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Undercover - Pfad zur Liebe

Inu no Taisho & Izayoi, Sess & OC, Naraku & Kikyou, Inu & Kago
von

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Epilog Der richtige Pfad

Hier kommt endlich für euch das langersehnte Ende. Die unfreiwillig Zwangspause bedauere ich. Doch es gab mehrere Gründe. Spielt nun keine Rolle mehr. Viel Spaß

 

Ken     Stark, Gesund, Intelligent
 

Kapitel 40 - Epilog Der richtige Pfad
 

Am Morgen, sobald Riana erwachte, war sie allein, denn Sesshomaru hatte sie bereits mitten in der Nacht verlassen. Die Polizistin konnte nur vermuten, weshalb der Dämon gegangen war. Allerdings zerbrach sie sich nicht den Kopf darüber, sondern widmete sich den Dingen, die sie mitnehmen musste.

Dann war es soweit und der Moment des Abschieds nahte. Jedes Familienmitglied war da und sie wechselte mit ihnen noch viele Worte. Als sie letztendlich aus dem Haus ging, zum Vorplatz, wo der Wagen wartete, kam Riana an Minoru vorüber. Masao hatte ihn am Eingang postiert, wo er stundenlanges Stillstehen üben musste. Dabei durfte sich der zukünftige Leibwächter durch nichts ablenken lassen.

Da sie den Mut des jungen Dämons während des Endkampfes gegen Naraku bewunderte, ihn langsam in ihr Herz schloss, wollte sie sich von ihm verabschieden. Deswegen blieb sie neben ihm stehen und richtete das Wort an ihn.

"Du darfst dich nicht bewegen oder sprechen. Trotzdem kannst du mir zuhören. Was damals geschehen ist, trage ich dir nicht nach und darum habe ich, bei Inu no Taisho, ein gutes Wort für dich eingelegt. Sicherlich ist er ein strenger Ausbilder, doch ich habe keine Zweifel, du wirst seinen Anforderungen genüge tun. Falls du die schweren Prüfungen bestehst und man es dir erlaubt, wird sich Sesshomarus zukünftige Gemahlin sicherlich geehrt fühlen, wenn du ihr persönlicher Leibwächter wirst."

Danach ging sie weiter, ohne näher auf ihre Worte einzugehen, bemerkte allerdings, wie sich Minoru nur mit großer Mühe beherrschte und vermied, ihr nachzusehen. Immerhin ließen ihre Worte viele Fragen offen. Sie war nicht gewillt dieses Thema weiter zu erörtern, weder Misaki noch Sesshomaru gegenüber, denn beide Wesen hatten das einseitige Gespräch ebenfalls gehört.

Riana umarmte noch einmal ihre Wahlschwester und lief dann zum Wagen hinüber, wo ihr Großvater geduldig auf sie wartete. Kurz verlangsamte sie ihre Schritte, als sie den silberweißhaarigen Hundedämon passierte. Soviel bewegte sie, doch nichts kam über ihre Lippen. Deswegen begnügte sie sich mit einem Einfachen: "Lebe wohl Sesshomaru."

Kurz darauf stieg die Agentin ins Auto und der Fahrer startete sofort.
 

Mit seinen goldenen Augen sah Masaos Sohn dem Gefährt nach, gleichzeitig blendete er jedes Gefühl aus. Er wollte nicht darüber nachdenken. Dabei entging es ihm, wie er von seiner Cousine beobachtet wurde. Erst ihre leise Stimme in seiner unmittelbaren Nähe schreckte ihn auf.

"Wenn ich an deiner Stelle wäre, würde ich sie hier festhalten. Du könntest nämlich keine bessere Gefährtin finden."

"Kümmere dich um deinen Kram", antwortete Sesshomaru leise mit viel Kälte in der Stimme. Danach drehte er sich um und ging tiefer in den Park hinein, mit dem Wunsch eine Weile allein zu sein.

Allerdings, sehr zu seinem Leidwesen, folgte ihm die Dämonin. Deswegen blieb er stehen und warnte sie leise: "Folge mir weiter und du bekommst die Konsequenzen zu spüren!"

Mit einem kaum wahrnehmbaren Lächeln auf den Lippen entgegnete Misaki: "Sobald du mich angehört hast, wirst du über mein Angebot dankbar sein."

"Rede!", forderte er sie mit kalter Stimme auf.
 

Rianas Schwägerin schwieg einen kurzen Moment, betrachtete den Rücken ihres Cousins mit geschmälerten Augen. Da dieser offenbar nicht gewillt war, sich ihr zuzuwenden begann sie zu sprechen: "Es geht um uns beide, um unsere Zukunft."

"Es gibt kein uns!", fuhr der Dämon dazwischen, ohne das es ihm gelang den Redefluss der Jüngeren zu stoppen. "Du brauchst einen dämonischen Erben und ich würde gern ein Kind haben ...

Weiter kam sie nicht, denn sie wurde erneut unterbrochen: "Niemals!"

Damit ging der silberweißhaarige Dämon einfach weiter und strebte dem Pavillon zu.

Unbeirrbar, als wenn es keine Unterbrechung gegeben hätte, setzte Toyos Tochter fort: "... jedoch ohne mich an einen Gefährten binden zu müssen. Wir könnten daher einen Kompromiss eingehen."
 

Die restlichen Worte drangen noch an Sesshomarus Ohren und brachten ihn zum Nachdenken. Bei ihren ersten Worten hatte er die kleine Szene auf dem Empfang vor Augen und seine damaligen Befürchtungen. Jetzt jedoch unter diesen Umständen. Tatsächlich eröffnete ihm Misaki eine einmalige Chance, später den Bund mit der rothaarigen Agentin einzugehen. Damit konnte er den Forderungen des Rates genüge tun. Trotzdem gab es einige Punkte, die ihm dabei zuwider waren. Weder wollte er mit Misaki das Lager teilen, noch sollte sein Kind ein Bastard werden. Falls er darauf eingehen würde, musste er Forderungen stellen.

Er blieb stehen, drehte sich betont langsam seiner Cousine zu und musterte sie. "Was sind deine wahren Absichten?", wollte er wissen.

Die weibliche Youkai ließ den intensiven Blick über sich ergehen, schluckte unmerklich und erklärte: "Das habe ich doch gerade deutlich zu verstehen gegeben."

Weil Masaos Sohn nicht reagierte, fügte sie hinzu:" Riana ist wie einen Schwester für mich und daher liegt mir ihr Glück am Herzen. Wir beide wissen, dass du erst den Bund mit ihr eingehen kannst, wenn du einen Erben hast. Weder strebe ich nach einer so hohen Position noch will ich mich jetzt schon binden. Allerdings wünsche ich mir ein Kind. Aufgrund dieser Situation bekommen wir beide, was wir wollen. Ich stelle nur zwei Bedingungen. Niemals teile ich mit dir das Lager und ich bleibe die Mutter des Kindes. Es wächst unter meiner Obhut auf."

