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Dunkler als Schwarz

S&S Das Schicksal findet seinen Weg
von

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Sünden

Sie erwachte am nächsten Morgen als Sasuke damit beschäftigt war sich seine Sachen überzuziehen, was nicht gerade leise geschah. Außerdem entzog sie sich so seiner Wärme und es hatte einige Grad unter null. Der Schneewind hatte die ganze Nacht über ihnen hinweggefegt und trotzdem hatten sie tief und fest geschlafen. Nun ja, so tief wie Shinobis auf der Flucht eben schlafen konnten.
 

„Sasuke.“, murmelte sie schlaftrunken und ihre Hand versuchte nach ihm zu greifen.
 

„Triff mich draußen.“, durch den Mangel an Nutzung war seine Stimme dunkel, er verließ das Zelt, begab sich an die nicht weit entfernte Klippe, die eine tolle Aussicht auf die Hauptstadt bot. Einige Raben kreisten über den höchsten Dachspitzen und Sasuke beschattete diese dabei und begab sich an den Rand der Steinklippe. Irgendwann fuhr er sich durch die Haare, die derzeitige Situation als schwierig zu bezeichnen war untertrieben, die Wahrheit war, dass er schlichtweg keine Erfahrung mit vergleichbaren Dingen hatte. Er hatte keine Mutter und keinen Vater die ihn unterstützt hatten, niemand der ihm diesbezüglich Hilfe bot. Wie schon so oft war er auf sich gestellt. Was er schon von klein auf gelernt hatte war, dass innerhalb seines Clans derartige Dinge verheirateten Menschen zustanden. Doch das waren er und Sakura nicht. Er stellte sich die tadelnden Worte seines Vaters vor, könne er ihn jetzt sehen. Vielleicht hätte er Sasuke gesagt, dass er sie zu einer unehrbaren Frau gemacht hatte, zudem den Uchiha Clan entehrte. Manchmal verblasste das Abbild seines Vaters vor Sasukes geistigem Auge, doch die Werte die er verkörpert hatte lebten teilweise in ihm weiter.
 

Was war nur mit ihm los. Sasuke seufzte, er hatte sonst derartigen Verlangen nicht nachgegeben und doch hatte er diese Türe geöffnet, war durch sie hindurchgetreten und nun war es nicht möglich sie wieder zu schließen. Das konnten sie nicht ignorieren, nicht so tun als sei nichts zwischen ihnen vorgefallen. Nur das ihm diese Gedanken erst heute kamen, nicht aber gestern Nacht, gestern Nacht war es einfach gewesen sie auszuziehen. Zumal er Sakuras Hoffnungen, definitiv befeuert hatte. Ihm erschien es einfach nicht angebracht. Andererseits, es war Sakura.
 

Wenn er ehrlich war, dann hatte es nur mit ihr passieren können. Nur sie war verrückt genug ihm bis hier, ans Ende der Welt, zu folgen. Wenn sie ihn nicht aushielt tat dies keiner.
 

Der Wunsch seinen Platz in der Welt zu finden, die Konsequenzen seiner Handlungen zu begreifen. Sasuke hatte keine Orientierung wo sein Leben ihn hinführte, das einzige was er bisher kannte war seinen Fokus auf sein Ziel zu richten, nicht sich seinen eigenen Emotionen zu ergeben. Seine Disziplin hatte ihm stetig von derartigen Entscheidungen abgehalten. Plötzlich war Rache nicht alles was ihn antrieb, dieses Mal hatte er diese außen vorgelassen. Ihm hatte etwas, das ihm seinem Ziel nicht näherbrachte gefallen, er hatte es getan, weil er es wollte. Vielleicht richtete er damit noch mehr Schaden an, beging wieder Sünden, vielleicht würde er sie zerstören aber dennoch, die letzte Nacht war überraschend positiv gewesen. Und ja, er hatte sich damit in ihm unbekanntes Terrain begeben.
 

