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The little Merman

JongKey, 2Min
von

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二 | Zwei

Titel: The little Merman

Autor: jonglicious

Chapter: O2 / O5

Genre: Romantik, Fantasy

Warnungen: AU!, OOC, Sap

Rating: PG-13

Pairings: JongKey, 2Min
 

A/N: Jaaa, es geht weiter und ich hab nichts zu sagen XD verzeiht mir~
 

Viel Spaß! <3
 

---
 

Nachdem Kibum untergetaucht war, hatte er sich wirklich ins Zeug gelegt möglichst schnell zum Palast zurückzukommen. Sein Vater war mittlerweile bestimmt krank vor Sorge und das war auch verständlich, denn immerhin war Kibum die Nacht über fort gewesen und welcher Vater sorgte sich da nicht?

Keuchend legte der Prinz noch einen Zahn zu und ließ seine Gedanken dabei auch immer wieder abdriften. Er hatte Jonghyun das Leben gerettet und sich mit jemandem angefreundet, der „süß“ neu definierte. Minho hätte Taemin mit Sicherheit auch gemocht, aber so wie Kibum seinen besten Freund einschätzte, würde er sich eher die Flosse abhacken als mit ihm zur Oberfläche zurückzuschwimmen.
 

Hoffentlich ist ihm nichts passiert. Ich hätte ihn nicht einfach so zurücklassen dürfen. Das war nicht sehr nett von mir, dachte Kibum, während er in den Palast schwamm. Es schien alles soweit ruhig zu sein, denn außer ein paar Bediensteten, konnte Kibum niemanden sehen.
 

„KIBUM!“
 

Der Prinz fuhr erschrocken zusammen und fand sich im nächsten Moment schon von einigen Palastwachen umzingelt vor. Die Meermänner packten ihn geradezu grob an den Oberarmen und hielten ihn fest.

Was sollte das denn jetzt werden?
 

„Hey! Lasst mich sofort los! Ich BEFEHLE euch mich loszulassen!“, fauchte Kibum widerwillig, musste sich dann aber doch den starken Griffen der Älteren beugen, als sein Vater auf sie zukam. Glücklich sah der Meereskönig allerdings nicht aus, ganz im Gegenteil.

Seine Stirn lag in tiefen Falten und auch seine Augen hatte er zu schmalen Schlitzen verengt. Das sah eindeutig nicht gut für den jungen Prinzen aus, oh nein.
 

„Guten Tag, Vater“, flüsterte er schüchtern, verstummte jedoch sofort wieder, als der König schnaubte.
 

„Spar dir das, Kibum!“ Wütend schüttelte der Meermann den Kopf, „Ich habe gehört, was du getan hast. Sag mir, ist es wahr, dass du einen Menschen vor dem Ertrinken gerettet hast?“
 

„…“ Kibum wandte seinen Blick ab. „Er wäre gestorben, hätte ich nicht-“
 

„Das ist mir egal! Dann hätte es wenigstens einen weniger von ihnen gegeben, verdammt!“ Der König riss wutentbrannt seine Arme in die Luft und verpasste seinem Sohn im nächsten Moment schon eine schallende Ohrfeige. „Kibum! Wie oft muss ich dir denn noch erklären, dass der Kontakt zwischen Menschen und Meermenschen strengstens verboten ist? Was denkst du dir nur dabei?“
 

Kibum antwortete seinem Vater nicht. Seine Wange brannte fürchterlich und es hatte auch keinen Sinn mit ihm darüber zu diskutieren, da er sich sowieso nicht wirklich darauf einlassen würde. Für den König waren Menschen Monster, nicht mehr und nicht weniger. Kibum würde es niemals schaffen ihn von diesem Standpunkt abzubringen.
 

„Ich weiß nicht, was ich noch mit dir tun soll, Kibum. Du gehorchst mir nicht, du suchst immer wieder den Kontakt zu Menschen und wie Minho mir erzählt hat, findest du einen von ihnen sogar auch noch … ansprechend?!“ Angewidert schüttelte der König den Kopf und drehte sich schließlich weg. Dabei wurde auch Minho sichtbar, der sich hinter dem König aufgehalten hatte und seinen Kopf erst hob, als er Kibums Blick auf sich spürte.

