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Dem Tode so nah

von

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Ein bisschen was Längeres... ;)
 


 

Nachdem Heero den Tod persönlich kennengelernt hatte, schüchterte ihn das Auftreten des Chinesen nicht mehr ein und er trat ihm erhobenen Hauptes entgegen. „Bei ihm!“ Er deutete auf Duo und verschränkte die Arme vor der Brust.

Wufeis Gesicht spannte sich da fürchterlich an, während die anderen Vampire regelrecht aus dem Raum wichen. Sogar Treize machte einen Schritt zurück. „Was…??“ Nahmen sie doch nun bewusst war, was Heero getan hatte.

„Wir hatten einen Termin.“

Wufeis schwarze Augen flogen zu Heeros Begleiter. „Duo??“ Der hob abwehrend die Hände.

„Ich bin unschuldig!“

„Und wie kam es dann dazu!“ Wufei schien wenig erfreut, nahm er doch an, dass der Todesengel nur dafür sorgen wollte, dass der junge Vampir schnell aufstieg.

„Vater kam von ganz alleine auf diese Idee!“ verteidigte Duo sich und wusste, dass er damit gewonnen hatte, da niemand das Urteil des Todes anfechten würde.

Wufei verzog das Gesicht. „Nun denn…“ Er seufzte. „Wir haben auch noch einen Termin.“

Lächelnd trat Duo neben Heero und nahm ihn am Arm. „Haben wir?“

„Wir sollten unseren Bund erneuern.“, bemerkte der alte Vampir und ging ohne weitere Worte vor.

„Ist gut!“ Lächelnd folgte Duo ihn, wobei er immer noch Heero am Arm führte.

Die Vampire die ihnen begegneten wichen erschüttert vor ihnen zurück. Heero begann dabei zu grinsen und ging aufrechter denn je. Sein neues Selbstbewusstsein wurde von Duo grinsend beobachtet, als sie Wufei in dessen Thronsaal folgten. Dort waren bereits alle von der Sippe des Chinesen versammelt, sogar die menschlichen Männer, die Heero bereits einmal gesehen hatte, als er zum ersten Mal zu Wufei geführt wurde.

Duos ganze Ausstrahlung änderte sich derweil neben Heero, denn es wirkte nun als hätte jener einen hochgeborenen Aristokraten neben sich und der junge Vampir selbst sei ein junger Bauerntrampel.

Der Engel löste sich da von Heero und trat voran zu Wufei, der auf seinem Thron saß. Der Vampir erhob sich ebenfalls und erwartete ihn mit offenen Armen. Mit einem milden Lächeln trat Duo in seine Umarmung.

„Mein Freund!“, verkündete Wufei ihm, damit er wusste, er hatte sich beruhigt und glaubte ihm, dass er Heero nicht hinter seinem Rücken hatte stärker machen wollen und damit es jeder Anwesende, auch ‚sippenfremde‘ Besucher, noch einmal vernahm.

„Mein Freund“ erklärte auch Duo, als er die Arme um Wufei legte. „-mein Blut soll deins sein.“ Wufei lächelte und legte dann seine Lippen an den Hals des Todesengels um von diesem zu trinken. Jener zuckte nicht mal mit einer Wimper, als er zubiss.

Heero, der ein paar Metern von ihnen entfernt stand, begann hingegen zu zittern und zu knurren, denn sein vampirischer Instinkt hatte bereits bemerkt, was ihm bewusst verschlossen war, weshalb er Duo als sein Eigentum betrachtete, das nur von ihm gebissen werden durfte.

Die Sekunden schienen unsagbar langsam zu verstreichen, bis Wufei seine Zähne aus Duos Hals zog. Deshalb hatte Treize, trotz aller Vorsicht aufgrund Heeros Nahrung, diesem eine Hand fest auf die Schulter gelegt.

Duo trat einen Schritt von Wufei weg, als sich die Wunde an seinem Hals bereits wieder schloss. Danach zückte der Vampir bereits eine silberne Klinge, die er dem Engel reichte. „Dein Blut für meines!“

Duo zog die Phiole unter seinem Oberteil hervor und öffnete sie, bevor er mit dem Messer Wufeis Hals anritzte. Das Blut das frei trat füllte er dann in das kleine Gefäß. Wufei selbst liefen ein paar Tropfen danach über die Haut, bevor sie wieder geschlossen war.

„Ich danke sehr“ erklärte der Sohn des Todes und hängte sich die Phiole mit einer Kette um den Hals.

„Wir sollten unseren erneuten Bund feiern, meinst du nicht, Duo?“

„Du weißt wie gerne ich feiere, Wufei!“

Somit wurde das Fest eröffnet und lebendige Snacks betraten den Raum, da die rot gewandeten Männer ausschließlich für Treize und somit Wufei bestimmt waren. Außerdem traten Heero und der Franzose wieder an die Gastgeber.

Lächelnd griff Duo direkt nach Heeros Hand, während Treize seinen Platz an Wufeis Seite einnahm.

„Das war wichtig, nicht?“, knurrte Heero leise und deutete auf Wufei, dessen Hals von Treize gerade sauber geleckt wurde.

„Sehr wichtig“ bestätigte der Engel und drückte seine Hand.

Da löste Heero ihre Hände und schlang lieber seinen Arm um Duos Hüfte. Gleichzeitig presste er ihre Körper zusammen und markierte den Langhaarigen unbewusst.

„Ist alles ok?“ fragte dieser ihn da leise.

„Er hat nicht von dir zu trinken!“, erklärte Heero leise und hart.

Glücklich lehnte Duo sich gegen ihn. „Von jetzt an darfst das nur noch du.“ Das stimmte seinen Vampir zufrieden und der lächelte ihn nun an.

„Sehr gut!“

„Ich finde gut, dass du jetzt nicht mehr so böse aussiehst!“

Da gab Heero dem Kleineren einen Kuss. „Liegt nur an dir!“

„Das ist ein schönes Kompliment“ hauchte Duo, als sich ihre Lippen trennten.

Dann räusperte sich Treize. „Bitte verzeih die Störung Duo, aber ich und mein Schüler haben noch so einiges zu lernen!“

Schmollend wurde der Franzose da angesehen. „Aber Treize! Es soll doch gefeiert werden!“

„Er hängt deutlich im Training hinterher.“, bemerkte Treize. „Und glaub mir, ich weiß wovon ich rede, wenn ich sage, je schneller wir richtig beginnen, desto besser!“

„Na gut.“ Seufzend drehte Duo sich zu Heero und küsste ihm die Wange. „Ich amüsiere mich für dich mit!“

Der junge Vampir war nicht wirklich begeistert, nickte aber und löste sich von ihm. Treize deutete ihm den Weg und führte ihn dann aus dem Saal.

Kaum waren die beiden Jüngeren verschwunden, trat Wufei wieder dicht an Duo. „Wie ich sehe, war eure Auszeit erfolgreich…“

Der Vampir verbrannte beinahe zu Asche, als Duo ihm sein 1000 Watt Lächeln zeigte. „So was von!“

„Und da hattest du Angst…“, bemerkte der Chinese.

„Er hat ja auch noch nicht gesagt, dass er mich lieb hat, aber wir haben uns inzwischen mehrfach geküsst und es ist wundervoll!“

„Das ist aber nur eine Frage der Zeit, bis er es sagt.“, stellte der Chinese fest. „Du hast sein Verhalten heute ja deutlich gesehen…“

Pure Freude färbte Duos Wangen rot. „Er war eifersüchtig!“

„Er hätte mich fast angefallen.“, bemerkte Wufei. „Und ich weiß nicht, ob ich ihm noch gewachsen bin, bei seinem Ernährungsplan.“

„Keine Sorge, Heero ist ein lieber Kerl. Es wird sicher nichts passieren.“

„Wie auch immer.“, tat der Vampir das ab. „Lass uns amüsieren, bis mein Essen wiederkommt und dein Liebhaber.“

„Noch ist Heero nicht mein Liebhaber!“ verteidigte Duo sich mit roten Wangen. „Außerdem ist Treize doch wesentlich mehr als nur dein Essen!“

„Wir sind alle, was wir sind.“, bemerkte Wufei da gelassen und ruhig.

„Das klingt für mich nach einer Ausrede!“

Duo wurde nun mit einer erhobenen Augenbraue betrachtet. „Ausrede?“ Der Todesengel grinste und stieß ihn mit seinem Ellbogen an.

„Gib es doch zu, du willst dem Kind bloß keinen Namen geben!“

„Meinst du?“ Wufei zuckte mit den Schultern.

„Und wie ich das meine!“

„So hat jeder seine Meinung!“, grinste Wufei und würde wohl niemals sagen, was denn genau zwischen ihm und Treize war.

„Du bist unfair, weißt du das?“ Duo wusste, dass Wufei selbst Details von ihm verlangen würde und dass er selbst viel zu gerne redete, um sie dem Vampir zu verschweigen. Womit er natürlich Recht hatte, denn Wufei begann sofort zu fragen.

„Du solltest mir nicht vorwerfen, was du selbst verweigerst!“

„Ach und was verschweige ich?“

„Was zwischen dir und dem Kind passiert ist, als ihr allein wart.“

„Ich sagte bereits, dass wir uns geküsst haben!“

„Wie kam es denn dazu?“

Glücklich begann Duo zu lächeln. „Er hat angefangen.“

„Wo? Warum? Duo, du solltest ehrlich sein, wir wissen beide, dass du es erzählen willst!“

Da streckte der Engel ihm die Zunge raus. „Biete mir doch wenigstens was zu trinken an, um meine Zunge zu lockern!“ Ihm wurde ein Arm um die Schulter gelegt und er sah, wie ein gemütlicher Stuhl neben Wufeis Thron gestellt wurde.

„Willst du dich vorher nicht etwas setzen?“

„Du willst wohl wirklich jedes noch so kleine Detail, was?“ Grinsend ließ Duo sich auf das Angebot ein.

„Klar, schließlich ist er irgendwie mein Sohn!“, erklärte der Vampir und ließ Duo gute Spirituosen auftragen.

„Das klingt aber nicht nach väterlichem Interesse.“

„Warum? Schließlich bin ich für ihn verantwortlich und sollte wissen, was er tut.“, bemerkte Wufei grinsend und ließ Duo etwas trinken.
 

Erst einige Stunden später fühlte der Todesengel eine Hand, die sich auf seine Schulter legte und Lippen die nah an sein Ohr heran kamen. „Musst du noch hier bleiben, oder willst du mich lieber erlösen?“

Duo drehte den Kopf und entdeckte einen lädierten Heero. „Du siehst aus, als könntest du Zuwendung brauchen.“ Der verzog aufgrund der Art der Aussage seinen Mund.

„Ich will dich nicht vom Feiern abhalten!“

„Mit dir feiere ich viel lieber“ versicherte der Engel und stand auf.

„Mh!“ Der Vampir nickte Wufei zu. „Ich wünsche noch eine schöne Feier!“ Dann drehte er sich zum Gehen weg. Duo konnte Wufei nur noch winken, bevor er Heero schon regelrecht nacheilen musste.

In ihren Zimmern angekommen, zog sich Heero bereits aus um dann unter die Dusche zu gehen. Weil er vor seinem Training aber immer gut getrunken hatte, sah man an vielen dunklen, fast schwarzen Stellen seines Körpers, wo er geschlagen worden war. Bevor er im Bad verschwinden konnte berührten Finger zart die Prellungen. „Tut dir was weh?“

„Sieht man das nicht?“, kam es eingeschnappt zurück.

„Kann ich helfen?“ wurde er da sanft gefragt.

„Wenn es dir keine Umstände macht.“

„Macht es nie“ versprach Duo und küsste ihm zart den Nacken. Daraufhin erschauerte Heero und er sah ihn etwas sanfter an.

„Der Typ hat mich schon wieder verkloppt!“

„Mein armer Heero“ wurde es ihm da leise ins Ohr gehaucht.

„Ich sollte jetzt erst einmal duschen…“

„…Ich könnte mitkommen…“

„Und dann?“, fragte der Vampir offen und sah den Engel an, der stark errötete.

„Ich…könnte dir beim Waschen helfen.“

„Und mich da versorgen, wo ich mir nicht selbst helfen kann?“

„Genau!“

„Das wäre sehr schön!“

Duo begann zu strahlen und stand nackt da, noch bevor er sein Haar entwirrt hatte. So führte Heero ihn weiter zur Dusche.

„Wie warm möchtest du das Wasser haben?“ wurde der Vampir dann gefragt, als sie darunter standen.

„Sehr warm.“, erklärte Heero, der entspannen wollte und etwas beichtete. „Ich vermisse meine alte Körperwärme. Jetzt bin ich ja meistens kalt. Nicht dass ich es bewusst wahrnehme. Aber es fällt mir schon noch auf.“

„Dann machen wir es richtig heiß.“ Tatsächlich drehte Duo die Temperatur ordentlich hoch und Heero genoss sichtlich, als ihn die Wärme berührte. „Gut so?“ hauchte Duo und umarmte ihn vorsichtig von hinten.

„Wunderbar!“, lächelte der Vampir nun und lehnte sich an ihn.

„Genieß es, denn du hast es verdient“ hauchte der Engel und legte ihm die Hände über das Herz, nur um zu erschrecken. „Was??“ Er hatte nämlich eine kreisrunde Verhärtung ertastet, genau über dem Muskel, der einst den Körper am Leben gehalten hatte.

„Hmm…“

„Was ist dir passiert??“

„Treize hat mir gezeigt, was Schmerzen heißen.“, nuschelte der Jüngere.

„Etwa…ein Pflock…?“

Heero nickte. „Ein Pflock aus Holz, mitten durchs Herz.“

„Oh nein“ entwich es Duo ehrlich entsetzt und er drehte Heero um, um ihn die Stelle küssen zu können. Weil er sich dafür etwas beugen musste, lehnte sich der Vampir an die Wand hinter sich, damit es nicht zu viel wurde.

„Es war fürchterlich!“

„Es tut mir so leid“ hauchte der Langhaarige gegen seine Haut.

„Ich war danach wie gelähmt.“, berichtete Heero. “Und alles war schwarz. Nur ein Gedanke hat mich nicht verrückt werden lassen.“

„Welcher Gedanke?“

„Du…“

„Oh…“ Mit einem gerührten Lächeln richtete Duo sich wieder auf und sah den Vampir zärtlich an.

„Ich wollte dich nicht bei diesem Chinesen zurücklassen!“, erklärte Heero, bevor er weiter berichtete. „Danach sagte mir Treize, dass mich nur ein Silberpflock töten kann.“

„Ja, das oder Dekapitation“ stimmte Duo zu und strich durch Heeros nassen Haare. Automatisch fasste sich der Vampir an den Hals und drehte sein Gesicht weg, was zur Folge hatte, dass Duo einen deutlich dunklen Wangenknochen erblickte.

„Lass uns das Thema wechseln!“

Der Anblick tat Duo im Herzen weh, weshalb er den Bluterguss liebevoll küsste. „Brauchst du einen Drink?“

„Das hört sich an, als sei ich abhängig.“, bemerkte der Vampir, begann aber den Hals des Engels zärtlich zu streicheln.

„Damit meinte ich eigentlich, dass ich hochprozentig bin“ hauchte der Ältere genüsslich.

„Das klingt besser.“ Würde man Heero fragen, würde er natürlich nie zugeben, dass er noch keinen Tropfen Alkohol getrunken hatte, aber er fand die Antwort richtig, das sagten ja auch alle anderen. Doch bevor er das Angebot annahm, sah er Duo tief in die Augen und aus einem inneren Drang heraus, küsste er diesen dann leidenschaftlich. Glücklich legte Duo die Arme um ihn und erwiderte den Kuss so gut er konnte. Dann wanderten die Lippen des Untoten von seinen Lippen zu seinem Hals. Ein heiseres Seufzen entwich dem Langhaarigen, als Heero zubiss.

Inzwischen gekonnt, hielt der Vampir den Todesengel als er von ihm trank, wobei dem Jüngeren dabei sogar schwindelig wurde, bevor er von ihm abließ.

„Heero…“ hauchte der Kleinere da atemlos.

Begierig nach Duo, fuhren Heeros Finger in das lange Haar, bevor er diesen erneut küsste. Auch dieser Kuss wurde willig erwidert, wobei Duo vorsichtig Heeros Verletzungen streichelte. Natürlich blieb dessen freie Hand nicht untätig, denn sie fuhr erkundend über die Muskeln von Duos Rücken hinab. Erschrocken stöhnte Duo in ihren Kuss, als die Hand auf seinem Hinterteil landete.

Bereits kurz danach stellte Heero nebenbei das Wasser aus und führte den Engel küssend und rückwärts aus der Dusche, ums Abtrocknen scherte er sich dabei nicht, sondern steuerte direkt auf das Schlafzimmer und das darin stehende Bett zu. Kaum dort angelangt, suchten seine Hände wieder völlig den Körper des Älteren um ihn zu erkunden und zu verwöhnen. Jener hauchte immer wieder seinen Namen, als sie zusammen auf das Bett sanken, dass Heeros Körper dabei gänzlich auf Duo lag störte jenen wenig. Es war für sie beide überaus angenehm und elektrisierend, weshalb es sie auch nicht störte, als ihre unteren Körperregionen nicht mehr ganz so entspannt waren.

Der Stimmung entsprechend schob Duo ganz automatisch die Beine auseinander, weshalb Heero zwischen sie rückte und sich ihr Intimstes das erste Mal berührte. Duo wurde das erste Mal in seinem langen Leben so berührt, weshalb das Wimmern, das ihm entwich, recht hilflos klang. Auch der Vampir stöhnte den Namen des Engels, bevor er ihn wieder küsste. Duo ließ unterdessen seine Hände in Heeros dicke Haare gleiten und hatte so einen festen Griff um dessen Kopf.

Überwältigt von dem Gefühl sich einem Mann hinzugeben und diesem solche Lust zu bescheren, griff der Vampir nach ihnen um sie auf das bald Folgende vorzubereiten.

Duo stöhnte und biss, mehr oder weniger versehentlich, in Heeros Unterlippe, was dazu führte, dass er nun zum ersten Mal das Blut des Vampirs schmeckte. Für einen Moment konnte Duo den Drang nach Blut verstehen, bevor er noch etwas viel besseres kennen lernte.

Als die beiden Wesen dann nach einer berauschenden Zweisamkeit und einem erholendem Schlaf danach erwarten, fühlte sich Heero etwas verwirrt, vor allem als er nackt war. Doch dann erinnerte er sich und schluckte hart. „Guten Morgen oder Abend“ hauchte Duo ihm zu, der die Situation viel gelassener hinnahm, als er selbst.

„Hallo.“ Heero setzte sich mit dem Rücken zu dem Älteren auf und wagte es nicht, ihn anzusehen. Er realisierte erst jetzt, was der Alkohol in Duos Blut mit ihnen gemacht hatte und er wusste, dass es nicht sein sollte. Der Engel robbte etwas an ihn heran und küsste ihm den Rücken.

„Alles ok?“

„Ich hab einen Fehler gemacht.“, nuschelte Heero zurück.

„Was für einen Fehler?“ fragte Duo und setzte sich auf, damit er sich gegen den Jüngeren lehnen konnte, dachte er doch noch, dass jener über sein Training sprach.

„Ich hab mich von deinem Blut berauschen lassen, das war der Fehler!“

Nicht verstehend runzelte Duo die Stirn. „In wie weit war das falsch?“

„Man vögelt niemanden den man mag!“, erklärte sich Heero genauer und stand auf. „Und das war der Alkohol, der uns das hat tun lassen!“

Der Engel runzelte die Stirn, weil die Worte ein unangenehmes Gefühl in seinem Magen auslösten. „Was erzählst du da? Es war doch alles schön gestern!“

„Ja.“, gestand Heero. „Es hätte trotzdem nicht passieren dürfen, es macht alles kaputt!“

Diese Worte wollte und konnte Duo einfach nicht so stehen lassen, weshalb er die Arme um Heero schlang und die Hände über dessen Herz faltete. „Nichts ist kaputt. Es ist alles noch so schön und gut wie gestern.“

„Ja? Es hat sich nichts verändert?“, fragte der Vampir vorsichtig und schöpfte Hoffnung.

„Nichts Wichtiges!“ versicherte Duo ihm innig.

„Gut…!“, seufzte Heero etwas erleichtert, denn ob es wirklich so sein würde, könnte man erst in der Zukunft feststellen. Der Engel kuschelte sich da eng an seinen Rücken.

„Ist es jetzt wieder gut?“

„Ja…“ Langsam drehte sich Heero um und sah die starke Verliebtheit von Duo. Das tat ihm weh, weil er doch wusste, dass er, sollte es etwas zwischen ihnen werden, noch viel Zeit brauchen würde. Dennoch lächelte er und legte die Arme um den Älteren. „Tut mir leid, wenn ich dich verletzt hab!“ Die Worte waren absolut ehrlich, denn sie waren für das was gerade geschehen war, weil dem Vampir bewusst war, dass er dem Engel die Jungfräulichkeit genommen hatte und das auch das Aufwachen schön sein sollte; als auch für alles was kommen sollte.

„Es ist ok, solange jetzt wieder alles gut ist“ hauchte der Langhaarige und drückte seine Stirn gegen Heeros. Statt zu antworten, kuschelte sich der Jüngere an und küsste Duo.

„Das ist ein schönes Ja“ hauchte jener in ihren Kuss.
 

„Hast du etwas aus Heero herausbekommen?“, fragte in einem anderen Raum ein alter Vampir einen Franzosen. „Ich würde ihm eigenhändig den Kopf abschlagen, wenn er mit Duo spielt!“

Treize lag nackt und nur von einer Decke verhüllt in Wufeis großem Bett und musterte diesen amüsiert, wie er im Morgenmantel durch das Zimmer tigerte. „Du muss dir nicht immer so viele Sorgen machen, Drache.“

„Natürlich muss ich!“, fuhr der Kleinere auf. „Er ist jung, unerfahren und vor allem impulsiv!“ Die leichte Seide an seinem Körper flatterte bei jedem Schritt den er schneller wurde. „Duo mag zwar ein Todesengel sein, doch er ist in seinem Innern zerbrechlicher als irgendjemand sonst, den ich in all den tausenden von Jahren kennengelernt habe!“

„Das heißt nicht, dass du ihn davon abhalten kannst seine eigenen Fehler zu machen und wer weiß, vielleicht wird das ja was mit den Beiden!“

„Du hast echt kein Feingefühl und erst recht keine Ahnung!!“, fuhr der Schwarzhaarige hoch und fuchtelte mit den Armen. Lächelnd winkte Treize ihn zu sich.

„Ich weiß, dass es nichts bringt dir den Kopf zu zerbrechen. Duo lässt sich da eh nicht reinreden.“

Frustriert kam der Ältere näher. „Verdammt, du elende Langnase! Immer einen auf ‚Ich steh über allem‘ machen und… arg!!“

Zärtlich griff Treize nah Wufeis Handgelenken und zog ihn zu sich aufs Bett. „Anstatt dich von Sorgen zerfressen zulassen lenk dich lieber mit mir ab.“

Ohne Schmerz zu verursachen biss der Ältere in die Lippe von dem Franzosen um ein paar Tropfen seines Blutes aufzulecken. „Sie haben es getrieben und das nur weil sie besoffen waren! Ich kann es riechen, du nicht?“

„Natürlich tu ich das. Was ich aber nicht rieche ist, wie gut es war.“

„Das interessiert mich gar nicht!“, kam es spitz zurück. „Du musst mir versprechen den Kleinen morgen fertig zu machen, wenn er verstanden hat, wie die Rangordnung der Vampire funktioniert und das Duo über uns allen steht!“

„Dir ist klar, dass wir damit Duos Zorn auf uns ziehen?“

„Dann mach ihm klar, dass er für Klarheit sorgen muss!!“, bestand der Ältere und drückte sich an. Treize küsste ihn, bevor er ihm antwortete:

„Das kann ich nicht.“

„Bitte???“

Der Blonde rieb sich die klingelnden Ohren. „Das wäre das Schlimmste, was ich jetzt tun könnte, mein Drache.“

„Arg!“ Wufei erhob sich wieder und wusste wie Recht Treize hatte, denn es hätte vermutlich den gegenteiligen Effekt auf Heero, genau wie bei einem pubertären Teenager. Man sagt ihm: ‚Tu dies‘ und er tut genau das Gegenteil.

Zur Beruhigung wurde der Chinese zärtlich geküsst. „Ich weiß du machst dir Sorgen, aber du kannst nichts tun, außer für Duo da zu sein falls es schief geht.“

Nun wurde der Franzose auf die Beine gezogen. „Lenk mich ab!“

Treize gurrte und zog ihn an sich. „Und wie willst du dass ich das tue?“

Und schmusebedürftig aber vor allem ablenkungsbedürftig lehnte sich Wufei an. „Kein Sex!“

Enttäuscht verzog Treize das Gesicht. „Das sagst du und siehst dabei so hinreißend aus?“

„Ja…“ Der jünger aussehende verzog leidend sein Gesicht und krallte sich mit seinen fein gepflegten Händen in Treize Brust. „Lass uns raus, es ist dunkel, lass uns ein paar Stunden frei sein und die Sterblichen beobachten.“

„Alles was mein Drache will!“

„Ich glaube, wir haben sogar Neujahrsfest.“, strahlte Wufei und küsste den Größeren. Jener gluckste und streichelte Wufei durch die Seide.

„Du weißt, dass ich da auffallen werde wie ein bunter Hund?“

„Aber heute nicht mehr!“, säuselte Wufei in Vorfreude. „Es sind 50 Jahre vergangen, seit wir das letzte Mal dort waren. Schau fern, dann siehst du, dass heut zu Tage sogar die Weißen hingehen!“

Treize verzog das Gesicht, hielt er doch gar nichts von dieser neumodischen Erfindung des Fernsehens. „Dann werde ich dich jetzt entführen!“

Begeistert und freudig wie selten, begann der Chinese zu strahlen und löste sich von dem Jüngeren um ausnahmsweise selbst einmal nach seinen Kleidern zu suchen. Nackt wie er war folgte Treize ihm, bereit sein Urteil anzubieten. So wurden dem Franzosen alle möglichen asiatischen Kleider gezeigt, die Wufei hatte.

„Ich glaube so auffallend laufen die Männer heutzutage nicht mehr herum, auch wenn es eine Schande ist.“

„Echt?“ Geknickt ließ der Chinese alle seidenen Stoffe fallen. „Aber was kann ich denn dann tragen?“

„Lass mich dir etwas heraussuchen, mein Drache!“ Treize ergriff Wufeis Hände und küsste sie.

„Bitte!“ Der Schwarzhaarige schenkte seinem Partner ein Lächeln, das nur dieser erhielt und auch sonst niemand kannte, bevor er zurück trat.

„Geh doch schon einmal ins Bad. Ich folge dir, wenn ich uns alles herausgelegt habe!“

„Ist gut.“ Wufei trat noch einmal an Treize heran und gab diesem einen zärtlichen Kuss. „Bis gleich.“

Einige Zeit später verließen sie beide das Badezimmer und Treize führte Wufei zum Bett. „Ich hoffe es gefällt dir.“

Wufei blinzelte und sah vom Bett zu dem Blonden und zurück. „Wo hast du denn solche Hosen für mich gefunden?“ Hatte er doch noch nie eine Jeans getragen und jene lag auf dem Bett vor ihnen.

Etwas verlegen färbten sich Treize‘ Wangen rosa. „Ich habe sie schon vor einer ganzen Weile für dich gekauft.“

„Du hast gut getrunken!“, bemerkte der Ältere leise und strich ihm über die Wange, bevor er sie küsste. „Das ist süß von dir, danke!“

„Dann ziehst du sie an?“

Wufei nickte und nahm sich nun die Jeans vom Bett. „Wenn du meinst, dass sieh passt. Sie sieht sehr eng aus.“

„Das ist der Sinn der Sache!“

„Gut.“ Der Schwarzhaarige sah sich nun nach seinen langen Untergewändern um, bevor er hilfesuchend zu Treize sah. „Langnase?“, erklang es danach. Lächelnd beugte sich der Blonde zu ihm und küsste ihn.

„Darunter musst du nichts tragen.“

Er nickte und versuchte nun in die Hose zu kommen. „Willst du dich nicht anziehen?“

„Magst du mich nicht so?“ fragte der Größere grinsend, bevor er nach seiner eigenen Jeans griff.

„Willst du dass ich ganz San Francisco abschlachte, weil sie dich so sehen?“, entgegnete das Sippenoberhaupt hingegen eifersüchtig. Treize lachte und schlüpfte in seine Hose, dabei stand er so zu Wufei, dass dieser ihn genau beobachten konnte, was er auch tat und so schließlich in die Jeans kam und sich seinen Schritt zu recht rückte, bevor er den Knopf und den Reißverschluss schloss. „Das kann aber ganz schön ins Auge gehen, was wenn man sich damit was einklemmt? Also ich meine, ein Mensch kann da ernsthafte Probleme bekommen, warum machen die so was?“

„Vielleicht macht die Gefahr diese Hose so attraktiv?“ überlegte Treize laut, während seine Augen Wufeis Körper abtasteten.

„Was verstehen die Sterblichen schon von Gefahr…“, lachte der Ältere nun und zog sein Chinesisch angehauchtes Oberteil an. Dieses war auch wesentlich enger, als seine üblichen Gewänder und so kurz, dass es den Hintern nicht verdecken konnte.

„Das Rot steht dir, Drache“ lobte Treize, der sich ein schlichtes weißes Hemd überzog und die ersten Knöpfe offen ließ.

Wufei, der seinen Kragen, ganz Chinesisch, hoch schloss, versuchte danach seinen Hintern zu bedecken. „Das wirkt alles sehr klein.“

„Ich finde es steht dir ausgezeichnet“ erwiderte Treize etwas atemlos.

„Meinst du wirklich?“ Wufei drehte sich vor ihm und präsentierte sich. Dabei fiel ihm auf, dass er tatsächlich mit den jungen Männern aus der heutigen Zeit und ihrer Attraktivität mithalten konnte.

„Du bist so schön wie an dem Tag, als ich dich das erste Mal erblickte“ versicherte ihm auch sein Begleiter.

„Mit diesem Blick, ist es selten geworden, dass du so etwas sagst.“, bemerkte der Schwarzhaarige und küsste Treize.

„Dann solltest du vielleicht öfter enge Beinkleider tragen“ hauchte der Größere zurück.

„Wenn es nicht unangenehm sein sollte und wir privat sind.“, ließ Wufei offen.

„Ich danke dir.“ Mit einem eindeutigen blick zog Treize den Kleineren an sich, der lächelte ihn an und löste sich.

„Ich möchte jetzt los.“

„Du bist eine grausame Versuchung!“ Trotz dieser Klage nahm Treize seine Hand und führte ihn zur Tür des Zimmers. Es war ihm ein Leichtes die Diener mental so zu beeinflussen, dass sie in die andere Richtung sahen, als sich das Pärchen aus dem unterirdischen Palast schlich.

An der Oberfläche angelangt, atmete der Untote erst einmal tief durch und sah sich neugierig um. „Es ist lange her…“

„An die 35 Jahre“ konnte Treize das nur bestätigen und drückte seine Hand. „Was willst du zuerst sehen?“
 

(50 Jahre ist ihr letztes Neujahrsfest her, aber 35 Jahre war Wufei nicht mehr an der Oberfläche, kein Tippfehler, ist so)
 

„Lass uns einfach was durch die Straßen ziehen, das Fest ist ja in vollem Gange. Wir können ja auch vereinzelnd in Geschäfte gehen…“ Wufei überlegte. „Ich sollte noch Geld holen.“

„Dann sehen wir uns schnell nach einem Geldautomaten um.“ Mit der Entwicklung der Banken hatten sich auch die Geldanlagen der Vampire entwickelt, dennoch traute Treize den Geldautomaten nur bedingt.

„Ich hab Bargeld.“, verteidigte sich das Sippenoberhaupt und wollte doch eigentlich nur seinem Instinkt folgen, schnell wieder zurück in sein Reich zu kehren. Wufei war nämlich im Laufe der Jahrtausende Gefangener seiner eigenen Herrschaft geworden.

„Und ich habe eine Kreditkarte.“ Sanft lächelnd drückte der Größere dem Chinesen die Hand. „Das geht angeblich ganz einfach damit Geld zu holen.“

„Wenn du meinst…“ Der Ältere nickte und ließ sich führen.

„Ich will schließlich, dass du unseren Ausflug genießt!“

Nun lächelte Wufei ihn an. „Danke!“

Treize steuerte direkt den nächsten Geldautomaten an und stand dann erst einmal überlegend davor. Er wurde tatsächlich mit einem frechen Grinsen beobachtet. „Ganz einfach, ja?“

„Als könntest du es besser, Drache“ murmelte der Blonde und zog seine Geldbörse aus der Hosentasche. Nun wieder bester Laune, schmuste sich Wufei an seinen Arm und beobachtete ihn. „Du schaffst das bestimmt!“

Nach einigem Überlegen schaffte Treize es tatsächlich die Karte in den Automaten einzuführen. „Super!“, flüsterte Wufei ihm danach ins Ohr und gab ihm einen Kuss auf die Wange.

„Wie viel Geld soll ich uns holen?“

„Wir wissen nicht, was uns diese Nacht erwartet. Vielleicht bleiben wir ja über Tag.“, überlegte Wufei grinsend. „Vielleicht 10.000,00$?“

„Das ist auf jeden Fall ein gutes Startkapital“ stimmte Treize zu und gab die Summe ein. Bevor ihm das Geld jedoch ausgegeben wurde, fragte die Maschine nach seinem Pin. Damit hatte der Franzose keine Probleme, war der Pin doch das Jahr ihres Kennenlernens.

„Du bist echt süß!“, kommentierte Wufei und leckte ihm über den Hals. „In jeglicher Hinsicht!“

„Flirtest du mit mir, Drache?“ gurrte der Blonde ihm entgegen.

„Hast du etwas dagegen, Langnase?“, säuselte der Ältere zurück.

„Nie!“ versicherte der Größere lächelnd.

„Dann lass uns feiern gehen!“ Wufei steckte das Geld ein, nachdem es im Automaten ausgegeben wurde und sah Treize an. „Also, führ mich!“

Der Blonde legte sich Wufeis Hand auf seinen Arm und steuerte mit ihm auf die Massen an.

„Vielleicht finden wir ja auch ein paar Snacks für zwischendurch.“, überlegte Wufei und sah mit leuchtenden Augen auf die ganzen Menschen, die am Straßenrand standen und genau wie er, aber auf den zweiten Blick, einen Festumzug beobachteten. Treize hingegen beobachtete eher Wufei und die Begeisterung, die sich auf seinem Gesicht abzeichnete. Deshalb sah er auch, bevor er es merkte, dass der Chinese einen Arm um seine Hüfte legte und weiter zusah. Zufrieden legte auch der Blonde einen Arm um den Kleineren.

„Das ist selten.“, kommentierte Wufei nach einer Weile. „Selbst bei uns im alten China, gab es nicht so wenig Taschendiebe auf so einem riesigen Fest.“ Er grinste. „Ich hab bis jetzt drei gezählt.“

„Das könnte an den vielen Überwachungskameras liegen“ erklärte Treize und streichelte seine Seite.

„Die sind eine fürchterliche Erfindung!“, beschwerte sich der Kleine jetzt und sah trotzig zu ihm auf.

„Es schränkt unsere Bewegungsfreiheit sehr ein“ stimmte der Blonde zu.

„Und dabei würde ich heute gern noch essen.“ Wufei legte beide Arme um Treize. „Worauf hast du denn Hunger? Wir müssen ja im Augenblick ganz unauffällig agieren, also sollten wir wen finden.“

„Keine Sorge, mein Drache. Ich werde uns schon jemanden finden.“

Wufei kräuselte die Stirn. „Du verstehst nicht.“, kam es dann ruhig. „Ich meine, auf was hast du Appetit?“ Er ließ Treize los und griff nach seiner Hand um mit ihm durch die Menschen zu gehen. „Ich möchte gern unser Essen mit dir zusammen finden.“

„Dann lass uns beide Ausschau halten.“

So gingen sie durch die Menschen, die noch immer die Parade beobachteten und sahen sich die Männer, Frauen und den Festumzug an, wobei ihnen niemand besonderes auffiel. Nur das Wufei schließlich etwas anderes interessantes entdeckte. „Ein Rummelplatz!“

Lachend drückte Treize die Hand des Chinesen. „Ich dachte du wolltest speisen?“

„Aber wir haben doch noch nichts zu trinken gefunden.“, grinste der Kleine mit leuchtenden Augen zurück. Der Blonde beugte sich hinab um den schwarzen Schopf zu küssen.

„Das ist wahr. Es spricht ja auch nichts dagegen sich während der Suche zu amüsieren.“

„Pass auf, dass dich die Bullen nicht festnehmen, bei dem jungen, sexy Arsch.“, bemerkte da ein Mann, der vermeidlich in Treize Alter schien.

Verwundert wurden jenem die blauen Augen zugewandt. „Pardon?“

„Na, die Kleine ist minderjährig!“, stellte der junge Mann fest und deutete auf Wufei.

Treize spürte, dass das Temperament des kleineren Vampirs zu steigen begann. „Ihre Sorge ist zur Kenntnis genommen, aber ich kann versichern, dass ER über 18 ist.“

„Er?“, kam es jetzt angewidert und mit einem ungläubigem Blick auf Wufei zurück, bevor der junge Mann zu zittern begann, da in den Augen des Chinesen rote Punkte aufblitzten.

„Nicht doch Drache. Kein Grund sich aufzuregen“ sprach Treize da beruhigend auf ihn ein und tätschelte die Hand des Asiaten. Noch bevor Wufei antworten konnte, verschwand der Fremde lieber schnell wieder in der Menschenmenge.

„Was für eine Unverfrorenheit!“

„Sieh es doch als Kompliment. Er ist so eingefahren in seinen Sichtweisen, dass er sich nicht vorstellen kann, dass ein Mann so schön sein kann.“

„Du hältst mich also für eine Frau?!“

Verwirrt sah der Größere zu ihm hinunter. „Natürlich nicht! Ich lebe lange genug, um zu wissen, dass Schönheit auch ein männliches Attribut ist.“ Wufei schnaubte und stapfte weiter in den Rummel davon. Lächelnd folgte ihm sein Begleiter, wie immer fasziniert von Wufeis Launen.

Der Chinese blieb irgendwann vor dem Riesenrad stehen und nickte entschieden, bevor er sich in die Warteschlange einreihte um dieses zu benutzen. Treize machte einen Abstecher über die Kasse, bevor er sich zu ihm stellte. „Hier.“ Er wurde mit einer erhobenen Augenbraue betrachtet.

„Mh?“

„Du brauchst eine Fahrkarte“ wurde es ihm erklärt und die Karte weiter hingehalten.

„Ah.“ Er nahm die Karte und sah musternd zu Treize hinauf. „Bin ich im heute wirklich wie eine Frau?“

„Du bist nie wie eine Frau.“

Dafür lächelte Wufei wieder und biss sich in den Daumen um diesen Treize hin zu halten. Zärtlich nahm jener die Hand in die Seinen und umschloss die kleine Wunde mit seinen Lippen. „Die Jeans ist wirklich klein.“, bemerkte Wufei danach flüsternd.

Blaue Augen blitzten auf und wanderten an Wufei hinab. „Das lässt die Hose noch besser aussehen.“

„Es ist eng!“, bemerkte der Chinese hingegen und schmiegte sich fest an Treize.

„Soll ich mich darum kümmern?“

„Hier?“

Treize nickte in Richtung Riesenrad in welches sie danach eingelassen wurden. „Du meinst so ganz verrucht?“

„Genau so stelle ich es mir vor.“

Wufei schnurrte und betrat die Gondel grinsend. Treize folgte ihm und legte seine Hand auf Wufeis Schenkel, noch bevor ihre Fahrt startete und kaum war die Tür geschlossen, setzte sich der Jüngere auf den Schoß des Blonden. „Du bist immer so gut zu mir!“

„Es würde meiner Erziehung widersprechen einem so bezaubernden Wesen Böses zu wollen“ hauchte ihm der Größere mit einem Lächeln ins Ohr.

„So etwas hast du schon einmal gesagt.“, kam es gerührt zurück und Wufei lächelte verliebt.

„Und es war auch schon damals die Wahrheit.“ Treize küsste ihn, während er mit einer Hand den Knopf von Wufeis Hose öffnete. Nur zu gern erinnerte sich der Chinese daran, wie sie sich das erste Mal begegnet waren und stöhnte dann überrascht auf, als er kurz danach eine Hand in seiner Hose fühlte. „Das wollte ich schon mit dir machen, als ich dich das erste Mal erblickte“ wurde es ihm da rau ins Ohr gehaucht.

„Ja, mach es!“, flehte Wufei wimmernd und rammte ihm die Zähne in den Hals. Treize keuchte und befreite Wufeis bestes Stück aus der engen Hose. Langsam und mit vor Tränen verschleiertem Blick trank der ältere Vampir und ergab sich dabei den Händen, die ihm so große Lust bescherten. Ein starker Arm umfasste den schlanken Körper, um ihn fest zu halten und die Hand des anderen Arms streichelt den Kleineren sanft und gekonnt.

Ganz nebenbei hatte das Riesenrad einen kleinen Ausfall, weshalb sie auf höchster Ebene einfach stehengeblieben waren und Wufei seine Zähne aus dem Hals des Jüngeren zog um dessen Namen voller Gefühl zu flüstern. „Treize…“ Der Blonde wusste, dass das die einzige Art von Liebesgeständnis war, die er je von Wufei hören würde. Um ihm darauf zu antworten presste der Größere ihre Lippen zusammen und just in diesem Moment kam Wufei in einer Intensität wie selten.

Fest wurde er dabei an seinen Geliebten gedrückt. „Trink von mir!“, flüsterte er diesem leise zu und präsentierte ihm seinen Hals. Treize blaue Augen blitzen und er küsste die Haut zart, bevor er hinein biss, daraufhin stöhnte der Chinese und ließ ihn, sich fast völlig leer trinken, wonach er sich wohlig ankuschelte. Liebevoll wurde sein Gesicht mit Küssen überhäuft, um es ihm noch angenehmer zu machen.

Genießend, schloss Wufei erschöpft die Augen wonach auch das Riesenrad wieder losfuhr. Erst dann flüsterte er in einem sehr alten chinesischen Dialekt, der schon seit über 2000 Jahren nicht mehr gesprochen wurde, wie stark seine Gefühle für Treize doch waren. Jener zeigte in keiner Weise, ob er verstand was ihm da gesagt wurde und hielt ihn einfach sanft fest.

Dann hielt die Gondel und Wufei erhob sich blass. Er schloss seine Hose und griff nach Treize Hand, bevor er diesen an die frische Luft zog. Zufrieden lächelnd ließ der Größere sich führen.

So schlenderten sie gemütlich über den Rummel und beobachteten die Menschen, wie sie sich an den Attraktionen erfreuten oder die einzelnen Buden besuchten und vor ihnen aßen. Plötzlich übte Treize drück auf Wufeis Hand aus. Neugierig wurde er nun angesehen. Der Blick des Blonden war aber nicht auf ihn sondern in die Ferne gerichtet. Sofort folgte der Kleinere dem Blick des Jüngeren und erblickte die beiden Cops, die Heero verhört und verdächtigt hatten. Ihre Bilder waren den Informationen beigelegt worden, die Wufei über Heero hatte anstellen lassen.

„Ob sie wissen…?“

„Wir haben seine Spuren zu uns verwischen lassen.“, schloss der Chinese das aus und verzog sein Gesicht.

„Was gibt es, Drache?“

„Ratten!“, spuckte das Sippenoberhaupt aus und zeigte dem Franzosen zwei Vampire von einem anderen Clan, genau jenem, der ihm gewaltig auf die Nerven ging, da sie die Menschen zu offensichtlich schlachteten und außerdem auch für das Schicksal von Heero verantwortlich waren.

„Vermutlich der Grund für die Polizisten“ kommentierte Treize das ruhig. „Es ist sehr dreist, dass sie sich derart in unser Territorium wagen.“

„Ich werde mich nicht provozieren lassen und einen Krieg beginnen.“, bemerkte der Kleinere und wand sich ab. „Lass uns hier entlang gehen.“

„Eine weise Entscheidung“ konnte Treize ihn nur loben und führte ihn dann den Weg entlang, den er gewiesen hatte. „Wir könnten uns die Buden näher betrachten, mein Drache.“

„Ja, lass uns sehen, was die Menschen heute so amüsiert und sie speisen!“ Sanft streichelten Wufeis Finger die Haut des Jüngeren und er verbannte die sippenfremden Vampire aus seinen Gedanken.

„Wünscht du auch etwas zu kosten?“

„Bitte!“, strahlte dann doch die ehrlich Neugier hinaus und ignorierte die fragenden Blicke der Passanten, die ihre Redeweise und ihre ganze Art befremdlich fanden. Lächelnd drückte Treize seine Hand und ging mit ihm die Buden ab.

„Sag mir, was dir zusagt.“

An einem Stand für bunte Zuckerwatte blieb Wufei dann stehen und bestaunte die quietschbunten Farben. „Und das ist wirklich genießbar?“

„Es scheint nicht giftig zu sein.“

„Dann möchte ich es versuchen!“, erklärte der Chinese und deutete auf eine blau-rote Zuckerwatte.

„Gerne.“ Treize hob seine Hand und küsste sie, bevor er an den Stand herantrat.

Bereits kurz danach hielt Wufei seine Zuckerwatte in der Hand und betrachtete sie mit Augen und Fingern skeptisch. „Fühlt sich eigenartig an!“

„Nun koste schon, Drache.“

Er nickte und bewegte seinen Kopf um die Zuckerwatte, um eine geeignete Stelle zu finden, in die er hinein beißen konnte. Dabei sah er so ungewöhnlich ungeschickt aus, dass blaue Augen ihn amüsiert beobachteten, denn immer, wenn er in die Watte beißen wollte, drückte seine Nase sie zurück.

Wufei seufzte schließlich frustriert. „Wie soll man das denn vernünftig essen?“ Seine Augen fanden dabei einen jungen Mann, der seine Watte erst mit den Fingern abzupfte und der Chinese verzog die Nase. Auch Treize sah, was er sah und bot ihm lächelnd die eigenen Finger an. „Danke!“ Er ließ den Franzosen etwas abzupfen und legte dann seine Lippen um die Finger.

„Mundet es dir?“

Wufei leckte die Finger sauber und grinste. „Es ist so süß, wie die Zuckerkäfer, die ich als Kind hatte!“ Erfreut über sein glück besah Treize ihn mit milden Blicken.

„Dann willst du noch mehr?“

„Bitte!“, bestätigte Wufei. „Du solltest aber auch probieren, beides…“, schlug er weiter vor und meinte auch den jungen Mann, denn er war davon überzeugt, dass dessen Blut gleich bestimmt vorzüglich schmeckte.

Treize Augen zuckten zu besagtem Mann und er grinste. „Du hast immer noch das vorzügliche Auge eines Jägers, Drache.“

„Danke!“, freute sich der Chinese ehrlich über das Lob und er führte die Finger des Blonden wie Essstäbchen um noch mehr Zuckerwatte naschen zu können. Doch noch bevor er sie essen konnte kam ihm Treize’ Mund zuvor.

„Öey!“, beschwerte er sich lachend, beobachtete den Jüngeren aber genau, ob es ihm schmeckte und versuchte nun noch einmal etwas zu bekommen.

„Die Köstlichkeit des Zuckers“ gurrte der Blonde und fütterte ihn nun wieder.

„Das sollten wir öfter mal tun.“, überlegte Wufei und aß begeistert weiter, ihr richtiges Abendessen dabei genau im Blick behaltend.

„Das hast du das letzte Mal auch gesagt.“

Unschuldig blinzelte Wufei zu Treize nach oben. „Ich bin vielbeschäftigt…“

„Das war auch deine Erklärung letztes Mal und des Males davor“ lächelte der Blonde amüsiert.

„Dann… dann…“ Wufei schob seine Unterlippe vor. „…dann musst du mich öfter entführen!“

„Ist das ein Befehl, Drache?“

„Eine Bitte…“, hauchte der Chinese und kuschelte sich mehr an den starken Arm.

„Ich konnte dir noch nie eine Bitte ausschlagen“ wurde es dem Kleineren zugeflüstert, weil er dabei etwas gebeugt war, nutzte Wufei die Chance und küsste ihn hingebungsvoll. Treize erwiderte den Kuss innig und hielt ihn auch danach eng bei sich.

Schließlich hatten sie alles auf dem Rummelplatz gesehen und auch ihr Abendessen schien gehen zu wollen, weshalb sie diesem folgten. „Willst du ihn jagen?“ wurde der Asiat da leise gefragt. Fast schon schüchtern sah jener zu Treize auf.

„Es ist fast 2000 Jahre her…“

„Dann wird es höchste Zeit, dass du deinen Instinkten wieder folgst.“

Wufei nickte und löste sich von Treize. „Gut, ich will es versuchen.“

„Ich habe vollstes Vertrauen in dich, mein Drache!“

So machte sich der Schwarzhaarige auf den Weg und sprach den jungen Mann schließlich an. Sein Lächeln war dabei umwerfend und seine Gesten nur zu lockend. Seiner Beute schoss das Blut in die Wangen und er sah aus wie ein verliebter Teenager, als er Wufei folgte.

Der Vampir griff sogar nach seiner Hand um ihn ruhig zu führen. „…Es wird dir gefallen!“

„Ich folge dir überall hin!“ säuselte der junge Mann verliebt.

In einer abgelegenen Gasse, begann Wufei ihm über den Hals zu streicheln. „Lass uns hier bleiben. Ein Freund wird uns Gesellschaft leisten.“

„Alles was du willst“ hauchte seine Beute, als plötzlich Treize hinter ihm auftauchte.

Lächelnd trat Wufei zur Seite und machte dem Franzosen platz. „Hab keine Angst, alles ist gut und wir sind deine Freunde!“, beschwor der Langhaarige noch ein letztes Mal. Die Augen des jungen Mannes leuchteten auf, bevor Treize ihn in den Hals biss.

Der blonde Franzose wollte gerade seinen letzten Schluck nehmen, als höhnisches Gelächter hinter ihnen erklang. Treize löste sich von dem jungen Mann und achtete darauf, dass sich dessen Wunden schlossen, bevor er sich dem Gelächter zuwandte. „Wer versucht denn da so schamlos in unserem Revier zu wildern?“, hörte man da aus dem Gelächter und der Älteste der Gruppe trat auf die beiden Vampire zu.

Desinteressiert blinzelte Treize und sah dann zu Wufei. „Ungebildet sind sie auch noch.“

„Sie sollten besser gehen. Sag ihnen das doch bitte.“, erwiderte der Ältere ruhig und fasste Treize Essen an der Schulter. „Es könnte jetzt ein bisschen unschön werden. Wartest du am Rummel auf uns?“ Wie in Trance nickte der junge Mann und taumelte zurück in die Menschenmenge.

„Uhhh, müssen wir jetzt Angst haben??“, wurden Treize und Wufei ausgelacht.

„Währet ihr einigermaßen gebildet oder erzogen, dann hättet ihr sie.“

Die beiden Vampire wurden umkreist, während das Lachen bereits wie von Hyänen klang. „Wir haben vor nichts und niemandem Angst!“

Treize’ Mundwinkel zuckte nach oben und er hatte einen der fremden Vampire an die Wand gedrückt, noch bevor sie realisiert hatten, dass er sich bewegt hatte. „Ihr solltet Angst haben!“

Einen winzigen Moment konnten er und auch Wufei einen Hauch von Angst riechen, bevor diese in pure Wut umschlug und alle auf Treize losgingen. Doch mit einem Mal konnten sich die feindseligen Vampire nicht mehr rühren. Ihre Körper bebten und ihre panischen Blicke verrieten ihnen schnell, dass diese gewaltige Kraft nicht von Treize ausging.

Es war Wufei, der sie nun mit einem strengen Blick bedachte und ihre Knie auf den Boden zwang. Dann ging er langsam auf die jungen Vampire zu. Jene hatten noch nie Kontakt zu so einem alten und mächtigen Wesen gehabt, weshalb sie nicht einmal ahnen konnte, was auf sie zukam.

Als Wufei den ersten Vampir erreicht hatte, hob er seine Hand etwas an und seine langen Fingernägel kamen zum Vorschein. Dem niederen Wesen wurden die Augen groß bei diesem Anblick.

„Ich habe selten einen so schönen Abend wie heute. Ich kann sogar behaupten, dass ich weiß, dass ich in den vergangenen 3000 Jahren noch nie einen so angenehmen Abend hatte.“, erklärte Wufei jetzt leise und ruhig. „Deshalb verärgert es mich sehr, dass ihr ihn gestört habt.“ Dem Vampir vor dem er stand entwich ein Wimmern. Dann führte er seine Hand über den Nacken des Jungen und berührte ihn lediglich mit seinen Nägeln. Jener keuchte auf und rote Tränen traten ihm in die Augen, da er sich sicher war, dass Wufei ihm den Kopf abreißen würde, doch der mächtige Vampir ließ schon von ihm ab und wiederholte seine Handlung bei einem anderen. Auch der begann zu zittern und erwartete sein Todesurteil. Da stieß ihm Wufei tatsächlich zwei seiner Nägel in den Nacken. Der Vampir gab einen gurgelnden Schrei von sich, als die Nägel seine Haut durchbohrten.

„Du!“, verkündete Wufei und ging weiter von Vampir zu Vampir, bis er noch zwei weitere von ihnen mit seinen Nägeln bearbeitet hatte. Auch bei ihnen sprach er ein einfaches aber hartes „Du“, bis er sie mit eisigem Blick direkt ansah. „Ihr!“

Die Gruppe erbebte synchron unter seinem eisigen Blick, als sie sich dann davon machen wollten gab Treize ihnen noch ein paar Worte mit: „Das hier ist seit langem das Gebiet des Drachenclans, wenn ihr euch noch einmal hier blicken lasst gibt es Krieg!“

„Wie langweilig.“, kommentierte Wufei danach etwas müde und grummelig. „Und unser Essen haben sie auch ruiniert!“

„Dein Teil des Essens steht doch noch aus, mein Drache“ erklärte Treize und hielt die Arme für ihn offen. Natürlich schmiegte sich der Ältere hinein und nickte.

„War es denn genug für dich?“

„Ich war gerade fertig, als sie dazukamen“ versicherte Treize ihm lächelnd.

„Dann ist ja gut…“, säuselte Wufei und schmuste sich richtig an. Sanft wurde Wufei fest gehalten, während Treize ihm den Hals anbot.

„Was ist hier passiert?“, erklang es da plötzlich am Ende der Seitengasse, noch bevor der Chinese trinken konnte. Treize grollte unterschwellig und ließ Wufei los. Sie konnten Zechs und Noin in die Gasse kommen sehen, genauso wie ihre gezogenen Waffen. „Wir haben die jungen Männer fliehen sehen, was ist passiert??“

„Sieht es aus, als wäre etwas geschehen?“ erwiderte Wufeis Begleiter ruhig und scheinbar ohne die geringste Aufregung.

„Sie waren panisch!“ Noin zuckte mit ihrer Waffe. „Hände an die Wand und Füße auseinander!“

„Vielleicht haben sie ein paar Ratten gesehen.“ Grinsend trat Treize aus dem Schatten und auf die Polizisten zu. „Haben sie auch einen echten Grund uns zu bedrohen?“

Zechs schluckte und bekam rote Wangen, als er den gut aussehenden Mann erblickte. „Bereits kurz zuvor kam ein junger Mann aus der Gasse und wirkte, als ob er gleich tot umfallen würde. Wir haben ihm bereits einen Krankenwagen gerufen.“

„Ich bin sicher, dass ihm nichts fehlt.“

Da räusperte sich Wufei verärgert und sprach beschwörend, auch wenn ihm das in dem Moment sehr schwer fiel. „Es ist alles in bester Ordnung. Sie werden sich jetzt umdrehen und ihrer Arbeit weiter nachgehen!“ Noins Hände zitterten, als würde sie sich gegen die Suggestion wehren, bevor sie die Waffe wegsteckte. „Es ist hier nichts geschehen und sie haben auch niemanden gesehen, nur ihre Verdächtigen.“ Die Frau nickte und drehte sich zum Gehen, ihr Partner folgte ihr, allerdings erst nach einem letzten Blick auf Treize.

Kaum waren die Cops außer Sicht- und Hörweite, begann Wufei zu knurren. Treize kam da zu ihm und tätschelte ihm die Hand. Wufei ließ sich auch etwas halten, starrte Zechs aber noch immer verärgert hinterher. „Lass uns ein gutes Hotel suchen, ja?“

„Das klingt ausgezeichnet, Drache. Falls wir noch hungrig sind können wir dann auch den Zimmerservice nutzen.“

„Ich bin sehr hungrig.“, stimmte das Sippenoberhaupt zu, das nun wiederholt in seinem fast leer getrunken Zustand einen Teil seiner Macht benutzen musste.

„Dann lass uns schnell ein Hotel finden, mein Drache!“

Er nickte und ging mit Treize los. „Sollen wir eines dieser gelben Autos nehmen?“

„Ein Taxi? Das ist eine gute Idee.“ Wufeis Hand wurde nun richtig ergriffen und er aus der Gasse geführt. Er hielt sich so gut es ging an dem Franzosen fest, wobei deutlich wurde, dass es sehr besitzergreifend war. Treize führte ihn zur Straße und hielt dort mit einem Winken ein Taxi an.

„Kennst du ein gutes Hotel?“

„Nicht wirklich.“ Der Blonde öffnete ihm die Wagentür.

„Dann kann uns bestimmt der Fahrer eines nennen.“

Treize nickte und setzte sich zu ihm auf die Rückbank. „Fahren sie uns zum besten Hotel der Stadt.“

„Sehr wohl Sir!“, verkündete der Taxifahrer und fuhr los, während sich Wufei wieder an Treize kuschelte und etwas die Augen schloss. Der Größere strich ihm sanft durchs Haar, während der Fahrer sie zum Ritz Carlton fuhr. Der Chinese griff derweil nach Treize freier Hand um zumindest ein wenig zu sich zu nehmen, während sie fuhren und verdeckte sein Vorgehen geschickt vor dem Fahrer. Sein Begleiter musste dabei ein wohliges Seufzen unterdrücken.

Es fiel Wufei schwer, sich schnell wieder zu lösen, da er völlig ausgehungert war und dann noch die Zuckerwatte durch sein unnützes, menschliches Verdauungssystem wanderte. Dennoch tat er es schließlich und verschloss den Biss mit zärtlichen küssen.

„Wir holen gleich den Zimmerservice“ wurde es ihm da zärtlich zugeflüstert.

„Bitte!“ Wufei lächelte und schien erleichtert, als das Taxi nach einer Weile endlich hielt.

Treize bezahlte den Fahrer mit einem saftigen Trinkgeld und stieg dann aus. Er ging um den Wagen herum, um auch Wufei die Tür zu öffnen. „Danke sehr.“ Der Chinese stieg aus und ließ sich in das Hotel führen, in welchem sie freundlich begrüßt und zur Rezeption geführt wurden. Dort gelang es Treize ohne weiteres ihnen das beste Zimmer für sie beide zu buchen, in welches sie auch gleich von einem Pagen geführt wurden und Wufei diesen bat, doch mit hinein zu kommen, wo er ihm noch etwas geben wollte.

Mit einer unprofessionellen Röte im Gesicht betrat der Page das Zimmer und stand nervös vor dem schönen Chinesen. „Wir haben etwas Appetit. Würden sie uns bitte Gesellschaft leisten.“, bat dieser ohne seine Frage doch so auszudrücken.

„G…gerne“ stotterte der Page verlegen, während Treize ihn zu sich auf eine Couch lockte.

„Wir werden ihrem Vorgesetzten natürlich eine gute Beurteilung von ihnen zukommen lassen.“, versprach Wufei und legte dem Pagen eine Hand auf die Schulter. „Und jetzt schlafen sie!“ Dem jungen Sterblichen flatterten die Augenlider zu und sein Kopf rollte zur Seite. Da trat Wufei an Treize heran und massierte ihm die Schulter. „Trink so viel wie möglich, bitte.“

„Das werde ich“ versprach der Blonde und beugte sich über ihr Essen. Gierig beobachtete der Ältere ihn dabei und konnte kaum an sich halten, nicht auch zuzubeißen.

Erst nach einer ganzen Weile ließ Treize von ihrem Opfer ab und versorgte jenen notdürftig, bevor er Wufei auf seinen Schoß zog. „Füttere mich!“, verlangte der sofort.

„Ist gut, mein Drache. Beiß nur zu.“

Die Augen des Chinesen wurden da langsam rot, während sie Treize fest ansahen und Zähne kamen zum Vorschein, die Wufei wie kaum ein anderer beherrschte. Erst dann biss er zu und bescherte dem Franzosen dabei einen Abgrund, den er so noch nie kennengelernt hatte. Treize entwich ein heiserer Schrei, als sein Körper durch einen plötzlichen Höhepunkt erschüttert wurde.

Es dauerte etwas, bis Wufei vorerst genug getrunken hatte und er hatte sich Zeit gelassen bei jedem Schluck. Dann half er dem Jüngeren auf die Beine und führte ihn zum Bett. „Ich will mit dir schlafen!“ Sein intensiver Blick ließ Treize tatsächlich zittern.

„Lass uns erst ihn wegschicken.“

„Ist gut.“ Der Chinese biss Treize verspielt und unblutig in die Lippe. „Warte hier auf mich, ich mach das schon.“

„Ich werde brav hier bleiben“ versprach der Blonde ihm lächelnd.

Wufei lächelte zurück und ging dann zu dem Pagen um ihn zu wecken. Er drückte ihm aus Treize Tasche noch ein extrem großzügiges Trinkgeld in die Hand, bevor er ihn mit der Information entließ, dass sie später noch etwas brauchen würden.

Als er wieder mit dem Blonden allein war, begann Wufei breit zu grinsen und öffnete an der Zimmertür bereits sein Oberteil. „Ich werde dich diese Nacht keine Minute zur Ruhe kommen lassen, Langnase!“

„Ist das ein Versprechen?“ gurrte der Blonde, der seine Jeans öffnete.

„Eine Drohung!“, kam es prompt und Wufei war so schnell bei ihm, dass er nicht mal hatte den ersten Knopf öffnen können.

„Ich zitterte“ hauchte Treize und zog ihn an sich.

Wufei erlaubte ihnen kurz, sich leidenschaftlich zu küssen und rieb ihre Lenden zusammen. Doch dann löste er sich wieder und schubst den Franzosen mit seinem Rücken aufs Bett. Grinsend blieb Treize liegen und sah ihn erwartend an. Der Chinese grinste zurück und setzte sich auf ihn, bevor er ihm das Hemd mit einem Ruck zerriss. Amüsiert sah Treize an sich hinab.

„Stürmisch?“

„Du gehörst mir!“, verkündete Wufei und nahm einen brennenden Kuss auf, während dem er fest auf den unteren Körper gedrückt wurde. Danach sah er doch etwas hilflos aus. „Die Hosen sind zu eng!“

„Dann sollten wir sie ausziehen!“

„Ja!“, stimmte Wufei zu und begann ungeschickt ihre Hosen öffnen zu wollen. Treize umfasste ihn mit seinen starken Armen und drehte sie auf dem Bett um.

„Lass mich dir helfen.“

Wieder stimmte der Ältere zu, wobei er sich nicht nehmen ließ, dem Blonden dabei sanft zu beißen. Treize gurrte und zog Wufei dabei die Hose vom Körper. Der Chinese grinste willig und sein bestes Stück sprang dem Franzosen bereits entgegen. „Ich will dich, für immer!“

„Wie gut, dass wir auch für immer zusammen sein können“ hauchte der Blonde und legte die Hand an ihn. Wufei keuchte auf und drückte sich ihm nur zu willig entgegen. „Mein wunderschöner Drache“ wisperte Treize ihm zärtlich ins Ohr, während er ihn mit der Hand verwöhnte.

„Ah!“ Wufei beugte seinen Rücken durch und krallte seine Hände ins Laken. Dabei versuchte er Treize mit bereits jetzt verschleiertem Blick zu fixieren. „Aber ich wollte doch…!?“

„Was wolltest du, meine kleine asiatische Wildkatze?“ wurde es gegen sein Ohr genuschelt, bevor dieses geküsst wurde.

Die Gedanken von Wufei begannen zu schwinden. Er glaubte sich zu erinnern, dass er mit Treize geschlafen haben wollte und nicht umgekehrt, doch er wusste es nicht mehr und er ergab sich dem Gefühl von Treize. Jener küsste ihm erneut das Ohr, bevor er mit den Lippen über Wufeis Gesicht küsste. Die schlanken Fingern mit den langen, gut manikürten Nägeln wanderten derweil über den Rücken des Blonden zu dessen Hose.

„Willst du mich ausziehen, Drache?“

„Mh?“, fragte jener völlig unintelligent und brach sich einen Nagel ab, als er nicht in die enge Jeans kam. Treize keuchte und ließ dabei von Wufeis Brust ab, die er inzwischen mit seinen Küssen erreicht hatte. , war der Nagel doch in seinem oberen Bereich des Hintern stecken geblieben.

„Zieh sie aus!“, jammerte Wufei.

„Geduld, mein Drache“ lachte der Blonde und befreite sich selbst aus der Jeans. Nebenbei fiel auch der Nagel aus seiner Haut und Wufei biss ihn sanft in die Schulter. Treize stöhnte und packte Wufeis Schenkel.

„Treize!“, erklang es wie aus Wolken. Der Blonde zwang Wufeis Beine Auseinander und beugte sich dann über ihn, um ihn den Bauch zu küssen. Die Schenkel standen nun zitternd neben Treize und bebten auf Erlösung hoffend.

In einer anderen Situation hätte Treize ihn nun betteln lassen, doch er wollte es nicht riskieren den Bogen zu überspannen. Deshalb küsste er noch einmal den flachen Bauch, bevor er seine Lippen tiefer wandern ließ.

Als Wufei dann die feuchte Höhle um sich fühlte, meinte er den Himmel zu sehen, von dem Duo ihm einmal erzählt hatte und bunte Sterne blitzten vor seinen Augen, bevor er in seiner Kindheitssprache zauberhaft zu fluchen begann. Sein ganzer Körper bebte daraufhin, da Treize um ihn lachte.

„Treize!“, stöhnte Wufei und legte seine Beine um die Schultern von jenem um dessen Rücken mit seinen Fersen zu streicheln. Seine Schenkel wurden da wieder von Treize ergriffen und fordernd gestreichelt, während sein Mund auf und ab fuhr.

So dauerte es nicht mehr lange, bis er in und um den Franzosen zu zittern begann und sich laut aufbäumte. Treize hielt ihn dabei fest auf dem Bett, bis es völlig um ihn geschehen war.

Glücklich erschlaffte der Langhaarige und blieb lächelnd liegen. Der Blonde schluckte und rutschte dann hoch, um es sich auf dem Kleineren gemütlich zu machen. „Treize!“, nuschelte dieser da noch einmal benommen und legte die Arme um ihn.

„Habe ich dir den Abend gerettet?“

Dem stimmte Wufei mit einem glücklichen Seufzen zu und küsste Treize. Jener erwiderte den Kuss sinnlich und begann ihn zu streicheln. Da legten sich ganz automatisch wieder Wufeis Beine um ihn. „Manchmal frage ich mich, wie du das alles gelernt hast.“

„Ich hatte genug Zeit zu üben“ hauchte der Größere und küsste ihm sanft das Kinn.

„Das will ich gar nicht wissen!“, grollte der Chinese, der langsam wieder zu Sinnen kam.

„Dann sollte ich dich vergessen lassen“ hauchte Treize und presste ihre Lippen wieder zusammen

„Hm? Mh…!“, seufzte Wufei erst fragend und dann genießend, wobei er seine Beine wieder absetzte. Die wurden daraufhin wieder von Treize Händen in Beschlag genommen, die sanft darüber strichen. Halb setzte er sich aber zu wehr, da er bemerkt hatte, dass er überlistet worden war. Treize ließ ihn aber gar nicht lange darüber nachdenken, da er direkt begann an Wufeis Hals zu knabbern.

„Langnase!“, meckerte der Schwarzhaarige halbherzig und ließ sich verwöhnen.

„Lass mich dir Gutes tun, mein schöner Drache“ wurde es sanft gegen seine Haut geflüstert.

„Mhh…“, stimmte er zu und überließ sich ganz den Händen, die ihn verwöhnten. Treize’ Hände begannen nun über seinen ganzen Körper zu fahren, mehrfach wurden dabei die Stellen gestreichelt, an denen Wufei besonders empfindsam war, weshalb dieser bald wieder völlig willig und willenlos unter dem Franzosen lag.

„Mein wunderschöner Wufei“ flüsterte ihm jener immer wieder zu, als er die Beine des Kleineren wieder auseinander schob.

„Bei allen Göttern, die wir nicht kennen!“, keuchte dieser zurück und ließ ihn gewähren.

Treize schob seine Lenden vor, damit die sich intim berührten. „Nimm mich in dir auf.“

„Ich bin dein!“ Wufei spreizte seine Beine noch mehr und hob seine Hüfte etwas an, damit der Blonde eine bessere Position hatte.

„Mein Wufei! Mein Drache!“ grollte Treize heiser und vereinigte sie mit einem einzigen Stoß.
 

Nach einem langen und leidenschaftlichen Akt, der die Gefühle der Vampire deutlich offen gelegt hatte, lag Wufei wieder in den Armen des Größeren und kraulte dessen Brust. Treize seufzte zufrieden und drehte den Kopf, um Wufei die Stirn zu küssen. Er bemerkte dabei, dass sich diese kräuselte. „Langnase?“

„Ja, mein Drache?“

„Du hast mich mal wieder nicht führen lassen!“, beschwerte sich Wufei leise. „Wie immer!“

Der Blonde gluckste und küsste ihn wieder. „Du musst dich halt mal durchsetzen.“

„Du musst meine Wünsche auch mal berücksichtigen!“, maulte es zurück.

„Als hätte ich dich enttäuscht!“ grinste der Größere mit einer zärtlichen Note.

„Das hab ich nie bestritten!“ Wufei grinste verspielt. „Aber ich krieg dich noch!“

„Ich werde es erwarten!“

Nun begann er den Hals des Jüngeren zu liebkosen. „Kannst du noch ein bisschen für mich entbehren?“

„Du weißt, ich würde auch den letzten Tropfen für dich geben.“ Wufei wurde zärtlich durch die Haare gestrichen. „Aber du kannst unbesorgt noch etwas trinken.“ Da biss der Kleinere zu und trank sehr vorsichtig. Wusste er doch, dass es dennoch nicht ganz ohne war, wenn man von einem Vampir trank, der gerade körperliche Anstrengungen hinter sich hatte. Treize strich ihm dabei durch die feinen, schwarzen Haare und genoss den zärtlichen Biss.

„Ich will niemals wieder von jemand anderem trinken.“, schwor Wufei danach flüsternd.

„Ich würde das auch gar nicht zulassen.“

„Dann solltest du mich markieren…“, säuselte der Schwarzhaarige.

Eine aufgeregtes Glitzern trat da ihn Treize’ Augen. „Das würdest du zulassen?“

„Wenn du mich als dein Eigentum betrachtest, solltest du das tun.“, erklärte sich Wufei tatsächlich einverstanden. „Und ich würde mich geehrt fühlen.“

„Du bist mein Ein und Alles“ hauchte der Blonde überwältigt.

„Ich weiß!“, erwiderte Wufei und küsste ihn. Verliebt zog der Größere ihn auf sich und erwiderte den Kuss intensiv. „Aber ich wusste gar nicht, dass du so verschmust und süß sein kannst!“, lächelte der Ältere danach.

„Es schadet dem Ruf so etwas offen zu propagieren“ grinste Treize und streichelte ihn.

„Dann ist es gut, dass nur ich es weiß.“ Wufei gab ihm noch einen kleinen Kuss und löste sich dann von dem Jüngeren.

„Heißt das du verrätst es keinem?“

„Meine Lippen sind versiegelt!“, schwor Wufei und setzte sich auf seine Knie, bevor er sein Haar zur Seite über seine rechte Schulter schob und Treize seinen Nacken präsentierte.

Treize schluckte und umfasste Wufeis schmalen Hals mit seinen Händen. „Ich vertraue dir!“, hauchte dieser ihm leise, aber überzeugt zu und schloss seine Augen. Wufei wusste, dass würde sein erstes und einziges Mal sein, dass er sich als Vampir oder irgendein anders Wesen markieren lassen würde und es bedeutete ihm die Welt in all ihren Formen, Freuden und Schatten, dass es Treize war, der ihn als sein Eigentum zeichnete.

Treize richtete sich in eine sitzende Position auf und streichelte den Nacken, bevor er seine Fingernägel hinein bohrte. Sein Partner stöhnte schmerzhaft, zuckte aber ansonsten keinen Millimeter zusammen. „Shh“ wurde es dem Schwarzhaarigen beruhigend zugehaucht.

Sofort verstummte Wufei, wollte er Treize doch seine Schmerzen ersparen und ihre Verbindung genauso genießen. Vorsichtig zog der Blonde ihn dann vor, um sich um ihn beugen zu können. Seine Eckzähne tropften bereits mit einem speziellen Serum, als er sie in die vorhandene Wunde schlug.

„Treize!“, erklang es nun flehend und Wufei drückte sich seinen Zähnen und somit dem Biss entgegen. Da zog der Franzose bereits seine Zähne zurück und er nuckelte nur noch zärtlich an Wufei. Der legte nun auch wieder seine Arme um den Jüngeren und hielt sie fest. „Wow…“ Liebevoll wurde ihm da der Nacken geleckt.

„Mein Drache…“

„Lass mich nie wieder los!“

Treize’ Arme schlossen sich fest um ihn und hielten ihn eisern fest. „Nie mehr.“

„Ich kann dich fühlen.“, flüsterte Wufei nach einer Weile, in der sie einfach nur einander genossen. „Tief in mir. Jeden Atemzug den du machst, auch wenn du ihn nicht mehr brauchen würdest.“ Treize ließ ihn los, allerdings nur, um das Gesicht des Chinesen mit seinen großen Händen zu umschließen.

„Nun bist du dran.“

Sanft wurde der Blonde geküsst und Wufei legte seine Hände auf die von Treize. „Bist du dir da ganz sicher? Es wird nie wieder ungeschehen gemacht werden können.“

„Wie könnte ich mir nicht sicher sein? Ich brauchte schließlich nicht mal fünf Minuten, um zu wissen, dass ich die Ewigkeit an deiner Seite sein will.“

„Treize!“ Wufeis Augen leuchteten auf und er küsste den Blonden liebevoll, wobei jener ihn auf seinen Schoß zog. Dort angekommen, legte er seine Arme um Treize Nacken und kraulte ihn.

„Tu es!“

Wufei nickte und küsste Treize noch einmal. „Halt still, ich kann dir nicht weh tun!“

„Ich bin zu allem bereit“ versicherte ihm der Blonde lächelnd.

„Mach die Augen zu!“, bat Wufei jetzt und kraulte den Nacken intensiver.

Vertrauensvoll senkte Treize seine Lieder.

„Stell dir jetzt ganz einfach etwas wunderschönes vor!“ Er wartete bis der Jüngere etwas entspannter schien und schob ihm dann zwei lange Fingernägel ins Genick und genau dorthin, wo der Körper direkt mit dem Hirn verbunden war. Treize entwich ein angespanntes Grunzen, doch dann lächelte er wieder ganz entspannt.

Kurz darauf, tauschte Wufei dann, genauso wie Treize zuvor, seine Nägel gegen seine Zähne und trank einen Schluck, bevor er von seinem Serum so viel wie möglich dem Jüngeren verabreichte. Dem schauderte dabei wohlig, sodass seine Hände nicht still halten konnten und über Wufeis Rücken streichen mussten. Wufei, der nun etwas über Treize hing, lächelte und küsste die Wunde danach immer wieder. „Kannst du es fühlen?“

„Es ist unglaublich“ wurde es gehaucht, während Treize ihn wieder fest umarmte. „Du bist endlich ganz bei mir.“

„Und du wirst mich nie wieder los!“ Der Ältere verschloss die Wunde noch und schmiegte sich dann wieder fest an.

„Das sagst du, als hätte ich das vorgehabt“ gluckste der Größere und legte sich, mit Wufei im Arm, wieder hin.

„Sie werden dich jetzt noch mehr hassen.“, stellte Wufei traurig fest und sprach von seiner Sippe, die seit Treize Erscheinen vor über 200 Jahren schon ein gespanntes Verhältnis zu ihm hatten. War der Franzose doch erstens blond und eine Langnase die mitten aus Europa stammte. Dazu kam, dass sich Wufei bereits kurz nach dessen Erscheinen nur noch von Treize ernährt hatte, der das gute und reine Blut der Auserwählten für das Sippenoberhaupt in sich trugen, dafür selbst zur Nahrung bekam. Doch was Wufeis Untergebene am meisten störte war, dass Treize nicht nur sein Betthäschen geworden war, sondern nach ihm den höchsten Rang im Clan eingenommen hatte und das mit den jungen Jahren von gerade mal 300.

„Es soll mir gleich sein, denn an meiner Stelle an deiner Seite ändert das nichts.“

„Niemals!“, schwor der Kleinere und lächelte, wofür er einen innigen Kuss erhielt.

„Irgendwann werden sie merken, dass ich nirgendwo hingehe.“

„Nun, sie wissen, wenn ich etwas erfahre, wird sie das den Kopf und weitaus schlimmeres kosten. Ihre gesamte Linie wird ausgelöscht! Ich bin ihr Oberhaupt und für ihre Sicherheit verantwortlich, ich bin der Älteste bei uns. Eine Rangordnung, die seit Anbeginn der Zeit so bestimmt ist und nur durch einen offiziellen Kampf oder einem Krieg, der jeweils mein Leben beenden müsste, durchbrochen wird!“

„Shh“ wurde es gehaucht und dann sanft das Ohr des Kleineren geküsst. „Du musst dich nicht aufregen.“

„Verzeih.“ Wufeis vor Wut rote Augen wurden wieder normal und er kuschelte sich an.

„Lass uns genießen, Drache. Wir brauchen heute keine üblen Gedanken.“
 

„Ich finde den Sonnenaufgang genauso schön wie ihren Untergang.“, erklärte Wufei, als sie am Ende der Nacht auf der Terrasse ihrer Suite auf einer Liege kuschelten. „Anfang und Ende treffen sich genau in zwei Minuten am Tag.“

„Du wirst ja richtig philosophisch“ hauchte der Größere amüsiert, auf dem Wufei halb lag.

„Das macht das Alter.“ Der Chinese grinste. „Das wirst du auch einmal erleben!“

„Ich kann die nächsten dreitausend Jahre mit dir gar nicht erwarten“ hauchte Treize ihm daraufhin ins Ohr. Ihm wurde lächelnd ein Finger auf die Lippen gelegt und Wufei deutete nach Osten, wo die Sonne jeden Moment kommen würde. Erwartend richteten sich blaue Augen gen Horizont.

Wufei lächelte, als er das Licht erblickte, das ihn bald erreichen würde. „Du kannst gern vorgehen, ich möchte einen Moment länger bleiben.“

„Ich bleibe so lange es geht.“

„Verbrenn dich nicht!“, bat er den Jüngeren nun leise, denn Wufei konnte aufgrund seines Alters einige wenige Minuten im Tageslicht verbringen, während Treize in der Zeit unaussprechliche Schmerzen empfinden würde und die nächsten Tage kaum würde aufstehen können.

„Deine Sorge, rührt mich sehr, mein Drache.“

„Ich sorge mich nie, ich warne lediglich!“, stellte der Langhaarige fest.

„Natürlich, mein Schöner!“ gurrte Treize und küsste ihm den Hals.

„Schau, jetzt kommt die helle Scheibe!“, unterbrach Wufei ihr Turteln und konzentrierte sich auf das Tageslicht. Auch Treize sah sich denn Sonnenaufgang an, allerdings mit einem bereits geplanten Abgang.

„Bis gleich!“, flüsterte Wufei, als er dann schnell die Terrasse verließ und sah wieder der Sonne entgegen. Die Wärme des Lichtes tat ihm gut und er genoss sie ein paar Minuten länger als gut für ihn war. Doch dann schrie er entsetzt auf.

„Wufei!!?!“ erklang es panisch aus dem Apartment, wo Treize im Schatten stand, unfähig zu dem anderen Vampir auf den Balkon zu laufen. Durch ihr neues Band konnte er ein Echo spüren, des Schmerzes, den Wufei empfinden musste und es ließ ihn das Schlimmste fürchten.

Schockiert und mit starken Verbrennungen am Körper, da sie noch immer nackt waren, rappelte sich der Schwarzhaarige auf und taumelte zurück. „Wufei!!“ Treize griff nach ihm, als er im Türrahmen stand und zog ihn schnell in den Schatten.

Zitternd sah der Schwarzhaarige aus wie ein Häufchen Elend, während sich seine Haut zu schälen begann. „Ich bin entstellt!“

„Nach einem guten Schluck verheilt das ganz schnell wieder!“ versicherte Treize ihm da fürsorglich. Doch Wufeis schwarzes, offenes Haar schüttelte sich verneinend.

„Das wird ewig dauern!!“

„Aber es sind doch keine starken Verbrennungen!“

Verzweifelt sah er auf und Treize mit Tränen in den Augen an. „Wer redet denn davon? Ich bin ja bewusst so lange in der Sonne geblieben, dass du sie auch ein wenig fühlen kannst, die Wärme und wie schön sie ist!“

„Aber was ist dann mit dir??“

Da hob Wufei mit klappernden Zähnen seine Hand und offenbarte den Finger, der einen verstümmelten und abgebrochenen Nagel hatte.

„Deshalb hast du geschrien?“

„Es ist entsetzlich!“, erklärte der Chinese, der aus seiner Zeit kam, in der lange Fingernägel ein Statussymbol waren und von der Herrschaftlichkeit ihrer Besitzer zeugten. Da erhielt er tatsächlich einen Klaps auf den Hinterkopf.

„Versetze mich doch nicht so in Sorge, wegen einem vermaledeiten Fingernagel!“

„Spinnst du?!!“ Wufei rieb sich die Stelle und funkelte Treize zornig und noch immer zitternd an.

„Ich war wirklich besorgt!!“ verteidigte der Blonde sein Tun verärgert.

„Ich wollte dir lediglich ein Geschenk machen und weiß genau was ich mache!“, fuhr Wufei da auf, wobei ihm die Haut den gesamten Hals entlang aufplatzte. „Aber ich kann ja nicht wissen, dass DU vorher meinen Körper misshandelst!“

„ICH habe deinen Nagel sicher nicht abgebrochen!“

„Wer sonst?“, kam es spitz zurück und Wufei stapfte weiter in die Suite um sich eine Decke zu nehmen, damit er nicht mehr so schlimm fror.

„Du selbst!“ bestand Treize auf seinem Punkt und folgte ihm.

„Ich kann besser als irgendjemand sonst mit meinen Nägeln umgehen, sie sind mir noch nie abgebrochen!!!“ Wufei kuschelte sich in die Decke und machte sich klein. Seufzend setzte sich der Größere neben ihn aufs Bett.

„Beruhigst du dich, wenn ich mich darum kümmere?“

„Geht doch gar nicht!“, maulte Wufei.

„Vertraust du mir nicht?“

„Natürlich tu ich das!“ Er kuschelte sich an und suchte Wärme, die Schmerzen, die solch eine großflächige Verbrennung auslöste, interessierte ihn nicht, es würde bald heilen, aber die Kälte machte ihm zu schaffen. Samt Decke zog der Blonde ihn sich auf den Schoß.

„Dann lass mich die Situation handhaben.“

„Hier!“ Prompt reichte Wufei ihm seine Hand mit dem kaputten Nagel. „Die kannst du haben!“ Lächelnd wurde die Hand geküsst.

„Ein bisschen Geduld musst du schon noch haben.“

„Dann musst du mich jetzt pflegen!“ Dachte Wufei doch, Treize hätte ihm sofort helfen können.

„Ich weiß auch genau, wie ich das tun kann!“

„Mh?“

Wufei wurde geküsst, bevor Treize nach dem Telefonhörer griff. „Rezeption? Könnten sie uns jemanden mit zwei neuen Handtüchern schicken? Außerdem bräuchten wir einen Nageldesigner!“ Ihm wurde sein Wunsch natürlich sofort bestätigt, wonach Wufei ihn neugierig ansah.

„Nageldesigner?“

„Du wirst schon sehen!“

„Machst du mich vorher warm?“, fragte der Chinese nun lieb.

Treize nickte und drückte ihn an sich, wobei er die Hände nutzte um Wufei warm zu rubbeln. Doch auch, wenn sich der Ältere nichts anmerken ließ, konnte Treize spüren, dass es ihn schmerzte. „Verzeih. Ist die Verbrennung so schlimm?“

„Ich werde es überleben!“, wertete der Chinese die Schmerzen ab und versuchte sich an einem Lächeln, was sein Gesicht noch mehr aussehen ließ wie zersprungenes Porzellan. Zart wurde er da von seinem Begleiter geküsst.

„Ich habe gleich ganz viel frisches Blut für dich.“

„Erzählst du mir bis dahin, was es mit diesem Nageldesign auf sich hat?“

„Das ist eine Überraschung, mein Drache!“ Er hatte kaum ausgesprochen, als es an der Tür klingelte. Treize erhob sich und warf sich einen Bademantel über, bevor er zur Tür ging. Vor ihm stand ein junges Mädchen, das höflich lächelte und die Handtücher auf einem Servierwagen bei sich hatte.

„Sie wünschen frische Handtücher, mein Herr?“

„Ich wünsche nicht nur das“ säuselte der gut aussehende Mann und lockte sie, mit einer Handbewegung, in das Apartment.

„Sehr wohl mein Herr!“ Sie verbeugte sich und folgte dann seiner Einladung.

Sofort schloss Treize die Tür hinter ihr und verschwendete keine Zeit sie zu beißen. Wie versteinert blieb die Hotelangestellte stehen und starrte den Franzosen danach panisch an. Dieser leckte sich in Ruhe das Blut von den Zähnen und sah ihr danach tief in die Augen. „Ist ihnen nicht gut, Madame? Ihnen schien gerade zu schwindeln.“

Benommen legte sie sich ihre Hand an die Stirn, während ihr Blick nun, aufgrund ihres Zustandes, verunsichert war. „Bitte verzeihen sie, mein Herr, ich… mir… ihre Handtücher!“

„Ja, es wäre sehr nett, wenn ich die noch bekommen könnte.“

Das Zimmermädchen nickte und griff nach dem Servierwagen, den sie zitternd fast umrannte. „Oh… oh… e… Entschuldigung!“

„Das macht gar nichts“ versicherte Treize ihr lächelnd.

„Bitte sehr!“ Zitternd wurden ihm die Tücher gereicht.

„Ich danke ihnen sehr, Madame!“

Sie nickte und schob ihren Wagen zur Tür, wo sie sich noch einmal umdrehte. „Kann ich noch etwas für sie tun, mein Herr?“

„Sie haben bereits alles getan“ versicherte jener ihr zum Abschied.

„Sehr gern, mein Herr!“ Wieder machte das Zimmermädchen eine kleine Verbeugung und schob ihren Wagen hinaus. „Ich wünsche ihnen einen angenehmen Tag!“

Treize lächelte ihr noch einmal zu, bevor er die Tür hinter ihr schloss. „Armes Ding, ich glaube ich habe ihr zugesetzt.“ Da hörte er ein gehässiges Lachen vom Bett aus dem Schlafzimmer.

„Also nach jetzt frage ich mich, wie du keine Jungfrau mehr sein konntest, als du zu mir kamst!“

„Du willst gar nicht wissen was ich getrieben habe, während du dir die Nägel hast wachsen lassen!“ Zur Reaktion gab es ein unglaublich gefährliches Knurren. Grinsend kam der Blonde wieder ins Schlafzimmer. „Komm her und beiß mich!“

Da stand Wufei auf und ließ die Decke fallen. Auch wenn er noch immer zitterte und Treize ihn wie eine gekochte Tomate hätte schälen können, winkte er diesen zu sich. „Komm zu mir, oder willst du mich so laufen lassen?“ Schneller als ein Menschenauge es sehen konnte, war Treize bei ihm auf dem Bett. Als er sich dann für Wufei beugte, machte dieser, wie der Jüngere zuvor bei dem Zimmermädchen, keine Umschweife und biss sofort zu. Der Blonde keuchte leise auf, ließ ihn aber gewähren.

Der Ältere störte sich gerade nicht an den positiven Gefühlen von Treize und trank gierig, wobei er erst dann aufhörte, wo er wusste, dass der Jünger noch genügend für sich behielt. „…Das ist jetzt noch vorzüglicher als vorher“ gurrte der Blonde da zufrieden.

„Ja…“, stimmte Wufei flüsternd zu.

Treize strich dem Kleineren über die Wange, da dessen Haut nun rapide zu heilen begann. „Geht es dir jetzt besser?“

Als dieser daraufhin nickte, begannen die ersten Hautfetzen abzufallen. „Ja.“ Dann hob er auch seine Hand und zog Treize zu einem Kuss heran. „Viel besser!“

Für einen Moment genossen sie sich so einfach einen Moment, bevor Treize sich wieder löste. „Gleich wird es dir sicher wieder ganz perfekt gehen.“

Da zierte Wufei ein geknickter Ausdruck und er sah auf seine Hand. „Ich bin noch immer verstümmelt. Aber ich weiß jetzt auch warum!“

„Was hast du mit deinen teuren Fingern angestellt?“

„Du warst es.“, blieb er hart. „Deine dumme Hose und dein knackiger Arsch!“ Wufei grinste und öffnete Treize Bademantel um seinen lädierten Finger über die kleine neue Narbe an dessen Hintern zu legen. „Ich hab sie nicht auf bekommen und sie saß zu eng!!“

Eine blonde Augenbraue zog sich in die Höhe. „Du gibst mir die Schuld, dass du meinen Körper verletzt hast?“

„Natürlich, denn es war deine Hose, die alles angefangen hat!“, bestätigte der Kleine und begann sich von dem Jüngeren zu lösen um wieder aufzustehen.

„Als ich sie anhatte mochtest du sie noch sehr.“

„Jetzt nicht mehr!“, erklärte Wufei und griff sich ein Handtuch. Bevor er sich damit verhüllen konnte griff Treize aber nach ihm.

„Ey!“, beschwerte sich der Ältere und begann sich an dem Größeren zu reiben, dabei hatte sein Gesicht eine bildschöne Mischung aus Schmerz und Genugtuung.

„Juckt es?“

„Ja und es brennt beim Abziehen.“, stimmte Wufei zu.

„Lass mich es machen“ bat Treize ihn da, nun wieder sanft gestimmt.

„Ist gut.“ Wufei küsste ihn, rieb sich aber weiter. Der Größere nahm ihm das Handtuch ab und begann vorsichtig die abgestorbene Haut abzureiben. „Mhh…“, schnurrte Wufei und lehnte sich jeder seiner Berührungen entgegen. „Fester!“

„Tut es auch nicht zu sehr weh?“

„Es ist den Umständen entsprechend in Ordnung.“, versicherte der Chinese und drückte sich seinen Händen mehr entgegen.

„Dann will ich dir geben, was du brauchst!“ versicherte Treize und übte mit seinen Händen etwas Druck aus. Wenn die neue Haut dabei noch zu rosa zum Vorschein kam, küsste er sie entschuldigend. Hin und wieder war sie jedoch so frisch, dass Wufei zuckte und zischte. „Verzeih“ hauchte Treize dann immer und küsste erst die Haut und dann Wufeis Lippen. Das brachte diesen immer zum Strahlen und er begann nach einer Weile auf die Stellen zu deuten, die am meisten juckten oder schmerzten. Der Blonde musste deshalb ein Lachen unterdrücken, während er alles sorgfältig mit Küssen versah.

„Du bist gut!“, schnurrte Wufei. „Ich könnte dich glatt als meinen höchsten Leibsklaven behalten!“

„Fürchtet ihr nicht, ich könnte mich hinter eurem Rücken gegen euch verschwören, Herr?“ grinste Treize da, bevor er ihm den Bauchnabel küsste.

„Oh, ich werde dich rund um die Uhr um mich haben wollen, dann kommst du erst gar nicht dazu!“

„Heißt das, ich soll auch euer Liebessklave sein?“

„Natürlich!“, erklärte Wufei und strich Treize durch das dicke blonde Haar.

„Und was würdet ihr mit mir anstellen?“

„Mir würde da schon etwas einfallen!“ Der Ältere griff nach dem Franzosen und zog ihn zu einem Kuss hoch. „Aber lass uns das Spiel hier beenden, ich mag es so zwischen uns, wie es ist!“

Treize erwiderte den Kuss und hob den Kleineren da richtig auf seine Arme. „Das ist schön.“ Er wurde angelächelt und erneut geküsst.

„Kümmerst du dich jetzt noch ein bisschen um meinen Rücken?“

Treize hielt ihn mit einem Arm und strich ihm nun mit der freien Hand über den Rücken. „Gut so?“

„Perfekt!“

Vorsichtig begann Treize ihn nun auch zu kraulen.

„Das musst du von nun an öfter machen!“, verkündete Wufei sein Wohlgefallen und schnurrte. Gleichzeitig legte er seine Arme und Beine um den Jüngeren, damit dieser beide Hände frei hatte.

„Soll ich dir öfter die Haut vom Leib schälen oder das hier machen?“ Als er das sagte fuhr er massierend mit den Fingern über Wufeis Rücken.

„Letzteres!“ Wufei presste sich an ihn und schloss etwas müde die Augen.

„Wir sollten gleich schlafen gehen.“

Er nickte und löste ihre Körper um Treize mit sich zum Liegen zu ziehen. „So eine schöne und doch ermüdende Nacht hatte ich ewig nicht!“

„Es war wirklich schön und so anders als unser normaler Trott.“

Noch bevor Wufei antworten konnte, hörten sie einen Herzschlag der sich näherte und dann klopfte es an ihre Suitentüre. Der Schwarzhaarige wurde geküsst und dann auf dem Bett liegen gelassen. „Zieh deinen Bademantel über.“ Wufei klappte entsetzt der Mund auf, bevor er aufstand und es machte. Treize ging unterdessen zur Tür, um diese zu öffnen. Eine junge Frau stand wieder vor ihm und lächelte verschlafen. „Guten Morgen Sir! Sie haben einen Nageldesigner gerufen?“

„Genau, es gibt nämlich einen kleinen Notfall!“

„Dann will ich gern behilflich sein!“

Treize trat zur Seite und ließ sie ein.

Mit einem metallenen Koffer in der Hand ging sie an ihm vorbei und ließ sich zeigen, wo sie sich setzen und ihre Arbeit vorbereiten konnte. „Ich heiße übrigens Sandy und wünsche einen guten Morgen. Verzeihen sie, wenn ich das erst jetzt sage, es ist noch sehr früh.“

„Machen sie sich keine Gedanken, die Uhrzeit ist mir durchaus bewusst“ beruhigte Treize lächelnd. „Schatz? Deine erste Hilfe ist da!“

Da kam Wufei aus dem Schlafzimmer, sein Körper in einen kuschel weichen Bademantel gehüllt und sein langes schwarzes Haar offen über seinem Rücken hängend. „Ich wünsche einen guten Morgen!“ Dann zeigte er Sandy seine Hand mit dem abgebrochenen Nagel. „Und sie können mir wirklich helfen?“

Der jungen Frau klappte ehrfürchtig der Mund auf. „Das sind ja Traumnägel!“

Geschmeichelt senkte Wufei etwas sein Haupt. „Und?“

„Da werde ich helfen können!“ versicherte ihm die Nageldesignerin lächelnd.

„Dann bitte!“

Sie rückte zwei Stühle am Esstisch zurecht und bot ihm dann an sich zu setzten. „Das haben wir im Nu repariert!“

„Sehr schön!“ Wufei nickte und setzte sich, wonach er ihr seine Hand hinhielt. Diese wurde von ihr ergriffen, wobei sie erstaunt war über die Sanftheit der Haut.

Sie lächelte Wufei noch einmal zu, bevor sie nach einer Feile griff und den abgebrochenen Nagel zu feilen begann. „Ich habe wirklich noch nie so schöne Naturnägel gesehen, vor allem bei einem Mann!“

„Nun, da wo ich herkomme, ist es Tradition.“, wurde ihr ein wenig herablassend erklärt.

„Eine wundervolle Tradition!“ lobte sie und hatte den Nagel schnell in Form gebracht, sodass sie bereits einen Kunst Nagel aus ihrem Koffer hervor ziehen konnte.

„Sie haben Fingernägel?“, fragte der Chinese jetzt doch überrascht.

„Natürlich, dass ist für die Leute, die nicht so schöne Nägel haben wie sie, die helfen so nach!“

Da lächelte er zu Treize. „Ihr gefallen meine Nägel wirklich!“

„Sie sind ja auch wunderschön“ bekräftigte der Blonde und trat hinter den Kleineren, um ihm die Hände auf die Schultern zu legen.

Glücklich lehnte Wufei seinen Kopf nach hinten und suchte so mehr Kontakt zu dem Jüngeren, wobei er die Tätigkeit der jungen Frau immer im Auge behielt. Diese machte sich inzwischen daran den künstlichen Nagel aufzukleben.

„Und was passiert, wenn mein Naturnagel wieder die korrekte Länge hat?“

„Solange hält der Kunstnagel eh nicht. Am besten lassen sie in vier bis sechs Wochen einen neuen drauf machen.“

„Aber wenn es soweit ist!?“

„Dann löst man ihn einfach ab und befreit den Originalnagel vom Klebstoff!“

„Gut zu wissen.“, lächelte Wufei.

Der Nagel wurde befestigt und sie kramte eine Gerätschaft aus ihrem Koffer. „Mit UV-Licht härtet der Kleber schneller!“

Sofort zog der Vampir seine Hand zurück. „Nein!!!“

Verwirrt sah ihn die junge Frau an, die gerne noch etwas ins Bett würde. „Aber sonst dauert es länger…“

„Kein UV-Licht!“, bestand Wufei und beeinflusste sie nicht, sondern log. „Sehen sie sich meine Haut an, ich bekomme sofort schlimmste Verbrennungen.“

„Oh nein!“ entwich es ihr schockiert. „Das wäre ja wirklich fürchterlich gewesen!“

„Dann verstehen sie mich ja!“

Sie nickte eifrig und packte das UV-Gerät wieder weg. „Wir könnten zum Überbrücken der Zeit die anderen Nägel feilen und lackieren, wenn sie wollen!“

„Sie wollen an meine anderen Nägel?“, fragte Wufei skeptisch nach. Die Frau lächelte ihn an.

„Natürlich, damit auch ja alle Nägel gleich aussehen.“

„Meine Nägel sehen alle gleich aus!“

„Man kann sie aber durchaus noch etwas pflegen!“

„Nun gut.“

„Wunderbar!“ Offensichtlich freute sie sich an diese Nägel ran zu dürfen.

„Dann machen sie nur.“ Zu seiner Überraschung griff sie nicht wieder nach der Feile, sondern nach einem Öl, um ihm die Hände zu massieren. „Oh!“, erfreute sich Wufei da und ließ sie weitermachen. So brachte sie ihn geschickt dazu sich zu entspannen, bevor sie dann tatsächlich zur Feile griff. „Seien sie vorsichtig!“, warnte Wufei da lediglich.

„Keine Sorge!“ flötete sie und legte los. Tatsächlich nahm sie nichts an Länge weg, sondern glich nur kleine Unebenheiten aus.

„Sie ist gut.“, bemerkte der Chinese und sah kurz zu Treize auf.

„Ich sagte doch, dass du dich nicht sorgen musst“ lächelte der und küsste Wufei die Stirn. Als er dem Kleineren dann auch noch leicht die Schultern massierte, begann der zu schnurren und schloss genießend die Augen. So ließ er die junge Frau dann auch machen, als sie seine Nägel weiter pflegte und polierte.

„Können wir sie mitnehmen?“, wurde Treize danach gefragt.

„Zu riskant“ flüsterte der ihm zu.

„Schade.“, seufzte der Kleine.

„Ich kann ihnen meine Karte geben!“ bot da die Frau an. „-ich mache auch Hausbesuche!“

Wufei schmunzelte. „Gern…“ Leicht ermahnend kniff Treize ihn während der Massage. Weshalb der Ältere beleidigt aufsah und weiter sprach. „Ich werde bei Gelegenheit bestimmt darauf zurückkommen!“

Die junge Frau strahlte und kramte dann mehrere Lacke hervor. „Farbe gefällig?“

Wufei überlegte einen Moment, bevor er den Kopf schüttelte. „Danke, aber eine Farbe ist langweilig.“

„Dann vielleicht Muster oder Motive?“

„Bitte?“, fragte er jetzt irritiert.

In der Hoffnung noch mehr mit seinen Nägeln machen zu können holte sie eine Mappe hervor, in der Fotos ihrer Werke waren.

„Ähm, nein danke!“, bemerkte Wufei am Schluss.

Enttäuscht verzog sie das Gesicht, worauf Treize sich einmischte: „Warum lässt du nicht ein wenig Weiß oder Perlmutt auftragen, das würde nicht zu auffällig aussehen.“

„Meinst du das würde mir stehen?“, fragte der Chinese jetzt verliebt.

„Als könnte es nicht!“

Wufei strahlte und sah wieder zu der Nageldesignerin. „Dann würde ich gern etwas Perlmutt nehmen!“

Die junge Frau begann wieder zu strahlen. „Sie werden es nicht bereuen!“

„Viel Spaß!“

Mit geübten Strichen zauberte sie einen perlmutternen Glanz auf Wufeis Nägel, bevor sie endlich den Kunstnagel formen konnte. Nachdem auch der seinen Anstrich bekommen hatte lehnte sie sich zufrieden seufzend zurück. Da erst konnte der Vampir das volle Ausmaß ihrer Kunst betrachten und gab begeisterte Laute von sich.

„Und? Fällt ihnen ein Unterschied auf?“

„Natürlich. Aber ihre Arbeit ist doch sehr gut!“, versicherte Wufei begeistert. „Ich werde auf jeden Fall auf sie zurückkommen!“

Damit war sie zwar nicht ganz zufrieden, reichte ihm aber dennoch ihre Karte. „Rufen sie mich einfach an!“

„Das werde ich gern!“ Wufei sah zu Treize. „Bist du so gut und gibst ihr ein großes Trinkgeld?“

„Natürlich, Liebling.“ Er deutete der Dame bereits zur Tür, bevor er kurz im Schlafzimmer verschwand, um Geld zu holen.

„Ihre Arbeit ist wirklich hervorragend!“, versicherte der Chinese ihr da noch einmal begeistert.

„Ihre Nägel sind ja auch die perfekte Leinwand!“

„Danke sehr!“ Wufei erhob sich und ging nun auch Richtung Schlafzimmer. Er ließ nur ein „Auf Wiedersehen.“, zurück.

Treize traf er in der Tür, wo der ihm noch einmal zuzwinkerte. Als dieser dann ihren Gast verabschiedete, machte es sich Wufei in ihrem Bett bequem. Treize kehrte kurz darauf zu ihm zurück und leckte sich noch den letzten Tropfen Blut von den Lippen.

„Ist sie lecker?“ Wufei klappte die Bettdecke zurück und präsentierte seinen nackten Körper, mit dem er den Jüngeren zu sich einlud.

„Das Zimmermädchen vorhin war besser.“ Mit einem Gähnen kam Treize zu ihm unter die Decke. „Es ist ganz schön früh geworden.“

„Ich fand sie toll!“, bemerkte der Ältere und legte die Arme um ihn.

„Du fandest ihre Kunst gut!“ korrigierte der Blonde ihn ruhig.

„Sie ist auch sehr lebhaft!“

„Du darfst sie trotzdem nicht behalten.“

Wufei zog einen Flunsch. „Treize!!“

„Ich bleibe bei nein!“

„Aber…“

Blaue sahen in schwarze Augen. „Nein!“

Wufei maulte und drehte sich weg. „Aber sie ist so gut!“

Treize rutschte an ihn und umarmte ihn von hinten. „Die Zeiten sind vorbei, in denen du einfach Sterbliche mitnehmen konntest. Heutzutage würde das viel zu sehr auffallen.“

Seufzend kraulte der Ältere die Arme um sich. „…und wenn sie freiwillig mitkommt?“

Zart küsste Treize ihm da den Hals. „Und wenn sie Familie hat? Oder enge Freunde? Man würde sie vermissen.“

„Sie würde sich nie wieder bei ihnen melden dürfen…“ Wufei verzog das Gesicht und kuschelte sich mehr an.

Treize ließ das Thema fallen und zog Wufei fest an sich. „Lass uns schlafen.“

„Ja.“, seufzte der Chinese und drehte sich so zu ihm, dass er ihn küssen konnte. „Schlaf gut!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  SchwarzerAngel
2014-01-27T04:48:31+00:00 27.01.2014 05:48
Hey du, Ich hab deine Geschichte gefunden und muss sagen das ich sie super finde und hoffe das du sie weiter schreiben wirst.

Bye angelchan
Von:  Allmacht
2013-04-21T17:42:37+00:00 21.04.2013 19:42
Wufei und Treize passen hervorragend zusammen. Meiner Meinung nach benehmen sie sich nur so cool um nicht die Wahrheit sagen zu müssen. Zeigt ja Wufeis Aufreger.
Weiter so.

lg
Von:  Manga-Lady
2013-03-05T13:28:03+00:00 05.03.2013 14:28
toll ff
lol wie wu sich über seinen
fingernagel aufregt
aber eine frage hat treize nicht
braune haare ?


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