Unterdessen war Sakura noch immer nackt, die Röte stand ihr ins Gesicht. Ein Flashback der letzten Nacht beschäftigte sie. Sein Körper auf ihrem, seine Zuneigung die schlagartig so hitzig und hastig aufgekommen war, wie aus dem nichts. Ihr Geständnis an ihn, die Dankbarkeit in seiner Stimme waren ein krasser Kontrast zu dem Eisklotz der sie am heutigen Morgen geweckt hatte. Doch was hatte sie erwartet, dass schlagartig alles was unausgesprochen zwischen ihnen lag gelöst war? Es war kompliziert mit ihm und das würde es vermutlich immer sein. Doch da war wieder diese naive, kindliche Hoffnung die ans Licht kam, aus ihr herausbrach wie Sonnenstrahlen durch die dichtesten Gewitterwolken. Die Hoffnung, dass nun doch noch alles zwischen ihnen gut werden würde und sie zusammen enden würden. Es war kompliziert, ja. Aber die letzte Nacht hatte ihr einfach bewiesen, dass ihre Geduld richtig war, dass Sasuke sie gebraucht hatte und jetzt einen Schritt auf sie zugegangen war. Sie hatte schließlich nicht mit irgendjemandem geschlafen, sondern mit dem Mann, der seit ihrer Kindheit ein alles für sie war. Ihr Herz ging über voller glücklicher Emotionen.
 

Als Sakura endlich fertig war mit packen, sie ließ sich dabei reichlich Zeit um ihre Gedanken zu ordnen, was ein scheinbar aussichtsloses Unterfangen war, fasste sie ihren ganzen Mut zusammen und atmete vier Mal tief durch bevor sie zu ihm nach draußen trat. Das was letzte Nacht zwischen ihnen passiert war, war so viel leichter gewesen als die nächsten Schritte im Schnee die sie auf ihn zumachte. Das grelle Sonnenlicht blendete sie, sie traf Sasuke an der Klippe, wie er auf die Stadt blickte und sich langsam zu ihr umdrehte, sie wollte seinen schwarzen Augen ausweichen, die langsam die ihren fanden doch scheiterte daran.
 

„Hast du für heute irgendetwas geplant?“, fragte sie um der unangenehmen Stille zu entkommen.
 

„Nur nachts.“, meinte Sasuke, bevor ihm bewusstwurde, dass Sakura seine Worte womöglich falsch auffassen könnte. Sie wurde auch augenblicklich noch roter. „Werden wir Sae einen Besuch abstatten.“, fügt er schnell hinzu und es klang so furchtbar emotionslos. Weil er mit ihr schlief bedeutete das nicht, dass sich alles fügte, auch wenn dies schmerzhaft einzusehen war. Der Tag konnte heiter werden, irgendwie wusste Sakura, es würde sich als Problem herausstellen über das, was passiert war, zu sprechen. „Wir sollten etwas essen“, meinte er dann und sie nickte nur verlegen.
 


 

Unweit der alten Steinhallte, in der sie trainiert hatten, an einem nahegelegenen Laden kehrten die Beiden ein um eine Reisspeise mitzunehmen.
 

„Ich kenne dich! Du bist Sasuke Uchiha, Ninja aus dem Feuerreich!" wendete sich nun der Verkäufer des Standes überraschenderweise an Sasuke während er diesem das Packet mit Essen überreichte. „Lass mich sagen, dass du das Land verlassen solltest, was auch immer du hier willst.", die Abneigung in seiner Stimme war klar zu vernehmen.
 

„Wieso sagen Sie das?", fragte Sakura scharf. Sasuke wartete nur abschätzend ab, wenn die Menschen die sich hier tummelten sie ebenfalls identifizierten durchkreuzte das ihre Tarnung.
 

„Der letzte Weltkrieg brach wegen euch Shonibis aus! Seitdem geht es uns so schlecht das meine Tochter beinahe verhungerte. Madara Uchiha, Sasuke Uchiha. Dieser Nachname ist weltbekannt!" Sie knirschte mit den Zähnen da er ein so feindliches Bild gegenüber Shinobis, Uchihas vertrat, immerhin hatte Sasuke in diesem Krieg sein letztes gegeben und er war nicht der Grund gewesen warum er ausgebrochen war. Vielleicht hatte er dabei eine tragende Rolle gespielt aber so harte Worte hatte er dennoch nicht verdient.
 

„Sasuke Uchiha ist der Grund weshalb ihr noch lebt. Wir wollen euch helfen." Verteidigte Sakura ihn, und sah zu ihm hinüber, immer noch reagierte er nicht. Er sah so emotionslos aus wie eh und je. Sie hatte sich so in ihn verliebt, dass sie bedingungslos für ihn kämpfe, keine Gegenleistung erwartete. Sie wollte nicht, dass jemand abfällig über ihn sprach, hatte dies noch nie zugelassen.
 

„Ich habe anderes gehört. Das Uchiha eine angeborene Zerstörungswut haben und er ein Verräter ist.“, das Wort Verräter spuckte er Sasuke förmlich ins Gesicht.
 

Sasukes Augenbrauen zogen sich zusammen als sein Chidori mit bedrohlichem Zwitschern zum Leben erwachte und dabei ein lautes Zischen erzeugt wurde, seine Sharingan blickten dem Mann entgegen wie eine Drohung, sollte er noch ein Wort von sich geben. „Du redest zu viel!" zischte Sasuke und beendete somit das Gespräch, denn der Mann fürchtete sich sichtbar. Sasuke würde ihn für seine Worte schlagen, hier und jetzt würde er auf ihn losgehen. Er ballte seine Hand zu einer Faust.
 

Sakura griff diese jedoch um das Handgelenk und hielt ihn leicht zurück. „Er liegt falsch.“, versuchte sie ihn zu beschwichtigen. „Komm Sasuke, lass uns gehen.“
 

Sasuke atmete hörbar aus, ließ zu das Sakura ihn wegzog und durch die Menschenmasse führte, hunderte Augen auf den Beiden. Es war besser, wenn sie liefen. Der Schleier der Wut der sich aufgebaut hatte verschwand mit jedem Schritt zunehmend, ihr folgte die übliche Leere die er mittlerweile einfach nur noch schlimm fand, doch er entkam ihr nie.
 

Sakura hielt noch immer seine Hand während sie ihn zwischen den Leuten hindurchführte bis ihre Spur verblasste. Es war gut möglich, dass Zeo nun wusste, dass sie sich in der Hauptstadt befanden, ihre Schritte verlangsamten sich allmählich. Sakura hatte Angst vor diesem Mann, denn sie fühlte sich gegen seine Waffen machtlos, es war etwas das sie nicht kannte. Wenn sie an den traumatisierenden Moment dachte als er Sasuke niedergeschossen hatte, dann war ihr erster Gedanke allerdings, dass sie ihn trotzdem aufhalten wollte. Sakura wollte es sogar unbedingt, denn seit sie Krieg erlebt hatte wünschte sie sich nichts sehnlicher als Frieden. Dieser Wunsch war so stark, dass sie ihn kaum in Worte fassen konnte.
 


 

Nachdem sie wieder in der alten Steinhallte trainiert hatten und dies hart über mehrere Stunden verlief die Nahrungsaufnahme stillschweigend. Sie hatten sich einen Platz auf dem Boden gesucht und Sasuke saß ein Stück entfernt, sie erhaschte einen hübschen Ausblick auf seinen Rücken. Der Mann den sie liebte, hatte sie nicht weniger Hart behandelt beim Training, im Gegenteil. Er hatte sich nicht zurückgehalten und Sakura hatte das Gefühl, er habe all seine Energie und Wut in dieses Training gesteckt, sie hatte keine Chance gegen ihn gehabt. Allerdings hätte sie es auch nicht anders gewollt. Langsam waren seine Wunden verheilt, allmählich kam er wieder zur vollen Stärke und zeigte Sakura einmal mehr, was für ein Gegner er sein konnte.
 

Er tat ihr leid, die Worte des Mannes auf dem Markt waren grausam gewesen und sie vermutete, dass sie ihn auch jetzt noch plagten. Vielleicht konnte sie ihn auf andere Gedanken bringen. Sakura sah immer wieder unauffällig zu ihm hinüber während sie die wenigen Reisstücke abwesend in ihren Mund schob. Sie konnte das Essen dieses Mannes nicht mit gutem Gewissen verspeisen und beschloss schließlich es sein zu lassen, Sasuke hatte das Essen nicht angerührt.
 

„Schmerzen deine Wunden noch?“, warf sie scheinbar beiläufig in den Raum.
 

Er schüttelte nur den Kopf. Noch immer hatten sie kein Wort über letzte Nacht verloren und Sakura war mit der Situation schlichtweg überfordert. Zwischen ihnen bestand ohne Zweifel ein Kommunikationsproblem. Sakura sprach zu viel und Sasuke, nun ja, wenn er sprach, so waren seine Worte entweder abweisend oder nichtssagend ihr gegenüber.
 

„Darf ich sehen?“ Sie legte das Essen beiseite und lehnte sich langsam zu ihm hinüber um die Verbände an seiner Schulter abzunehmen, er ließ sie stumm gewähren und schenkte ihr einen schnellen Blick aus den Augenwinkeln. Sakura schaffte es einfach nicht die Situation anzusprechen und er sprach sowieso nur das nötigste. Sie suchte seinen Blickkontakt, fand ihn nicht, Sasuke hatte den Kopf etwas gesenkt. Sie fragte sich ob er traurig war.
 

„Der Mann hätte nicht so mit dir sprechen dürfen.“
 

„Er nannte mich einen Verräter.“, entgegnete Sasuke nachdenklich „Alles was ich weiß ist, dass ich getan habe was ich tun musste.“
 

Sie wusste nicht was sie dem entgegensetzen sollte, stammelte dann jedoch „Dein Einsatz im Krieg überwiegt dem aber, alles andere ist Vergangenheit." Fürsorglich legte sie ihre heilenden Hände auf seine nun entblößte Wunde, vermutete jedoch, dass dies die letzte Behandlung sein dürfte. Das Eintrittsloch sah wirklich gut aus, außer einer hässlichen Narbe die bleiben konnte schien sie gut abzuheilen. All diese Wunden und Narben, dachte sie als sie seinen Oberkörper musterte. All die Kämpfe als er mich gebraucht hätte und ich nicht da gewesen bin. Ich konnte ihm nie eine Hilfe sein.
 

„Du hast das gut gemacht.“, dachte Sasuke laut und sie blickte schlagartig auf, fand dieses Mal seine schwarzen Augen. In ihr war kein Clan Blut, alles was sie erreicht hatte kam nur von ihr durch harte Arbeit und er kam nicht umhin sie dafür zu respektieren.
 

„Vielen Dank.“, meinte sie höflich und senkte schüchtern ihren Blick wieder als sie realisierte, was er meinte. Es bedeutete ihr sehr viel, dass er ihre Fähigkeiten anerkannte. Überhaupt deshalb, weil es kaum vorkam, doch was er sagte, das meinte Sasuke ehrlich. Und irgendwie bedeutete es auch, dass sie ihm doch eine Hilfe gewesen war.
 

„Es könnte allerdings eine Narbe bleiben.“
 

„Eine Narbe bedeutet, dass ich überlebt habe.“, meinte er schlicht.
 

„Vielleicht sammelst du sie auch nur, weil du einen Beweis willst, dass du für deine Sünden bezahlst.“, gab sie zurück und ihre grünen Hände erloschen. Sie suchte seinen Augenkontakt wieder, ihre Worte waren gewagt, das war ihr bewusst. Doch alleine wie er sich auf dem Markt verhalten hatte, hatte ihr bewusst gemacht, dass er unter seinen Entscheidungen litt und mit der Vergangenheit nicht abgeschlossen hatte.
 

„Wie?“, war die Frage, die er sich seit dem Ende des Krieges stellte. Bisher war es einfacher gewesen sie im Raum stehen zu lassen, weil es keine befriedigende Antwort zu geben schien. Und doch fragte er sie, Sakura, wie er für das, was zwischen ihnen vorgefallen war Genugtuung leisten konnte.
 

Ihre Pupillen weideten sich bevor sie ein sanftes „Lass mich an dich heran.“, herausbrachte.
 

Er antwortete ihr nicht, doch ging ihm durch den Kopf wie viel sie da von ihm verlangte. Er hatte ihr doch seine Zuneigung gezeigt, was ihm große Überwindung gekostet hatte. Außerdem hatte er den ganzen Tag mit ihr verbracht. Warum war ihr nie etwas genug was er tat, schien nie zu reichen? Warum musste sie immer mehr von ihm fordern? Sie verlangte ihm zu viel ab. Sakura war wohl erst zufrieden, wenn er sie heiratete.
 

Doch er war noch nicht bereit sich mit seiner Gefühlswelt auseinanderzusetzen. Er blickte sie aus schwarzen Augen an, suchte abermals bewusst den Augenkontakt und ihre Grünen entgegneten ihm diesen voller Erwartung, es war nicht unangenehm sie so anzusehen. Doch dann wandte er sich ab, stand auf und vergrub die Hände in seinen Hosentaschen.
 

„Es ist Zeit.“, forderte er. Die Dunkelheit würde sie schützen, wenn sie gleich ihrem Bekannten Sae einen Besuch abstatten würden.
 


 

„Können wir ihm trauen?“, fragte Sakura als sie das Haus am Hafen ausmachte. Es wirkte sehr ärmlich, war aus demselben grauen Stein und etwas Holz gefertigt, wie vieles in diesem Land. Der Mond bestrahlte das kleine Häuschen spärlich.
 

„Ich weiß es nicht.“, gab Sasuke ehrlich zurück ehe er an die Haustüre klopfte. Es war stockdunkel und Sakura blickte sich ein weiteres Mal um, niemand schien sie verfolgt zu haben.
 

„Kommt herein, kommt herein, ehe euch jemand sieht.“, war es Sae der den Beiden noch so spät abends die Tür öffnete.
 

„Ich habe für euch meine Kontakte unter den Händlern spielen lassen, war nicht einfach die zu bekommen.“, gab er zurück während er einige fein säuberlich in Stoff eingewickelte Waffen enthüllte.
 

Sasuke sah sie sich genauer an während Sakura das Haus musterte, immer darauf bedacht ob sie nicht in eine Falle getabt waren aber hier schien niemand zu sein, außer die Ehefrau des Fischverkäufers, eine relativ große, schwarzhaarige Schönheit in einem schwarzen Kimono. Ihre Haare waren extrem wild und lang. Sie wirkten, egal was sie auch mit ihnen anstellen würde, als ob sie nie an Ort und Stelle bleiben wollten.
 

„Ihr müsst müde und hungrig sein.“, meinte diese und klang dabei so freundlich als ob sie nie etwas anderes in ihrem Leben getan hätte als Reisende zu umsorgen. Hungrig waren sie, nachdem das Essen so unbefriedigend ausgefallen war.
 

„Ja das sind wir in der Tat.“, gab Sakura zurück „Bitte versteh mich nicht falsch, doch ich muss diese Frage einfach stellen: Wieso können wir euch vertrauen?“
 

„Zeo ist wahnsinnig. Deshalb.“, war es Sae der sich nun einmischte. „Er ist dafür verantwortlich, dass unser geliebter Sohn…“
 

Seine Frau half ihm weiter, denn Sae war die Stimme gebrochen „Wenn ihr wollt können wir euch beim Abendessen mehr darüber berichten, ihr könnt auch über Nacht bleiben.“
 

Saes Ehefrau führte alle zu dem Tisch, der bereits mit Geschirr gedeckt war, sie präsentierte den Fisch als sie den Deckel des Topfes, der sich in der Mitte befand anhob. Wie alles in diesem Haus wirkte auch das Geschirr eher ärmlich, passte nicht zusammen, doch das selbstgemachte Essen sah lecker aus. Nachdem alle Platz genommen hatten begann Sae zu erzählen, was ihm offenbar lange Zeit auf dem Herzen lag.
 

„Seit dem Krieg, seit die gesamte Königsfamilie getötet wurde, ist in unserem Land nicht mehr an Frieden zu denken.“ begann Sae. „Alles fing damit an, dass ich mit der Fischerei nicht mehr genug verdient habe. Ich konnte meine Familie nicht mehr ernähren. Da lernte ich Zeo kennen und habe angefangen Waffen für ihn vom Hafen der Hauptstadt bis zur Stadt des Lichtes zu transportieren. So habe ich unser Haus finanziert. Bis ich gesehen habe wie er Shinobis bei ermordete .. doch er tötete sie nicht nur...“
 

„Was meinen sie damit?“, unterbrach ihn Sakura. Sasuke lauschte nur aufmerksam Saes Schilderungen.
 

„Sobald sie Tod sind sammelt er ihr Chakra.“, Sae unterbrach, offenbar kostete es ihm viel Kraft weiter zu sprechen. „Unser Sohn war ein guter Junge, doch leider hatte er einen Fehler, denn er war in der Lage Chakra zu bilden. Das letzte Mal habe ich ihn in der Stadt des Lichtes gesehen als wir zusammen eine Lieferung dort abluden, ich glaube, dass er dort auch gestorben ist.“, er senkte seinen Kopf „Das war der Moment als ich beschlossen habe mich als Politiker zu engagieren.“
 

„Wo ist diese Fabrik?“, unterbrach ihn Sasuke.
 

„Ich bin mir sicher, dass er auch hier in der Hauptstadt irgendwo Waffen produziert, doch ich weiß nur von der Stadt des Lichtes mit Sicherheit, diese wurde allerdings in die Luft gejagt.“
 

„Das ist sein übliches Vorgehen.“, meinte Sasuke an Sae gewandt, er präsentierte seine Schlussfolgerung die wie immer klug und durchdacht „Ich denke er lockt Shinobis zu seinen Standorten, jagt diese in die Luft und es gibt keine Überlebenden. Nach dem Krieg ist das Land des Schnees Shinobi aus Kirigakure zugeteilt worden. Sie sollten für Ordnung sorgen, jedoch entglitt ihnen das Land, sie konnten es nicht kontrollieren.“
 

Eine Weile war es still am Tisch und irgendwie war Sakura der Hunger vergangen. Die Wahl war schon übermorgen. Was würde dieser Tag bringen? Würden sie das tun können an dem so viele Shinobis vor ihnen gescheitert waren? Sasuke war weit entfernt von seiner ehemaligen Stärke.
 

„Was weißt du sonst über ihn?"
 

„Er teilt mein Schicksal, denn auch sein Sohn starb. Es passierte hier in der Hauptstadt. Ich weiß nur, dass Shinobis gegeneinander kämpften und er dabei umkam."
 

„Stimmt es was man sich erzählt, dass ihr der letzte Uchiha seid?“, erhob die Ehefrau von Sae unerwartet die Stimme. Es war das erste Mal, dass sie sich in das Gespräch während des Abendessens einmischte. „Es ist schon lange her, beinahe dreißig Jahre als ich in dieses Land kam.“, Sasuke musterte die Frau mit den schwarzen Haaren und den ebenso schwarzen Augen. „Doch ursprünglich komme ich aus dem Land des Feuers. Mein Name lautete einmal Sayuka Uchiha.“
 

„Ist es möglich?“, Sakura wusste was im Moment auch Sasuke durch den Kopf schoss. War es möglich, dass der, dessen Augen Sasuke trug und Saes Sohn ein und dieselbe Person waren?
 

„Ich würde dir gerne etwas zeigen, was ich noch aus dieser Zeit habe.“, meinte Saes Ehefrau weiter an Sasuke gewandt und erhob sich von ihrem Sitzplatz, gab ihm zu verstehen er solle mit ihr den Raum verlassen.
 

„Ich würde mich gerne zu Bett begeben.“, entgegnete Sakura daraufhin. Sie hoffte die Beiden würden ihr ihre Unhöflichkeit verzeihen, sie schienen sehr nette Menschen zu sein. Sie blickte abschätzend zu Sasuke hinüber um ihn mit einem Blick zu entlocken, ob er derselben Meinung war, dass sie jetzt gehen sollte. Sie wollte ihm die Wahl lassen, irgendwie wirkte es als ob er dankbar dafür war.
 

„Komm, du musst müde sein. Hier oben auf dem Dachboden befindet sich ein Schlafzimmer.“, erhob sich Sae um sie durch die schmalen Gänge bis hin zu einer Holztüre zu geleiten die offenbar auf den Dachboden führte. „Sehen wir zu, dass wir ein bisschen Feuer machen.“
 


 

„Das ist alles, was ich noch von jener Zeit besitze, es bedeutet mir sehr viel.", sagte Sayuka Uchiha und holte etwas in Tücher gehülltes aus einer Truhe in ihrem Schlafzimmer.
 

Sasuke begutachtete es, ein Kimono mit einem Fächer, dem Symbol der Uchiha, solche hatte er früher oft gesehen. Kleidung dieser Art war im Uchiha Viertel genäht worden, unmittelbar dort wo er einst gelebt hatte.
 

„Beantworte mir eine Frage: Wie haben sich die Uchiha gemacht?", Sayuka blickte ihn an, wie er das Symbol das auf dem Kimono eingenäht war nicht aus den Augen lassen konnte.
 

„Nicht so wie du denkst.", er schluckte die Bitterkeit hinunter. Nach der Vergangenheit und den Geschichten des Hasses und Mordes, die sich innerhalb der Uchiha immer zu wiederholten schienen, hatte er keine Ahnung wo sein Platz in der Welt war. Vielleicht war es sein Schicksal der einzige Überlebende zu sein, dachte er dann. Möglichkeiten zu sterben hatte er genug gehabt. Sayuka und Saes Sohn, den er nie kennen gelernt hatte, er besaß jetzt seine Augen. Doch das wollte er ihr nicht gestehen.
 

„Dies ist das Schicksal vieler Kämpfer. Obwohl ich seit langer Zeit nicht mehr dort lebe bin ich in Trauer über die Nachrichten, die mich von dort erreicht haben.“
 

Sasuke sagte nichts, die bitteren, bitteren Erinnerungen seiner Vergangenheit brachen zu plötzlich an die Oberfläche. Er schnappte schlagartig nach Luft. Wie immer brannte die Trauer wie Feuer in seinen Lungen, wenn ihn die Bilder jener Nacht ins Gedächtnis kamen. Er war ein Kind gewesen verdammt. Manchmal kam er sich vor, als wäre er einfach kein ganzer Mensch mehr. Der Teil von ihm der Liebe und Freude beherbergt hatte war in jener Nacht in dem Haus in dem er aufgewachsen war gestorben. Wie konnte er Sakura je das geben was sie sich von ihm wünschte?
 

„Doch du bist nicht alleine, du hast deine Ehefrau.“ Sasuke sah sie an, lies sich seine Überraschung jedoch wenig anmerken. Es war legitim, dass Sayuka angenommen hatte Sakura würde zu ihm gehören, immerhin waren sie mittlerweile in einem gewissen Alter und zu zweit gekommen. Sayuka hatte recht, er war nicht alleine. Die Frage war, ob er ihre Nähe zulassen wollte, wozu er einfach nicht bereit war. Und doch stellte er sich vor wie es sein konnte. Wie hatte sie es nur geschafft ihn in so kurzer Zeit so in seinen Grundfesten zu erschüttern? Eines schien klar, der unerklärbare Wille sie beschützen zu wollen hatte sich bereits in ihrer Kindheit gezeigt, er hatte Angst die Kontrolle zu verlieren und dass sie dabei starb. Dafür wollte er nicht die Verantwortung tragen.
 


 

Sakura lag unterdessen einsam im Bett, es war vielleicht eher mehr eine Pritsche und versuchte sich in einem Fell zu wärmen während das Feuer den Raum allmählich erträglich temperierte. Im Land des Schnees war es wirklich eiskalt, es sollte Sakuras Meinung nach in Land des Frierens umbenannt werden. Dieses eine Mal wollte sie sich entspannen und Sasuke aus ihren Gedanken verbannen, doch immer wieder mischten sich diese mit Szenen der letzten Nacht. Er auf ihr, sein Gewicht das sie niedergedrückt hatte, sein Kuss der sie elektrisierte, seine Bewegungen auf ihr, ihre Finger an seinem Nacken, sein Geschmack, wie er stöhnte. Sie musste unweigerlich an den Ausdruck auf seinem Gesicht denken. Sie liebte ihn, verdammt noch einmal. Es war für sie bedingungslose Liebe. Schon wieder, noch immer. Sie hatte sich noch nie so begehrt gefühlt wie letzte Nacht, nie glücklicher. Es spielte keine Rolle das es so spontan gewesen war, die Umstände waren ihr vollkommen egal. Auch das es so rücksichtslos leidenschaftlich gewesen war. Er hatte sie die ganze Nacht über gehalten verdammt, er hatte sie in seinen Armen gehalten, das erste Mal so nahe an sich heran gelassen. Für Beide, doch vor allem für ihn, war dies ein enormer Schritt. Es war so viel Unausgesprochenes zwischen ihnen und Sakura befürchtete, dass ihnen die Zeit davonlief. Was würde passieren, wenn Sasuke durch diese Türe kommen würde? Würde er sie küssen? Was ging in ihm vor, wie dachte er darüber? Sie wusste es nicht, wie immer war er ein unbeschriebenes Blatt für sie.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Leute, danke für eure Kommentare und die vielen netten Worte! Ich versuche in großen und jetzt auch kleineren Schritten mit der Geschichte weiter zu kommen :) Ich hoffe einfach alles ist verständlich und in sich schlüssig, meine Erkenntnis: Schreiben ist schwer :P

Ps. Bei Naruto besteht ja die gängige Theorie, dass man an den Frisuren die Charaktere immer erkennt, in meiner Geschichte ist das Erkennungsmerkmal für Helden ein S als Anfangsbuchstabe haha Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  XxGirlyxX
2019-07-23T16:04:23+00:00 23.07.2019 18:04
Tolles Kapitel :)
Gute Frage, wie wird sasuke reagieren? :-/
Lg XxGirlyxX
Von:  Anjara
2018-08-24T13:03:38+00:00 24.08.2018 15:03
Bin total gespannt wie es weitergeht
Ist echt gut geschrieben :)
Von:  Cosplay-Girl91
2018-08-20T06:50:32+00:00 20.08.2018 08:50
Tolles Kapitel :)
Bin schon sehr gespannt wie es weiter geht.
Mach weiter so.
LG
Von:  soelki89
2018-08-15T19:48:51+00:00 15.08.2018 21:48
Toll geschrieben🤗
Von:  SHime94
2018-08-12T12:09:10+00:00 12.08.2018 14:09
Ein wunderschönes und gelungenes Kapitel!
Die Gedanken der Beiden passen wirklich gut zu den Charakteren.
Ich bin schon sehr gespannt wie es weitergeht und wie Sasuke auf Sakura im Zimmer reagieren
wird.

LG SHime :)
Von:  RanmaForever
2018-08-11T22:15:25+00:00 12.08.2018 00:15
Ich glaube dieses kap.
Ist mein lieblings kap. Du beherrschst dieses gedanken ping pong richtig gut.. und alles ist schlüssig und verständlich ausserdem gibt es bei dir viele süße side kicks!!!
Also alles in einem... Gefällt es mir MEEEGA!!!
Von:  Sakura2100
2018-08-11T19:20:39+00:00 11.08.2018 21:20
Wow echt toll geschrieben !! .
Sakuras Ängste sind definitiv berechtigt, ich denke Sasuke braucht einfach noch etwas zeit, aber haben sie die auch ?


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