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Undercover - Pfad zur Liebe

Inu no Taisho & Izayoi, Sess & OC, Naraku & Kikyou, Inu & Kago
von

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Um den Weg in die Zukunft zu pflastern

Kapitel 39 - Um den Weg in die Zukunft zu pflastern
 

Sehr spät in der Nacht, fast schon am anderen Morgen, waren die meisten Gäste gegangen. Izayoi ruhte und so hatte Inu no Taisho Zeit nachzudenken. Er stand am Fenster seines Arbeitsraumes, blickte auf den Garten und den Pool, wo noch vereinzelt kleine Lichter brannten. Hin und wieder streiften zuverlässige Wachen durch das Gelände, ansonsten war es still.

Ein Klopfen riss den Hundedämon aus seinen Gedanken und er bat den Störenfried herein. General Miki erschien, verbeugte sich und wartete, bis sein Herr fragte: "Minoru?"

"Mein Sohn erholt sich langsam", antwortete der ehemalige Soldat des vergangenen westlichen Reiches.

"Seine Tat war nicht nur mutig, sondern erforderte viel Können. Narakus Handlanger, den Riana an die Säule kettete, schilderte mir sämtliche Einzelheiten", lobte Masao den Welpen und fasste einen Entschluss. Vorerst behielt er seine Entscheidung für sich.

Miki zeigte Besorgnis auf seinem Antlitz, denn er empfand Minorus Handeln als leichtsinnig, doch er würde seinem Herrn niemals widersprechen. Stattdessen überbrachte er eine Bitte: "Oyakata-sama der Rat hat sich in der unterirdischen Kammer zusammengefunden. Man bittet euch dazu."
 

Dass es bald ein Treffen geben würde, damit rechnete Sesshomarus Vater und deshalb wunderte er sich weniger, eher über den frühen Zeitpunkt. "Dann sollten wir nicht trödeln", bestimmte er und ging voraus.

Nur wenig später betrat er den Raum, sah sich um und versuchte durch das Verhalten der Dämonen den Grund für die Eile herauszufinden. Allerdings vergebens, denn alle hatten sich gut im Griff. Er selbst zeigte ebenso wenig seine Überraschung, da außer den üblichen Mitgliedern noch Ryo, Etienne und Kiyoshi anwesend waren.

Rianas Großvater verbeugte sich und erklärte: "Ich bin nur als Fürsprecher meines Freundes, des Herrn der Schneedämonen hier und empfehle seine Aufnahme in diese ehrenwerte Gesellschaft. Da ich kein Mitglied des inneren Kreises bin, ziehe ich mich zurück."

Er wartete keine Antwort ab, sondern strebte dem Ausgang zu.

"Warte!", bat Inu no Taisho, musterte die Anderen und wollte wissen: "Spricht etwas gegen Etiennes Anwesenheit."

Da niemand etwas dagegen einzuwenden hatte, und alle, dass mit einem Kopfschütteln oder Worten kundtaten, beschloss Masao: "Dann bleibt er. Weil ich nicht nach Europa zurückkehre, müssen wir sowieso einen neuen Vertreter für die dort ansässigen Dämonen bestimmen."
 

Der Herr der Füchse setzte schon zu einem Einwand an, als er die kalte Hand seines Freundes spürte. So schwieg er und wartete die weitere Entwicklung ab, denn der Herr der Dämonen wandte sich nun an Alik, um eine Erklärung zu fordern.

Der sibirische Tiger teilte mit: "Mein Sohn möchte euch einen Vorschlag unterbreiten."

Sofort entstand Gemurmel unter den Anwesenden. Das Meiste war so leise, dass es kaum jemand hörte. Nur eine Stimme sprach lauter, leicht spöttisch: "Der selbe Sohn, den ihr kürzlich noch verleugnet habt."

Der Sprecher sah sich gleich darauf mit zwei eisigen Blicken konfrontiert und Alik wollte schon seine Gründe offenbaren.

