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Der Schrein der Himmel

Sess x Kag
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
ja, mich gibts noch... *schäm*
danke für die vielen Kommis und das rege Interesse!!! Komplett anzeigen

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Unterm Sternenzelt

11 –Unterm Sternenzelt
 

Kagome rauschte weg von dem sich nachdenklich die Wange reibenden Sesshoumaru und lief schnurstracks weg vom Schrein in den Wald. Der Wald war finster, sie konnte kaum etwas sehen, da Wolken den Mond verhüllten, doch sie kannte sich gut aus in diesem Teil. Angst hatte sie keine, wovor auch? Schließlich wurde sie vor kurzer Zeit getötet und gleich wieder ins Leben gerufen, was sollte da ein dunkler Wald noch Angst machen? Endlich kam sie an ihrem Ziel an, eine kleine grasbedeckte Anhöhe von der man wunderbar den Schrein sehen konnte und den Wald ringsherum.

Sie mochte diesen Ort, vor allem bei Nacht, denn hier konnte sie wunderbar ihre Gedanken schweifen lassen oder auch gründlich nachdenken. Sie liebte die Ruhe an diesem Ort und die sanfte Brise, die sie hier umfing. Die Laute des Waldes waren hier ein melodisches Hintergrundrauschen, das Rascheln der Blätter im Wind, die Stimmen der Vögel… eine perfekte Melodie der Natur. Der Nachthimmel war klar bis auf ein paar kleinere Wolken, die sich frech vor den Mond geschoben hatten und so erstrahlten die Sterne in all ihrer majestätischen Pracht und zierten die Nacht wie Millionen von kleinen Brillanten.
 

Sie versuchte ihre Gedanken zu ordnen, die nach den sich überschlagenden Ereignissen wild durcheinander in ihrem Kopf herumflogen. Sie legte sich ins weiche Gras und schaute einfach nur in den Sternenhimmel. Sie hatte sich mit Sesshoumaru gemessen und verloren… aber es war es wert. Sie würde es immer wieder tun, sie kämpfte für die, die ihr nahe standen wie eine Löwin. Sie wollte Rin beschützen und hatte das fürs Erste auch geschafft. Sie bereute nicht gestorben zu sein, ihr Leben leichtsinnig geopfert zu haben, denn es geschah aus edlem Motiv. Sie hatte es sofort akzeptiert und war ohne jede Bitterkeit in ihrem Herzen gestorben.

Doch ihr wurde eine zweite Chance auf Erden gegeben. Ausgerechnet von Sesshoumaru, einem gefühlskalten Dämon, der kein Mitleid kannte und die Menschen hasste. Warum? Hatte Rin ihn darum gebeten? War ihr Einfluss auf ihren Ziehvater immer noch so groß? Sie konnte es sich nicht so ganz vorstellen. Irgendetwas musste in seiner Seele gearbeitet haben, denn er schien seine Schuld einzusehen, sonst hätte er niemals klaglos ihren Schlag ins Gesicht akzeptiert. Er schien damit Sühne leisten zu wollen, also musste er sich schuldig fühlen und bereuen.

Sie war in diesem Moment so wütend gewesen, dass ihre Gefühle die Oberhand ergriffen hatten. Es war sonst gar nicht ihre Art sich so Luft zu verschaffen oder gar so wütend zu werden. Das hatte sie seit Inuyasha hinter sich gelassen diese Wut. Sie führte zu nichts und ihre Stärke als Miko rührte auch von ihrer Fähigkeit verzeihen zu können. Mitgefühl und Liebe, auch einem Feind gegenüber, das waren die Grundpfeiler ihrer enormen reinen Kraft. Und sie gaben ihr eine Gelassenheit und innere Ruhe, die ihr in jungen Jahren gefehlt hatte. Da war sie viel impulsiver gewesen, viel gefühlsgeladener, nun ruhte sie in sich und geerdeter.
 

Ihre Gedanken fingen an um einen gewissen Daiyoukai zu kreisen. Er hatte sich sehr verändert seit sie ihm vor über 10 Jahren das letzte Mal begegnet war. Er war nicht mehr so kalt wie zu Beginn, nicht sein Eigennutz leitete ausschließlich sein Handeln. Auch sein Hass gegenüber Menschen hatte sich in ihren Augen gewandelt. Er konnte Menschen, die seinen Ansprüchen genügten, nun durchaus respektieren. Rin konnte er sogar lieben. Was war mit ihr? Respektierte er sie und hatte er ihr deshalb das Leben wieder geschenkt?

Er faszinierte sie. Früher, als sie frisch in der Segokuzeit angekommen war, hielt sie ihn für einen machtbesessenen eiskalten Killer. Doch mittlerweile hatte das Bild von ihm in ihrem Kopf an Schärfe gewonnen, sie sah ihn nicht mehr so eindimensional.

Er war sich seiner Stärke bewusst und das verlieh ihm Erhabenheit, die man in jedem Augenblick spüren konnte. Sein Stolz ging wohl ins unendliche, hatte aber nach den jüngsten Geschehnissen zurückstecken können. Sie mochte seine Geradlinigkeit und Ehrlichkeit. Er hatte es nicht nötig sich hinter einer Lüge zu verstecken. Und er stand zu seinem Wort, etwas, das selten war. Er stand zu seinen Prinzipien, was sie anerkennen musste, auch wenn diese völlig konträr zu ihren eigenen waren. Sie stellte fest, dass sie inzwischen so etwas wie Respekt und Sympathie für ihn empfand.

Sein Entschluss sie wieder ins Leben zu holen, bestärkte sie nur darin. Er konnte inzwischen sogar Fehler einsehen, im Kriegslager beobachtete sie zärtliche Gefühle in seinen goldenen Seelenspiegeln… eigentlich alles was sie an einem Mann schätzte…. schade das es so viel gab, das sie trennte. Allen voran die Tatsache, dass er ein Dämon und sie eine Priesterin war.
 

Was war denn nun mit ihr los, worüber dachte sie denn da gerade nach? Ihre Gedanken machten sich gerade etwas zu selbstständig! Aber attraktiv war er schon, trotz seines fehlenden Armes. Irgendwie fand sie das anziehend, dass ihm, dem mächtigen Youkai, diese Behinderung nicht störte und einfach so hinnahm. Beeindruckend…

Stop!, rief sie in Gedanken, ich bin eine Miko, ich habe geschworen nie mich in einen Mann zu verlieben, schon gar nicht in so einen. Also Ruhe, ihr überschäumenden Gefühle! Das war heute alles etwas viel für sie. Vielleicht kamen daher die seltsamen Gedanken.

Sie lag nun weiter im Gras, ließ ihren Blick ins Nirgendwo gleiten. Ihr Atmen ging regelmäßig und tief und so versuchte sie den Stress des vergangenen Tages zu vergessen.
 

Auf der anderen Seite des Waldes streifte Sesshoumaru unruhig durch das Gehölz. Er lief ziellos durch die Gegend und versuchte den Gedanken aus seinem Herzen zu entkommen. Was war bloß mit ihm los? Warum hatte er einfach so diese schallenden Ohrfeigen akzeptiert? Erst sein Vater, der ihn als einen Schwächling beschimpfte und dann die der jungen Frau. Warum konnte er seinem Vater nichts Passendes entgegnen, nämlich, dass er sich um seinen eigenen Kram kümmern sollte und warum konnte er es dieser Miko nicht heimzahlen, dass sie es wagte ihn ins Gesicht zu schlagen? War er wirklich so ein Schwächling geworden?

Überhaupt, diese Miko, was machte sie immer noch in seinen Gedanken, warum ließ sie ihn nicht los? Er dachte über einen Menschen nach! Und seine Gedanken kreisten nicht darum, wie er sie am besten zerfleischen sollte, nein, er fühlte Respekt und Anerkennung! Er mochte sie sogar ein klein wenig… ihre halsstarrige Art, ihr Stolz, der seinem in nichts nachstand. Sie ruhte in sich selbst, war nicht wie all die anderen Menschen. Und warum hatte sie keine Angst vor ihm? Dieser entschlossen funkelnde Blick, den sie ihm vor ihrem Kampf zugeworfen hatte, fesselte ihn. Er sah noch immer ihre braunen Augen und das Feuer in ihnen. Er fühlte sich regelrecht von ihnen verfolgt. Sie wollten ihm nicht mehr aus dem Kopf gehen.

Was war das bloß für eine Priesterin, dass sie selbst ihm gefährlich werden konnte? Er war noch nie in seinem langen Leben einem derart starken Menschen begegnet. Und es war keine Hexerei, die sie nutzte, nein, es war ihre eigene unbeschreiblich reine Kraft, die ihm so gefährlich geworden war. Bemerkenswerte Frau, dachte er. Hübsche Frau.

Entsetzt riss er die Augen auf. Was kam ihm denn da in den Sinn? Sie war ein Mensch, verdammt noch mal! Er schlug hart gegen einen der umliegenden Bäume, er musste sich abreagieren. Diese Unruhe in ihm, woher kam sie? Er wollte wieder seine Gelassenheit haben, was hatte das Weib nur mit ihm gemacht?
 

Er lief weiter durch den Wald, lief vor seinen Gedanken und Gefühlen davon, wie er sich eingestehen musste. Doch egal wie schnell er lief, seine Gedanken waren bei ihm. Schließlich kam er an einer Lichtung im Wald an, auf der sich ein kleiner Hügel dem Firmament entgegen streckte. Der Hügel war von weichem, grünem Gras bedeckt und eine stetige aber sanfte Brise wehte um ihn herum. Doch er war nicht allein hier, er konnte den Geruch eines Menschen wittern. Und dieser Mensch beherrschte zu allem Übel auch noch seine Gedanken.

Er seufzte stumm. Er würde die Angelegenheit nun klären, weglaufen war schließlich nicht sein Stil. Und sonst würde er langsam aber sicher verrückt werden von den braunen lodernden Augen…
 

Er erklomm die Kuppe des Hügels und sah dort Kagome im Gras liegen, die die Arme unter dem Kopf verschränkt hatte und in den sternenbehangenen Nachthimmel blickte. Das fahle Licht der Himmelskörper verlieh ihrem Gesicht einen übermenschlichen Schein, der sie noch erhabener aussehen ließ. Ihre langen schwarzen Haare waren umgaben sie wie ein Seidenkleid. Sie wirkte völlig entspannt, ja schon etwas von dieser Welt entrückt.

„Hallo“, sprach sie ihn plötzlich an. Ihre Stimme klang ruhig und samtig und beruhigte sei aufgewühltes Inneres auf seltsame Art. Schweigend setzte er sich ein kleines Stück von ihr entfernt auf den Boden. „Darf ich bleiben?“, fragte Sesshoumaru sie monoton. „Sicher, du sitzt ja bereits.“ Schweigen erfüllte die Nacht, aber es war kein unangenehmes, verlegenes Schweigen, sondern sie schwiegen einfach gemeinsam, zusammen.
 

„Warum hast du mich mit Tenseiga gerettet?“, fragte Kagome und durchschnitt damit die wohlige Stille. „Ich weiß es nicht“, antwortete der Youkai, „mein Vater und Rin sagten mir, dass es falsch war dich zu töten.“ Viele Momente später sagte sie: „Und sonst nichts?“

Erstaunt blickte er sie an. Hatte er da gerade einen leisen Ton der Enttäuschung vernommen? „Was meinst du?“, fragte er. Kagome richtete sich im Gras auf und sah in direkt an. „Du hast es nur getan, weil andere es sagten und nicht weil du es wolltest?“

Wollte er sie wieder im Leben haben? Diese Frage geisterte nun durch seinen Kopf. Ja. Es wäre eine Sünde, einen so selten kostbaren Menschen zu vergeuden. Aber das würde er ihr sicher nicht sagen. Also schwieg er weiter.
 

Kagomes Herz fing an schneller zu schlagen. Warum wollte sie nur, dass er sie gerettet hatte, weil er wollte, dass sie lebte? Und warum machte sein Schweigen sie so nervös? Sie wollte von ihm gemocht werden, musste sie sich eingestehen. Sie wollte nicht wertlos sein wie die anderen für ihn.

„Weiß du, ich habe viel nachgedacht seit vorhin. Warum ich dich nicht hassen kann, obwohl du mich getötet hast und nur wiederbelebt hast, weil andere es wollten. Ich glaube dir das nicht. Ich glaube, du wolltest es auch, du tust nie, was andere von dir wollen, “ fing sie an in den Nachthimmel zu erzählen. Zum Glück war es einigermaßen dunkel, so konnte er nicht ihre geröteten Wangen sehen; hoffte sie.

Innerlich musste Sesshoumaru schmunzeln. Sie kannte ihn offenbar besser als er dachte.

„Warum kannst du mich nicht hassen? Ich habe es verdient“, entgegnete er, „Ich habe dich getötet und nehme dir Rin.“ „Ja“, seufzte sie, „aber trotzdem empfinde ich Anerkennung für das was du tust. Ich würde wahrscheinlich ähnlich handeln, deshalb kann ich dein Handeln nicht verurteilen. Und immerhin“, kicherte sie, „habe ich ja auch versucht dich zu töten.“
 

Ein Lächeln umspielte die Lippen Sesshoumarus. „Dann sind wir quitt, denke ich.“ Er blickte sie nun direkt an und ihre Blicke trafen sich für einen winzigen Moment. Dann senkte er ihn wieder, denn er hielt es nicht aus länger ihrem fesselnden Blick standzuhalten. Er hatte das Gefühl, die Glut ihrer Augen wanderte sofort in sein Herz und brach dort den eisigen Mantel, der sich um sein Herz gelegt hatte.

„Ich kann dich auch nicht hassen, trotz deinem Makel der Menschlichkeit“, gab er leise zu. „Ich verstehe es nicht, warum ich so gehandelt habe, aber du hast recht, ich wollte es.“

Kagomes Herz machte einen kleinen Sprung bei diesen Worten. Ihr Herz hattein diesem Augenblick vergessen, dass sie eine Miko war.
 

„Warum kannst du mich nicht hassen, obwohl ich ein Mensch bin?“, fragte sie gespannt, „ich bin doch genau wie alle anderen, ich habe die gleichen Ängste und Wünsche, dieselben Schwächen.“ Eine kleine Träne schlich sich in ihren Augenwinkel, als ihr das bewusst wurde. „Nein, du bist anders. Du bist stark, mutig und ehrlich, nicht wie dieser andere Abschaum. Vergleich dich nie wieder mit denen!“ Den letzten Satz schnaubte er abfällig. „Warum hasst du nicht Youkai? Du bist doch eine Geistliche, es ist doch deine Aufgabe die Menschen vor uns zu schützen.“

Nun war es an Kagome zu lächeln. „Nein, das hast du falsch verstanden. Meine Aufgabe ist es die Güte zu zeigen, zu der die Menschen nicht fähig sind. Sie hassen alles was anders oder krank ist, deshalb muss ich mich darum kümmern. Auch die Götter und Geister hassen die Dämonen nicht. Ich bitte deshalb jeden Tag darum, dass all den anderen Geschöpfen ihre Fehler verziehen werden und sie trotzdem glücklich sein dürfen.“
 

„Du bittest also auch, dass ich glücklich sein darf?“, entgegnete er. „Ja, wenn auch nicht direkt. Aber ich kann das tun, wenn du es wünschst.“ Er sah sie nun wieder direkt an und versuchte ihrem warmen Blick stand zu halten. „Nein, ändere nichts, es war bisher immer gut so.“ Er sah die Liebe und Barmherzigkeit in ihrem Blick und kam sich mit einem Mal sehr schäbig vor. „Denkst du auch manchmal an dein eigenes Glück?“, fragte er weiter.

Ein bitteres Lachen entflog ihr. „Nein, das ist mir nicht gestattet.“ Er starrte sie weiter unverhohlen an. „Aber wie willst du anderen Glück bringen, wenn du es nicht einmal dir selbst gestatten kannst?“ „Es ist mein Schicksal, Sesshoumaru. Dieser Verzicht auf mein eigenes Glück ist die Quelle meiner Kraft.“ Der einzelnen Träne gesellten sich nun weitere hinzu und eine schmale Spur lief über ihre Wange.
 

„Dann musst du sehr unglücklich sein, Kagome“, sagte Sesshoumaru, während er ihr mit dem Finger sanft die Tränen von der Wange wischte. „Ich würde mir wünschen, dass du dein Glück findest, kleine Miko.“ Er saß nun direkt neben ihr. Es war seltsam, für beide, sich einander so nahe zu sein, und doch fühlte es sich so normal und natürlich an, als täten sie es schon immer. Gemeinsam blickten sie wieder in den Himmel und schwiegen. Die Wolken verzogen sich und beide saßen im Schein des Mondes vereint und genossen die Stille der Nacht.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Vigeta_Lord_d_T
2019-05-25T19:49:47+00:00 25.05.2019 21:49
Ding Dong Titanic an Eisberg ich habe dich versengt hihihi .

Da schmilzt gerade ein Eisberg.
Und eine mico verliebt ist in einem Jokay hihihi.
Wie süüüüüüüüüüüüüüüüüüß🤗🤗🤗🤗🤗🤗🤗
Von: abgemeldet
2015-01-02T20:01:06+00:00 02.01.2015 21:01
Sie verlieben sich. Das ist so süß.^^

Antwort von:  Seelenfinsternis
02.01.2015 21:08
solls auch bei mir geben ;)
Von:  cindy-18
2013-12-14T14:46:44+00:00 14.12.2013 15:46
ohh sweet so schön richtig hammer ;D
Von:  Jeanne18
2013-12-06T06:39:32+00:00 06.12.2013 07:39
Oh endlich ein neues Kapitel!!!
Ich freu mich ja sowas von :-)
Wenn bald viele neue Kapitel kommen, verzeih ich dir fast alles!!! ;-)

Mach weiter so und find es toll das du weiter machst!

Gruß Jeanne
Von: abgemeldet
2013-12-05T17:39:09+00:00 05.12.2013 18:39
das kapi is klasse^^ bin schon weiter auf der anderen seite die du mir geschickt hast und die Story ist einfach nur der hammer!
Antwort von:  Seelenfinsternis
05.12.2013 20:41
freut mich sehr zu hören! :)


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