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I Hate You!?

von

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Not Alice

„Ich hätte da einen Auftrag für dich.“

„Wirklich, Master?“

„Ich möchte dass du auf Alice aufpasst.“
 

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Verwundert blickte Gilbert seinen Master an.

„Aufpassen …?“, fragte er nach.

Jack nickte.

„Sie ist einsam. Und da ich manchmal mit ihr den Turm verlasse, besteht die Möglichkeit, dass sie allein geht und erwischt wird.“

Dann hättest du das wohl nicht machen sollen, Master.

„Dazu kommt … ich befürchte, dass ihr etwas passiert.“

„Aber ich bin Euer Diener. Ich kann Euch doch nicht wegen ihr vernachlässigen.“

„Ich hätte auch Vincent gefragt nur … hehe, ich glaube dass du besser dafür geeignet bist.“

„M-Master … ich …“

„Ja?“

Ich hasse Alice. Gilbert wollte es wirklich aussprechen, nur … er konnte sich doch nicht seinem Master widersetzen! Deswegen nickte er einfach mit einem falschen Lächeln und stimmte zu. Jedoch war er alles andere als begeistert.
 

Zögerlich trat der Schwarzhaarige die Stufen hinauf. Er wollte nicht zu ihr! Am liebsten wollte er wegrennen. Oben angekommen warf er einen Blick in ihr Zimmer. Sie saß allein auf dem Boden, starrte ins Leere und streichelte in Gedanken versunken eine Katze. Deren Fell war dunkelbraun fast schwarz. Die Brünette summte leise ein Melodie vor sich hin. Gil betrachtete sie. Wenn sie so da saß hätte er fast vergessen, was für eine grässliche Person sie doch war. Alles was an einem anderen Menschen schön wäre, war an ihr schlecht! Sie war nicht das liebe Mädchen, was er vor sich sah. Sie war Alice. In diesem Moment schaute besagte Alice auf und schaute ihn direkt an. Gilbert zuckte kurz zusammen, bevor er widerwillig ganz eintrat. Sie starrten einander an. Dies nicht gerade freundlich.

„Machst du irgendwas?“, durchbrach Gil schließlich die Stille.

Verwundert hob die Brünette eine Augenbraue.

„Was?“

„Ob du irgendetwas machen willst, oder so was. Ich soll hier ja nur rum stehen und gucken, dass du keinen Scheiß baust.“

Schweigen. Alice blickte den Boden an und ihre Hand ruhte auf dem Rücken der Katze. Gilbert mochte keine Katzen. Ein mal hatte ihn eine gekratzt, als er noch klein gewesen war. Gil stand nur da und blickte Alice an, die immer noch keine Anstalten machte zu antworten. Er schaute sich das Regal voller Puppen und Plüschtiere an. Sie starrten auf ihn herab mit ihren glasigen Augen. Erbarmungslos. Seelenlos. Ein unangenehmes Gefühl von diesen Teilen angestarrt zu werden.

„Sag mir, kleiner Diener.“, riss ihn die Stimme der Brünetten aus den Gedanken, sodass er zu ihr schaute, „Was soll ich hier schon groß machen, hm?“

Der beleidigte Ausdruck in ihren Augen, die Boshaftigkeit und die Abneigung, die er darin las ließen ihn kurz Gewissensbisse haben. Jedoch schüttelte er diese ab und blickte sie genauso böse an.

„Woher soll ich wissen, womit du deine Zeit verbringst?“

Der restliche Tag verging damit, dass die beiden sich anschwiegen. Gilbert stellte fest wie langweilig und einsam es doch in diesem Turm war. Hier verbrachte sie jeden Tag? Nichts tuend?
 

