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Amputiert

CrocodileXDoflamingo
von

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Kapitel 1

Als Crocodile erwachte, fühlte er eine seltsame Art von Trägheit und Ruhe, die durch seinen ganzen Körper strömte. Vielleicht lag es daran, dass der erste Schockmoment bereits vorbei war. Normalerweise war er kein Mensch, der leicht in Panik geriet. Er schämte sich sogar ein wenig für seine Reaktion vom vorherigen Tag. Vielleicht hatten ihn aber auch einfach bloß die Röhrchen, die seinen Körper mit irgendwelchen sonderbar summenden Geräten verbanden, mit Beruhigungsmittel vollgepumpt. Er wusste es nicht.

Erschöpft, wie er sich fühlte, ließ Crocodile seine Augen noch für eine Weile geschlossen und genoss das warme Sonnenlicht, das durch das Fenster auf sein Gesicht schien. Noch immer war er verwirrt und geschockt und viele Fragen brannten auf seiner Zunge, doch jetzt gerade im Augenblick ließ er keinen Gedanken an sich heran. Er blendete auch die Schmerzen in seinem Körper aus. Konzentrierte sich nur auf das warme Licht und seine gleichmäßige Atmung.

Irgendwann später ließ die Wirkung des Beruhigungsmittels -Crocodile vermutete tatsächlich irgendeine Droge dieser Art, die man ihm verabreicht hatte- nach und er öffnete seine Augen. Der Schemel neben seinem Bett war verwaist, doch er war nicht alleine im Zimmer. Rechts und links neben der zweiflügligen Türe standen zwei männliche Sklaven postiert, die ihn aufmerksam beäugten. Crocodile wandte den Blick von ihnen ab und sah ein wenig zur Decke. Nach und nach kehrten die Fragen, die ihn interessierten, zurück und schnell war sein Kopf gefüllt mit den verschiedensten Gedanken.

Er konnte es noch immer nicht recht fassen, dass er nun keine Hände mehr besaß. Um sicherzugehen, dass er diesen Umstand nicht bloß geträumt hatte, zog Crocodile seine Arme unter der Bettdecke hervor und sah sie sich noch einmal genau an. Obwohl er diesen Anblick erwartet hatte, war er dennoch enttäuscht, als er die beiden vernarbten Armstümpfe sah, an deren Enden einmal funktionstüchtige Hände gesessen hatten. Die Narbe am rechten Stumpf war frischer als die am linken; überhaupt sah der Stumpf ganz anders aus. Seine Hände waren ihm nicht auf der exakt gleichen Höhe abgetrennt worden. Gedankenverloren seufzte Crocodile und ließ seine verkrüppelten Arme zurück unter die Bettdecke gleiten.

Er erinnerte sich daran, dass Doflamingo gestern etwas von einer Prothese gesagt hatte. Hoffentlich würde sie schnell fertiggestellt sein. Ein kleiner Hoffnungsschimmer begann in Crocodiles Herz zu keimen, als er daran zurückdachte, wie zuversichtlich Doflamingos Stimme geklungen hatte, als er das gesagt hatte. Vielleicht würde es ja doch wieder wie früher werden. Crocodile zumindest hoffte es von ganzem Herzen.
 

Wahrscheinlich hatte einer der beiden Sklaven, die an der Tür Wache standen, gemeldet, dass er wieder wach geworden war, denn nur wenig später betrat Doflamingo sein Zimmer. Er sah anders aus als gestern, dachte Crocodile. Seine Gesichtszüge waren nicht mehr so verspannt und seine Stimme klang nicht mehr so brüchig. Er wirkte deutlich jünger und gesünder.

"Wie geht es dir?", fragte er und nahm nicht auf dem Schemel neben dem Bett, sondern auf der Bettkante Platz.

Als Antwort zuckte Crocodile müde mit den Schultern. Er konnte sich nicht recht entscheiden, ob es ihm gut oder schlecht ging. Schließlich hatte er lange Zeit im Koma gelegen und nun nach seiner linken auch noch seine rechte Hand verloren. Auf der anderen Seite jedoch war er endlich aufgewacht und schien, der Aussage des Arztes nach zu urteilen, beinahe wieder vollständig gesund zu sein. Außerdem hatte Doflamingo von einer Prothese gesprochen. Hoffentlich hatte er das nicht bloß gesagt, um ihn zu trösten.

"Was ist passiert?", fragte er schließlich und seine Stimme klang sehr schwach, weil diese drei Worte sie beinahe überforderten.

Doflamingo seufzte und schlug die langen Beine übereinander. Dann wandte er sich zu Crocodile um und stützte den Kopf auf der Handfläche ab. "Ich habe mir schon gedacht, dass du gleich mit den Fragen loslegen wirst. Das kann ich verstehen, du bist sicher völlig verwirrt und geschockt. Also dann: Soweit ich es mitbekommen habe, bist du in der Neuen Welt Eustass Kid über den Weg gelaufen. Diesem Rookie mit den rot abstehenden Haaren und den Magnet-Teufelskräften. Ihr habt miteinander gekämpft. Ich war nicht persönlich dabei, aber soweit ich erfahren habe, war es ein relativ ausgeglichener Kampf. Zumindest solange, bis Eustass auf die Idee kam, dir mit Hilfe seiner Teufelskraft deinen Goldhaken abzunehmen. Die Vergiftung, die du dir zugezogen hast, stammt übrigens von deinem eigenen Skorpiongift, du weißt schon, das in deinem Goldhaken versteckt ist. Damit war der Kampf dann im Prinzip zu Ende. Eustass hat dir die rechte Hand abgetrennt und ist dann verschwunden, während du schwer verletzt und sterbend am Boden lagst. Ich habe zum Glück relativ schnell davon erfahren und war in der Nähe, sodass ich nur wenigen Minuten nach Ende des Kampfes bei dir war. Es wäre allerdings schon zu spät gewesen, wenn nicht dein Kumpel Erste Hilfe geleistet hätte. Diesen Mann mit den kurz geschorenen Haaren und der Narbe, den du aus Impel Down mitgebracht hast. Er hat die Blutung gestoppt. Zusammen mit meinen Sklaven haben wir dich dann auf mein Schiff geschafft und dich versorgt so gut es ging. Leider bist du trotzdem bewusstlos geworden und ins Koma gefallen."

"Wie lange?"

Doflamingo zögerte. "Fast drei Monate. Inzwischen haben wir auch schon längst meine Insel, Dressrosa, erreicht. Der Arzt und dein Kumpel hatten längst schon die Hoffnung aufgeben. Und naja, jetzt bist du plötzlich wieder aufgewacht. Fufufufu." Doflamingos Lachen klang nicht so selbstsicher und distanziert amüsiert, wie es sonst immer klang. Es war ein nervöses und unsicheres Lachen. So hatte Crocodile ihn noch niemals erlebt.

"Wieso habt ihr meine Versorgung unterbrochen?" Es kostete Crocodile sehr viel Kraft, diese lange Frage auszusprechen. Sein Rachen brannte, weil er so trocken war. Und doch hatte er das Gefühl, dass er sie unbedingt hatte aussprechen müssen. Sie kam ihm wichtig vor. Noch immer hatte er das Gefühl, dass ihm irgendetwas verschwiegen wurde. Dass Doflamingo ihm irgendetwas verschwieg.

Doflamingo antwortete nicht gleich auf diese Frage. Er sah an Crocodiles Gesicht vorbei zum Fenster hinaus und schien innerlich mit sich zu ringen. Nach einer Weile, die so lang war, dass Crocodile kaum mehr mit einer Antwort gerechnet hatte, meinte er schließlich sehr zögernd: "Naja, du lagst über drei Monate im Koma. Und der Arzt hat gesagt, die Wahrscheinlichkeit, dass du wieder aufwachst, ist gleich Null. Du hast dich nicht gerührt, nicht mal ein bisschen. Ich habe jeden Tag an deinem Bett gesessen und immer wieder mit dir gesprochen und dich angestupst, aber du hast überhaupt nicht reagiert. Nicht mal gezuckt oder so etwas. Und dein Körper war vollgepumpt mit diesem Skorpiongift. Meine Leute haben allein zwei Wochen gebraucht, um ein Gegengift herzustellen. Niemand hat damit gerechnet, dass du wieder aufwachst. Es ist ein Vierteljahr vergangen, ohne dass du aufgewacht bist."

Es waren sehr ausweichende Antworten, doch Crocodile verstand, was Doflamingo ihm damit sagen wollte. Auch er hatte aufgegeben. Nach drei Monaten hatte er genauso aufgegeben wie Mister One und der Arzt, der für ihn zuständig war. Darum hatte er die in-vitro-Ernährung und die Verabreichung der Medikamente und Schmerzmittel eingestellt. Er hatte aufgegeben.

Plötzlich kam Crocodile das Bild des jungen Sklavenmädchens in den Sinn, das mit dem Tablett in den Händen sein Zimmer betreten hatte, als er zum zweiten Mal aufgewacht war. Und er erinnerte sich auch wieder daran, was auf diesem Tablett gelegen hatte: eine Spritze. Eine einzelne Spritze. Bisher hatte er diesem Mädchen und seiner Spritze nicht viel Bedeutung beigemessen, doch nun wurde ihm plötzlich klar, wofür sie zuständig gewesen waren.

"Du wolltest mich umbringen lassen." In seiner Stimme lag irgendetwas, das Crocodile selbst nicht definieren konnte. Er wusste nicht, ob er enttäuscht, traurig, wütend oder vielleicht sogar verständnisvoll sein sollte. Zu gut erinnerte er sich daran, wie in seinem Kopf nichts gewesen war, als der Wunsch, tot zu sein, weil die Schmerzen unerträglich waren. Und an Doflamingo, wie er mit ineinandergefalteten Händen auf dem Schemel neben seinem Bett saß und nicht bemerkte, dass seine Augen sich bewegten.

"Ich wollte dich nicht umbringen!" Doflamingo war hektisch aufgesprungen. "Ich... ich wollte dich doch nur erlösen! Du lagst drei Monate lang nur im Koma! Und du hattest solche Schmerzen! Was hättest du denn an meiner Stelle getan?!"

"Du bist ein Bastard!" Crocodiles Mundraum war trocken und brannte. Sein ganzer Körper schmerzte wegen der Anstrengung, die es ihn kostete, mehrere Worte hintereinander zu sprechen. Dennoch stützte er sich auf seine Ellenbogen und setzte sich mühsam auf. Doflamingo half ihm dabei, als er sah, wie schwer ihm die Bewegung fiel. Crocodile legte seine beiden Armstümpfe in den Schoß und sah wütend und hasserfüllt zu Doflamingo hinüber, der unter seinem Blick zusammenschmolz wie ein geprügeltes Kind. "Du hast die Hoffnung aufgegeben wie die anderen! Du hast mich aufgegeben!" Seine Stimme klang brüchig und leise, wie die eines alten Mannes. "Und du hast dir nicht einmal die Mühe gemacht, mich ein letztes Mal genau anzusehen!"

"Was hätte es mir denn genützt, dich ein letztes Mal anzuschauen?!" Doflamingos Stimme klang nicht minder wütend und schmerzerfüllt als seine eigene. "Wahrscheinlich hätte ich mich dann wieder umentschieden und dich weiter leiden lassen, weil ich es nicht übers Herz gebracht hätte, dich umbringen zu lassen. Glaubst du denn, dass mir das leicht gefallen ist?! Am liebsten wäre ich so egoistisch gewesen und hätte dich noch die nächsten Jahre an diesen Maschinen angeschlossen und unter schrecklichen Schmerzen leidend am Leben gelassen! Aber ich wollte nicht egoistisch sein! Ich wollte es für dich tun! Und nur für dich!"

"Wenn du dir die Mühe gemacht hättest, mich genau anzusehen, dann hättest du bemerkt, dass ich wach gewesen bin!" Crocodiles Lungen brannten vor Schmerz und Erschöpfung. "Ich habe gesehen, wie du auf diesem Schemel neben meinem Bett gesessen und zu Boden geschaut hast! Ich war wach und habe es gesehen! Hättest du nur einmal noch zu mir hingeblickt, dann hättest du bemerkt, dass ich wach war! Doch stattdessen hast du es dir leicht gemacht und hast einfach den Befehl gegeben mich umzubringen!"

"Ich habe es mir nicht leicht gemacht, verdammt nochmal! Und ich habe diesen Befehl auch nicht einfach gegeben! Du weißt doch gar nicht, wie ich mich gefühlt habe! Du weißt überhaupt gar nicht, wie es mir geht!"

Crocodile atmete schwer. Sein ganzer Körper zitterte. Er erinnerte sich an die Anweisungen, die der Arzt ihm gegeben hatte. Dass er sich nicht überanstrengen sollte, auf keinen Fall. Und er bekam das äußerst ungute Gefühl, dass dieser Streit mit Doflamingo ihn ganz schrecklich anstrengte. Beinahe glaubte er, ihm würde wieder schwarz vor Augen werden. Doch natürlich hielt ihn das nicht davon ab, das letzte zu sagen, was ihm noch auf der Seele lastete: "Du hättest es wenigstens selbst tun können, anstatt mich durch diese billige Sklavin töten zu lassen!"

Crocodile sah genau, dass dies der Tropfen gewesen war, der das Fass zum Überlaufen brachte. Er sah genau die Veränderung in Doflamingos Körperhaltung. Sein Rücken wurde gerade und seine Hände ballten sich zu Fäusten zusammen. Er presste seine Lippen so heftig aufeinander, dass sie bläulich anliefen. In einer Sekunde würde Doflamingos Selbstbeherrschung fallen.

Doch das bekam Crocodile nicht mehr mit, denn ehe Doflamingo seine Wut wie eine große Welle auf ihn niederfahren lassen konnte, versank er wieder in der Dunkelheit.
 

Das nächste Erwachen war nicht so angenehm an wie das erste. Anstatt träge, fühlte Crocodile sich einfach bloß schrecklich erschöpft. Selbst das Atmen fiel ihm schwer. Und sein Kopf pochte so schmerzhaft, als hätte er am Abend zuvor zu viel Alkohol getrunken.

Er bemühte sich darum, wieder zu ein wenig Kraft zu kommen. Gleichzeitig kam ihm der Streit mit Doflamingo in den Sinn. Der Arzt hatte Recht gehabt. Er durfte sich nicht überanstrengen. Und bei diesem Streit hatte er sich definitiv überanstrengt. Crocodile fühlte sich so erschöpft, dass selbst die Stimme seiner Gedanken matt klang, als er sich eingestand, dass er Doflamingo höchstwahrscheinlich zu Unrecht so furchtbar angefahren hatte. Es war durchaus möglich, dass er, wenn er sich in dieser Situation befunden hätte, genauso gehandelt hätte. Nun, eigentlich war es nicht bloß möglich, sondern sehr wahrscheinlich. Was hätte Doflamingo auch Anderes tun sollen? Die einzige Sache, die Crocodile noch immer ernsthaft wütend machte und verletzte, war die, dass Doflamingo eine einfache Sklavin losgeschickt hatte, um ihm die Todesspritze zu geben. Er hätte sich gewünscht, wenn schon, dann doch wenigstens durch die Hand eines Mannes wie Doflamingo zu sterben. Das erschien ihm für seine Person deutlich würdiger und -ob er es zugeben wollte oder nicht- auch romantischer. Trotzdem würde er sich bei Doflamingo entschuldigen, sobald dieser das nächste Mal vorbeikam, um ihn an seinem Krankenbett zu besuchen.

Leider verging eine ganze Weile, ehe er erneut sein Zimmer betrat. Crocodile kam das sehr seltsam vor, denn er hatte genau mitbekommen, wie einer der Sklaven, die an der zweiflügligen Türe Wache standen, eine Meldung gemacht hatte, kaum war er wachgeworden. Nun, vielleicht bildete er sich das auch bloß ein, schließlich hing keine Uhr in seinem Zimmer und Crocodile hatte in seinem Zustand nicht das beste Zeitgefühl.

Doch die Zeit verging und irgendwann hatte er das Warten satt. Mit einer einfachen Kopfbewegung -er lag noch immer im Bett, hatte sich nicht aufgerichtet- dirigierte er einen der Sklaven zu sich und äußerte dann in kurzen Worten, dass er Doflamingo zu sehen wünschte. Zu seiner Überraschung allerdings schüttelte der Sklave den Kopf. "Es tut mir leid, Sir. Der junge Lord äußerte, dass er heute nicht dazu in der Lage sei, Sie zu besuchen. Er wird allerdings ständig über Ihren gesundheitlichen Zustand informiert und wünscht Ihnen eine gute Besserung."

Crocodile wusste nicht recht, was er von dieser Aussage halten sollte. Es kam ihm seltsam vor, dass Doflamingo allem Anschein nach etwas Besseres zu tun hatte, als ihn an seinem Krankenbett zu besuchen. Wahrscheinlicher erschien es ihm, dass er einfach bloß immer noch beleidigt und wütend auf ihn war wegen der Vorwürfe, die er ihm gemacht hatte.

Doch Crocodile wäre nicht Crocodile, wenn er sich so leicht von einem einfachen Sklaven abspeisen ließe. Er dachte für einen Moment darüber nach, wie er Doflamingo am besten dazu bringen könnte, herzukommen. Schließlich sagte er: "Ich wünsche ihn dringend zu sehen. Wenn er nicht zu mir kommt, komme ich eben zu ihm." Und er tat so, als würde er aus dem Bett steigen wollen. Wie er es erwartet hatte, geriet der Sklave sofort in Panik und versuchte ihn daran zu hindern, das Bett zu verlassen. Crocodile ging davon aus, dass es wohl sein oberster Befehl war, dafür zu sorgen, dass er auf keinen Fall in irgendeiner Form zu Schaden kam und sich nicht überanstrengte. "Ich werde sehen, was ich tun kann, Sir", meinte der Sklave darum hektisch und mit nervöser Stimme. "Ich werde dem jungen Lord Bescheid geben lassen, dass Sie ihn absolut dringend zu sehen wünschen. Aber bitte stehen Sie auf keinen Fall auf! Bewegen Sie sich am besten gar nicht!" Zufrieden lächelnd sah Crocodile dabei zu, wie der Sklave zurück zu seinem Platz an der Tür huschte, sie öffnete und einem weiteren Sklaven auf der anderen Seite Meldung darüber machte, dass er dringend Doflamingo zu sprechen wünschte.

Tatsächlich ging sein Plan problemlos auf. Nur wenig später betrat Doflamingo sein Zimmer und blieb neben dem Bett, in dem er lag, stehen. Sein Blick blieb unter den getönten Gläsern seiner Sonnenbrille verborgen und auch seine Körperhaltung verriet nicht das Geringste über seine Stimmung. Crocodile schluckte den Kloß, der sich in seinem Hals gebildet hatte, hinunter.

"Ich möchte mich bei dir entschuldigen." Das Sprechen fiel ihm immer noch sehr schwer, aber es ging doch ein wenig leichter als gestern noch.

Crocodile sah, dass Doflamingo eine Augenbraue hochzog. "Wieso?"

"Wegen dem, was ich gestern zu dir gesagt habe."

Doflamingo seufzte und ließ sich wieder neben ihm auf der Bettkante nieder. Und damit war das Eis gebrochen. "Du musst dich nicht entschuldigen. Eigentlich hattest du ja schon Recht mit dem, was du gesagt hast. Ich hätte die Hoffnung nicht aufgeben dürfen. Und schon gar nicht hätte ich wollen dürfen, dass du stirbst. Es tut mir leid."

"Ist schon gut. Ich verstehe, wieso du so gehandelt hast."

Sie lächelten beide und dann beugte sich Doflamingo zu ihm hinunter, um ihn sanft auf die Lippen zu küssen.

Sie schwiegen für eine Weile, ehe Doflamingo schließlich in lautes Gelächter ausbrach. "Fufufufufufufufu."

"Was ist denn so lustig?"

"Naja." Doflamingo schlug grinsend die Beine übereinander und zuckte mit den Schultern. "Es ist schon irgendwie komisch, dass wir beide uns nach dieser schlimmen Zeit, die wir durchgemacht haben, zuerst streiten, anstatt uns zu küssen."

"Das stimmt."

Doflamingo wurde für einen kurzen Moment wieder ernst. "Aber bitte tu mir den Gefallen und streng dich nicht mehr so sehr an wie gestern. Du ahnst gar nicht, was du mir für einen Schrecken eingejagt hast, als du plötzlich wieder bewusstlos geworden bist."

"Entschuldigung."

"Am besten redest du auch nicht so viel. Spar dir deine Kräfte, du bist immer noch nicht über den Damm. Dein Zustand kann sich jede Sekunde wieder rapide verschlechtern."

"Dann erzähl mir etwas. Mir wird so schnell langweilig, wenn ich nur im Bett liegen muss. Wie war das mit dieser Prothese?"

Bei diesem Stichwort machte sich erneut ein Grinsen auf Doflamingos Lippe breit. "Wie gesagt, ich habe eine Prothese für dich in Auftrag gegeben. Nicht bloß so ein blöder Goldhaken", Crocodile nahm den Seitenhieb kommentarlos hin, "sondern eine richtige Hand. Sie soll sich genauso bewegen lassen und funktionieren wie eine ganz normale Hand. Dann wird für dich alles wieder wie früher." Das Grinsen auf Doflamingos Lippen schmälerte sich ein klein wenig. "Leider wird es noch ein wenig dauern, bis sie fertiggestellt ist. So eine Roboterhand ist ein ganzes Stück harte Arbeit, selbst für die besten Wissenschaftler. Zum Glück bist du ja aber hier mit mir und meinen vielen Sklaven auf Dressrosa. Das heißt, wir sind in Sicherheit und können ganz in Ruhe auf die Fertigstellung der Prothese warten. In der Zwischenzeit müssen wir eben sehen, wie wir zurecht kommen. Aber das schaffen wir beide schon."

Crocodile hörte aufmerksam zu und nahm alle Informationen auf. Was Doflamingo sagte, klang sehr gut. Zwar würde er noch warten müssen, bis er endlich seine Prothese erhielt, doch das war immer noch besser als gar nichts. Zumindest war er am Leben, in der Nähe von Doflamingo und in Sicherheit.

"Da habe ich wohl noch Glück im Unglück." Und in der Zwischenzeit würde er eben so gut es ging ohne seine Hände durchs Leben kommen müssen.
 

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Und hier kommt auch schon das erste Kapitel :) Ich hoffe sehr, dass es euch gefallen hat ^^

Über Feedback jeder Art freue ich mich immer sehr
 

bye

sb



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Aja1992
2013-02-19T23:52:35+00:00 20.02.2013 00:52
*freu*

Jaaaa es geht endlich weiter*.*
mann desto mehr Zeilen ich lese desto mehr liebe ich diese Geschichte^^

Hoffe es kommt noch mehr Kapitel über die zwei

LG Aja1992


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