So wie Minho aussah, hatte sein Vater ihn wohl mehr oder weniger gezwungen dieses Geheimnis preiszugeben und doch, Kibum konnte nicht anders als eine gewisse Wut in sich aufkochen zu spüren. Wieso nur hatte er Minho davon erzählt?!
 

„Ich fass es nicht! Du kannst dich doch nicht ernsthaft zu seinem Fischfresser hingezogen fühlen! Zu einem dieser Barbaren, zu-“
 

„ICH LIEBE IHN!“, stieß Kibum verzweifelt hervor, um seinen Vater endlich zu stoppen. „Ich liebe Jonghyun, Vater!“
 

„NEIN!“ Geschockt und gleichzeitig auch deutlich angewidert, drückte der König sich die flache Hand ins Gesicht. Womit hatte er nur so einen Sohn verdient? „Hast du jetzt vollkommen den Verstand verloren, Kibum? Er ist ein Mensch und du bist ein Meermann!“

Vollkommen entnervt wandte sich der König endgültig ab und bedeutete den Wachen dabei, dass sie seinen Sohn wegbringen sollten. Fürs Erste würde er Kibum wohl wieder in dessen Zimmer einsperren lassen müssen. Eine andere Lösung gab es nicht – leider.
 

Das ist mir so was von egal, dachte Kibum trotzig, während er sich von den Wachen in sein Gemach führen ließ. Er würde nicht den Fehler machen seinen Vater noch weiter aufzuregen, denn sonst würde er am Ende nie wieder aus seinem Zimmer kommen.
 

---
 

Ruhelos schwamm Kibum in seinem Gemach auf und ab. Er musste einen Weg finden aus dem Palast zu entwischen und sich mit Taemin zu treffen. Jemanden wie Taemin konnte er nicht einfach versetzen, auch wenn es in diesem Fall nicht einmal seine Schuld gewesen wäre.
 

Was mach ich nur? Die Tür kann ich vergessen, die Wachen lassen mich doch nie hier raus. Angespannt biss Kibum sich auf die Unterlippe und schwamm geradewegs zu einem der zahlreichen Fenster. Durch diese würde er auch nicht verschwinden können, hatte er so im Gefühl, denn seit sein Vater ihn einsperren hatte lassen, war die Zahl der Wachen, die sich rund um den Palast postiert hatten, deutlich angewachsen.
 

„Das hat doch keinen Sinn … es hat einfach keinen Sinn …“, wisperte er und sank dabei langsam in sich zusammen. Er würde Jonghyun nie wieder sehen und auch mit Taemin würde er nicht mehr sprechen können. „… das ist nicht fair …“

Zittrig wischte Kibum sich über die Augen. Wieso konnte sein Vater ihn nicht einfach verstehen? Wieso musste er gegen alles sein, was sein Sohn mochte und woran sein Herz hing?
 

„Ein so hübscher Prinz sollte nicht weinen.“
 

„Mir ist aber danach, also- Hey!“ Kibum richtete sich erschrocken auf. Woher war diese Stimme eben gekommen? „Wer ist da?“
 

„Ist das denn so wichtig?“ Der Fremde schwamm langsam aus den Schatten auf ihn zu und schenkte ihm dabei ein sanftes Lächeln. Kibum hatte diesen Meermann noch nie in seinem ganzen Leben gesehen, denn, und da war er sich sicher, an ihn hätte er sich erinnert. Und wenn nicht an ihn, dann zumindest an die nachtschwarze Schwanzflosse, die in der Dunkelheit ein wenig glitzerte. Sie erinnerte Kibum beinahe schon an den Sternenhimmel, denn ähnlich schön war sie auch anzusehen.
 

„Ich glaube schon? Wie bist du überhaupt hier reingekommen? Die Wachen-“
 

„Die Wachen haben ein Auge auf dich, Kibum. Für alles andere sind sie erschreckend blind.“ Der Meermann zuckte amüsiert mit den Schultern, „Wie auch immer. Mein Name ist Jinki, solltest du das bis jetzt noch nicht herausgefunden haben.“
 

„Jinki?!“ Erschrocken schlug Kibum sich die flache Hand auf den Mund. „Der … Hexer …?“
 

„Wie ich sehe eilt mir mein Ruf mal wieder voraus.“ Jinki kicherte zufrieden. „Ich war zufällig in der Gegend und konnte dich weinen hören, also dachte ich mir, dass ich schnell vorbeischaue. Was macht dir so schwer zu schaffen, Prinz?“
 

Der Prinz zögerte einen Moment. Sein Vater hatte ihn immer vor dem Hexer gewarnt, denn dieser war angeblich nicht so freundlich, wie er gerne den Anschein erweckte. Andererseits warnte der König ihn auch immer wieder vor der Menschenwelt und benutzte dabei beinahe schon dieselben Worte, also wer sagte, dass er sich nicht auch bei Jinki irrte?
 

„Es ist mein Vater. Er hat mich hier eingesperrt und wird mich wohl in nächster Zeit kaum wieder aus meinem Zimmer lassen.“
 

„Ich verstehe.“ Jinki nickte langsam und schwamm noch ein wenig näher an Kibum heran. „Du hast eine gewisse Schwäche für einen bestimmten Menschen, nicht wahr? Dein Vater ist darüber wahrscheinlich weniger begeistert.“
 

„Ja, genau. Aber woher-“
 

„Ich weiß so gut wie alles, was hier unten vor sich geht, Kibum.“ Der Hexer zuckte gelangweilt mit den Schultern. Natürlich war es für normale Meermenschen schwierig sich das vorzustellen, aber selbst alles zu wissen, machte auf Dauer nicht wirklich glücklich. Vor allem, da im Ozean kaum etwas wirklich Spannendes zu passieren schien. Bis jetzt, hieß das. „Und ich weiß auch, dass du dich danach sehnst ein Mensch zu sein.“
 

„Wer weiß das nicht?“ Der Prinz lächelte schwach und warf einen unglücklichen Blick aus dem Fenster. „Ich würde alles dafür geben einmal dort oben leben zu können.“
 

„Und was würdest du sagen, wenn ich dir jetzt mitteile, dass es sehr wohl eine Möglichkeit gibt, dass du das kannst?“
 

„Hm.“ Kibum warf Jinki einen misstrauischen Blick zu, konnte jedoch nicht leugnen, dass die Worte des anderen sein Herz leicht hüpfen hatten lassen. „Ich wüsste nicht, wie ich so etwas bezahlen könnte. Ich habe doch eigentlich nichts au-“
 

„Ich will auch gar nichts.“ Jinki hob abwehrend beide Hände. „Es gibt da nur eine Kleinigkeit, die vielleicht ein Problem darstellen könnte.“
 

„Und die wäre?“ Dass Jinki angeblich keine Bezahlung wollte, hatte Kibum aufhorchen lassen. Er hatte schon fest damit gerechnet, dass der Hexer irgendetwas als Gegenleistung wollte, aber anscheinend hatte er sich in diesem Punkt geirrt.
 

„Damit es funktionieren kann, muss jemand mit dir tauschen.“ Jinki seufzte leise. „Verstehst du? Du musst mit einem Menschen den Platz tauschen. Dieser Mensch bekommt dann deine Flossen und du im Gegenzug dafür die Beine, die du dir so sehr wünschst.“
 

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Kibum legte mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht noch einen Zahn zu und zischte nun geradezu schon durchs Wasser. Nachdem Jinki ihm erklärt hatte, dass er einen Menschen brauchte, der seinen Platz hier einnahm, war der Prinz kaum noch zu halten gewesen.

Er kannte durchaus jemanden, der wahrscheinlich bereit war seine Beine für einige Zeit gegen seine Flossen zu tauschen. Natürlich musste Kibum ihn erst fragen, aber hatte ein gutes Gefühl bei der Sache, ein verdammt gutes! Taemin würde nie und nimmer ablehnen, das war ausgeschlossen.
 

Sobald ich mit ihm darüber geredet habe, wollte Jinki zu uns stoßen. Hoffentlich hat er das wirklich ernst gemeint und ich mache dem Kleinen nicht irgendwelche Hoffnungen. Kibum biss sich fest auf die Unterlippe und tauchte im nächsten Moment schon auf.

Die Sonne stand nicht mehr allzu hoch am Himmel und verriet dem Prinzen, dass er bereits spät dran war. Taemin wartete wahrscheinlich schon auf ihn oder war am Ende wieder gegangen?
 

„Kibum!“
 

„Huh?“ Überrascht reckte Kibum seinen Hals ein bisschen und konnte dann auch schon den Rothaarigen erkennen, der bis vor kurzem am Strand gesessen und kleine Steinchen ins Wasser geschnippt hatte. „Taemin! Tut mir leid, dass ich so spät dran bin!“
 

Schnell paddelte der Meermann auf das Ufer zu und versuchte dann auch, möglichst elegant, verstand sich, bis zu dem Jungen an Land zu robben. Er konnte es wirklich kaum erwarten ihm von dem Zauber zu erzählen, den Jinki anwenden konnte, um ihnen beiden einen Einblick in das Leben zu ermöglichen, das sie sich so sehnlichst wünschten.
 

„Mein Vater hat mitbekommen, dass ich Jonghyun gerettet habe und hat mich einsperren lassen. Ein Freund von mir musste mich erst aus meinem Zimmer rausholen und uff … das war ein echt anstrengender Tag“, plapperte Kibum munter auf den Rothaarigen ein, lächelte dabei jedoch unentwegt.
 

„Kein Problem, ich warte noch nicht so lange.“ Taemin zuckte kurz mit den Schultern, legte dann aber doch fragend den Kopf schief. „Warum hat er dich deswegen einsperren lassen?“
 

„Na ja … mein Vater ist nicht sonderlich begeistert von Menschen“, gab Kibum offen zu und vollführte dabei eine ausladende Bewegung in Richtung des Meeres, „Eure Haken und Netze sind wahnsinnig gefährlich für uns.“
 

„Oh …“ Der Jüngere senkte deutlich betroffen den Blick. Darüber hatte er noch nie nachgedacht! „Ich verstehe. Bis jetzt hab ich mir noch keine Gedanken deswegen gemacht, aber … wow. Ich glaube, dass mir klar ist, wieso dein Vater uns nicht leiden kann.“
 

„Er hat Angst, denke ich, aber darüber wollte ich mit dir gar nicht reden. Es gibt da etwas anderes, das dich vielleicht interessieren könnte.“ Kibum rutschte ein wenig näher an Taemin heran und biss sich aufgeregt auf die Unterlippe. „Mein Freund, also der, der mich auch aus meinem Zimmer geholt hat, meinte, dass es möglich wäre mir Beine zu geben. Also richtige Beine, so wie du sie hast.“
 

Kibum konnte deutlich sehen, dass die Augen Taemins sich daraufhin deutlich weiteten. Wahrscheinlich hatte der Rothaarige genauso wenig wie er selbst gewusst, dass solche Dinge möglich waren. Zumindest dann, wenn man ein wenig zaubern konnte und das konnte Jinki ganz ohne Zweifel.
 

„Warte noch, bevor du etwas sagst. Es gibt da ein kleines … Problem.“ Kibum atmete tief durch und blickte Taemin geradezu bittend in die Augen. „Ich muss dafür mit einem Menschen tauschen. Verstehst du? Ich müsste jemanden finden, der meine Flossen für einige Zeit übernimmt und mir dafür seine Beine gibt.“

Nun, da er endlich zum Punkt gekommen war, konnte Kibum es kaum erwarten, die Reaktion Taemins zu sehen. Wahrscheinlich würde der Junge ihm im ersten Moment keinen Glauben schenken können oder vielleicht sogar darüber lachen? Wer wusste das schon?
 

„Wir könnten wirklich tauschen …? Einfach so?“ Taemin wischte sich ein paar seiner langen Haarsträhnen zurück und leckte sich gleichzeitig über die trockenen Lippen. Kibum hatte ihm gerade indirekt vorgeschlagen für einige Zeit die Plätze zu tauschen! Das war unglaublich, zu unglaublich! Wahrscheinlich würde er jeden Moment aufwachen und feststellen, dass er wieder einmal über seinen Hausaufgaben eingeschlafen war und Jonghyun dabei war ihn deswegen auszulachen.
 

„Jinki meinte, dass es möglich ist, ja“, antwortete der Prinz langsam und legte dabei seine Hand auf die Taemins. „Würdest du denn wirklich mit mir tauschen?“

„Das fragst du noch?! Kibum! Ich … ich würde alles dafür geben einmal solche Flossen zu haben!“
 

„Freut mich, dass ihr das so wortreich klären konntet.“
 

Sowohl Kibum, als auch Taemin zuckten erschrocken zusammen, als eine Stimme sie aus ihrer Euphorie riss. Jinki hockte nur wenige Meter von ihnen entfernt auf einem Felsen und ließ sich die untergehende Sonne ins Gesicht scheinen. Wie der Hexer immer so plötzlich auftauchen konnte, war Kibum ein Rätsel. Ein wirkliches Rätsel.
 

„Ich wusste übrigens, dass es so kommen würde, also hab ich schon alles vorbereitet und wir können loslegen, wenn ihr wollt.“
 

„Sofort?“ Taemin starrte den Meermann mit großen Augen an. Er wusste nicht wieso, aber irgendwie war er unheimlich. Ein kleines Bisschen zumindest. „Musst du nicht auf Vollmond warten, oder so etwas in die Richtung?“
 

„Ich bin ein Hexer, kein Werwolf. Meine Güte! Kinder und ihre blühende Fantasie.“ Kopfschüttelnd rutschte Jinki von dem Felsen und schwamm langsam auf die beiden Jüngeren zu, um ihnen schließlich zwei Fläschchen hinzuhalten. „Ihr müsst das trinken und dann warten. Es wird wahrscheinlich ein paar Minuten dauern und ich kann nicht versprechen, dass es nicht schmerzhaft wird, aber ihr haltet das sicher aus, nicht wahr?“
 

„Das ist alles?“ Kibum nahm das Fläschchen entgegen und betrachtete es einen Moment ruhig. „Brauchst du keinen Zauberspruch?“
 

„Nein. Ihr müsst das einfach nur trinken und abwarten. Nicht mehr und nicht weniger.“ Jinki lehnte sich ein Stückchen zurück und verschränkte gleichzeitig die Arme vor der Brust. Den beiden nun zu sagen, dass er so etwas noch nie zuvor gemacht hatte, wäre wohl keine gute Idee gewesen, nein. „Macht schon.“
 

„Ist ja gut.“ Kibum zog den kleinen Korken aus dem Fläschchen und blickte dann noch einmal vorsichtig zu Taemin hinüber, der das Gleiche getan hatte. „Mein bester Freund heißt übrigens Minho. Er ist der Einzige, der eine rote Schwanzflosse hat, also wirst du ihn ganz schnell finden. Halte dich am besten an ihn.“
 

„Mach ich.“ Der Rothaarige betrachtete die Flüssigkeit. „Sag Jonghyun, dass du ein Freund von mir bist und dass er sich keine Sorgen um mich machen soll. Wenn du dich bei ihm beliebt machen willst, dann frag ihn, ob er dir nicht etwas vorsingen will. Das tut er dann sicher wahnsinnig gerne.“ Taemin hob schmunzelnd seinen Blick und prostete Kibum dann noch einmal zu, ehe sie beide gleichzeitig den Inhalt der Fläschchen leerten.
 

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Wie viel Zeit danach vergangen war, konnte Kibum im Nachhinein nicht mehr sicher sagen. Kurz nachdem er den Inhalt des Fläschchens geschluckt hatte, hatte Jinki ihnen noch mitgeteilt, dass sie für genau vier Tage die Plätze tauschen würden und sich die Wirkung des Trankes danach einfach verflüchtigen würde.

Im Klartext hieß das wohl, dass sie sich am Abend des vierten Tages wieder hier treffen mussten, wenn sie nicht ein gewaltiges Problem bekommen wollten. Kibum erinnerte sich, dass Taemin bei der Vorstellung irgendwo weit unten im Meer plötzlich wieder seine menschliche Form anzunehmen, merklich blasser um die Nase geworden war.
 

„Taemin! Taemin, wo steckst du?“
 

Wer schreit denn hier so? Stöhnend richtete Kibum sich auf und rieb sich dabei über die Schläfen. Bis vor kurzem war alles um ihn herum schwarz gewesen, doch die Stimme – er kannte diese Stimme, auch wenn er nicht genau sagen konnte woher – hatte ihn aus seiner Trance geholt.
 

„Taemin, TAEMIN!! Dein Vater bringt mich um, wenn ich dich nicht finde.“ Jonghyun trat missmutig einen etwas größeren Stein zur Seite. Sein Cousin hatte sich wohl einfach in Luft aufgelöst, denn obwohl er schon das halbe Königreich abgesucht hatte, fehlte jegliche Spur von Taemin. Hoffentlich war ihm nichts zugestoßen; Jonghyun wusste nicht, wie er es den Eltern des Rothaarigen erklären hätte sollen, wäre er am Ende entführt oder ermordet worden.
 

Jonghyun? Ist er das? Oh mein Gott!
 

Nervös starrte Kibum an sich hinunter und bemerkte nun zum ersten Mal, dass seine Schwanzflosse verschwunden war und er stattdessen Beine hatte. Zwei, wie er fand, lange, schlanke, durchaus attraktive Beine.
 

„… wow …“ Kichernd piekte Kibum mit seinem Zeigefinger dagegen und musste ein Quieken unterdrücken, als ihm klar wurde, dass diese Beine wirklich ihm gehörten. Zumindest für die kurze Dauer von vier Tagen.
 

„Hallo? Ist da jemand? Taemin?! Taemin, bist du das?“ Jonghyun legte einen Zahn zu und lief geradewegs auf den Jungen zu, der da vollkommen ruhig am Strand saß. Vielleicht war es ja wirklich Taemin?
 

„Hallo …“ Schüchtern blickte Kibum zu Jonghyun auf, als dieser direkt vor ihm stehen blieb und beinahe schon enttäuscht seufzte. Anscheinend hatte er wirklich gedacht, dass es sich bei ihm um seinen Cousin handelte.
 

„Hallo.“ Jonghyun seufzte schwer, ging aber trotzdem neben dem fremden Jungen in die Hocke, um ihn einen kurzen Moment lang ausgiebig zu mustern. „Wir … kennen uns nicht, oder?“
 

„Ich glaube nicht, nein.“ Verlegen wandte Kibum seinen Blick ab und hustete dann leise. Mitten in der Nacht am Strand zu sitzen, noch dazu im nassen Zustand, war alles andere als angenehm. Zumindest wenn man kein Meermann mehr war. „Aber ich kenne Taemin und soll dir von ihm ausrichten, dass es ihm gut geht und du dir keine Sorgen machen sollst.“
 

„Weißt du, wo er ist?“ Jonghyun hatte argwöhnisch seine Stirn in Falten gelegt, sich jedoch gleichzeitig seiner Jacke entledigt und sie Kibum um die Schultern gelegt. „Der Kleine ist wirklich schwieriger zu hüten als ein Sack voll Flöhe. Glücklicherweise tut er sich bei seinen … Abenteuern nie weh oder wird sonst irgendwie verletzt. Seine Eltern würden mir das Fell über die Ohren ziehen.“

Kopfschüttelnd richtete Jonghyun sich auf und hielt Kibum schließlich seine Hand hin. Der Junge machte einen netten Eindruck und wenn er Taemin kannte, dann konnte er nicht so ein übler Kerl sein. Das Einzige, das den Prinzen ein wenig irritierte war, dass er klatschnass am Strand saß und das auch noch mitten in der Nacht!
 

„Komm. Du holst dir noch den Tod, wenn du hier sitzen bleibst.“
 

„Wahrscheinlich …“ Verlegen griff Kibum nach der Hand Jonghyuns und ließ sich von diesem dann auch auf die Beine helfen. Da er sich an diese allerdings noch nicht wirklich gewöhnt hatte, schwankte er ziemlich und fiel geradewegs gegen den Älteren.
 

