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Love and Pain goes Hand in Hand

Mamoru & Bunny
von

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Auf der anderen Seite der Dachterrasse wandte Mamoru seinen Blick von Bunny ab.

Krampfhaft versuchte er seine Eifersucht zu unterdrücken, was ihm jedoch nur mäßig bis gar nicht gelang. Fast hätte er sogar sein Glas zerdrückt, wäre nicht eine hübsche Schwarzhaarige auf ihn zugetreten und würde das Geschehen am Fahrstuhl verdecken.

»Hey... Ich konnte dich einfach nicht noch länger so alleine stehen sehen.« Zwinkernd grinste sie ihm entgegen.

»Ich bin übrigens Rei und werde dir ab jetzt den Abend versüßen...«, flirtete sie munter drauf los und legte eine Hand auf seinen Arm.
 

Sichtlich genervt schaute er zu dem schwarzhaarigen Mädchen und kniff seine Augen zusammen.

Hatte er vielleicht auf seiner Stirn stehen "Quatsch mich an?" Mein Gott, auf so etwas hatte er absolut gar keine Lust...

»Und wenn ich gar keinen Wert auf Gesellschaft lege?«, erwiderte er sichtlich genervt und wandte den Blick ab.

Doch es war Rei scheinbar egal, denn sie zuckte nur kurz mit den Schultern und quatschte ihn dann ohne Punkt und Komma mit belanglosen Sachen zu.
 

Nicht mal zwei Minuten waren vergangen und er hielt ihr ununterbrochenes Gerede nicht mehr aus, als er abrupt die Flucht ergriff. Wie sollte er das bloß ohne einen Tropfen Alkohol ertragen? Ohne der Schwarzhaarigen weiter Beachtung zu schenken, ging er direkt zur Bar und bestellte sich einen 'Long Island Ice Tea'.

Natürlich war ihm Rei wie ein Schoßhündchen hinterher gelaufen. Doch nach wie vor ließ sie ihn völlig kalt und in Gedanken versunken trank er einen Schluck des hochprozentigen Cocktails. Sein Blick glitt dabei über das bunte und ausgelassene Treiben der anderen Party-Gäste.

Wieder war er auf der Suche nach ihr.

Etwas abseits stehend, blickte sie über die Brüstung auf die Skyline, die noch immer - vom Sonnenuntergang in rotleuchtendes Licht getaucht - einfach atemberaubend war. Durch ihre unglaubliche Ausstrahlung hatte sie wieder seine gesamte Aufmerksamkeit auf sich gezogen.

Wie sie so da stand. Einfach zauberhaft. Anmutig. Strahlend. Wie eine Prinzessin... Sie war einfach so wunderschön, dass ihm der Atem stockte und sein Herz schneller schlug.

Doch dann wedelte plötzlich jemand mit der Hand vor seinem Gesucht rum und riss ihn aus seinen Gedanken.

Wütend schaute er in Rei's Gesicht.

»Du hast mir ja noch gar nicht gesagt, wie du heißt! Weißt du nicht, dass das unhöflich ist, einer Frau nicht seinen Namen zu nennen? Aber ich könnte dir vergeben, wenn du mich auf ein oder zwei Drinks einlädst!«, drängte sie sich ihm regelrecht auf.
 

Nerviger ging es ja wohl gar nicht, dachte Mamoru bei sich und umklammerte ein wenig fester sein Cocktailglas.

Sofort wünschte er sich Bunny herbei, denn bisher hatte sie diese aufdringlichen Weiber immer von ihm ferngehalten.

Doch sie war so nah und doch so weit wie nie zuvor von ihm entfernt.
 

»Mamoru…! Bestell dir einfach was.«, antwortete er kurz und knapp, ohne sie dabei eines Blickes zu würden. Vielleicht würde sie ja irgendwann von alleine begreifen, dass er keinerlei Anstalten machte, sich auf eine Konversation mit ihr einzulassen oder ihr seine Aufmerksamkeit zu schenken. Jedenfalls konnte er nur hoffen und beten, dass sie sein offensichtliches Desinteresse bald abschrecken würde.

Wieder glitt sein Blick zu der Stelle, wo Bunny gerade noch gestanden hatte, doch sie war nicht mehr da. Kurz schaute er sich um, entdeckte sie dann auf der Tanzfläche. Als er sah, dass sie mit Motoki tanzte und es ihr scheinbar Spaß zu machen schien, verzog er missmutig das Gesicht. In seinen Augen sollte er derjenige sein, mit dem sie tanzte. Der sie in den Armen hielt und zum Lachen brachte.
 

Mit einem Zug leerte er den restlichen Cocktail und bestellte sich einen neuen Long Island Ice Tea. Lieber wollte er sich komplett abschießen, als das noch länger nüchtern ertragen zu müssen.

Frustriert wandte er sich nun doch zu Rei, die gerade an ihrem Cocktail nippte. Vielleicht sollte er sich doch von der Kleinen ablenken lassen, als hier weiter Trübsal zu blasen.
 

Doch bevor er noch weiter nachdenken konnte, wurde er von Rei bereits auf die Tanzfläche gerissen. Er vernahm die ersten Klänge von „Ohne Dich“ und schon drapierte Rei seine Arme um ihren Körper und schmiegte sich leicht an ihn.

Doch er ließ es einfach geschehen und tanzte mit Rei, ohne sich weiter Gedanken darüber zu machen, dass Bunny ihn sehen konnte.
 

Der Liedtext wiederholte sich immer wieder… Wie eine Endlosschleife schallte es in seinem Kopf:
 

„Ohne Dich schlaf' ich heut Nacht nicht ein,

Ohne Dich fahr' ich heut Nacht nicht heim,

Ohne Dich komm' ich heut nicht zur Ruh'

Das, was ich will, bist Du“
 

Gerade drehte er sich mit Rei in den Armen langsam zum Takt, als sein Blick erneut auf Bunny traf und er direkt in ihre vor Schreck geweiteten blauen Augen blickte. Genau das hatte er doch vermeiden wollen...
 

Entsetzt blieb Bunny wie zur Salzsäule erstarrt stehen. Sämtliche Farbe war aus ihrem Gesicht gewesen.

Alles an ihrer Haltung und Gesichtsausdruck hatte sich abrupt verändert, sobald sie Mamoru entdeckt hatte.
 

Motoki schaute verwirrt nach hinten, um ihre Reaktion und ihr plötzliches Entsetzen nachvollziehen zu können.

Doch als er Mamoru nun ebenfalls entdeckt hatte, zog er ein wenig den Kopf ein. Mist! Eigentlich hatte er Bunny doch noch vorwarnen wollen, dass Mamoru ebenfalls da sein würde. Doch in der ganzen Aufregung und Hektik hatte er es schlichtweg einfach vergessen. Und als sie dann auch noch vor ihm gestanden hatte, war ihm der Gedanke völlig abhanden gekommen.

Er war so tatsächlich so hingerissen gewesen, dass er gar nicht anders konnte, als sie direkt zum Tanz aufzufordern.
 

Da standen sich nun zwei Paare auf der Tanzfläche gegenüber und keiner wagte es, etwas zu sagen.
 

Motoki und Rei sahen sich hilflos an. Keiner von beiden wollte eigentlich den Tanz unterbrechen, wusste aber nicht so recht, was sie tun sollten.

Doch Bunny und Mamoru blickten sich einfach nur an. Sagten kein Wort. Schienen nichts mehr um sie herum mehr wahrzunehmen.
 

»Hey Mamoru, können wir weiter tanzen oder hast du vor eine längere Pause zu machen? Dann können wir auch gerne irgendwo hingehen, wo es bequemer und vor allem ruhiger ist.« Rei setzte ihr verführerischstes Lächeln auf und das war zu viel für Bunny.

Sie löste sich aus Motoki‘s Armen und verließ fluchtartig die Tanzfläche.
 

Die Musik spielte weiter. Die Lichter bewegten sich weiter über der Tanzfläche. Als wäre nichts geschehen...

Doch in Wirklichkeit war die Kluft zwischen Bunny und Mamoru soeben noch größer geworden.
 

Völlig aufgelöst lieft Bunny am Fahrstuhl vorbei in Richtung Toiletten und kauerte sich dort in eine der Kabinen. Länger konnte die aufsteigenden Tränen nun nicht mehr zurückhalten. Schluchzend rutschte sie an den Fliesen runter und ließ ihren Tränen freien Lauf…
 

Währenddessen war Minako, die alles von der Seite beobachtet hatte, zu Mamoru getreten, nachdem das Lied geendet war.

»Du bist so ein Hornochse, Mamoru Chiba!«, fauchte sie wütend und ließ ihn daraufhin stehen.
 

Völlig verdattert blieb er stehen. Wieso war er ein Hornochse?

Er hatte doch nichts anderes getan, wie Bunny auch... Er hatte mit jemand anderen getanzt. Was war daran so verwerflich?

Er merkte wie Rei ihn misstrauisch von der Seite beäugte. »Wer war eigentlich diese kleine Blonde, die mit Motoki getanzt und dich dann so komisch angegafft hat?«
 

Zähneknirschend drehte er sich zu ihr. »DAS war der wichtigste Mensch in meinem Leben!«

»Und sie ist weder komisch, noch gafft sie! Also halt dich mit deinen Äußerungen zurück.«, fuhr er sie wütend an.
 

Unbeirrt stichelte Rei jedoch weiter.

»Was willst du eigentlich mit so einem kleinen Püppchen, wenn du so etwas Rassiges wie mich haben kannst?«

Um ihren Worten Nachdruck zu verleihen, warf sie ihr langes schwarzes Haar über die Schulter und schmiegte sich an seinen Arm.

»Hm, anscheinend hat ja auch Motoki ein Auge auf die Kleine geworfen. Aber ehrlich gesagt verstehe ich nicht so ganz, was an der so toll sein soll…«
 

Weiter kam Rei nicht, denn Mamoru hatte sie fest am Arm gepackt und schaute sie mit einem Blick an, der einem das Blut in den Adern gefrieren ließ. »Ich warne dich! Noch ein weiteres Wort…«, knurrte er leise, bevor er sie ein wenig unsanft zur Seite schubste. »Geh!«

Er hatte wirklich genug. Was bildete sich diese Rei eigentlich ein, so von Bunny zu reden?
 

Grimmig schaute Rei zu Mamoru und rieb sich die Stelle am Arm, wo er sie eben gepackt hatte.

»Mein Gott, dir ist ja echt nicht zu helfen!«, schimpfte sie kopfschüttelnd und machte auf dem Absatz kehrt.
 

Nachdem er nun endlich seine Ruhe hatte, überlegte Mamoru was er tun sollte und sah sich ein wenig um. Sein Blick streifte dabei Motoki, der ihn mit verschränkten Armen wütend anschaute und dann langsam auf ihn zuging. Oje, was hatte er jetzt wieder für eine Standpauke zu erwarten?
 

»Du sagst mir jetzt sofort, was zwischen euch vorgefallen ist! Und keine Ausreden… - DIE WAHRHEIT!«, entgegnete Motoki forsch.
 

Nervös fuhr sich Mamoru durch die Haare. Oh man, das war wohl die wortwörtliche Pistole auf der Brust… Er wollte doch eigentlich niemanden von seinen Gefühlen für Bunny erzählen. Schon gar nicht Motoki. Doch was blieb ihm gerade für eine Wahl!? – KEINE!
 

»Ich glaube, wir sollten uns kurz setzen, Motoki!«, entgegnete Mamoru und wies auf eine etwas abgelegene Sitzmöglichkeit.
 

Nachdem sie sich gesetzt hatten, fing er an zu erzählen… Wie es vor ein paar Wochen damit anfing, dass sich Bunny plötzlich so merkwürdig verhielt und sie ihn zwischendurch anschaute, aber doch gedanklich abwesend wirkte. Und dass er plötzlich anders in ihrer Nähe fühlte…
 

»Ich kann dir nicht genau beschreiben, was genau geschehen ist, Motoki. Ich weiß nur eines. Nämlich, dass ich…«

Kurz hielt Mamoru inne und lehnte sich ein wenig vor. »…dass ich sie liebe!«

Verzweifelt vergrub er sein Gesicht in seinen Händen, nachdem er es endlich laut ausgesprochen hatte.
 

Motoki saß einfach nur da und schaute ihn mit offenem Mund an. »Du liebst deine Schwester?«, fragte er ungläubig.
 

Fast wäre Mamoru bei dieser Frage vom Sofa gefallen. Er wusste doch, dass sie nicht miteinander verwandt waren...

»Mein Gott Motoki, sie ist doch nicht meine richtige Schwester! Wir sind zusammen im Heim aufgewachsen. Unsere gemeinsame Vergangenheit hat uns einfach zusammen geschweißt.«, antwortete er und lehnte sich seufzend nach vorne.

»Seit ich sie kenne, bedeutet sie mir einfach alles. Und ja, am Anfang war sie für mich wirklich nur so etwas, wie eine kleine Schwester. Aber jetzt ist mir klar geworden, wie sehr ich sie eigentlich liebe.«
 

Motoki hatte schweigend den Worten Mamoru's gelauscht. Jetzt ergab alles einen Sinn...

Und doch hatte ihn das Geständnis von seinem besten Freund völlig aus den Socken gehauen.

Wie sollte es denn jetzt weitergehen? Wie würde Mamoru reagieren, wenn er wüsste, dass er ebenso Gefühle für Bunny hegte?

»Ich glaube, ich brauche dringend einen Schnaps.«, murmelte Motoki und lief schnurstracks zur Bar.
 

Minako hatte Bunny unterdessen in einer der Kabinen auf Toilette gefunden. Doch kam sie nicht zu ihr, da die Tür verschlossen war.

»Süße, bitte mach doch die Tür auf… oder sag zumindest einen Ton. Ich mach mir Sorgen!«, rief Minako und klopfte mehrfach gegen die Tür. Keine Reaktion.

Mit dem Gedanken, Bunny ein wenig Zeit zu geben, ließ sie sich mit dem Rücken gegen die Tür gelehnt auf dem Boden nieder und nestelte an ihrem Kleid. Irgendwie musste sie es schaffen, sie da raus zu holen, ohne dass sie die Tür aufbrechen musste.
 

»Ich glaube, dass Mamoru auch mehr für dich empfindet, als er womöglich zugeben möchte…«
 

Minako hörte, wie Bunny sich regte. Sie hatte gewusst, dass sie sie mit dieser Aussage aus der Reserve locken konnte und keine Sekunde später öffnete sich auch schon die Tür der Kabine. Rote, verweinte Augen blickten ihr irritiert entgegen.
 

»Was hast du da grad gesagt, Mina?«



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