Zum Inhalt der Seite

Undercover - Pfad zur Liebe

Inu no Taisho & Izayoi, Sess & OC, Naraku & Kikyou, Inu & Kago
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Väter und Söhne

10. Kapitel - Väter und Söhne
 

Nachdem sich Masao sicher war, das es Lisha, den Umständen entsprechend gut ging, verließ er die junge Frau. Doch er fuhr nicht sofort zur Villa, sondern suchte einen ruhigen Ort, hoch oben über Tokio auf. Schon als sehr junger Youkai stand er oft hier auf den Klippen und schaute hinaus auf das Meer. Damals war es ein abgeschiedener Ort. Damit die Idylle nicht zerstört wurde, hatte die Familie Taisho den Grund hier gekauft und ein kleines Anwesen darauf errichtet. Das Haus wurde im alten japanischen Stil gebaut in der Holzbauweise und mit einem Pagodendach. Hier verbrachte er viele romantische Stunden mit Izayoi. Oft dachte er an den Tag zurück, als die schwarzhaarige Frau seinen Heiratsantrag annahm und etliche Monate später erfuhr er von ihrer Schwangerschaft. Mit diesem Ort waren so viele Erinnerungen verbunden. Ihre Hoffnungen und Träume hatte Izayoi ihm hier offenbart. Doch es gab auch Momente, wo Masao Zweifel hatte an ihrem gemeinsamen Glück. An diesen Tagen wirkte seine Gefährtin traurig und abwesend. Damals nahm er sich fest vor, sich sofort nach Inuyashas Geburt mit ihr auszusprechen. Doch dann passierte der Unfall und alles änderte sich.

Nach so vielen Jahren endlich eine Spur von seinem Sohn zu haben, hatte ihn erschüttert. Deshalb brauchte er den Moment der Ruhe um sich wieder zu fangen. Dieses Geheimnis gehörte vorerst ihm und Lisha. Toyo konnte er auch einweihen. Sein Bruder stand immer hinter ihm, egal welche Entscheidungen er traf.

In diesem Zusammenhang dachte Masao wieder an die rothaarige Frau. Er sorgte sich und suchte nach einem Weg ihr zu helfen. Jetzt dachte er, eine Möglichkeit gefunden zu haben. Ob seine Idee von Erfolg gekrönt sein würde, musste die Zeit zeigen. Doch in seinem Bruder sah er die Lösung. Sicherlich würde der Jüngere ihm seine Bitte, nach der jungen Frau zu sehen, nicht abschlagen, da ihm Lishas Wohlergehen ebenso am Herzen lag. Dabei ahnte niemand, wie sich alles Entwickeln sollte.

Wenn Masao, Lisha nachts selbst aufgesucht hätte, anstatt ein anderes Wesen zuschicken, vermutlich wäre der Agentin eine Menge Ärger erspart geblieben. Doch jetzt in dieser Situation hielt es der ehemalige Polizeichef für die einzige und beste Lösung.
 

Mit diesen Gedanken verließ der Youkai die Klippe und fuhr zurück zum gemeinschaftlichen Anwesen. Nachdem er seinen Bruder gebeten hatte sich um seine Schwiegertochter zu kümmern und ihm die Umstände erklärte, begab sich Masao als Nächstes in sein Arbeitszimmer.

Sesshomaru kniete hier auf dem Boden und meditierte. Die Verletzung war inzwischen abgeheilt. Sobald der jüngere Dämon die Anwesenheit seines Vaters spürte, öffnete er die Augen. Masao stand am Fester und blickte hinaus in den Garten. Dann begann er, mit ruhiger Stimme zu sprechen.

"Was immer heute Nacht tatsächlich passiert ist, ich will es nicht wissen. Offenbar hat Lisha Grund dich in Schutz zunehmen, da sie die alleinige Verantwortung übernimmt."

In Sesshomaru Stimme schwang zwar kein Gefühl mit, als er antwortete, dennoch war er etwas erstaunt: "Tut sie das?", fragte er. Dann fügte er noch an: "Es lag in meiner Absicht ihre Pläne herauszufinden. Ich traue ihr nicht. Sie ist Narakus Spionin und sie will dir in seinem Auftrag schaden."

"Denkst du nicht das ich fähig genug bin, um eine Falle zu erkennen. Dies ist ganz allein mein Spiel. Also wirst du dich in Zukunft da raus halten!", bei diesen Worten wurde Masaos Ton strenger und er verlieh seinen Worten viel Nachdruck.

