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Geliebter Ehemann

Fortsetzung zu `Geliebtes Haustier`
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo.

So, es geht dann mal weiter. Komplett anzeigen

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Kapitel 8

So schnell konnte Voldemort nicht gucken, da war der Tränkemeister aufgesprungen und ins Schlafzimmer geeilt. Charlie, Voldemort und Fenrir folgten ihm schnell doch blieben an der Tür stehen. Harry japste nach Luft, Severus zog seinen Zauberstab und sprach mehrere lange Sprüche doch sie verpufften einfach.

„Verdammt. Fenrir, hol Sabine her, sie soll alles mitbringen“, knurrte er während er Harry aufsetzte und einen weiteren Spruch murmelte. Diesmal zeigte er Wirkung, die Atmung beruhigte sich doch Severus´ Gesichtsausdruck blieb mehr als besorgt.

„Was ist mit ihm?“, fragte Voldemort.

„Spürt ihr das nicht?“

Der Dunkle Lord ging in sich, fand auf Anhieb die Verbindung zu seinem Mann und wurde fast weiß im Gesicht. „Er stirbt“, keuchte er.

„Ja, tut er.“

„Tu was, du hast gesagt, dass du ihn nicht sterben lässt also tu was“, fauchte Voldemort.

Severus sah ihn an, in seinem Gesichtsausdruck arbeitete es bevor er zögernd nickte. Im gleichen Moment öffnete sich die Tür und Fenrir trat mit Sabine ein, Beide sahen als wären sie den ganzen Weg gerannt und das ziemlich schnell.

„Wir operieren?“, fragte Sabine.

„Ja, wir müssen.“

„Hast du die Zauber?“

„Natürlich. Charlie, bereit?“, fragte Severus.

Während Charlie nickte, verwandelte sich Voldemorts Gesichtsausdruck immer mehr in ein Fragezeichen. „Was geht hier eigentlich ab?“, fragte er.

Jetzt drehte sich Severus zu dem Dunklen Lord um und sagte ernst, „mein Lord, ihr habt genau zwei Möglichkeiten. Entweder ihr verlasst den Raum oder ihr bleibt und befolgt meine Befehle. Also?“

„Ich bleibe.“

„Auch gut, dann können wir anfangen. Sabine, du operierst.“

Voldemort wollte etwas sagen doch ein Blick aus den nachtschwarzen Augen ließ ihn inne halten während die Ärztin ihr Operationsbesteck neben sich ausbreitete.

„Kann mir Jemand assistieren?“

Wortlos trat Remus neben sie, er hatte sich zurückverwandelt und sah leichenblass auf seinen Welpen.

„Danke.“

„Fang an“, knurrte Severus.
 

Die Operation an sich verlief ohne Probleme, Sabine hatte schon einige Kaiserschnitte gemacht und abgesehen von der Tatsache, dass es sich hier um einen Mann handelte, war die Operation fast Routine. Wie Severus ihr erklärt hatte, befand sich das Kind in einer Art Blase, einer Gebärmutter nicht unähnlich doch er hatte ihr gesagt, dass sie sie komplett entfernen musste um späteren Infektionen vorzubeugen. Remus sorgte mit einem Zauber dafür, dass die Blutgefäße sich verschweißten und er so nicht verblutete. Charlie setzte sich ans Kopfende, eine Hand legte er auf Harrys Stirn während er mit der Anderen seinen Stab zog. Er verfiel in eine Art Singsang woraufhin ihn Voldemort fragend ansah.

„Was macht er da?“, fragte Voldemort leise.

„Er überwacht seine Lebenszeichen“, kam von Severus, der angespannt daneben stand und scheinbar gar nichts machte.

Der Dunkle Lord sah ihn etwas verwirrt an, wandte sich aber dann wieder seinem Mann und der Operation zu.
 

„Severus, gleich“, warnte Sabine, die gerade die letzten Schnitte machte. Jetzt kam Bewegung in den Tränkemeister, er trat ganz ans Bett rann.

„Charlie?“

„Er ist stabil“, kam von dem Rotschopf.

„Gut, Sabine, schneide sie raus. Charlie, du kennst deine Zauber also sorg dafür, dass er überlebt.“

„Mach ich.“

Severus nickte nochmal, er hatte den Zauberstab in einer Hand und wartete. Sabine griff unterdessen in den geöffneten Leib von Harry, Voldemort konnte nicht genau sehen was sie tat aber als ihre Hände wieder zum Vorschein kamen, waren sie nicht mehr leer. Er konnte gerade noch einen winzigen Menschen erkennen bevor Severus das Kind an sich riss und den Raum eiligst verließ.

„Sorgt dafür, dass er überlebt“, rief er noch bevor er verschwunden war.

„Wo willst du hin?“, brüllte Voldemort ihm nach.

Er konnte nicht glauben, dass Severus Harry jetzt alleine ließ doch der Tränkemeister war schon verschwunden. Sein Blick wanderte wieder zu seinem Mann und der Ärztin, die jetzt die Geburtsblase entfernte.

„Wie geht es ihm?“

„Stabil“, kam kurz angebunden von Charlie, der den Singsang nur für dieses Wort unterbrochen hatte.

„Sicher?“

Der Rotschopf nickte lediglich.

„Was passiert jetzt?“

„Das Schlimmste ist vorbei, das Kind und die Blase sind draußen, er hat keine inneren Verletzungen also nähe ich ihn wieder zu“, sagte Sabine.

„Einfach so?“

„Ja, einfach so. Ein Kaiserschnitt ist eine Routineoperation. Den Rest muss sein Körper selbst machen.“

„Wird er überleben?“

Jetzt zuckte die Ärztin etwas hilflos mit den Schultern und meinte, „ich weiß es nicht, das müsst ihr Severus fragen. Ich weiß nicht in wie weit die Magie die Heilung beeinflusst.“

„Wo ist Severus hin?“

„Er will das Kind retten.“

„Wo ist er?“

„Kerker“, kam von Charlie zwischen zwei Strophen.

„Aber der wird von meinem Rudel bewacht, ihr kommt nicht durch.“

Voldemort sah überrascht zu Fenrir, der bis jetzt still am Rand gewartet hatte und jetzt langsam näher kam. „Wieso?“

„Weil er seine Kraft und seine Konzentration braucht. Mein Lord, gebt ihm die Chance euer Kind zu retten.“

Es dauerte einen Moment bis Voldemort reagierte, er trat zum Bett und ließ einen Stuhl heran schweben. Er ließ sich darauf nieder, seine Hand suchte die seines Mannes und verflocht die Finger miteinander. Charlie spürte die Veränderung in Harrys Zustand, er wurde ruhiger doch er unterbrach seinen Singsang nicht. Warme, rote Augen sahen Harry an während der Dunkle Lord immer mehr positive Gefühle durch ihre Verbindung schickte um seinen Mann geistig zu stärken.
 

Erschöpft ließ sich Sabine in einen Sessel fallen, die Operation war vorbei und zu ihrer vollen Zufriedenheit verlaufen. Ihr Blick wanderte zu dem schlafenden jungen Mann und dessen Ehemann, der noch immer seine Hand hielt und auch nicht so aussah als wollte er so schnell wieder da weg. Charlie hatte seinen Singsang unterbrochen, Harry schlief tief, fest und vor allem friedlich.

„Wie geht es ihm?“, fragte Voldemort ohne den Blick von seinem Mann zu nehmen.

„Die Operation ist gut verlaufen, den Rest muss euch ein Zauberer sagen.“

„Er ist stabil, sein Körper hat die Entbindung verkraftet und seine Magie kann sich jetzt daraus konzentrieren seinen Körper zu heilen und zu stärken. Das künstliche Koma ist aufgehoben, wann er allerdings aufwacht, weiß ich nicht“, erklärte Charlie.

Voldemort sah ihn an und fragte, „wo ist Severus?“

„Im Kerker, er will seine Enkelin retten. Ihr sollt ihn rufen wenn Harry aufwacht aber wenn möglich ohne Schmerzen.“ Charlie machte keine Anstalten aufzustehen sondern blieb am Kopfende sitzen, seine Hand streichelte immer wieder sanft über die wirren, schwarzen Haare.

„Du bleibst hier?“

„Ja, Severus will niemanden in den Kerkern haben. Dafür sind die Werwölfe da.“

„Er lässt seinen Sohn einfach alleine?“

„Seit ihr niemand? Oder ich? Sabine? Ron, Hermine und Draco warten vor der Tür, Harry wird keine Sekunde alleine sein“, gab Charlie mit einem Grinsen zurück, „außerdem geht es Harry momentan sehr gut. Er braucht lediglich wieder etwas Fleisch auf die Rippen.“

„Das bekommt er aber dazu muss er aufwachen.“

„Lasst ihm Zeit. Ich habe genug Nährtränke hier um ihn zu versorgen und jetzt werden sie auch wieder anschlagen, jetzt entzieht ihm kein Kind mehr die Kraft. Mein Lord, lasst ihm etwas Zeit um sich zu erholen“, sagte Charlie lächelnd.

Voldemort schnaubte leicht und sagte, „er hat alle Zeit der Welt, Hauptsache er lebt.“
 

Das Ganze war jetzt vier Tage her doch Harry war bis jetzt nicht aufgewacht. Sein Gesundheitszustand hatte sich verbessert, sein Körper nahm die energiereichen Nährtränke an und die krankhafte Blässe war aus seinem Gesicht gewichen. Die Operationsnarbe verheilte gut, starke Zauber sorgten dafür, dass sich nichts entzündete. Er war wirklich nicht eine Sekunde allein, hauptsächlich waren seine Freunde bei ihm. Doch auch sein Mann war nie lange weg, hauptsächlich um einige Todesser zusammen zu brüllen und sich dann, voller Sorgen, wieder bei Harry einzufinden.

Das Hauptaugenmerk aller Beteiligten lag allerdings woanders, es lag auf den verbarrikadierten Kerkern denn seit der Entbindung hatte keiner mehr Severus oder das Kind gesehen. Niemand glaubte mehr daran, dass das Mädchen noch lebte und sie alle vermuteten, dass sich Severus deswegen eingeschlossen hatte. Sie nahmen an, dass ihn seine Schuldgefühle und seine Trauer auf fraßen. Selbst Charlie konnte die Schutzbanne nicht durchqueren und er machte sich schreckliche Sorgen um seinen Partner.
 

Ein dumpfes Vibrieren zog sich durch Riddle-Manor, überall ließen die Menschen alles stehen und liegen und eilten zum Ostflügel. Die Tür stand offen als Voldemort hindurch rauschte, er ignorierte die Umstehenden und ging direkt ins Schlafzimmer, wo ihn verschlafene grüne Augen ansahen.

„Harry!“

„Mein Lord“, gab der junge Mann schwach zurück.

Sofort war Voldemort bei ihm, in Gedanken aktivierte er das Dunkle Mal von Severus, allerdings würde es sich nur erwärmen, und setzte sich auf die Bettkante. Wieder ignorierte er die Umstehenden, registrierte aber aus den Augenwinkeln Draco, Fenrir und Remus, der sich gerade zurück verwandelte. „Wie geht es dir?“, fragte Voldemort sanft.

Harry lächelte leicht gequält und legte die Hände auf seinen, jetzt wieder flachen Bauch. „Ihr habt meine Tochter also raus geholt. Hat sie wenigstens ein schönes Grab bekommen?“, fragte er traurig.

„Nein.“

„Nein? Wieso nicht? Mein Lord, das war meine einzige Bitte, die ich im Bezug auf sie hatte. Wieso habt ihr sie nicht erfüllt?“, fragte Harry schwer enttäuscht.

„Weil dein Vater unser Kind direkt nach der Entbindung in die Kerker gebracht hat und seitdem nicht mehr aufgetaucht ist. Wir haben dich über zwei Wochen im künstlichen Koma am Leben erhalten um die Überlebenschancen des Wurmes zu erhöhen doch dann wärst du beinah gestorben, wir mussten entbinden. Das Ganze ist jetzt fast eine Woche her und seitdem hat keiner von uns auch nur ein Haar von Severus oder dem Kind gesehen“, erklärte Voldemort ruhig.

„Warum?“

„Das wissen wir nicht. Er hat sich nicht mehr blicken lassen. Ich habe ihn über das Mal gerufen aber ob er folgt, weiß ich nicht.“

„Ich folge doch immer, mein Lord“, schnarrte in diesem Moment eine Stimme.

Alle fuhren rum, Severus stand im Türrahmen doch alle Blicke wanderten sofort zu dem Bündel, welches er im Arm hielt.

„Darf ich unsere Tochter jetzt endlich beerdigen?“, knurrte Voldemort aufgebracht. Er sprang von der Bettkante auf und kam wütend auf ihn zu.

„Nun, vielleicht in vielen Jahrzehnten aber vorläufig möchte sie ihre Eltern kennenlernen“, gab Severus zurück. Er ging an einem völlig sprachlosen Dunklen Lord vorbei und setzte sich auf den Platz, auf dem dieser bis vor wenigen Momenten noch gesessen hatte. Harry starrte ihn mit riesigen Augen an, völlig ungläubig. Severus lächelte ihn warm an und sagte, „ich habe dich noch nie angelogen und ich werde es auch nie. Darf ich dir deine Tochter Talisha Snape-Riddle vorstellen?“
 

Alle starrten das winzige Bündel an welches Severus jetzt in die Arme seines Sohnes legte, der sie mit völligem Unglauben ansah.

„Meine Tochter?“, fragte er leise.

„Naja, die deines Mannes auch aber ja, eure Tochter.“

„Wie hast du das gemacht?“, fragte Voldemort, der sich jetzt ans Kopfende setzte und zögerlich die Hand nach dem Kind ausstreckte.

Severus schwieg bis auch Harry fragte, „Dad, wie hast du das gemacht?“

„Das ist ganz allein meine Sache doch lass dir gesagt sein, es war nicht leicht und meine Methoden gehen tief in die schwarze Magie aber sie lebt und das ist die Hauptsache“, gab Severus zurück.

„Dad, wie knapp war es?“, fragte Harry doch Severus lächelte ihn nur an.

Voldemort sah ihn noch kurz an bevor er den restlichen Abstand zwischen seiner Hand und seinem Kind überbrückte und das weiche Tuch wegschlug.

Es war winzig, etwas blass und mit einem dichten, schwarzen Haarflaum bedeckt und doch war es das Schönste, was Harry und auch Voldemort je gesehen hatten. Harry hob eine Hand und strich mit den Fingern über die Wange ihrer Tochter, die langsam die Augen aufschlug. Hellblaue Babyaugen sahen sie an bevor ihre Tochter gähnte und dann leise gluckste.

„Blaue Augen? Keiner von uns hat blaue Augen“, knurrte Voldemort.

„Wollt ihr mir damit etwas sagen?“, konterte Harry. Er sah seinen Mann fragend und misstrauisch an.

Dieser schüttelte nur den Kopf und meinte, „nein, will ich nicht. Ich weiß, dass das meine Tochter ist. Ich will nur wissen wieso sie blaue Augen hat.“

„Weil fast alle Babys am Anfang blaue Augen haben, die richtige Augenfarbe entwickelt sich erst im Laufe des ersten Lebensjahres“, sagte Severus.

„Sie lebt“, keuchte Harry leise.

Seine Tochter gluckste ihn leise an und jetzt traten auch die Werwölfe und Draco vor.

„So ein süßes Würmchen“, kam von dem Blonden, Fenrir und Remus stimmten ihm sofort zu.

Doch Harry hatte nur Augen für das Kind in seinen Armen. Erst als sich ein Arm um seine Schultern legte und ihn an einen warmen Körper zog, merkte er auf. Ein sanfter Kuss wurde auf seine Schläfe gesetzt.

„Ich danke dir für diese wunderschöne Tochter.“

Harry sah ihn an, dunkelrote, warme Augen sahen ihn an. Er lehnte sich an seinen Mann, schnurrend doch sein Blick blieb auf ihrer Tochter liegen.

„Habt ihr schon einen Paten?“, fragte Fenrir.

„Zwei.“

„Wen?“

„Von meiner Seite, Lucius“, sagte Voldemort für alle überraschend, vor allem Draco entgleisten die Gesichtszüge.

„Mein Dad?“

„Ja, dein Vater. Deswegen wirst du auch kein Pate.“

Draco zuckte mit den Schultern und meinte, „das wusste ich schon. Harry will Ron als Pate haben.“

Voldemort sah seinen Mann etwas überrascht an doch dieser nickte nur und sagte, „das war schon lange festgelegt und meine Freunde sind alle damit einverstanden.“

„Dann solltet ihr die Paten auch mal reinlassen. Vor der Tür warten extrem viele Leute, die unbedingt zu Harry wollen“, knurrte Fenrir.

„Dann lasst mich aber vorher gehen, ich habe in der letzten Woche nicht eine Stunde geschlafen und will nur noch ins Bett“, kam von Severus.

Alle Blicke wandten sich ihm zu und jetzt erkannten sie auch die untrüglichen Zeichen, dass es dem Tränkemeister gar nicht gut ging. Blasse, fast wässrige Haut, dunkle Ringe unter den Augen, strähnige, ungepflegte Haare und vor allem ein müder Blick, der trotz des Stolzes über seine Enkeltochter nicht zu übersehen war.

Charlie trat von hinten an ihn rann und legte ihm die Hände auf die Schultern, „dann lass uns ins Bett gehen. Ich habe meinen Partner lange genug nicht gesehen.“

Severus legte den Kopf in den Nacken um ihn anzusehen, lächelte leicht und erhob sich dann.

„Gute Nacht, Dad.“

„Nacht, Harry.“

Severus und Charlie wandten sich zum gehen als Voldemort nochmal das Wort erhob, „Severus?“

Der Tränkemeister hielt im Schritt inne und wand ihm den Kopf zu, „ja, mein Lord?“

„Danke.“

„Nicht dafür, es geht schließlich um meine Enkelin. Gute Nacht, mein Lord.“

Voldemort nickte nur nochmal und wandte den Blick dann seiner Tochter zu. Während nach und nach immer mehr Freunde von Harry eintraten, verließen Severus und Charlie den Ostflügel.
 

„Wie hast du das gemacht?“, fragte Charlie als sie den Kerkereingang gerade passierten. Er spürte deutlich, dass der Schutzzauber ihn wieder akzeptierte.

„Warum sollte ich dir eine Antwort geben wenn ich sie meinem Sohn schon nicht gegeben habe?“, fragte Severus zurück.

„Hm, weil ich dein Partner bin?“

„Und Harry ist mein Sohn, meine Familie und nein, du bekommst auch keine Antwort. Ich hoffe nur, dass ich nicht nochmal Opa werde.“

„Opa Sev“, grinste Charlie jetzt.

Severus verleierte die Augen, öffnete die Tür zu ihrem Schlafzimmer und meinte, „darauf werde ich mich noch früh genug freuen können. Charlie, wieso kommst du eigentlich mit?“

„Weil ich meinen Partner schon eine Woche nicht mehr gesehen habe und ihn vermisst habe. Außerdem hat Harry genug Besuch, fast alle seine Freunde sind hier im Manor und sie alle wollen seine Tochter sehen“, gab Charlie zurück.

Sein Partner nickte nur und schwang den Zauberstab um sie umzuziehen bevor er sich einfach ins Bett fallen ließ.

„Du siehst schrecklich aus“, sagte Charlie als sämtliche Anspannung von dem Anderen abfiel und seine wahre Erschöpfung zu erkennen war.

„Wenn du weiter Blödsinn reden willst, geh. Ansonsten komm ins Bett“, murrte Severus.

Sofort war Charlie bei ihm, kuschelte sich mit dem Rücken an seine Brust und wurde auch augenblicklich umarmt. „Gute Nacht, meine geliebte Fledermaus. Wehe ich muss nochmal ne Woche ohne dich auskommen.“

„Musst du nicht. Schlaf, Wiesel.“

Charlie schmiegte sich eng an ihn, genoss das Gefühl endlich wieder in seinen Armen zu liegen. „Ich hab dich vermisst“, flüsterte er leise doch er bekam keine Antwort, Severus war schon eingeschlafen.
 

Der letzte Besucher wurde gerade von Voldemort aus dem Ostflügel gejagt.

„Ich bin ja schon weg, mein Lord“, grinste Draco bevor er den Kopf schief legte und sich plötzlich umdrehte.

Hinter ihnen im Gang war Adrian aufgetaucht, der jetzt langsam und lauernd auf sie zukam. Voldemort knurrte leise doch der Vampir hob abwehrend die Hände, „ich bringe keinen Streit und ich suche keinen. Ich möchte nur meinen Gefährten holen und euch gratulieren.“

„Woher weißt du davon? Du warst doch bis heute Nachmittag gar nicht im Lande“, sagte Draco überrascht während sich zwei starke Arme um seine Hüfte legten und ihn an den Vampir zogen.

„Das ganze Manor redet von nichts anderem als eurem Kind. Ich gratuliere zu eurer Tochter.“

Voldemort murrte etwas, was man als 'Danke' interpretieren konnte bevor er sich umdrehte und ihnen die Tür vor den Nasen zu schlug.

„Das war nicht nett“, kommentierte Draco das Ganze, er schmiegte sich in die Umarmung. Leises Schnurren erklang, Adrian senkte den Kopf und hauchte mehrere leichte Küsse auf seine Halsbeuge. Kurz darauf spürte Draco spitze Zähne, die an seiner Haut knabberten und eine Zunge, die fordernd über seine Haut leckte. „Nicht hier. Lass uns in unsere Zimmer gehen“, schlug Draco vor. Der Vampir knurrte leise und zustimmend und zog seinen Gefährten mit sich.
 

Unterdessen veränderte Voldemort den Schutzzauber über dem Ostflügel wieder, er nahm die Meisten wieder raus und ließ nur die wichtigsten Personen drin. Erst als er zufrieden war, durchquerte er das Wohnzimmer um zu seinem Mann zu gelangen, der im Bett lag und verträumt auf ihre Tochter sah, die in ihrer Wiege direkt neben dem Bett stand. Voldemort ging langsam auf ihn zu und ließ sich auf der Bettkante nieder, sein Blick glitt sofort zu dem schlafenden Kind.

„Sie lebt.“

„Das hast du heute ungefähr hundert Mal gesagt“, gab Voldemort schmunzelnd zurück.

„Ich werde es noch tausend Mal sagen, ich kann es immer noch nicht glauben. Mein Lord, unser Kind, unsere Tochter lebt“, flüsterte Harry.

Er hörte wie Voldemort einen Zauber sprach und sich dann, nackt, hinter ihm unter die Decke legte. Schnurrend schmiegte er sich an, genoss die starken Arme um seinen Körper und den gleichmäßigen Herzschlag, den er so vermisst hatte. „Sie wird auch überleben. Wir werden alles für unsere Kleine tun“, sagte Voldemort, „was hältst du eigentlich von einem Zweitnamen?“

„Welchen?“

„Severa.“

„Nach meinem Dad?“

„Natürlich, nach wem denn sonst? Ohne ihn hätte sie nicht überlebt“, sagte Voldemort. Er zog ihn enger an sich doch beide Blicke lagen auf ihrer Tochter.

„Also Talisha Severa Snape-Riddle“, stellte Harry fest.

„Ja und jetzt wird geschlafen solange das Würmchen noch schläft. Ich gehe davon aus, dass sie uns die nächsten Monate viele schlaflose Nächte bereiten wird.“

„Hm“, nuschelte Harry leise.

Er kuschelte sich enger an seinen Mann und schloss die Augen. Voldemort warf noch einen letzten Blick auf ihre Tochter, überprüfte kurz die Schutz- und Überwachungszauber, die auf ihr lagen und schloss dann die Augen.
 

Mitten in der Nacht weckte markerschütterndes Geschrei die zwei Eheleute. Beide schreckten hoch bevor ihre Blicke zu ihrer Tochter glitten und Harry sagte, „mir wurde strenge Bettruhe verordnet.“

Wortlos erhob sich Voldemort, trat zu der Wiege und nahm seine Tochter sanft raus. Harry traute seinen Augen nicht, niemand, absolut niemand, nicht mal seine engsten Freunde würden ihm glauben, was er gerade sah. Der Dunkle Lord, der am meisten gefürchtete und gehasste Schwarzmagier, von der Weißen Seite für seine Grausamkeit und Herzlosigkeit verschrien, wickelte seine kleine, eine Woche alte Tochter. Er blinzelte mehrmals doch das Bild veränderte sich nicht, mit geschickten, liebevollen Handgriffen legte Voldemort seine Tochter trocken bevor er sie in eine Armbeuge legte und den Zauberstab zog. Mit einem Schlenker ließ er eine Milchflasche erscheinen. Er tauschte Zauberstab gegen Flasche, setzte sich auf die Bettkante und begann ihre Tochter zu füttern. Jetzt erst sah er wieder zu Harry, der ihn mit riesigen, ungläubigen Augen ansah.

„Was?“

„Dieses Bild hätte ich nie erwartet.“

Voldemort hob eine imaginäre Augenbraue und schnarrte, „wieso? Es ist auch meine Tochter also warum sollte ich mich nicht um sie kümmern?“

„Aber es sah so aus als hättet ihr das schon oft gemacht.“

„Nein, Narzissa hat mir Nachhilfe gegeben damit ich mich nicht wie ein völliger Idiot anstelle. Na, satt?“, wandte sich Voldemort an seine Tochter, die leise gluckste und dann gähnte. Er ließ sie noch ein Bäuerchen machen, legte sie aber nicht sofort wieder in ihre Wiege sondern hielt sie zärtlich in den Armen. Harry rutschte von hinten an ihn rann, legte die Arme um seine Taille und sah auf ihre Tochter.

„Sie ist wunderschön“, schnurrte er.

„Und gesund und das ist viel wichtiger. Ich habe, während du unsere Kleine rum gezeigt hast, die Aufzeichnungen von Severus gelesen. Er hat sie im Wohnzimmer gelassen bevor er zu uns gekommen ist und daraus geht hervor, dass unser Würmchen kerngesund ist. Sie ist nur etwas kleiner und schwächer als normal aber sonst kerngesund, sowohl körperlich wie auch magisch“, erklärte Voldemort leise.

Die Augen ihrer Tochter fielen langsam wieder zu und schließlich war sie wieder eingeschlafen.

„Kann sie bei uns schlafen?“, fragte Harry leise.

Voldemort antwortete nicht sondern schob ihn kurzerhand wieder richtig aufs Bett und legte sich dann dazu, ihrer Tochter lag zwischen ihnen.

„Mein Lord, darf ich euch etwas fragen?“

„Natürlich. Was ist los?“

„Ich spüre Sirius und meinen Vater hier im Manor, wer ist eigentlich noch in Hogwarts?“, fragte Harry.

„Lucius leitet die Schule weiterhin. Rabastan ist auch noch in Hogwarts. Severus wird von Rodolphus vertreten und Sirius von einem vielversprechenden Todesser des mittleren Kreises“, erklärte Voldemort.

„Funktioniert das?“

„Bis jetzt ja. Ist ja auch nicht so schwer, sie müssen sich doch nur gegen die Auroren durchsetzen.“

„Ihr klingt sehr höhnisch.“

„Ich doch nicht. Kleiner, es ist spät.“

Harry grummelte nur leise, schmiegte sich bequemer an ihn und murmelte, „gute Nacht, mein Lord.“

„Gute Nacht, mein Kleiner. Nacht, Würmchen.“
 

Als Harry am nächsten Morgen aufwachte, lag er allein im Bett. Etwas verunsichert setzte er sich auf und musste sofort grinsen. Sein Mann saß in einem Sessel, ihrer Tochter in den Armen und das Kinn auf der Brust, er war eingeschlafen. Harry stützte das Kinn in die Hände und beobachtete seine Familie, es war ein friedliches Bild, so warm und sanft. Er wünschte sich, dass er diesen Moment einfrieren könnte und für immer festhalten könnte doch er wusste auch, dass das nicht möglich war. Außerhalb dieser Mauern herrschte kein Frieden, ihr Würmchen war in eine Zeit des Krieges geboren und so langsam wurde es Zeit, dass eine Seite gewann. Er wollte, dass ihre Tochter in Sicherheit aufwächst.

„Worüber denkst du nach?“, riss ihn Voldemorts Stimme aus seinen Gedanken.

„Über die Welt, in der unser Würmchen aufwächst“, gab Harry zurück.

Voldemort gähnte leise, sah dann auf seine schlafende Tochter und sagte, „es herrscht noch immer Krieg, es sei denn wir beenden ihn.“

„Ich gehe stark davon aus, dass ihr keinen Friedensvertrag anstrebt.“

„Nein, ganz sicher nicht. Willst du, dass wir zum finalen Schlag ausholen? Sowohl die Vampire wie auch die Werwölfe können in zwei Wochen versammelt sein“, sagte Voldemort.

Wie er erwartet hatte, schüttelte Harry den Kopf, „nein, das will ich nicht. Es muss einen anderen Weg geben.“

Voldemort seufzte leise, stand vorsichtig auf um das Kind nicht zu wecken und legte sie in ihre Wiege. „Harry, du weißt, dass es keinen anderen Weg gibt“, sagte er.

„Es muss. Mein Lord, muss es immer im Kampf enden?“, fragte Harry unglücklich.

Sein Mann kam auf ihn zu, setzte sich auf die Bettkante und seufzte erneut. „Ich weiß, dass du nicht kämpfen willst aber es gibt keinen anderen Weg. Was glaubst du, was die Weiße Seite mit unserem Würmchen macht wenn sie es in die Finger kriegen? Das Kind des Dunklen Lords und des Verräters Harry Potter. Wenn unsere Tochter in Sicherheit aufwachsen soll, müssen wir handeln“, sagte Voldemort ernst.

„Aber muss das immer im Kampf enden? Können wir nicht Frieden schließen?“

„Harry, es kann keinen Frieden geben solange es diese Gesetze gibt. Keiner der Weißen Seite wird sie umändern. Entweder wir setzen unsere Ziele mit Gewalt um oder wir ziehen uns komplett zurück. Willst du das?“

Harry sah seinen Mann etwas fassungslos an, er wusste wenn er jetzt Ja sagte, würde sein Lord es tun doch wollte er das? Wollte er sein ganzes Leben auf der Flucht sein, sich verstecken und sein Kind im Verborgenen aufziehen?

„Nein, das will ich nicht. Unsere Tochter soll in Freiheit und Sicherheit aufwachsen. Also holen wir zum finalen Stoß aus?“

„Nicht so schnell. Es gibt zu viele Todesserfamilien, die wir erst in Sicherheit bringen müssen und das dauert ein Bisschen“, sagte Voldemort, was bei Harry ein Grinsen auslöste. „Was habe ich so Lustiges gesagt?“

„Naja, ihr macht euch Sorgen um die Familien der Todesser, das hättet ihr früher nie getan. Wieso dieser plötzliche Sinneswandel?“

„Mein Mann hat mich weich gemacht.“

„Und ihr genießt es“, grinste Harry, er rückte näher an ihn ran und schlang die Arme um ihn.

„Es hat seine Vorteile“, gab Voldemort murrend zu.

Harry kicherte leise und schmiegte sich an seinen Mann als leises Glucksen zu hören war. Beide drehten sich rum, Voldemort zog die Wiege zu ihnen und hellblaue Augen sahen sie fröhlich an. Harry nahm ihre Tochter auf den Arm, was diese mit einem Glucksen begrüßte und sah dann zu seinem Mann, der sie nachdenklich und ernst musterte.

„Mein Lord? Ihr seht aus als hättet ihr eine Entscheidung getroffen.“

„Habe ich auch.“

„Sagt ihr mir auch welche?“

„Wir werden eine Welt erschaffen, in der unsere Tochter frei und glücklich leben kann, egal was es kostet und egal wie lange es dauert.“
 

Als Severus langsam wieder aufwachte, fühlte er sich wesentlich besser. Ohne die Augen zu öffnen, fühlte er in sich hinein und nahm erleichtert zur Kenntnis, das seine Magie sich erholt hatte. Das Ritual war schwer, langwierig und gefährlich gewesen, die Chancen waren winzig gewesen doch er hatte es geschafft auch wenn er sich selbst fast an den Rand des Todes getrieben hatte. Sein Sohn durfte das nie erfahren, er würde sich nie verzeihen, dass er sich selbst so in Gefahr gebracht hatte. Er schob den Gedanken daran beiseite und machte sich daran endgültig wach zu werden und das Erste, was er spürte, war, dass er alleine im Bett lag.

Etwas verwundert öffnete er die Augen, helles Sonnenlicht flutete durch den Raum und erklärte, warum er alleine war. Es musste mitten am Tag sein doch wie lange hatte er überhaupt geschlafen? Er murrte leise, er hatte Durst und als ob jemand seine Gedanken gehört hätte, wurde ihm eine Hand unter den Hinterkopf geschoben und ein Glas an die Lippen gehalten. Doch sein jahrelanges misstrauen siegte auch hier denn bevor er trank, suchte er mit den Augen denjenigen, der ihm das Glas hinhielt. Braune Augen unter roten Ponyfransen sahen ihn amüsiert an.

„Trink schon, du brauchst mal wieder eine andere Flüssigkeit als nur Nährtränke.“

Severus knurrte leise, trank aber dann. „Wie lange habe ich geschlafen?“, fragte er als Charlie das Glas wieder absetzte.

„Heute ist der vierte Tag. Dein geliebter Schwiegersohn lässt ungefähr alle fünf Stunden nach dir fragen.“

„Wieso er?“

„Weil Harry, nach deinen Anweisungen, strenge Bettruhe hat und die auch einhält.“

Severus runzelte die Stirn und fragte, „wer kümmert sich um Talisha?“

Jetzt grinste Charlie breit und meinte, „na ihr Vater.“

„Um alles?“

„Jap. Um alles. Er lässt keinen Anderen an ihre Tochter ran. Bis jetzt durfte keiner sie auch nur anfassen, geschweige denn auf den Arm nehmen. Ihre Paten werden langsam sauer. Auch wenn es keiner erwartet hat aber Voldemort ist ein phantastischer Vater, er kümmert sich rührend sowohl um Harry wie auch um Talisha“, sagte Charlie nachdrücklich.

„Wie geht es den Beiden?“

„Gut. Beide werden langsam stärker, Harrys Magie konzentriert sich jetzt wieder komplett auf ihn und stärkt ihn. Die Operationswunde heilt sehr gut und der Kleinen geht es auch gut. Severus, es ist alles in Ordnung.“

„Ich will meinen Sohn sehen“, knurrte Severus während er schon Anstalten machte sich zu erheben.

Charlie seufzte zwar, half ihm aber denn er wusste, dass jeder Widerspruch sinnlos war.

„Ich bin kein Kleinkind, ich kann alleine aufstehen“, murrte Severus, etwas rot um die Nase.

„Ich möchte dir aber helfen. Severus, wir sind zusammen also lass dir helfen. Du hast über drei Tage nur gelegen und dich von Nährtränken ernährt also stell dich nicht so an und lass dir ins Bad helfen“, gab Charlie zurück.

Der Ältere murrte und zeterte zwar, ließ sich aber ins Bad helfen denn er fühlte sich wirklich etwas schwach auf den Beinen.

„Kannst du dich alleine ausziehen und unter die Dusche gehen?“, fragte Charlie.

„Ja, kann ich. Raus, Wiesel.“

„Ich habe dich schon nackt gesehen, mehr als einmal, ich kann dir nichts abgucken. Geh duschen, ich besorge etwas zu essen“, grinste der Rotschopf bevor er schleunigst das Bad verließ, leises Fluchen verfolgte ihn und er war froh, dass Severus' Zauberstab im Schlafzimmer lag.
 

Nach einem ausgiebigen Mittagessen machten sie sich auf den Weg in den Ostflügel, Severus fühlte sich zwar noch etwas schwach doch er wollte nach seinem Sohn und seiner Enkelin sehen. Wirklich überrascht waren sie allerdings als sie Draco und Blaise vor der Tür stehen sahen, die lauthals fluchend ihrem Ärger Luft machten.

„Was ist denn hier los?“, schnarrte Severus und sofort herrschte Ruhe.

Beide fuhren zu ihm rum, auf Dracos Gesicht breitete sich Erleichterung aus während er auf ihn zuging, „wie geht es dir, Onkel Sev?“

„Gut, danke. Was ist hier los?“

„Voldemort hat uns aus dem Zauber gelöscht, wir können den Ostflügel nicht mehr betreten“, maulte Draco.

„Wer sonst noch?“

„Fast alle.“

„Formulieren wir die Frage um, wer kann noch rein?“, fragte Severus.

„Remus, Sirius, Ron und Lucius. Wahrscheinlich du auch.“

Jetzt war Severus wirklich überrascht bevor er leise knurrte und auf die Tür zuging. Er spürte den Zauber, der ihn abtastete und schließlich erkannte, er konnte den Ostflügel betreten doch hinter ihm quietschte Charlie leise auf.

„Ich kümmre mich darum. Es kann ja nicht sein, dass mein Sohn seine Freunde nicht sehen darf.“

„Ich warte notgedrungen hier“, kam von Charlie.

Severus nickte nur und betrat den Ostflügel.
 

Fast sofort sah sich Severus seinem Lord gegenüber, der ihn aus rot verschleierten Augen misstrauisch ansah. Also hatte er es nicht mit Voldemort sondern mit seinem Inneren Wesen zu tun.

„Ich möchte zu meinem Sohn um zu sehen ob es ihm gut geht“, sagte er.

Voldemort legte den Kopf schief, er schien ihn zu mustern bevor er nickte und aufs Schlafzimmer deutete.

„Danke.“ Er ging vorsichtig an ihm vorbei ins Schlafzimmer.
 

„Dad!“

„Hallo, mein Sohn, wie geht es dir?“, fragte Severus.

Harry sah ihn vom Bett aus an, machte aber keine Anstalten aufzustehen. „Gut, danke. Ich werde von vorne bis hinten verwöhnt und umsorgt“, gab Harry zurück.

Severus setzte sich auf die Bettkante und warf einen prüfenden Blick in die Wiege. Doch als er die Hand langsam ausstreckte, erklang ein sehr bösartiges Knurren.

„Das ist mein Vater und er hat das Recht seine Enkelin anzufassen“, knurrte Harry zurück.

„Das ist unsere Tochter.“

„Und mein Vater. Mein Lord, er gehört zu meiner Familie und ich liebe ihn. Er würde weder mir noch Talisha etwas tun.“

Voldemort knurrte nochmal leise, nickte aber dann langsam doch Severus hob das Kind nicht raus sondern sah sie nur lächelnd an.

„Du willst sie gar nicht hoch nehmen?“, fragte Harry überrascht.

„Nein, das würde sie wecken und das will ich nicht. Harry, wie geht es dir?“

„Wirklich gut, danke. Und dir?“

„Ich habe ausgeschlafen und fühle mich wesentlich besser. Wie ich sehe, bist du in sehr besitzergreifender Gesellschaft“, grinste Severus leicht.

„Ja. Remus hat gesagt, dass das normal ist. Es wird etwa zwei bis vier Wochen dauern, dann hat er sich daran gewöhnt und wird wieder normal“, erklärte Harry.

„Bis dahin darfst du deine Freunde nicht sehen?“

„Richtig. Nur Familie und Paten, alles Andere sieht mein Mann als Bedrohung an. Aber ich kann mich nicht beklagen, ein bisschen Ruhe ist ganz gut“, grinste Harry.

„Isst du genug?“

„Mehr als genug. Genau wie meine Kleine, sie isst gut und wird immer stärker.“

„Ich würde sie trotzdem gerne untersuchen.“

Harry warf einen fragenden Blick zu Voldemort, der den Tränkemeister zwar misstrauisch ansah aber dann zögernd nickte. Doch die Anspannung war ihm deutlich anzusehen und sie nahm noch zu als Severus den Zauberstab zückte. Jetzt verspannte sich selbst Harry, was sein Vater mit einer hochgezogenen Augenbraue quittierte bevor er den Diagnosezauber sprach. Talisha wurde in ein helles Licht gehüllt, wachte aber nicht mal auf.

„Sie ist wesentlich kräftiger als vor drei Tagen, ihr kümmert euch wirklich gut um sie.“

„Sie ist immerhin unsere Tochter“, knurrte Voldemort.

Severus steckte den Stab weg als ein leises Gähnen zu hören war und noch bevor er irgendwie reagieren konnte, stand Voldemort neben der Wiege. Die Augen waren völlig verschleiert, das tiefe Rot war als solches nicht mehr zu erkennen und Severus war sich sicher, dass er momentan außer dem Kind nichts mehr mitbekam.

„Wie lange ist er schon so?“, fragte er an Harry gewandt während Voldemort seine Tochter auf den Arm nahm und zum Kamin ging.

„Seit dem zweiten Morgen nach meinem Aufwachen. Am Ersten war er völlig normal doch dann hat die Innere Kreatur wieder die Kontrolle übernommen. Ich habe Remus dann bei einem Besuch danach gefragt und er hat mir erklärt, dass es der Bindung zwischen Dominanten und Nachwuchs dient“, erklärte Harry, „ein devotes Wesen ist nach der Geburt meistens noch zu schwach um sich richtig um sein Kind zu kümmern und deswegen hat die Natur es so eingerichtet, dass der Dominante sich so verhält.“

„Heißt das, du darfst deine Tochter nicht anfassen oder versorgen?“

„Doch, dürfte ich aber mach ich nicht. Du hast mir strenge Bettruhe verordnet und an die halte ich mich. Zudem finde ich die Bindung zwischen ihnen sehr wichtig und wenn ich Remus richtig verstanden habe, ist das jetzt die wichtigste Zeit dafür. Außerdem macht er das doch ganz gut, oder?“, fragte Harry mit einem breiten

Grinsen. Severus folgte seinem Blick, Voldemort saß im Sessel vorm Kamin und zischte leise auf das Kind ein.

„Was sagt er?“, fragte Severus.

„Nichts, das ist ein Lied.“

„Er singt?“

„Ja, so könnte man das sehen. Wusstest du, dass mein Mann sehr musikalisch ist?“

Severus sah seinen Sohn zweifelnd an und schüttelte dann den Kopf.

„Doch, ist er. Er kann Klavier spielen und hat eine tolle Singstimme. Allerdings nur wenn wir alleine sind.“

„Wie würdest du das nennen, was er jetzt macht?“

„Du verstehst doch eh kein Parsel also könnte er sich auch genauso gut mit Talisha unterhalten. Dad, wann darf ich aufstehen?“

Das Parsel verstummte sofort, Voldemort sah sie aufmerksam an doch Severus schüttelte leicht den Kopf, „du bist ziemlich geschwächt, sowohl körperlich wie auch magisch. Wenn es nach mir geht, bleibst du noch mindestens zwei Monate im Bett. Danach ganz langsam wieder anfangen, kurzes Aufstehen, winzige Spaziergänge, die dann immer länger werden.“

„In Ordnung“, knurrte Voldemort vom Kamin aus und auch Harry nickte ergeben, er hatte gegen seinen Mann und seinen Vater eh keine Chance.

„Darf ich ins Bad?“, fragte er dennoch.

„Ja, das dürfte kein Problem sein aber nur in Begleitung und duschen nur im sitzen.“

„Wanne?“

„Nicht alleine.“

„Och, das Problem kriegen wir bestimmt gelöst“, schmunzelte Harry mit einem eindeutigen Blick zu seinem Mann, der nur leise grollte.

„Verschont mich bitte damit. Harry, ich werde dir heute noch ein paar Tränke vorbeibringen und jetzt geh ich erst mal mein eigenes Patenkind beruhigen. Er und Blaise warten vor der Tür um dich zu besuchen.“

„Nicht bevor mein Mann wieder normal ist. Ich informiere euch dann darüber.“

„Muss ich meine Besuche irgendwie einschränken?“, fragte Severus.

Vom Platz neben dem Kamin kam ein geknurrtes „Ja“, während Harry lächelnd den Kopf schüttelte und meinte, „nein, meine Familie und die Paten von Talisha sind jederzeit willkommen. Aber bitte nicht mitten in der Nacht, da wollen wir schlafen.“

„Ach ja, keine Anstrengungen, egal in welcher Form“, sagte Severus noch.

Das Lächeln wurde zu einem breiten Grinsen bevor er meinte, „das habe ich mir schon gedacht.“

„Tja, du wolltest Kinder und jetzt leb mit den Einschränkungen“, grinste Severus.

Harry erwiderte das Grinsen und meinte, „und ich würde es immer wieder tun. ...Dad?“

„Ja, du kannst noch Kinder bekommen“, unterbrach Severus ihn.

„Wie bitte?“, kam von Voldemort. Harry zuckte zusammen und schon zischte der Dunkle Lord, „ich habe dich bereits einmal fast verloren, glaubst du wirklich, ich würde das nochmal zulassen?“

Severus erwartete einen Ausbruch seines Sohnes doch der deutete nur auf das Kind in Voldemorts Armen und forderte, „seht euch unsere Tochter an und wiederholt das dann nochmal.“

Zu Severus' Überraschung folgte Voldemort der Aufforderung und sah ihre Tochter an, die mittlerweile wieder eingeschlafen war. „Nur wenn du wieder hundertprozentig gesund bist“, murrte er schließlich.

„Also frühstens in zwei, besser in drei Jahren, solange wird Talisha ein Einzelkind bleiben“, sagte Severus.

„Damit kann ich leben. Sie hat im übrigen einen Zweitnamen bekommen.“

„Welchen?“

„Severa.“

Der Namensgeber sah seinen Sohn etwas fassungslos an, lächelte aber dann, er musste dazu nichts sagen.

„Es wird Zeit, dass Harry eine Stunde schläft“, knurrte Voldemort jetzt. Er hatte sich erhoben und legte das Baby gerade in ihre Wiege zurück.

„Ich komme nach dem Abendessen wieder und bringe die Tränke. Schlaf gut, mein Sohn.“

„Danke nochmal für alles, Dad.“

„Du bist mein Sohn, ich habe es dir versprochen und ich habe nur mein Versprechen gehalten. Jetzt hat dein Mann Recht, du solltest viel schlafen und dich gesund ernähren“, sagte Severus während er schon aufstand.

„Wenn ich noch mehr schlafe, werde ich ein Siebenschläfer“, maulte Harry, ließ sich aber gehorsam in die Kissen fallen.

„Ich bring dich zur Tür“, knurrte Voldemort plötzlich. Er wurde überrascht angesehen doch Severus folgte ihm dann.
 

„Mein Lord, was kann ich für euch tun?“, fragte Severus während sie das Wohnzimmer durchquerten.

„Wie groß ist das Risiko wenn Harry nochmal schwanger wird?“, fragte Voldemort.

„Nicht höher als beim ersten Mal. Vielleicht sogar geringer weil wir jetzt wissen was wir tun müssen. Allerdings sollte er wirklich zwei bis drei Jahre aussetzen“, gab Severus zurück.

„Bist du sicher?“

„Natürlich bin ich sicher.“

„Du kannst gehen.“

„Sehr wohl, mein Lord und sorgt dafür, dass er genug schläft und sich erholt. Seine Magie ist noch ziemlich durcheinander.“

„Wie meinst du das? Du hast gesagt, dass er gesund ist.“

Voldemort kam drohend auf ihn zu doch Severus hob abwehrend die Hände, „er IST gesund aber seine Magie ist noch sehr durcheinander. Es würde helfen wenn eure Tochter öfters bei ihm ist, das würde seine Magie beruhigen.“

Sein Gegenüber blieb stehen, nickte kurz und deutete dann auf die Tür, „bis heute Abend.“

„Sehr wohl, mein Lord.“

Damit verließ Severus das Wohnzimmer, nur um draußen von Blaise, Draco und zwei Neuankömmlingen empfangen zu werden.
 

„Also, wann dürfen wir zu ihm?“, fragte Neville.

„Die nächsten Wochen gar nicht. Adrian, du müsstest das Verhalten eigentlich erklären können.“

Der Vampir sah ihn überrascht an doch dann nickte er plötzlich zögernd. „Hat sein Inneres Wesen wieder die Kontrolle übernommen?“, fragte er.

„Ja, hat es.“

„Adrian, was bedeutet das?“, kam jetzt von Draco.

„Die ersten Wochen nach einer Geburt ist das devote Wesen meist noch sehr schwach und deswegen muss sich der Dominante um das Kind kümmern. Die Natur hat es so eingerichtet, dass der Dominante in dieser Zeit extrem fürsorglich und anhänglich ist, es stärkt die Bindung zu dem Kind und dem Devoten.“

„Macht irgendwie Sinn.“

„Deswegen wird euer Lord auch keinen zu Harry lassen, außer seiner Familie und den Paten des Kindes“, sagte Adrian.

Draco seufzte leise und fragte, „wie lange hält diese Phase?“

„Das ist unterschiedlich, es gibt mehrere Faktoren. Einmal wie stark Harry ist, wie stark das Kind ist, wie sehr Harry ihn nervt weil er seine Freunde wiedersehen will, wie stark das Wesen in Voldemort ist“, zählte Adrian Schulterzuckend auf, „aber mit vier Wochen solltet ihr rechnen.“

Die vier jungen Männer sahen ihn geschockt an, ließen dann synchron die Köpfe hängen und Blaise meinte, „das sind ja tolle Neuigkeiten. Dürfen wir Harry schreiben?“

„Da dürfte nichts dagegen sprechen. Ich bin im Kerker, ich muss noch einige Tränke brauen“, schnarrte Severus während er sich schon umdrehte und sich zum Gehen anschickte.

„Bis dann, Onkel Sev.“ Severus hob nur kurz eine Hand und ging dann, ohne sich nochmal umzudrehen.

„Was für ein Griesgram“, murrte Adrian.

„Nein, er hat sich schon sehr verändert. Onkel Sev war früher sehr viel verschlossener“, kam von Draco.

Er lehnte sich an seinen Gefährten, der auch sofort die Arme um ihn legte und einen Kuss auf seinen Hals setzte. Blaise beobachtete sie neugierig doch dann schüttelte er sich leicht.

„Was?“, knurrte Draco.

„Spätestens jetzt würde ich mich etwas unwohl fühlen“, gab Blaise zu. Sowohl Draco wie auch Adrian sahen ihn fragend an und so erklärte der Halbitaliener, „naja, ein Vampir so nah an meinem Hals, ne, das wäre nichts für mich.“

„Deswegen bin ich ja auch mit ihm verbunden und nicht du und mir macht das nichts aus“, gab Draco grinsend zurück.

Adrian schnurrte nur leise und setzte noch einen Kuss auf die helle Haut. Neville packte seinen Freund am Arm und begann ihn wegzuziehen, „komm, wir stören hier.“

„Richtig“, murmelte Adrian gegen Dracos Hals. Dieser spürte die spitzen Eckzähne seines Gefährten an seiner Haut, ein leises Keuchen entrang sich seiner Kehle.

„Nicht hier.“

„Warum nicht?“

„Weil wir vor der Tür zu den Privatgemächern des Dunklen Lords stehen und der jederzeit rauskommen kann. Das brauch ich wirklich nicht. Außerdem kannst du deine Körperteile noch so lange bei dir behalten bis wir in unseren Gemächern sind“, gab Draco zurück während er sich schon von ihm löste.

Er hörte ein enttäuschtes Knurren bevor er wieder in die Arme des Vampires gezogen wurde. „Du gehst mir aus dem Weg“, knurrte Adrian gefährlich leise.

„Nein, tu ich nicht.“

„Doch, tust du und du verschließt dich innerlich vor mir. Warum?“

Draco seufzte leise und drehte sich in seinen Armen um, „ich glaube, wir müssen uns unterhalten.“

Adrian sah ihn etwas zweifelnd an, nickte aber dann und meinte, „lass uns in unsere Gemächer gehen.“
 

Adrian schwieg als sie ihre Gemächer betraten und Draco sich von ihm löste und in einen Sessel fallen ließ. „Willst du die Trennung unserer Verbindung?“, fragte der Vampir schließlich als er das Schweigen nicht mehr aushielt.

Draco hob den Kopf und sah ihn verwirrt an. „Wie kommst du darauf?“

„Dein Verhalten in den letzten Wochen.“ Adrians Stimme klang gepresst, er zitterte innerlich.

„So ein Blödsinn, ich will keine Trennung“, sagte Draco und der Vampir atmete tief durch.

Er durchquerte den Raum mit wenigen Schritten und kniete sich vor den Jüngeren, die Hände wanderten auf seine Oberschenkel. „Was ist dann los? Draco, du kannst doch über alles mit mir reden.“

„Als ich das Thema das letzte Mal angesprochen habe, bist du beinah durch die Decke gegangen“, gab Draco leise zurück.

Adrian seufzte leise und meinte, „ich werde dich nicht verwandeln.“

„Aber...“

„Nein, Draco. Ich werde dich nicht verwandeln. Zumindest nicht die nächsten dreißig Jahre.“

„Wie jetzt?“

„Draco, denk nach. Wir sind seit etwas über einem Jahr zusammen, keiner von uns weiß ob diese Beziehung hält und dann soll ich dich verwandeln? Nein, definitiv nicht. Solltest du in vielen Jahren noch immer diesen Wunsch verspüren, werde ich ihn dir gerne erfüllen“, sagte Adrian ernst.

Draco blinzelte ihn verwirrt an, ließ aber dann den Kopf hängen.

„Was ist noch?“

„Naja, ich bin immer in dem Glauben aufgewachsen, dass ich irgendwann mal Kinder haben werde. Einen Erben um den Namen Malfoy weiter zuführen“, sagte Draco ohne aufzusehen.

„Und?“

„Naja, das geht ja jetzt schlecht, oder?“

„Ich kenne da zwei Männer, die sich gerade um ihre kleine Tochter kümmern. Weißt du zufällig wen ich meine?“

„Sehr witzig,“ knurrte Draco.

„Das war kein Witz. Draco, mal davon abgesehen, dass wir rein technisch gesehen die Ewigkeit für dieses Thema Zeit haben, ist es immer noch möglich, dass du auf demselben Weg wie Harry schwanger wirst“, sagte Adrian, „bevor jetzt eine Diskussion aufkommt, warum du, ich kann nicht schwanger werden. Ich bin ein dominantes Wesen, meine Magie würde es niemals zulassen.“

„Ich weiß, dass du nicht schwanger werden kannst.“

„Wo liegt dein Problem? Kleiner, ich versteh dich gerade absolut nicht“, gestand der Vampir. Er ließ sich auf die Hacken sinken und sah seinen Gefährten wirklich verzweifelt an.

Draco sah jetzt auf und sagte, „ich habe mich mit Onkel Sev unterhalten und er glaubt nicht, dass der Trank bei mir wirkt. Er ist für zwei gleiche Wesen bestimmt und das sind wir nicht.“

„Das wusste ich nicht.“

„Da liegt mein Problem. Du bist ein Vampir, ich ein Mensch, ich kann in dieser Konstellation keine Kinder bekommen“, seufzte Draco todtraurig.

„Der Dominanztrank deines Onkels?“, fragte Adrian vorsichtig. Er war selbst geschockt über diese Nachricht denn insgeheim wünschte er sich wirklich Kinder mit Draco aber ihn deswegen gleich verwandeln?

„Er hat gesagt, dass der nicht mehr wirkt weil wir schon verbunden sind.“

„Kann er ihn nicht verändern?“

„Wie meinst du das?“

Adrian schnaubte genervt und meinte, „komm schon, Kleiner. Dein Onkel ist einer der größten Tränkemeister, den ich jemals kennengelernt habe. Er hat euren Lord zurückgeholt, zwei Menschen in magische Wesen verwandelt und den inneren Geist von Harry an sich selbst gebunden. Meinst du nicht, dass es für ihn ein Leichtes wäre den Dominanztrank so zu verändern, dass er die Bindungssache raus nimmt?“

„Meinst du?“

„Natürlich. Red doch einfach mal mit ihm. Draco, eine Verwandlung in einen Vampir kannst du nicht rückgängig machen, nie wieder und es ist eine extreme Veränderung. Es ist nicht leicht ein Vampir zu sein, es ist extrem schwer auch wenn es bei mir manchmal leicht aussieht“, sagte Adrian.

„Aber...“

„Draco, mein Schatz, ich liebe dich und das weißt du aber ich weiß selber wie schwer die Anfänge als Vampir sind. Red einfach mal mit dem Giftmischer, vielleicht findet er eine Lösung. Hast du noch ein Problem?“

„Ja, ich hatte seit zwei Wochen keinen Sex mehr“, grinste Draco.

Sofort verfärbten sich die hellblauen Augen seines Gegenübers, glühendes Rot bohrte sich in seine Augen und die Lippen verzogen sich zu einem breiten, dreckigen Grinsen. „Nun, dieses Problem kann man noch schneller lösen“, schnurrte er dunkel. Draco grinste ihn an und breitete die Arme aus, sein Vampir nahm die Einladung mit einem Knurren an.
 

Die nächsten Wochen wurde Harry von allen abgeschottet, sein Mann umsorgte ihn und las ihm jeden Wunsch von den Augen ab. Die Besuche seiner Familie fielen kürzer aus als allen Beteiligten lieb war doch keiner wollte den Dunklen Lord provozieren. Es war nicht so, dass sich Harry irgendwie eingesperrt fühlte aber er wollte seine Freunde wieder sehen und das tat er nach fast zwei Monaten auch lautstark und nervend kund. Vor allem wollte er aus dem Bett raus denn Voldemort hatte sich ganz genau an Severus' Anweisungen gehalten und er hatte das Bett nur verlassen dürfen wenn er auf Toilette wollte oder um sich zu waschen. Doch nach fast drei Monaten wurde es ihm zu viel, er nervte sowohl Severus wie auch Voldemort bis Beide endlich ein Einsehen hatte.
 

Der Frühstückstisch war voll besetzt, sämtliche Bewohner von Riddle-Manor waren zum Frühstück erschienen und das obwohl sie nicht einmal wussten, warum der Dunkle Lord nach ihnen gerufen hatte. Vor allem weil besagter Lord nicht anwesend war, sein und Harrys Platz war leer.

„So, und jetzt erklärt mir jemand warum ich so früh aufstehen musste?“, fragte Sirius missmutig.

Remus neben ihm grinste leicht, antwortete aber nicht.

„Hallo, ich habe eine Frage gestellt.“

„Sirius, halt die Klappe. Du wirst schon noch früh genug erfahren warum wir alle hier sind“, schnarrte Severus von der anderen Tischseite aus.

Sirius warf ihm einen finsteren Blick zu, murrte aber nur leise. Das verstummte allerdings als sich die Tür öffnete und Voldemort eintrat, und das nicht alleine.
 

Sämtliche Anhänger Harrys sprangen auf und eilten auf ihren Lord und Freund zu. Harry löste sich von seinem Mann, der das widerstrebend und mit einem Knurren hinnahm. Doch die lange Zeit im Bett hatte ihn schwach gemacht, er stolperte bei den ersten Schritten und wäre wahrscheinlich der Länge nach auf dem Boden aufgeschlagen wenn ihn Draco und Blaise nicht aufgefangen hätten.

„Hoppla, nicht so voreilig, wir rennen dir nicht weg“, lachte Blaise, das dunkle Knurren des Lords ignorierend.

„Ich bin wohl doch schwächer als ich gedacht habe“, murmelte Harry.

„Macht nichts, komm, wir helfen dir. Schön, dich mal wieder zu sehen“, kam von Draco.

Sie halfen Harry zum Tisch, setzten sich aber nur widerstrebend auf ihre eigenen Plätze. Kaum, dass alle wieder saßen, begannen die Fragen.

„Wie geht es dir?“

„Seit wann darfst du wieder aufstehen?“

„Wann darfst du wieder raus?“

„Wie geht es dir?“

Harry lachte leise während Voldemort die Augen verleierte und leise knurrte.

„Wo ist Talisha?“, fragte jetzt Severus.

„In unseren Gemächern, umgeben von unzähligen Schutz- und Überwachungszaubern. Sie ist satt und frisch gewickelt“, gab Voldemort sofort zurück.

„Alleine?“

„Nagini ist bei ihr und vor dem Ostflügel stehen sechs Todesser. Die Fenster sind so verzaubert, dass sie sich nicht öffnen lassen und sobald es jemand versucht, geht hier der Alarm los“, kam jetzt von Harry.

„Übertreibt ihr nicht ein bisschen? Dieses Manor kennt doch keiner unserer Gegner“, sagte Blaise.

„Für unsere Tochter ist nichts übertrieben“, knurrte ihn Voldemort an.

Blaise sah ihn verwirrt an, nickte aber dann widerstrebend und wandte sich Harry zu, „ab wann dürfen wir dich wieder besuchen?“

„Ab heute.“

„Nein.“

„Doch, mein Lord, ich will meine Freunde wieder sehen und das regelmäßig. Der Zauber um den Ostflügel wird wieder verändert“, sagte Harry mit Nachdruck.

„Nein, der Zauber bleibt. Die Vier, die eingewoben sind, reichen“, konterte Voldemort sofort.

Harry verleierte kurz die Augen und murrte, „ich will meine Freunde wieder um mich haben. Es muss ja nicht gleich der ganze Ostflügel sein, wenigstens das Wohnzimmer.“

„Nein.“

„Doch.“

„Harry!“

„Mein Lord?“

„Übertreib es nicht“, knurrte Voldemort bedrohlich.

„Ich übertreibe es nicht. Mein Dad hat gesagt, dass ich soweit gesund bin und ich WILL meine Freunde wieder um mich haben. Ihr habt die Wahl, entweder Talisha und ich treffen uns mit meinen Freunden im öffentlichen Teil des Manors oder wir ändern den Zauber und ich darf sie ihm Wohnzimmer empfangen“, sagte Harry, „damit ihr euch eure Antwort überlegen könnt, möchte ich jetzt essen. Liebe Hauselfen, darf ich um das Frühstück bitten?“

Mit einem Plopp erschien das Essen auf dem Tisch und ohne seinen Mann weiter zu beachten, begann Harry mit dem Frühstück. Voldemort starrte ihn nur an bevor er sich ohne weitere Worte erhob und den Raum verließ.

„Wie wird er sich entscheiden?“, fragte Draco.

Harry zuckte nur mit den Schultern doch Fenrir knurrte, „als ob er da eine Wahl hätte.“

„Wie meinen?“

„Naja, Harry hat ihn vor die Wahl gestellt, entweder er teilt seinen Gefährten oder besagter Gefährte zieht mit dem gemeinsamen Kind für den größten Teil des Tages in andere Räume. Das ist für ihn keine Wahl also wird er den Zauber umändern“, erklärte Fenrir.

„Ernsthaft? So habe ich das aber nicht gemeint“, murmelte Harry mit vollem Mund.

Die Werwölfe schüttelten grinsend die Köpfe und Remus meinte, „Kleiner, du hast einen stärkeren Einfluss auf deinen Mann als du dir nur vorstellen kannst. Er würde alles für dich und eure Kleine tun.“

Harry sah ihn leicht verwirrt an, aß aber dann schweigend weiter.

„Also dürfen wir dich wieder besuchen?“, fragte Blaise jetzt.

„Ja, dürft ihr ...“

„....aber nur in begrenzten Maße“, schnarrte Severus hinter dem Tagespropheten vor.

„Dad?“

„Du bist das erste Mal seit drei Monaten wieder aus dem Bett raus und du bist noch extrem schwach. Dauernde Bespaßung durch deine Freunde muss jetzt nicht sein und ist etwas, was dein Körper jetzt nicht gebrauchen kann“, sagte Severus, der den Propheten jetzt weglegte, „ach ja, und ich will dich die nächsten sechs Monate nicht auf einem Besen sehen.“

„DAD, das ist nicht dein Ernst. Ich darf nicht fliegen?“, fuhr Harry auf.

„Nein, darfst du nicht. Sei froh, dass dein Mann nicht das Sagen hat, der hat ein Jahr gefordert.“

„Ernsthaft? Och Mensch, das ist nicht fair. Ich habe mich so aufs Fliegen gefreut.“

„Sechs Monate, dann untersuche ich dich und dann entscheide ich ob du wieder fliegen darfst.“

Harry machte große Augen und sah ihn bettelnd an, seine Freunde kicherten leise.

„Nein, mein Sohn, das wirkt bei mir nicht. Sechs Monate und erst wenn es dein körperlicher Zustand erlaubt, darfst du wieder fliegen und bis dahin musst du dich mit deinen Freunden am Boden amüsieren.“

Harry zog eine Schnute, nickte aber dann niedergeschlagen.

„Hey, wir finden schon etwas womit wir uns die Zeit vertreiben können“, kam von Blaise, ein breites Grinsen im Gesicht.

„Aber in Maßen“, sagte Severus nochmal.

„Ja, Dad, wir halten uns daran.“

Severus sah ihn noch einen Moment skeptisch an, nickte kurz und wandte dann den Kopf zur Tür, die gerade wieder aufgestoßen wurde. Voldemort durchquerte den Raum, ließ sich wortlos auf seinen Platz nieder und begann mit seinem Frühstück.

„Mein Lord?“, fragte Harry leise.

„Deine Freunde können das Wohnzimmer betreten“, knurrte Voldemort ohne aufzusehen, seine gesamte Körperhaltung drückte Wut aus.

„Danke, mein Lord.“

Voldemort knurrte nur dunkel auf, Harry schluckte leicht und gab seinen Leuten einen Wink. Seine Freunde erhoben sich sofort und auch die Todesser machten, dass sie aus der Küche raus kamen.
 

„Mein Lord, ich möchte nicht, dass ihr böse auf mich seit aber ich vermisse meine Freunde wirklich. Ihr wisst wie wichtig sie mir sind und ich habe sie seit drei Monaten nicht mehr wirklich gesehen“, sagte Harry leise.

Voldemort reagierte nicht, er aß schweigend weiter doch Harry sah, dass seine Augen kristallrot waren, er war wirklich sauer.

„Bitte mein Lord, ihr hattet mich drei Monate nur für euch, naja, ihr musstet mit Talisha teilen aber das zählt nicht. Ich vermisse meine Freunde, ich brauche mal wieder etwas andere Gesellschaft und außerdem möchten meine Freunde endlich mal mein Kind sehen. Mein Lord, Talisha ist bereits drei Monate alt und kennt nur uns und meine vier Familienangehörigen. Es wird Zeit, dass sie auch mal den Rest der Bande kennenlernt“, sagte Harry doch wieder reagierte

Voldemort nicht sondern starrte auf sein Frühstück. Harry seufzte leise und erhob sich, jetzt sah sein Mann etwas verwirrt auf.

„Mein Lord, ich werde mich nicht dafür entschuldigen, dass ich meine Freunde wiedersehen will. Ich liebe euch aber meine Freunde auch und die will ich wieder haben. Ich gehe zu unserer Tochter“, sagte Harry leise.

Als sein Mann nicht reagierte, seufzte Harry nochmal und verließ dann die Küche.


Nachwort zu diesem Kapitel:
So, sie leben Beide und werden wieder gesund. Dem Würmchen geht es gut und Harry darf sogar wieder aufstehen und seine Freunde dürfen ihn wieder besuchen. Aber Harry ist noch schwach, er braucht noch ne ganze Weile Ruhe.

Hm, von der weißen Seite gab es noch keine Reaktion. Können sie es nicht einschätzen? Oder warten sie auf den richtigen Zeitpunkt?

In einem hat Voldie REcht, ihr Kind ist ein sehr wertvolles Wesen und es wäre ein perfektes Druckmittel. Nun, dann bleibt ihnen wohl wirklich nichts anders übrig als diesen Krieg zu beenden, auf die eine oder andere Art und WEise.

*Nochmal Beruhigungstee hinstell* - ich hoffe, ich habe für keine Herzinfakte gesorgt.

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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Kaya
2013-04-04T18:00:30+00:00 04.04.2013 20:00
aaaw ich freu mich, dass es beiden gut geht, danke dass du uns erhört hast ;)
LG
Von:  Minaco
2013-04-03T22:41:43+00:00 04.04.2013 00:41
Ein Super Kapitel *__*
ich freue mich das beide überlebt haben ^^
schade das Severus noch nicht mehr als einfache Umarmungen erlaubt T_T
ich würde zu gerne mal einen Kuss von ihm zusammen mit Charlie lesen *__*
Ich kann verstehen das Tom sauer ist >.<
immerhin gab es in seinem und Harrys Haus nur eine einzige regel und zwar das dessen Freunde nicht in ihre Gemeinsamen Gemächer dürfen und Harry hat dem Zugestimmt, ich kann verstehen das die Zauber für die Zeit der Schwangerschaft und der Schweren Geburt gelockert wurden. Doch ich kann auch verstehen warum Tom sie wieder rauf gemacht hat.
Ein kleines bisschen kann Harry Tom ruhig entgegen kommen, immerhin macht dieser doch schon alles für ihn >_< doch statt sich darüber zu freuen kommen nur noch mehr Forderungen, denen Tom natürlich auch sofort nachgeben muss, ansonsten ist Harry wieder sauer und schmollt >=(
Auch finde ich das Harry sich viel zu viel Zumutet, er wollte das Kind unbedingt haben, hat sich sogar fast selbst geopfert und kaum kann er wieder ein bisschen laufen, kommen die nächsten Forderungen, nämlich gleich und sofort wieder fliegen zu dürfen, auch fragt er direkt nach wie es mit einem weiteren Kind wäre. Das er und das Kind beide, fast gestorben wäre, daran denkt er nicht, das nächste Kind könnte vielleicht nicht so viel glück haben und sterben. Aber nein Harry will eine Großfamilie, ich finde das ziemlich egoistisch von ihm >.<
Immerhin hat er viele Menschen um sich herum die sich sorgen um ihn machen. Seinen Vater, Tom und seine ganzen Freunde, aber nein es muss mal wieder um ihn gehen, die anderen sind egal. Das Tom da direkt zustimmt finde ich sehr seltsam, war er doch bei dem ersten Kind schon dafür das dieses abgetrieben wird, weil Harry fast dabei gestorben wäre und beim nächsten Kind wird es bestimmt nicht besser werden.
Hoffentlich kann Severus Draco helfen, wegen dem Dominanz trank und der gewünschten Schwangerschaft ^^
So das war mal nen langes Review XD

LG Minaco
Von:  Omama63
2013-04-03T17:54:49+00:00 03.04.2013 19:54
Ein super Kapitel.
Das ist klasse, dass es Beiden gut geht. Ich dachte schon du lässt die Kleine sterben.
Ob das klug war, dass Voldi Harry alleine zurück gehen ließ, wenn er noch so schwach ist?
Bin schon gespannt wie es weiter geht und ob Severus einen Trank brauen kann, der Draco hilft schwanger zu werden.
Hab mich gefeut, dass es so schnell wieder weiter geht.
Von:  Eshek
2013-04-03T17:43:57+00:00 03.04.2013 19:43
Oh doch, hast du!
**große Tasse Tee trink**
**Hand aufs Herz leg**
Mein Herz tanzt Tango! Tolles Kapitel! Ich bin wirklich begeistert! Vielen Dank!
Von:  Neko-sama
2013-04-03T15:56:04+00:00 03.04.2013 17:56
*Party Schmeiß*
SIE LEBEN ^__________________________^ *mega grinst*
Damit hast du mich seeehr glücklich gemacht (und die anderen Leser sicherlich auch XD)
Mhm~ Voldi ist also mal wieder auf mein Eigentum trip ja?xD
Naja am Ende hat Harry ihm ganz schön eingeheitzt XD
Aber wieso reagiert er am Ende nicht? Der bööööse dunkle Lord wird doch nicht schmollen oder?xDDD
Bin gespannt ^.^v

lg Neko
Von:  annette-ella
2013-04-03T14:20:09+00:00 03.04.2013 16:20
Hi,
wieder ein tolles Kapitel.
LG
annette-ella
Von:  KessyKat
2013-04-03T13:35:21+00:00 03.04.2013 15:35
Danke @_@
vielen Dank dafür, dass sie leben..
Hmm ich hoffe nicht, dass dieser vielversprechende Todesser der mittleren Schicht ein Anhänger der Lichtseite ist.. Auf jeden fall werden sie wohl eins uns eins zusammengezählt haben.. Es gibt schließlich nicht völlig umsonst so viele Besuche bei einem Frauenarzt.. x_x

Auf alle Fälle ist dieses Kapitel mal wieder eine tolle Leistung von dir!! Da lohnt sich das Warten immer wieder <3


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