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Tsuki no Sasayaki

Scherben meines Selbst
von

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Sternennacht teil 1 ~ Einfaches Prinzip

Kritisch beäugte sich Naomi im Spiegel und zupfte immer wieder den Knoten vom weissen Obi zu Recht. Dieser war mit einem schwarzen Flechtmuster bestickt, welches sich aber auch auf den blauvioletten Yukata fortsetzte und Dort bekam das schwarze Geflecht ein wenig kunstvollere Verzierungen und wurde mit silbernen Blättern und Blüten abgerundet. Darunter schaute ein Stück ihres weissen Kleides hervor, welches oben mit Trägern gehalten wurde und untern bis zu den Knöchelt in kunstvollen Falten auseinanderging, welches aber mit dem Rest des Kimonos verdeckt wurde. Ihr Haar hatte sie mehr schlecht als Recht nach oben gesteckt, dennoch standen unzählige ihre Strähnen hatten sich Gelöst und ringelten sich um ihren Hals, auch ihre Fransen umrahmten noch immer ihr zartes Gesicht. Nach mehreren Versuchen gab sie den Wunsch von Usui auf, sich ein wenig schick zu machen und auch Hinata müsste mal eine Grenze kennen.

Naomi mochte es nicht sich derart hübsch zu machen, fühlt sich häufig wie eine nutzlose Puppe wenn sie in diesem langen Kimono trug, den sie zu Hause auch oft anhatte. Aber das war eben der gravierende Unterschied, sie würde nicht zu Hause sein, sondern draussen. Wo sie alle sahen, wie in einem Schaufenster ausgestellt und zum Verkauf verschrieben.
 

Als sie nach dem Einkaufen mit Hinata nach Hause kam, wartete ihr Bruder schon and der Tür auf sie und drückte ihr eine Schachtel in die Hand, bevor er ihr schelmisch zuzwinkerte und mit einem „Mach dich hübsch bis ich komme, wir werden bald raus gehen“ in einer Gasse verschwand. Hinterlassen hatte er eine verwirrte Naomi, die and der Intelligenz ihres grossen Bruders zweifelte. Schon den ganzen Tag war er so aufgekratzt, weshalb sie es gut hiss das Haus zum Einkaufen zu verlassen und ihm seinen Spinnereien zu überlassen.
 

Ihre schönen türkisblauen Augen wanderten noch ein letztes Mal über ihren Aufzug im Spiegel, bevor sie sich dem Schicksal ihrer störrischen Haare ergab.

Würde man ihr einen Kunai in die Hand drücken, würde sie ein Kunststück nach dem anderen ausführen, aber mit einem Kam und Haarspange kam sie einfach nicht zurecht. Weshalb auch, meist trug sie ihr Haar zu einem Pferdeschwanz oder zu einem Zopf - eintönig, aber praktisch und schnell gemacht.

Wenn es mal ein grösseres Fest im Hause Seishine gab, machte ihr meist einer der Angestellten, manchmal ihre Mutter oder ihre Schwester kurzer Hand eine gescheite Frisur, bei ihnen sah es immer so leicht aus, aber sie waren sich auch geradezu ähnlich, so ähnlich wie es eben mit Mutter und Tochter ging, Naomi viel dadurch völlig aus der Reihe, Usui war auch nicht besser mit seinen blonden Haaren und seiner aufgeweckten Art.

Tja, die Seishine Geschwister waren eine Klasse für sich, einzig ihr Aussehen liess darauf schliessen, dass sie verwandt waren, vom Charakter waren sie sich so verschieden wie es nur ging. Usui war aufgeweckt und optimistisch, Sayuri ruhig und liebevoll. Naomi wiederum realistisch und ernst.
 

Vorsichtig schlüpfte sie in schwarze Ballerinas und stieg die Treppe hinab, wo Usui bereits in einem dunkelgelben Kimono steckte, bei dem er die Ärmel hochgekrempelt hatte, den Obi mehr schlecht als Recht abgebunden und den Yukata auf irgendeiner Weise reingestopft. Es sah ziemlich, naja, ziemlich nach Usui aus. Vor allem dieses spitzbübische, diebische Grinsen.
 

Zwar war das Seishine-Duo erst kurze Zeit in den Trubel des Festes eingefallen, dennoch würd sich Naomi am liebsten wieder nach Hause beamen und weiter in ihrem Buch lesen, welches sie neu von Shikamaru ausgeliehen hatte.

Ein trockenes seufzen entwich ihren schmalen Lippen, als sie ziemlich unbeteiligt zu ihrem Bruder sah, welcher sich geradezu schreiend mit seinen Kumpanen was für schöne Frauen es doch auf dem Fest gäbe und die kurzen Kimonos, Betonung liegt auf sehr kurz, unterhielten.

Mit einem absurden Tonfall meldete sie Usui kurz, das sie zu dem nächsten Stand gehen wird und dort auf ihn warten würde, bevor sie sich abwand.
 

Kopfschüttelnd studierte sie den Stand, welcher neben einer kleinen Gasse aufgebaut war und in verschiedenen Lichtern erstrahlte. Dan erkannt sie auch, um was es sich bei diesem Spielstand handelte. Es war eines der bekannteren Spiele, war sehr beliebt unter den Ninjas, um ihr Geschick und Schnelligkeit unter Beweis zu stellen.

So einfach es auch wirkte, wirkte sich am Ende aber nur das Glück aus ob man gewann oder nicht. Vielleicht auch, ob der Standhalter ein wenig nach geholfen hat.

Es war ein einfaches Prinzip. Ein rechteckiges Wasserbecken war beinahe bis zum Rand mit Wasser gefüllt und darin tummelten sich verschiedene, schöne Fische die man mit einem Papierkescher fangen musste, ohne dass dieser durch die nässe zerreisst. Es kam drauf an wie viel man bezahl, wie viele versuche man hatte, aber ein Spiel war gleich zwei Kescher, also zwei Fische die man haben konnte. Wollte man aber doch kein neues Haustier in sein geweihtes Heim einführen, durfte man sich pro Fisch einen Preis aus dem Regal im hinteren Teil des Standes aussuchen. E gab eine grosse Auswahl an Preisen, von Stofftieren bis hin zu einfachen Armbändern und plastischen Blumen, doch etwas erregte Naomis besondere Aufmerksamkeit.

In einem kleinen Abteil, ganz hinten in einer Ecke, hingen gerade mal fünf nachgebildete Tiermasken, die sehr denen der Anbus ähnelten, mit dem Unterschied das diese mit leuchtenden Farben und auffallenden Mustern Bedruckt war. Die zweite von links, gefiel der braunhaarigen am meisten. Es war eine Wolfsmaske, an der rechten Seite kringelte sich ein schwarzes Muster an denen sich schöne glitzernde blaue Blüten schlängelten und sich sogar ein wenig über die Stirn des gemächlichen Tieres zogen. Sehr erinnerte sie dieses Abbild an das der Wölfe aus Tsuki no Kuni, den Vertrauten Geistern ihres Heimatdorfes, welche auch immer schone Bemalungen hatten.

Warum also nicht sein Glück versuchen? Eigentlich war Naomi nicht gerade angetan von Glücksspielen, auch dieses nervte sie mehr als sie zu interessieren oder heraus zu fordern, dennoch gab sie dem netten Herren das Geld, der ihr gleich zwei einfache Papierkescher in die Hand drückte. Die Versuchung war zu gross, diese Maske in die Hände zu bekommen, Naomi war eben auch nur ein Kind, welches sich neugierig nach glänzenden Dingen und hübschen Sachen reckte, wenn es auch nur eine einfache Maske war. So schwer kann es ja nicht sein?
 

Nur wenige Minuten später wurde Naomi des besseren belehrt, als auch der zweite Kescher zerriss und das Tier wieder ins Wasser fiel. Die Aufmunterungsversuche des Verkäufers überhörte sie fliessend, konzentrierte sich aber eher darauf wie so etwas möglich war. Sie hatte mit höchst Geschwindigkeit die kleinen Fische auf dem Behälter geholt, das Wasser hatte nur minimal Zeit sich in das Leichte Material zu saugen und dennoch riss es.

Der Verkäufer wendete sich schon neuen Interessenten zu, dennoch starrte Naomi noch immer ziemlich unbeeindruckt auf das Becken. Doch auch dem Paar blieb ein Gewinn aus.