"Damit wir uns richtig verstehen, du verzichtest darauf den höchsten Rang einzunehmen, den ein weibliches Wesen unter Dämonen erlangen kann", hakte Sesshomaru nach, ein wenig Unglauben war dabei in seiner Stimme zu vernehmen.

Rianas Wahlschwester nickte und murmelte: "In dieser Eigenschaft komme ich wahrscheinlich nach meinen Eltern." Da ihr Cousin immer noch nicht zustimmte, sondern weiter zu überlegen schien, bot sie an: "Wenn du willst, bekommst du es schriftlich."

Wenig später lockte sie ihn erneut: "Du kannst dein Glück gern bei einer anderen Dämonin versuchen, bedenke ..."
 

Sesshomaru dachte nach. Längst hatte er seinen Blick abgewandt und ließ ihn durch das Gelände schweifen, wobei er seinen Vater und Onkel entdeckte. Beide waren in ein Gespräch vertieft und achteten nicht auf ihre Kinder. Das gab dem Silberweißhaarigen mit der Mondsichel auf der Stirn Gelegenheit, sie heimlich zu betrachten. Fast wie Zwillinge. Obwohl Toyo sich gelegentlich die Haare blond oder manchmal braun färbte, sah man die Ähnlichkeit auf den ersten Blick. Doch es war nicht das Aussehen der Brüder, sondern die dämonische Stärke, an die Sesshomaru gerade dachte. Trotz das sein Onkel immer im Schatten seines Bruders blieb, glaubte er, dieser war Masao fast ebenbürtig.

Ein Kind mit seiner Cousine musste daher ein mächtiges Wesen werden. Bei diesem Punkt seiner Überlegung drang dann der letzte Satz seiner Gesprächspartnerin in sein Bewusstsein und er wurde sich der möglichen Konsequenzen bewusst. Es gab keine andere Dämonin, die geeignet war. Wohl oder übel musste er auf das Angebot eingehen, unabhängig von seinen Plänen mit der rothaarigen Agentin.

"Misaki", stoppte er daher Toyos Tochter und wollte darauf eingehen. Genau in diesen Moment sah er, wie der Blick seines Vaters in ihre Richtung schweifte und im Park verblieb. Gleichzeitig hielt der Ältere seinen Bruder zurück. Deswegen schmälerte Sesshomaru seine Augen und kam zu einer Erkenntnis.

Sein Erzeuger steckte hinter diesem Angebot. Er dachte wieder an die Begebenheit vor einem Jahr, die Ereignisse auf dem Empfang. Die Heimlichtuerei seines Vaters, ein bestimmtes Paket betreffend, die merkwürdigen Bemerkungen seiner Cousine, das alles zielte doch auf dieses Ergebnis hin. Genau aus diesem Grund wollte er wissen: "Was ist mit deinem Studium?"
 

Die Antwort erfolgte in einem neutralen Ton: "Die Hoffnung habe ich bereits aufgegeben jemals meinen Abschluss zu schaffen."

Obwohl er sich äußerlich nichts anmerken ließ, betrachtete er die Jüngere misstrauisch. Er wollte sich nicht manipulieren lassen und würde zugern die weiteren Pläne seines Vaters kennen. Daher gingen seine Überlegungen weiter. Zu diesem Zeitpunkt konnte Masao jedoch bestimmte Entwicklungen nicht vorherahnen, besonders was sein Verhältnis mit Riana anging. Womöglich interpretierte er da mehr in die Sache hinein.

Misaki bemerkte seinen inneren Twist und offenbarte: "Das alles tue ich nur für uns beide und meine Wahlschwester. Es hat nichts mit meinem verehrten Onkel zu tun."
 

Sein Vater würde diesbezüglich nicht intervenieren, sondern hatte selbst gesagt, dass er ihm die Entscheidung überlässt, welche Gefährtin er sich sucht. An diese Worte erinnerte er sich und an das Beharren des Dämonenrates. Weshalb zögerte er noch, einfach weil er sich benutzt fühlte? Praktisch hatte er keine andere Wahl. Obwohl er teilweise die Chance begrüßte, kam seine Zustimmung widerwillig.
 

"Einverstanden", dann ließ er absichtlich eine Pause, bevor  er anfügte: "Zu meinen Bedingungen", packte seine Cousine bei ihrem Handgelenk und zog sie näher an sich heran. Dann küsste er die Jüngere einfach und überrumpelte sie damit.

Nach einer Weile ließ er von ihr ab und sonnte sich in ihrem leicht geschockten Ausdruck. Bevor sie Protest über die unerwartete Handlung einlegen konnte, stellte er eine Frage: "Wann?"
 

Misaki vergaß ihre leichte Wut, weil er sich einfach diesen Kuss raubte. Denn, wenn sie ehrlich zugab, hatte sie ihn sogar genossen. Das musste sie ihrem Cousin lassen, küssen konnte er.

"In circa 8 Wochen bin ich vermutlich empfängnisbereit", offenbarte sie nun das, was Sesshomaru dringend interessierte. Bestimmt wollte er nicht Jahrelang auf seinen Erben warten.
 

"Unsere Verlobung geben wir sofort bekannt", bestimmte Masao Sohn und sprach weiter: "Sobald ein Arzt bestätigt das du empfangen hast, vermählen wir uns", was die junge Dämonin zu einem Einwurf veranlasst fühlte. Doch mehr als "Ich", konnte sie nicht sagen, denn unbemerkt von ihnen kamen zwei silberweißhaarige Youkai herbei.
 

Am Haus hatte sich Masao mit seinem Bruder unterhalten, ohne dabei die jüngere Generation aus den Augen zu lassen. Er erahnte den Inhalt des Gespräches, da er aufgrund der Entfernung keine Worte hörte, und erwartete eine Reaktion von seinem Sohn. Doch dieser zeigte kaum Emotionen. Toyo wollte sich gleich darauf entfernen, deswegen bat er ihn, noch zu bleiben.

Dem Jüngeren fiel nun auf, was Masaos Aufmerksamkeit fesselte und daher schaute er ebenso dorthin. Seine Augen wurde etwas größer und nur Mühsam unterdrückte er einen Knurrlaut. Beherrschter, als er tatsächlich war, fragte er: "Küsst dein Sohn schon wieder eine meiner Töchter?"

Mit einem leichten Schmunzeln entgegnete der Herr der Hunde: "Es sieht danach aus."
 

