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Family Relations

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Erschreckend (Litauen x Polan)

So, Kapitel Nummer 12. Diesmal geht’s um Toris und Feliks und ihre Probleme mit einem Baby, welches Feliks eigentlich gar nicht will.

Warning: Das Kapitel ist ein richtiger mpreg, also mit beschriebener Geburt. Wer das nicht mag sollte hier aufhören zu lesen.

lg BalckHaru
 

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12. Erschreckend (Litauen x Polen)
 

Feliks verfiel langsam wirklich in Panik.

Stunden zuvor hatten seine Wehen eingesetzt, aber er hatte angenommen, dass es nur ziemlich feste Tritte oder etwas Ähnliches gewesen waren. Er hätte es wissen müssen. Nun wanderte er durchs Haus und jedes mal wenn eine neue Wehe kam, musste er sich gegen die Wand lehnen. Er konnte keinen Krankenwagen rufen, weil die Telefonleitungen auf Grund des tobenden Schneesturms ausgefallen waren. Und sein Handy hatte er im Auto vergessen, mit dem Toris unterwegs war.
 

„Genau der richtige Zeitpunkt um ein verdammtes Meeting mit seinem Boss zu haben, Gott.“, knurrte Feliks. Er stöhnte und lehnte sich gegen die Wand als eine besonders starke Wehe kam. „Ich wusste, dass es eine bescheuerte Idee war Kinder zu bekommen.“, dachte er.
 

Feliks war von Anfang an gegen die Idee gewesen. Er wollte keine Kinder. Doch als er herausgefunden hatte, dass er schwanger war, war Toris so begeistert gewesen, dass er es nicht über sich gebracht hatte, ihm zu sagen, dass er es nicht wollte. Er hasste die Art, wie es seinen Körper veränderte; Feliks hatte jeden Morgen stundenlang versucht, dass der Babybauch an ihm attraktiv aussah, doch es hatte nicht funktioniert, er sah immer noch fett und aufgebläht aus. Er hatte fast geweint als er die Schwangerschaftsstreifen auf seinem Körper entdeckte, und als er feststellte, dass er nicht mehr in seine alte Kleidung passte und wirklich hässliche Umstandskleidung kaufen musste. Er hatte nicht vorgehabt, seine Gedanken vor Toris zu verheimlichen, aber jedesmal wenn er kurz davor stand die ‘Neuigkeiten‘ zu verkünden, hatte er in Toris erwartungsvolles Gesicht geblickt und …
 

Er konnte es nicht. Toris hatte so glücklich ausgesehen; wie er die Geburt plante, sich Namen überlegte und alle Termine beim Arzt vereinbarte. Als er Feliks das wahrscheinlich süßeste Kinderzimmer der Welt präsentiert hatte, hatte Feliks geweint. Toris hatte es missverstanden, gedacht es wäre hormonbedingt und das Feliks die Farbe nicht mochte. Felix hatte ihm versichert, dass er das Zimmer liebte und es perfekt sei. Er hatte geweint, weil er schlussendlich akzeptiert hatte, dass er dieses Baby bekommen würde und diesen gigantischen, großartigen (schrecklichen) Schritt ins häusliche Leben machen würde.
 

Trotz allem, war das jetzt unwichtig. Das Baby war unterwegs und er konnte nichts tun um es aufzuhalten.
 

Feliks atmete noch einmal tief durch und stemmte sich von der Wand weg um seinen Marsch den Flur runter fortzusetzen. Er erreichte das Kinderzimmer, das Toris so liebevoll für ihn und seine kleine Spross eingerichtet hatte. Er betrachtete jede Einzelheit: die Spitzengardinen vor den Fenstern, die zusammenpassenden Eichenmöbel, die wunderschöne Wiege im viktorianischen Stil, die cremefarbenen Wände und der zart champagnerfarbener Teppich. Es war genau so wie Feliks es entworfen hätte.
 

Aber nicht für sich selbst.
 

Ein weiterer negativer Aspekt des ganzen, schlimmer als alle anderen. Feliks wimmerte. Er musste einen Platz finden wo er dieses Ding aus sich raus quetschen konnte, und zwar schnell; er spürte bereits wie das Kind in den Geburtskanal rutschte.
 

Nachdem er aus dem Zimmer geschwankt war, fand er einen bequemen Platz auf dem Teppichboden des Wohnzimmers. Er postierte ein Kissen unter sich und eins hinter sich. Er lehnte sich zurück und bemerkte, dass er jetzt pressen musste.
 

Es dauert fast eine halbe Stunde bis Felix überhaupt Fortschritte gemacht hatte. Das Baby begann langsam zu rutschen. Felix presste noch einmal und das Baby bewegte sich langsam ein Stück weiter abwärts.
 

„Oh Gott, das ist schmerzhafter als der Zweite Weltkrieg.“, dachte Feliks. Er strengte sich weiter an und presste, motiviert durch ein unergründliches Gefühl, welches er nicht einordnen konnte.
 

Dann war der Kopf des Babys an seinem Muttermund. Feliks spürte wie es ihn aufriss und seinen Körper unter Feuer setzte. Er presste noch einmal fest, dann spürte er, dass der Kopf draußen war. Gut, jetzt kamen die Schultern, dann war der schwerste Teil geschafft. Feliks atmete noch ein paar Mal tief ein, dann presste er und schrie auf, er war sich sicher, dass es ihn zerreißen würde. Doch er schaffte es, das Baby war zur Hälfte draußen. Feliks mobilisierte noch einmal seine letzten Kräfte und presste. Das Baby rutschte raus und …
 

Nichts.
 

Feliks hörte nichts, nicht einmal den Wind, der um das Haus heulte. Sein Kopf war wie leer gefegt; er hielt den Atem an und wartete auf etwas, obwohl er nicht einmal wusste worauf.
 

Als ein schriller Schrei die Stille durchbrach, wurde Feliks wieder in die Gegenwart gerissen. Er schaffte es die weiße Leinentischdecke vom Tisch zu ziehen (Toris hatte gestern einen gründlichen Hausputz gemacht, weswegen er sich sicher war, dass die Tischdecke sauber war) und sich vorzubeugen um das schreiende Kind auf den Arm zu nehmen. Er nestelte eine Weile rum, dann nahm er das Baby hoch und wickelte sie (er hatte nachgesehen) in die Decke ein.
 

Sie war, wie die meisten Babys, hübsch. Ein pummeliger Körper, rosige Haut und ein zarter Haarflaum. Feliks fand, dass Babys im Allgemeinen süß waren und dieses gehörte wahrscheinlich zu den niedlichsten, aber-
 

Oh mein Gott.
 

Ihre Augen, ihre wunderschönen grünen Augen. Es war genau der gleiche Farbton wie bei Toris, aber sie waren genauso geformt wie seine eigenen Augen. Sie blickte ihn verwundert an, neugierig, fassungslos und trotz allem auch vertrauensvoll. Es hatte noch nie jemanden gegeben, der Feliks wirklich vertraut hatte, am allerwenigsten die anderen Nationen (seine Bevölkerung vertraute ihm, aber das war etwas anderes). Selbst Toris hatte Probleme damit. Deshalb war es etwas einzigartiges, das dieses kleine Leben, das er in den Armen hielt, ihm vollkommen vertraute. Feliks vergaß alles, seinen geschundenen Körper und seinen ruinierten Tagesablauf (wann sollte er Shoppen gehen oder seine Arbeit machen *ähm*, wenn er sich um ein Kind kümmern musste?), und landete schlussendlich im erschreckenden (wunderschönen) Leben einer Mutter.
 

„Hey du.“, sagte er mit zittriger Stimme, eine leise Stimme in seinen Kopf schrie ihn an, was er da machte, doch diese Stimme war gleich wieder verschwunden. „Du bist aber eine Hübsche.“
 

Das kleine Mädchen drehte sich so lang, bis sie es gemütlich hatte, dann blieb sie wieder still liegen. Feliks registrierte kaum wie die Nachgeburt aus ihm rausrutschte, stattdessen wischte er dem kleinen Mädchen den blutigen Schleim vom Körper. Er lehnte sich gegen die Polster und entspannte sich.
 

„Sie ist so klein, wie eine klitzekleine Maus.“, dachte Feliks. Das kleine Mädchen wand sich und begann zu schreien. Instinktiv knöpfte Feliks sein Oberteil auf und legte sich das kleine Wesen an die Brust. Erwartungsvoll nahm sie die Brustwarze in den Mund und begann eifrig zu saugen, den süßen Nektar ihrer Mutter kostend.
 

Feliks begann sich sein Leben auszumalen mit diesem kleinen Mädchen als Teil von diesem. Shopping Touren die sie zwei zusammen machen würden, wie er ihr die anderen Nationen vorstellen würde, er würde ihr alles beibringen, was er wusste. Er lächelte, wiegte seine neugeborene Tochter hin und her und nahm sich fest vor, dass er sie nie wieder loslassen würde.
 

Ein dumpfer Schlag aus Richtung Wohnzimmertür schreckte Feliks auf (oder besser gesagt er hätte es getan, wenn Feliks nicht so müde wäre). Dort stand Toris und blickte dumm aus der Wäsche.
 

Feliks lächelte. „Wow Toris, du siehst aus wie ein Fisch auf dem trockenen, wie du da so rumstehst.“
 

Toris erwachte aus seiner Schockstarre und war an Feliks Seite, ehe dieser blinzeln konnte.
 

„Oh mein Gott, Feliks bist du okay? Ist mit dem Baby alles in Ordnung? Warum hast du nicht angerufen? Oh Gott, ich hätte hier sein müssen.“ Toris drehte durch und schrie auf litauisch irgendwelche zusammenhangslose Sätze (irgendwas über emotionale Unterstützung, was auch immer).
 

Feliks lachte schwach, ergriff Toris Hand und legte sie auf das kleine Bündel in seinen Armen. „Alles ist okay Toris. Du brauchst dir keine Sorgen zu machen.“
 

Toris beruhigte sich und beugte sich nach vorne um einen genauen Blick auf das winzige Baby zu werfen, das gerade von seiner einzig wahren Liebe gesäugt wurde. Er zog scharf die Luft ein und begann leise zu weinen.
 

„Sie hat deine Augen, weißt du das?“, meinte Feliks und legte seinen Kopf auf die Schulter des anderen.
 

„S-sie?“, fragte Toris zittrig. „Es ist ein … Mädchen?“
 

Feliks nickte diesmal nur, er war so erschöpft. Er öffnete die Augen und blickte zu dem kleinen Engel, der mit Trinken aufgehört hatte und langsam einschlummerte.
 

„Ja, ist sie nicht perfekt?“



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