Eine Weile danach wollte der Youkai noch wissen: "Hast du Lisha Gewalt angetan?", denn anders konnte sich der Herr der Hunde die Reaktion der Rothaarigen nicht erklären.

Da Sesshomaru nicht sofort reagierte, drehte sich sein Vater um und musterte ihn.

Deshalb sah sich sein Sohn veranlasst alles zu erzählen. Jetzt wo Masao alles wusste, bereute er seinen Entschluss, seinen Bruder zu der Agentin zu schicken, damit dieser in Ruhe mit ihr sprechen konnte, nicht.

"Ich schätze zwar deine Eigeninitiative, aber in deinen Bemühungen hast du dich in eine falsche Richtung bewegt. Jetzt spielt es keine Rolle mehr. Lishas Albtraum ...", hier unterbrach sich der Hundedämon mit den silberweißen Haaren. Er setzte sich an seinen Schreibtisch und überlegte, wie weit er gehen konnte, ohne die Tarnung der rothaarigen Frau zu gefährden.

"Ich kenne Lisha seit 15 Jahren und habe ihren Werdegang verfolgt. Sie weiß jedoch nichts davon. Lisha ist gut, in dem was sie tut, solange sie nicht abgelenkt wird. Doch damit du verstehst, werde ich wohl genauer werden müssen", damit stand der Herr der Hunde auf, ging zu einem Schrank und holte ein Album dort heraus. Danach kramte er in einer Schublade und zog nur wenig später einen dünnen Hefter hervor.
 

Auf einen Wink seines Vaters hin folgte Sesshomaru ihm hinaus ins Freie, wo sich die beiden Youkai auf der Terrasse niederließen. Aufgrund seiner guten Sinne würde Masao die Annäherung eines anderen Wesen schnell bemerken. Als Erstes reichte er seinem Sohn ein Foto. Es zeigte einen fröhlichen Teenager. Allerdings waren Lishas Haare nicht rot, sondern hatten eher eine kastanienbraune Farbe.

"Dieses Bild habe ich mir von ihrer Mutter geben lassen. Ich sagte damals, dass ich es für die Akte brauche. Es war auch nicht gelogen. Dieses Mädchen wurde vor 15 Jahren beinahe ein Opfer der Vergewaltigungsbande in Paris." Masao pausierte kurz.

Das gab Sesshomaru Zeit zusagen: "Ich erinnere mich Vater. Junge Dämonen haben nachts Menschenfrauen aufgelauert, sie in einen dunklen Hinterhof oder den Park verschleppt und sich an ihnen vergangen. Manchmal zwei oder drei von ihnen."

Der ältere Youkai fuhr erklärend fort: "Und Lisha wäre beinahe eines ihrer Opfer geworden. Doch sie wehrte sich heftig. Dabei zog sie sich diese Verletzungen an der Schulter durch die Klauen eines Wolfes zu. Dann bekam sie von einer weiblichen Hundedämonin Hilfe. Beide weiblichen Wesen konnten detaillierte Beschreibungen abliefern. Aufgrund ihrer Aussagen gelang es uns die Bande zu überführen und daraufhin erhielten die Youkai ihre gerechte Strafe. Ich konnte es jedoch so arrangieren das weder Lisha noch die Dämonin vor Gericht erscheinen mussten."

Nach dieser Offenbarung herrschte eine Weile Schweigen, bis Sesshomaru schlussfolgerte: "Deshalb ist sie wohl Anwältin geworden."

Mit einem leichten Lächeln und einem dezenten Ton der Bewunderung fuhr der ehemalige Polizeichef fort. "Nicht ganz. Lisha studierte Jura und bewarb sich danach bei der Staatsanwaltschaft. Man lehnte sie jedoch ab", mehr verriet Masao seinem Sohn nicht.

Dies war nur die halbe Wahrheit. Der Grund war eigentlich nur, dass zu diesem Zeitpunkt keine freien Stellen zur Verfügung standen. Da sie nicht als Pflichtverteidigerin arbeiten wollte, ging Riana zur Polizei und wurde dort angenommen.
 

Sesshomarus Vater war jedoch noch nicht fertig: "Ich kann dich sehr gut verstehen Sesshomaru. Lisha ist eine aufregende Frau. Doch du kennst sie nicht."

Hiermit übergab er seinen Sohn ein anderes Foto. Es zeigte Riana an dem Tag, als sie ihre Schule abschloss. Kein Lächeln zeigte sich, der Blick war beinahe hart zu nennen und entschlossen. "An dem Tag des Überfalls verlor Lisha ihr fröhliches Lachen und auch ihre erste große Liebe. Anstatt für sie dazu sein, beendete dieser Mensch die Beziehung, weil er glaubte, sie wäre beschmutzt. So änderte sich ihr Verhalten. Sie wandte sich von ihren Freundinnen ab, zog sich in sich selbst zurück. Doch statt deprimiert in ihrem Zimmer zuhocken, wie es oft bei solchen Opfern der Fall ist, tat sie das Gegenteil. Das Mädchen begann zu lernen. Aus einer Durchschnittsschülerin wurde eine Klassenbeste. Ihr einziges Ziel wurde ein guter Abschluss um studieren zukönnen, damit sie später einmal Verbrecher überführen kann. Doch das Schicksal hatte andere Pläne. Sie wurde Anwältin, lernte Fin kennen und dieser Dämon schafft es, den Eispanzer zu brechen, der sie vor jedem Unheil schützen sollte."

"Doch Fin ist ..."

"Fin ist nicht mehr da und Lisha wird sich wieder verschließen, da sie glaubt, wenn sie ihre Gefühle versteckt, geht auch die schlechte Erinnerung und der Schmerz weg", stimmte Masao zu.

Jetzt wollte Sesshomaru wissen: "Was hat das alles mit mir zutun?"

"Nicht mit dir, sondern mit deiner Mutter", kam es von dem älteren Dämon. In diesem Moment öffnete er das andere Album und reicht es seinem Sohn. Darin waren Bilder seiner Eltern. Er selbst hatte seine Mutter nicht gekannt, doch es interessierte ihn auch nicht sonderlich. Zu jemand der ihn gleich nach seiner Geburt abschob hatte er keinen Bezug. Außerdem weilte sie nicht mehr unter den Lebenden.
 

Der Blick seines Vaters schien eine Weile in weiter Ferne zu weilen, bevor er erklärte: "Meine Erfahrung mit Leiko hat in mir den Wunsch geweckt, dir so etwas zu ersparen."

"Du glaubst also, das Lisha wie meine Mutter ist", man hörte deutlich den Zweifel in der Stimme. Immerhin gab es einen Unterschied. Lisha war ein Mensch, während seine Mutter eine Dämonin war.

Doch auch Masaos Antwort zeigte deutlich, dass er selbst in dieser Angelegenheit unsicher war: "Ich weiß es ehrlich gesagt nicht."

"Selbst wenn du recht hast. Sollte ich nicht die Erfahrung selbst machen."

"Eigentlich schon. Doch Lisha braucht jemanden wie Fin. Ein Wesen, das ihr Wärme und Geborgenheit gibt. Kannst du ihr so etwas bieten?", wollte der ältere Hundedämon wissen. Sein Sohn setzte zu einer Antwort an und schwieg dann doch. Erst nach einer ganzen Weile bat: "Erzähl mir von meiner Mutter!"

Der ehemalige Polizeichef zögerte jedoch. Er fuhr sich mit der Hand über sein Gesicht, blickte kurz im Park umher. Danach entschloss er sich doch zu sprechen: "Jeden Tag deines Lebens habe ich mich vor dieser Frage gefürchtet, denn ich kann dir nichts über Leiko sagen. Ich habe sie nicht gekannt. Unsere Verbindung wurde von unseren Eltern arrangiert und deine Mutter hat mich vom ersten Tag an verabscheut. Zwischen uns herrschte nicht einmal der Hauch von Akzeptanz, wie es oft bei arrangierten Verbindungen üblich war. Weder mit Rücksichtnahme oder Geduld von meiner Seite her verbesserte sich unsere Beziehung. Ich war nicht bereit, mit so einem Wesen, das Lager zuteilen. All meine Bemühungen deine Mutter zu verführen und für mich zu gewinnen scheiterten. Nach einer Weile gab ich auf und wir lebten wie Fremde nebeneinander her. Eines Tages kam Leiko zu mir auf dem Höhepunkt ihrer Läufigkeit. Sie bot mir einen Erben an im Austausch gegen ihre Freiheit. Sie bedachte nur eins nicht. Gerade dadurch würde unsere Ehe vollzogen werden, und wenn ich sie nicht verstoße, bliebe sie weiterhin meine Gefährtin. Deshalb nahm ich an, weil ich dachte, dadurch würde ich sie endlich für mich gewinnen. Eine weitere Fehleinschätzung. Leiko ließ alles mit geschlossenen Augen über sich ergehen und zeigte keine Gefühle. Sie gab keinerlei Geräusche von sich. Noch heute vermutete ich, dass es Absicht war. Mein geplanter Triumph über deine Mutter wurde ein schaler Sieg. Wir haben nur einmal das Bett

