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Eintauchen in eine andere Welt!

von

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Wer ist dieser Sesshomaru?

Ich erstarrte und konnte in diesem Moment nicht wirklich glauben, was ich da hörte. Ich öffnete zaghaft meine Augen, welche ich zuvor geschlossen hatte und blickte in goldene.

„Se… Sesshomaru?!“ fragte ich verblüfft.

Er antwortete nicht,… und verzog auch keine Miene.

„Was machst du hier?“ Mein Misstrauen war nicht zu überhören, warum sollte ich ihm auch noch mal begegnen, zumindest so schnell hätte ich nicht damit gerechnet. Und außerdem hatte er seinen Arm um mich geschlungen. SEKUNDE! Hatte?

Von wegen, sein Arm lag noch immer um meine Taille. Aber wieso, er würde doch niemals einem Menschen so nah kommen, ganz zu schweigen von anfassen. Ausgenommen Rin, versteht sich. Jedenfalls nicht freiwillig.

„Das sollte ich lieber dich fragen!“ riss er mich aus meinen Gedanken. Irgendwie klang sein Ton anders als sonst, ich würde ja sagen, er sei auf Drogen oder betrunken, doch Drogen gab es in der Zeit noch nicht und er würde sich niemals betrinken, abgesehen davon würde er wahrscheinlich nüchtern bleiben als Dämon. Keine Ahnung, wieso ich das wusste. Es war einfach so. Aber zurück zu dem Gespräch.

„Naja, ich… wollte alleine weitergehen. Es ist besser, wenn ich zurzeit nicht mit ihnen reise, und… WARTE MAL! Wieso antworte ich dir überhaupt, ich bin dir keine Rechenschaft schuldig.“

„Ach nein?“

//Hä?! Hab ich irgendwas verpasst, oder will der mir tatsächlich gleich weiß machen, dass ich ihm in irgendeiner Art etwas schuldig bin?//

Wieso hatte ich nur bloß so ein seltsames Gefühl?

„Wenn du dich recht erinnerst, hatte ich dich mit mir reisen lassen“ erklärte er selbstgefällig.

„Ja, aber im Gegenzug, hatte ich dir verraten wo Naraku ist“ konterte ich seinen Versuch, mich zum Sprechen zu bringen.

„Natürlich, aber vergiss du mal nicht, dass ich dich aufgefangen hatte, als du vom Baum gefallen bist. Wäre ich nicht da gewesen wärst du jetzt tot. Also schuldest du mir noch etwas.“

Mir fiel die Kinnlade runter und ich schaute ihn mit großen Augen an. Zuerst war in meinen Augen nur der Unglaube zu lesen, doch in Sekundenschnelle wandelte sich dies in Ärger und Wut. Doch bevor ich ihn anfauchen konnte, hielt er mir schon den Mund zu. Er hielt mir tatsächlich den Mund zu und kam mir dann auch noch beträchtlich nahe. Zu nah für meinen Geschmack.

„Du wirst mich wieder begleiten“ flüsterte er, doch ich verstand jedes Wort.

„Das werde ich ganz sicher nicht!“

„Dann muss ich dich wohl dazu zwingen.“

„Hattest du nicht gesagt, du würdest mich nicht zwingen mitzukommen?“

„Ich glaube, du hast da etwas falsch verstanden. Denk nochmal genau nach was ich dir damals gesagt hatte.“

Ich grübelte und überlegte wirklich fieberhaft, was er genau gesagt hatte, und plötzlich traf es mich wie ein Blitz. Er hatte doch gesagt er würde mich JETZT nicht dazu zwingen. Verdammter Mist, dieses JETZT ist schon längst wieder Vergangenheit. Hätte ich nur bloß besser zugehört, dann wäre mir sein mieses Wortspiel sicher nicht entgangen. Verdammt, verdammt, verdammt! Aber was sollte ich jetzt denn nur bloß tun. Ich musste nicht nur dieses blöde Schuld bei ihm noch begleichen, sondern auch noch mit ihm mitgehen. Anscheinend hatte er gemerkt, dass ich darauf gekommen bin, denn auf einmal grinste er mich wohlwissend an.

Ich knirschte mit den Zähnen und war wohl gerade dabei mein eigenes Grab zu schaufeln.

„Und wie willst du mich zwingen?“ fragte ich ihn herausfordernd. So einfach würde ich es ihm nicht machen.

Doch sein Grinsen wurde nur breiter und das verhieß meistens nie was Gutes.

„So!“ erwiderte er einfach und ich fragte mich schon, was er meinte, als ich plötzlich keinen Boden mehr unter den Füßen fühlte. Der warf mich doch tatsächlich gerade auf seine Schulter. Ich kam mir im Moment vor, wie ein Mehlsack.

„Hey, lass mich gefälligst runter du blöde, arrogante Töle.“ Oje, hatte ich das gerade wirklich laut gesagt? Ich hörte plötzlich ein lautes Knurren, welches meine Frage somit beantwortete. Ich blieb jetzt lieber still und starrte auf den Boden. Denkt euch nichts dabei, ich häng hier einfach nur so rum. Doch nach einiger Zeit tat mir schon der Kopf weh, da mir das ganze Blut in den Kopf lief. Also beschloss ich, ihn mal ganz nett zu fragen.

„Ähm… ich möchte ja nicht die Ruhe stören, aber lässt du mich bitte wieder runter. Mir tut der Kopf bereits weh und ich habe das Gefühl, das jegliches Blut, welches normalerweise in meinem ganzen Körper verteilt sein sollte, jetzt nur noch in meinen Kopf ist.“

„Wenn du mir dann weiterhin folgst, ist das kein Problem.“

Ich zog eine Schnute, weil es ja eigentlich genau das war, was ich sicher nicht getan hätte, aber ich wusste ja, dass er mich innerhalb eines Wimpernschlags einfangen könnte. Einfangen… oh man, eigentlich ist er hier doch der Hund und nicht ich.

Ich seufzte noch einmal laut und gab dann nach.

„Na schön!“

Er ließ mich sofort runter, jedoch nicht gerade auf die sanfteste Art. Nein, er ließ mich einfach fallen und ging dann weiter, ohne mich eines Blickes zu würdigen. Tja, das ist der Sesshomaru, den ich kenne. Ein Lächeln stahl sich auf meine Lippen, während ich ihm folgte. Weglaufen hätte eh keinen Sinn.

Wir kamen schon bald bei Jaken an und ich sah diesmal nicht nur ihn, sondern auch Ahun. Ich lief auf ihn zu und sah ihn mir etwas genauer an. Nachdem ich mir sicher war, dass er mir gut gesonnen war, streckte ich meine Hand aus, um ihn etwas zu kraulen. Er gab darauf einen zufriedenen Laut von sich und ließ sich dabei unbeirrt weiter streicheln.

„Alsooo, wohin geht´s als nächstes?“ wandte ich mich nun an Sesshomaru.

„Wo befindet sich Naraku jetzt?“ fragte er mich kühl, ohne auf meine Frage einzugehen.

Ich sah ihn scharf an, antwortete ihm aber, auch wenn ihm diese Antwort wahrscheinlich nicht sehr gefallen wird.

„Ich weiß es nicht!“ kurz und bündig, ich werde ihm so oder so noch den Grund sagen aber zuerst wollte ich wissen, wie er reagiert.

Seine Augen verengten sich und er zischte: „Was?!“

„Ganz recht, ich hatte letztens gesagt, ich wüsste seinen Aufenthaltsort, aber ich sagte nicht, dass ich es immer weiß, ganz einfach“ meinte ich so ruhig wie möglich, und es schien sogar auf mein Gegenüber abzufärben, denn seine Augen nahmen wieder Normalgröße an und seine folgenden Worte bestätigten meine Vermutung nur.

„Weißt du, wo er als nächstes auftaucht?“ Seine Stimme war jetzt genau so ruhig und gelassen, wie ich sie kannte. Auch die Kälte war darin verborgen, aber ich war schon so sehr daran gewöhnt, dass es mich nun wirklich nicht mehr störte.

„Hm… lass mich kurz nachdenken, er taucht sehr oft bei Inuyasha auf. Am besten wäre es, wenn wir wieder in seiner Nähe bleiben. Doch wenn er das erste Mal kommt, dann lass das deinen Bruder erledigen, denn er wird nur eine Puppe dort erscheinen lassen. Sicherheitsmaßnahme, versteht sich. Und dann kämpfen sie in seinem Schloss gegeneinander. Mehr kann ich dir jetzt noch nicht sagen.“

„Das war schon ausreichend. Ich nehme an, du kannst mir nicht den Namen dieses Ortes sagen?“

„Du hast es erfasst!“

Damit war das Gespräch zu Ende, wir wanderten weiter und machten schon bald wieder eine Pause. Wahrscheinlich um in Inuyashas Nähe zu bleiben.

Die Nacht war bereits angebrochen und der Mond nahm nun die Stelle der Sonne ein.

Ich überlegte kurz, ging aber dann zu Sesshomaru, welcher sich auf dem Ast eines Baumes niedergelassen hatte. Ich kletterte auf den Baum und setzte mich ihm gegenüber. Er hatte seine Augen geschlossen, er schien mich zwar wahrgenommen zu haben, zog es aber anscheinend vor mich zu ignorieren. Tja, da hat er aber die Rechnung ohne mich gemacht.

Ich weiß, sowas könnte mich das Leben kosten, aber hey, probieren geht über studieren. Ich atmete noch einmal tief durch, und fing nach kurzer Zeit zu reden an.

„Ich weiß, du willst deine Ruhe haben, und wahrscheinlich hältst du es für reine Zeitverschwendung, sich mit einer widerlichen Kreatur wie mir zu unterhalten, aber… was ist denn so schlimm daran. Ich bin mir ziemlich sicher, dass du schon lange niemanden mehr zum Unterhalten hattest, doch das möchte ich jetzt ändern. Ich glaube kaum, dass du jemals mit Jaken ein Gespräch geführt hast, und Gott bewahre, das kann ich sogar nachvollziehen. Ich will dich lediglich besser kennenlernen und glaub mir, ich bin dir auf keinen Fall böse gesinnt. Trotz meiner dunklen Aura habe ich wirklich keine schlechten Absichten.“

Ja das war lang, aber ich hatte doch recht, oder nicht? Im ersten Augenblick sah er mich verwirrt an. Ich konnte mir schon vorstellen wieso und klärte ihn deshalb auch sofort auf.

„Das mit der Aura weiß ich von Inuyasha und Kagome. Für ihn, Shippo und Kirara war ich beunruhigend, sie misstrauten mir.“ Man hörte den traurigen Ton in meiner Stimme und ich gab mir auch keine Mühe es zu verstecken, ich hätte das eh nicht hinbekommen. Doch ich wollte wissen, ob er genau so misstrauisch mir gegenüber ist wie sein Bruder. Es würde mich nicht wundern, wenn er das gekonnt verbergen könnte, schließlich war er stark genug, um im Falle eines Hinterhalts mich zu töten und sich somit zu schützen. Er blieb still und deswegen ließ ich diese Frage auch noch über meine Lippen kommen.

„Misstraust du mir auch?“
 


 

Er war total überfordert. Er wusste zwar schon, dass sie über ein sehr großes Wissen verfügt, aber damit hätte er nun doch nicht gerechnet. Es verwirrte ihn, dass sie sich so gern mit ihm unterhalten wollte. Trotzdem er seine kalte Maske aufbehielt, schien sie dies nicht zu kümmern. Sie hatte keine Angst vor ihm und sie behandelte ihn wie jeden anderen auch. Einerseits fand er es respektlos ihm gegenüber, andererseits faszinierte ihn ihre Art auch. Sie war nicht, wie andere, das hatte er schon früh bemerkt, doch es kümmerte ihn auch wenig. Schließlich blieb sie ein Mensch. Das einzig seltsame war ihre Aura. Wo wir wieder beim Thema und somit ihrer Frage waren. Er wusste nicht wirklich, was er antworten sollte und so etwas passierte selten. Misstraute er ihr oder nicht? Er wusste es nicht! Seine Instinkte als Dämon und sein Verstand sagten ihm, er sollte ihr nicht vertrauen. Doch irgendetwas in ihm konnte und wollte ihr nicht misstrauen. Sie wusste zwar über Naraku Bescheid, doch nicht nur über Naraku, sondern auch über ihn selbst. Und anscheinend auch über seinen missratenen Halbbruder und seine Anhängsel. Woher hatte sie nur dieses Wissen? Woher weiß sie das bloß alles? Doch da fiel ihm ein, dass er durch dieses Gespräch ihr Vertrauen nutzen könnte um somit ihr Geheimnis zu lüften.
 

„Sesshomaru?“
 

Sein Name ließ ihn aus seinen Gedanken hochschrecken und auf die Person schauen, welche seinen Namen ausgesprochen hatte.
 


 

„Was ist denn los? Du warst irgendwie vollkommen weggetreten, sowas passiert dir doch sonst nie. Und noch etwas. Wegen der Frage von vorhin, du musst mir nicht antworten.“

Ich klang noch immer nicht fröhlicher, denn diese Stille die sich über uns ausgebreitet hatte, zeigte mir deutlich, dass es bei Sesshomaru nicht anderes aussah, als bei seinem Bruder Inuyasha. Ein leichtes Lächeln bildete sich auf meinen Zügen, ein Lächeln, welches die Augen aber nicht erreichte. Ich wollte gerade wieder vom Baum klettern, als mich seine nächsten Worte zurückhielten.

„Vergleich mich nicht mit meinem Bruder oder so niederen Dämonen, sonst bist du tot. Und ich hätte dich niemals mit mir reisen lassen, wenn ich nicht wüsste, dass keine Gefahr von dir ausgeht.“

Seine Stimme war kalt wie eh und je. Aber ich war froh so etwas von ihm gehört zu haben.
 

Ich sah das Gespräch als beendet, ich dachte er würde jetzt nicht mehr reden wollen, doch da war ich schief gewickelt. Ich drehte mich in die richtige Position, um wieder runter zu klettern. Dieser Baum war ja nicht gerade klein. Doch schon wieder ließen mich seine folgenden Worte inne halten.

„Wolltest du nicht reden?“ Sein Tonfall war zwar immer noch kalt, doch durch diese Frage wurde mir klar, dass er dagegen anscheinend nicht abgeneigt war. Also setzte ich mich wieder richtig hin und achtete vor allem darauf nicht wieder vom Baum zu fliegen. Auch wenn letztens die Müdigkeit daran schuld war.

„In Ordnung, hast du vielleicht irgendeine Frage an mich, oder soll ich anfangen?“

„Ja, ich habe eine Frage“ gab er kurz von sich. Was mich jedoch verwirrte, war, dass er sich auf einmal nach vorne beugte und meinem Gesicht gefährlich nahe kam.

Darauf lehnte ich mich etwas nach hinten, da mir diese Nähe nicht ganz geheuer war. Doch leider kam ich nicht weit. Ich dachte ich sah nicht richtig, doch es war tatsächlich so. Sein Fell hatte sich bewegt. Und nicht nur das. Oh nein, es schlängelte sich so um mich, dass keine Möglichkeit hatte noch weiter nach hinten zu rücken. Und so geschah es dann, dass er mir mit seinem Gesicht schon wieder so nahe kam. Er sah mir tief und eindringlich in die Augen, bevor er schließlich seine Frage, welche er nur bedrohlich flüsterte, äußerte.

„Was ist dein Geheimnis?“



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