„Vorsicht.“ Jonghyun legte seine Hände sachte an die schmalen Seiten Kibums und schenkte ihm ein beruhigendes Lächeln. „Ich werde das Gefühl nicht los, dass du nicht von hier bist.“
 

„Da hast du recht …“ Der Jüngere senkte beschämt den Blick und versuchte ein paar Schritte mit Jonghyun gemeinsam zu machen. Ohne sonderlichen Erfolg, musste man leider dazu sagen. Seine neuen Beine knickten unter ihm weg, brachten ihn zum Stolpern oder bewegten sich einfach nicht so, wie er sich das vorstellte. Es war wirklich zum Wahnsinnigwerden!
 

„Lass mich dir helfen, sonst kommen wir nie bis zum Palast.“ Amüsiert hob Jonghyun Kibum auf seine Arme und drückte ihn sachte an sich. „Ich bin Jonghyun, solltest du das noch nicht wissen.“
 

„Mhm … ich bin Kibum.“ Mit hochroten Wangen, gleichzeitig jedoch mit einem glücklichen Lächeln auf den Zügen, schmiegte Kibum sich an den Prinzen.
 

In diesem Moment beschloss Kibum, dass er Jinki ein Denkmal bauen lassen würde, sobald er wieder ins Meer zurückmusste.

Apropos Meer, hoffentlich ging es Taemin gut.
 

---
 

„Denkst du, dass er tot ist?“
 

„Nein, er atmet noch, aber hast du den Kleinen hier schon mal gesehen? Also ich nicht.“
 

„Nein, mir kommt er auch nicht bekannt vor.“
 

Taemin gab ein leises Brummen von sich, als ihm jemand etwas Kaltes ins Gesicht drückte, genauer gesagt, als ihm jemand gegen die Wange piekte. Wieso konnte Jonghyun ihn denn nicht einmal in Ruhe schlafen lassen? Das war doch nicht wirklich zu viel verlangt, oder?
 

„Er wacht auf.“
 

„Dann nichts wie weg von hier.“
 

Die beiden Fische, welche sich eben noch eifrig über den Rothaarigen unterhalten hatten, hatten sich schleunigst aus dem Staub gemacht, als dieser seine Augen aufgeschlagen und sich verwirrt umgesehen hatte. Irgendwie wirkte sein Zimmer an diesem Morgen so anders. Irgendwie so blau und vor allem dunkel. Seltsam, wirklich verflucht seltsam, das musste Taemin schon sagen. Vielleicht hatte er sich ja am Vortag den Kopf angeschlagen und deswegen vergessen, dass Jonghyun sein Zimmer umgestalten hatte lassen?
 

Moment mal …
 

Blinzelnd blickte Taemin sich um.

Er saß auf dem Meeresboden, um ihn herum wuchsen allerlei verschiedene Algen und anderes Grünzeug, das er nicht zuordnen konnte und es war dunkel. Unheimlich dunkel, denn der Mond leuchtete nur schwach von oben durch die Wasseroberfläche auf ihn herab und spendete nicht sonderlich viel Licht.
 

… es war wirklich kein Traum. Ich bin Kibum begegnet und wir haben die Plätze getauscht.
 

„Jinki …?“ Unsicher blickte Taemin sich um und versuchte dann auch sich aufzurichten. Einfach war das nicht, denn seine Schwanzflosse schien ihm noch nicht so wirklich gehorchen zu wollen. Leider! „Jinki! Bist du … hier noch irgendwo …? Hallo?“
 

Der Rotschopf konnte nicht leugnen, dass er ein wenig Angst hatte und sich momentan am liebsten in seinem kuschligen, warmen Bett verkrochen hätte. Dort konnte er wenigstens jederzeit nach Jonghyun rufen, wenn er einen Alptraum hatte und ein bisschen Trost brauchte. Hier allerdings würde sein Cousin ihn nicht hören und ihm vermutlich auch nicht sonderlich schnell zu Hilfe eilen können.
 

Was für eine blöde Idee! Was hab ich mir nur dabei gedacht mit Kibum zu tauschen? Ich hab doch keine Ahnung wo er lebt und wie ich dorthin komme und-
 

Taemin stockte.

Was war das eben für ein Schatten gewesen, der über ihn hinweg geschwommen war? Vielleicht ein anderer Meermann oder eine Meerfrau? Was auch immer es gewesen war, es hatte Taemin nervös gemacht und ihn erneut wünschen lassen, weit weg zu sein.
 