geteilt, ein weiteres Mal hätte ich es wohl nicht fertiggebracht. Mehr war auch nicht nötig, da sie glücklicherweise sofort empfangen hat. Sobald du geboren warst, wollte sie nichts von dir wissen, dich nicht einmal in den Arm nehmen. Deine Amme und spätere Kinderfrau brachte dich zu mir. Als ich dich das erste Mal im Arm hielt, war ich der wohl stolzeste Vater. Sobald du mich mit deinen goldenen Augen angeschaut hast, habe ich nichts mehr bereut und bis heute bin ich froh über deine Existenz. Leiko ging noch am selben Tag und bis zu ihrem Tod habe ich sie nicht wiedergesehen. Jedoch spielte man mir etwa einen Monat vorher dieses Foto in die Hände."
 

Das besagte Bild war eine Momentaufnahme und zeigte Leiko. Sie lächelte ganz leicht und ihre goldenen Augen strahlten. Ihr gegenüber, jedoch mit dem Rücken zum Fotografen, stand ein schwarzhaariger Mensch. Allerdings wurde er nur zur Hälfte abgelichtet. Man konnte deshalb sein Gesicht nicht sehen.

Allein die Ausstrahlung seiner Mutter, ihr offensichtlicher glücklicher Gesichtsausdruck entlockte Sesshomaru eine Reaktion. Er setzte sich plötzlich gerade hin und seine Augen wurde etwas größer. Ein Zeichen seiner Verwunderung.

"Meine Reaktion war sicherlich so ähnlich", gab Masao zu. "Wer immer dieser Unbekannte war, hat deine Mutter vermutlich zum Lächeln gebracht."

"Nehme ich richtig an, dieser Mann ist dir nicht bekannt?"

"Bisher konnte niemand ihn identifizieren aber ich glaube, er hat etwas mit dem Tod deiner Mutter zu tun. Als Leiko schwer verletzt hier ankam, konnte sie gerade noch ein paar letzte Worte sagen, bevor sie starb. Sie hauchte etwas von Verrat. Dämonen absorbieren und ein Wort, das so ähnlich klang wie Muso. Weder die Nationalen noch die internationalen Behörden lieferten einen Treffer bei diesen Namen. Möglicherweise ist diese Person auf dem Foto dieser Muso."

Zu einer Antwort kam Sesshomaru nicht. Unmittelbar in ihrer Nähe gab es ein lautes Geräusch.

Kagura kam gerade aus dem Haus, bog um die Ecke und wollte die Terrasse betreten. Sobald sie den Namen vernahm, blieb sie vor Schreck stehen und merkte dabei nicht, wie sie das Tablett plötzlich schief hielt. Teekanne und Tassen rutschten zu Boden und verursachten ein schepperndes Geräusch auf dem mit Platten belegten Gehweg.
 

Aufgrund ihres Auftauchens und der Reaktion der Winddämonin fragte Masao: "Sagt dir der Name etwas?"

Kagura überlegte fieberhaft. Sollte sie die Wahrheit sagen oder eine Ausrede gebrauchen. Vielleicht genügte es ja, wenn sie ein wenig von beiden angab.
 

"Ja Kagura. Wer ist dieser Muso?", erklang hinter der Winddämonin eine Stimme. Sie jagte ihr einen erotischen Schauer über den Rücken. Es klang genauso, wie die Stimme eines Dämons mit dem sie vor langer Zeit das Bett geteilt hatte. Einer ihrer Kunden, dessen Gesicht immer mit einer Maske verdeckt war. Er zahlte gut, war freundlich und sie hatte das Zusammensein mit ihm genossen. Als sie diese Stimme ihren Namen aussprechen hörte, fiel ihr auch noch das Tablett aus der Hand. Sie fuhr herum. Doch hinter ihr stand nur Toyo, der Bruder ihres derzeitigen Arbeitgebers. Die Winddämonin runzelte etwas ihre Stirn. Offenbar hatte sie sich getäuscht, denn ihr unbekannter Kunde hatte braune Haare gehabt und sie waren wesentlich kürzer gewesen.