Den Rest der Woche verliefen die Tage genauso. Manchmal gab es einen kurzen Wortwechsel, ein böses Anstarren und beleidigtes Schweigen. Gil bemerkte, dass sein Bruder manchmal um den Turm herumschlich. Länger hatten die Brüder kein Wort mehr gewechselt; der Schwarzhaarige sah Vince immer weniger. Ob er wohl sauer auf ihn war? Vielleicht sollte ihn darauf ansprechen. An diesem Tag war Gilbert gerade auf dem Weg zu Alice' Turm. Wieder ein mal hatte er nicht die geringste Lust zu ihr zu gehen. Es würde doch wieder gleich ablaufen … er stieg die Treppe hinauf und trat einfach ein. Sein gleichgültiger Blick huschte durch den Raum. Alice hockte auf dem Boden. Ihr Körper bebte und ein leichtes Schluchzen drang an seine Ohren. Sie … weinte? Warum das denn?

„Ähm …“, machte er auf sich aufmerksam. Sie wandte sich nicht um. Die Katze, welche sonst immer bei ihr war, lag auf ihrem Bett und schlief. Gilbert hob eine Augenbraue und trat auf sie zu.

„Hey.“

Er wollte sich neben sie hocken, jedoch schubste sie ihn von sich.

„Geh weg!“, schrie sie ihn an. Der Schwarzhaarige blickte sie perplex an. Wut und Trauer stand in ihrem Gesicht geschrieben. In ihren Händen hielt sie etwas, was man kaum noch identifizieren konnte. Es war … anscheinend weich und eine Menge Watte quoll daraus hervor.

„Sag nicht du weinst, weil deine Katze so ein dummes Stofftier kaputt gemacht hat?“, fragte Gil grob.

Alice ließ die Überreste auf den Boden fallen und sprang auf. Gil wusste nicht wie ihm geschah, als die Brünette den Abstand zwischen sich und ihm verringerte und wütend einen Arm hob. Er hörte ein Klatschen und keine fünf Sekunden später wurde seine Wange warm. Nicht nur warm, sie brannte regelrecht. Sein Kopf war leicht nach rechts gelehnt und er starrte auf den Boden. Langsam glitt sein Blick zu ihr hinüber.

„Das war nicht der Kater! Das war dein ach so lieber Bruder!“, schrie sie ihn an und wieder rollte eine Träne über ihre Wange.

Vince …? Vincent sollte das gemacht haben? Gil konnte nicht wirklich verstehen, warum sie wegen dem einen alten Ding weinte, er konnte es wirklich nicht!

„Warum weinst du überhaupt? Das ist doch bloß ein Stück Stoff.“, meinte er weiterhin. Alice starrte ihn zuerst geschockt und dann wütend an.

„Dieses Stück Stoff ist einer meiner einzigen Freunde gewesen!“, während sie weiterhin laut auf ihn einredete wurden ihre Wangen von immer mehr Tränen benetzt, „Ich habe nur die Katze und diese 'Stücke Stoff' abgesehen von Jack! Was wäre wenn ich deinem Bruder die Hände abschneide?! Es ist doch nur etwas Fleisch!“

„In den Teilen da ist kein Leben!“, schrie Gilbert zurück. Wieder sagte sie etwas gegen seinen Bruder! Das war doch wohl die Höhe! Ein wenig bereute er es doch, dies gesagt zu haben, als er merkte wie sich der Gesichtsausdruck des Mädchens immer mehr zu Verletzung änderte.

„Geh.“, sagte sie leise.

Gilbert reagierte nicht.

„Geh! Raus hier!“, Alice' Körper bebte und ihre Stimme schwankte.

Der Junge wandte sich um und verließ ohne ein weiteres Wort den Turm. Mit gemischten Gefühlen setzte er sich auf die unterste Stufe – er hatte ja eigentlich die Aufgabe auf sie aufzupassen, da konnte er nicht einfach abhauen. Er stützte sein Gesicht auf seine Hände. Was dachte sie sich dabei über seinen Bruder zu reden wie es ihr passte? Er liebte seinen Bruder. Langsam drangen ihre Worte doch zu ihm durch. Ihre einzigen Freunde? Sie war immer allein. Hatte nur Jack als menschlichen Freund. Auf gewisse Weise tat sie ihm doch leid. Aber trotzdem konnte und wollte er sie nicht mögen.
 

Vince lag im Garten unter einem Baum. Er hatte die Augen geschlossen und ließ seine Gedanken schweifen. Was hatte Gilbert in letzter Zeit immer bei Alice zu suchen? Das war wohl der Hauptgedanke. Sie sahen sich ja gar nicht mehr! Alice wollte ihm Gil wegnehmen! Sie wollte ihm Jack und Gil wegnehmen! Alles was er brauchte wollte sie ihm nehmen! Aber das würde er nicht zulassen. Auf keinen Fall. Eher zerstach er all ihre Spielzeuge, als ihr Gil zu überlassen. Sein Bruder gehörte ihm! Vincent hörte einen kleinen Zweig knacken. Inzwischen erschreckte er sich gar nicht mehr.

„Komm doch her.“, sagte er und öffnete ein Auge. Das weißhaarige Mädchen tauchte hinter dem Baum auf und blickte ihn an. Vince schaute zurück. Sie war wirklich IMMER da. Aber auch dies mal schien sie keine Reaktion auf seine Worte zu zeigen. Als könnte sie ihn gar nicht hören. Ein Seufzen verließ die Kehle des Blonden. Wir ging man mit jemandem um, der einem gar nicht zuhörte und nicht mit ihm sprach? Er beschloss es noch ein mal zu probieren.

„Du kannst ruhig zu mir kommen. Ich tu dir schon nichts.“

Das Mädchen schaute ihn weiterhin an. Langsam, ganz zaghaft traute sie sich hinter dem Baum hervor und trat zögerlich auf ihn zu. Sie ließ sich neben ihm im Gras nieder. Stocksteif saß sie da und schaute ihn an. Als würde sie sichergehen gleich wieder zu flüchten. Vincent sagte nichts weiter dazu und schloss wieder die Augen. Genoss die Stille, den leichten Wind der das Gras ihn kitzeln ließ. Das Mädchen wurde immer zutraulicher. Vor kurzem hatte sie gar nicht auf ihn reagiert und jetzt saß sie schon neben ihm. Sie machten Fortschritte. Irgendwie wollte er wissen wer sie war und wie sie war. Jedoch verbannte er alle Gedanken aus seinem Kopf und genoss den Moment.

„Vince!“

Der blonde Junge öffnete die Augen. Das weißhaarige Mädchen war verschwunden und er hörte Schritte auf sich zu kommen.

„Gil!“

War sie etwa wegen Gilbert gegangen? Hatte sie etwas gegen ihn? Vincent erhob sich aus dem Gras und lächelte seinen Bruder an. Wenn sie seinen Bruder nicht mochte, mochte Vincent sie nicht. Ganz einfaches Prinzip. Gilbert blickte ihn eine Weile mit einem undefinierbaren Blick an.

„Hast du irgendwas?“, Vince legte den Kopf schief.

Schließlich schüttelte der Schwarzhaarige den Kopf.

„Nein, es ist nichts.“

Der Blonde bekam ein Lächeln zu sehen. Er wusste irgendetwas hatte sein Bruder und er war sich einigermaßen sicher, dass es etwas mit Alice zu tun hatte. Was hatte Gil eigentlich immer bei ihr zu suchen?! Wieder war dieser Gedanke aufgetaucht. Sollte er ihn einfach gerade heraus fragen? Vincent verwarf diesen Gedanken. Gilbert würde es ihm schon selbst sagen. Und bis dahin zerstückelte er einfach wieder die Sachen von Alice.


Nachwort zu diesem Kapitel:
ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen °-°
Gilbert's Katzenphobie wird noch etwas ausgeprägter, erwähne ich schon mal xD
Wenn jemand Kritik äußern oder mir Tipps geben möchte, kanner dies gerne tun, ich werd niemanden umbringen ^-^ Im Gegenteil ich würd mich drüber freuen. Wie auch immer, es wird weiter gehen û.û
LG Alice Komplett anzeigen

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