Zum Inhalt der Seite

Sur la voie du succès

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Irrungen und Wirrungen, Teil 1

Als Rick später seine Wohnung aufschließen wollte, wäre er fast über Link gestolpert, der davor auf dem Fußabtreter geschlafen hatte.

„Oh, wie ich mich freue!“, sprang der auf, kaum dass Ricks Fuß ihn geweckt hatte. Er fiel seinem Geliebten um den Hals und küsste ihn innig.

„Ich habe dich auch vermisst“, sprach Rick verheißungsvoll, schloss seine Wohnung auf und warf sie beide aufs Bett.

„Ich hab dich so vermisst, du Stück.“ Er kroch auf Link und entfernte seine überflüssige Bekleidung. Und es war ALLES überflüssig.

„Ich dich auch. Ich nehme an, du willst heute meinen Mund, ja?“ Er zog selbigen gleich zu sich herab, um die Küsse zu vertiefen.

„Ach weißt du, Linkilein: Warum lassen wir dieses überflüssige Drumherum nicht einfach weg und gehen gleich auf die zehn Punkte?!“

Link nickte aufgeregt und spreizte sein Becken für seinen Freund.
 

Am nächsten Tag war Rick hin- und hergerissen zwischen seiner Arbeit und seinem Gemächt, das immer noch in Gedanken an den gestrigen Tag und die gestrige Nacht schwelgte. Er wusste nicht, was nun werden sollte - er mochte sie beide, Link und Yuna. Link wegen seiner Ungeschliffenheit und seiner naiv-rauen Art, und Yuna wegen ihrer Zerbrechlichkeit und den Qualitäten ihres zutiefst weiblichen Körpers. Doch er konnte doch nicht weiterhin beide treffen, oder? Obwohl, warum eigentlich nicht?!

Das wäre das Beste für sein Seelenheil, doch Rick Rice war kein schlechte Mensch und würde niemals die Gefühle von zwei ihm so Nahestehenden verletzen wollen. Er wusste, dass er sich möglichst bald entscheiden sollte, wen von ihnen er in Zukunft den Laufpass gab und wer für immer an seiner Seite blieb und alt werden würde.

Er beschloss, dass es heute Wichtigeres als seine Arbeit für einen Produzenten von Kinderkartenspielen gab, und ging zum ersten Mal überhaupt in Kaibas persönliches Büro. An den Wachposten kam er dank seines seriösen Auftretens locker vorbei, und Kaibas Sekretärin wimmelte er mit den Worten ab, dass er erwartet wurde und Kaiba schon Bescheid weiß.

So betrat er den Raum und fand Kaiba an einem Schreibtisch sitzend und Karten mischend vor. Als er sich näherte, ertönte ein grollendes Knurren von rechts und Rick erblickte einen an der Heizung festgeketteten blonden Japaner, der nackt war und die Zähne fletschte.

„Das ist mein Hund Jonouchi Wheeler, beachten Sie ihn gar nicht.“ Kaiba sah nicht mal von seinen Karten auf, als er sprach, als habe er Rick tatsächlich erwartet. Vielleicht hatte er es ja.

„Seien Sie froh, dass Sie nicht eine halbe Stunde eher gekommen sind, sonst müsste ich Sie zur Wahrung meines größten Geheimnisses töten lassen.“

„Welches Geheimnis?“, fragte Rick nach und erntete einen entgleißten Blick Kaibas, der endlich seine Karten los und unter den Tisch fallen ließ.

„Wenn Sie es drauf anlegen, kann ich es Ihnen ja mal erzählen“, sagte Kaiba und faltete seine Hände auf dem Tisch geschäftsmäßig zusammen. „Was wollen Sie, haben Sie nichts zu tun?“

„Ich möchte Ihnen mitteilen, dass ich mir heute freinehmen muss, um ein paar persönliche Angelegenheiten klären zu können. Ich gehe dann mal.“

„Tun Sie das. Ach, Mr Rice!“, rief Kaiba, als Rick gerade an dem knurrenden Hund, der für ihn immer noch wie ein blonder Japaner aussah, vorbeihuschen wollte.

„Ja?“

„Ich habe Beschwerden von einer Praktikantin zur Kenntnis genommen, die sich von Ihnen wohl sexuell belästig gefühlt hat. Sie wissen, dass sowas dem Ruf meines Unternehmens schadet. Wenn Sie das nächste Mal irgendwelche Anwandlungen in diese Richtung haben, kommen Sie bitte zu mir. Die Praktikantin musste ich leider feuern.“

„Aber wie können Sie mir denn helfen, wenn ich Druck habe?“

„Mr Rice, ich leihe Ihnen gern meinen Hund. Der kann ein paar echt krasse Kunststücke. Das wird Sie von Ihrem Elend ablenken. Sie leisten übrigens gute Arbeit bis jetzt.“
 

Rick ging in das Hotel „Die Hängenden Gärten“, wo Link als Zimmerboy arbeitete. Er fand ihn, eine frische Matratze in der Hand, und schleifte ihn am Handgelenk zu sich nach Hause.

Er musste sich über seine Gefühle im Klaren werden, damit er nicht mit der falschen Person Schluss machte, wenn es so weit war. Er ging mit Link auf dem Sofa auf die zehn Punkte, dann machten sie Mittag und quatschten bis in den frühen Abend über alles Mögliche, besonders ihre vielen Gemeinsamkeiten und ihre interessanten Hobbies. Rick hatte gar nicht gewusst, dass Link Masken sammelte und wie ein Büffel reiten konnte. Gut, letzteres hatte er gewusst.

Sie wollten den Abend gemütlich im Bett ausklingen lassen. Morgen war Wochenende, da wollte Rick sich mit Yuna treffen und herausfinden, ob er besser mit ihr korrespondierte als mit dem grünen Elfenjungen. Doch so weit kam es nicht.

Er hatte sich gerade hinter Links liegenden Rücken gekniet, als Yuna mit einem riesigen Geschenke-Teddy in der Hand ins Schlafzimmer spazierte und den Bären vor Schock auf ihre Füße fallen ließ.

„Rick!!“, bellte sie fassungslos voller Schmerz und am Ende ihrer Tränen. Dann wirbelte sie sich herum und stolperte die Treppe hinab, weit weg von Rick, den sie gerade mit einem anderen erwischt hatte.

Rick lief ihr nach, wie er war, mit dem Knutschfleck Links mitten auf seinem Gesicht, und stellte Yuna ein paar Meter neben dem Park, wo sie sich kennengelernt hatten. Ihre Augen waren tränenunterlaufen und rotgeweint, ihre ganze Brust zitterte und bebte.

„Yuna! Das war doch nicht so gemeint!“, schrie er sie an und hielt ihre entrückten Schultern.

„Oh Rick, du hast mich so erschreckt“, rief sie hilflos und weinte weiter. „Was war das denn für eine Frau?“

„Das war Link, und der ist keine Frau“, antwortete Rick ehrlich.

„Du hintergehst mich mit Männern?“, fragte sie geschockt und weinte weiter.

„Nein, das war nur dieses eine Mal. Er wollte es nicht anders. Aber Liebes, was wolltest du denn bei mir?“

„Das hier!“, schrie sie unverletzt und warf Rick ein buntes Bild mit merkwürdigen Kreisen und Punkten um die Augen. Es war ein Ultraschallbild, und was Rick dort sah, war das Gesicht seines Kindes.

„Rick, ich bin schwanger! Ich wollte es dir heute sagen, aber du...“

„Schon gut, beruhige dich, mein Engelsherz! Das sind ja großartige Neuigkeiten!“ Er presste sie an sich und sie drückte zurück. Damit hatte sich das Rad des Schicksal also entschieden, und zwar für Yuna. Gegen ein Kind kam Link unmöglich an.

„Natürlich werde ich zu dir und deinem Kind stehen! Wir heiraten so schnell wie möglich! Du kannst dich auf mich verlassen!“

„Wirklich?“

„Ja, wirklich, mein dummes Schätzchen! Ich liebe dich doch.“ Und sie standen da, Arm in Arm, Yunas Kopf an seinem Nacken. Sie seufzte wild und weinte weiter. Diesmal jedoch vor Glück.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück