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Little Dofllamingo

oder auch "Law und der kleine Joker"
von

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Kapitel 5: Yukijima

Mittlerweile waren wir bereits eine ganze Woche unterwegs. Eine Woche, an denen Doflamingo auf meinem Schiff sein Unwesen trieb. Und eine Woche, an denen es alles andere als ruhig war.

Ich stand an der Reling und schaute aufs Meer. Die Sonne stand hoch am Himmel und kaum eine Wolke war zu sehen. Der Wind strich über meine Haut. Ich hörte Schritte, die immer näher kamen und neben mir schließlich verstummten. „Bist du wieder im Gedanken, Law?“, Doflamingo verschränkte seine Arme hinter dem Kopf. Ich grinste ihn leicht an: „Ja, ich denke die ganze Zeit darüber nach, wie ich dich so schnell wie möglich wieder loswerde.“ Er grinste zurück: „Das ist doch kein Problem. Du musst nur Bonney finden und schon bin ich wieder weg.“ „Das ist leider nur ein wenig schwierig.“, erklärte ich und schaute wieder zum Meer, „Sie ist schon seit Wochen nirgendwo mehr gesehen worden und in den Zeitungen stand auch nichts über ihren Aufenthaltsort.“ „Aber, du bist doch so ein cleveres Kerlchen.“, sprach er grinsend und schaute, wie ich, zum Meer: „Dir fällt bestimmt noch etwas ein.“ „Du scheinst ziemlich davon überzeugt zu sein, dass ich mir was einfallen lasse, Doflamingo.“, gab ich zurück und musterte ihn. Grinsend zuckte er mit den Schultern: „Ich kenne dich eben gut. Ich weiß, dass du immer ein, zwei Pläne zu bieten hast. Du tust nie etwas unüberlegt. So warst du als Kind auch schon.“ Wir schauten uns an. Hinter seinen getönten Gläsern konnte ich seinen Blick allerdings nicht deuten. Er ließ seine Arme sinken, stützte einen Arm auf der Reling ab und legte sein Kinn in seine Handfläche: „Es ist so langweilig. Wann erreichen wir denn die nächste Insel?“ „Genau jetzt!“, rief Shachi und wir drehten uns um. Er, Penguin, Bepo, Jean Bart und noch ein paar andere Crewmitglieder standen an der anderen Seite. Shachi schaute uns an und zeigte auf das Meer: „Käpt’n! Da ist eine Insel!“ Doflamingo und ich gingen zu den anderen. Erstaunte Seufzer kamen von meinen Leuten. Ich schaute nach vorn und sah eine Insel. Eine Winterinsel. Es war eine Gebirgsinsel. Die Berge waren schneeweiß. Der Himmel über der Insel war grau. Typischer Winterhimmel. Kalter Wind wehte uns entgegen. „Käpt’n? Wollen wir uns die Insel genauer ansehen?“, fragte Nero und alle schauten mich an. Auch Doflamingo hatte seinen Blick auf mich gerichtet. „Macht das Schiff fertig. Wir legen an.“, erklärte ich monoton. „Aye, aye.“, sagten sie und alle eilten auf ihre Plätze. Nur Doflamingo blieb noch bei stehen. Er kicherte: „Fufufu. Na endlich mal wieder eine Abwechslung.“ Wir nahmen direkten Kurs auf die Insel.

„Käpt’n Law. Wer soll denn alles mit dir gehen?“, Shachi und die anderen schauten mich gespannt an. „Bepo, Penguin und du.“, zählte ich auf, „Der Rest bleibt hier und bewacht das Schiff.“ Sie waren einverstanden. Etwas sehr überraschendes. Normalerweise wollten alle gehen, wenn wir an einer neuen Insel ankerten. Nur dieses Mal nicht. Mein Blick fiel auf die Insel. Es wehte ein kalter Wind um den Berg. Ich musste schmunzeln. Wahrscheinlich war es ihnen hier einfach zu kalt.

„Was ist eigentlich mit mir?“, Doflamingos Stimme riss mich aus meinem Gedanken und ich schaute ihn an. „Was soll mit dir sein?“, fragte ich emotionslos. Bockig schaute er mich an: „Ich will auch mit!“ „Vergiss es!“, war meine Antwort. „Und warum nicht?!“, fragte er empört und ich konnte sehen, wie seine Muskeln sich anspannten. „Weil du wahrscheinlich nur Dummheiten machen wirst.“, erklärte ich und drehte ihm den Rücken zu, „Deshalb bleibst du hier!“ Ich schaute zu Bepo, Penguin und Shachi: „Wir gehen!“ Sie nickten und Bepo nahm mein Schwert an sich, was er vorhin aus meinem Zimmer geholt hatte und an die Reling lehnte. Wir gingen, doch plötzlich warf sich etwas gegen meinen Rücken. Arme schlangen sich um meinen Körper und ich fiel fast nach vorn, konnte jedoch noch schnell einen Schritt nach vorne machen und mich so abfangen. Ich schaute über meine Schulter, erblickte Doflamingo, der mich mit entschlossenem Blick anschaute. Seine Sonnenbrille hatte er auf seinen Kopf geschoben. „Ich will mit!“, sprach er nur und seine blauen Augen funkelten entschlossen, „Und ich komme mit, ob du willst oder nicht!“ Irgendwie nervte er mich gerade mit seiner Dickköpfigkeit. Warum konnte er nicht einmal auf das hören, was man ihm sagte? Ich atmete tief durch: „Lass mich los.“ Ausnahmsweise tat er mal, was ich sagte und entfernte sich von mir, seinen Blick immer noch fest auf mich gerichtet. Unsere Blicke trafen sich. „Es ist egal, was du unternimmst, um mich hier festzuhalten.“, erklärte er und grinste, „Ich finde immer einen Weg, um dir zu folgen. Also kannst du mich eigentlich gleich mitnehmen, oder?“ Ich schaute kurz zu meiner Crew, die mich bittend ansah. Sie wollten sich das Theater anscheinend nicht antun, was Doflamingo veranstalten würde, wenn er hierbleiben müsste. Ich seufzte: „Von mir aus. Aber, du musst dich benehmen!“ Er grinste breit: „Okay.“ Ich ging weiter, gefolgt von Doflamingo und den anderen dreien.

Der Schnee knirschte unter unseren Füßen. Schneeflocken fielen vom Himmel und ein kalter Wind wehte. Ich schaute mich um. Obwohl es eine Winterinsel war, hatten alle Bäume grüne Blätter. Sogar Blumen blühten. Die Blüten waren eisblau und sahen aus wie Schneeflocken. Der Stiel und die Blätter waren weiß. Vor einem kleinen Fleck, wo viele dieser Blumen wuchsen, blieb ich stehen. „Was ist denn los, Law?“, fragte Doflamingo und blieb neben mir stehen. Meinen Blick ließ ich auf den Blumen. Solche Blumen hatte ich noch nie gesehen. Ich ging in die Hocke und strich über eines der Blütenblätter. Es fühlte sich glatt an. Vorsichtig strich über eines der Blätter. Die Blätter fühlten sich rau an. Vielleicht sollte ich sie auf dem Schiff mal unter die Lupe nehmen. Ich musste lächeln. Typisch ich. Ich, als Arzt, konnte es noch nie lassen, fremde Pflanzen auf mögliche Gifte, Heilstoffe und andere Substanzen zu untersuchen. „Weißt du, wenn du die Blume weiter so anstarrst, bekommt sie noch angst.“, Doflamingos dummer Kommentar drang in mein Ohr. Ich ignorierte ihn. Er legte seine Hände auf meine Schulter und schaute über meine Schulter: „Warum starrst du diese komische Blume denn so an?“ „Ich habe grade nachgedacht.“, antwortete ich.

„Und worüber?“

„Das ich diese Blume mitnehme und untersuchen werde.“, war meine Antwort. „Du willst sie untersuchen?“, er klang überrascht. Ich nickte: „Ja.“ „Käpt’n Law.“, rief Shachi. Doflamingo und ich drehten uns um. Shachi stand an einem anderen Fleck, wo Pflanzen wuchsen und zeigte mit dem Finger darauf. „Käpt’n! Hier sind noch mehr Pflanzen.“, rief er, „Die sehen wie Kräuter aus, oder so etwas.“ „Hier ist auch noch etwas.“, rief Bepo, der wiederum an einem anderen Fleck stand. „Und hier.“, Penguin stand von allen am weitesten weg. „Einsammeln.“, befahl ich, „Aber, dass ihr mir die Wurzeln ja nicht beschädigt.“ „Jawohl!“, riefen die drei und fingen an die Pflanzen einzusammeln. „Was soll ich jetzt machen?“, fragte Doflamingo und schaute mich an. Ich zuckte mit den Schultern: „Lass dir was einfallen. Aber, mach keine Dummheiten.“ Beleidigt entfernte er sich von mir und verschränkte die Arme vor der Brust und drehte mir beleidigt den Rücken zu. Ich widmete mich wieder den Pflanzen, die vor mir wuchsen und fing an sie zu untersuchen.
 

Jemand tippte mir auf die Schulter. Ich drehte mich um, erblickte dann Bepo der mich besorgt anschaute. „Käpt’n Law. Wir haben ein Problem.“, gestand er mir mit gesenktem Blick. Ich hob eine Augenbraue: „Ein Problem? Was für ein Problem?“ Bepo schluckte: „Doflamingo … er ist …“ „Er ist verschwunden!“, rief Shachi panisch. Meine Augen weiteten sich und ich stand auf. „Er ist verschwunden?! Was soll das heißen, er ist verschwunden?!“, rief ich und alle drei zuckten zusammen. Ich schaute mich um, konnte ihn allerdings nirgendwo sehen. „Warum hat keiner von euch auf ihn aufgepasst?!“; zischte ich gereizt. Bepo zuckte zusammen: „Entschuldigung ...“ „Du hast uns nicht gesagt, dass wir auf ihn aufpassen sollen.“, erklärte Penguin und Shachi nickte zustimmend. Ich seufzte genervt und massierte meine Nase. Ich hatte gewusst, dass er nur Ärger machen würde. Deshalb wollte ich auch, dass er auf dem Schiff blieb. „Was sollen wir jetzt machen, Käpt’n?“, fragte Shachi. Ich schaute sie an: „Du und Penguin nehmt die Pflanzen und geht zurück zum Schiff. Bepo und ich gehen Doflamingo suchen.“ Damit ging ich an ihnen vorbei, gefolgt von Bepo. Schlimm genug, dass er einfach verschwunden war, aber wir waren hier auf einer, uns, unbekannten Insel und wussten nicht, was für Gefahren hier lauerten. Gott, wie konnte er nur so verdammt leichtsinnig sein. So ein Idiot. Ich schaute zu Boden, meine Schritte wurden langsamer, bis ich schließlich stehen blieb. „Hast du etwas gefunden?“, fragte Bepo leise. Ich nickte: „Ja.“ Das, was ich allerdings gefunden hatte, war alles andere als gut. Riesige Fußabdrücke, die alles andere als menschlich waren. Sie sahen aus, wie die Fußspuren von Reptilien. Sie waren riesig. Allein schon die Abdrücke waren zirka doppelt so groß wie ich. „Käpt’n Law …“

