Hoppla, jetzt hätt ich doch fast vergessen, meine üblichen zwei Kapitel hoch zu laden! Weiß zwar nicht, ob es nächste Woche bei Verkaufte Seelen auch noch so schnell geht, aber von Erkenntnis hab ich noch ein bisschen was!
Mir schwirrt schon wieder ein neues Projekt durch den Kopf, aber ich glaube das lege ich auf Eis, bis wenigsten die zwei kürzeren Storys zu Ende sind, sonst bekomme ich einen Knall! Bloß blöd, dass mir ständig Handlungsabläufe von der neuen Story durch den Kopf gehen! Wenn ich doch nur einmal abschalten könnte!
Muss mich wohl doch endlich dem Phönixorden widmen, dann bin ich abgelenkt!
Diesmal wirds haarig für den guten Draco!
Viel Spaß! Und über ein paar mehr Kommis würde ich mich auch malö wieder freuen. Denen die immer fleißig sind danka, danka danka!...baut mich auf, wenn ich vor der nächsten Krise stehe!
Bye KimRay!
// 13 //
Draco lag in seinem Bett im Slytherinschlafsaal und starrte den Himmel seines Bettes an. Heute hatte er Creevy endlich seine lang ersehnte Chance gegeben, doch er hatte feststellen müssen, dass es nicht das war, was er erwartet hatte.
Der verdammte Gryffindor hatte nicht die Spur Charakter und er fragte sich, was er überhaupt in diesem Haus zu suchen hatte. In seinen Augen würde Creevy besser zu den verweichlichten Hufflepuffs passen. Das Problem war, dass es im Moment besser als gar nichts war, denn Potter spielte tatsächlich den coolen und hing ständig mit dieser verdammten Granger zusammen. Das einzig amüsante daran war, dass das Weasley gar nicht zu schmecken schien.
Malfoy hätte ihm sagen können, dass er sich da gar keine Gedanken machen musste, doch so weit war er noch nicht. Er wollte Potter noch immer in die Knie zwingen, aber leider hatte sich bis jetzt keine Gelegenheit ergeben. Die meiste Zeit paukte er mit Granger in der Bibliothek und holte den Stoff nach, den er versäumt hatte.
Draco hatte nicht übel Lust, ihm wiedermal eine Nachhilfestunde in Zaubertränke zu verpassen, doch dazu musste er ihn erst mal allein erwischen.
Abrupt stand er auf und zog sein Hemd wieder über. Creevy hatte wissen wollen, wann er ihn das nächste Mal treffen konnte. Er würde ihm den Gefallen tun und ihn gleich nach dem Abendessen abfangen. Wo man die Gryffindors am besten erwischte, wusste er ja inzwischen.
* * *
"Verdammt, jetzt habe ich es doch tatsächlich liegen lassen!"
"Hör auf so einen Lärm zu machen, Harry!" Ron, hinter dem Vorhang seines Bettes verborgen, maulte verschlafen. "Was hast du vergessen?"
"Die Hausarbeit von McGonagall liegt noch in der Bibliothek!...Schlaf weiter!" Harry zog sich seinen Pulli wieder über. Obwohl es schon Ende März war und der Frühling sich langsam ankündigte, war es noch immer verdammt kalt im Schloss, doch er musste seine Arbeit holen. Möglicherweise fand er sie morgen nicht mehr vor.
"Lass dich nicht erwischen!"
"Du sollst pennen, Ron!" Er hörte Ron leise murren und grinste. Seinem Freund passte es gar nicht, dass er mit Hermione so gut auskam, seit diese wusste, dass sie Harry kein Kopfzerbrechen bereitete.
Er hastete aus dem Schlafsaal. Ron hatte Recht. Erwischen lassen durfte er sich wirklich nicht. Nur zehn Minuten später öffnete er so leise wie möglich die Tür zur Bibliothek. Er hatte schon beim zusammenpacken seiner Sachen den Eindruck gehabt, dass sein Stapel Pergamentrollen zu klein war. Vermutlich war die Arbeit unter den Tisch gefallen. Hastig suchte er den Fußboden ab und fand die Rolle unter der Bank. Zum Glück war noch kein Hauself da gewesen um sauber zu machen.
Eilig machte er sich auf den Rückweg in den Gryffindorturm. Es war Zeit, dass er zum Schlafen kam. Hermione konnte einen wirklich stressen, wenn es um Hausaufgaben ging. Ron würde es auch nicht schaden, sich von ihr helfen zu lassen, aber Ron war eifersüchtig und wieder musste er bei diesem Gedanken grinsen. Die Wahrheit über seine Gefühle, machte es Hermione wirklich leicht.
Er wollte gerade die Tür zum letzten Korridor öffnen, als eine Hand aus dem Schatten hervor schoss und ihm den Weg versperrte.
Harry musste nicht fragen, wer ihm da im Weg stand.
Draco grinste ihn süffisant an und meinte:
"Was für ein dummer Zufall!" Harry hob das Kinn noch ein wenig höher und sah ihn kalt an, obwohl sich sein Herzschlag um das doppelte erhöht und sein Magen sich zu einem Klumpen verformt hatte. Irgendwann hatte das passieren müssen.
"Hast du dich verlaufen?" Er klang fast ein wenig spöttisch und fragte sich gleichzeitig, ob Malfoy auf ihn gewartet hatte. Irgendwie konnte er sich das nicht vorstellen.
"Das weniger, aber sich bietende Gelegenheiten muss man nutzen!" Mit einer schnellen Bewegung hatte Malfoy ihn in den Schatten befördert und versperrte ihm mit seinen Armen den Fluchtweg.
Harry spürte das vertraute Kribbeln im Magen. <REISS DICH ZUSAMMEN!>
Malfoys Atem streichelte seine Wange.
"Immer noch so cool, Potter?...Interessantes Spiel, das muss ich schon sagen!...Wie wär's mit ein wenig Nachhilfe in Zaubertränke!...Ich wette das kann ich besser, als Granger!"
Er bluffte. Daran hatte Harry keinerlei Zweifel, doch ihm fiel ein, dass er Snape hätte fragen sollen, was passieren würde, wenn er dieses Gift erneut bekam.
Malfoys Rechte schob sich inzwischen um seine Taille.
"Lass das!" Seine Stimme klang sehr viel ruhiger, als er sich fühlte. Immerhin würde Malfoy nicht sofort merken, dass er ihn noch immer aus dem Takt brachte.
"So kenn ich dich ja gar nicht!" Harry sparte sich die Antwort, denn diesmal würde seine Stimme vermutlich doch zittern. Malfoy senkte den Kopf und er spürte seine Lippen in seiner Halsbeuge. Mit aller Macht hielt er sich unter Kontrolle. Wenn er das durch stand hatte, er eine winzige Chance. Das wusste er. Doch das war verdammt schwer, denn Hitze durchflutete sofort seinen Körper.
Scheinbar lässig lehnte er an der Wand und zeigte keine Reaktion, obwohl er sich zwingen musste, die Hände da zu lassen, wo sie waren. Er wollte nichts mehr, als sich wieder darauf einzulassen.
Draco stellte fest, dass er froh war, sich schon abreagiert zu haben, denn der Umstand, dass Potter völlig kalt blieb, frustrierte ihn. Er hob den Kopf und sah ihn wieder an.
"Denkst du wirklich dass ich dir das abnehme?...Du hast Glück, dass ich heute schon meinen Spaß hatte, sonst wärst du fällig!" Abrupt wandte er sich ab und verschwand.
Harry blieb völlig am Ende zurück. Er stellte fest, dass Malfoy ihn trotzdem erwischt hatte, denn die Frage, woher er kam ließ ihm keine Ruhe. Der Eindruck, dass er völlig ausgepowert gewesen war, hatte also nicht getäuscht. Mit einem bitteren Geschmack im Mund, öffnete er die Tür und machte sich wieder auf den Weg zum Portrait.
Die fette Dame war nicht begeistert, ihn jetzt noch zu sehen, doch das war ihm gleichgültig. Er verschwand in den Schlafsaal, zog sich aus und rollte sich dann unter seiner Bettdecke zusammen.
Es mochte sein, dass er einen kleinen Sieg davon getragen hatte, doch leider schmeckte es trotzdem bitter nach Niederlage.
* * *
"Bin gespannt, was er uns heute wieder unterjubelt!" Ron knallte unwillig seine Tasche auf den Tisch und rutschte neben Harry in die Bank.
Sie hatten Zaubertränke und Snape legte in letzter Zeit wenig Wert auf Referate. In jeder Stunde ließ er sie aus dem Stehgreif und ohne Vorbereitung einen neuen Trank brauen und testete ihn an jedem zweiten seiner Schüler. Selbst seine Slytherins ließ er nicht ungeschoren davon kommen. Er war launischer denn je.
"Was regst du dich auf?...Ich darf mich wieder auf einen versauten Trank von Malfoy freuen. Wetten heute bin ich wieder dran?" Snape hatte ihn schon zweimal mit einem Gegengift in der Hand einen der Tränke testen lassen, die Malfoy wie immer unbrauchbar machte.
Seit ihrem letzten Zusammentreffen hatte er ihn in Ruhe gelassen, doch statt darüber froh zu sein, machte Harry sich Gedanken, mit wem er sich bei Laune hielt. Es war nichts darüber zu hören und das fand er sehr ungewöhnlich, mal ganz davon abgesehen, dass es ihm leider arg zusetzte. Der Gedanke möglicherweise eifersüchtig zu sein gefiel ihm gar nicht, doch er schaffte es nicht, sich das Gegenteil einzureden.
"Legen sie ihre Bücher weg! Heute habe ich ein ganz besonders nettes Rezept für sie!" Von den Gryffindors war leises Stöhnen zu hören. "Die üblichen Gruppen und ich kann heute jedem nur raten alles richtig zu machen, denn sonst könnten sie vielleicht ihr blaues Wunder erleben. Für diesen Trank gibt es kein Gegenmittel! Ein Gegengift würde die Wirkung nur verstärken!" Nehmen sie die Zutaten heraus, die an der Tafel notiert sind, was sie nicht haben, bekommen sie von mir!"
Im Klassenzimmer entstand Unruhe, als sich die unglücklichen Gryffindors zu den ihnen am Schuljahresanfang zugewiesenen Partnern von den Slytherins setzten. Harry ließ seine Tasche neben Malfoys Tisch auf den Boden fallen und schob sich betont lässig auf seinen schon vertrauten Platz.
Malfoy beachtete ihn nicht. Bei Snape tat er das nie. Er war dabei die Zutaten aus seinem Vorrat zu holen und stellte fest, dass sie ihm irgendwie bekannt vorkamen.
Harry, sich klar darüber, dass er wie üblich den Laufburschen spielen sollte stand wieder auf, um den Rest von Snape zu holen. Der Lehrer sah ihn dabei sehr aufmerksam an, schwieg jedoch, als er zusammensuchte, was sie noch brauchen würden. Er fragte sich, ob Potters Nase ihm sagen würde, worum es diesmal ging.
Unwillig stellte er die restlichen Zutaten auf den Tisch und setzte sich wieder. Er würde keinen Finger rühren, um Malfoy dabei zu helfen, wiedermal Mist zu bauen. Was ihn dabei seit einiger Zeit wunderte, war, dass Snape dazu gar nichts mehr sagte.
Malfoy kippte inzwischen entgegen aller Anweisungen an der Tafel wahllos die Zutaten in den Kessel.
Harry begann nervös mit seinem Zauberstab zu spielen und hoffte, diesmal doch nicht das Opfer dieses Trankes zu werden, doch irgendwann kam ihm etwas anderes zu Bewusstsein.
Der Geruch war sehr schwach und kam garantiert nicht aus ihrem Kessel, doch er kannte ihn.
Er kannte ihn sehr genau. Der Zauberstab klackte noch ein wenig heftiger auf den Tisch und stob kleine, weiße Funken.
Das war der Trank, den Snape ihm zur Neutralisierung seines verhängnisvollen Selbstversuches gegeben hatte. Besorgt warf er Malfoy einen Blick aus dem Augenwinkel zu und fragte sich, ob er es merkte.
Draco war inzwischen klar geworden, woher er die Zutaten kannte, doch es waren drei dabei, die er nicht verwendet hatte und darum machte er sich keine Sorgen. Außerdem würde garantiert eh wieder Potter mit dem Testen dran sein.
Er betrachtete den blubbernden Inhalt seines Kessels, der ganz und gar nicht so aussah, wie er sollte und sinnierte über Potters Verhalten nach.
Seit ihrer letzten Begegnung hatte er keinen weiteren Versuch gemacht, ihn rumzukriegen, denn die Kälte, mit der er ihm begegnet war, hatte ihm gar nicht geschmeckt.
Er schaffte es tatsächlich noch immer, sich jegliche Reaktion zu versagen. Die Coolness, die er ihm gegenüber seit seiner Rückkehr an den Tag legte, behielt er eisern bei.
Draco konnte ja nicht ahnen, dass Harry der andere Weg zu heftig gewesen war, als dass er es noch einmal riskieren konnte, so abzusacken. Die ganze Zaubertrankstunde spielte sein Platznachbar mit dem verdammten Zauberstab und produzierte kleine weiße Fünkchen, die ihn nach und nach zur Weißglut trieben.
Langsam begann ihn diese Sache aufzuregen. Creevy mochte als Abwechslung gerade so taugen, doch er festige Malfoys Entschluss, dass was er wirklich wollte zurückzubekommen immer mehr.
"Schon fertig, Mister Malfoy?...Das siehst mir aber gar nicht so aus!...An ihrer Stelle würde ich das überprüfen!" Snape war an ihrem Tisch erschienen, doch er sah nicht Malfoy, sondern Potter an, der offensichtlich besorgt war. Ein kaltes Grinsen erschien auf seinen schmalen Lippen und Harry fragte sich, ob er ihn einem weiteren Test unterziehen wollte. Die Vorstellung, dass das möglicherweise vor der ganzen Klasse geschah, gefiel ihm gar nicht.
"Viel Spaß, kann ich da nur sagen!", zischte Malfoy ihm spöttisch ins Ohr, als Snape weiter gegangen war. Er dachte gar nicht daran, noch etwas an dem Trank zu verändern. Potter konnte gar nicht genug leiden.
Harry zeigte keine Reaktion. Er fragte sich nur noch, ob Snape ihn letztendlich doch vor allen bloß stellen wollte. Er wusste, dass ihm das zuzutrauen war. Im Grunde konnte er froh sein, dass Malfoy den Trank unbrauchbar gemacht hatte. Da war es ihm doch dreimal lieber tot zusammenzubrechen, als auch nur im Entferntesten so zu reagieren, wie er es auf der Isolierstation getan hatte, vor allem, wenn das Objekt der Begierde direkt neben ihm saß.
"Wie ich sehe sind alle fertig!" Snape hatte noch einmal alle Kessel inspiziert und gesehen, dass Malfoy wieder einmal der einzige war, der Mist gebaut hatte. Inzwischen hatte er die Klasse trotz solcher Nieten wie Longbottom und Weasley so weit, dass sie jeden Trank hinbekam.
"Wie immer wird jede Gruppe testen! Wir haben Freitag und der Unterricht ist für diese Woche vorbei! Also wird es kein Problem sein, wenn einige von ihnen für die nächsten vierundzwanzig Stunden außer Gefecht gesetzt werden!...Ich sage es noch einmal! Versuchen sie es nicht mit einem Gegengift! Es gibt keins!...Die Wirkung wird möglicherweise sogar verstärkt!...Es hat keinen Sinn sich dagegen zu wehren! Dazu ist der Trank zu stark!...Einigen von ihnen wird er möglicherweise die Augen öffnen, wenn sie das wollen!...der Rest wird für einige Zeit ein kleines Problem haben!...Gut...wen nehmen wir!...Auf jeden Fall Weasley!" Harry hörte Ron stöhnen und hatte vollstes Verständnis. "Nott, Crabbe, Brown, Finnigan, Thomas, Parkinson... Patil...Zabini..und...ja...Potter, natürlich!" Harry schloss schockiert die Augen.
Hatte er es nicht geahnt?
"Ach...Halt, nein...das Risiko ist mir doch etwas zu groß!...Diesmal sind sie dran, Mister Malfoy...und...", setzte er nach einer Pause hinzu, "nach der Farbe in ihrem Kessel zu urteilen, würde ich sagen, sie lassen sich etwas von Miss Granger geben, wenn sie noch eine Weile leben wollen! Außerdem wollen wir ja die gewünschte Wirkung erzielen!...Nicht wahr?"
Malfoys Blick traf Snapes und dessen eiskaltes Grinsen, gab ihm das Gefühl, dass gerade eine Falle zugeschnappt war.