"Geheimhaltung schadet nie", warf Inu no Taisho ein, half dem Tiger mit einer guten Ausrede und hielt ihn gleichzeitig im Zaum. Dieser beugte leicht seinen Kopf und wollte das Anliegen vorbringen, als ob nichts geschehen wäre. Doch Masao hinderte ihn und richtete das Wort direkt an den jüngeren Dämon: "Da es dein Vorschlag ist, will ich die Worte aus deinem Mund vernehmen."
 

Kiyoshi übte sich in Selbstbeherrschung, hielt seinen Blick neutral, obwohl es ihn innerlich getroffen hatte, dass sein Vater ihn scheinbar immer noch anderen gegenüber als nicht existent ausgab. Doch Masaos Einwurf zeigte ihm eine andere Seite. Immerhin hatte die Verschwiegenheit seines Erzeugers ihm schon oft Vorteile gebracht. Seinen guten Ruf verdankte er sich selbst und nicht seiner Herkunft. Darauf konnte er stolz sein. Dass ihn Inu no Taisho jetzt aufforderte, direkt zu sprechen, ehrte ihn ebenso.

Deswegen eröffnete er seinen Vorschlag, ohne zu ahnen, das Sesshomarus Vater diesbezüglich schon eigene Überlegungen angestrebt hatte. "Nachdem viele eurer Angestellten sich als Verräter entpuppten und bis ihr neues Personal gefunden habt, wollte ich euch anbieten, den Wachschutz zu übernehmen."

Der Hundedämon ging nicht darauf ein, sondern fragte: "Ist Lin auf deine Hilfe angewiesen oder bist du abkömmlich?"

"Ich unterstütze meine Gefährtin in der Führung der Firma. Sie kann die Geschäfte jedoch allein meistern", antwortete er und warf seinem Vater einen Blick zu. Doch Alik konnte sich ebenso wenig denken, was Masao bezweckte.

Der Herr der Hunde nickte, sah kurz General Miki an, bevor er verlauten ließ: "Im Laufe des letzten Tages ereignete sich Einiges und dadurch eröffnen sich neue Möglichkeiten. Kazuki genießt mein volles Vertrauen und wird deswegen in Zukunft den Schutz meiner Gefährtin übernehmen. Ebenso habe ich vor, die Katzenzwillinge zu integrieren", hier machte er eine kurze Pause, drehte sich dem jungen Tiger zu: "Für dich Kiyoshi, wenn es dein Wunsch ist, mir zu dienen, habe ich eine besondere Aufgabe. Inuyasha braucht nicht nur einen Leibwächter, sondern auch einen Lehrer. Du bist treu, diskret und außerdem fähig genug mit einem wilden unbändigen Teenager zurechtzukommen."
 

Aliks Sohn senkte kurz seinen Kopf und ließ sich das Angebot durch den Kopf gehen. Ohne das Inu no Taisho es aussprechen musste, spielte auch seine kurze Erfahrung mit dem Hanyou eine Rolle. Sicherlich war es schwierig einen Dämon zu finden, der vorbehaltlos auf einen Hanyou aufpasste. Er selbst machte keine Unterschiede und würde ebenso gut Menschen beschützen, denn für ihn zählte nur die Arbeit, nicht die Herkunft des betreffenden Wesens. "Ich werde euch nicht enttäuschen", versprach er und Masao konnte sicher sein, das dem so war.

Da er noch eine weitere Offenbarung zu machen hatte, setzte der Herr der Hunde fort: "Wie ihr wisst, benötige ich selbst keinen Schutz. Doch es schadet nie, eine zuverlässige Begleitung zu haben. General Miki. Dein Sohn hat mich beeindruckt. Er besitzt keinerlei Erfahrung im Kampf und trotzdem hat er sich gestern tapfer geschlagen. Dennoch muss er geformt werden. Wenn er eines Tages, ein so hohes Ansehen genießen möchte, wie ihr es besitzt, braucht er dementsprechend Anleitung. Daher übernehme ich es persönlich und stelle deinen Sohn als meinen neuen Fahrer und Leibwächter ein."
 

Diesmal waren fast alle überrascht. Doch wer wusste, wie Kazuki vor etlichen Jahren zu seinem Posten kam, verstand. Allerdings war es nicht Sache des Rates darüber zu befinden, mit welchen Dämonen sich Inu no Taisho umgab. Naraku mochte den Haushalt der Taishos unterwandert haben, letztendlich hatte es ihm nichts gebracht. Aus diesem Grund zweifelte niemand die Richtigkeit dieser neuen Entscheidung an.

Dennoch gab es eine Kleinigkeit, die viele beschäftigte.

Kouhei, der Herr der Wölfe, der ungern in Masaos Fokus geriet, hatte widerwillig die Aufgabe übernommen, es darzulegen. Er erlangte die Aufmerksamkeit des silberweißhaarigen Dämons und sprach: "Bevor ihr hier eintraft haben wir eine Idee entwickelt. Eigentlich habt ihr selbst den Grundstein dafür gelegt. Ein gewisser Vogeldämon ist euch immer noch eine Antwort schuldig."

Sesshomaru Vater ließ Kouhei nicht weitersprechen, sondern hob seine Hand und stoppte ihn. Absichtlich zeigte er seinen Unmut, als er wissen wollte: "Der Rat schlägt mir einen Kampf mit einem minderwertigen Gegner vor?"

"Nein Herr. Es würde uns zwar gefallen, wie ihr dem Aufschneider die Flügel stutzt, doch wir hatten mehr im Sinn. Einen offiziellen Wettstreit unter uns Dämonen", erklärte der Wolf.

Inu no Taisho verzog seine Mundwinkel zu einem angedeuteten Lächeln: "Damit ich beweisen kann, wie schwach ich wirklich geworden bin. Es werden sich genug Dummköpfe finden, die mich herausfordern. Das gefällt mir. Kouhei ich bin einverstanden. Damit vertraue ich dir die Organisation an. Alik kann dich unterstützen, denn ich bin sicher, das war seine Idee. Schon seit Jahren versucht er, mich in die Arena zu bekommen."

"Genau genommen war ich der Auslöser", meldete sich Etienne zu Wort, doch Masao zwinkerte ihm, ungesehen von den Anderen, zu.
 

Da der Rat nicht allein deswegen zusammengekommen war, brachte der Vorsitzende der Gemeinschaft, den Punkt zur Tagesordnung. Vieles wurde in dem unterirdischen Raum besprochen und so manches Mal wunderte sich Masao über die Bereitwilligkeit der Mitglieder. Stunden später hatte er seinen Willen durchgesetzt oder Kompromisse gefunden. Zufrieden mit dem Ergebnis entließ er die Dämonen, suchte seinen Bruder auf und teilte ihm die wichtigsten Punkte mit.

Mit Riana sprach Inu no Taisho erst am Tag vor ihrer geplanten Abreise.
 

Die rothaarige Frau kam an diesem Nachmittag von einem langen Spaziergang im Park zurück und versteckte sich dann in Masaos Arbeitszimmer, denn sie musste sich über ihre wahren Gefühle im Klaren werden. Deswegen stand sie am Fenster, sah in den Garten hinaus und dachte an ihre Zukunft. Nach der Ratssitzung hatte ihr ehemaliger Vorgesetzter Kanna und Daisuke aus dem sicheren Haus zurück in das Anwesen geholt. Selbst Inuyasha konnte seine Kagome in die Arme schließen.

Mit einem Lächeln betrachtete sie das junge Liebespaar am Pool und träumte davon, dort mit Sesshomaru zu liegen. Das würde wohl nie geschehen, denn sie hatten keine Zukunft zusammen. Dummerweise hatte sie ein Gespräch zwischen Vater und Sohn mit angehört, wo es um Sesshomarus Ausbildung ging. Masao würde sein Kind bald in das westliche Anwesen schicken, und da der Herr der Hunde die Pläne ihres Großvaters, sowie ihre eigenen, kannte, musste sie sich zwangsläufig von ihrem Geliebten trennen.

Deshalb seufzte die Agentin leicht und wechselte ein wenig ihren Standort. Auf der Terrasse saß Kanna, las ein Buch und sprach gelegentlich mit ihrem Leibwächter. Obwohl die Kleine immer noch selten Emotionen zeigte, wirkte sie viel entspannter als früher. Immerhin war nun ihre Herkunft geklärt und sie würde bei jemand aufwachsen, den sie mochte. Vor allem würde dieses Wesen niemals ihre Macht missbrauchen.

"Bei mir bist du in Sicherheit", murmelte die Agentin und wunderte sich immer noch, weshalb Ryo seine Enkelin in ihre Obhut gab. Zwar hatte sie selbst einen Sohn, doch ihr fehlte die Erfahrung als Mutter. Nun sollte sie für ein weiteres Kind sorgen.

Sie begrüßte natürlich die Herausforderung und trotzdem machte es ihr Angst.
 

Plötzlich drehte sich der Wolf, verbeugte sich in ihre Richtung und widmete sich dann wieder der Gegend. Deswegen zuckte sie zusammen, trat einen Schritt zurück, fort aus dem Licht und schämte sich etwas, weil Daisuke sie erwischt hatte. Doch dann war sie froh über seine Aufmerksamkeit. Sie konnte sich keinen besseren Leibwächter wünschen.

"Weshalb will dieses hartnäckige Kind meine Gesellschaft?", murmelte sie und sprach damit halblaut aus, was sie bewegte, ohne zu ahnen, dass sie bei jemand Gehör fand.

"Es liegt in der Natur der Schneedämonen, unter sich zu bleiben. Sie empfinden nicht wie wir. Doch wenn sie jemand ihre Freundschaft schenken, so ist sie von Dauer", erklärte unerwartet eine Stimme und die Witwe fuhr zu dem Sprecher herum.

"Für Kanna bist du eine Ersatzmutter geworden und Ryo erkennt dein wahres Wesen. Wie sein Sohn und seine Enkeltochter kann er tief in deine Seele schauen. So weiß er, dass dieses Kind bei dir gut aufgehoben ist", erläuterte Masao weiter.

Riana fand keine Worte, sondern nickte nur. Dann sagte sie und dachte an die Hintergründe: "Ich kann es immer noch nicht fassen, das Naraku so berechnend war."

"Niemand konnte das. Er hat alles von langer Hand vorbereitet. Wenn wir ihm nicht auf die Schliche gekommen wären ...", den Rest musste der Hundedämon nicht aussprechen.

Riana konnte sich in Gedanken die unterschiedlichsten Szenarien ausmalen. Sicherlich hatte die Spinne noch weitere Pläne, bestimmt auch mit ihr. Wenigstens wussten sie, was er mit Kanna bezweckt hatte.
 

Nicht nur Daisuke und Inuyasha konnten nämlich Einiges zur Aufklärung beitragen. In den Papieren des Verbrecherlords fanden sich ebenso Details. So kamen sie hinter das Geheimnis. Erst zerstörte er die Liebe von Kannas Eltern, vermählte sich selbst mit der Schneedämonin und dann förderte er eine Liebschaft zwischen den beiden. Wenn sie sich nicht so zugetan gewesen wären, könnte man behaupten das Kannas Mutter gezwungen wurde, sich von dem Schneeprinzen schwängern zu lassen.

Erst nach Kannas Geburt fand Naraku heraus, das nicht er der rechtmäßige Ehemann war, sondern sein Nebenbuhler. Deswegen mussten beide sterben. Abgesehen davon, dass ein Hundedämon anhand des Geruches oder ein DNA-Test, die Wahrheit ans Licht bringen konnte, beging die Spinne den Fehler sämtliche Papiere aufzuheben. Da Kanna den Code kannte, kam Inuyasha daran und brachte die Unterlagen seinem Vater mit. Damit war Kannas Herkunft nachweisbar und somit erkannte ihr Großvater Ryo sie als seine legale Erbin an.

Doch das Mädchen weigerte sich in den kalten Norden zu ziehen und klammerte sich stattdessen an Riana. Aufgrund der Entwicklung und weil er selbst in Zukunft mehr Kontakt zu den anderen Wesen halten wollte, dachte der Herr der Schneedämonen nicht lange nach. Er übergab seine Enkelin in Rianas Obhut unter der Bedingung, das Daisuke als Leibwächter fungierte.
 

"Ich werde mein Bestes tun", versprach die rothaarige Frau und erhielt von Inu no Taisho ein Nicken.

Dieser trat näher, stand dann direkt hinter hier und legte seine Hände auf ihre Schulter. Leise, als ob er befürchtete, Sesshomaru könnte ihn hören, fragte er: "Was bedeutet dir mein Sohn?"

Sie zögerte zu antworten, schaute weiterhin ins Freie, dorthin wo der Betreffende im Gespräch mit ihrem Großvater durch das Gelände schlenderte. Dann murmelte sie: "Alles."

Masao, zufrieden mit der Antwort, sprach weiter: "Reicht dir ein Jahr um deine Trauer zu überwinden?"
 

Nur in Gedanken gestand sie sich selbst, dass sie Finleys Verlust niemals überwinden konnte. Die Erinnerung an ihren Gefährten wühlte sie wieder auf und sie lehnte sich, wie nach Halt suchend, ein wenig nach hinten. Sie genoss den Kontakt mit dem Dämon, empfand, wie schon so oft, durch diese Nähe Geborgenheit. Er hatte ihr Trost gespendet, als sie ihn gebraucht hatte. Sie war dankbar für alles, was Masao für sie getan hatte. Obwohl sie Naraku nur etwas vorgespielt hatten, waren die Gefühle echt und so manches Mal hatte sie sich gefragt, was gewesen wäre, wenn sie die Nacht nicht mit Sesshomaru verbracht hätte. Dennoch hatte sie sich nicht in Inu no Taisho verliebt, sondern in seinen unnahbaren Sohn.

"Weshalb fragst du?", wollte sie wissen.

Mit einem leichten Schmunzeln offenbarte ihr ehemaliger Vorgesetzter: "Weder Etienne noch Toyo werden begeistert sein, wenn sie dich mit mir teilen müssen. Ich kann mir nämlich kein anderes Wesen als Schwiegertochter vorstellen."

Damit gewann er Rianas volle Aufmerksamkeit. Sie drehte sich ihm zu und schaute ihn erstaunt an: "Was ist ...", begann sie und schwieg. Wie sollte sie auch ihrem ehemaligen Vorgesetzten erklären, dass sie neulich im Park unfreiwillig gelauscht hatte.

Masao setzte ihren Satz fort: "Mit dem dämonischen Erben?", dann schmunzelte er ein wenig. "Der Inhalt meines Gespräches war durchaus für deine Ohren bestimmt. Die Notwendigkeit besteht. Davon lässt sich der Rat nicht abbringen."
 

Damit sah er sie kurz an, bevor er abschweifte und in den Garten hinaus blickte. Wenig später hatte er sein Ziel gefunden und beobachtete es kurz. Dann erklärte er: "Es wird sicherlich früher oder später einen geben, denn es gibt jemand, der bereit ist, euer Glück zu fördern. Du musst dich nur in Geduld üben. In einem Jahr, nachdem Sesshomarus Ausbildung im westlichen Anwesen beendet ist, schicke ich ihn nach Paris, wo er den Posten übernimmt, den jetzt dein Vater innehat. Auf Aron wartet eine Beförderung, denn mein Bruder wird zurücktreten. Er wird sich seiner Familie widmen und die offizielle Verbindung zwischen den in Europa lebenden Dämonen und dem inneren Rat darstellen, da dein Großvater den Posten abgelehnt hat."

Die Agentin hörte zu und durchschaute Masaos Absichten. Für sie gab es nur ein Wesen, das dieses Opfer bringen konnte. Trotzdem verschwieg sie den Namen. Allerdings entfuhr es ihr verwundert: "Sesshomaru soll sich einem Hanyou unterordnen?"

"Eine Lektion, die mein Sohn lernen muss. Seit wir Dämonen den Kontakt mit den Menschen nicht mehr scheuen, werden es immer mehr halbdämonische Nachfahren. Als zukünftiger Herrscher muss er sie nicht nur führen können, sondern mit ihnen auskommen. Außerdem wünsche ich mir nicht nur ein Enkelkind von Sesshomaru."

Damit löste der Herr der Hunde den Kontakt zu der Agentin, setzte sich hinter seinen Schreibtisch und suchte bestimmte Papiere heraus. "Etienne habe ich um die Vermählung ersucht, doch er überlässt dir die Entscheidung."
 

Darüber war Riana froh. Ihr Großvater akzeptierte ihre Wünsche und das machte den Fuchsdämon, den sie kaum kannte, gleich viel sympathischer. Es half ihr bei Masaos Sohn jedoch nicht weiter. Seit sie mit ihrem Geliebten über ihre Abreise gesprochen hatte, hoffte sie, dass er sie bat zu bleiben. Nacht für Nacht, wenn sie intim wurden, wartete sie auf ein Wort oder eine Geste, die ihr signalisierte, das sie nicht gehen sollte. Doch er brachte es wohl nicht über sich oder sie bedeutete ihm zu wenig.

Dann hatte sie sogar die Idee entwickelt, was wenn sie nicht länger wartete und selbst die Initiative ergriff. Im nächsten Moment verwarf sie diese wieder. Nun kannte sie die Hintergründe und vermutete das der Dämon, mit der Mondsichel auf der Stirn, nicht nur wegen seiner Ausbildung zurückhaltend blieb. Wenn er einen legalen Erben brauchte, musste er die Ehe mit einer Dämonin eingehen und kaum eine würde sich freiwillig abschieben lassen und ihren hohen Rang wieder aufgeben. Für einen Menschen schon gar nicht. Um so glücklicher machte sie der Gedanke, Misaki war bereit das Opfer zu bringen. Allerdings gab es da ein weiteres Handicap.

"Sesshomaru muss diesen Schritt von sich aus gehen, sonst ist er viel zu stolz, um ihn zu wagen", brachte Riana ein Argument vor und bewies damit, wie gut sie den Dämon einschätzen konnte.
 

Masao nickte nur, schrieb einen Text und setzte dann seine Unterschrift darunter. Danach rollte er die Schriftrolle zusammen, versiegelte sie und legte sie beiseite. Später würde er sie einem Kurier übergeben, der sie ins westliche Anwesen brachte.

"Deswegen brauche ich deine Hilfe. Natürlich wird er meinen Plan durchschauen und dem entgegen wirken. Doch ich gehe es so geschickt an, das er denken wird, es war seine Idee", erklärte er im Anschluss mit einem leichten Schmunzeln, "und Misaki hilft mir dabei."

"Ich rechne nicht damit, das Sesshomaru in einem Jahr noch so empfindet, wie heute, aber ich verspreche, mich solange, bis ich Gewissheit habe, nicht anderweitig zu binden, denn ich liebe ihn", offenbarte die junge Mutter. Obwohl Inu no Taisho versuchte ihr Hoffnung zu schenken, hatte sie keine. Für sie war die Situation im Moment aussichtslos.

"Diese Aussage genügt mir", gab Masao an und ging zur Tür. Seine Klaue lag schon auf dem Griff, als er sich wieder umwandte und sie musterte. Er beschloss ihr etwas zu gestehen, denn sie würde das Geheimnis niemals ausplaudern. Das Wissen darum motivierte die junge Frau vielleicht.

"Mein Sohn ist mir nicht unähnlich. Vor vielen Jahren, bevor ich zum ersten Mal Kontakt mit einem weiblichen Menschen hatte, war ich genauso kalt und unnahbar. Eine junge Witwe öffnete mir damals die Augen. Mein Vater verhinderte, dass ich eine Liasion mit der Prinzessin begann, und schickte mich fort. Später hörte ich, sie wurde von ihrem General ermordet. Takemarus Hass gegen mich, war der Auslöser für den erbitterten Krieg, den unsere beiden Rassen gegeneinander führten. Ihre Tochter nahm große Gefahren auf sich, um mich zu finden. Sie flehte mich an, den Zwist zu beenden und sie setzte fort, was ihre Mutter begann. So tötete ich Takemaru, riskierte einen Zweikampf mit einem Drachendämon, der den Namen Ryukotsusei trug, und ging ein Bündnis mit den Menschen ein. Seit dem herrscht Frieden. Jetzt setze ich alles daran, dass dieser Konflikt niemals wieder ausbricht."

"Sie lehrte dich, was Menschlichkeit bedeutet", stellte die Rothaarige eine Vermutung an und hatte in gewisser Weise recht. "Habt ihr jemals ...", begann sie zu fragen, beendete den Satz nicht.

"Das Lager geteilt?", fragte der Dämon und schüttelte den Kopf. "Sie war mir bis zu ihrem Tod eine kluge Ratgeberin, ihr Herz gehörte jedoch einem Menschen. Danach pflegte ich kaum Kontakt zu dieser Familie. Erst nachdem ich Izayoi begegnete änderte sich das wieder. Durch meine eigene Erfahrung bin ich sicher, eine Ehe mit dir, wird meinem Sohn helfen und ihm neue Blickwinkel eröffnen. Davon bin ich überzeugt."
 

Riana ließ sich das Gehörte durch den Kopf gehen und verstand, wie wichtig es Inu no Taisho war. Er sorgte sich um die Zukunft, plante vor. Womöglich rechnete er damit, eines Tages, noch zu ihren Lebzeiten, seinen Posten an seinen Sohn abzugeben und er wollte Sesshomaru gut auf die Aufgabe vorbereiten. Sie konnte ihren Beitrag leisten und Masao nutzte ihre Beziehung zu seinen Gunsten. Normalerweise würde sie nicht zu lassen, ein Spielball in Intrigen anderer zu werden. Doch sie konnte davon genauso profitieren. Allerdings hatte sie ein Problem, wenn Sesshomaru sie als dauerhafte Gefährtin ablehnte.

Diesbezüglich nannte sie ihre Sorgen und dann fiel ihr etwas ein, eine radikale Lösung. Gleichzeitig brachte sie ein Gegenargument vor: "Einem Befehl von dir würde er sich fügen. Doch er würde es mich stets spüren lassen, das er nicht freiwillig die Ehe einging."

Ihr ehemaliger Vorgesetzter äußerte nur und zeigte, wie viel Vertrauen er in sie setzte: "Eine Zwangshochzeit habe ich nicht für meinen Sohn im Sinn. Vergiss nicht meine Vergangenheit."
 

Sie dachte daran, was sie über Leiko gehört hatte und verstand. Das brachte sie jedoch nun selbst in eine Zwickmühle. Was sollte sie tun? Inu no Taisho wusste bestimmt mehr als er zugab. Sicherlich hatte Sesshomaru ihm gegenüber Andeutungen gemacht und deswegen setzte sein Vater nun die Dinge in Gang. Wenn sie an die letzten Tage dachte und das Verhalten ihres Geliebten analysierte, die Zeichen richtig deutete, kam sie zu einem Schluss. Zwischen ihnen war mehr im Spiel als reiner Sex. Vielleicht konnte sie es tatsächlich schaffen, diesen kalten Dämon endgültig zu erobern. Sobald das Jahr vorüber war, würde sie das erneut in Angriff nehmen und für ihre Liebe kämpfen.

Riana lächelte bei dem Gedanken, wie sie ihn bekommen würde. So wie beim ersten Mal. Mit einem gewissen verführerischen Parfüm, zufälligen Berührungen oder versteckten Andeutungen. Sobald er in Paris lebte, wollte sie dafür Sorgen, das sie sich ständig begegneten.

"Ich mag Herausforderungen und Sesshomaru ist wohl die Größte, der ich mich jemals stellen musste", stimmte sie auf ihre Art zu.

Zufrieden und froh, weil er sich in der rothaarigen Frau nicht getäuscht hatte, verließ Masao den Raum.
 

Riana blieb noch eine Weile im Inneren. Dann trat sie hinaus auf die Terrasse und ging zu Kanna. Im Stillen fragte sie sich, was Naraku wohl davon hielt, wenn er noch leben würde. Würde er die kommenden Veränderungen begrüßen, sie zu seinem Vorteil nutzen oder ein Gegner sein. Zum Glück musste sie das nicht erleben.

Während sie das kleine Mädchen anlächelte, gleichzeitig an ihren Sohn dachte, hoffte sie, dass es niemals wieder so einen Verbrecher wie die Spinne geben würde. Ihr Kind und die zukünftigen Generationen sollten in Frieden aufwachsen.
 

Viel zu schnell vergingen der Tag und die Nacht. Die Zeit des Abschiedes nahte.
 

Kapitel 40 - Epilog Der richtige Pfad



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