„Hallo …?“
 

Eine Antwort bekam Taemin nicht. Zumindest keine herkömmliche. Der Schatten schwamm erneut über ihn hinweg und diesmal konnte der Rothaarige aus den Augenwinkeln auch deutlich ausmachen, was genau da seine Runden um ihn zog.
 

Ein Hai.
 

Oh Gott … Jonghyun, Hilfe!!
 

Ängstlich krallte Taemin sich in den Sand und rutschte verzweifelt weiter zurück, als ihm klar wurde, dass das Tier geradewegs auf ihn zukam. Der Mond erhellte den Hai immer wieder und ließ Taemin auch dessen spitze Zähne erkennen, als er das Maul aufriss.
 

„GEH WEEG!!“ Taemin riss beide Arme in die Höhe und wartete dann schon darauf, dass das Tier ihn erwischte und in Stücke riss, doch dazu kam es nie. Der Sand um ihn herum wurde heftig aufgewirbelt und brachte Taemin zum Husten, jedoch blieb der Schmerz eines Bisses aus.
 

Was zum …? Ängstlich blickte der Rothaarige zwischen seinen Unterarmen hindurch und stockte im nächsten Moment schon, als er einen Meermann erkennen konnte, der unmittelbar vor ihm „stand“. Von dem Killerfisch war allerdings weit und breit nichts mehr zu sehen. Was war da eben nur vorgefallen?
 

„Es ist ziemlich leichtsinnig sich mitten in der Nacht hier herumzutreiben. Du hattest wirkliches Glück, dass dich nur ein Baby angegriffen hat. Gegen die Mama hätte ich wahrscheinlich keine Chance gehabt.“ Der Dunkelhaarige hielt Taemin seine Hand hin und half ihm dann kurzerhand in die Höhe. Irgendwie kam der Kleine ihm bekannt vor, auch wenn er nicht wirklich sagen konnte warum.
 

„D-D-Das war … ein Baby …?“
 

„Natürlich. Knapp drei Meter ist noch lange nicht ausgewachsen.“ Minho lachte leise und zog Taemin dann kurzerhand mit sich. „Ich bin übrigens Minho. Und wer bist du?“
 

„Taemin.“
 

„…“ Minho stockte kurz und warf dem Jungen einen beinahe schon geschockten Blick zu. Nun, da der Kleine seinen Namen erwähnt hatte, fiel Minho auch wieder ein, woher er ihn kannte, aber das war doch nicht möglich.
 

Oder?!
 

tbc....



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  bunthismg
2012-07-23T21:13:17+00:00 23.07.2012 23:13
Ahhhhhhhhh ♥
So cool ;________;
(und das erinnert mich ein wenig an H20! *australische Sendung* OTL)
Ich wär genauso leichtsinnig wie Tae und Key... ich würd auch sofort und auf der Stelle die Plätze tauschen haha XD ♥
Hoffentlich klappt das mit dem zurückverwandeln... Minnie darf ned ertrinken ;A;'
Aber Jjong is auch dumm iwie xD Hauptsache wildfremder Junge am Strand und nur weil der Taemin kennt, nimmt der den mit nach Hause xDDDD Auch gut :D

Btw, Jjong ist auch ein Prinz? :0
Also doch ein wenig like Arielle, oder? Zumindest so mit den Königreichen :')
♥~

( wie ich mich auf die 2Min Scenen mehr freue als die JongKey Scenen... |DD XD )
Von: abgemeldet
2012-07-23T12:46:32+00:00 23.07.2012 14:46
Ah, jetzt wird es spannend :)
Ich bin wirklich gespannt, was jetzt noch so alles passieren wird.
Ich mag deinen Schreibstil wirklich furchtbar gerne und hoffe, dass du gaaanz schnell weiter schreiben kannst, weil ich es kaum abwarten kann, zu erfahren, was als nächstes passiert x'D

An Taemins Stelle hätte ich aber auch echt Bammel. In was weiß ich wie vielen Metern Tiefe im Meer zu sein, wenn man sich in einen Menschen zurückverwandelt.
Na, hoffentlich geht das alles gut xD


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