„Ich weiß.“, unterbrach ich ihn, „Wir müssen ihn schnell finden.“ Wir gingen weiter. Meine Schritte wurden immer schneller. Gott, wenn wir ihn gefunden hatten, würde ich ihm höchstpersönlich das breite Grinsen austreiben. Plötzlich bebte die Erde und ein lautes Poltern war zu hören. Wir rannten. Die kalte Luft peitschte mir ins Gesicht. Meine Lunge brannte. Vor uns erstreckte sie eine weiße Staubwolke. Wir blieben stehen. „Was ist das denn?“, fragte Bepo erschrocken. Langsam lichtete sich die Wolke und eine riesige, weiße Echse kam zum Vorschein. Die Augen glühten eisblau und die gelbe Zunge hing aus dem Maul. Einige Schuppen schimmerten eisblau. Sie drehte den Kopf in unsere Richtung, die Zunge peitschte durch die Luft, ebenso der lange Schwanz. „Käpt’n Law!“, rief Bepo plötzlich und ich schaute ihn an. Er zeigte nach vorn: „Da!“ Ich folgte seinem Blick und meine Augen weiteten sich. Doflamingo lag zu Füßen der Echse und rührte sich nicht. Mist! Anscheinend hatte die Echse mitbekommen, dass wir ihr vermeintliches Fressen entdeckt hatten und widmete sich wieder dem blonden Jungen, der vor ihr lag. Sie öffnete ihr Maul und messerscharfe Zähne blitzten auf. Sie beugte sich über ihn. Ich biss die Zähne zusammen: „Bepo! Mein Schwert!“ „Ja!“, sprach er und drückte mir sofort mein Schwert in die Hand. „Room!“, rief ich und sofort bildete sich die Kuppel um uns. Ich zog mein Schwert aus der Scheide und schwang es. Die Echse hielt in ihrer Bewegung inne und die Echse teilte sich in der Mitte. Mit weit aufgerissenen Augen schaute sie mich an. Leicht drehte sie sich in unsere Richtung und holte urplötzlich mit ihrer Zunge aus. Schnell stieß ich Bepo zur Seite und konnte dennoch rechtzeitig ausweichen. Es bebte. Ich kam auf meinen Füßen auf und schaute ernst zu Bepo: „Bepo! Doflamingo!“ Kurz schaute er mich an, dann nickte er und rannte zu dem bewusstlosen Typen, der sich von mir noch eine ordentliche Standpauke anhören konnte, sollten wir lebend von dieser Insel kommen. Anscheinend galt die komplette Aufmerksamkeit der Echse mir allein, denn sie ließ mich nicht mehr aus den Augen. Ich hatte nur eine Möglichkeit. Ich ließ mein Schwert fallen und rannte auf die Echse zu. Sie hob eine Klaue. Perfekt! Ich sprang in die Luft, ballte meine Hände zu Fäusten, hielt die Arme ausgestreckt vor mein Gesicht, die Daumen von den Fäusten gestreckt. Die Echse holte aus. Ich spürte diese Ladung in mir. „Counter Shock!“, und die komplette Ladung wich aus meinem Körper und ich traf genau die Stelle, an der das Herz der Echse war. Ein gequälter Laut entwich ihrer Kehle, die Augen waren weit aufgerissen und dann fiel sie zur Seite, rührte sich nicht mehr. Ich kam auf meinen Füßen auf und atmete noch einmal tief ein. Glück gehabt. Langsam ging ich zurück, hob mein Schwert auf. Bepo kam auf mich zu gelaufen, Doflaminbgo auf seinen Rücken. „Wie sieht’s aus?“, fragte ich und schaute ihn ernst an.

„Er ist verletzt, Käpt’n! Und er ist bewusstlos.“

Na klasse. Verletzt und auch noch bewusstlos. Besser konnte es nun wirklich nicht laufen. Es war viel zu gefährlich, bei diesen Temperaturen das Bewusstsein zu verlieren. Ich musterte ihn ausgiebig. Das, was ich sehen konnte, waren viel Kratzer und Schürfwunden. Sein Pullover war völlig zerrissen und zeigte mehr Haut, als er verdeckte. „Wir gehen zurück zum Schiff!“, erklärte ich und Bepo nickte. Ich steckte mein Schwert in die Scheide zurück und wir rannten los.
 

Vorsichtig legte Bepo den immer noch bewusstlosen Doflamingo auf sein Bett. „Bring mir sofort den Erste – Hilfe – Koffer, Bepo.“, sprach ich. Sofort verließ Bepo sofort das Zimmer. Doflamingo rührte sich, öffnete langsam seine Augen und schaute mich verschlafen an. „Was starrst du denn so?“, fragte er und schaute mich abschätzend an. Ich zuckte mit den Schultern und grinste ihn fies an: „Ich finde den Anblick von dir irgendwie gut. Er steht dir.“ Sofort streckte er mir die Zunge heraus. Sogar in so einer Situation war er noch frech.

Bepo kam wieder ins Zimmer, mit dem Erste – Hilfe – Koffer in den Händen, den er mir dann reichte. „Sag den anderen Bescheid, das wir sofort weitersegeln.“, befahl ich. Bepo nickte nur schweigend und verließ das Zimmer, schloss die Tür hinter sich. „Kannst du dich aufsetzten?“, fragte ich, während ich mich leicht über ihn beugte. Sofort setzte er sich aufrecht hin, beugte sich nach vorn und stützte sich mit seinen Händen auf dem Bett ab. Ich setzte mich hinter hin und zog seinen Pullover hoch. Ohne zu murren hob er seine Arme, so dass ich ihm den Pullover ausziehen konnte, den ich dann achtlos auf den Boden warf. Ich öffnete den Erste – Hilfe – Koffer, holte das Desinfektionsmittel heraus und ein weißes Stofftuch. Ich öffnete das Fläschchen und drückte das Stofftuch auf die Öffnung. Ich drehte die Falsche und die Flüssigkeit befeuchtete das Tuch. Das Fläschchen schloss ich wieder und legte es neben mich auf das Bett. Ich legte eine Hand auf seine Schulter: „Das könnte jetzt ein bisschen brennen.“ Immerhin konnte er nicht behaupten, dass ich ihn nicht gewarnt hatte. Vorsichtig drückte ich das Tuch auf die Wunde. Er zuckte und ein Klagen kam aus seinem Mund: „Aua.“ „Ich habe dich gewarnt.“, antwortete ich nur auf sein jammern. Langsam tupfte ich über die Wunde. Bei jeder Berührung zuckte er und klagte leise. „Jammer nicht so rum!“, sprach ich. „Das sagst du so leicht!“, zischte er, „Du bist ja auch nicht verletzt, Law!“ „Da bist du doch selber schuld.“, erklärte ich hämisch grinsend, „Immerhin habe ich dich gewarnt. Ich hab dir gesagt, dass du keine Dummheiten machen sollst.“ „Ja, ja.“, gab er nur von sich. „Ich weiß, was das heißt, Doflamingo.“, erklärte ich. Grinsend drehte er seinen Kopf: „Klar, immerhin habe ich dir das beigebracht.“ Darauf antwortete ich nun nichts. Ich war froh, wenn ich nicht an meine Vergangenheit denken musste. Als ich mit seinem Rücken fertig war, schaute ich ihn an: „Umdrehen.“ Sofort drehte er sich um und schaute mich an. Ich betrachtete seinen Oberkörper. Sein Brust – und Bauchbereich war er nicht so schlimm betroffen, wie sein Rücken. Ich fing wieder an das Tuch auf die Wunde zu drücken. Wieder zuckte er. Dieses Mal jedoch nicht so oft, wie am Anfang. „Und? Wie sieht’s aus?“, fragte er nach einer Weile und unterbrach die Stille. „Die Wunden sind nicht so tief, dass es gefährlich werden könnte.“, erklärte ich, ohne mein Tun zu unterbrechen, „Sie werden sich auch nicht entzünden.“ Nachdem ich fertig war, legte ich das Tuch an die Seite und nahm den Verband aus dem Koffer. Dann fing ich an die Wunden zu verbinden. Wir schwiegen, vermieden beide den Blickkontakt, mit dem anderen.

Nachdem ich fertig war band ich die beiden Enden des Verbands zusammen und räumte den Rest wieder in den Koffer zurück. Doflamingo kicherte. Ich schaute ihn an: „Was gibt’s denn bittschön zu kichern?“ Er grinste: „Fufufu. Ich musste nur grade daran denken, wie du mich früher auch immer behandelt hast.“ „Und?“, fragte ich ernst, „Es war ja auch meine Aufgabe. Immerhin bin ich Arzt. Und damals war ich Arzt auf deinem Schiff. Da ist es doch selbstverständlich, dass ich dich behandelt habe.“ „Mag sein.“, er zuckte mit den Schultern, „Ich hab mich damals aber schon ziemlich verraten gefühlt, als du einfach abgehauen bist.“ „Das sollte ja auch der Sinn sein.“, ich stand auf und nahm den Erste – Hilfe – Koffer an mich. An der Tür blieb ich stehen und schaute ihn an. Er erwiderte meinen Blick: „Es wäre besser, wenn du dich wieder hinlegst und noch ein bisschen ausruhst.“ Dann verließ ich da Zimmer und schloss die Tür hinter mir. „Ah, Käpt’n!“, hörte ich Penguin sagen und schaute zur Seite. Neben mir blieb er stehen. „Geht es ihm besser?“, fragte er und schaute mich fragend an. „Ja, er soll sich nur noch ein bisschen ausruhen.“ Ich drückte ihm den Erste – Hilfe – Koffer in die Hand und ging an ihm vorbei: „Räum den bitte weg. Ich geh auf mein Zimmer.“

