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Undercover - Pfad zur Liebe

Inu no Taisho & Izayoi, Sess & OC, Naraku & Kikyou, Inu & Kago
von

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Der Tod kommt unerwartet

Um Abwechslung in Geschichten zu bringen, muss sich ein Autor immer etwas Neues ausdenken. Ich hoffe mir ist es gelungen und ich wurde nicht unbewusst von etwas beeinflusst.

Übrigens! Demnächst habe ich wieder etwas mehr Zeit und bringe meine FFs zum Abschluss.
 

Kapitel 38 - Der Tod kommt unerwartet
 

Yasu beziehungsweise Inuyasha, wie er wirklich hieß, kam es wie die Unendlichkeit vor. Er sah die Bedrohung für seine Mutter, war beinahe wie gelähmt und dachte nur noch, du musst sie retten. Doch wie sollte er eine Kugel aufhalten, die gleich den Lauf verlassen würde? Niemand war so schnell.

Irgendwer schien sein stummes Gebet erhöht zu haben. Über ihnen klirrte eine Fensterscheibe und gleich danach folgte ein dumpfer Aufprall, sodass Naraku zögerte. Obwohl er sich nicht umsah, lauschte er kurz. Da es nun wieder still war, niemand um Hilfe rief, vermutete er keine Bedrohung für sich, sondern glaubte, seine Leute hatten den zweiten Stock unter Kontrolle. Deswegen feuerte er seine Waffe ab.

Inuyasha sah die winzige Chance, warf sich nur den Bruchteil einer Sekunde vorher zur Seite, brachte so den Rollstuhl in Bewegung und glücklicherweise aus der Schusslinie. Dummerweise verlor er dabei das Gleichgewicht, und weil er zu nah an der Treppe stand, polterte er einige Stufen hinab.

Währenddessen korrigierte die Spinne ihren Schusswinkel und musste zu seinem Leidwesen feststellen, Izayoi verschwand schon im Gang und befand sich außer Reichweite, denn eine Pistole, die um die Ecke schoss, hatte er nicht dabei.

Er fluchte innerlich, hörte hinter sich eine Bewegung, spürte, bevor er handeln konnte, in seinem Rücken einen stechenden Schmerz. Er fuhr herum, sah Kagura und fixierte sie als neues Ziel an. Gleichzeitig erklangen eilige Schritte auf der Treppe, Rianas Stimme erklang: "Die Waffe weg Naraku! Du hast verloren."

Als einzige Antwort lachte der Verbrecherlord auf, hatte einen bissigen Kommentar auf der Zunge und stutzte plötzlich. Etwas passierte mit ihm und mit Entsetzen erkannte er, was genau. Die Farbe wisch ihm aus dem Gesicht, er schwankte, hauchte: "Nein."

Er hatte tatsächlich verloren und es gab nichts, womit er seinen Untergang noch aufhalten konnte. Krampfhaft klammerte er sich mit der linken Hand am Geländer fest, damit er den Halt nicht verlor.

Dann mobilisierte er seine letzten Kraftreserven und drückte ab. Da er nun Masaos Gefährtin nicht mehr erledigen konnte, wollte er sich an dem Wesen rächen, welches er mitverantwortlich für seinen Untergang machte.

Die Kugel, versetzt mit dem dämonischen Gift, traf die Windherrscherin in die Brust und fast zeitgleich fiel sie mit Naraku zu Boden. Während sie oben auf dem letzten Absatz liegen blieb, rollte die Spinne die Treppe hinunter bis zu Rianas Füßen.

Im Anschluss löste sich etwas von seinem leblosen Körper, er veränderte sich und zurück blieb ein verunstalteter Mensch.
 

Wenige Minuten vorher hatte Kazuki den zweiten Stock erreicht und stand plötzlich zwei Dämonen Zwillingen gegenüber. Die beiden Brüder weigerten sich, ihn zu Daisuke vorzulassen, denn das hatte einen Grund. Sie erhielten einen Befehl und waren gewillt diesen unter allen Umständen auszuführen.

Obwohl sie dem Leibwächter an Kraft etwas unterlegen waren, und er rangmäßig über ihnen stand, hinderten sie ihn am Betreten des Raumes. Als er einen weiteren Schritt auf sie zu ging, plötzlich stockte und sich umsah, weil Stimmen erklangen, sahen sich die Zwillinge an. Da Kazuki kurz abgelenkt war, witterten sie ihre Chance und hoben aufgrund ihres stillen Austausches jeweils ihre beiden Hände und schickten dem Hundedämon einen Energiestoß entgegen. Völlig davon überrascht traf es den Hundedämon und er wurde zurückgeschleudert, genau gegen eines der bis an den Fußboden heranreichenden Fenster.

Das Glas gab nach und der Schwung beförderte ihn zusätzlich über die eiserne Brüstung, trotz das er Halt suchend um sich griff. Dummerweise erwischte er nur die leichte Gardine, die nachgab, in dem sie entzweiriss. Hart landete Masaos Leibwächter in Izayois Lieblingsblumenbeet und zerstörte die Pflanzen. Der Dämon blieb kurz liegen, sammelte sich und richtete dann seinen Oberkörper auf. Mit der linken Klaue wischte er sich über die Stirn, warf einen Blick nach oben und entdeckte das Gesicht des Jüngeren der beiden Katzenbrüder. Dessen Ohren zuckten und er schaute schuldbewusst nach unten.

"Das werdet ihr büßen!", verhieß Kazuki und wollte sich aufrappeln, als sich eine schwere Klauenhand auf seine Schulter legte und ihn zu Boden drückte.

"Sie handelten auf meinen Befehl", folgte die Erklärung.

Der Leibwächter sah seinen Herrn an und wollte wissen: "Nicht auf Narakus Anweisung?"

"Nein", antwortete Inu no Taisho und erläuterte: "Da ich annahm, die Spinne unternimmt Schritte um Kanna wiederzubekommen, ließ ich sie vorsichtshalber woanders unterbringen. Um den Schein zu wahren, passen die Zwillinge auf den leeren Raum auf."

"Ich verstehe Herr", murmelte Kazuki und fügte hinzu: "Dann haben sie Glück und müssen meine Vergeltung nicht spüren."

Leise, sodass es nur sein Untergebener vernahm, flüsterte Masao ihm zu: "Das heißt nicht, das du auf dem Übungsplatz darauf verzichten musst, ihnen zu zeigen, wer der Stärkere ist."

Mit einem leichten angedeuteten Lächeln erhob sich der Hundedämon, klopfte sich die Erde ab und folgte Inu no Taisho, der zusammen mit General Miki in das Innere des Hauses ging.
 

Bereits als die ersten beiden Schüsse fielen, eilte Toyo zum Haupthaus. Dort gab er einige Anweisungen, denn es galt, die Gäste im Freien zu schützen. Nachdem er dies erledigt hatte, warf er einen Blick in die Runde. Masao nickte ihm zu und wandte sich dann seinen Gesprächspartnern zu. Viele hatten Fragen, wollten wissen, was da im Gange war, sodass Toyo nicht auf den Älteren wartete, sondern in das Gebäude ging. Erst da bemerkte er, Sesshomaru hatte sich ihm angeschlossen.

Aufgrund der Stimmen von oben und den beiden neuerlichen Schüssen stiegen sie die Stufen empor.

Rianas Schwiegervater analysierte sofort die Situation. Inuyasha, Izayoi und Riana waren wohlauf und keiner von ihnen blutete, wie er am Geruch feststellte. Eine Leiche, die ähnliche Ausdünstungen wie Naraku aufwies, ignorierte er. Stattdessen sprang er die restlichen Stufen bis zum Absatz kurz vor dem zweiten Stock empor, kniete sich auf den Boden und griff nach dem sterbenden Körper seiner ehemaligen Geliebten.

"Kagura", flüsterte er und die Windherrscherin öffnete ihre Augen. Mühsam hob sie ihre Hand und legte sie an Toyos Wange.

Sie hielt den Blickkontakt nicht lange aufrecht, sondern bewegte ihren Oberkörper etwas, um nach unten zu spähen.
 

Dort hockte Sesshomaru bei der Leiche von Naraku und sah den Dämon mit emotionsloser Miene an. Riana, neben ihm, fragte verständnislos: "Kann sich ein Dämon durch so einen Sturz das Genick brechen und was hat sich vorhin verflüchtigt? Ein Illusionszauber?"

"Das ist beinahe unmöglich. Außerdem hatte ich nicht den Eindruck, das Naraku so unglücklich gestürzt ist", kam es von dem Hanyou. Daraufhin packte Inuyasha die Überreste und hob ihn etwas an. Das, was er entdeckte zauberte, ein Stirnrunzeln auf sein jugendliches Gesicht. "Ein Messer?", äußerte er laut.

Deshalb drehte er den Verbrecher vollständig um und so konnte auch Riana das Heft der Waffe im Rücken der Spinne sichten. Jemand hatte es ihm in den Rücken gestoßen, ungefähr dort, wo bei den Menschen das Herz saß.

Kaguras schwache Stimme erklang und erklärte mit Unterbrechungen: "Narakus richtiger Name ist oder besser war Onigumo. Er war kein vollwertiger Dämon, sondern ein ehemaliger Mensch, der nach einem Säureunfall und durch das Absorbieren von Dämonen, seine wahre Herkunft verschleiern konnte. Dennoch schlug in seinem Körper immer noch dieses menschliche Herz, sein einziger verwundbarer Punkt. Deshalb musste vermutlich Kikyou sterben, da sie als Einzige die Wahrheit kannte. Es war fast Ironie, das sie ausgerechnet mir, kurz vor ihrem Tod die Wahrheit offenbarte. Jetzt ...", sie pausierte, blickte Rianas Schwiegervater an. "Jetzt ist es gut. Nun bin ich endlich frei."

Damit wurde sie immer blasser, dann durchsichtig, bis sie sich ganz auflöste. Ein leichter Wind wehte, bewegte die Gardinen und es schien, als ob der Geist der Windherrscherin Toyo noch einmal umschmeichelte. Dort wo Kagura gerade noch gelegen hatte, blieben nur vereinzelte weiße Blütenblätter zurück.

Mit der rechten Klaue nahm Masaos Bruder einige davon in die Hand, bevor er langsam die Stufen nach unten ging.
 

Inu no Taisho hatte vor, bereits, nachdem der erste Schuss erklang, in das Gebäude zu gehen, um nach dem Rechten zu sehen, denn er wusste, seine Gefährtin und sein Sohn befanden sich im Inneren. Leider wurde er von mehreren Dämonen umringt, die ihm Fragen stellten. Deswegen beruhigte er die Gäste, versprach, dass seine Leute alles im Griff hatten.

Dann fiel Kazuki aus dem Fenster, es knallte wieder zweimal in kurzen Abständen und ein Vogeldämon bemerkte sarkastisch zu dem neben ihm Stehenden: "Das hat nicht den Anschein", und zuckte zusammen, denn der Blick des dämonischen Herrn traf ihn.
 

Masao begnügte sich vorerst damit und ging zum Haupteingang, aus dem gerade wankend ein junger Dämon taumelte. Das Schwert mit der blutverschmierten Klinge ließ er fallen, bevor er selbst zusammenbrach und murmelte: "Ich fürchte Herr, ihr müsst renovieren."

Mit entsetzen erkannte der General seinen Sohn, eilte an seine Seite und fragte: "Was hast du getrieben?"

"Meine Gegner, ich habe sie im Waffensaal geköpft", berichtete Minoru. "Die Drei waren dumm genug und gingen mit Hellebarden auf mich los." "Berichte später ausführlich!", riet Inu no Taisho und befahl strenger: "Jetzt heile dich!"
 

Inzwischen hatte Miki sein Kind untersucht, um die Schwere der Verletzungen einzuschätzen. Unzählige Schnitte und teilweise tiefe Wunden, die unter anderem heftig bluteten, erschreckten ihn. Es war ein Wunder, das sein Sohn überhaupt noch bei Bewusstsein war. Dennoch konnte er aufatmen, denn die natürlichen Selbstheilkräfte, die die meisten Dämonen besaßen, begannen schon zu wirken. Er hob Minoru auf seine Arme und trug ihn fort, denn er holte sich unbemerkt von den Anderen die stille Erlaubnis seines Vorgesetzten ein.
 

"Was genau geht hier vor?", fragte ein Gast und Masao erläuterte ehrlich und das nicht ohne Grund: "Naraku ist in mein Anwesen eingedrungen, um mich vor meinen Gästen bloß zustellen. Indem er meine Untergebenen unterwanderte, versuchte er Chaos zu stiften und meine Position zu schwächen."

"Was ihm wohl gelungen ist", spottete der gleiche Vogeldämon, wie zuvor. Dieser kannte zwar Masaos Ruf, war ihm jedoch bis heute, noch nie selbst begegnet.

Der Herr der Dämonen wollte darauf reagieren. In diesem Moment tauchte sein Bruder neben ihm auf, flüsterte ihm zu, ohne zu bemerken, dass der Herr der europäischen Füchse, sowie Kannas Großvater die Worte ebenso vernahmen: "Der Sieg gehört uns. Naraku existiert nicht länger."

Erleichtert, ohne es sich anmerken zu lassen, bückte sich der silberweißhaarige Hundedämon, hob Minorus Schwert auf und drehte sich dem Lästerer zu. Mit eiskaltem Blick fixierte er ihn und äußerte in einem eher entspannten Ton: "Meine Gäste schätzen kurzweilige Unterhaltung. Deswegen schlage ich vor, wir verlegen das Treffen in die Kampfarena und messen unsere Kräfte. Damit kann ich den Anwesenden an deinem Beispiel demonstrieren, wie schwach ich wirklich bin."
 

Nervös strich der Aufgeforderte den federähnlichen Flaum auf seinem Kopf zurück, der sich aufgestellt hatte und überlegte, wie er sich herauswinden konnte. Er zählte nicht gerade zu den Mutigen und hatte schon seit Jahren seine Kampfkünste extrem vernachlässigt. Demzufolge war er einem geübten Kämpfer, wie Inu no Taisho, hoffnungslos unterlegen. Schon setzte er zum Sprechen an, als er unerwartet Hilfe bekam, wenn es auch nicht auf ihn bezogen war.

"Obwohl ich Naraku nie begegnete, würde ich ihn, den hinterlistigen Verbrecher, niemals als Gegner unterschätzen. Seine Taten waren wohlüberlegt und jeder von uns hätte sein Ziel sein können." Damit drehte sich Etienne, Rianas Großvater zu dem Frostwesen um und forderte ihn auf: "Edler Freund, wollt ihr nicht das Geheimnis offenbaren. Weswegen der Verbrecherlord, das Risiko einging, hier einzudringen."

Ryo strich sein weißes Gewand glatt, nickte dem Herrn der Füchse zu und wandte sich an die Anderen: "Wir alle haben schon von den mächtigen Artefakten gehört und viele von uns besitzen welche. Seit Jahrhunderten hüten die Clans diese Geheimnisse. Nachdem mein Sohn ermordet wurde, verschwand ein Seelenspiegel und kürzlich tauchte er in Narakus Besitz wieder auf."
 

Obwohl Masao großen Respekt den Schneedämonen gegenüber hegte und es unhöflich war, ein so hohes Wesen, welches ihm fast gleichgestellt war, zu unterbrechen, tat er es, jedoch nur um Kannas Existenz zu schützen. Niemand sollte erfahren, dass dieses kleine Mädchen bereits die Kraft hatte, ebenso wie ihre Vorfahren, ein so mächtiges Artefakt zu benutzen. Er trat daher zu dem Frostwesen, bat leise: Verzeiht", und fuhr lauter fort: "Mein Sohn entwendete diesen Spiegel, ohne zu wissen, welche Macht ihm innewohnt, und brachte ihn hierher. Inzwischen befindet er sich an einem sicheren Ort. Dies war der Hauptgrund, weshalb die Spinne das Risiko einging, hierherzukommen, da er ihn immer noch hier vermutete. Hätte der Verbrecherlord diese Seelen raubende Waffe gegen uns eingesetzt, kaum ein Anwesender hätte dem etwas entgegenzusetzen gehabt. Inzwischen wurde die Gefahr gebannt, Naraku vernichtet."

"Das hören wir gern", mischte sich nun der Herr der Wölfe Kouhei ein und schlug vor: "Genießen wir das Treffen und besprechen später den Rest sowie unser weiteres Vorgehen innerhalb des Dämonenrates."

Die Ratsmitglieder und weitere Gäste stimmten dem zu.

Alik, der in Begleitung seines Sohnes Kiyoshi und seiner Schwiegertochter Lin, sowie deren Vater erschienen war, hatte sich bis jetzt still im Hintergrund gehalten. Nicht nur als Herr der sibirischen Tiger, sondern auch als Mitglied des inneren Rates, wagte er etwas anzusprechen, was alle Anwesenden interessierte. "Ohne euch infrage zustellen oder schwach zu nennen, wie gewisse andere", wobei er den Vogeldämon meinte und diesen dabei kurz ansah, "möchte ich noch eine Kleinigkeit wissen. Weshalb habt ihr diese Spinne nicht selbst zur Strecke gebracht? Früher habt ihr euch nie gescheut, offen gegen Feinde vorzugehen."
 

Nicht Masao antwortete, sondern eine weibliche Stimme erklang: "Naraku war ein erbärmliches Wesen. Deswegen liegt es absolut unter Inu no Taishos Würde, sich mit so einem Abschaum zu befassen." Verlegen warf Riana dem Onkel ihres verstorbenen Gemahl einen Blick zu, der gar nicht daran dachte, sich einzumischen und deswegen fuhr sie fort: "Außerdem besitzt er durchaus fähige Mitarbeiter, die seine Hilfe zwar jederzeit begrüßen aber nicht unbedingt darauf angewiesen sind."

Die rothaarige Frau fühlte sich im nächsten Augenblick unbehaglich, denn nun hatte sie die Aufmerksamkeit der meisten Dämonen gewonnen. Einer, vermutlich jemand, dem sie nicht vorgestellt wurde, da er erst erschien, nachdem die offizielle Begrüßung vorüber war, wollte wissen: "Darf man wissen, wer ihr seid?"

"Meine Enkeltochter", meldete sich Etienne und jeder hörte den Stolz in seiner Stimme. "Die Gräfin Roussillon mit bürgerlichen Namen Riana Durand."
 

Es war kein Geheimnis, das der Herr der europäischen Füchse einen halbdämonischen Sohn hatte. Daher wunderte sich die Agentin nicht, dass auf einigen Gesichtern nun Abscheu zu lesen war. Den intensiven Blicken begegnete sie daher stolz mit erhobenem Kopf. Die Familie stand hinter ihr, gab ihr halt und dazu musste sie sich nicht einmal umdrehen. Besonders ihr Vater bedachte den Teil der Gäste, der sich für besser und das einzige Wahre hielt, weil sie reinblütige Dämonen waren, mit finsteren Blicken.

Aron begann gleich darauf zu sprechen, ging aber nicht auf die Herkunft seiner Tochter ein, sondern erläuterte einen Umstand: "Oyakata-sama entschied sich für den offiziellen Weg und leitete bereits vor seinem Rücktritt eine Untersuchung gegen Naraku ein. Allerdings glaube ich nicht das er, als unserer oberster Herr, verpflichtet ist, sich zurechtfertigen. Meiner Meinung nach, zählt nur das Ergebnis, denn wie ich gerade erfahren habe, ist der europaweite Schlag gegen das Verbrecherimperium, der in allen Ländern zeitgleich begann, ein voller Erfolg. Jedes seiner Spinnennester wurde ausgemerzt."
 

Alle lauschten dem rothaarigen Hanyou, sodass scheinbar niemand den stillen Austausch mitbekam. Toyo und Masao wechselten einen Blick und sie hoben jeweils ihre rechte Klauenhand, zeigten heimlich drei Finger noch oben. Dennoch hatten es Riana und Sesshomaru ebenso bemerkt. Als Aron von der Razzia sprach, zuckten drei der kleineren Clanführer leicht zusammen. Vermutlich waren sie Komplizen von Naraku oder deckten zumindest dessen Geschäfte. Sicherlich mussten sie sich demnächst mit verantworten.
 

"Fähige Mitarbeiter, in der Tat", murmelte Masao lobend in einem relativ leisen Ton. Aufgrund ihrer guten Ohren hörten etliche Wesen in seiner Nähe die Worte und er bekam mit, wie sie ihm auf ihre Weise zu stimmten. Lauter wandte er sich dann an alle: "Wenn ich auf Kouheis Worte zurückgreifen darf. Wir sind nicht hier, um uns mit den Belangen des Rates oder kriminalistischen Angelegenheiten auseinanderzusetzen. Dieses Treffen dient eher den privaten Dingen."

Kaum ausgesprochen zeigten seine Worte Wirkung. Man zerstreute sich, bildete kleine Gruppen und Riana fragte sich, wie viele neue Ehen es demnächst geben würde und welche davon, nur zum Wohle der Eltern arrangiert wurden.

Die rothaarige Agentin seufzte leise, da sie sehr zu ihrer Freude nicht mehr von Interesse war. Deswegen zog sie sich in einen stillen Winkel zurück und betrachtete alles aus der Ferne. Sie hielt es nicht lange aus, denn jetzt, wo die ganze Anspannung von ihr abfiel, fühlte sie sich auf einmal müde. Nur wenig später ging sie zu Masao und bat: "Erlaubt ihr, dass ich mich zurückziehe, Herr?"

Die Bitte wurde ihr nicht verweigert und so näherte sie sich dem Haus. Auf dem Weg dorthin gab es leider immer wieder Gäste, die sie in ein kurzes Gespräch verwickelten.
 

Inu no Taisho sah ihr hinterher und sobald sein Bruder neben ihm auftauchte, fragte er den Jüngeren, da dieser nun im Prinzip Rianas Vorgesetzter war: "Du wirst ihr doch einen kleinen Urlaub gönnen?"

"Den hat sie sich verdient. Wie ich Etienne kenne, wird er die meiste Zeit ihre Aufmerksamkeit fordern und dann gibt es noch ihren Sohn. Sie hat soviel versäumt."

"Überlassen wir Riana die Entscheidung, was sie tun möchte", mischte sich Aron ein, der seiner Tochter ebenfalls beobachtet hatte und das Gespräch der Brüder mitbekam.

Masao nickte unwillkürlich und sah zu seinem Sohn hinüber. Dieser wurde gerade von einer Dämonin in Beschlag genommen, welche er gleich darauf abwimmelte. Schon näherte sich eine andere Hündin. Schön, kühl und vermutlich berechnend. Die Art, wie sie ging und wie sie auf die Umstehenden herabblickte, erinnerte den ehemaligen Polizeichef viel zu sehr an Leiko, seine erste Gefährtin. Ein Wesen, das er sich für seinen Sohn nicht wünschte.

Mit dem festen Willen dagegen etwas zu tun, setzte er sich in Bewegung und musste mit ansehen, wie ihm Misaki fast zuvor kam. Bereits früher am Tag fiel es ihm mehrmals auf, das seine Nichte versuchte das weibliche Geschlecht von ihrem Cousin fernzuhalten.

Diesmal war der Herr der Hunde schneller, langte noch vor der Fremden und seiner Nichte, bei seinem Kind an und befahl ihm: "Folge Riana und behalte sie im Auge. Wir wissen, nicht ob sämtliche Handlanger der Spinne ausgeschaltet wurden."
 

Die Betreffende hatte nun endlich das Haus erreicht und wollte schon in das Innere schlüpfen, als sie sich noch einmal umdrehte. Dabei bekam sie mit, wie eine bildschöne Dämonin auf ihren Geliebten zu steuerte und zum ersten Mal an diesem Abend verspürte sie leichte Eifersucht. Als Masaos Erstgeborener dieses Wesen eiskalt stehen ließ und stattdessen ihr folgte, hüpfte ihr Herz vor Freude. Zum Glück hatte sie ihre Gefühle gut ihm griff, setzte dann noch eine kühle Maske auf und ging ohne ein Wort ins Haus. Dort suchte sie sofort ihr Zimmer auf.
 

Sesshomaru folgte ihr, versuchte ihre Stimmung zu analysieren, kam vorerst zu keinem Ergebnis. Deshalb zog er sein Jackett aus, legte seine Krawatte ab und öffnete die obersten Knöpfe seines Hemdes. Danach legte er sich auf das Bett und beobachtete Riana weiter.

Erst nach einer Weile fragte er: "Wirst du bald abreisen?"

Die Agentin war ans Fenster getreten, schaute hinaus in den Garten und dachte ständig an ihren Sohn. Sie vermisste ihn und hoffte Ethan bald in den Arm nehmen zu können. Obwohl sie in Gedanken versunken war, hörte sie die leise gesprochene Frage.

"Mein Vater kehrt schon morgen nach Europa zurück. Mein Großvater hingegen bleibt bis zum nächsten Wochenende. Dann wünscht er ausdrücklich meine Begleitung. Er hat jedoch Verständnis, das ich noch so lange hier bleiben muss, bis mein Bericht fertig ist und alle Formalitäten abgeschlossen sind."

Der Gedanke, sie zu fragen, für wann sie ihre Rückkehr plant, huschte ihm durch den Kopf. Doch eine andere Stimme flüsterte ihm zu: 'Sie kommt nicht wieder.' Eine Tatsache, mit der er sich abfinden sollte.

Er verscheuchte die nahe Zukunft, in der ihn Einsamkeit erwartete. Mit leiser Stimme, in einem Ton, der wenig Widerspruch zu ließ, sagte Sesshomaru: "Du teilst mein Lager bis zu deiner Abreise."
 

Zum ersten Mal, seit sie den Raum betreten hatten, wandte sich die Agentin vom Fenster ab, suchte seinen Blick und wollte wissen: "War das eine Frage, eine Bitte oder ein Befehl?"

Der Silberweißhaarige erhob sich, ging zu ihr und flüsterte zweideutig ganz nah bei ihr: "Das hängt von deiner Auslegung ab."

Mit einem Lächeln und in froher Erwartung auf das Kommende erklärte sie: "Ich brauche Hilfe bei dem Kleid!", und schon spürte sie eine kühle Klauenhand an ihrer Schulter, merkte, wie der Reißverschluss in ihrem Rücken nach unten glitt.

Dann, sich dabei viel Zeit lassend, wurde von Sesshomaru der Stoff beiseitegeschoben, damit er Handbreit für Handbreit ihren verführerischen Körper freilegen konnte.
 

Kapitel 39 - Um den Weg in die Zukunft zu pflastern
 

Am Ende der Woche naht der Abschied. Für immer?



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