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GOD CHILD - The Celtic Cross

Das keltische Kreuz (mit Kapitel 6 abgeschlossen - wird aber von Sandy25 fortgesetzt)
von

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Der Regen hatte begonnen in einem unermüdlichem Schwall über London hereinzubrechen und die Luft füllte sich mit Feuchtigkeit und Schwüle. Cain saß am Fenster und starrte hinaus in die Dunkelheit der Nacht. Gedankenverloren bemerkte er nicht, wie Riff das Zimmer betrat und ein Teeservice hereinbrachte. Der gut gebaute, hoch gewachsene Butler blieb kurz vor dem Schreibtisch stehen, auf dem es aussah, als hätte man ganze Bibliotheken geplündert. Er lächelte milde und stellte das Tablett auf einem der Bücherstapel ab, der ihm einigermaßen stabil erschien.

"Sind sie schon vorangekommen, Master Cain?" fragte er, als er zu ihm hinüber sah. Cain antwortete nicht und blickte weiter mit seinen geheimnisvoll leuchtenden Augen hinaus. "Schläft Merry schon?" fragte er abwesend.

Riff nickte knapp, aber statt wieder das Zimmer zu verlassen kam er auf seinen Herren zu und setzte sich ihm gegenüber, um in dessen goldgrünen Augen zu lesen.

"An was denken sie, Master Cain?" fragte er besorgt nach und wollte ihm schon eine der wirren Haarsträhnen aus dem Gesicht streifen, als Cain vom Fenster weg und ihn ansah. Riff erschrak, als er dem festen und durchdringenden Blick begegnete.

So schaute Cain ihn selten an. Etwas schlimmes musste passiert sein. "Inspector Challenger hat wieder angerufen," meinte er traurig und erschöpft. Riff hielt seinem Blick stand, doch in diesem Moment warf sich Cain erschöpft in die Arme Riffs und schloss die Augen.

"Er sagte, es gäbe ein neues Opfer, diesmal in der Nähe von St. Albans." Cain war müde, das merkte Riff und er hielt schützend seine Hände auf dessen schmalen und kalten Schultern. "Die gleiche Weise, die bei den anderen beiden, Riff! Der gleiche Mörder!" Seine Stimme wurde leiser und weniger matt und er schlief bald darauf ein.

Riff lächelte freundlich, auch wenn sein Meister das nicht sehen konnte und er tätschelte sanft die Wangen des schlafenden Jungen. Inzwischen war so viel Zeit vergangen, ihm wurde es bewusst, wie lange er ihn schon kannte und nun lag kein kleiner, schwacher Junge mehr in seinem Arm, sondern ein schöner, erwachsener, junger Mann Anfang 20. Behutsam nahm er ihn auf und trug ihn in dessen Schlafzimmer. Dort legte er den tief und fest schlafenden, erschöpften Count in sein Bett und beugte sich über sein Gesicht. Er küsste sanft die helle, weiße Stirn und verließ das Zimmer. Draußen stand Merryweather in ihrem langen, rosa-weißem Nachthemd und rieb sich den Schlaf auf den Augen. "Solltest du nicht schlafen, kleines Fräulein?" fragte er freundlich und kam auf sie zu. Merry schaute ihn vorwurfsvoll an. "Das Gewitter, Riff! Es hat mich wach gemacht, ich habe Angst, wenn es so laut donnert!" In diesem Moment schlug nicht unweit des Hauses ein lauter Blitz ein. Merry zuckte zusammen und rannte zu Riff, der sie schützend in die Arme nahm, als hätte er damit gerechnet.

"Keine Angst, kleines Fräulein, das Gewitter ist bald vorbei!" versprach er ihr mit ruhiger Stimme. Merry nickte, aber klammerte sich fester an seiner Jacke fest. "Passt du auf mich auf?" fragte sie ihn ängstlich. Er lächelte freundlich und ruhig. "Aber natürlich, genauso wie dein Bruder!"

Merry schlief in seinen Armen ein und er brachte sie zurück in ihr Zimmer. Auch ihr gab er einen Kuss auf die Stirn und verließ den Raum wieder.

"Ich bete, dass euch beiden nichts passiert!" meinte er, als er ihr Zimmer verlassen und auf dem Gang hinaus durch das regennasse Fenster in die Dunkelheit schaute, so, als ahne er, dass bald etwas passieren würde, das ihr aller Leben verändern sollte . . .



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