„Ähm … Käpt’n … Es gibt da noch eine Sache.“

Ich blieb stehen und drehte mich zu ihm um: „Was denn noch?“ Er schluckte und schaute nervös zu Boden: „Die Pflanzen, die wir gesammelt hatten. Ähm … Wir haben sie … verloren …“ „Verloren?“, wiederholte ich um zu überprüfen, ob ich mich nicht verhört hatte. Penguin nickte: „Ja, nachdem du weg warst hatte uns eine riesige Echse angegriffen. Als Shachi und ich vor ihr fliehen wollten, haben wir ausversehen die Pflanzen fallen gelassen. Tut mir leid.“ Ich schaute ihn an. Es war zwar nicht schlecht, aber auch nicht gut. Wer weiß, was für eine Gelegenheit mir dadurch entglitten war. Es hatte mich wirklich interessiert, ob diese Pflanzen irgendwelche Gifte, Heilstoffe oder andere Substanzen enthielten.

Ich seufzte: „Ist schon gut.“ Dann ich ging in mein Zimmer zurück und ließ Penguin einfach im Flur stehen. Ich schloss die Tür hinter mir. Langsam nahm ich meine Mütze ab, legte sie auf den Nachttisch, eh ich meinen Mantel auszog und ihn achtlos auf das Sofa warf. Ich setzte mich auf mein Bett und fuhr mir durch die Haare. Egal was ich tat, ich hatte nur stress. Ich ließ mich nach hinten fallen und streckte die Arme von meinem Körper.
 

Am Abend war es ausnahmsweise ruhig geblieben. Die anderen machten keine Theater, weil ich in meinem Zimmer aß und auch Doflamingo blieb in seinem Zimmer.

Ich saß auf meinem Bett und blätterte gerade eines meiner Medizinbücher durch, als die Tür plötzlich aufging und Doflamingo ins Zimmer Geschlendert kam und die Tür hinter sich zuknallte. Ich legte das Buch auf meinen Schoß und schaute ihn dann an. „Schon mal was von >anklopfen< gehört?“, fragte ich gereizt. Er grinste: „Nee, kenn ich nicht.“ Ich kniff die Augen leicht zusammen: „Das merkt man.“ Er streifte sich die Schuhe ab und setzte sich im Schneidersitz vor mir hin. „Du hast auch wirklich keine Manieren.“, sprach ich und erntete von ihm als Antwort nur ein breites Grinsen: „Ich weiß.“ Einige Augenblicke schauten uns einfach an. „Du solltest dir etwas anziehen.“, erklärte ich, als mein Blick auf seinen freien Oberkörper fiel. Er grinste breit: „Würde ich ja gern. Aber, meine anderen Klamotten sind dreckig und der einzig saubere ist ja jetzt nur noch ein Haufen Fetzen.“ Genervt seufzte ich auf: „Das liegt daran, dass du einfach abgehauen bist, ohne uns Bescheid zu sagen.“ Ich legte das Buch neben meine Mütze, stand auf und ging zu meinem Kleiderschrank. Ich kramte einen meiner alten Pullover heraus, den ich ihm dann zuwarf: „Hier, zieh den solange an.“ Er fing ihn auf und schaute ihn an. Ich erwartete einen dummen Kommentar oder die Aussage, dass er sich weigern würde, das anzuziehen. Aber, so etwas kam nicht. Ganz im Gegenteil. Sofort zog er den Pullover an und grinste dann breit. Ich musste leicht lächeln: „Was denn? Keine Wiederworte? Keine Kommentare, das dieser Pullover eine totale Geschmacksverirrung ist und du den auf keinen Fall anziehen willst?“ Er zuckte mit den Schultern: „Ist mir immer noch lieber, las hier halbnackt herum zu laufen.“ Er stand auf, kam auf mich zu und kramte währenddessen in seiner Hosentasche. Ich schaute ihn überrascht an, als er mir plötzlich eine Blume, von der Winterinsel, entgegenhielt. „Ich hab zufällig mitgehört, dass deine Leute die Pflanzen verloren haben. Ich hab die auf der Insel gepflückt, weil mir langweilig war. Du kannst sie haben.“ Mit großen Augen schaute ich ihn an. Das kannte ich gar nicht von ihm. Das war etwas völlig neues. Verlegen schaute er zur Seite. Ich grinste leicht und wuschelte ihn durch seine Haare. Erstaunt schaute er mich an. „Weißt du, wenn du immer so freundlich wärst, wärst du ein wirklich angenehmer Zeitgenosse, Doflamingo.“ Er antwortete darauf nicht, sondern grinste mich einfach nur breit an.



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