Strecke zurück und ließen uns in einer Höhle nieder.
„Sind wir bald da?“ fragte Ruffy ungeduldig und lehnte mit Lysop und Chopper an der Wand, während Sanji versuchte eine kleine Stärkung für alle zu zubereiten. Robin währenddessen holte aus Frankys Rucksack einige Jacken und Mäntel heraus um sie an alle zu verteilen. Ich bekam von ihr eine dunkel braunen Mantel, der scheinbar auch einmal Nami gehört hatte. Zu meinem Glück passte er allerdings ziemlich gut. Alle anderen zogen ebenfalls ihre Jacken und Mäntel an, da es nach Robin noch ziemlich kalt werden würde, da wir immer weiter nach oben mussten. Scheinbar war die nächste Aufgabe ganz oben auf diesem Berg.
Abgesehen davon bekam ich nicht mehr viel mit von dem was die anderen besprachen, denn die Sache mit Zorro nagte immer noch an mir. Ich machte mir Sorgen, denn im Moment saß er weit entfernt von der Gruppe und starrte nach draußen, wo es langsam anfing zu schneien.
Es war komisch das es am Strand noch so warm war und hier beinahe so eisig wie die Stimmung die hier herrschte, erst als Sanji das Essen verteilte konnte ich mich dazu aufraffen zu Zorro zu gehen. Ich nahm seine Portion und setzte mich vorsichtig zu ihm.
Zoro schien mich gar nicht zu bemerken und starrte einfach weiter raus in den Schnee. Deshalb stellte ich ihm seine Schüssel einfach vor die Nase und klammerte mich ein bisschen weiter an die warme Schale in meinen Händen.
Leise aß ich neben ihm da mir die passenden Worte einfach nicht einfallen wollten und er immer noch einfach stur in den Schnee starte. Ich war gerade fertig mit meinem Essen als Luffy nach mir rief und ich mich von ihm weg bewegen musste. Das er sein Essen erst anrührte als ich gegangen war, tat dazu ein bisschen weh.
Hatte ich irgendetwas getan?
Nachdem wir die weiteren Pläne besprochen hatten und alle bereit waren machten wir uns auf die Spitze zu erklimmen. Während der ganzen Zeit blieb ich bei Sanji, damit sich dieser zumindest nicht mit Zorro anlegte. Einige waren genervt von der momentanen Art des Schwertkämpfers und andere, wie ich, machten sich einfach nur Sorgen.
Oben angekommen erblickten wir einen gefrorenen See unter dessen Eisschicht wie aus Wolken ein Wasserfall floss. Wieder gab es eine Steintafel über dem Wasser und eine von Schnee bedeckt einige Meter vor dem See.
Mit Robin ging ich vor und entfernte erst einmal den Schnee von der Platte. Darunter tauchten wieder die Wörter auf die in dieser Sprache geschrieben waren die Robin im Moment von mir lernte.
„Ein Traum, Sterbende Liebende, kalte Klingen, und die Zahl 3“ las ich vor und zeigte Robin die entsprechenden Wörter, die sie dann auch mit schrieb. Die anderen wieder rum sahen sich an und waren etwas verwirrt über diese Beschreibung. Plötzlich sah ich noch gebäugt über den Stein einen Schatten der auf den See zu hielt.
Ein kleines Mädchen winkte darauf fröhlich und zog die Person mit sich. Ich sprang auf und wollte ihn gerade noch davon abhalten einfach dem Geist zu folgen, doch fiel mir dabei nicht auf wie er schon längst zur Tafel gelangt war und uns in die nächste Parallelwelt zog.
