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Eintauchen in eine andere Welt!

von

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Eine Entführung und die Rettung der Unschuld

Warum? Warum, warum, warum? Wieso tut man mir das an? Was habe ich denn nur verbrochen?, fragte ich mich.

Doch egal wie oft ich mir diese Frage in Gedanken stellte,… es kam keine Antwort. Doch ich musste nun stark bleiben.

„Also für mich war es ehrlich gesagt zu kurz“, gestand ich offen.

„Hm, ganz schön frech für einen Menschen, der sich offensichtlich nicht mal zur Wehr setzten kann. Angst scheinst du ja keine zu haben. Interessant.“

Da. Dieses Wort hatte nie etwas Gutes zu bedeuten. Zumindest nicht, wenn es aus dem Mund, eines größenwahnsinnigen Halbdämons kam. Dieses Interessant. In fast jeder ff kommt es vor, wenn es um ihn oder Sesshomaru geht. Grusselig sowas. Aber… zurück zum Wesentlichen.

Was nun?

„Tja, da Sesshomaru nicht in der Nähe ist, kann ich mich ein bisschen mit dir spielen“, flüsterte er grinsend.

„Du willst spielen? Ok, dann hol das Stöckchen“, mit diesem Satz nahm ich einen kleinen Ast und warf ihn soweit ich konnte. Dumm nur, dass dieser Halbdämon eher die Gene einer… naja, dem Brandzeichen zu urteilen, würde ich mal sagen Spinne. Hatte ich schon erwähnt dass ich Spinnen nicht leiden kann? Er auf jeden Fall zog nur eine Augenbraue hoch.

„Wenn du denkst, dass ich wehrlos bin, nur weil ich jetzt alleine da stehe, dann hast du dich gewaltig geschnitten.“

„Ach, ist das so?“

„Ja, das ist so“, zischte ich zurück. Doch ich war so in meine Wut vertieft, dass ich gar nicht bemerkte, wie ich nach jedem meiner Worte einen Schritt zurückwich und er mir stetig folgte. Leider zu spät merkte ich, dass ich keinen weiteren Schritt tun konnte, da ich nun gegen einen Baum stieß. Also, auch wenn ich nicht allwissend war, eines war definitiv klar. Ich steckte sowas von in der Scheiße. Mal wieder. Das wurde ja schon beinahe zur Gewohnheit. So blieb mir nur noch eine Möglichkeit.

Ablenken und abhauen!

„Hey guck mal, Inuyasha knutscht mit Kikyo rum“, rief ich, während mein Finger in die Richtung hinter ihm zeigte.

Er drehte sich um und ich sah meine Chance, das Weite zu suchen.

Also lief ich so schnell wie möglich in Richtung Sesshomaru. Ich war zwar niemand, der gerne Hilfe von jemandem wollte, und schon gar nicht von dem arroganten Köter, doch dies war eine Notsituation. Und in einer Notsituation ist alles erlaubt. Ich wollte gerade seinen Namen schreien, als ich plötzlich eine Hand auf meinem Mund spürte und die andere sich um meine Taille schlang. Ich wusste sofort, wer mich da gerade an sich zog und ich strampelte wie eine Verrückte, denn auch wenn er irgendwie attraktiv war; ich konnte es nicht leiden, wenn man mich gegen meinen Willen entführt, was er ohne Zweifel gerade vorhatte. Schon spürte ich den Boden unter meinen Füßen nicht mehr. Oh nein, nicht mit mir. Ich biss ihn in die Hand und schrie ihm ins Gesicht:

„Lass mich los du widerliche Spinne.“ Doch er grinste nur und legte anscheinend null Wert auf meine Worte.

Ok, neuer Plan. Wenn ich weiterhin strample, dann wird mir das auch nicht helfen. Da kam mir eine Idee.

„Ok ok, ein Deal. Du lässt mich erst mal runter, ich laufe nicht weg und schreie auch nicht nach Sesshomaru.“

„Und was habe ich davon, wenn ich dich genauso gut mit in mein Schloss nehmen kann?“

„Ganz einfach. Wenn ich mich dazu bereit erkläre, mitzukommen, strample ich auch nicht mehr.“

„Wenn ich wollte, könnte ich deinen Körper taub werden lassen und dann würdest du genauso wenig strampeln.“

Mist, das lief alles irgendwie in die falsche Richtung. Und gerade als ich daran dachte, aufzugeben, erschien plötzlich Sesshomaru vor uns.

„Himmel, ich danke dir, du hasst mich also doch nicht“, rief ich in den Himmel und warf dabei die Arme hoch. Ich war zwar noch nicht gerettet, aber hey, was nicht ist, kann ja noch werden. Mir wurde jedoch schnell bewusst, dass er wahrscheinlich auch nicht mehr viel ausrichten konnte.

„Wisst ihr eigentlich, dass ihr die ganze Geschichte ruiniert?“, gab ich gereizt und gleichzeitig genervt von mir.

Sie sahen mich beide fragend an, was mich darauf noch viel genervter aufstöhnen ließ.

„Ihr wisst doch bereits, dass ich die Zukunft kenne, also tut jetzt nicht so unwissend.

Jedoch kann ich euch nichts voraussagen, da sich durch mein Auftreten alles ändert. Eigentlich hatte ich ja versucht, das zu verhindern, leider ist mir das nur nicht gelungen.“

Als ich endete, sah ich zu Naraku hinter mich, um seine Mimik zu beobachten. Ich dachte, er wäre fuchsteufelswild, da er in mir nun keinen Nutzen mehr hatte. Nur leider lag ich mit meiner Annahme total falsch. Wieso leider? Ganz einfach. Weil sich ein Grinsen auf seine Zügen schlich, welches nichts Gutes zu bedeuten hatte. Und ich sollte Recht behalten, denn plötzlich spürte ich, wie er sein Miasma frei ließ.

Ich konnte mich nur unter starker Anstrengung bei Bewusstsein halten. Doch was nun? Meine Augen waren schon am Zufallen, jedoch bemerkte ich noch, wie sich Sesshomaru immer mehr entfernte und schließlich im Wald verschwand. Ab da nahm ich nur noch wahr, wie Naraku mich in sein Fell einwickelte, doch dann… wurde alles schwarz.
 


 

Sesshomaru währenddessen verfluchte sich innerlich selbst. Er war nun schon das zweite Mal zu ihr gelaufen, um sie zu retten. Aber wofür? Als sie sagte, sie würde die Zukunft nicht mehr voraussagen können, hielt ihn nichts mehr. Er würde sie einfach ihrem Schicksal überlassen. Sie wusste ja, dass er sie nicht beschützen würde. Er, Sesshomaru beschützt niemanden, und erst recht nicht ein Menschenweib, das denkt, alles über ihn zu wissen. Er hatte zwar vor, Naraku zu töten, aber ohne das Mädchen, welches nur im Weg rumsteht. Umso besser für ihn, wenn Naraku sie nun hat. Er wird sowieso nichts mit diesem Weib mehr anfangen können. Das Einzige, was jemand, wie Naraku mit diesem Menschen machen würde, wäre…

Plötzlich erstarrte er und fühlte etwas Seltsames in sich aufkeimen, was er aber sofort versuchte, niederzutrampeln und in die hinterste Ecke seinen Körpers zu sperren. Er würde sie nicht retten. Niemals.
 


 

Langsam erwachte ich und mir wurde schnell bewusst, dass ich mich höchstwahrscheinlich in Narakus Schloss befand. Zum Glück hatte er noch keine Abkömmlinge. Obwohl… war das wirklich ein Glück? Tatsache war, dass ich nicht fliehen konnte und Sesshomaru würde mich wohl kaum retten. Naja, konnte ich ja auch nicht von ihm erwarten. Naraku ist ja eh noch nicht so schlimm. Die Frage ist nur…, sollte ich ihm von Kikyo erzählen? Er würde es so oder so irgendwann erfahren, aber wenn ich ihm das jetzt erzähle, dann kann ich ihn auch gleich ein bisschen ausfragen. Das wollte ich sowieso machen, so macht er es mir mit der Entführung wenigstens leichter. Es gab nur ein Problem. Er wusste ja bereits, dass ich ihm die Zukunft nicht voraussagen kann, wieso nahm er mich trotzdem mit? So viele Fragen und so wenig Antworten. Ich seufzte und schloss meine Augen, jedoch riss ich sie im nächsten Moment wieder auf, da ich hörte, wie die Tür aufgeschoben wurde. Natürlich kam niemand anderes, als Naraku rein. Doch verstecken wollte ich mich nicht. Er hätte mich eh gefunden, wahrscheinlich innerhalb eines Wimpernschlages. Ich saß einfach still herum und ließ ihn keine Sekunde aus den Augen, während er schleichend auf mich zu kam und sich anschließend mir gegenüber niederließ. Sein Grinsen war mal ausnahmsweise nicht vorhanden, aber wer wusste schon, wie lang dies anhielt.

„Kommen wir gleich zum Punkt. Ich nehme an, du hast mich nicht entführt, um Teekränzchen mit mir zu halten“, gab ich neutral von mir.

„Gut erkannt, meine Liebe“, gab er ebenso neutral zurück.

„Dann wirst du mir doch sicher sagen, was der Grund für das Ganze ist, nicht wahr?“

Ich setzte ein niedliches Lächeln auf, blieb aber trotzdem ernst.

Doch nun lehnte er sich ein ganzes Stück vor und ehe ich mich versah, lag ich auf dem Rücken und er über mir. Sein Gesicht näherte sich meinem, was mich reflexartig den Kopf wegdrehen ließ. Und plötzlich hörte ich seine Stimme ganz nah an meinem Ohr flüstern: „Denk mal scharf nach, Hikari-chan. Du kannst mir die Zukunft nicht voraussagen. Du bist ein wertloses Menschenmädchen. Doch du besitzt etwas, dass dich wertvoll macht.“

„Und was soll das bitte schön sein?“, fragte ich gereizt, da er mich nun auch noch Hikari-chan nannte. Plötzlich spürte ich zwei Finger an meinem Kinn, welche meinen Kopf wieder in seine Richtung drehte.

Und da sah ich es. Dieses Grinsen, welches meistens nichts Gutes bedeutet.

„Ich kann es riechen. Deine Jungfräuligkeit.“

Meine Augen weiteten sich vor Entsetzen und ich bekam keinen einzigen Ton raus.

Natürlich. Wieso war ich nicht selbst darauf gekommen? Wenn ich jetzt nichts mache, ist es aus mit meiner Unschuld. Und die möchte ich ungern jetzt schon verlieren.

Ich war so in meine Gedanken versunken, dass ich gar nicht bemerkte, wie Naraku versuchte mich meiner Kleidung zu entledigen. Doch bevor er dazu kam, legte ich schnell meine Arme über Kreuz auf meine Brust und schickte ihm ein fieses Grinsen.

Nicht, weil ich etwa dachte, so könnte ich ihn von mir fernhalten. Nein, sondern einzig und allein, weil ich noch ein Ass im Ärmel hatte, welches sein Handeln sofort unterbrechen würde.

„Ich würde das an deiner Stelle nicht machen, denn ich hätte da eine Information, die dich interessieren dürfte.“

Er ließ von mir ab und betrachtete mich nachdenklich und zugleich auffordernd, was mich dazu veranlasste, weiterzusprechen.

„Die Frau, die sich vor fünfzig Jahren um Onigumo gekümmert hat, ist am Leben“, gab ich geheimnisvoll preis. In diesem Moment kam ich mir wirklich vor, wie eine Seherin.

Seine Augen weiteten sich minimal und ich dachte schon, ich hätte es überstanden, doch ich irrte. Denn schon im nächsten Moment fühlte ich die Wand hinter meinem Rücken und seinen Körper dicht an meinen gepresst. Er hielt meine Handgelenke eisern fest und vereitelte damit jegliche Fluchtmöglichkeiten.

„Wie kann das sein? Ich habe sie getötet, sie kann nicht am Leben sein. Das ist unmöglich. Es sei denn, du meinst ihre Wiedergeburt.“

„Nein, es ist mein voller Ernst. Die Miko lebt. Jedoch gibt es einen Haken.“

„Was für ein Haken?“, zischte er.

„Ihr Körper besteht nicht mehr aus Fleisch und Blut, sondern aus Lehm und Erde. Ihre Seele ist gestohlen und nicht die ihre. Und ihr Charakter ist dank dir nur noch mit Bitterkeit und Hass gefüllt. Ich hoffe, du bist stolz auf dich.“

Diesen Satz musste ich unbedingt noch sagen, es brannte mir förmlich auf der Zunge.

Nun ließ er mich endlich los und blickte stur geradeaus. Mit anderen Worten, er sah direkt in meine Richtung. Jedoch hatte ich eher das Gefühl er würde mich in diesem Augenblick gar nicht war nehmen. Als würde er durch mich hindurch sehen. Sein Blick war so abwesend, doch das änderte sich von ein auf die andere Sekunde, denn plötzlich erschien ein böses Lächeln auf seinem Gesicht. Das folgende Wort hauchte er gerade zu und ich hatte Schwierigkeiten damit, es zu verstehen, doch als ich es hörte, lief mir unweigerlich ein Schauer über den Rücken.

„Interessant!“

Oh oh. Das hieß nichts Gutes. Ob es doch ein Fehler war, ihm das zu erzählen? Aber schließlich hab ich dadurch vorläufig meine Unschuld gerettet. Außerdem hätte er es eh bald erfahren und da ich die Geschichte sowieso schon verändert habe, macht das, denke ich auch nichts mehr. Plötzlich wandte er sich wieder mir zu.

„Sieht so aus, als würdest du mir doch noch nützen.“

„Was, wer, ich? Ne, da täuschst du dich gewaltig, ich bin sowas von nutzlos, ehrlich.“

Er grinste nur wieder, stand jedoch auf und verließ das Zimmer. Zumindest wollte er das, denn ich hielt ihn noch auf.

„Hey, schon vergessen, ich bin ein Mensch. Ich hab Hunger, also gib mir wenigstens was zu essen, wenn du mich schon hier festhalten willst. Es sei denn du lässt mich einfach so hier raus. Ich meine, ich bin neutral. Ich würde also nicht gegen dich kämpfen, selbst wenn ich kämpfen könnte. Sieh es so, ich bin nicht gegen dich. Allerdings wollte ich sowieso noch mit dir darüber reden. Und zwar über den Grund, wieso du das alles machst.“

Er sah mich etwas erstaunt an, fing sich aber schnell wieder.

„Ich werde dir heute nochmal einen Besuch abstatten, dann reden wir weiter.“

„Danke!“ Ich schickte ihm ein strahlendes Lächeln, worauf er nur verwirrt guckte und anschließend das Zimmer verließ.

Ich seufzte. Würde mich Sesshomaru retten kommen? Würde überhaupt jemand kommen und mich retten…?



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