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Wrong time, wrong place.

Es war spät Nachmittag. An einem heißen Sommertag um genau zu sein. Die Schule war wie leer gefegt. Nur ein einzelner Junge stand am Schultor gelehnt und schien auf jemanden zu warten. Dieser Junge war Yata Misaki.

Er wartete auf niemand Geringeren als seinem besten Freund Saruhiko. Auf niemanden sonst würde er solange warten, denn ohne Saruhiko war sein Tag langweiliger denn je.

Dieser war jedoch noch auf einer Versammlung der Schülervertretung und hatte Yata morgens gesagt, dass er nicht auf ihn warten brauche, weil es zu lange dauern würde.

Nun musste Yata aber heute nachsitzen, weil er (mal wieder) eine Schlägerei angezettelt hatte, und nun hoffte, dass sie trotzdem zusammen nach Hause gehen konnten.

„Wieso war Saruhiko noch mal in der Schülervertretung…?“, grummelte Misaki unzufrieden vor sich hin. Dank dieser konnten sie nicht immer gemeinsam nach Hause gehen, da Saruhiko ständig Aufgaben zu erledigen hatte wie an Versammlungen teilzunehmen oder Events zu planen. Irgendwie hatte Misaki das Gefühl, dass der Schülersprecher, Reisi Munakata, Saruhiko mit Absicht so viel aufhalste. Er konnte den Kerl einfach nicht leiden.

Er schritt noch eine Weile auf und ab und sah ungeduldig auf seine Uhr, bis ihm der Geduldsfaden riss. Solange konnte das Treffen doch gar nicht dauern! Er würde einfach zu dem Raum der Schülervertretung gehen und ihn abholen! Dann könnten sie auch noch mehr Zeit miteinander verbringen. Das klang doch mal nach einem guten Plan!

So machte er sich also schnellen Schrittes auf den Weg. Den kannte er mittlerweile in und auswendig, da er Saru schon öfter dorthin begleitet hatte. Der Raum befand sich im dritten Stock auf der rechten Seite des Schulgebäudes. In weniger als 10 Minuten war er auch schon an der Tür der Schülervertretung angelangt.

Misaki stutzte. Weder war die Tür offen, was bedeutete, dass das Treffen vorbei war, noch waren Stimmen zu hören, die darauf schließen ließen, dass das Treffen noch stattfand.

Er wollte gerade klopfen, als er einen gedämpften Laut wahrnahm. Er hielt inne und lauschte erneut. Da! Da war es schon wieder!

Neugierde packte ihn und er öffnete die Tür vorsichtig einen Spalt breit. Die Tür gab zum Glück keinen Laut von sich, was nicht sonderlich verwunderlich war, da der Schülersprecher penibel darauf achtete, dass alles 100%ig instand war. Saruhiko beschwerte sich häufig bei ihm über die übertriebene Penibelheit seines „Vorgesetzten“.

Er spähte durch die kleine Öffnung hindurch und inspizierte jede Ecke seines begrenzten Sichtfeldes. Erstaunlicherweise befanden sich kaum Schüler im Raum. Im Grunde nur… Zwei. Er konnte von Weitem Munakata und Saruhiko ausmachen, die sich vor dem großen Schreibtisch des Schülersprechers befanden, der am anderen Ende des Raumes vor der Mitte der Fensterwand stand.

Das Szenario vor ihm und vor allem die Geräuschkulisse ließen ihm den Atem stocken.

„Nngh… Ah… Ah… Ha… Schnell~er~…“, das war eindeutig Saruhikos Stimme.

Saruhiko, Saru, sein bester Freund(!), lag auf dem Schreibtisch, halbnackt, stöhnend, und über ihm gebeugt niemand Geringes als der Schülersprecher Munakata.

Er war froh darüber, dass er zu weit weg stand um Genaueres zu erkennen, aber die Bewegungen und die Laute, die sie von sich gaben, sagten eigentlich auch schon alles aus.

„… Fushimi-kun… Du scheinst heute schon wieder nicht… bei der Sache zu sein… Denkst du schon wieder an ihn? Ich mag es überhaupt nicht, wenn du an jemand Anderen denkst, während wir… bestimmte Dinge tun.“

„… Tch… Was kümmert es dich… Ah… Das ändert… überhaupt gar nichts…“

„Wie du meinst… Dann muss ich dich Wohl oder Übel diesen Namen vergessen lassen.“
 

Yata konnte das Ganze nicht mehr mit anhören. Er hatte schon viel zu viel gesehen.

Er machte auf dem Absatz kehrt und vergaß völlig die Tür hinter sich zu schließen, was ihm momentan aber auch völlig egal war. Er musste so schnell es geht hier weg und das alles ganz schnell vergessen.

Er war zu der ungünstigsten Zeit überhaupt gekommen.

Distrust

Yata war froh als er endlich zuhause angekommen war. Achtlos warf er seinen Rucksack in die Ecke seines Zimmers und pfefferte gleich noch seine Schuhe und Jacke hinterher. Nachdem er seine Musikanlage angemacht und auf volle Lautstärke gedreht hatte, warf er sich missmutig auf sein Bett.

Seine Gedanken kreisten weiterhin über das Geschehene und er konnte nicht aufhören darüber nachzudenken. War das wirklich passiert? …Oder hatte er die Dinge nur falsch gedeutet?

Nein, das war unmöglich. Die Lage war ganz eindeutig gewesen.

Misaki seufzte leise auf und vergrub sein Gesicht im Kissen. Er fühlte sich einfach nur leer und er spürte Stiche in seiner Brust.

Wieso hatte Saru ihm nichts gesagt? Sie waren doch beste Freunde oder nicht? Beste Freunde erzählen Einem doch Alles! Wieso also hatte er ihm nichts erzählt?

Dass er Saruhiko mit einem Kerl gesehen hatte, wunderte ihn nicht wirklich. So wie er mit Mädchen umging und überhaupt kein Interesse an ihnen zeigte, hatte er immer gedacht, dass sein bester Freund a-sexuell sei. Dies erklärte aber auch Einiges.

Genauso wie die vielen Treffen der Schülervertretung und Aufgaben, die er zu erledigen hatte.

Trotz allem… Das nagte schon sehr an ihm. Er kam sich irgendwie verraten vor…

Es tat weh zu wissen, dass sein bester Freund neben ihm noch jemanden hatte, der ihm noch viel mehr bedeutete als ihn. Er hatte immer gedacht, dass er Saruhikos wichtigste Person im Leben sei genauso wie es für ihn der Fall.

Da hatte er sich wohl getäuscht

Er richtete sich langsam auf, schlang seine Arme um seine Knie und legte auf sie seinen Kopf ab.

Wer war überhaupt dieser Munakata? Schön, er sah relativ gut aus und hatte das höchste Amt in der Schule inne, aber er war doch viel zu langweilig für Saru!

Der sah schon danach aus als hätte er langweilige oder komische oder gar keine Hobbies und kommandiert gerne Menschen rum und hat keinen Respekt vor Mikoto-san(, den er so sehr verehrte,) und überhaupt hat der einen gruseligen Blick drauf! Alles Argumente gegen ihn!

Misaki wetterte in Gedanken weiter über seinen verhassten Schulpräsidenten, aber irgendwie wusste er tief in sich drin, dass er sich es einfach nur nicht eingestehen wollte, dass die Beiden doch ganz gut zueinander passten. Viel zu gut. …Und er war neidisch darauf.

Misaki saß noch so eine Weile auf seinem Bett und grübelte vor sich hin bevor er sein Handy nahm und Saru eine SMS schreib.

„Komm morgen nicht. Mir geht’s nicht gut.“

Er konnte Saruhiko morgen definitiv nicht in die Augen schauen ohne an den Vortag zu denken und seine Laune war eh viel zu schlecht, dass er so oder so die ein oder andere Stunde geschwänzt hätte. Vielleicht würde er ja morgen den Kopf davon frei kriegen… hoffte er.

Nach wenigen Minuten vibrierte sein Handy. Saru hatte ihm geantwortet.

„Wieso? Was hast du? Soll ich gleich vorbeikommen? Bin gerade auf dem Heimweg. Die Besprechung hat länger gedauert als gedacht.“

Misaki wurde kreidebleich. Alles nur das nicht. Und von wegen Besprechung. Lügner.

„Nein, ich brauch nur etwas Ruhe. Hab Halsschmerzen, hab mich vielleicht erkältet oder so.“

Er hatte nicht mal Zeit zum Durchatmen als auch schon Sarus Antwort kam:

„Im Sommer?“

Fuck! Darüber hatte er nicht nachgedacht. Erkältung war immer die erstbeste Ausrede für ihn gewesen.

„Hab ja auch gesagt vielleicht. Kann ne Sommergrippe sein, kann aber auch nicht. Morgen geht’s dann bestimmt wieder besser.“

Kurze Zeit später kam auch schon wieder eine Antwort.

„Na schön. So was kann ja auch nur einem Vollpfosten wie dir passieren. Ruh dich aus, ja? Würde mich freuen, wenn du trotzdem morgen kommen würdest.“

„Pff, als ob. Dann hast doch nur mehr Zeit mit deinem Freund rum zu machen, während ich nicht da bin.“, dachte er missmutig, „Und was soll das bitte heißen?!“

Gereizt schrieb er zurück: „Das muss so ein dummer Affe wie du gerade sagen! Werde ich und kommen tu ich morgen auf keinen Fall. Sorry.“

„Lieber ein Affe als ein Einzeller wie du, mein Lieber~ Schlaf nachher gut.“, kam wenige Sekunden später als Antwort zurück.

„Werde ich nicht, Bastard! Und das ist deine Schuld!“, hätte er am Liebsten zurückgeschrieben, stattdessen schrieb er nur ein „Gute Nacht, Spasti“ zurück.

Darauf folgte nur noch ein Herzchen seitens Saruhiko, was Yata nur noch wütender machte.

Es war definitiv eine gute Entscheidung morgen nicht zur Schule zu gehen. Falls er Saru morgen doch in die Augen sehen konnte, würde er ihn wahrscheinlich zusammenfalten für diese dummen Antworten.

Und genauso wie angekündigt fand Misaki die Nacht über keinen Schlaf. Er wälzte sich in seinem Bett hin und her (und wäre sogar fast einmal aus dem Bett gefallen,) aber seine Gedanken kreisten zwangsläufig um Saruhiko und verfolgten ihn sogar in seine Träume.
 

Es war langweilig. So verdammt langweilig. So langweilig war der Unterricht ohne seinen Misaki.

Saruhiko sah deprimiert aus dem Fenster und schenkte der Lehrerin vorne an der Tafel überhaupt keine Aufmerksamkeit.

Wieso musste Misaki ausgerechnet heute fehlen, wo die Stunde besonders trocken war? Nicht dass Saruhiko die Formeln an der Tafel nicht verstand, im Gegenteil sie waren so einfach für ihn, dass er keine Zeit damit vergeudete sich überhaupt mit ihnen zu befassen, aber sie waren einfach… langweilig. Unbedeutend.

Er schnalzte genervt mit der Zunge. Irgendwas war gestern faul an Misaki gewesen. Wenn er krank war, bettelte er doch sonst immer förmlich darum, dass er ihn besuchen sollte, um die Langeweile zu vertreiben. Und was war Erkältung bitte für eine schlechte Ausrede? Im Hochsommer? Selbst Misaki konnte nicht so dumm sein und sich bei dem Wetter erkälten. Außerdem wusste er ganz genau, dass Misaki ein sehr gutes Immunsystem hatte.

Er schwänzte. So viel war klar. Aber wieso sagte er ihm das nicht wie sonst auch? Normalerweise würden sie dann doch zusammenschwänzen und die Zeit im Gamecenter verbringen oder Videospiele bei Misaki zu Hause spielen.

Saruhiko nahm sich vor früher heimzugehen und Misaki einen Besuch abzustatten, um herauszufinden, was er für ein Problem hatte.

Von Misakis „Problem“ ahnte Saruhiko zu der Zeit jedoch nichts im Geringsten.
 

Sarus bester Freund hatte zu dieser Zeit noch nicht die geringste Ahnung, dass er schon bald Besuch kriegen würde. Dieser schlief nämlich noch tief und fest. Erst gegen 12 wurde Misaki langsam wach. Er hatte Kopfschmerzen und fühlte sich tatsächlich etwas unwohl, was aber wohl eher davon kam, dass er kaum geschlafen hatte und nicht wirklich krank war.

Er schauderte, wenn er an seinem Traum dachte, indem Saru vorkam, der mit irgendeiner Schattenfigur im Klassenzimmer auf SEINEM Platz Dinge tat, über die er gar nicht weiter nachdenken wollte.

Er schüttelte den Gedanken fort und stand auf.

Nach dem Aufstehen ging er erstmal ins Bad und machte sich fertig. Danach zog er sich schnell um, bereitete sich in der Küche Toast zu und aß es während er sein Skateboard holte und aus dem Haus ging.

Beim Skateboard fahren vergaß er alles und so hoffte er, dass auch diese unangenehmen Erinnerungen bald verschwinden würden. Zumindest zeitweise.

Und tatsächlich, schon nach kurzer Zeit auf seinem Skateboard fühlte sich Misaki frei wie ein Vogel und frei von allem was ihn belastete. Er spürte den Wind auf seiner Haut und fühlte sich einfach nur wohl. Kein Gefühl konnte damit mithalten.

Im Skatepark angekommen probierte er diverse Tricks aus, freute sich wie ein Kleinkind darüber, wenn ihm ein Trick gelang und übte voller Elan weiter, auch wenn ihm etwas mal nicht gelang. Das Einzige, für was er neben Videospielen wirklich Geduld und Leidenschaft aufbringen konnte, war das Skateboard fahren.

Nachdem er fast 2 Stunden voll und ganz in sein liebstes Hobby vertieft gewesen war, wurde er jäh aus den Gedanken gerissen. Bei nahe hätte er sich hingelegt, weil er sich vor seinem Handy so erschreckt hatte, was wild in seiner Tasche zu klingeln und zu vibrieren begann. Sein Lieblingslied zurzeit war zwar wirklich „Wild Crow“, aber das Lied war so laut, dass er sich immer zu Tode erschreckte, wenn es plötzlich losging.

Genervt nahm er das Gerät aus der Hosentasche und meldete sich aggressiv mit seinen Nachnamen.

„Wo bist du?“, kam es nur vom anderen Ende.

Aus Reflex hätte Yata beinahe aufgelegt. Das war die Stimme, die er momentan am Wenigsten hören wollte.

„W-wieso fragst du?“, stellt er die Gegenfrage und überlegte sich fieberhaft schon mal eine gute Ausrede.

„Ich stehe gerade vor deinem Haus und niemand scheint da zu sein. Ich dachte du seihst krank. Wo steckst du?“

Oh verdammt! Was sollte er darauf antworten?

„Wieso stehst du vor meinem Haus? …Hast du nicht Unterricht!?“

„Ich bin früher heim, um dich zu besuchen. Ich hab mir Sorgen gemacht.“, kam es nur trocken vom anderen Ende der Leitung.

„B-brauchst du nicht! Mir geht’s gut!“

„Das merk ich. Ansonsten wärst du ja wohl auch zuhause. Wo bist du?“

„…Am Skatepark. Frische Luft holen.“, gab Yata dann aber doch zu.

„Ich komme gleich zu dir. Ich muss mit dir sprechen.“

Bitte nicht!

„N-nein! Komm nicht! Ich möchte gerade keine Gesellschaft! …Ich brauche Zeit für mich.“, Yata wusste nicht, was er sonst anderes zu ihm hätte sagen sollte, damit er fernbleiben würde.

Die Person am anderen Ende der Leitung schwieg. Yata kam es wie eine Ewigkeit vor.

„…Tch, wie du meinst.“, und damit legte Saruhiko auf.

…Kam es ihm nur so vor oder wirkte Saru… eingeschnappt?

Face-off

Am nächsten Morgen wäre Yata am Liebsten schon wieder zuhause geblieben. Nicht nur, dass die Schule nicht sowieso total langweilig war, hatte er auch nach wie vor keine Lust Saru zu begegnen.

Da seine Mutter aber heute Morgen zuhause war, konnte er leider nicht so einfach unbehelligt schwänzen ohne einen Kopf kleiner gemacht zu werden.

Stattdessen ging er extra früh los, um Saru aus dem Weg zu gehen, der ihn jeden Morgen abholte.

Früher oder später würde sie sich zwangsläufig treffen und solange wollte er noch seine Ruhe haben, denn er war verdammt noch mal wütend auf Saru.

Er hatte Geheimnisse vor ihm und traute ihm anscheinend nicht. Seinem besten Freund!

In seinem Klassenraum angekommen legte er seine Tasche auf seinem Platz ab und gesellte sich dann zu ein paar Klassenkameraden, um sich die Zeit bis zum Unterrichtsbeginn zu vertreiben. Im Gegensatz zu Saruhiko war er nämlich einigermaßen gesellig, auch wenn er die Zeit mit Saruhiko alleine bevorzugte.

Keine 5 Minuten bevor es zum Unterricht klingelte betrat auch Saru den Raum. Dieser sah sich im Klassenraum um, erblickte Misaki in der Gruppe von Jungen, die ein paar Plätze vor ihm saßen und sich unterhielten, aber machte keine Anstalten sich dazu zu setzen.

Selbst wenn Misaki ihn nicht versetzt hätte, würde er nie im Leben mit anderen Mitschülern freiwillig sprechen wollen außer Misaki.

Als die Lehrerin den Raum betrat, setzten sich alle Schüler wieder auf ihre Plätze und so nahm Misaki neben Saruhiko Platz.

Saru blickte ihn finster an und wollte gerade etwas zu ihm sagen, doch Misaki wandte den Blick ab und sah stur geradeaus auf die Tafel.

Misaki konnte das Schnalzen von Saruhikos Zunge hören, doch er wagte es nicht sich nach ihm umzublicken.

Ignorieren war seine erst beste Taktik gewesen, um einem Gespräch aus dem Weg zu gehen.

Die Zeit verstrich nur quälend langsam und fühlte sich für Misaki wie eine Ewigkeit an. An Saruhiko, mit dem er sich die Stunde über sonst beschäftigte, indem sie Zettelchen untereinander tauschten, irgendetwas spielten oder zeichneten, verstrich die Zeit echt langsam.

Er seufzte erleichtert auf, als die Doppelstunde Englisch endlich vorbei. Neben sich regte sich jemand und Misaki wusste sofort, dass Saru aufgestanden war.

„Misaki, wir…“, begann Saruhiko zu sprechen. Sein Tonfall war monoton und gelangweilt wie immer.

„Hey Yata! Willst du mit mir und Yosuke in der Mensa essen gehen!?“, wurde Fushimi jäh von dem Sitznachbar vor Misaki unterbrochen, der den Kleineren fröhlich angrinste und auf sich und dem Jungen neben ihm zeigte.

„…Klar, wieso nicht!?“, antwortete ihm Misaki schnell und erhob. Das war die Gelegenheit Saru weiter aus dem Weg zu gehen.

Zusammen ging mit den beiden Anderen aus dem Raum und würdigte seinen besten Freund keines Blickes mehr.
 

Während sich Misaki in der Mensa vergnügte, saß Saruhiko alleine auf dem Schultag, wo er sonst seine Pause immer mit Misaki verbrachte.

Er fragte sich langsam ernsthaft was in ihn gefahren bzw. was Saruhiko getan haben könnte, das Misaki ihm aus dem Weg ging.

In den letzten Tagen war doch alles wie immer gewesen. Darüber war sich Saru ziemlich sicher, denn er behielt alles, wenn es um Misaki ging und ihm war nichts Unnormales aufgefallen.

Seltsam…

Er würde ihn definitiv zur Rede und aus ihm herausbekommen, was das Ganze sollte.

„Tch…“

Er hasste nichts mehr als ignoriert zu werden, vor allem von seinem besten Freund.

Bester Freund war vielleicht nicht die richtige Bezeichnung für ihn, denn er war weit mehr für ihn. Viel mehr als sich sein kleiner Freund je vorstellen konnte.

Er seine heimliche Liebe und war ihm schon nach ein paar Tagen, als sie sich kennenlernten, hoffnungslos verfallen. Doch würde der Kleine davon etwas ahnen, so war Saruhiko felsenfest davon überzeugt, dass der Andere schnell das Weite suchen würde.

Misaki war sein Lebensinhalt und wenn dieser ihn auf Dauer ignorieren oder er verschwinden würde, würde er daran zerbrechen.

Also blieb er die ganze Zeit stumm und tat alles dafür, um ihm so nah wie möglich sein zu können.

Er erhob sich langsam und versuchte die Gedanken abzuschütteln. Jetzt war definitiv nicht die Zeit darüber nachzudenken, was er niemals bekommen konnte.

Gleich würde die nächste Doppelstunde beginnen, in denen Misaki und er verschiedene Fächer hatten. Danach hatten sie beide Schule aus, aber so wie er Misaki einschätze würde er so schnell es geht das Weite suchen, sobald die Stunde zu Ende war um ihn nicht sehen zu müssen.

Er würde ihn einfach vor seinem Klassenraum abfangen und zur Rede stellen. Da konnte er ihm nicht entkommen.

Es tat weh zu wissen, dass der Andere momentan nichts von ihm wissen wollte…
 

Normalerweise hasste Misaki diese Unterrichtstunde, weil er von Saruhiko getrennt und es somit noch langweiliger als sonst schon war, aber heute war er ganz froh darüber Ruhe vor dem Größerem zu haben.

Als die Schulglocke läutete und somit das Ende der Stunde ankündigte, packte Misaki schnell seine Tasche und machte sich aus dem Weg nach draußen.

In der Halle stieß er fast mit Saruhiko zusammen, erkannte ihn aber nicht sofort.

„…Sorry… AH! Saru!“, schrie er entsetzt aus, als er die Person vor ihm erkannte, und wurde kreidebleich.

„Hallo Mi~sa~kiiii~. Schön dich zu sehen.“, Saruhiko grinste ihn schief an.

Er wollte ihn einfach ignorieren und sich an ihm vorbeizwängen, doch bevor er überhaupt einen Fluchtversuch starten konnte, packte ihn Saru an den Schultern und schob ihn mit Leichtigkeit in den leeren Gang neben seinem Klassenzimmer, der zur Kellertreppe führte und somit kein Schüler auf dem Heimweg benutzte.

„Was soll das!?“, Misaki versuchte sich zu wehren und frei zu kommen, doch Saru festige daraufhin nur weiter seinen Griff und drückte ihn gegen die Gangwand.

„Das Gleiche möchte ich dich fragen. Was war heute und gestern los mit dir?“, er sah ihn eindinglich an.

„W-Was soll schon gewesen sein...!?“, fauchte Misaki nur zurück, während seine Wangen rot wurden, weil Saruhikos Gesicht so nah war.

„Du schwänzt die Schule und gehst mir aus dem Weg. Einfach so?“, seine Stimme wurde kalt und wenn man ihm tief in die Augen saß, sah man den Schmerz, der tief ihnen verborgen war.

Misaki wandte den Blick von ihm ab, konnte ihm nicht mehr in die Augen sehen.

„Ich wollte einfach nur alleine sein…“, nuschelte er leise vor sich hin. Dass er Saruhiko nicht mehr richtig in die Augen sehen konnte, nachdem was er da beobachtete hatte, konnte er ja schlecht sagen.

„Deswegen bist du auch mit diesen Dummköpfen aus unserer Klasse unterwegs. Wohl kaum,“ Saruhiko begann ihn zu schütteln, „Sag schon, was los ist. War dein Vater mal wieder zuhause und betrunken? Hatte er dich wieder beschimpft und verprügelt???“ Seine Stimme klang besorgt.

„Nein, nein, keine Sorge…“, erwiderte Misaki nur kleinlaut.

„Was ist es dann??? Sieh mich an, wenn ich mit dir rede!“, Saru riss sein Kinn mit einer Hand nach oben und zwang ihn so ihm in die Augen zu schauen, „Ich dachte, du vertraust mir! Ich dachte beste Freunde erzählen sich alles!“

Diese Aussage brachte für Misaki das Fass zum überlaufen.

Er funkelte ihn böse an und schoss zurück: „JA, das dachte ICH auch. ABER DAS MUSST DU GERADE SAGEN!“

„Was soll das heißen!?“, Saruhikos griff lockerte sich langsam. Man konnte ihm seine Verwirrung nicht ansehen, doch schwang sie einfach in seiner Stimme mit.

Misaki riss sich bei der Gelegenheit von ihm los und schrie ihn an:

„DAS WEISST DU GANZ GENAU. WER HAT HIER GEHEIMNISSE VOR WEM, HM!?“

Misaki rannte los, kurz bevor er um die Ecke abgebogen war, drehte er sich noch einmal um.

„LÜGNER! VERRÄTER! BASTARD!“, spie er ihm förmlich ins Gesicht bevor auf dem Absatz kehrt machte und um die Ecke verschwand.

Saruhiko sah ihm nur perplex hinter her. Seine Befürchtungen waren anscheinend noch schlimmer als gedacht.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Kleine Anekdote darüber, wie ich auf die Idee zu dieser Fanfiktion gekommen bin:
Ich bin Yata-Cosplayerin und mein Saruhiko flasht momentan ReiSaru mit der Begründung, dass ich ihr nicht genug Aufmerksamkeit schenke und sie sich solange Ersatz gesucht hat.
Ich bin darüber nicht sonderlich begeistert. /D
Man kann halt zu einem doofen Affen nicht die ganze Zeit nett sein. Schon gar nicht als Yata! XD"
Jedenfalls... Vielen Dank fürs Lesen! >v<
Wer den Titel der Fanfiktion liest, kann sich eigentlich schon denken, was Reisi für Saruhiko darstellt. :'>
Anders kann ich mir eine mögliche Beziehung zwischen den Beiden auch gar nicht vorstellen. /D" Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (5)

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Von:  Noctis_Lucis
2016-01-01T19:57:08+00:00 01.01.2016 20:57
Ich Find die Story echt interessant schade das sie nicht weiter geht :(
Von: abgemeldet
2015-11-17T13:48:38+00:00 17.11.2015 14:48
Freu mich schon wenns weiter geht :3
Von:  Yokujo
2013-08-06T09:45:31+00:00 06.08.2013 11:45
Freue mich schon auf mehr! 83~
Von:  Yokujo
2013-08-06T09:10:57+00:00 06.08.2013 11:10
Oi :D Fängt gut an <3
Von:  sorakovar
2013-07-11T20:34:54+00:00 11.07.2013 22:34
o: na das ist.. hehe .. kein kommentar *____*
mach weiter so! ♥

lg sorakovar
Antwort von: abgemeldet
05.08.2013 16:57
Vielen Dank <3


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