„Man kann bei diesem Spiel nicht gewinnen...“ murmelte Naomi nach langem Grübeln und weiteren gescheiterten Versuchen anderer Leuten, kaum hörbar, dennoch hörte sie jemand, der sie schon seit geräumiger Zeit beim Grübeln beobachtete.

Auch wenn es sehr amüsant war, wie sich die Brünette über so ein einfaches Prinzip den Kopf zerbrach, konnte er nicht anders als dem ein Ende zu setzten und sie sogar vielleicht ein wenig auf zu ziehen.

„Doch, nur nicht du“, antwortete er gut hörbar schnippisch und trat neben das verwirrte Mädchen, welches er gerade aus den Gedanken geholt hat. Erstaunt hob sie eine Augenbraue und wendete sich ihrem Gegenüber zu. Der Uchiha. Er trug einen einfachen schwarzen Kimono, ohne unnötige Verzierungen und in einem Strengen Schritt, typisch für ihren Klassenkameraden. Aber statt ein Gewand trug er unten eine einfache, lange, schwarze Hose darunter.

Ein langes Starr Turnier herrschte, bis Naomi seine schnippischen Worte analysierte. Er meinte also, sie wäre einfach zu dumm umso ein einfaches Spiel zu gewinnen? Er sollte es doch selber mal probieren, dann würden sie erst darüber sprechen, was auch das Ziel vom Uchiha war.
 

Unbedeutend übergab er dem Standhalter die nötigen Yens und nahm die Papierkescher an sich, nicht ohne die Seishine einmal kurz überheblich anzugrinsen. Da wendete er sich dem Becken vor sich zu, und wartete. Wartete und wartete, als beuchte er den richtigen Augenblick, der auch kam. Gerade als einer der kleineren Fische kurz aus dem Wasser sprang, erwischte er ihn seitlich und brachte ihn schnell in den Nebenbehälter, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. Naomi brach ihr ganzes System zusammen. Sie stand hier und studierte, er kam einfach und schaffte es mit einem Zug? Sie wusste das auch beim Training der Uchiha den Gefallen daran gefunden hatte ihr unter die Nase zu reiben, dass sie doch nicht so gut war wie er, doch das sprengte aus irgendwelchen Gründen Naomis Rahmen, weshalb sie ihren Blick abwand und ein trotziges „Baka“ murmelte, was Sasuke aber fliessend überhörte und sich dem Verkäufer zu wand, um ihm den Zweiten Kescher in die Hand zu drücken, bevor er wieder Naomi an sah.

„Such dir etwas aus“

Die Blauäugige dachte sich verhört zu haben, aber ihr Blick sprach wohl mehr als tausend Worte, denn er behauptete kurz und interessenlos, dass er eh nichts von hier bräuchte und es einen Grund haben muss, dass sie sich über so ein sinnloses Spiel ihren Kopf zerbrach.

So folgerte Naomi kurz, dass er das eben doch nur gemacht hatte um sie zu ärgern.

Aber sie überdachte es.

Zögerlich nickte sie und zeigte auf die Wolfsmaske, die sie schon die ganze Zeit so sehnlich geruft hatte, woraufhin der Verkäufer – welcher ein ziemlich eindeutiges Grinsen drauf hatte – sie ihr in die Hand drückte und sich verabschiedete mit einem dummen Zwinkern, welcher wohl alles bedeuten konnte.

Lange bestaunte sie die Maske in ihrer Hand, ihre Finder Kribbelten richtig und begutachtete das glitzern der blauen Blüten auf der Seite.

Als sie dem Uchiha aber noch etwas entgegnen wollte, war er auf einmal weg.

Typisch.

Mit einem Kopfschütteln ging sie wieder zu ihrem Bruder, welcher sich eindeutig zu viel Zeit mit seinen Kumpanen liess, wenn er sie schon auf diese dumme Feier schleppen musste.

Dennoch, schlich sich ein kleines, unscheinbares Lächeln auf ihre zarten Lippen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  fahnm
2013-04-03T20:57:48+00:00 03.04.2013 22:57
Super Story.^^


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