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Bestienhandbuch für Anfänger

Lektion 1: Wie erziehe ich meine Bestie
von

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Eigenreflexion

Kapitel 5 – Reflexionen
 

Kapitel 5.1 – Eigenreflexion
 

„Nach Beendigung der Aufträge empfehlen wir Ihnen

intensive Eigenreflexionen zu nutzen um  die Qualität

der Zusammenarbeit mit ihrer Bestie zu steigern.

Analysieren Sie ihr eigenes Verhalten und erkunden

Sie ihre Reaktionen auf die Verhaltensmuster

ihrer Bestie.  So können Sie nicht nur mehr über

sich selbst lernen, sondern auch ein Gefühl dafür

entwickeln, wie sie bestimmtes Verhalten ihrer

Bestie hervorrufen können.“
 

Tief durchatmen Tamara. Tief durchatmen. Natürlich muss immer alles auf einmal kommen, besonders dann wenn du nicht damit rechnest! Also lass dich nicht so einfach aus der Ruhe bringen. Dann ist Liam eben ein Mensch. Na und. Dann zieht er dir dein T-Shirt eben mit seinen Blicken aus. Na und! Tief durchatmen.

Egal wie sehr ich es auch versuche. Es hilft nichts. Ich kann mich nicht runter fahren. Diese Situation ist gerade so surreal. So eigenartig.

Ich dachte immer, falls sich Liam wirklich verwandeln könnte. Nur falls. Dass er dann dieser Ziege mit Hose ähneln würde. Dass er mehr … nun ja … mehr Liam wäre.

Aber so wirkt er wie ein Model. Gepflegte, haarlose Haut. Schulterlange, dunkelgraue fast schwarze Haare. Strahlende Augen, die mich nicht loslassen wollen.

Wie gehe ich jetzt mit dieser Situation um? Soll ich Sophie holen? Oder soll ich ihm erst mal was zum anziehen beschaffen? Keine Ahnung. Mein Gehirn ist total überfordert und dieser nackte Typ da hilft mir nicht gerade dabei meine Gedanken zu klären.

Ich sehe ihm nochmal in die Augen, doch mein Blick schweift ab und tastet sich lieber auf dem Boden entlang. Plötzlich fühle ich mich schüchtern und unsicher. Mist. Aber leider muss ich zu meiner Schande mir selbst eingestehen, dass es das erste Mal ist, dass ich einen nackten Mann sehe.

Schüttelnd schlucke ich meine Unsicherheit runter. Ich kann nicht ewig an der Wand stehen und Liams Blicken ausweichen, wie eine eingeschüchterte junge Braut vor ihrer ersten Nacht. Ich muss die Gelegenheit nutzen. Ich muss endlich mit ihm reden und Antworten erhalten! Aber wie stelle ich das am besten an?

Unruhig scharre ich mit dem blanken Fuß über den Boden. Meine Hände greifen in einander und suchen Sicherheit und Kraft. Ich atme mehrmals durch und finde mich selbst gerade total albern.

Das da auf dem Bett ist mein Liam. Also sei nicht so schüchtern Tamara! Mach endlich deinen Mund auf! Du hast doch sonst keine Probleme damit!

Ich räuspere mich und starte meinen ersten Versuch: „Warum …?“. Doch meine Zunge fühlt sich so rau an wie Schmirgelpapier und verweigert mir ihren Dienst. Ich sammle all meine Spucke an und versuche so das raue Gefühl los zu werden.

„Warum hast du dich jetzt erst verwandelt?“ Endlich! Und meine Stimme klang ja recht normal. Ich sehe hoch. Liam richtet sich in meinem Bett auf und blickt sich kurz im Raum um. Dann zuckt er lässig mit den Schultern und grinst mich wieder an. Er krabbelt vor zur Bettkante und lässt seine Füße auf den Boden gleiten. Mit den Händen stützt er sich auf der Matratze ab und lehnt sich ein wenig nach vorne. Zu mir. Zu nah.

Ich will weiter zurückweichen, doch mein Rücken presst sich bereits gegen die Wand. Schüchtern blicke ich auf und warte auf seine Antwort. Doch Liam starrt mich nur an und sagt keinen Ton. Was soll das? Was hat dieser Blick zu bedeuten?