Mit Nachdruck erinnerte Toyo: "Beantworte die Frage meines Bruders!"

Unwillkürlich tat sie es: "Den Namen habe ich mal gehört vor etlicher Zeit, 20 oder 30 Jahre ist es sicherlich schon her. Es hieß, er wäre ein Mensch, dessen Aufstieg in der Unterwelt recht rasant vonstattenging."

Sesshomaru hielt der Dämonin das Bild vor die Nase und fragte: "Könnte das dieser Muso sein?"

Eine Weile starrte Kagura darauf. Dann ließ sie sich zu einer Antwort herab, die sogar etwas schnippisch klang: "Kann schon sein. Woher soll ich das denn wissen. In solchen Kreisen habe ich nie verkehrt."
 

Ein Hüsteln, hinter der Youkai, veranlasste sie herumzufahren. Doch Toyo hatte sich schon abgewandt und begann die Scherben aufzusammeln. Eigentlich hatten sie dafür Diener, doch er musste gerade seine Haltung bewahren. Kagura sagte nicht die ganze Wahrheit, nur deutlich spürte er es. Doch für den Moment wollte er nicht weiter in sie dringen. Sie hatten eine gemeinsame Vergangenheit und keiner von ihnen beide hatte Interesse daran, sie publik zumachen.
 

Kaum war Toyo fort und Kagura leistete Izayoi bei einem Tee Gesellschaft, entschuldigte sich auch Masao, da er noch einen wichtigen Termin hatte.

Noch lange, nachdem sein Vater gegangen war, dachte der jüngere Youkai nach. Er verstand die Beweggründe. Doch gerade deswegen begann er sich erst recht, für die rothaarige Frau zu interessieren. Jemand der ihm ähnlich war, vielleicht Interesse an einer Beziehung ohne Verpflichtung hatte, war genau in seinem Sinn. Außerdem wollte er Lishas wahres Wesen kennenlernen.

Doch er dachte auch über andere Dinge nach. Über Gründe, die Lisha vielleicht haben könnte.
 

Sesshomarus Gedanken gingen jetzt bereits weiter. Nach ihrem Erlebnis, von der Staatsanwaltschaft abgelehnt und ihr Ehemann in Narakus Diensten getötet, ob Lisha da an Selbstjustiz dachte? Der Grund, warum sie sich an seinen Vater ranmachte, wollte sie vielleicht später seine Gnade bekommen, wenn er eines Tages Justizminister war. Immerhin bestand die Möglichkeit. Schon aus diesem Grund musste er noch besser auf die junge Frau achten. Trotzdem behielt er den Befehl seines Vaters im Hinterkopf, sich von ihr fernzuhalten. Mit ein wenig Überlegung, schaffte er es sicherlich, einen Weg zu finden um Lisha näher zukommen. Zwar fand er es immer noch verwunderlich, das ausgerechnet er einen Menschen begehrte, aber vielleicht lag es gar nicht an Lisha selbst, sondern kam von seiner Neugierde, herauszufinden, weshalb im Gegensatz zu früher, sich Youkai auf Menschen einließen. Nicht nur sein Vater, sondern auch sein Onkel oder Naraku und noch etliche andere Dämonen.
 

Jetzt in diesem Moment jedoch gab es eine andere Sache, der Sesshomaru Vorrang einräumte. Erst einmal wollte er mehr über Lisha Lefevre herausfinden. Den Ordner hatte sein Vater wieder sorgfältig weggeschlossen. Was immer darin stand, war ihm somit verwehrt. Doch es gab eine andere Möglichkeit. So versuchte er, Informationen über den alten Fall der Pariser Bande, zu suchen. Leider hatte aber sein Vater alle Daten in Zusammenhang mit Lisha löschen lassen. Ebenso blieb im Dunkeln, wer diese geheimnisvolle Hundedämonin war. Da beide nicht in der Verhandlung vor Gericht aussagen mussten, erschienen sie auch nicht in den Gerichtsakten.