Der derzeitige Polizeichef von Paris wollte um Rianas willen dazwischen gehen und das unterbinden, was immer sich da gerade entwickelte, als er selbst auf die Lösung kam. "Verstehe", murmelte er und fügte lauter hinzu: "geschickt eingefädelt."

"Damit habe ich nichts zu tun. Misaki schlug diese Lösung vor", offenbarte der Ältere. "Gehen wir zu den Kindern", bestimmte er noch und setzte seine Worte um.

Kaum bei den jüngeren Dämonen angekommen, hörten sie Sesshomarus letzte Worte.

In dieser Beziehung hatte Toyo, als Vater der Braut, andere Pläne, welche er sofort mitteilte und er machte dabei keinen Hehl daraus, dass seine Anweisung, als Befehl aufzufassen sind: "Euer Vorhaben begrüße ich, dennoch werden wir eure Verlobung rückwirkend bekannt geben. Die Vermählung wird nächsten Monat im kleinen Familienkreis stattfinden."

Bevor Sesshomaru seinen Einwand offenlegen konnte, begann sein Vater zu sprechen. "Um möglichen Gerüchten vorzubeugen, stimme ich Toyo zu. Die Angelegenheit mit Naraku liefert uns einen guten Grund für die anfängliche Heimlichkeit."
 

Danach besprachen sie bis spät in die Nacht hinein noch etliche Details.
 

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Paris etwas über ein Jahr später
 

Kaum betrat Riana das Haus, als Toyo zu ihr kam, sie freundlich begrüßte und mitteilte: "Mein Bruder ist auf dem Weg hierher. Erwarte ihn ihm Arbeitszimmer!"

Die Agentin wurde neugierig, doch ihr Schwiegervater offenbarte keine Details, deswegen folgte sie der Anweisung. Sie ging in den Raum, den sie sich mit Fins Vater, berufliche Dinge betreffend, teilte. Ihre Entdeckung ließ sie gleich darauf die Stirn runzeln. Außer dem Schreibtisch in der Nähe des Fensters gab es seitlich noch eine kleine gemütliche Sitzecke. Dort auf dem Tisch stand ein Tablett mit zwei sauberen Gläsern und einer ungeöffneten Flasche Wein. Das an sich war nicht verwunderlich, da Toyo öfters Gespräche im zwanglosen Rahmen führte. Es war vielmehr die Herkunft der Flasche und in welchem Jahr sie abgefüllt wurde, denn es gab nur ein Wesen, in ihrem Bekanntenkreis, welches diesen Wein bevorzugte.

Bevor sie jedoch zu dieser Erkenntnis gelangte, klopfte es und sie bat den Betreffenden herein.

"Matthieu?", begrüßte sie den unerwarteten Gast.

Der Dämonenjäger lächelte, erklärte: "Monsieur Taisho bat um mein Erscheinen. Von deinem Schwiegervater erfuhr ich gerade, das sich Oyakata-samas Flug etwas verspätet. So schickte er mich hier herein, mit der Bitte zu warten." Damit pausierte er kurz, sah, wie seine ehemalige Freundin mit einem nachdenklichen Blick zum Tisch schaute, und setzte dann fort: "Dich hier zu treffen erfreut mich. Es gibt Einiges, was ich dir erklären muss."

Der blonde Mann trat zu ihr, nahm sie in die Arme, streifte liebevoll über ihren Rücken und hielt sie länger fest, als es womöglich angebracht war. "Du hast mir gefehlt", murmelte er dabei.

Als er sie danach losließ, fiel ihr Blick auf einen goldenen Ring an seiner Hand.
 

Riana überwand ihre Überraschung, fand ihre Sprache wieder und erwiderte: "Ich bin froh dich zu sehen. Setzen wir uns und genießen den Wein, der wohl für diesen Zweck kredenzt worden ist."

Matthieu folgte der Bitte seiner früheren Freundin und kam zur selben Erkenntnis: "Unsere Sorte", stellte er fest und er war sich sicher, sie beide steckten in einer kleinen Intrige, welche nur Masao angezettelt haben konnte. Ihm hatte er vor Jahren bestimmte Dinge erzählt und der Dämon half ihm später, das Weingut zu erwerben.

Sobald er die Flasche geöffnet hatte, schenkte er ein und reichte, mit den Worten: "Gratuliere dir zu der Überführung von Naraku", das Glas.

Während die Agentin daran nippte, dabei lächelte und sie daran dachte, wann sie zum ersten Mal den Wein zusammen kosteten, nämlich zu ihrem 14. Geburtstag, welches gleichzeitig ihr erstes intimes Erlebnis beinhaltete, sprach der Dämonenjäger weiter. "Außerdem bin ich froh, dass du deine Arbeit unbeschadet überstanden hast."

"Ich hatte Glück und Hilfe", erklärte sie und wollte eine Zusammenfassung wieder geben. Erneut wurde sie von dem blonden Mann überrascht.

"Mir sind die Einzelheiten bereits bekannt", offenbarte er. "Oyakata-sama hält mich stets auf den Laufenden, dich betreffend. Deswegen bin ich es dir auch schuldig, dir die Wahrheit zu sagen. Mein Verhalten damals war unentschuldbar. Nach dem Überfall auf meine Schwester war ich sehr wütend. Dann hat es dich fast noch getroffen, sodass mein Hass auf Dämonen wuchs. Als ich dich im Krankenhaus, kurz vor deiner Entlassung, besuchen wollte, hörte ich ein Streitgespräch deiner Eltern und erfuhr deine wahre Herkunft. Es hat mich zu diesem Zeitpunkt erschüttert und ich befürchtete, zu allem fähig zu sein. Weil ich dir nicht wehtun wollte und um dich zu schützen, musste ich mich von dir trennen. Fast zur selben Zeit trat nämlich eine radikale Gruppe an mich heran und wollte mich rekrutieren, da sie mich für ihre Ziele missbrauchen wollten. Trotz meines Hasses auf Dämonen siegte mein Gerechtigkeitssinn und ich weihte Monsieur Taisho ein. Mit seiner Hilfe überführten wird die Bande. Offenbar sah er Potenzial in mir und auf seine Empfehlung hin, schloss ich mich der Dämonenjägergilde an. Ein Schritt, den ich nie bereut habe."
 

Riana hatte ihrem ehemaligen Freund still zugehört, denn ihr stellten sich keine weiteren Fragen. Immerhin hatte ihr Masao bereits einige Dinge erklärt. Die Gilde unterstand dem Rat der Dämonen, setzte ausschließlich dämonisches Recht durch, jagte unter anderem durchgedrehte Abtrünnige und bestand nicht nur aus Menschen. Im Prinzip eine weitere Polizeibehörde, die jedoch mehr Befugnisse besaß. Der Anführer war ein Mensch aber sein Stellvertreter ein Fuchsdämon aus dem Clan ihres Großvaters.