„Was ist?“, frage ich etwas mutiger. Langsam gewöhne ich mich an seinen nackten Anblick. Innerlich kämpfe ich gegen meine verflixte Schüchternheit an. Immer wieder rede ich mir ein, dass das da vor mir kein Mann ist, sondern Liam. Meine Bestie. Doch so leicht ist das nicht. Leider.

Liam mustert wieder mein T-Shirt, dann meine nackten Beine. Unter seinem forschen Blick bekomme ich eine Gänsehaut und es läuft mir eiskalt den Rücken runter. Ich kenne diese Augen.

So hat er mich schon einmal angesehen. An unserem ersten Tag bei Gimini Intercorbs, als er mich das erste Mal nackt im Badezimmer gesehen hat, hat er mich auf die gleiche Art und Weise gemustert.

Wieder räuspere ich mich und versuche seine Aufmerksamkeit auf meine Stimme zu lenken.

„Liam. Kannst du mit mir reden?“ Bitte. Oh bitte, lass ihn mit mir sprechen. Ich flehe innerlich. Das wäre so eine Erleichterung. Endlich könnte ich ihm tausende Fragen stellen und dazu auch noch die Antworten bekommen. Er könnte mir von Rosalinde und Magdalena erzählen. Und mir endlich erklären, warum er mich mitgenommen hat. Am meisten interessiert es mich aber, warum er sich erst jetzt verwandelt hat. Ich gebe zu, dass es schon seine Vorteile haben könnte, nachdem er sich endlich dazu entschlossen hat mir als Mensch gegenüber zu treten.

Er legt seinen Kopf schief. Seine Lippen bewegen sich und formen stumm einige Silben, so als ob er erst einmal testen müsste, ob sie funktionieren. Dann gibt er einen leisen Laut von sich. Rau. Unbeholfen. Er versucht es immer wieder. Räuspert sich. Schluckt.

Seine Zunge schnellt kurz über seine Lippen. Dabei lässt er mich nicht aus den Augen. Er beobachtet jede meiner Reaktionen. Dann endlich gelingt es ihm zusammenhängende Laute von sich zu geben. Seine Augen leuchten vor Freude auf, ganz so als ob er gerade eine Schlacht gewonnen hätte.

„Ja. Es ist nur zu lange her.“ Da sind sie. Die ersten Worte. Mit kratziger Stimme, die aus der Übung zu sein scheint. Nur sehr leise kommt die heiß ersehnte Antwort von seinen Lippen. Perlt von ihnen ab und fliegt direkt in meine Ohren. Eine Gänsehaut überkommt mich und freudige Erwartung jagt einen Schauer über meinen Rücken.

Ich strahle ihn an, endlich kann ich mit ihm richtig kommunizieren. Dann runzelt sich meine Stirn. Es ist lange her?

„Was meinst du damit?“

Er nickt zögernd und mustert mein Gesicht. Scheinbar achtet er auf meine Reaktion und will testen wie ich alles verkrafte. Wovor hat er angst? Dass ich ihn verstoße? Oder dass ich ihn wieder anschreie?

„Wirklich? Heißt das auch, dass du dich schon mal verwandelt hast?“, frage ich ihn neugierig.

Er nickt.

„Warum verwandelst du dich dann erst jetzt?“

Er zuckt mit den Schultern und sieht weg. Liam will wohl auf dieses Thema nicht weiter eingehen. Plötzlich keimt eine unerklärliche Wut in mir auf.

„Wenn du dich eher verwandelt hättest, dann hätten ich mir so einigen Ärger ersparen können. Ist dir das Bewusst? Warum Liam? WARUM erst jetzt?“

Der dreiste Typ auf meinem Bett rollt ungeniert mit den Augen. Scheinbar hatte er bereits voraus gesehen, dass ich wiedereinmal die Beherrschung verliere. Mist dieses Biest hat mich also schon durchschaut.

Ungehalten stampfe ich mit dem Fuß auf. „Rede endlich!“

Er zuckt mit den Schultern. Dann schluckt er mehrmals, um seine Stimmbänder in Gang zu bringen, um endlich zu einer Antwort anzusetzen.

„Hab vergessen wies geht“, meint er gelangweilt. Mir platzt der Kragen.

„Vergessen? Wie kannst du so etwas wichtiges vergessen?“, frage ich außer mir.

„Es ist nicht wichtig.“

„Ist es sehr wohl!“ Wie kann diese Tatsache nicht wichtig sein?

„Für mich nicht“, kommt es angenervt von ihm. Ich verstehe ihn einfach nicht. Frustriert lasse ich die Schultern hängen. Da kann er endlich sprechen und bringt mich damit doch nur zur Weißglut. Ich seufze. Also ehrlich. Wenn es ihm so unwichtig ist, warum hat er seine Gestalt dann verändert?

Liam macht Anstalten aufzusehen. Er sieht mich an und tastet sich vorsichtig in meine Richtung. Wie ein Räuber der seine Beute nicht verschrecken will.

Warum will er mir auf die Pelle rücken? Ich halte eine Hand hoch um ihn auf Abstand zu halten. Verwirrt bleibt er zwei Schritte vor mir stehen.

„Bleib bitte weg. Ich brauche Luft zum Atmen und muss erst einmal meine Gedanken sortieren.“ Meine Brust kommt mir viel zu eng vor und mein Herz schlägt zu laut. Ob aus Wut oder Anspannung oder aus einem anderen Grund, kann ich nicht klar deuten. Und diese Tatsache beunruhigt mich gewaltig.

Immerhin ist er eine Bestie. Und ich fühle mich ausgerechnet von ihm angezogen. Das kann doch nicht normal sein. Mein Bauch kribbelt vor lauter Aufregung und meine Knie werden weich.

Ein jaulender Laut dringt aus seiner Kehle und verdeutlicht mir den Bestienanteil in seinen Genen um so mehr. Plötzlich wird mir das alles zu viel. Ich dränge mich an ihm vorbei und verkrieche mich im Bad. Mit einem lauten Knall fliegt die Tür hinter mir zu.
 

Ich lasse mich auf dem Badewannenrand nieder und stütze meinen Kopf auf die Hände. Warum muss alles immer auf einmal kommen? Gerade habe ich mich damit abgefunden, dass meine Großtante ein Mitglied von Gimini Intercorbs war und dass ich mir den Ratsherrn zum Feind gemacht habe.

Genau zu diesem Zeitpunkt muss sich mein Liam in einen Menschen verwandeln, der es nicht als wichtig empfindet, dies schon eher zu tun. Ich meine. Ich hätte mir unglaublich viel Ärger und Unannehmlichkeiten ersparen können, wenn Liam von Anfang an als Mensch herumgelaufen wäre.

Ich weiß nicht wie lange ich grübelnd im Bad sitze, aber irgendwann habe ich die Nase voll vom Selbstmitleid. Ich muss mir wirklich mal angewöhnen mich nicht mehr so schnell aus der Bahn werfen zu lassen.

Immerhin will ich hier Fuß fassen, da kann ich nicht jedes mal am Rande eines Nervenzusammenbruchs sein, wenn ich mit einer unbekannten Situation konfrontiert werde. Ich muss endlich stärker werden! Außerdem habe ich Liam gestern noch versprochen bei ihm zu bleiben. Komme was wolle! Er ist immerhin noch mein Liam. Oder?

Mit diesem Vorsatz atme ich mehrmals durch und beruhige mich allmählich. Ich verdonnere mich dazu, dass alles Rational zu betrachten. Jeden Aspekt des bisher Erlebten nüchtern zu sehen, es mir nicht zu Herzen zu nehmen. Bleib Cool Tamara! Eine Morel bringt so schnell nichts aus der Ruhe. Naja, eigentlich.

Ich putze mir die Zähne, wasche mein Gesicht und kämme mir die Haare. Danach trete ich aus dem Bad und an den Schrank. Als ich mich umsehe und meine Bestie in Menschengestalt suche, entdecke ich sie neben der Badezimmertür.

Liam hat sich auf den Boden gehockt und funkelt mich von unter her an. Warum wirkt er auf einmal wütend? Er richtet sich langsam auf und kommt in meine Richtung. Ich drehe mich um und suche mir Kleidung raus. Dabei versuche ich nicht so nervös zu wirken, wie ich mich eigentlich fühle. Immerhin kommt ein splitterfasernackter Kerl geradewegs auf mich zu. Und ich habe nicht viel mehr an.

Ich wähle eine Hose, ein Tanktop und saubere Unterwäsche. Mit dem Bündel in der Hand will ich wieder ins Bad gehen, doch Liam versperrt mir den Weg.

„Was soll das?“ Wieder diese raue, ungeübte Stimme.

Mein Rückgrat fängt an zu kribbeln. Ich darf mich von ihm nicht einschüchtern lassen. Ich bin der Master! Das muss ich ihm deutlich machen. Mühsam kratze ich meine wenigen Fachkenntnisse zusammen, die mir bis jetzt beigebracht wurden. Caleb meinte immer, dass ich Liam gegenüber dominanter auftreten solle. Also wage ich den Versuch.

„Was soll was?“, schnaube ich ihm entgegen. Liam greift nach meinem Arm, doch ich dränge mich vorbei. Mit den Schultern mache ich mir platz und verschwinde schnell im Bad. Erleichtert schließe ich die Tür hinter mir zu und ziehe mich in Rekordzeit um. Wenn ich die Oberhand in unseren Auseinandersetzungen behalten will, dann muss ich Liam schleunigst etwas zum anziehen besorgen.

Als ich fertig bin trete ich wieder an den Schrank und ignoriere den wütenden Blick meiner Bestie. Er hat sich wieder auf das Bett gesetzt und brummt vor sich hin. Ich wähle eine groß wirkende Jogginghose und ein extra langes T-Shirt. Dann werfe ich beide Sachen aufs Bett und sehe Liam an.

„Hier. Das kannst du anziehen.“ Ich versuche ihn anzulächeln. Doch meine Gesichtsmuskeln fühlen sich an, als würde ich ihm eine Grimasse schneiden. Sein Kopf dreht sich etwas zur Seite und er erwidert meinen Blick störrisch. Die klaren grauen Augen glänzen herausfordernd.

„Warum sollte ich?“

„Damit du nicht frierst“, argumentiere ich verdutzt. Was soll das jetzt? Sind wir hier im Kindergarten gelandet?

„Ich friere nicht.“ Bockig wie ein Kind schubst er die Kleidung auf den Boden und sieht mich an.

„Aber als Mensch zieht man nun mal Kleidung an.“

„Ich weiß.“

„Na dann ...“ Ich zeige auf die Kleidung und fordere ihn stumm auf sie einzusammeln.

„Ich bin aber kein Mensch. Ich bin eine Bestie“ trotzig und mit rauer Stimme lässt er meinen Blick nicht entwischen. Was für ein kleiner Mistkerl.

Ich zucke lässig mit den Schultern. „Wie du meinst“, sage ich und drehe mich um. „Dann verwandle dich doch wieder. Dann brauchst du keine Kleidung.“

Ich ignoriere sein Schnauben und gehe zum Essensaufzug. Der kleine Bildschirm blinkt auf und zeigt mir, was es heute zu Essen gibt. Ich wähle zwischen den einzelnen Menüs und bestelle mir Bratkartoffeln mit Schnitzel. Dazu gibt es einen Schokoriegel. Mir läuft bei dem Anblick das Wasser im Mund zusammen und ich kann es kaum erwarten, dass das Essen hier ankommt.

Ein leiser Klingelton verrät mir, dass ich mich bedienen kann. Ich stelle den Teller auf den Tisch und mache mich an mein Mittagessen.

Dabei ignoriere ich den schmollenden Kerl auf meinem Bett und widme mich ganz meiner Mahlzeit. Vielleicht klappt ja meine Taktik, die ich schon oft im Jugendclub angewandt habe. Da konnte ich auch den einen oder anderen Rebellen bändigen, indem ich ihn einfach links liegen ließ, wenn er über die Grenzen geschritten war.

Meine Ausbildung als Erzieherin sollte mir doch bei der Erziehung meiner Bestie gewisse Vorteile verschaffen. Vor allem da mich Liams Mentalität oft an ein kleines, trotziges Kind erinnert oder manchmal sogar einen pubertierenden Teenager.

Auch dieses Mal funktioniert es. Nach einer Viertelstunde lässt er sich angezogen an meinem Tisch nieder. Griesgrämig, weil ich gewonnen habe, verschränkt er seine Arme vor der Brust.

Durch die Augenwinkel mustere ich ihn. Er wirkt ganz und gar nicht wie eine wilde Bestie, die früher brüllend und fauchend ihren Willen durchgesetzt hat. Er könnte glatt als normaler Mensch durchgehen. Aber beim genaueren Betrachten sticht sein animalisches Wesen überdeutlich hervor. Seine Augen glänzen Raubtierhaft und obwohl er lässig vor mir sitzt, ist jeder seiner Muskeln angespannt und sofort bereit seinen Gegner anzugreifen. Ich schlucke. Leider muss ich zugeben, dass die Kleidung seiner Anziehungskraft nichts abnimmt. Schnell wende ich meinen Blick wieder ab.

„Hast du keinen Hunger?“ Meine Frage durchbricht die trotzige Stille.

„Nein“, brummt es mir entgegen. Ich sehe von meinem Teller auf. Mein Bauch ist gut gefüllt. Mit dem letzten Rest Wasser spüle ich den Schokoriegel runter. Dann lehne ich mich an.

„Warum nicht?“, frage ich neugierig. Das wollte ich schon immer mal wissen. Warum frisst Liam so gut wie nie?

„Darum.“ Oha. Er hat wohl wenig Lust auf mein Frage-und-Antwort Spiel.

„Warum bist du so bockig?“

„Ich bin nicht bockig!“

„Doch Liam, das bist du“, meine ich mit mehr Nachtruck. Sag ich doch. Die Mentalität eines Kindes. Wieder fixieren mich seine unglaublichen Augen.

„Was ist los?“, frage ich sanft nach, um ihn zum Reden zu bringen.

„Du hast meine Frage nicht beantwortet“, erwidert er mürrisch.

Dieses Mal rolle ich genervt mir den Augen. „Welche Frage?“

Mit einem ruppigen Kopfnicken zeigt er auf die Badezimmertür. Ich runzle verwirrt die Stirn.

„Warum bist du weg gelaufen?“

„Ach so. Das meinst du. Ich musste erst einmal Nachdenken und alles Sortieren.“

„Warum?“ Will er das wirklich wissen?

„Diese ganze Situation ist einfach nur seltsam, weißt du? Normalerweise verwandeln sich keine Tiere in Menschen. Und das einfach über Nacht.“

Ein verständnisloser Blick von Liam. „Ich bin aber kein Tier. Ich bin eine Bestie.“

„Und ich bin nicht mit Bestien aufgewachsen. Sophie meinte, dass du dich nicht verwandeln könntest. Selbst Professor Gillian hatte seine Zweifel. Warum hätte ich die Meinungen von zwei Genetikern in Frage stellen sollen, die euch züchten und studieren?“

Seine Augen hellen sich auf. Scheinbar beginnt er zu begreifen.

„Also sag mir bitte, wie du vergessen konntest, dass du dich verwandeln kannst?“

Liam sieht mich belustigt an. „Ich verwandle mich nicht. Ich passe mich nur an.“

„Aha. Und warum erst jetzt?“, frage ich neugierig. Endlich wird Liam gesprächiger

Er überlegt. Dabei bleiben seine Augen auf mir kleben. Er mustert mich intensiv und wieder überkommt mich dieses seltsame Kribbeln in meinem Bauch.

„Ich habe mich einfach wieder daran erinnert, wie es es geht.“

Oh ha. Liam ist da wohl ein Licht aufgegangen.

„Und was war der Auslöser?“

„Ich wollte mich anpassen.“ Irgendwie drehen wir uns im Kreis.

Ich seufze. Muss ich ihm alles aus der Nase ziehen? Er könnte mir ruhig etwas entgegen kommen und mehr von sich berichten. Aber ich sollte froh sein, dass er mir überhaupt antwortet.

„Und woran wolltest du dich anpassen?“

Er grinst. „An dich.“

Meine Augen weiten sich. „Wieso?“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Überarbeitet am: 11.09.14, 19.07.15, 17.02.18 Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  hanabi_2001
2013-08-02T13:35:24+00:00 02.08.2013 15:35
Da muss ich "Teilchenzoo" recht geben Liam ist stolz und lässt sich nicht alles gefallen genau wie eine Katze. Oder ein Macho wenn er menschlich ist. Tolles Kapitel ***** von mir.
Von:  Teilchenzoo
2013-07-23T13:39:43+00:00 23.07.2013 15:39
Ich sehe die Katzenanteile in ihm. Da war auch immer jemand ganz bockig, wenn er nicht ins Bad hinterherdurfte ^^° ... und er ist sich SEHR bewusst, was seine Nacktheit bei Tamara bewirkt.
Von:  russia-honey
2013-07-23T11:05:19+00:00 23.07.2013 13:05
Sowas hab ich mir gedacht. Es ist ja auch echt schwer sich einem 'Menschen' gegenüber genauso wie bei einem riet zu verhalten.
Tolles Kapitel ;-)


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