Doch dann dachte Masaos Sohn an Lishas Verletzung. Da sie ein Mensch war, müsste doch eigentlich die Opferbeihilfe gezahlt haben. Deshalb sah er die Unterlagen durch, doch vergebens. Ein Gespräch, was er zur Bestätigung mit Paris führte, brachte auch keine weiteren Erkenntnisse. Allerdings stieß Sesshomaru wenig später in den Unterlagen auf ein 15 jähriges Mädchen, das zum selben Zeitpunkt Geld bekam. Herauszufinden das Riana Delacroix auf einer Pariser Uni Jura studierte war nicht schwer. Doch dann gab Sesshomaru den Namen in den Computer ein und bekam keinen Verweis zu Anwälten, sondern direkt zu Interpol. Sicherlich vergingen etliche Minuten, bis sich der Hundedämon wieder rührte. Er hatte ja mit allem gerechnet aber mit einer Agentin niemals.

Da er Genaueres wissen wollte, forderte er die Personalakte der rothaarigen Frau aus Frankreich an.
 

Etwa zur selben Zeit in Narakus Villa, bekam Yasu ein Schreiben, der Pariser Universität, von einem Diener überreicht. Der Junge öffnete ungläubig den Brief. Um so länger er las, um so größer wurde sein Unmut. Dann sagte er laut: "Der spinnt wohl. Was glaubt er eigentlich, wer er ist. Naraku kann mich doch nicht einfach nach Frankreich abschieben."

Gleich darauf fiel ihm eine Lösung ein. So suchte er seine Mutter auf. Ihr ging es mit jedem Tag besser, weil sie eine neue Stärke gewonnen hatte und es nun ein Ziel vor ihren Augen gab. Sie wollte ein Unrecht wieder gut machen, das sie vor vielen Jahren beging.

Jetzt hörte sie ihren Sohn ruhig an und versprach zu helfen. Nur wenig später suchte sie ihren Mann auf und versuchte ihn zu überzeugen Inuyasha nicht fortzuschicken. Er gab ihr zwar keine Hoffnung, doch versicherte er ihr, dass er noch einmal mit dem Hanyou sprechen wollte.

Zufrieden ging Kikyou aus dem Raum. Es dauerte nur wenige Minuten, bis der Spinnendämon an eine der Wachen gewandt befahl: "Hol meinen Sohn hierher! Ich will ihn sofort sprechen!"

Der Wolfsyoukai kam dem sofort nach.
 

Kaum betrat Inuyasha das Arbeitszimmer von Naraku, kam dieser allem zuvor: "Spar dir deinen Atem Yasu. Du wirst im Herbst auf die Pariser Uni gehen. Sobald ich Lishas Dienste nicht mehr benötige, folgt sie dir. Sie wird deine Studienbetreuerin werden. Solltest du den Abschluss nicht schaffen, wird sie es büßen."

"Das kannst du nicht tun", widersprach der Hanyou aufgebracht. Das Ganze klang schon verdächtig nach Erpressung.

Naraku stand am Fenster und schaute hinaus. Er wusste genau, an welchen Punkt er Inuyasha treffen musste. Zwar gab es dieser nicht gern zu, doch andere Wesen lagen ihm am Herzen. Lange genug hatte die Spinne seinen Stiefsohn studiert, um ihn lenken zu können. Er hatte viele Pläne mit ihm. Deshalb war es so wichtig ihn unter Druck zusetzen. Kikyou war Teil davon. Mit viel Hohn in der Stimme sagte er an den Jungen gewandt: "Kann ich und noch viel mehr. Was glaubst du wohl was passiert, wenn ich deine Mutter auf die Straße setze. Drogenabhängig, ohne Geld hat sie nur eine Möglichkeit sich Stoff zu beschaffen, wenn sie keine Diebstähle begehen will. Kikyou ist noch immer schön. Sicherlich findet sich der eine oder andere Freier."

Wütend ballte Inuyasha seine Hände zu Fäusten. "Du verdammter Bastard, das wagst du nicht", damit drehte er sich um und rannte hinaus.

"Pariser Uni. Inuyasha", rief Naraku ihm noch triumphierend hinterher. Zufrieden lächelte der Dämon. Er liebte es, seine Opfer zu manipulieren.
 

11. Kapitel - Miko oder Fotomodell
 

Wie wurde Kikyou Narakus Frau. Ihre Geschichte. Ob es ein Einteiler oder Zweiteiler wird, merke ich sicherlich erst beim Schreiben. Izayois Unfall kommt in diesem Zusammenhang auch mit zur Sprache.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück