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Das Leben ist grausam und fordert einen Preis
von

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Good Night and good Morning

Auf der Karte des Rumtreibers fand er schnell den Punkt den er suchte. Es war makaber das Malfoy immer wieder diesen Ort aufsuchte um allein zu sein. Vielleicht wegen den Erinnerungen?

Um nicht zu vergessen, was gewesen war, egal wie schmerzhaft es war. Harry ging schnellen Schrittes die Treppe des Astronomieturmes hinauf. Ein kalter Windzug fegte über ihn hinweg. Es war immer noch Winter. Der Himmel war Wolken verhangen, kein einzelner Stern war zu sehen. Die Plattform wurde nur durch die Fackeln an den Wänden beleuchtet, denen der Wind nichts aus machen konnte.

Der Blonde saß am Rand des Turmes, hatte die Beine durch die steinernen Streben des Geländers gesteckt und sah in den Himmel. Der Wind spielte mit dem schon fast Silber wirkendem Haar.

"Darf ich mich setzen?"

"Tu dir keinen Zwang an."

Harry setzte sich neben ihm.

"Du scheinst nicht überrascht."

"Ich hab damit gerechnet. Du kannst Sachen nie auf sich beruhen lassen."
 

Das Kommentar entlockte ihm ein Schmunzeln. Sie kannten sich gut und doch wieder nicht. Sie wussten, womit sie einander verletzen konnte, dennoch nicht was sie zum Lachen brachte. Sie verstanden sich ohne Worte, wussten warum sie beide hier waren.

Es war ein friedliches Bild wie die beiden jungen Männer neben einander saßen und die Aussicht genossen. Mit einem Wink von Malfoys Zauberstab wurde dem Schwarzhaarigen angenehm warm, trotz des kalten Windes.

"Ich versteh dich nicht."

"Hast du nie und wirst du auch nie."

"Du hättest freundlicher sein können."

"Hätte ich, war ich aber nicht. Ich kann nicht einfach aus der Rolle des bösen Buben aussteigen Potter. Du warst der Held, ich war dein Gegenspieler."

"Dennoch…"

"Dennoch was? Es hätte nichts geändert."

"Vielleicht schon."

"Vielleicht auch nicht."

Sie sahen sich nicht an, sondern sahen weiterhin nach oben in den Nachthimmel.

"Wir können es nicht lassen, über so etwas zu diskutieren."

"Geschehen ist geschehen. Es lässt sich nicht mehr ändern und wag es nicht mir zu widersprechen."

Harry hatte den Mund auf gemacht um genau das zu tun, schloss ihn aber wieder. Erneutes Schweigen.

"Du weißt, dass wir niemals zusammen sein werden oder?"

"Ich weiß."

"Und… es tut mir Leid."
 

"Ich weiß sogar das. Es tut gut zu wissen, dass du deine Worte so meinst, wie du sie sagst. Du bist ein zu guter Mensch, Potter, zu gut für diese Welt und zu gut als sich über die Gefühle anderer lustig zu machen. Du bist abartig anständig. Einer deiner nervigsten Eigenschaften."

Harry war sich nicht ganz sicher ob er das als Kompliment auffassen sollte oder nicht.

Malfoy sah ihn an, mit einem verspielten Schmunzeln auf den Lippen, was nur kurz währte.

Es war ein Zeichen, dass mehr in diesem steckte, als jeder vermuten mochte, mehr als er vermutet hätte. Danach wandte sich dessen Blick wieder dem Himmel zu.

Wenn Voldemort nicht gewesen wäre, wäre Malfoy dann ein fröhlicher Junge gewesen, der ohne Druck aufgewachsen wäre?! Wahrscheinlich. Und er selbst hätte eine liebevolle Kindheit gehabt.

Sie wären vielleicht die besten Freunde gewesen. Wenn nur das Wörtchen wenn nicht wäre.

"Du wirst mir das warum nicht verraten oder?"

"Nein und man fragt auch nicht danach, wenn man so etwas wie Manieren besitzt."

"Schade, ich hätte es gerne gewusst."

"Manchmal muss man nicht alles wissen."

Sie saßen noch lange so da, redeten über dies und das. Nicht unbedingt über Privates, über keine Geheimnisse, nicht über Gefühle. Ihr Gespräch war oberflächlich. Sie redeten über die Schule, über Quidditch, über Allgemeines. Es ging auch nicht um die Worte, die sie miteinander teilten. Es ging darum, dass sie zu zweit hier saßen.

Langsam ging die Sonne wieder auf.

"Ich geh schlafen."

Harry stand auf, ging zur Treppe.

"Gute Nacht oder eher guten Morgen, Potter."



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