Matthieu stand zwar in dem Ruf ein Killer zu sein, den man dingen konnte. Dem war jedoch nicht so. Es war Teil seiner Tarnung. Zum Glück hatte sich Naraku damals ausgerechnet an den Dämonenjäger gewandt, sodass das geplante Attentat auf Izayoi vereitelt werden konnte.

Ein kaum wahrnehmbarer Luftzug riss die Rothaarige plötzlich aus ihren Gedanken. Während sie Matthieu weiter zuhörte, schweifte ihr Blick zu der Terrassentür. Sie runzelte die Stirn, fragte sich, ob die Tür die ganze Zeit schon einen Spalt offenstand.

Gerade offenbarte der blonde Mann und fürchtete ihre Abscheu diesbezüglich zu wecken: "Nachdem ich eine neue Perspektive gefunden hatte, wollte ich zurück nach Paris kommen, mit dir reden, um dir alles zu erklären. Doch da gab es erneut eine Wende in meinem Leben und meine Gefühle gerieten durcheinander. Lange Zeit habe ich meine Neigung geleugnet, doch erst durch deine Hochzeit, wodurch ich selbst frei wurde, konnte ich zu meinen Gefühlen stehen. Mein Gefährte ist der stellvertretende Anführer der Gilde."
 

Die Polizistin lächelte plötzlich aus zwei Gründen. Zu einem entdeckte sie gerade den heimlichen Lauscher und zum anderen freute sie sich für ihren ehemaligen Freund. "Hauptsache du bist glücklich. Fin gab mir nie Grund, meine Entscheidung, ihn gewählt zu haben, zu bereuen. Außerdem hat mich unsere Trennung zu dem gemacht, was ich heute bin." Den Rest sprach sie nicht aus, es schürte nur ihre Sehnsucht nach dem betreffenden Wesen.

Sie konnten ihr Gespräch leider nicht fortführen, denn Masao zog den richtigen Schluss, seine ehemalige Agentin hatte seine Anwesenheit bemerkt.

Daher trat er nun ein, entschuldigte sein Zuspätkommen und enthüllte teilweise sein Vorhaben: "Eure Zusammenarbeit bietet euch die Möglichkeit für eine ausgiebige Aussprache. Im Moment gibt es zwei dringlichere Anliegen."

Ohne Umschweife teilte er ihnen mit: "Der Rat hat eine Aufgabe für euch. Sicherlich habt ihr beide bereits von den besorgniserregenden Vorkommnissen gehört. Jemand ermordet mutmaßliche Vergewaltiger, egal ob Mensch oder Dämon. Macht euch mit dem Fall vertraut und klärt die Sache auf. Diskretion steht an oberster Stelle."
 

Es gab Gerüchte und sie hatte durch ihren Vater davon Kenntnis. Zwar war einiges an die Öffentlichkeit gelangt, jedoch kaum Details. Riana schlussfolgerte nun, nachdem sie stumm die Erlaubnis zu sprechen, von Masao eingeholt hatte: "Bei dem Mörder handelt es sich entweder um ein Opfer oder um das Kind eines ...", hier stockte sie, schwieg einen Augenblick, weil sie es nicht wagte, ihre vollständigen Gedanken auszusprechen. "Einen Dämon halte ich für unwahrscheinlich."

"Dem stimme ich dir zu", teilte Matthieu ihre Meinung. "Ein Dämon würde egoistischer handeln, direkt Vorgehen, zu seinem Vorteil. Hier sind Emotionen im Spiel. Menschliche Eigenschaften bestimmen das Tun des Killers."

Die junge Frau nickte und wollte schon weitersprechen, als ein leichtes Grollen, Masaos Art zu lachen, sie unterbrach.

"Fähige Mitarbeiter, in der Tat", murmelte er leise, eine Passage aus dem letzten Jahr wiederholend. "Die Entscheidung euch damit zu beauftragen ist sicherlich kein Fehler."

Daraufhin blickte die Agentin ihren ehemaligen Vorgesetzten an, grübelte und sprach gleich danach ihre Gedanken laut aus. "Der Rat befürchtet ebenso, dass ein Hanyou dahinter steckt? Womöglich einer, der mit seiner Existenz und seinem Aussehen nicht klarkommt."

"Ja", bestätigte Inu no Taisho. "Der bisherige Ermittlungsstand legt die Vermutung nahe. Es wurden Kratzspuren gefunden, und wenn wir einen Dämon ausschließen, bleibt nur diese Möglichkeit. Das ist auch der Grund, weshalb wir zwei Spezialermittler einsetzen. Matthieu als Vertreter der Menschen und dich als dämonische Beauftragte."

Riana verstand. Seit dem letzten dämonischen Treffen gab es ein neues Gesetz, speziell Hanyou betreffen. Da sie halb Mensch und halb Dämonen waren, sollten sie in Zukunft, um der Gerechtigkeit genüge zu tun, auch beiden Gerichtsbarkeiten unterworfen sein.

"Morgen könnt ihr mit der Arbeit beginnen", bestimmte der Herr der Dämonen. "Mein Bruder hat inzwischen ein Gästezimmer herrichten lassen. Daher entschuldigst du uns Matthieu. Es gibt noch eine weitere Aufgabe, für meine ...", hier unterbrach sich Masao, denn ihm lag fast eine sehr vertrauliche, familiäre Bezeichnung auf der Zunge. Da sein Bruder in diesem Moment klopfte, er seine Gefühle unter Kontrolle hatte, bemerkte niemand sein Zögern.
 

Der Dämonenjäger verabschiedete sich höflich und beim Hinausgehen, flüsterte er seiner 'Kleinen' zu, wie sehr er sich auf die Zusammenarbeit freute.

Dann fiel die Tür ins Schloss, und Riana drehte sich erwartungsvoll zu Sesshomarus Vater um. Dieser trat einen Schritt auf sie zu, packte sie bei den Schultern, hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn und fragte: "Hältst du noch an deinem Versprechen fest?"

Sie nickte und wollte wissen: "Sind alle wohlauf?"

"Sicher", lautete die Antwort. Dann folgte noch etwas, das ihre Hoffnung schürte. "Davon kannst du dich nächsten Monat selbst überzeugen. Allerdings werden die Klatschblätter diese Woche bereits einen Bericht über die Trennung meiner Nichte von ihrem Gemahl drucken."

Die Polizistin wurde von ihren Gefühlen überwältigt. Hoffnung, Angst, Zweifel. Trotzdem beherrschte sie sich und zeigte kaum Emotionen. Sie atmete ein paar Mal tief durch, um sich nicht zu verraten, doch dem Dämon konnte sie nichts vormachen. Er durschaute sie. Doch da lenkte die junge Frau schon ab. "Du bist bestimmt nicht hierhergekommen, um über deinen Sohn zu sprechen."

Die familiäre Stimmung fiel von Inu noch Taisho ab. Seine Haltung änderte sich ein wenig und er wirkte mehr aristokratisch, wie ein Herrscher, als er begann, seinen Wunsch offenzulegen.
 

Noch lange danach musste die junge Mutter über das Gespräch nachdenken. Immer wieder wunderte sie sich, weshalb der Rat solches großes Vertrauen in sie setzte. Es konnte doch unmöglich an ihrer jetzigen Stellung liegen. Vermutlich bewunderte man ihr ermittlungstechnisches Können und welchen Anteil sie an Narakus Vernichtung hatte. Sie wusste, leichtfertig würde der innere Kreis, niemand aufnehmen, ihn als dämonischen Vertreter bestimmen und ihm so eine Aufgabe erteilen. Egal wie sie sich diese Position verdient hatte, sie durfte das in sie gesetzte Vertrauen nicht missbrauchen.
 

Nur wenige Tage später erschien Nimrod, übergab ihr ein Päckchen und verschwand wenig später wieder. Seit dem sah sie sich dieses Material durch, denn es handelte sich nicht nur um die betreffende Sache, sondern um die gesamten Wettkämpfe. Riana seufzte jetzt und schob eine andere DVD in den Player, drückte den Abspielknopf und ließ sich auf einem Diwan nieder. Während die Bilder über den großen Schirm flimmerten, schweiften ihre Gedanken ab und sie ließ das letzte Jahr Revue passieren. Mit ihrem Großvater kehrte sie nach Paris zurück und war sehr erfreut, weil sie am Flughafen bereits von ihrer Mutter erwartet wurde. Ihre Eltern so einträglich zusammenzusehen war ein merkwürdiges, dennoch wunderbares Gefühl. Im Süden Frankreichs, auf dem Anwesen ihrer dämonischen Fuchsfamilie genoss sie ein paar erholsame Tage, bevor Etienne sie seinen wichtigsten Beratern vorstellte. Danach musste sie etliche Dinge über ihre Herkunft lernen, Empfänge besuchen und auf ihren eigenen Wunsch hin, nahm sie Unterricht, um ihre dämonische Seite zu wecken.

Nach circa vier Monaten kehrte sie nach Paris zurück, unterstützte ihren Schwiegervater und ihren Vater im Polizeidienst. Undercover ging sie nicht mehr. Stattdessen wollte man ihr die Leitung dieser Abteilung übergeben, was sie jedoch ablehnte. Stattdessen unterrichtete sie neue Polizisten bereitete sie auf die Undercoverarbeit vor oder löste selbst Fälle. Obwohl sie beruflich und privat eingespannt war, genoss sie jede freie Minute mit ihrem Sohn und kümmerte sich liebevoll um Kanna.

Die ganze Zeit war Daisuke stets an ihrer Seite. In ihm sah sie schon längst nicht mehr den Leibwächter, sondern einen engen Freund, der sie in der Erziehung ihrer Kinder unterstützte.
 

Als sie jetzt an den Wolf dachte, kamen die Erinnerungen an ihren verstorbenen Gefährten wieder hoch. Nachdem er sich in Narakus Bande einschleuste, konnte er sich auf Daisuke verlassen. Wie Fin es jedoch geschafft hatte, den Dämon als Clanmitglied der japanischen Wölfe auszugeben, blieb ihr ein Rätsel. Denn das konnte er nur, wenn er mit dem Oberhaupt Kohai eine Absprache getroffen hatte. Vermutlich spielte er damals seinen Rang aus. Es verhielt sich tatsächlich fast so. Daisuke hatte sich dem Clan vorübergehend untergeordnet und wurde von Kougas Vater akzeptiert, da sich dieser als Gegenleistung für seine Hilfe Vorteile ausrechnete. Zu einem bei den Taishobrüdern und zum anderen bei den Schneewesen.
 

Nach Narakus Vernichtung, wurde dieser Umstand, sehr zu Kouhais Freude, unter Verschluss gehalten. Der Anführer der Wölfe und der Herr der Tiger hatten dann ein anderes Problem. Der dämonische Wettstreit, den sie organisieren sollten. Sie meisterten diese Aufgabe sehr gut und es gab viele Teilnehmer, jedoch mehr unter der jüngeren Generation.

Diese Schaukämpfe waren der Grund, weshalb die Agentin nun hier saß und die DVD abspielte. Bevor sie sich jedoch wieder auf den Inhalt des Filmes konzentrierte, pausierte sie, dachte sie weiter nach.
 

Durch Masao und Toyo erfuhr sie ständig jede Neuigkeit aus Japan. Allerdings traf sie weder Sesshomaru noch Misaki ein einziges Mal in der vergangenen Zeitspanne. Obwohl sie beide vermisste, verstand sie nur zugut die Beweggründe ihres ehemaligen Vorgesetzten. Er wollte, dass die Öffentlichkeit später glaubte, ihr Näherkommen war eher zufällig, aufgrund der engen Zusammenarbeit entstanden und nicht vorausgeplant.

Darüber zerbrach sich die rothaarige Polizistin nicht den Kopf. Noch war es nicht einmal sicher, Sesshomaru hatte weiterhin Interesse an ihr. Daher lautete ihre Device, keine Hoffnung schüren, wenn noch keine da war.

Außerdem, um die vielen Verehrer abzuwimmeln, die ihr neuer Rang mit sich brachte, ließ sie der Presse gegenüber verlauten, dass sie um ihren getöteten Ehemann trauerte und sich daher in nächster Zeit nicht erneut binden wollte.

Kaum war die Verlautbarung gedruckt, ließ das Interesse der meisten nach. So konnte sie sich dann auf ihre Arbeit konzentrieren und steckte nun mitten in einem Fall.

Es war Masao, der persönlich nach Paris kam, sie in Toyos außerhalb der Stadt liegenden Anwesen aufsuchte und darum bat, die Sache aufzuklären. Sie nahm gern an, zumal es ihr die Gelegenheit gab, mit Matthieu, ihrer Jugendliebe zusammenzuarbeiten. Sie erneuerten ihre Freundschaft und es zeigte sich, sie waren ein gutes Ermittlerteam. Wie es sich herausstellte, war ihre erste Vermutung richtig. Sie kamen einem Hanyou auf die Spur, der seine Existenz einer Vergewaltigung verdankte. Da er seinen Erzeuger nicht mehr selbst zur Rechenschaft ziehen konnte, rächte er sich, für sein missgebildetes Aussehen, an anderen Tätern. Gerade in diesem Moment brachte ein Einsatzteam unter der Leitung von Matthieu den Mörder zur Strecke.
 

Gern hätte Riana bei der Verhaftung mitgewirkt, jedoch musste sie sich um ihren zweiten Fall kümmern. Der Rat erwartete Ergebnisse. Sie drückte die Fernbedienung und ließ die Aufzeichnung fortlaufen. Dummerweise schweiften ihre Gedanken erneut ab.

Zu ihren Besuchern im vergangenen Jahr zählte ebenso Inuyasha, der inzwischen mit Kagome verlobt war. Beide studierten in Tokio. Die junge Frau Medizin, weil sie später Izayoi betreuen wollte und der Hanyou Forensik.

Dennoch nahm sich Inuyasha die Zeit, lernte zu kämpfen und trainierte viel mit Kiyoshi. Eines Tages wollte er sein Können testen und forderte seinen älteren Bruder heraus. Er überschätzte seine Fähigkeiten, dennoch verletzte ein Zufallstreffer Sesshomaru schwer, da dieser wiederum den Jüngeren unterschätzte. Dieser konnte sich zwar schnell wieder heilen, geriet aber seinerseits in Rage und teilte kräftig aus.

Erst als sein Vater erschien und der Hanyou bewusstlos zusammenbrach, ließ er von ihm ab.

Masao zeigte seinen Unmut und wollte seinem erstgeborenen Sohn nun selbst eine Lektion erteilen. Doch Inuyashas leise Stimme hielt ihn auf: "Ich will nicht geschont werden." Danach rappelte er sich mühsam auf, ergriff das Schwert Tessaiga, das ihm sein Vater erst neulich überreichte, und stellte sich erneut seinem Bruder.

Sesshomaru schob seine Waffe in die Scheide, wandte sich ab und versprach: "Ein anderes Mal Bruder."

Es dauerte eine ganze Weile, bis der Hanyou begriff, der Ältere hatte ihn endlich anerkannt.
 

Masao verriet diese Geste jedoch wesentlich mehr. Sesshomaru war nun bereit für den nächsten Schritt seiner Ausbildung. Bevor er seinen Erstgeborenen nach Paris schickte, fand der dämonische Wettstreit statt. Seine beiden Söhne lösten die ihnen gestellten Aufgaben und gingen als Sieger hervor. Herausforderungen zum freundschaftlichen Zweikampf gab es selten. Dennoch bat er seinen jüngsten Sohn, einem gewissen Vogeldämon die Flügel zu stutzen. Als dieser danach, besiegt von einem Hanyou, unter dem Gespött der Zuschauer, aus der Arena schlich, konnte sich Alik eine Bemerkung nicht verkneifen.

"Nun Herr, er war es wirklich nicht wert, mit euch die Klingen zu kreuzen."

Bevor Masao darauf antworten konnte, erklang eine neue Stimme. "Dem stimme ich zu. Mein Bruder und ich zweifeln nicht eure Stärke an, dennoch würden wir uns geehrt fühlen, wenn ihr gegen uns antretet. Keine magischen Waffen, nur einfache Schwerter."

Inu no Taisho wandte sich dem Sprecher zu und musterte ihn. Er erkannte ihn und seinen Bruder auf Anhieb. Deswegen grübelte er kurz über die Motive der beiden Drachendämonen nach. Rache? Es handelte sich nämlich um Ryukotsuseis Söhne.

Sein Verstand riet ihm, die Herausforderung auszuschlagen. Doch als Feigling wollte er nicht da stehen. Ein Blick in die Gesichter der Umstehenden zeigte ihm, sie alle erwarteten, dass er den Kampf annahm.

"Einverstanden", stimmte er zu und bereitete sich vor.

Nur kurz darauf kämpften sie und er stellte bald fest, die Drachenbrüder hatten sich gut vorbereitet. Wie ihr Vater würden sie eines Tages, jeder für sich, ernst zu nehmende Gegner werden. Doch dazu würde es wohl nie kommen. Bei einer Attacke drehte er sich weg, wisch einem vermeintlichen Schlag aus, der trotzdem ein Ziel fand. Von der Hand seines jüngeren Bruders tödlich getroffen, sank der Ältere zu Boden.

Von dem Schock seinen Bruder getötet zu haben, erholte sich der Drache schnell und beschuldigte sofort den Herrn der Dämonen als Schuldigen.
 

Drei Wesen, unabhängig voneinander, sollten nun herausfinden, ob es sich tatsächlich um einen Unfall handelte oder wie es der jüngere Drache behauptete, Masao es darauf angelegt hatte, die Regeln zu brechen und den Tod eines Dämons in Kauf genommen hatte.

Riana war eine dieser Personen, die sämtliche Unterlagen und Aufzeichnungen diesbezüglich erhielt. Da sie in ihrem privaten Wohnbereich zu keinem Ergebnis kam, schaute sie die ganzen DVDs später auf einem etwas größeren Fernseher im öffentlichen Wohnzimmer an. Erneut vergebens. Sie konnte nichts finden, was ihren ehemaligen Vorgesetzten entlastete, egal aus welchem Blickwinkel der Kampf aufgenommen worden war.

Deshalb hatte sie die Idee, den übergroßen Bildschirm im Pavillon zu benutzen. Jetzt wo ihre Erinnerungen an das vergangene Jahr vorüber waren, sie sich voll konzentrierte, entdeckte sie tatsächlich etwas bei der letzten Aufzeichnung. Obwohl sie keinerlei  Kampferfahrung hatte, ging sie jedes Detail des Ablaufes, Bild für Bild durch und analysierte es. Dabei bemerkte sie das kurze Zögern des Drachen. Bevor er den Hieb ausführte, der seinen Bruder zum Verhängnis wurde, drehte er sich eine winzige Spanne von seinem Gegner fort, fast nur einen Handbreit. Was der Agentin jedoch am meisten verdächtig vorkam. Der hasserfüllte Blick des Drachen war nicht auf Masao gerichtet, sondern auf den eigenen Bruder und für den Hauch eines Blickes änderte sich dieser und ein triumphierendes Lächeln huschte über dessen Züge.

"Es war Mord", murmelte sie halblaut und in Gedanken: 'Doch nicht Masao trägt die Schuld, sondern Ryukotsusei zweiter Sohn hatte das eiskalt geplant.'
 

Die Rothaarige zweifelte nicht an ihrem Fund, dennoch brauchte sie noch eine Bestätigung. Jemand der keinen Vorteil daran sah, Masao zu be-, oder entlasten. Daher stürmte sie aus dem Zelt. In unmittelbarer Nähe musste sich Daisuke aufhalten. Als Leibwächter von Kanna, nur den Schneewesen unterstellt, bildete er eine unabhängige Partei.

"Daisuku du musst dir etwas anschauen, ich brauche dein Wissen im Schwertkampf", forderte sie den Wolf schon auf, bevor sie Blickkontakt mit ihm hatte. Dabei stieß sie fast mit einem Wesen zusammen, welches sie nicht erwartet hatte.

"Sesshomaru", entfuhr es ihr und sie stockte ihre Schritte. Stolz, unnahbar, wie sie ihn in Erinnerungen hatte, stand er vor ihr und brachte ihre Gefühle durcheinander. Ihr Herz machte Freudensprünge, gleichzeitig wurde ihr heiß und kalt. Am liebsten wäre sie ihm um den Hals gefallen, wollte ihn küssen. Obwohl sie sich in den goldenen Augen verlor, rührte sie sich nicht von der Stelle. So oft hatte sie das Wiedersehen in ihren Gedanken herbeigesehnt und sich verschiedene Szenarien ausgemalt. Doch jetzt war sie wie gefesselt. Dummerweise machte der Dämon es ihr auch nicht leichter. Leichte Wut packte sie, weil er mit keiner Geste zeigte, was er selbst gerade empfand.

"In meinem Beisein und in der Öffentlichkeit wird dir Sesshomaru nicht zeigen, was er fühlt, solange er mit mir vermählt ist", erklang leise eine andere Stimme hinter hier und brachte Riana in die Wirklichkeit zurück.

Mit einem Lächeln wandte sie sich der betreffenden Person zu, ignorierte Masaos Erstgeborenen nun und bekam deshalb nicht mit, wie dieser seiner Cousine einen eiskalten Blick zuwarf.

"Misaki", gab die Polizistin erfreut von sich und eilte zu der Dämonin, um sie zu umarmen. Dann entdeckte sie das Bündel auf dem Arm, ihrer Wahlschwester. "Dein Sohn?"

"Unser Sohn, Ken", bestätigte Toyos Tochter und fügte hinzu: "Eines Tages wirst du ihm ebenso eine Mutter sein dürfen."

Riana lächelte, widersprach nicht, sondern betrachtete das Baby. Ihm sah man deutlich an, das er den Taishobrüdern ähnelte und nicht Sesshomaru oder Leiko, denn der Sichelmond fehlte. Außerdem waren die schwachen dämonischen Zeichen eher blau als magentafarben.

"Ihr beide könnt stolz auf ihn sein", gab Riana zum Ausdruck und freute sich ehrlich. Obwohl sie wusste, wie er gezeugt wurde, gab es keinerlei Eifersucht bei ihr, denn sie konnte die Notwendigkeit und die Entscheidung der Eltern, den natürlichen Weg zu wählen, verstehen. Für sie zählte nur, Misaki hielt ihr Versprechen ein.
 

Weil ihr Blick auf Daisuke fiel, erinnerte sich die Polizistin an ihr Anliegen. "Wir haben später Zeit zu reden. Jetzt muss ich noch eine dringende Aufgabe zum Abschluss bringen", entschuldigte sie sich.

Damit warf sie einen Blick zu Sesshomaru und wandte sich dem Pavillon zu, wo sie gleich danach zusammen mit dem Wolf eintrat. Nur sie hörte die leisen Worte von Masaos Sohn: "Erwarte mich heute Nacht!"

Dadurch wurde sie von einem leichten Hochgefühl durchströmt und hatte Mühe sich wieder auf das Wesentliche zu konzentrieren.

Bevor sie an das Kommende denken konnte, lenkte sie der Wolf ab.

Zum Glück kam Kannas Leibwächter zum selben Schluss, weshalb sie umgehend den Rat kontaktierte. Ihre Erkenntnisse deckten sich mit denen der anderen Ermittler, sodass der Drachendämon bald darauf die Konsequenzen der Tat zu spüren bekam. Sein Plan, die Herrschaft über die Drachen an sich zu reißen, wurde damit zunichte gemacht.
 

Es wurde spät an diesem Tag. Müde, mit vielen Neuigkeiten versorgt, ging die rothaarige Polizistin in ihren Wohnbereich. Sie duschte sich und suchte dann ihr Schlafzimmer auf. Bereits an der Tür spürte sie mit ihren neu erwachten schwachen dämonischen Sinnen, wer in dem Raum auf sie wartete. Doch sie hatte sich unter Kontrolle und zeigte keine Gefühle.
 

Sofort wurde ihr Gast an Lisha erinnert. Doch dann bemerkte er die leichte Veränderung an seiner ehemaligen Geliebten. Sie war entspann, fühlte sich wohl. Unter anderem wirkte sie etwas jünger, was ihm gefiel.

"Du hast also gelernt deine Selbstheilungskräfte zu benutzen", stellte er laut fest.

"Unter anderem", offenbarte sie, ohne ins Detail zu gehen. Während sie die Bettdecke zurückschlug, den Morgenmantel ablegte, fügte sie hinzu, um ihm eine Reaktion zu entlocken: "Dennoch werde ich immer die Tochter eines Hanyou sein."

Vergebens. Der Dämon schmälerte nur seine Augen etwas. Blitzschnell stand Sesshomaru gleich danach neben Lisha und küsste sie, bevor ihr es gelang einen Einwand zu erheben. Seine Hände wanderten gleichzeitig über ihren Körper, streiften das Nachthemd ab. Dann wurde sie nach hinten gedrückt und fiel auf das Bett.

Während der Silberweißhaarige sich auskleidete protestierte Riana entrüstet und war nahe daran sich zu erheben: "Wenn du glaubst, du kannst dort weiter machen, wo wir letztes Jahr aufgehört haben ..."

In einem kalten Ton, der keine Wiederrede duldete, wurde sie unterbrochen: "Wir klären das morgen!"

Danach legte sich Sesshomaru zu der jungen Frau und verführte sie gekonnt, sodass jeder Einwand, wie Schnee in der Sonne, schmolz.

Später schlief sie erschöpft ein und so bekam sie die nächste Tat ihres Geliebten nicht mit.
 

Sesshomaru erhob sich, ging zum Fenster und schaute in den dunklen Garten hinaus. Er musste nachdenken und seine nächsten Schritte überlegen. Was wollte er in Bezug auf Riana unternehmen, denn ihr Einwurf hatte seine Berechtigung. War er bereit sie als Gefährtin zu wählen, das ganze Leben mit ihr zu verbringen und womöglich einen Hanyou zu zeugen. Die ersten Punkte vermutlich. Das Letzte konnte er verhindern. Dennoch wusste er, sein Vater wünschte sich, dass er den besseren Umgang mit niederen Wesen erlernte, ihre Schwächen und Stärken respektiere. Dazu hatte Masao ihn hierher geschickt. Obwohl er den Posten in Paris als Assistent angenommen hatte, um in Rianas Nähe zu sein, erfuhr er erst später von Arons Beförderung und dem Rücktritt seines Onkels. In dieser Angelegenheit hatte sein Vater wieder geschickt intrigiert. Sein Stolz verbot es ihm nun, zurückzuweichen. Zwangsläufig musste er sich eine Weile einem Hanyou unterordnen. Ungern gab er es zu, doch vor zwei Jahren hätte ihn das noch viel mehr ausgemacht. Vermutlich hatte er sich durch Rianas Baby, Inuyasha und durch seine neue Halbschwester verändert. Außerdem gab es noch einen Umstand, den er nun mit einbezog. Die Rothaarige sollte keinem Anderen gehören.

Erst ihre kalte Zurückweisung im Garten und dann den ganzen Abend mit anzusehen, wie Riana mit ihrem Jugendfreund und dessen Gefährten umging, kratzte an seiner Selbstbeherrschung. Als der Fuchsdämon eintraf, die Rothaarige ihn freundschaftlich begrüßte, bildete er sich ein, er war der Verlobte der Polizistin. Erst nachdem Matthieu von seinem Einsatz zurückkam, erkannte er seinen Irrtum und fühlte sich innerlich erleichtert.

Während er sich umdrehte, die Schlafende betrachtete, beantwortete er still ihren Einwand. Nein, er wollte nicht dort weitermachen, sondern einen Neuanfang auf seine Weise.

Da er sich inzwischen informierte, was Menschen zu schätzen wussten, entschied er sich für eine bestimmte Geste. Riana bildete da sicherlich keine Ausnahme, blieb nur abzuwarten, wie sie darauf reagierte.

Aus diesem Grund ging er zu dem Stapel Kleidung, holte aus seinem Jackett eine Schachtel und entnahm ihr einen goldenen Ring mit einem kleinen Herzen aus Rubin. Vorsichtig, um seine Geliebte nicht zu wecken, setzte er sich auf das Bett. Sanft küsste er die Fingerspitzen der Agentin, bevor er das Kleinod auf ihren Finger schob.

"Nun gehörst du mir", bestimmte er. Auf die Idee, dass die junge Frau ablehnen könnte, kam er gar nicht.
 

Am anderen Morgen erwachte die Polizistin spät und dachte sie war allein. Doch dann hörte sie Geräusche aus dem Wohnzimmer und die leise Stimme ihres Schwiegervaters. Kurz darauf fiel die Tür ins Schloss. Ihr silberweißhaariger Bettgenosse kam zu ihr, teilte mit: "Mein verehrter Onkel hat Frühstück für dich gebracht."

"Ich verstehe", murmelte sie leise. Niemand, vom Personal, sollte Sesshomaru bei ihr entdecken, sodass sich Toyo selbst herbemüht hatte. Mit einem zufriedenen Lächeln wollte sich die junge Mutter die Haare zurückstreifen, als sie den Ring entdeckte. Lange Zeit starrte sie ihn an, zu keiner Regung fähig, bevor sie ihrem Gast ein Lächeln schenkte.

"Ein Verlobungsring?", wollte sie wissen und erhielt nur einen unergründlichen Blick aus goldenen Augen. Worauf sie sagte: "Ich nehme deinen Antrag an", denn sie wusste, Worte diesbezüglich würde sie kaum aus seinem Mund hören.

"Es ist noch nicht offiziell", erklärte ihr Liebhaber und hielt sich damit selbst auf Distanz.
 

Obwohl sie im kommenden Jahr hin und wieder das Lager teilten, erfuhr die Öffentlichkeit nichts von ihrer heimlichen Beziehung. Erst nachdem Sesshomarus gerichtliche Trennung von Misaki durch war und noch weitere drei Monate vergangen waren, begann er sie, langsam im Beisein von Zeugen, zu umwerben. Dennoch war sein Verhalten dabei immer von dämonischer Zurückhaltung geprägt.

Sein Sohn wurde bereits zwei Jahre alt, als ihre Vermählung stattfand.

Um so überraschter war er, als er eines Tages seine Cousine mit dem Leibwächter seiner Gemahlin im Garten erwischte. Minoru zog sich kurz darauf zurück, da seine Arbeit begann. Die Jüngere stellte er gleich danach zur Rede, indem er sie anblickte und eine Augenbraune hochhob.

Misaki lächelte geheimnisvoll und beantwortete die nie gestellte Frage. "Ich sagte doch, ich komme nach meinem Vater, indem ich mich, wie er, mit der zweithöchsten Position zufriedengebe. Gemahlin eines Generals zu sein, genügt mir."

Damit ging sie einfach und Sesshomaru schaute ihr zweifelnd nach. Noch wusste niemand, ob Minoru es schaffte, seinem Vater nachzueifern. Dennoch war dieses Ziel für den jungen Dämon erstrebenswert. Vorausgesetzt er selbst förderte ihn ebenso, wie es sein Vater bisher tat.

"Eines Tages", gab Masaos Sohn leise von sich, die Zukunft meinend. Dann schmälerte er seine Augen, warf einen Blick zum Pavillon hinüber, wo seine neugeborene Tochter lautstark die Aufmerksamkeit ihrer Mutter verlangte. Er suchte seine kleine Familie auf, ohne zu ahnen, wohin die Gedanken seiner Gefährtin gerade schweiften, während sie ihr Kind stillte.

In diesem Augenblick, ebenso wie oftmals in der Zukunft, musste Riana an ihre Zeit in Japan denken und immer wieder fragte sie sich, wie sie es geschafft hatte, einen so unnahbaren Dämon für sich zu gewinnen.
 

Ende
 

Wesentlich länger und etwas anders als geplant. Damals, als die Geschichte von mir geplant und gestartet wurde, hatte ich vor, es als Masao und Riana Paar enden zu lassen. Dazu hätte ich Izayoi sterben lassen müssen. (Naraku reißt sie mit in den Tod). Später habe ich mich umentschieden. Daher hoffe ich, ihr könnt damit leben.
 

Will noch keine Hoffnung schüren, doch ich arbeite bereits an einer neuen Undercover FF. Diesmal OS & Inu no Taisho. Lasst euch überraschen. Titel Undercover- zum Traualtar Wesentlich länger und etwas anders als geplant. Damals, als die Geschichte von mir geplant und gestartet wurde, hatte ich vor, es als Masao und Riana Paar enden zu lassen. Dazu hätte ich Izayoi sterben lassen müssen. (Naraku reißt sie mit in den Tod). Später habe ich mich umentschieden. Daher hoffe ich, ihr könnt damit leben.
 

Will noch keine Hoffnung schüren, doch ich arbeite bereits an einer neuen Undercover FF. Diesmal OS & Inu no Taisho. Lasst euch überraschen. Titel Undercover- zum Traualtar



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