Zum Inhalt der Seite

What if ... ?

[ Ranmaru x Ai / Ai x Syo / Ranmaru/Reiji ]
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Move

„Ranmaru!“, hörte man am nächsten Morgen plötzlich aus dem Bad. Der Angesprochene lag noch in seinem Bett und wartete nur mehr darauf, dass Ai zurückkam. Doch stattdessen blickte dieser ein wenig sauer aus dem Bad und trat erst wenig später ein paar Schritte heraus. „Schau dir meinen Hals an!“

„Mh? Was soll damit sein? Beweist doch nur, wie gut ich bin und wie heiß unsere Nacht war“, grinste der andere, als wäre es das Normalste auf der Welt. Natürlich hatte er es absichtlich gemacht, Ai einfach als sein Eigentum markiert … egal, ob dieser nun noch mit Syo zusammen war oder nicht. Immerhin hatte sich der Türkishaarige in dieser Nacht absolut nicht anmerken lassen, dass er auch nur eine Sekunde gedanklich bei dem Blonden war.

„Ich muss morgen wieder arbeiten und Syo …“, setzte Ai an, seufzte stattdessen jedoch. Syo. Genau. Er hatte absolut keine Lust, Syo zu sehen, und auch immer noch keine Ahnung, was er tun sollte. Eigentlich hattte er sich nur von Ranmaru verabschieden wollen, doch jetzt? Jetzt wollte er nicht mehr gehen, wollte viel lieber bei Ranmaru bleiben, der noch immer grinsend auf dem Bett saß und sich über die Lippen leckte. Aber das war wahrscheinlich unmöglich. Es war doch nur eine Nacht … oder?

„Du solltest mit ihm reden oder mich vergessen“, meinte Ranmaru, der plötzlich aufgestanden war und Ai gegen die Wand drängte. „Letzteres fände ich allerdings nicht so schön, wenn ich bedenke, dass ich darauf verzichten müsste, deinen nackten Hintern hier vor mir zu haben.“ Mit diesen Worten ließ es sich der Ältere nicht nehmen, Ai in den Hintern zu kneifen, der zudem mit wenig Scham noch immer ohne Hose herumlief.

"Ich werde sehen", ging es dem Türkishaarigen durch den Kopf. Es bestand noch eine Chance, dass er Syo nicht komplett das Herz brach, doch das würde im Endeffekt nur bedeuten, Ranmaru wirklich hinter sich zu lassen. Wenn er es so betrachtete, dann war die Sache sowieso schon klar. Die Frage war nur, wo und wann würde er mit Syo Schluss machen und vor allem, was würde er ihm erzählen?

"Mhh … willst du mir dann nicht lieber noch ein paar deiner morgendlichen Tricks zeigen?", raunte Ai nun und drängte sein Becken gegen den anderen. Es brauchte wirklich nicht viel, um Ai zu erregen, vor allem, wenn es noch früh am Morgen war und die Person, die er am meisten begehrte, direkt vor ihm stand. Nackt, wohlgemerkt.

"Nicht, dass ich dein Einverständnis dafür bräuchte, aber gerne doch~", raunte Ranmaru zurück.

Aber ehe Ranmaru seine Hand wandern ließ, schellte die Klingel seiner Wohnung, was ihn doch kurz inne halten ließ.

"Fuck!", knurrte der Grauhaarige und wollte die Person, die vor der Tür stand, am liebsten in der Luft zerfetzen. Wer störte bitte an einem Sonntagmorgen? Ai für seinen Teil stöhnte nur genervt auf. Er hätte gern noch etwas Spaß gehabt, ehe er zurück musste, um mit Syo zu reden – doch das konnte er jetzt wohl auch vergessen. Nur Ranmaru selbst war es recht egal, ob jemand etwas von ihm wollte, als die Klingel erneut zu hören war. Immer wieder in kürzeren Abständen, bis es schließlich gar nicht mehr aufhörte.

"Ran ... ich glaube, es klingelt", merkte Ai dumm an, war es ja schließlich nicht zu überhören.

"Verdammte Scheiße, noch mal", fauchte Ran nun und ließ von dem Türkishaarigen ab, band sich ein Handtuch um die Hüften, das hinter Ai hing und machte sich auf den Weg zur Tür. Eines war sicher: Syo konnte es nicht sein und im Endeffekt blieb nur einer übrig, der wusste, wo er wohnte.

"Was willst du hier und was soll der Mist?", knurrte der Grauhaarige zeitgleich, als er die Tür öffnete. Er lag mit seiner Vermutung nicht daneben, als Reiji zum Vorschein kam und klatschnass vor ihm stand. Es regnete wohl schon wieder, obwohl es die ganze Nacht schon durchgeregnet hatte, was Ranmaru nur wusste, da er nach dem Sex mit Ai auf den Balkon getreten war, um eine Zigarette zu rauchen.

"Oi, RanRan", kam es von dem Braunhaarigen. Er lud sich selbst ein und betrat einfach die Wohnung. "Ich war grade in der Nähe, als es wieder angefangen hat, zu schütten", erklärte er dem anderen und tropfte auch noch Ranmarus Boden voll. "Heh~ hab ich dich geweckt?", stellte er noch zusätzlich fest, als er sich Ranmaru genauer ansah, der – von dem Handtuch einmal abgesehen – nackt vor ihm stand.

"Hast du nicht, geht dich auch nichts an. Also? Ich hab nicht ewig Zeit", antwortete Ranmaru und wollte schnell wissen, was Reiji wirklich hier wollte. Immerhin hatte er da noch ein Date in seinem Schlafzimmer.

"Sei nicht so gemein, RanRan", schmollte der Braunhaarige und sah sich kurz überlegend um. Eigentlich hatte er keinen besonderen Grund den anderen zu sehen. Er stand einfach noch auf Ranmaru und hoffte jedes Mal auf eine erneute Chance, ihn endlich komplett haben zu können. Der Sex reichte ihm in diesem Fall einfach nicht mehr.

"Reiji!", zischte Ranmaru ihn an, konnte er getrost darauf verzichten, dass Ai den anderen hier entdeckte.

"Willst du deinen alten Freund nicht ein bisschen aufwärmen? Es ist so kalt geworden und ich bin ... so feucht", grinste Reiji, erntete jedoch nur ein Kopfschütteln. Normalerweise lehnte Ranmaru so etwas nicht ab. Nicht, nachdem sich ihre Musikkarriere in Luft aufgelöst hatte. "Huh?!"

"Ranmaru", kam es nur plötzlich aus dem Schafzimmer und Ais Stimme war einfach zu erkennen. "Kommst du wieder oder ... soll ich mir selbst helfen?"

Diese Worte ließen Ranmaru doch breit grinsen, war ihm eigentlich egal, was Reiji dabei dachte. Dieser für seinen Teil machte nur große Augen. "AiAi?"

"Wie du siehst, bin ich beschäftigt. Nimm dir den Schirm dort", meinte Ran und deutete darauf, "und dann verschwinde wieder." Ais kleiner Monolog hatte Ranmaru das Wichtigste abgenommen, daher hielt er es auch nicht für nötig, sich noch weiter zu erklären, sondern verschwand wieder zurück ins Schlafzimmer, in dem Ai mehr als wartend auf dem Bett lag.
 

Inzwischen war es schon fast Nachmittag geworden, als Ai es endlich mal aus Ranmarus Schlafzimmer geschafft hatte, um nach seinem Handy zu suchen. Als er es endlich fand, konnte er sehen, dass er bereits 54 Anrufe in Abwesenheit hatte, die alle von Syo stammten. Seufzend tippte er ihm eine kurze Nachricht, in der stand, dass er sich mit ihm an ihrem gewohnten Ort treffen wollte, und steckte das kleine Ding zurück in seine Hosentasche.

"Sag mal, willst du mit meinem Oberteil gehen?", grinste Ranmaru, der ihm gefolgt war, nachdem er mit Duschen fertig war. Er hatte Ai früher aus der Dusche gelassen und ihm einfach eins seiner Oberteile überlassen, damit er endlich mal fertig wurde, da Ranmaru ihn sonst sicherlich nochmals vernascht hätte.

"Na ja, meins hast du gestern Nacht eingesaut. Ich kann schlecht nackt gehen", antwortete Ai, ging noch einmal zu dem anderen und hauchte ihm einen sehnsüchtigen Kuss auf die Lippen. "Ich muss jetzt mit ihm reden", fügte er noch leise hinzu.

"Mh", meinte Ranmaru, verschränkte die Arme und warf einen Blick nach draußen. Obwohl inzwischen einige Stunden vergangen waren, hatte es noch nicht zu regnen aufgehört, und den Schirm hatte Reiji tatsächlich mitgenommen. Aber zumindest war er verschwunden. "Ich würde dich ja hinfahren, aber auf meinem Bike wirst du noch nasser, als wenn du zur Bushaltestelle läufst", meinte er und strich sich durch die nassen Haare.

"Die Dusche hätte ich mir eigentlich sparen können, aber es ist sowieso besser, wenn ich nicht gleich mit dir dort auftauche", gab Ai von sich und machte sich auf den Weg zur Tür. Er hatte ein ungutes Gefühl im Magen und wollte gar nicht weitergehen. Es wäre alles viel einfacher gewesen, wenn er Syo einfach eine SMS geschrieben hätte, anstatt ihm jetzt unter die Augen zu treten. Nachdem er sich die letzten Stunden mit Ranmaru im Bett vergnügt hatte.

„Ich warte hier auf dich“, meinte Ranmaru noch und lächelte Ai tatsächlich hinterher. Obwohl es Ai nicht gesehen hatte, konnte er durch dessen Betonung deutlich heraushören, dass er lächelte … was er so selten tat.

Damit verließ er Ranmarus Wohnung auch endlich und machte sich auf den Weg zu dem Treffpunkt.
 

Syo wartete bereits im strömenden Regen vor den geschlossenen Toren ihrer alten Schule. Die beiden hatten diesen Ort damals als Platz für ihr erstes Date festgelegt, da sie sich immerhin dank des Direktors, Shining Saotome, kennengelernt hatten. Außerdem verband Syo eine Menge Erinnerungen an eine schöne Zeit damit und wollte sie gerne mit Ai teilen. Diesem zumindest zeigen, was es bedeutete, jemanden zu haben, der einen mochte. Immerhin hatte Syo mit Starish gute Freunde gefunden. Sein schwarzer Schirm war mit pinken Streifen verziert und verdeckte Syos Oberkörper komplett, da er mit dem Rücken zur Straße stand und nach oben in den dunklen Himmel schaute. Seit Stunden wollten die grauen Wolken nicht weichen und die Sonne schien heute komplett frei zu haben. Der Blonde seufzte, warf einen Blick auf seine Armbanduhr und drehte sich schließlich gerade um, als Ai zum Stehen gekommen war.

„Syo“, nannte Ai dessen Namen, blieb mit Abstand zu dem anderen stehen und war ein wenig außer Atem. Der Bus hielt am Wochenende nicht direkt vor der Schule, weshalb er komplett durchnässt den restlichen Weg hierher gerannt war.

„Oh Gott, Ai“, stieß Syo entsetzt aus, wollte gerade zu seinem Freund laufen, als dieser es jedoch durch ein abwehrendes Handzeichen verhinderte. Nein, er wollte nicht, dass er näher kam. Er wollte nicht, dass Syo die Knutschflecken von Ranmaru sah und dadurch erfuhr, was sie getan hatten. Ai wollte Syo keine Hoffnungen mehr machen.

