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Eintauchen in eine andere Welt!

von

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Ein Gespräch mit Hindernissen

Mein Geheimnis?! Das war es also, er wollte die ganze Zeit nur mein Geheimnis lüften. Soll das heißen, er war nur so seltsam drauf, um sich mein Vertrauen zu erhaschen? Wollte er mich etwa nur ausnutzen? Ich war mehr als verwirrt, ich konnte nicht denken, in meinem Kopf herrschte im Moment nur Chaos, doch ich konnte mir nicht komplett sicher sein.
 

„Nun?“ Diese Stimme riss mich aus meinen Gedanken. Aber eins war für mich klar. Er würde es nicht so leicht haben mein Geheimnis zu erfahren. Da konnte sonst was passieren. Der wird sich an mir noch die Zähne ausbeißen.
 

Ich schenkte ihm ein süßes Lächeln und sprach dann: „Nein!“

Er machte einen perplexen Ausdruck und seiner Augenbrauen schoss in die Höhe, worüber ich leise kichern musste. Doch mit diesem Ausdruck zwang er mich, meine Aussage zu erläutern.

„Nein, ich werde dir mein Geheimnis nicht verraten.“

Ich dachte, damit wärs das, doch leider hatte ich mich geirrt, denn er packte mich sofort am Hals und drückte mich ganz nach unten, bis ich auf dem Ast lag.

„Sag es mir, sonst…“ drohte er, doch ich fiel ihm in Wort.

„Sonst was? Wenn du mich tötest, wirst du es nie herausfinden“ meinte ich triumphierend. Doch auch dieses Mal machte er mir einen Strich durch die Rechnung. Ein Grinsen, welches nichts Gutes verhieß, erschien auf seinem Gesicht.

„So? Ich schätze, du vergisst, dass es auch andere Möglichkeiten gibt, eine Frau zu quälen.“

Ich wusste sehr genau, was er meinte, doch ich konnte irgendwie nicht richtig glauben, dass er so etwas wirklich wagen würde. Er ist nicht so der Typ, der wehrlose Frauen vergewaltigt, nur weil er nicht das bekommt, was er will.

Als Inuyasha in Folge 52 zu einem vollwertigen Dämon mutiert war, hätte sein Bruder eine gute Chance gehabt ihn zu vernichten,… doch er tat es nicht. Er sagte zwar, es wäre sinnlos in diesem Moment mit ihm zu kämpfen, wo Inuyasha doch gar nichts richtig mitkriegen würde. Aber ich war mir ziemlich sicher, dass es da noch einen anderen Grund gab. Also nein, er würde nie im Leben so weit gehen. Ich vertraute ihm. Ihr fragt euch sicher, woher ich dieses Vertrauen nahm. Tja, wenn ich das wüsste, dann würde ich es euch sagen. Aber genug davon und zurück zum Wesentlichen.

Sesshomaru hatte inzwischen seinen Körper an meinen gepresst, mein Kinn gegriffen und war gerade dabei mit seiner Hand unter mein Shirt zu fahren. Doch ich tat nichts. Ich sah ihm nur starr in die Augen, zeigte weder Angst noch Wut. Mein Blick verriet rein gar nichts, ich wartete lediglich darauf was als nächstes passierte.

Seine Hand berührte bereits meinen Bauch und fuhr nach weniger Zeit wieder weiter nach oben. Leider musste ich innerlich zugeben, dass seine Berührung mir einen wohligen Schauer bescherte. Aber ich würde jetzt nicht einfach nachgeben. Wenn er Krieg haben wollte, dann sollte er den auch bekommen. Doch auf einmal ließ er von mir ab und ich setzte mich wieder aufrecht hin, was mich jedoch beinahe wieder vom Baum befördert hätte, da ich mein Gleichgewicht nicht sofort halten konnte. Aber zum Glück packte er mich im letzten Moment am Handgelenk und zog mich wieder zu sich hoch. Als ich wieder richtig saß, sah ich zu ihm, doch er hatte sein Gesicht abgewandt. Ich wollte ihn schon ansprechen, aber er war schneller.

„Warum hast du es zugelassen? Wieso hattest du keine Angst? Ich rieche, dass du noch Jungfrau bist, und jede Frau hat in so einer Situation Angst, warum du nicht?

Sein Ton war nicht zu definieren, er klang aber auch nicht so kalt wie sonst.

Ich seufzte, lächelte dann aber und neigte leicht den Kopf.

„Weil ich dich kenne“, gab ich zuerst leise, jedoch verständlich von mir, fuhr aber nach einiger Zeit fort.

„Ich weiß, was du machst und was nicht, und das ist eines der Dinge die du niemals tun würdest. Und glaub mir, es ist keine Schwäche mal jemanden nicht mit Gewalt zu unterwerfen. Ich zeigte weder, dass ich es wollte, noch dass ich davor Angst hatte. Denn ich wusste, dass diese Angst unbegründet sein würde. Du würdest mit Sicherheit niemals eine Frau vergewaltigen. Erstens, liegt es unter deiner Würde und Zweitens, tja, ich würde sagen, du bist einfach nicht der Dämon, der einem Mädchen, schon gar nicht einem Menschen etwas Derartiges antun würde, nur weil er vielleicht mal nicht das bekommt, was er haben will. Wie soll ich sagen, ich vertraue dir einfach. Aber glaub mir, wäre es wirklich dazu gekommen, dann hätte ich mich schon gewehrt, das kannst du mir glauben. Ich hatte es lediglich nicht getan, um keine Angst oder dergleichen zu zeigen.“ Während dieser Worte hatte ich mein Gesicht abgewandt. Doch am Ende meiner Erklärung sah ich ihm wieder in die Augen und versuchte krampfhaft in diesen zu lesen, was mir jedoch kein Stück gelang. Doch plötzlich sah ich etwas, was ich nicht glauben konnte, weswegen ich mir kurz die Augen rieb, um auch sicher zu gehen, dass ich richtig sah. Und es war tatsächlich so. Er lächelte. Wenn auch nur hauchdünn und kaum zu erkennen. Es war definitiv und unverkennbar ein Lächeln, das von Herzen kommt. Nach kurzer Zeit ereilte mich der nächste Schock. Seine Seelenfenster nahmen für einen Bruchteil einer Sekunde einen sanften Ausdruck an. Es war gerade mal ein Aufflackern von Sanftheit, als es auch schon wieder hinter der bekannten Kälte verschwand. Und auch sein kaum merkliches Lächeln verschwand, als wäre es niemals auf seinen Zügen erschienen.

Sein Blick welcher auf mir lag war unergründlich und allmählich fragte ich mich, ob ich nicht zu viel gesagt hatte. Doch dem war nicht so. Er lehnte sich zurück und schloss die Augen. Ich schätze, für ihn war das Gespräch nun wirklich beendet, mehr würde er mir an diesem Abend sowieso nicht sagen. Doch mal wieder irrte ich mich.

„Woher weißt du nur bloß so viel?“

Ich konnte nicht genau sagen, ob er mich oder eher sich selbst das gefragt hat. Trotzdem zog ich es vor ihm zu antworten. Das war ich ihm schuldig.

„Eins versprech ich dir. Irgendwann wirst du es erfahren. Aber die Zeit dazu ist noch nicht gekommen.“

„Du bist seltsam.“

Meinte er das positiv oder negativ. Tja, fragen kostet zwar nichts, aber er würde mir wahrscheinlich nicht die Antwort geben die ich mir wünschte. Also ließ ich es. Stattdessen konterte ich.

„Hm, das beruht auf Gegenseitigkeit. Du bist gar nicht mehr so wortkarg, oder liegt das nur daran, dass du jetzt mit jemanden reden kannst?“

„Wer weiß!“

Ich sagte es doch, der Typ gibt ziemlich selten klare Antworten. Tja, nichts zu machen.

„Du weißt schon, dass es einen das Leben kosten kann, wenn man einem Dämon vertraut?“

Er hatte seine Augen wieder geöffnet und durchbohrte mich nun mit seinem eindringlichen Blick. Ich wandte mein Gesicht nicht ab, sondern erwiderte seinen Blick und meinte dann mit fester Stimme:

„Ja, das weiß ich, aber das lass mal meine Sorge sein. Außerdem habe ich keine Angst vor dem Tod.“

Irgendwie führte dieses Gespräch zu nichts. Also beendete ich es für heute.

„Naja, ich geh dann mal schlafen. Gute Nacht!“

Mit einem letzten Gähnen kletterte ich schnell vom Baum und lehnte mich dann an diesen, um in wenigen Sekunden in Land der Träume zu driften.
 


 

Jetzt war er nur noch verwirrt. Dieses Mädchen war ihm ein Rätsel. Doch das war er sich selbst auch. Was hatte ihn nur geritten, mit ihr zu reden. Einem Menschen. Doch musste er sich auch eingestehen, dass es angenehm und erleichternd war, einfach mal normal mit jemanden zu reden. Seit Vaters Tod hatte er sich mit niemanden mehr wirklich unterhalten, außer es ging um die Ländereien und dergleichen, was er mit den anderen Fürsten besprechen musste. Aber sonst war da niemand mit dem er hätte reden können. Jemand, welcher mit ihm so redete wie mit jedem anderen. Durch seinen Titel hatte keiner den Mut ihm Paroli zu bieten. Und plötzlich fällt ein Menschenmädchen vom Himmel und stellt sein ganzes Weltbild auf den Kopf. Es hatte ihn nie wirklich gestört, niemanden zum Reden zu haben. Er genoss es, in jedem die Angst vor ihm zu riechen. Dies hatte sich bis jetzt nicht groß verändert, jedoch reizte es ihn, keine Angst von diesem Menschenmädchen zu spüren.

Selbst die höheren Dämonen fürchteten ihn, doch sie ist ein Mensch und hat trotzdem keine Angst. Sie vertraute ihm blind und sie schien ihn wirklich zu kennen, warum kannte er sie dann nicht? Mit dem, was sie sagte, hatte sie auch recht. Er würde sich niemals an einer Frau vergreifen, die nicht dasselbe wollte. Und er konnte in ihrem Blick die pure Neutralität erkennen. Er verstand es einfach nicht. Na schön, wenn sie es nicht anders wollte. Ihn überkam seltsamerweise kein Ekel, wenn er ihr nah war. Doch das traf sich gut. So konnte er sie ohne Probleme verführen. Sie würde schon noch sehen, was sie davon hatte, wenn sie sich mit ihm anlegte. Einer seiner Mundwinkel zuckte, als er daran dachte, wie sie ihm verfallen würde.
 


 


 

Ich wachte früh am Morgen auf, was ich daran erkannte, dass die Sonne gerade am Aufgehen war. Ich streckte mich ausgiebig und stand auf. Sesshomaru saß noch immer über mir auf dem Ast und hatte die Augen geschlossen. Natürlich war mir klar, dass er nicht schlief, schließlich braucht er den Schlaf ja nicht.

„Guten Morgen“, strahlte ich ihn an. Er jedoch hob lediglich ein Augenlied, warf mir einen gelangweilten Blick zu und schloss es dann wieder. Das sollte wohl so viel heißen wie: Lass mich in Ruhe. Hätte er geschlafen, wäre er das perfekte Beispiel für einen Morgenmuffel. Aber der verdirbt mir nicht die Laune, da muss schon mehr kommen. Ich beschloss, auf Nahrungssuche zu gehen. Wer weiß, wie lange wir noch rasten. Wo war eigentlich Jaken?

„Hey, Sesshomaru, wo ist denn Jaken?“

Konnte sein, dass ich mir das einbildete, aber hatte er etwa gerade wieder gelächelt?

„Sag bloß dir fällt erst jetzt auf, dass er weg ist.“ Er hatte die Augen zwar noch geschlossen, doch ich hörte eindeutig Belustigung in seiner Stimme. Auch wenn er sich wohl gerade über meine Unaufmerksamkeit lustig machte, freute ich mich doch über seine gute Laune. Denn ich war mir ziemlich sicher, dass er mit schlechter Laune nur jeden anschnauzen würde. Da war er wohl nicht anders, als sein Halbbruder. Aber Moment. Jaken ist weg?

„Hm, lass mich raten. Als du zu Naraku und mir gestoßen warst, folgte er dir und ist höchstwahrscheinlich im Kampf verloren gegangen, hab ich nicht recht?“

„Du triffst es auf den Punkt!“

Oh man, das war mal wieder typisch, aber mir konnte es ja egal sein, dieser verdammte Kröterich hat es nicht anders verdient. Naja, wenn wir hier eh länger bleiben, wird er wohl wahrscheinlich bald auftauchen. Ließ einen schwerfälligen Seufzer verlauten und dachte nur: //Na das kann ja heiter werden//.

Ich hielt es nicht für nötig Bescheid zu geben, also ging ich ohne Umschweife in den Wald. Er wird sich wohl kaum Sorgen machen, dass ich von einem Dämon gefressen werde. Gut möglich, dass er sich über die Tatsache, ein Anhängsel weniger zu haben, freuen würde.

Ich bemerkte nicht mehr, dass ein wachsames goldenes Augenpaar hinterher sah, bis ich in den Schatten der Bäume verschwand.

Lange Zeit fand ich nichts, mir fiel nicht mal auf, wie weit ich mich bereits entfernt hatte. Als ich aus dem Wald trat, kam ich auf eine Lichtung. Eine Lichtung, welche mir nicht ganz geheuer war. Kein Geräusch war zu hören, gar nichts. Ich schritt in die Mitte der Lichtung und sah mich um. Plötzlich spürte ich einen Luftzug, welcher mich dazu veranlasste, umzudrehen und lieber ganz schnell das Weite zu suchen. Doch zu spät, denn kaum, dass ich mich umwandte, stand er vor mir. Naraku! Er beugte sich etwas vor und flüsterte dann:

„Lange nicht gesehen, kleine Hikari!“



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