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I Hate You!?

von

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Until time's ending

Gil hechtete über den Rasen. Alice war nicht im Turm gewesen, als er dort angekommen war! Wo konnte sie hin sein? Panisch blickte er sich um; links, rechts. Nirgendwo war sie zu sehen. Der Schwarzhaarige rannte immer weiter über das Gelände.

„Jack!“

Das war ihre Stimme! Gilbert blieb ruckartig stehen und schoss in die Richtung davon aus der er ihre Stimme gehört hatte.

„Jack!“

Gil konnte sie bereits sehen. Sie rannte weiter, einen Stoffhasen im Arm haltend und änderte nun die Richtung. Verdammt! Gilbert folgte ihr noch ein Stück bevor er stehen blieb.

„Du ungezogenes Mädchen. Bist du mir etwa gefolgt?“, der Vessalius strich ihr über den Kopf. Keuchend stand Gil an einer Säule und beobachtete dies. Die beiden unterhielten sich. Jack machte eine Handbewegung die andeutete, dass Gil gehen konnte, was er auch tat. Etwas außer Atem warf er sich ins Gras. Er lag öfters im Garten. Es war ruhiger hier und die anderen Bediensteten nervten hier weniger.

Vincent verließ soeben das Gebäude, als er seinen Bruder herumliegen sah.

„Gil!“

Freudig lief der blonde Junge auf den im Gras liegenden zu. Jedoch hatte Gilbert ihn wohl nicht ein mal bemerkt, denn er blickte weiterhin in den Himmel. Er dachte nach. Das konnte Vincent von seinem Gesicht ablesen. Nur … worüber dachte sein älterer Bruder nach? Er trat auf ihn zu.

„Gilbert …?“

Der Schwarzhaarige wandte den Kopf leicht und blickte ihm in die verschiedenfarbigen Augen. Eigentlich wollte er ja fragen was er dachte, jedoch setzte Vince sich einfach zu ihm ins Gras. Eine Weile schwiegen sie sich an.

„Gilbert? Hast du irgendwas?“, traute sich der Jüngere nun doch zu fragen. Verwundert blickte sein Bruder in seine Richtung.

„Was sollte ich denn haben?“

„Du verhältst dich in letzter Zeit seltsam.“

Der Schwarzhaarige schwieg. Seltsam?
 

Seit dem Vorfall mit Alice' Stofftier traute sich Gilbert nicht mehr zu ihr hinauf. Er blieb unten am Treppenabsatz sitzen und vertrieb sich die Zeit damit in die Erde zu zeichnen oder sich sonst zu beschäftigen. Eines Morgens jedoch, als er zu Alice' Turm ging, kam gerade jemand heraus.

„Glen-Sama?!“, entfuhr es Gil und er blieb wie angewurzelt stehen. Glen blickte in seine Richtung und hob die Hand zum Gruß.

„Gilbert.“

„Was macht Ihr hier, Master?“

„Ich war Alice besuchen.“, der Braunhaarige blickte zurück, „Sie scheint etwas zu bedrücken, meinte Jack und ich wollte mich selbst davon überzeugen. Ich hab gehört du gehst jetzt auch öfters zu ihr...?“

„J-Ja. Ich bin gerade auf dem Weg zu ihr.“, stammelte Gilbert.

„Na dann...“

Glen ging an ihm vorbei, zurück in Richtung Haus. Gil blickte zum Turmfenster hinauf. Keine Alice, die am Fenster stand. Niemand der ihn böse von dort anstarrte. Er seufzte. Vielleicht hatte Jack ja Recht. Vielleicht war sie einsam, vielleicht sollte er wirklich mehr Zeit mit ihr verbringen. Und vielleicht nur vielleicht möglicher Weise, war sie auch keine SO schlechte Person. Für diesen Gedanken wollte er sich selbst Ohrfeigen. Schritt für Schritt kam er dem Turm näher. Gilbert setzte einen Fuß auf die erste Stufe und hielt ein letztes Mal inne bevor er sich zusammenriss und die Stufen hinauf stieg. Er schaute vorsichtig in den Raum. Alice stand vor ihrem Stofftierregal. Leise trat der Schwarzhaarige nun ein und traute sich nicht etwas zu sagen. Sie würde ihn doch wieder rausschmeißen. Jedoch schien sie ihn bemerkt zu haben und wandte sich zu ihm um. Ihre Blicke trafen sich. Nervös blickte Gilbert in ihre violetten Augen und hoffte, dass sie ihn nicht mit irgendetwas bewerfen oder ihn wieder schlagen würde.

„Du bist wieder da.“

Diese paar Worte. Es war keine Bitterkeit oder Wut darin zu hören, Gil meinte auch den Ansatz eines Lächelns auf ihrem Gesicht zu sehen.

„J … Ja. Ähm …“

Er wusste nicht was er sagen sollte und schaute beschämt zur Seite. Alice ging derweil zum Fenster und setzte sich auf die Fensterbank, dabei hinaus schauend. Gilbert folgte ihr, ohne wirklich zu wissen warum und blieb neben ihr stehen. Draußen schien die Sonne und der Wind strich über die Bäume hinweg, sodass die Blätter leise raschelten. Gil beobachtete, wie Alice die Augen schloss und er Wind ihre Haare etwas zur Seite wehte. Sonnenlicht drang kaum herein, so war es auch mit dem Wind. Nur hier am Fenster konnte sie einen Blick auf ihre Umgebung erhaschen und ein wenig von fühlen, wie es sich anfühlte … Gilbert wusste nicht warum … aber in seinen Augen wirkte Alice nicht mehr so sehr gemein oder böse. Ein kleines Lächeln schlich sich auf sein Gesicht, als er sie anblickte. Hässlich war sie auch nicht. Sie war älter als er, das konnte man auch sehen. Der Schwarzhaarige wusste nicht wie lange er schon neben ihr stand und sie anblickte, als sie irgendwann den Kopf in seine Richtung wand. Erneut trafen sich ihre Blicke. Violett traf Gold.

„Kleiner Diener … weißt du.“, begann Alice und legte den Kopf etwas schief, „Ehrlich gesagt bin ich froh, dass du noch ein mal wieder gekommen bist.“

Gilbert spürte wie ihm etwas Blut ins Gesicht stieg, als er sie weiterhin unvermittelt anblickte. Alice lächelte ihn an. Lächelte ihn freundlich und warm an! Er hatte ihr an den Haaren gezogen, war stets unhöflich zu ihr gewesen, hatte sie verletzt. Und dennoch lächelte sie wegen ihm. Auch sie war nicht immer so lieb gewesen, hatte seinen Bruder beleidigt und war ihm mit der gleichen Abneigung begegnet, hatte ihn geschlagen! Jetzt wo er so darüber nachdachte … „Was machst du denn da unten?“ Sie hatte ihn fragend angesehen. Nur hatte ihr Blick sich durch seinen eigenen verfinstert. Sie hatte gar nicht streiten wollen! Gilbert merkte wie sich auch seine Mundwinkel hoben und er zurück lächelte.

„Ich werde auch morgen wieder da sein. Und den Tag danach, und den danach.“

„Und auch danach?“

„Jeden Tag. Bis die Zeit stehen bleibt.“

Alice lachte und so auch der Schwarzhaarige.

Keiner von beiden hatte den blonden Schopf bemerkt, der sich nun wieder entfernte.



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