„Ist alles in Ordnung? Du hast nicht abgenommen … ich hab mir schon Sorgen gemacht”, erzählte Syo, blieb jedoch ohne weitere Fragen auf der Stelle stehen.

'Kurz und schmerzlos', ging es Ai durch den Kopf und er ballte dabei seine Hände zu Fäusten.

„Syo, ich … es gibt da was“, setzte er an und wandte seinen Blick einen Moment lang ab.

„Mh? Hast du vergessen, den Flug zu reservieren?“, scherzte der Blonde, hatte er doch keine Ahnung vom Ernst der Lage. Er dachte eigentlich nur daran, dass Ai eine Woche früher fliegen würde und er selbst noch nichts für seine Reise geplant hatte. Eigentlich war das alles, woran er dachte. Sie würden endlich zusammenziehen, richtig zusammenleben und ein gemeinsames Leben aufbauen. Zumindest war das der große Plan. Doch je mehr Zeit verging, desto mehr bemerkte Syo, dass etwas nicht stimmte.

„Ai ...?“, hakte er noch einmal nach, beugte sich ein Stück nach vorn und war schon wieder in Versuchung, einfach nach vorn zu gehen, um ihn wieder bei sich spüren zu können.

„All must have gone well. The love which seemed perfect. Without waiting for tomorrow, fade out. There’s no certain things. You still have something in your mind …”, fing Ai plötzlich zu singen an. Seine Stimme war klar und noch immer so zart wie damals. Es war schwer gewesen, sich nach ihrem Karrierefall ein normales Leben aufzubauen, doch Ai zumindest hatte die Musik nie aufgegeben. Sie war immer noch in seinem Herzen. Er erwischte sich hin und wieder noch heimlich, wie er einen Song im Kopf hatte, schrieb die Lyrics jedoch nie auf. Das war nur ein verzweifelter Versuch, die Musik, die sein Leben geprägt hatte, zu vergessen.

„Ai“, wiederholte Syo dessen Namen, konnte er sich doch keinen Reim darauf machen.

„Ich hatte nicht vor, dich zu verletzten, aber … es ist Schluss“, meinte Ai plötzlich direkt. Er hatte noch ein komplettes Lied dazu im Kopf, doch es sollte unausgesprochen bleiben und für immer in seinem Herzen versiegelt.

Syo schüttelte den Kopf. Er schüttelte einfach nur den Kopf und als man einen lauten Donner am Himmel hörte, ließ er den Schirm fallen und konnte den Regen auf seiner Haut spüren. Er war kühl und bahnte sich seinen Weg durch die Klamotten, ließ sich nicht aufhalten und letztlich bildeten sich Tränen in Syos Augen, dessen Blick von einer Ungläubigkeit sprach, die unbeschreiblich war. Der Regen war laut und so hoffte er, sich zumindest verhört zu haben.

„Wiederhol das noch mal“, bat er den Anderen, da er mittlerweile spürte, wie sich der Regen mit seinen Tränen vermischte und man keinen Unterschied mehr sehen konnte.

„Das zwischen uns ist nicht richtig“, formulierte Ai es noch einmal und trat dabei einen Schritt zurück. „Ich will dir nicht mehr wehtun als nötig …“

„Warum?“, fragte Syo nach, ging mit langsamen Schritten auf den anderen zu. „Warum? Was hab ich falsch gemacht? Wir wollten doch ...“, führte er fort, war letztlich vor Ai angekommen und klammerte sich an dessen Oberteil … an das von Ranmaru. Syo realisierte es zu Beginn nicht. Es kam ihm zwar nicht bekannt vor, aber er bemerkte erst jetzt, dass es ihm zu groß sein musste.

„Lass“, meinte Ai, war er doch unfähig, ihn von sich zu drängen. Es war immerhin eine lange Zeit, in der sie diese Nähe miteinander geteilt hatten.

„Ai … warum?“, wiederholte er wie eine kaputte Schallplatte.

Der Türkishaarige atmete tief durch, ehe er noch einmal die Arme um Syo legte und ihn zu sich zog. Er war noch immer so klein und schmiegte sich nahezu perfekt in seine Arme, doch die Gefühle fehlten. Sie fehlten schon so lange und das realisierte er in diesem Moment.

'Es ist besser, wenn du es nicht weißt', antwortete er ihm in Gedanken, schüttelte daraufhin den Kopf, um ihm eine Erklärung geben zu können: „Ranmaru.“

Und genau das reichte Syo, um sich noch ein letztes Mal in Ai festzukrallen, bevor sich er von ihm abstieß und sich mit der Hand über das nasse Gesicht fuhr. Ein schmerzhaftes Lächeln hatte sich auf seine Lippen gelegt, ein Lächeln, das die bittere Wahrheit verstand. Syo hatte schon von Anfang an gewusst, dass es Ai schwergefallen war, Ranmaru zu vergessen, auch wenn dieser nichts gesagt hatte. Aber dass er es immer noch nicht geschafft hatte?

„Ich verstehe … du liebst ihn immer noch“, meinte Syo erwachsen. Es fiel ihm verdammt schwer, so ruhig zu bleiben, wollte er Ai keineswegs ein Drama wegen der Sache machen, obwohl es wehtat. Es schmerzte so verdammt sehr, dass es sich anfühlte, als wäre sein Herz in tausend Teile zerbrochen. Aber er verstand es. Er wollte Ai nicht bei sich haben, wenn dessen Herz jemand anderem gehörte.

„Viel Glück“, meinte er noch und drehte seinem Exfreund den Rücken zu. Er konnte die heißen Tränen deutlich von den kalten Regentropfen auf seinen Wangen unterscheiden und es fühlte sich so an, als würde der Himmel seine Tränen weinen … entsprach es doch seinen Gefühlen.

Verwundert blickte der Türkishaarige auf dessen Rücken, war er doch überrascht, dass Syo es so aufgenommen hatte. Er hatte eher erwartet, dass mehr kommen würde. Viel mehr. Doch da hatte er sich geirrt.

„Danke.“

„Wenn du schon wieder seine Klamotten trägst … muss ich mich nicht wundern“, merkte Syo nebenbei noch an, sah jedoch nicht zurück. „Ich werde dann … alleine fliegen“, waren seine letzten Worte, ehe er sich auf den Rückweg machte.

Today I'm alone again, standing here, just staring at the sky.

The freezing winds shaking my heart, I can't move anymore.
 

„Syo“, nannte Ai dessen Namen noch ein letztes Mal, doch blieb der Rest stumm. Er hielt ihn nicht zurück. Das konnte er nicht. Vor fünf Jahren hätte er nicht einmal erwartet, dass er so etwas fühlen würde … dass er sich wegen so einer Sache fühlen schuldig würde. Immerhin konnte er Syo ganz zu Beginn nicht ausstehen. Diese Sache beruhte jedoch auf Gegenseitigkeit, hatte sich der Blonde allerdings recht schnell für Ai interessiert, nachdem sie sich besser kennengelernt hatten.
 

„Oh Mann, Reiji! Du bist wirklich das Letzte! Tauchst auf, verschwindest mit meinem Schirm und dann rufst du mich an, um mir mitzuteilen, dass du ihn verkauft hast?!“, brüllte Ranmaru in das Handy. Er war sichtlich genervt, seitdem Ai das Haus verlassen hatte, hasste er es schließlich zu warten und zu allem Überfluss rief auch noch Reiji an, der ihn heute Morgen schon überrascht hatte.

„Nein, du brauchst mir keinen neuen zu kaufen“, redete er weiter. Gefährlich zuckte er mit der Augenbraue und warf einen Blick auf die Uhr. Wie lange brauchte Ai denn noch?

„HUH?!“, gab er überrascht von sich und hätte Reiji am liebsten erwürgt. „Es gibt echt noch Idioten, die dir Sachen abkaufen, weil sie von mir sind? Die müssen ja dann noch dümmer sein als du!“
 

Als Ai endlich mit sich im Reinen war, lief er die Hälfte des Weges nun zurück und nahm nur für das letzte Stück den Bus. Letztlich brachte es allerdings nichts, da er sowieso komplett durchnässt war. Erst gegen Abend kam Ai zurück zu Ranmarus Wohnung und wollte schon klingeln, als er bemerkte, dass die Tür offen war. Ranmaru hatte diese in weiser Voraussicht offengelassen, da sowieso nicht viele wussten, wo er wohnte, und er Ai immerhin erwartete. Schulterzuckend ging jener daher einfach hinein und das Erste, was er hörte, war Reijis Namen.

„R-e-i-j-i! Ich will dich jetzt nicht ficken und auch nicht in Zukunft. Nein … das mit uns-“, redete Ranmaru und versuchte, dem Braunhaarigen die Sache einfach mal klarzumachen, doch kam er kaum zu Wort. „Hältst du vielleicht mal deine Klappe? Ich sagte, dass das mit uns-“ Und wieder wurde er unterbrochen.

'Blablabla', ging es Ranmaru durch den Kopf, als er plötzlich Ai im Türrahmen erblickte, der aussah wie ein begossener Pudel und geschockt in das Zimmer blickte. Natürlich bekam er nur die eine Seite des Gespräches mit, doch die alleine gefiel ihm nicht.

„Das mit … euch?“, fragte Ai direkt nach. Er hatte immerhin gerade mit Syo Schluss gemacht, da wäre es verdammt schmerzhaft gewesen, wenn er nun etwas erfuhr, was er damals schon nicht mochte. Ranmaru und Reiji. Zusammen.

„Ich erzähle es dir gleich“, meinte Ranmaru leise und winkte kurz ab, versuchte er doch, einen Moment zu erwischen, in dem Reiji endlich mal seinen Mund hielt.

„Verstehe“, war alles was Ai sagte. Er fasste es einfach nur falsch auf und war schon im Begriff zu gehen, als der andere von seinem Bett aufstand, da er genau wusste was, gerade in Ais Kopf vorging. „Ich will nicht Reiji, ich will verdammt noch mal dich“, meinte Ranmaru etwas außer Atem, nachdem er Ai zurück auf das Bett gezogen und das Handy in die nächste Ecke geworfen hatte. Jetzt war es auch egal, ob Reiji noch weiterredete. Wenn er das ebenfalls gehört hatte, dann wusste er immerhin, was Sache war.

Ai schwieg, als er auf Ranmaru landete und ihn dadurch gleich erst einmal mit nass machte.

„Du wirkst nicht so, als würdest du mir glauben, hm?“, grinste der Grauhaarige amüsiert. Aber er hatte in seinem ganzen Leben noch nie etwas so ernst gemeint.

„Ich hab gerade mit Syo Schluss gemacht, komme zurück und höre irgendwas von Reiji“, meinte Ai und blickte dem anderen direkt in die Augen, der das scheinbar alles recht locker sah.

„Und du glaubst, ich hätte in deiner Abwesenheit sonst was getrieben?“, hakte Ranmaru nach. Er konnte es einfach nicht lassen.

„Bist eben du.“

„Ai“, setzte Ranmaru an und strich Ai – gegen all seine Prinzipien – sanft über die Wange. Es war nicht seine Art, irgendwas Kitschiges zu tun oder gar zu verweichlicht rüberzukommen. Doch in diesem Fall konnte es sicher eine Ausnahme sein. „Willst du bei mir einziehen?“, fragte er ihn daher auch gleich und ließ ihm eigentlich gar keine Zeit zum antworten, sondern zog ihn gleich in einen Kuss.

Ai brauchte es nicht auszusprechen, die beiden wussten auch so, wie die Antwort lauten würde …
 

Ende <3



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück