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Alles aus Liebe

Tendershipping
von

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Brechende Wellen


 

„Du warst … was?“

„Ja, ich war vier Jahre an diesem Ort.“

„Warum?“

„Du weißt genau warum.“

„Aber... das ist...“

„Das ist was? Krank, abartig?“

„Nein...“

„Aber ich kann es doch in deinem Gesicht sehen, begeistert bist du davon bestimmt nicht!“

„Wie sollte man auch von so etwas begeistert sein...?“

„...“

„Jetzt schweig mich bitte nicht an, Kura...“

„Ich bin enttäuscht von dir... Ich hätte nie gedacht, dass du so denken würdest.“

„Kura, ich...“

„Halt deine Schnauze, und verschwinde einfach!“

„Kur-...“

„Verschwinde aus meinem Leben, Ryou Tsurumi!“
 

Erwachen

Sanfte, warme Lippen legten sich auf die seinen, striffen sich jedoch nur kaum merklich. Es war kein Kuss, viel mehr war es ein Hauch. Dennoch reichte dies schon aus eine wohlige Gänsehaut auf dem Körper Ryous auszubreiten. Seine Tasthärchen stellten sich auf, reckten sich seinem Liebsten entgegen, wollten noch viel mehr von dieser Wärme spüren und durch einige Signale an sein Gehirn, welches dann auch dafür sorgen würde, dass sein Herz noch viel schneller in seiner Brust schlug als es dies eh schon tat. Leicht legte er seine Hand an den entblößten Rücken, fühlte die warme Haut, die er so sehr liebte. Sein Griff verstärkte sich und drückte ihn so mehr zu sich. Erneut wollte er sie schmecken, diese weichen, sanften Lippen, die nur die seinen berühren durften. Noch nie hatte er genug von ihnen bekommen können, oder gar von diesem Gefühl, welches sie auslösten, wenn sie ihn berührten. Ryou liebte es, vielleicht sogar noch mehr als er ihn liebte. Er war einfach süchtig nach diesem Gefühl, verlor sich viel zu leicht in diesem Gefühl und war dann in einer Welt gefangen, aus der er sich nicht befreien konnte, selbst wenn er es gewollt hätte.
 

Plötzlich drang ein schrilles Klingeln in das Ohr des Weißhaarigen. Verwirrt öffnete er seine haselnussbraunen Augen und ließ seinen Blick umher schweifen. War all dies nur ein Traum gewesen? Als sein Blick auf die Gestalt fiel, die schlafend neben ihm lag, trat für einen Augenblick der Ausdruck der Enttäuschung in diesen. Er gab Dinge Preis, die Ryou verdrängte. Diese Person, die neben ihm lag, sollte nicht der junge Ägypter Marik Ishtar sein, sondern eine Person, die er bereits seit drei Jahren nicht mehr gesehen hatte. Ryou hob einen seiner blassen Finger und strich mit einer sanften Bewegung über das helle Haar des Dunkelhäutigen, welches sich über dem Kissen ausgebreitet hatte. Es fühlte sich gewiss nicht wie jenes an, welches er vermisste. Es roch nicht einmal im Entferntesten danach. Obwohl er all diese Dinge wusste, musste er sie verdrängen. Er hatte schon vor einiger Zeit mit sich selbst ausgemacht, dass er der Vergangenheit nicht nach hängen durfte. Er musste im Hier und Jetzt leben, auch wenn er sich im Bezug auf seine Gefühle selbst verleugnete. Um sich endgültig von diesem Thema abzuwenden und auch die wunderschönen Traumbilder aus seinem Kopf zu verdrängen, drückte er auf den Knopf seines Weckers, damit der schrille Ton nicht mehr den Raum durchflutete. Gähnend erhob sich der junge Mann und ging seinen morgendlichen Tätigkeiten nach. Hoch konzentriert auf das, was er tat, ließ er seinem Kopf keine Chance mehr, diesen verführerischen Gedanken zu verfallen. Im Grunde wusste er ja, dass es eh nichts brachte über IHN nachzudenken. Dieses Kapitel in seinem Leben war abgeschlossen und auch nie wieder würde es auch nur den Hauch einer Chance geben, dass er wieder bei ihm war. Das war einfach völlig ausgeschlossen, und das wusste Ryou besser als jeder andere.

Gedankenverloren sah der kleine Albino aus dem Fenster, während er gerade sein Frühstück aß. In diesem Moment schlangen sich dunkelhäutige Arme um seinen Körper. Ein gehauchtes „Guten Morgen“ drang in sein Ohr. Ryou brauchte sich gar nicht umzudrehen, um zu wissen, dass Marik hinter ihm stand. Er hatte sich zu sehr an seine Stimme und ja, auch sogar an seine Nähe gewöhnt.

„Morgen“, nuschelte er nur zurück.

„Warum bist du schon aufgestanden?“

„Ich muss doch gleich los.“

„Wohin?“

„Uni, ich studiere Archäologie, schon vergessen?“

Ein leises, raues Lachen entfuhr den Lippen seines Freundes. „Nein, natürlich nicht“, antwortete dieser und löste dann langsam seine Umarmung. Ryou erhob sich und warf die Reste seines Frühstücks weg. Er hatte nicht mehr wirklich Lust sich den pappigen Cornflakes hinzugeben. Diese erinnerten ihn irgendwie an Pferdefutter, nicht, dass er dies schon einmal probiert hätte, aber in seinem Kopf schmeckte es einfach so.

„Ryou?“, begann dann Marik plötzlich von Neuem. Der Weißhaarige drehte sich zu dem Ägypter um und taxierte ihn. Immer, wenn Marik so begann, wusste er, welche Frage nur wenige Sekunden später folgen würde.

„Du hast doch heute Abend noch nichts vor, oder?“

Und siehe da – es ging wieder los. Ryou schüttelte nur kurz den Kopf.

„Ich dachte, wir machen vielleicht etwas.“

„Ja, daran hatte ich auch gedacht. Du weißt doch noch von diesem super Schuppen von dem ich dir mal erzählt habe, oder?“

Innerlich entglitt ihm ein Seufzen. Schon kurz nachdem er Marik kennengelernt hatte, versuchte dieser ihn immer wieder in eine kleine Disko zu ziehen, die den Namen „Luna“ trug. Ryou wusste nichts von diesem Laden, er hatte nur einige Gerüchte gehört, dass sich dort einige Menschen aufhielten, die auf die schiefe Bahn geraten waren. Er konnte einfach nicht verstehen, warum Marik ihn dort immer wieder unbedingt mit hin schleifen wollte. Was war an so einer kleinen, dreckigen Disko denn so besonderes? Nichts, wie Ryou fand. Dennoch wusste er auch, dass Marik so schnell nicht aufgeben würde. Er würde immer wieder fragen, ob er nicht mitkommen wollen würde. Wenn der Kleine ehrlich war, nervte ihn das.

„Ja, ich erinnere mich, Marik“, antwortete Ryou mit einer nun doch leicht gereizten Stimme, „Und lass mich raten, ich soll dich dort hin begleiten, nicht wahr?“

Mariks Blick war beschwichtigend als er auf den Albino zu trat und ihm einen Kuss auf die Wange hauchte. „Ach komm schon, Süßer“, säuselte er seinem Freund zu, „Nur dieses eine Mal.“

Ein genervtes Seufzen glitt Ryou von den Lippen. Marik würde nicht aufgeben, dass wusste er, dafür kannte er den Ägypter einfach schon zu gut.

„Na gut“, gab er dann nach – mit der Hoffnung darauf, dass er ihn in Zukunft damit verschonen würde, „Ich komme mit, aber wirklich nur dieses eine Mal!“

Marik nickte dann nur knapp, und sah mehr als zufrieden aus. Er hob dann leicht das Kinn seines Freundes an und legte seine Lippen auf die seinen. Mehr mechanisch als auch nur von irgendeinem tieferen Gefühl geleitet, schloss der Albino seine Lider und erwiderte den Kuss. Die Küsse zwischen ihn und dem Ägypter waren nichts besonderes. Kein Feuerwerk, nicht einmal der Ansatz eines Knisterns. Sofort schoss ihm wieder sein Traum von heute Nacht in den Kopf, der doch viel mehr eine Erinnerung als alles andere gewesen war. Ryou versuchte sich mehr auf den Kuss Mariks zu konzentrieren, musste diese Bilder einfach aus seinem Kopf verdrängen. Er durfte nicht daran denken. Irgendwie schien der Hellhaarige wohl zu spüren, dass der Kleine nicht ganz bei der Sache war, da er den Kuss relativ schnell wieder löste. Für Ryou war dies nun auch nur das Zeichen zu Verschwinden. Er nahm seinen Rucksack, welcher direkt neben ihm auf dem Boden lag. Als er sich wieder erhoben hatte, schenkte er Marik nur ein kurzes „Bis heute Abend“ und war dann auch schon zur Tür hinaus.
 

Draußen begrüßte ihn ein kalter, herbstlicher Windstoß, der mit leicht spielerischen Bewegungen sein Haar gen Westen trieb. Der Blick seiner haselnussbraunen Augen war gen Himmel gerichtet, jener wolkenverhangen war und so richtig trist und langweilig wirkte. Die meisten Menschen machte dieses Wetter depressiv, Ryou jedoch nicht. Er konnte nicht genau erklären, warum, aber solch ein Wetter hatte er am liebsten. Vielleicht war es so, weil ihm dann nicht die viel zu grelle Sonne ins Gesicht strahlte, oder vielleicht auch einfach nur, weil seine weißen Haare dann mit dem Himmel eins zu werden schienen. Im Grunde war es auch egal. Es würde ihn nie jemand danach fragen, warum er dieses Wetter so sehr schätzte, nicht einmal er sich selbst. Er ließ seinen Blick wieder sinken, und setzte langsam seinen Weg Richtung Uni fort. Ryou studierte an der Domino City Universität, welche allerdings auch die Einzige in der ganzen Stadt war und auch direkt an die High School anschloss. Diese war sehr renommiert und besaß ein hohes Ansehen. Zu seinem Glück bot sie auch einen Archäologie-Kurs an, für welchen Ryou sich natürlich direkt eingeschrieben hatte.

Er wollte wie sein Vater nach Ägypten reisen und dort alte Schätze ausgraben, Entdeckungen machen, die die Welt verblüffen würde. Niemand sonst in seinem Kurs schienen diese Träume zu teilen, die meisten hatten es nur als Nebenfach gewählt, da es eigentlich nicht als besonders schwer galt. Wer hätte denn auch schon ahnen können, dass sie einen neuen Archäologie-Professor bekommen würden? Sein Name war Salomon Muto, ein Meister seines Fachs. In seinen jungen Jahren war er bereits wie Ryous Vater auf verschiedenen Reisen gewesen. Der kleine Albino war somit wohl ziemlich der Einzige in seinem Kurs, der diesen Mann mit einer Menge Respekt betrachtete und ihm gleichzeitig mit tiefer Faszination bei seinen Geschichten zu hörte. Eine weitere Ausnahme bildete wohl auch der Enkel Salomons, Yugi Muto. Dieser war ebenfalls in dem Kurs und zählte zu Ryous Freunden, auch wenn diese Freundschaft nicht sehr tief war.

„Guten Morgen, Ryou!“, begrüßte der kleine Japaner seinen Freund, ehe sich beide auf den Weg zu ihrem Seminar machten. Yugi war eine kleine Quasselstrippe und erzählte Ryou den lieben, langen Tag, was er immer tat. Wenn Ryou ehrlich war, interessierte ihn all dies nicht besonders. Nur aus reiner Höflichkeit hörte er zu, doch heute gelang ihm dies irgendwie nicht. Immer wieder gelangen seine Gedanken zurück zu seinem Traum. Auch Yugi blieb dies nicht verborgen.
 

„Ryou? Ist alles in Ordnung mit dir?“, begann der Kleinere der Beiden vorsichtig. Ryou, der allerdings nicht zugehört hatte, sah nur mit leerem Blick auf sein Pult. Yugi stupste seinen Freund vorsichtig an und flüsterte leise seinen Namen, um auf sich aufmerksam zu machen. Jener reagierte endlich und sah ihn mit entschuldigenden Blick an.

„Tut mir Leid, Yugi, hast du etwas gesagt?“, hakte dieser dann nach, und versuchte nicht mehr ganz so abgelenkt zu wirken. Ryou wusste doch von seiner Erziehung her, wie unhöflich so etwas war.

„Ja, ich wollte nur wissen, ob mit dir alles okay ist. Du bist heute schon den ganzen Tag so abwesend. Was ist los mit dir?“

„Gar nichts, es ist alles in Ordnung.“

„Lüg mich bitte nicht an, Ryou. Wir sind doch Freunde, oder nicht?“

„Natürlich sind wir Freunde.“

„Warum kannst du dann nicht mit mir reden, wenn du Sorgen hast?“

Auf diese Frage konnte Ryou nichts erwidern. Yugi und er waren Freunde, das stand außer Frage. Allerdings wusste sowohl der Kleine mit der Stachelfrisur als auch er, dass ihre Freundschaft nur oberflächlich war. Er konnte doch nicht einfach mit ihm über jene Sache reden, worin sein Traum seinen Ursprung fand. Das ging einfach nicht. Es war beinahe schier unmöglich. Ryou hatte noch nie wirklich mit jemanden darüber gesprochen, nur höchstens mit IHM selbst. Nicht einmal seine Eltern wussten, was damals gewesen war, geschweige denn Marik heute. Ryou schloss diesen Teil seiner Vergangenheit in seinem Herzen ein, unerreichbar für jeden, sogar für sich selbst. Niemand sollte wissen, was gewesen war. Am liebsten wollte er es auch selbst vergessen, doch er wusste, dass er das nicht konnte. Dazu würde er nie in der Lage sein. Nach einer gefühlten Ewigkeit, wie er nur nachdenklich in die Leere gestarrt hatte, wandte Ryou seinem Blick wieder seinem kleinen Freund zu.

„Ich kann darüber mit niemandem reden“, antwortete er dann nur schlicht, nahm seine Tasche auf und ging.

Aufziehender Sturm

Sollte Ryou ein schlechtes Gewissen haben, dass er Yugi einfach hatte stehen lassen? Noch immer spürte er den besorgten Blick seines kleinen Freundes auf seinem Rücken, ignorierte dies jedoch gekonnt – ebenso wie den Gedanken, noch einmal umzudrehen und sich für sein unhöfliches Verhalten zu entschuldigen. Er wollte einfach nur noch weg, musste den Kopf frei bekommen. Es standen noch einige Stunden eines Seminars vor ihm, doch irgendwie konnte er sich darauf gerade nicht konzentrieren. Da Ryou wie immer etwas zu früh dran war, konnte er sich noch etwas Zeit lassen, bevor er zurück in den Raum ging und er sich erneut den Fragen Yugis stellen musste. Oder sollte er sich einfach krank melden? Sofort verwarf er diesen Gedanken wieder. Schwänzen war einfach nicht seine Art, dazu war er zu verantwortungsbewusst. Außerdem hatte er Marik versprochen, dass er heute Abend mitkommen würde. Was, wenn ihn jemand sehen würde? Dann wäre auch sofort aufgefallen, dass der Albino gar nicht krank war, sondern nur so tat. Das war eine Situation, die er gerne meiden wollte. Also musste er sich irgendwie durch den Tag quälen.

Ryous Weg brachte ihn zu einem der zahlreichen Kaffee-Automaten. Er kramte sein schwarzes Portemonnaie aus seinem Rucksack und nahm eine 100-Yen-Münze aus dem Münzfach, welches er in den Automaten warf. Ohne zu Überlegen drückte er auf den Knopf, welcher ihm heißen, schwarzen Kaffee versprach. Beinahe fasziniert beobachtete er, wie die Maschine ihre Abend aufnahm und die dunkle Flüssigkeit in einen cremefarbenen Plastikbecher füllte. Sofort nahm Ryou ihn auf, steckte seine Geldbörse wieder weg und betrachtete dann das Getränk, welches wahrscheinlich nur aus Wasser und Instantpulver bestand. So etwas war mit einem frisch aufgebrühten Kaffee aus feinen Bohnen gar nicht zu vergleichen, aber das war nicht wichtig. Seine Wirkung sollte er dennoch erzielen, besonders, da der Kleine es nicht besonders oft trank. Vorsichtig nahm er einen Schluck. Er spürte, wie die heiße Flüssigkeit seinen Mundraum ausfüllte, doch anstatt von einer angenehmen Wärme erfüllt zu werden, hatte er eher das Gefühl zu verbrennen. Dennoch zwang Ryou sich, den Inhalt runter zu schlucken, was einen Schauder über seinen Körper trieb.

„Ah, heiß!“, jammerte Ryou leise und hielt den Becher etwas von sich weg. Sein Gaumen schmerzte, da er sich leicht verbrüht hatte. Bevor er einen weiteren Schluck wagen würde, wartete er lieber noch eine Weile.

„Wow, ich wusste gar nicht, dass du so über mich denkst, Ryoulein“, säuselte plötzlich eine tiefe Stimme in sein Ohr. Ein erneuter Schauder fuhr über den Leib des Jungen. Sofort wirbelte er herum, ohne dabei sein Getränk zu verschütten und blickte in zwei smaragdgrüne Augen. „Duke!“, entfuhr es dem Albino überrascht, ehe er sich wieder fasste und ihn beinahe schon wütend anblickte, „Das Kommentar war nicht auf dich bezogen. Ich wusste bis eben nicht mal, dass du hier warst.“ Ein leises, raues Lachen seitens Duke folgte. Der Schwarzhaarige zählte zu Mariks Freunden, doch Ryou hatte ihn noch nie leiden können. Er war bekannt dafür, dass er gerne die Herzen seiner Mitmenschen brach – ob es sich dabei um eine Frau oder einen Mann handelte, spielte dabei keine Rolle. Das war eine Eigenschaft, die der Weißhaarige nicht akzeptieren konnte oder gar wollte – viel mehr verabscheute er sie. Zudem zog er ihn auch ständig auf, weshalb Ryou schon fast immer genervt war, sobald er ihn auch nur in der Ferne sah. Zu seinem Leidwesen ging Duke auch noch auf die selbe Uni wie er.

„Ach komm, hab dich doch nicht so, Ryoulein. Ich weiß doch genau, dass du auf mich stehst – genau wie jeder andere, der mich sieht“, prahlte er und schenkte dem Jüngeren ein lässiges Grinsen, worauf dieser hin allerdings nur böse Blicke erntete. Ein Seufzen entfuhr den blassen Lippen Ryous. Er hatte nicht wirklich Lust, sich auf diese Diskussion mit Duke einzulassen, weshalb er sich einfach seinen Rucksack über die Schulter schwang und zurück in den Lehrsaal gehen wollte. Plötzlich sehnte er sich regelrecht nach Yugis Fragen, denn alles war ihm lieber als die Gesellschaft von Duke. Gerade als er einen Schritt gemacht hatte, wurde er beinahe schon brutal am Handgelenk gepackt und zurückgezogen. Bei dieser Aktion schwappte etwas Kaffee zu Boden, was jedoch gerade das kleinste Problem zu sein schien.

„Lass mich los!“, zischte Ryou und versuchte sich aus dem Griff Dukes zu befreien, welcher ihm jedoch nur einen Finger auf die Lippen legte und ihn so zum Schweigen brachte.

„Jetzt sei mir gegenüber doch nicht so feindselig. Ich wollte dich doch nur was fragen“, sprach Duke und musterte ihn mit einem gelassenen Blick. Ihn schien es nicht wirklich zu stören, wie wütend er den Kleineren gerade machte.

„Und was?!“, immer noch war die Stimme Ryous gereizt.

„Du kommst doch heute Abend mit nach ,Luna', oder?“

„Woher weißt du das!?“

„Weißt du, es gibt diese tolle neue Erfindung, die sich Handy nennt. Marik hat auch eins. Er hat mir vorhin eine SMS geschickt, dass du uns begleitest.“

Hatte gerade gerade richtig verstanden, dass Duke „uns“ gesagt hatte? Kam dieser Playboy etwa auch mit? Ein weiteres – nun genervtes – Seufzen entfuhr seinen Lippen. Ryou schien immer mehr Lust auf den heutigen Abend zu haben. Er sollte nicht nur in einer schäbigen Disko rumhängen, nein, Duke begleitete sie auch noch. Wie viele von Mariks Freunden würden wohl noch mitkommen? Wenn Ryou ehrlich war, kannte er außer Duke niemanden von den Freunden des Ägypters, doch wenn sie alle dem Kaliber des Schwarzhaarigen entsprachen, konnte das nur ein mieser Abend werden – selbst, wenn Marik, Duke und er die Einzigen waren.

„Aha“, bemerkte Ryou dann nur, äußerte so dein Desinteresse. Im nächsten Moment ließ der Schwarzhaarige ihn dann auch schon los. Endlich! Der Weißhaarige besah sich kurz sein Handgelenk, nur um dann beruhigt festzustellen, dass Duke keine blauen Flecken hinterlassen hatte.

„Du musst mich echt hassen, oder, Ryoulein?“, auf diese Frage erhielt Duke keine Antwort, woraufhin dieser dann seufzte.

„Ich freue mich jedenfalls auf heute Abend“, grinste er, ehe er endlich verschwand. Ryou sah dem Schwarzhaarigen kurz nach und war froh, endlich wieder alleine zu sein. Immer noch sichtlich gereizt trank er seinen Kaffee nun aus, ehe er den Plastikbecher in den Mülleimer donnerte. Das reichte jedoch auch nicht wirklich, um sich abzureagieren. Wieso hatte Ryou nur zugesagt? War es wirklich nur, damit Marik nicht andauernd fragte, oder vielleicht war, damit er sich von seinem Traum ablenken konnte? Vielleicht war es auch einfach ein Zusammenspiel beider Tatsachen gewesen. Jedenfalls hatte er jetzt genau das, was er wollte: Ablenkung von diesem Traum. Denn seit der Begegnung mit Duke hatte er keinen Gedanken mehr daran verschwendet.
 

Ryou begab sich zurück zum Lehrsaal, wo er seinen alten Platz neben Yugi wieder einnahm. Dieser war sichtlich verwundert. Erst hatte sein Freund so abgelenkt und irgendwie traurig gewirkt, nun war er ein Feuer, welches wütend brannte. Was hatte diesen Sinneswandel herbei geführt? Immer mehr sorgte sich der Kleine um den Weißhaarigen.

„Ryou...“, setzte er vorsichtig an, während er seine Hand auf die Schulter seines Freundes legte. Der Albino sah zu Yugi, sein Blick war fragend. „Ist etwas passiert? Du wirkst so... wütend“, bemerkte der Junge mit der Stachelfrisur.

Ryou seufzte. Er musste dem Kleinen mal antworten, sonst würde sich dieser nur immer weiter Sorgen machen. Das wollte er ihm auch irgendwie nicht zumuten. Yugi war der Letzte, der solche negativen Gefühle verdient hatte. Auch wenn ihre Freundschaft nicht die Engste war, war Yugi doch meistens alles, was Ryou blieb – von seinen Eltern und seiner kleinen Schwester Amane mal abgesehen.

„Ich hab Duke getroffen“, meinte er nur kurz, ehe er ein erneutes genervtes Seufzen von sich gab. „Oh...“, gab Yugi nur zurück – in einem verständlichen Ton. Auch er konnte den Schwarzhaarigen kein bisschen leiden und konnte sich deshalb auch sehr gut vorstellen, warum Ryou so auf 180 war. Darauf wollte er auch nicht weiter herum reiten. Am besten ließ er seinen Freund einfach eine Weile in Ruhe, bis dieser sich wieder beruhigt hatte. Im nächsten Moment betrat dann Prof. Muto den Raum, woraufhin sofort alle Studenten ihre Münder verschlossen und es still wurde.

„Guten Morgen“, begrüßte er alle Anwesenden mit einem freundlichen Lächeln, ehe damit begann, über das Thema dieses Seminars zu philosophieren. Sofort verbannte Ryou seinen Ärger gegen Duke und die negativen Gedanken an heute Abend, und lauschte nur der Stimme des Professors. Sofort befand er sich in einer anderen Welt – einer alten Welt, voller Mythen und Mysterien. In solch einer Welt konnte der Weißhaarige nur allzu gut abschalten.
 

Leider ging das Seminar viel zu schnell zu Ende, wie Ryou fand. Einige seiner Mitstudenten schienen dies jedoch nicht so zu sehen. Sie waren froh, in die Freiheit entlassen zu werden, was man an ihren aufhellenden Gesichtern und Tönen der Freude nur allzu gut erkennen konnte. Kurz verabschiedete sich Ryou von Yugi, ehe er zur Tür hinaus verschwand und sich auf den Weg nach Hause – zurück in seine kleine Mietwohnung – machte. Er schloss seine Haustür und erwartete im nächsten Moment schon eine Begrüßung von seinem Freund, welche jedoch ausblieb. Verwirrt sah Ryou sich um, vernahm aber keinerlei Anzeichen darauf, dass sich weiteres Leben in seiner Wohnung befand – außer ein paar Hausspinnen vielleicht. Im nächsten Moment beschloss er sein Handy aus seinem Rucksack zu ziehen. Vielleicht hatte er ihm ja geschrieben? Und siehe da – tatsächlich! Ryou hatte zwei SMS bekommen. Die Erste war nur irgendwelche Werbung, weshalb sie sofort wieder gelöscht wurde. Als er die Zweite öffnete, wurde ihm folgender Text angezeigt:
 

„Musste noch mal kurz weg, aber keine Sorge, ich hole dich so gegen acht Uhr ab und dann machen wir uns einen schönen Abend. ;)

LG Marik“
 

Ryous Blick glitt zu der Uhr, welche über der SMS prankte. Es war 15:03 Uhr. Er hatte also noch gut fünf Stunden bis sein Freund zu ihm kam. Kurz tippte Ryou ein „Okay“ als Antwort an Marik zurück, ehe er das Handy auf dem Küchentisch ablegte. Die nächste Zeit füllte er damit, indem er mal wieder seine Wohnung auf Vordermann brachte, einkaufen ging und auch noch mal kurz duschte. Gerade als er sich ein frisches Shirt übergezogen hatte, klingelte es auch schon. War es wirklich schon so spät? Ryous Blick glitt zu der Uhr an seiner Wand. Tatsache, es war gleich Acht. Sofort machte sich Unlust in dem Körper des Jungen breit. Er wollte wirklich nicht mit. Sollte er die Tür einfach verschlossen lassen? Nein, dann wäre Marik sicherlich sauer. Das wollte er auch nicht unbedingt. So ging er schweren Herzens zu seiner Haustür und öffnete diese. Sofort fiel der Ägypter ihm um den Hals, drückte den Körper des anderen an sich und küsste seine Lippen. Ryou erstarrte einen Moment überrascht, ehe er sich dann etwas entspannte. Er legte seine Arme locker um seine Hüfte und erwiderte den Kuss, so gut er konnte. Nur ein leichtes Gefühl der Wärme breitete sich in seinem Körper aus, was jedoch schon mehr als heute Morgen war. Dennoch waren es nicht Küsse, auf die Ryou auf keinen Fall verzichten wollte. Sie waren zwar Warm, aber ihnen fehlte diese gewisse Würze. Nicht einmal sein Herzschlag beschleunigte sich. Wie immer begann Ryou sich zu fragen, warum er überhaupt mit Marik zusammen war. Er hatte nicht das Gefühl, dass er ihn liebte – egal, wie sehr er sich auch anstrengte. Wollte er der Liebe einfach nur eine Chance geben? Hoffte er, dass die Gefühle mit der Zeit kamen? Der Albino wusste es selbst nicht. Ihm war nicht klar, warum er das tat. Vielleicht versprach er sich auch nur davon, nicht mehr so einsam zu sein. Aus Einsamkeit taten Menschen viele seltsame Dinge, da war auch Ryou keine Ausnahme.
 

Im nächsten Moment lösten sich die beiden dann wieder voneinander. „Hey“, hauchte Marik ihm zu und lächelte ihn leicht an. Ryou erwiderte die Begrüßung nur kurz und brachte ebenfalls ein Lächeln zustande, welches jedoch nur in Ansätzen ehrlich gemeint war. Dem Ägypter schien diese Tatsache jedoch nicht aufzufallen.

„Ihr könnt echt nicht die Finger voneinander lassen, oder?“, höhnte im nächsten Moment eine andere Stimme. Ryou ließ seine Arme sinken und verschränkte sie vor seiner Brust, ehe er Duke missbilligend musterte. Er vermied es, etwas zu sagen, aber nur aus dem Grund, dass er seine Höflichkeitsvorsätze einhalten wollte. „Hi“, meinte er stattdessen so nur so kühl wie es ihm möglich war.

„Wollen wir dann los?“, fragte Marik und schenkte den beiden Männern ein fröhliches Lächeln. Man sah ihm richtig an, wie er sich auf den Abend freute. Ein Nicken beiderseits folgte, ehe die Drei sich zu Dukes Wagen begaben. Es war ein schwarzes Cabrio, jedoch war das Verdeck aufgrund der niedrigen Temperaturen zu. Ryou stieg hinten in den Wagen ein, während die beiden anderen Männer vorne saßen. Die Fahrt durch die Stadt dauerte eine geschlagene halbe Stunde, was allerdings nicht gewöhnlich war. Normalerweise kam man schneller hindurch, doch nicht wenn es Freitagabend um diese Zeit war. Dann wollten alle möglichen Leute zu irgendwelchen Feten, ihren Liebsten oder auch einfach nur mal ins Kino. So herrschte sogar noch mehr Verkehr als zu den Zeiten, wenn Berufsverkehr war. Es mochte seltsam klingen, aber so war es nun einmal. Dann waren sie jedoch endlich da. Ryou verließ das Auto und folgte seiner Begleitung. Es war nur ein kurzer Fußweg von einer Minute vom Parkplatz bis zu der Disko. Der Weißhaarige verlangsamte seinen Schritt als ihn ein hellblaues Neonschild mit der Aufschrift „Luna“ entgegen leuchtete. Sein Blick glitt zu dem Gebäude, an dem jenes Schild hing. Es war gar nicht mal so schäbig, wie Ryou sich das vorgestellt hatte. Es sah eigentlich aus wie eine ganz normale Disko. Nicht, dass er solche Orte schon einmal aufgesucht hätte, das war eigentlich nicht seine Art, doch im Vorbeigehen hatte er manches Mal schon mal eine gesehen.

„Kommst du, Ryou?“, drang plötzlich die Stimme seines Freundes in seine Ohren. Ryou nickte nur knapp und folgte dann Marik und Duke durch den Eingang. Dort stand einer dieser Türsteher, wie er im Bilderbuch stand: groß, eine Glatze und so eine fiese Fratze, so dass kleine Kinder bei diesem Anblick sofort zu weinen beginnen würden. Zwischen seinen Lippen steckte eine Kippe. Seine Augen waren klein, und von einem gefährlichen Grauton. „Ihr mal wieder?“, knurrte der Türsteher die beiden an, welche sich jedoch von dieser mürrischen Art nicht verschrecken ließen – ganz anders als Ryou. Dieser wich erst mal einen Schritt zurück und beobachtete den Größeren ängstlich.

„Du solltest mehr lächeln, Hiro“, bemerkte Marik nur unbeeindruckt und lachte leise. Hiro – was wohl der Name des Türstehers war – überging diese Bemerkung einfach und musterte stattdessen den Albino neugierig. „Gehört dieser Windelscheißer zu euch?“, fragte er, woraufhin Marik kurz nickte. Ein erneutes Knurren folgte, ehe er die Drei durch die Tür hindurch ließ. Ryou atmete auf. Kurz hatte er Angst gehabt, dass Hiro ihn nicht durchlassen würde. Allerdings... wäre das nicht sogar von Vorteil gewesen? Dann hätte er wieder nach Hause gehen können. Doch jetzt kam er um diesen Abend nicht mehr drum herum.
 

Als die Drei die kleine Disko betreten hatten, dröhnte ihnen sofort Dubstep-Musik entgegen. Ryou presste einen Moment seine Hände auf seine Ohren, da ihm dies unangenehm war. Dies war definitiv nicht seine Art von Musik. Doch da die beiden weiter voran gingen, nahm er seine Hände wieder runter. Sonst würde er bestimmt nur seltsame Blicke ernten, sobald er sich mit den Anderen weiter ins Geschehen begab. Man sah sofort, dass Ryou hier nicht ins Bild passte. Nicht nur sein Kleidungsstil, auch seine ganze Haltung hob sich stark von seinen Mitmenschen in diesem Raum ab. Marik und Duke schienen schon mehr zu dieser Szene zu gehören. Immer mehr fragte er sich, was er hier eigentlich sollte. Doch bevor er eine Antwort auf diese Frage suchen konnte, zog etwas anderes seine ganze Aufmerksamkeit an sich. Marik und Duke hatten die Bar angesteuert, wo zwei Männer alleine saßen. Ryou blendete den einen völlig aus, er konnte immer nur zu dieser einen Gestalt sehen, welche sich im diesem Moment zu ihnen umdrehte. Schulterlanges, weißes, wirres Haar, wovon am Kopf zwei Strähnen mehr ab standen als der Rest – ein starker, muskulöser Körperbar – ein kantiges Gesicht – zwei Kälte ausstrahlende, gefährlich, tiefbraune Augen. Ryou weitete seine Augen, verharrte an jener Stelle, wich sogar noch einen Schritt zurück. Diese Augen musterten ihn, zogen ihn in seinen Bann, ließen ihn einfach nicht mehr los. Wärme, nein, Hitze glitt durch den Leib des Jungen. Unter seiner Oberfläche begann etwas zu brodeln. Etwas, was er schon längst vergessen, nein, viel mehr verdrängt hatte. Dieser Mann war beinahe das Ebenbild Ryous, doch es waren auch einige gravierende Unterschiede zu erkennen. Dennoch gab es nur einen einzigen Menschen auf der Welt, der Ryou so ähnlich sah und dennoch nicht mit ihm verwandt war.
 

„Bakura...“, entfuhr es Ryou so leise, das dieses eine Wort sofort in der lauten Musik und dem Stimmengewirr unterging.

Wiedersehen

„Ryou, träumst du?“, konnte man die Stimme Mariks sagen hören, doch an Ryous Ohren rauschte es einfach vorbei. Er konnte nicht weg sehen, musste unentwegt in diese dunklen Iriden starren. Sie musterten ihn beinahe kalt, doch das war nicht alles was in ihnen lag. Dort war noch etwas anderes, was Ryou nicht deuten konnte. War es Nostalgie, oder Neugierde? Vielleicht war es auch eine Mischung aus beidem. Ryou war nicht schlecht darin, Blicke von anderen zu deuten. Doch diesen konnte er einfach nicht entziffern. Schon immer waren Bakuras Augen für ihn wie ein Buch mit sieben Siegeln gewesen. Nie konnte er genau erkennen, was sich in ihnen abspielte. Es gab sicherlich auch Tage, an denen hätte Ryou es auch gar nicht wissen wollen. Doch in diesem Moment interessierte es ihn sehr. Immerhin waren es drei Jahre in denen sie sich nicht gesehen hatten. Kurz schloss der Kleine seine braunen Seelenspiegel. Erinnerungen stürzten auf ihn ein. Es waren Geschehnisse, welche er verdrängt hatte. Doch der Anblick Bakuras riefen sie wieder alle hervor. Für einen Moment war es, als würde man ihm den Atem rauben, ihm die Kehle zudrücken. Er japste nach Luft, hatte aber das Gefühl, dass seine Lungen sich nicht mit Sauerstoff füllten. Sein Leib erzitterte. Seine Knie schienen unter der Last der Erinnerungen einzubrechen. Ryous Herzschlag ging schnell, beinahe hektisch. Wieso krochen diese Erinnerungen nicht langsam heraus? Wieso überfielen sie ihn? Beinahe schon panisch sah Ryou sich um. Drehte sich der Raum? Oder bildete er sich das alles nur ein?
 

Plötzlich spürte der Kleine einen starken Arm um seine Hüfte, die ihn an sich zog und seinen Körper aufrecht hielt. Ryou riss seinen Kopf herum, löste so seinen Blick von den anziehenden dunklen Augen Bakuras und sah direkt in die Hellen von Marik. Der Blick des Ägypters schien besorgt zu sein. Das war etwas, was Ryou als Ablenkung nehmen konnte, welche er auch herzlich in Empfang nahm. Sein innerlicher Selbstschutz wurde wieder aktiv, verdrängte die Erinnerungen auf ein Neues, so dass sie ihn nicht wieder überrollten und ihn in die Knie zwangen.

„Alles in Ordnung?“, fragte Marik, „Du siehst nicht gut aus. Wirst du etwa krank?“ Er legte seine dunkle Hand an Ryous helle Stirn. Schnell ließ er sie jedoch wieder sinken. „Na ja, warm bist auf jeden Fall nicht“, stellte er fest. Nun klang seine Stimme weniger besorgt. Ryou schüttelte leicht seinen Kopf, schob Marik leicht von sich weg. War es ihm unangenehm, dass dieser so nahe bei ihm war, wenn Bakura in seiner Nähe war? Nun schenkte er ihm jedoch ein leichtes Lächeln, wollte ihm so seine Sorgen nehmen.

„Nein, nein, keine Angst. Es geht mir gut“, Ryou winkte ab, „Ich glaube, mir war nur gerade etwas schwindelig. Jetzt geht es aber wieder.“

„Bist du dir sicher?“ In dem Blick Mariks stand immer noch die Sorge geschrieben. Ryous Lächeln wurde ein Stück breiter. Kurz nachdem er Marik vor einiger Zeit kennengelernt hatte, war er auch krank geworden. Schon damals hang dem Ägypter diese liebevolle Sorge im Blick. Das war einer der ersten Momente, wo Ryou gedacht hatte, dass er sich in ihn verlieben könnte. Mühevoll hatte er ihn danach wieder gesund gepflegt. Kurz darauf sahen sie sich immer öfter, bis Marik ihm plötzlich seine Liebe gestanden hatte. Den Weißhaarigen hatte dies getroffen wie ein Blitzschlag. Doch schnell hatte er sich wieder gefangen. Nicht lange brauchte er, um den Entschluss zu fassen, Marik eine Chance zu geben. Auch bis heute bereute er diese Entscheidung nicht. Marik war freundlich, zuvorkommend, stets um ihn besorgt. Man konnte mit ihm Spaß haben und ja – auch der Sex war ziemlich gut. Alles in allem konnte man sich beinahe keinen besseren Freund wünschen als den Ägypter. Das war Ryou bewusst. Doch ebenso war ihm bewusst, dass in ihrer Beziehung etwas Gravierendes fehlte. Sein Herz beschleunigte seinen Takt nicht, wenn Marik in der Nähe war.

„Ja, mach dir keine Sorgen“, versicherte Ryou ihm schließlich, was Marik dann mit einem Nicken hinnahm.
 

Nun begann der Ägypter sogar wieder zu lächeln. Sanft ergriff er Ryous Hand und verschränkte ihre Finger miteinander. Erst jetzt bemerkte der Kleine, dass ihn die dunklen Augen Bakuras immer noch ansahen. Kurz lugte er in dessen Richtung, wand seinen Blick aber schnell wieder ab. Ja, es war ihm wirklich unangenehm, dass er sie so sah – auch, wenn sie nichts Falsches taten, immerhin waren sie zusammen!

„Soll ich dich dann jetzt meinen Freunden vorstellen?“, erkundigte Marik sich dann und sah seinen Freund hoffnungsvoll an. Dieser nickte nur knapp. Das schien ihm zu reichen. So zog er Ryou noch ein Stückchen mit sich nach vorne, bis er neben Duke bei den beiden ,fremden‘ Männern angekommen war. Erst jetzt wagte Ryou es, seinen Blick von Bakura oder auch Marik abzuwenden und die fünfte Person im Bunde zu mustern. Zu seiner Verwunderung sah er beinahe aus wie Marik. Seine Haare waren ähnlich sandfarben, und auch sogar seine Haut hatte einen ähnlichen Bronzeton. Nur seine Frisur war komplett anders – beinahe so, als hätte er vor wenigen Minuten in eine Steckdose gefasst, so sehr standen ihm die Haare zu Berge. Und noch etwas war anders – seine Augen wirkten weitaus gefährlicher als die Mariks. Zusammen mussten die Vier wirklich seltsam aussehen – Marik und der Fremde mit der Stachelfrisur & Ryou und Bakura. Duke war in diesem Zusammenspiel ziemlich außen vor – es sei denn, er würde jetzt auch noch einen ,Zwilling‘ herbei zaubern, doch das hielt Ryou für höchst unwahrscheinlich.

„Also, darf ich vorstellen? Das ist Bakura Kishimoto und der Stachelkopf da vorne heißt Mariku El Hadary und Duke kennst du ja“, erklärte Marik dann knapp und zeigte auf die jeweilige Person. Als Bakuras Name über seine Lippen kam, konnte Ryou nicht anders als zusammenzuzucken – jedoch versuchte er sehr, sich nichts anmerken zu lassen. Gerade als er sich vorstellen wollte, baute sich Mariku bedrohlich vor Marik auf.

„Hast du mich gerade ,Stachelkopf‘ genannt?“, wiederholte er Mariks Worte und musterte den Kleinen mit stechenden Blicken.

„Ja, du hast dich nicht verhört“, meinte der Ägypter knapp und hatte keinerlei Probleme damit, Mariku entgegen zu treten. Er streckte ihm auch sogar noch frech die Zunge heraus.

„Sag mal, spinnst du eigentlich, du Pimpf?!“

„Mach dich nicht über meine Größe lustig, das habe ich dir schon tausend Mal gesagt!“

„Ach, echt? Hier oben höre ich dich immer so schlecht ~“

„Gnaaah, Mariku, lass das! Du weißt genau, wie sehr mich das aufregt!“

„Na und? Denkst du, dass interessiert mich?“

So entbrannte zwischen den beiden Ägyptern ein ziemliches Wortgefecht. Ryou musterte die beiden vorsichtig. Nie hatte er Marik so gesehen. Regte er sich in Marikus Gegenwart etwa immer so auf? Dann war das definitiv eine Seite von ihm, die er noch nicht kannte. Wenn er ehrlich war, wollte er sie aber auch nicht kennen. Wer stritt sich immerhin schon gerne? Duke boxte ihm in diesem Moment leicht gegen die Schulter.

„Keine Sorge. Zwischen den beiden Dickköpfen läuft das immer so. Das dauert jetzt sowieso erst mal eine Weile, bis sie aufhören, sich zu zanken“, kommentierte der Schwarzhaarige kurz die Situation. „Aha“, gab Ryou nur knapp zurück. Eigentlich interessierte es ihn schon, aber das wollte er vor Duke nicht so genau zeigen, beziehungsweise wollte er nicht einmal lange mit ihm reden. Das von heute Morgen hatte er ihm immer noch nicht richtig verziehen, und das würde er auch wohl nicht, denn Duke war immer so drauf. Er grub alles an, was nicht Niet und Nagel fest war. Der Blick seiner grünen Augen glitt auch schon wieder in die Menge und blieb an dem Hintern von jemand kleben. Kurz folgte Ryous Blick dem seinen. Er konnte eine braunhaarige Frau ausmachen, die wohl ziemlich gut aussah – auch, wenn man sie nur von hinten sah. Frauen konnte Ryou nicht so wirklich beurteilen. Schon in seiner Highschool Zeit hatte er herausgefunden, dass er schwul war. Frauen hatten ihn noch nie sonderlich interessiert. Doch diese musste schon etwas an sich haben, denn noch mehr Blicke junger Männer lagen auf ihr. Kurz sah er zurück zu Duke, welcher sich nun über die Lippen leckte. Diese Frau war also seine Beute für heute Nacht. Na dann würden sie den Romeo wohl heute nicht mehr wiedersehen.

„Ich hab da jemanden Interessantes entdeckt, ich mache mich dann mal aus dem Staub“, meinte er dann knapp, ehe er anzüglich grinste, „Ihr werdet mich wohl heute nicht mehr wiedersehen.“ Aha, dann hatte Ryou also Recht gehabt. Er kannte Duke zwar nicht so gut, aber was dieses ,Feld‘ betraf, kannte er ihn wohl wie seine Westentasche.
 

So blieb Ryou also mit Bakura alleine zurück. Kurz sah der Weißhaarige noch Duke nach, ehe er sich fast schon panisch nach Marik und Mariku umsah. Doch auch diese waren verschwunden. Er schluckte. Nun waren sie also wirklich alleine. Wieso ließ man ihn hier einfach stehen? Marik wusste doch, dass so ein Schuppen nichts für ihn war. Außerdem hatten sie ihn doch hierher geschleppt! Wieso verschwanden sie dann einfach? Wie unhöflich war das denn bitte?! Normalerweise wäre Ryou dann auch einfach gegangen, aber seine guten Manieren ließen es nicht zu, dass er Bakura hier einfach sitzen ließ. Er flehte innerlich, dass Marik bald zurückkommen würde. Hektisch sah er sich immer wieder um.

„Hey, du brauchst nicht so nervös zu sein, ich beiße schon nicht“, erhob dann Bakura zum ersten Mal an diesem Abend seine Stimme. Ryou weitete seine Augen. War seine Stimme schon immer so… rau gewesen? Sie war definitiv männlicher geworden. Das alleine reichte schon aus, um dem Jüngeren eine Gänsehaut über den Körper zu jagen. Langsam, fast schleichend wandte Ryou seinen Kopf wieder in seine Richtung. Seine dunklen Augen lagen unentwegt auf ihm. Ihr Ausdruck war unergründlich. Eine Zeit lang war es still zwischen den Beiden – wenn man von der lauten Musik mal absah. Dann fand Ryou endlich seine Sprache wieder.

„I-Ich bin nicht nervös“, versuchte er sich herauszureden, „Ich… weiß nur nicht Recht, was ich sagen soll, nachdem … wir uns so lange nicht gesehen haben… und jetzt wo ich auch noch mit Marik ...“

„Du meinst, wo du jetzt auch noch mit Marik zusammen bist?“ Ein raues, düsteres Lachen verließ seine Lippen. „Glaub mir, Kleiner. Das stört mich nicht im Geringsten.“ Für einen Moment blitzte etwas in Bakuras Augen auf. War es Spott? Lachte er ihn aus?

„A-Auch nicht, nach der Sache damals…?“, kam es Ryou dann hauchend über die Lippen. Bakura musste sofort wissen, was er meinte, denn jegliche Emotion glitt aus seinem Gesicht und machte einer ausdruckslosen Maske Platz. Ryou kannte diese Maske nur zu gut, das war Bakuras Pokerface, welches er fast so gut beherrschte, wie niemand sonst. Dahinter hatte er schon immer gerne seine wahren Gefühle verborgen.

„Auch das“, war dann nur seine knappe Antwort nach einem Moment angespannter Stille, „Es geht mich nichts an, mit wem du heutzutage so verkehrst, beziehungsweise interessiert es mich nicht.“ Dieser Satz wie ein Schlag ins Gesicht. Es interessierte ihn nicht?! Ryou konnte sich noch so gut daran erinnern, wie wütend Bakura gewesen war! Und jetzt… interessierte es ihn nicht mehr. Das konnte Ryou beinahe nicht glauben. Den Kleinen beschäftigte es immer noch sehr, mehr als er zugeben wollte. Wieso dann nicht auch Bakura? Ein leises Seufzen entfuhr seinen blassen Lippen, welches jedoch sofort in dem Schall der Musik verschwand. Eigentlich war es doch von Vorteil, wenn Bakura jetzt hier keine Szene machte. Marik musste nicht unbedingt wissen, was zwischen Bakura und ihm gewesen war. Nein, eigentlich musste es niemand wissen! Selbst Ryou wollte es vergessen, aber das war der falsche Weg, das wusste er. Das war ein Teil seiner Vergangenheit und den konnte man nicht auslöschen – so sehr man es auch wollte. Aber genau so wenig musste man es jedem auf die Nase binden.

„W-Weiß Marik, was zwischen uns war?“, traute Ryou sich dann zu fragen.

„Nein. Auch nicht Mariku oder Duke.“

„Du hast es niemanden erzählt?“

„Wieso sollte ich? Das ist Schnee von gestern.“

„Na, wenn du meinst… Können wir dann vielleicht so tun, als … wäre das nie gewesen?“, diese Frage hatte Ryou eigentlich nicht stellen wollen. Im Grunde war sie gemein und überhaupt nicht seine Art. Doch er konnte es sich nicht verkneifen. Immerhin half es ihnen – oder zumindest Ryou selbst. Dennoch war er recht überzeugt davon, dass auch Bakura Profit daraus schlagen konnte. Für ihn schien es eine alte Kamelle zu sein. Warum sollte er also ablehnen?

Zu Ryous Verwunderung verzog Bakura seine herrlichen, dunklen Augen zu Schlitzen. Für einen Moment war Missbilligung und Hass in ihnen zu erkennen. Der Jüngere musste den Blick abwenden. Oh ja, diesen Blick kannte er nur allzu gut. So hatte Bakura ihn stets angesehen, nachdem ES passiert war. Ryou hasste diesen Blick, er hielt ihn nicht aus. Stets spürte er eine unangenehme Gänsehaut auf sich, sah, wie sich seine Härchen zu Berge stellten.

„Von mir aus“, willigte Bakura dann jedoch schließlich ein. Als Ryou ihn wieder ansah, war sein Blick wieder normal. Der kleine Weißhaarige atmete erleichtert auf. Nun legte Bakura ein fast verschmitztes Grinsen auf seine Lippen. Er klopfte auf den Sitz neben sich.

„Na komm, setz dich doch, oder willst du die ganze Zeit stehen?“ Ryou schüttelte seinen Kopf und setzte sich auf den Platz, wo vorher Mariku gesessen hatte. Sein Körper spannte sich leicht an. Noch immer fühlte er sich nicht richtig wohl. Wieder wandte sich Bakura an ihn: „Magst du was trinken?“ Kurz nickte Ryou wieder und sah dabei zu, wie Bakura zwei Cocktails bestellte – einen mit Alkohol und einen ohne. Der Ohne war natürlich für Ryou. Bakura wusste, dass der Kleine keinen Alkohol mochte. Sogar das hatte er also nicht vergessen, aber das wunderte ihn kein bisschen. Dann stand der Drink vor dem Kleinen. Kurz musterte es. Es verlief vom hellblaue bis ins dunkelblaue. An der Seite des Glases hang eine Zitrone, auf der ein kleines, rotes Partyschirmchen befestigt war.

„Es ist hübsch“, meinte Ryou während er es weiterhin musterte. Wieder ertönte dieses raue, düstere Lachen.

„Das ist es.“

Im Rausch – Teil 1

Ryou musterte das Getränk, schwankte den Inhalt leicht hin und her. Er fragte sich, was in diesem Cocktail war. Wenn er ehrlich war, hatte er noch nie einen getrunken. Es hatte ihn einfach nie gereizt. Schon oft hatte er gesehen, wie sich Menschen in seinem Alter – oder auch weit darunter – dieses Zeugs tonnenweise in sich hinein geschüttet hatten. Natürlich waren es dann keine alkoholfreien Drinks. Ein Seufzen entglitt seinen blassen Lippen. Nein, das hatte er noch nie verstanden. Was hatte es für einen Reiz, so viel zu trinken, dass man einen Gehirnschaden davon trug. Warum lebten so viele Menschen nach dem Prinzip „Allohl macht Birne hohl – wenn Birne hohl, passt mehr Allohl rein“? Er musste leicht schmunzeln, als er sich an diese Worte erinnerte. Sein Vater hatte sie immer im Scherz gesagt, wollte damit aber auch nur seine Meinung über das Verhalten heutiger Jugendlicher ausdrücken. Ryou konnte ihm da nur zustimmen.

Sein Vater… ja, sein Schmunzeln verschwand so schnell wieder, wie es gekommen war. Den hatte er auch schon lange nicht mehr gesehen. Schon immer war er viel unterwegs gewesen, auf Reisen in Ägypten. Zur Zeit hatte er sogar seine kleine Schwester Amane dort hin mit genommen. Sie konnte sich wirklich glücklich schätzen. Doch Ryou vermisste beide sehr, hoffentlich kamen sie bald zurück.
 

„Was hast du, Ryou?“ Bakuras Stimme riss ihn aus seinen Gedanken. Er riss seinen Kopf hoch und starrte ihn unverständlich an. Was meinte er? Der Ältere verschränkte die Arme vor der Brust, sein Grinsen war verschwunden. Viel lieber musterte er ihn jetzt eindringlich. „Du hast geseufzt.“

Oh, das war es also. Ryou schüttelte nur kurz seinen Kopf. „Es ist alles in Ordnung, eigentlich habe ich mich nur gefragt, was in dem Cocktail drin ist.“

Das Grinsen kehrte auf Bakuras Lippen zurück. Er löste seine ablehnende Haltung und stützte sein Gesicht locker mit einer Hand auf dem Tresen ab. „Nichts Schlimmes, du wirst ihn mögen.“

Bakura hob sein Glas hoch. Es war gefüllt mit einer rötlichen Flüssigkeit. Sogar bis hier konnte Ryou den Alkohol riechen. Er beobachtete ihn dabei, wie er einen großen, ordentlich Schluck nahm, ehe er das Glas wieder abstellte. Ryou konnte nur Nicken, und nahm sein Glas wieder in die Hand. Erneut schwappte die Flüssigkeit still hin und her. Bakuras Grinsen wurde zusehends breiter. Verständnislos zog er beide Augenbrauen in die Höhe. Ein seltsames Gefühl machte sich in ihm breit. Irgendetwas stimmte hier nicht, doch er konnte nicht erahnen, was. Ryou fühlte sich irgendwie ein wenig verarscht, wenn er ehrlich war. Diese Grinsen Bakuras, das Fehlen der Anderen, dieser Cocktail, … War er einfach nur paranoid, oder sollte er auf sein Gefühl hören, und das Weite suchen? Nein, dann wäre Marik bestimmt sauer. Das wollte er nicht riskieren. So hob er einfach das Glas an und setzte es an seine Lippen, ehe er die helle Flüssigkeit seine Kehle hinab fließen ließ. Das Getränk war süßlich, es schmeckte gar nicht schlecht, das musste er schon zugeben. Irgendetwas in ihm… wollte mehr… So nahm er das Glas und trank es in einem Zug leer. Er stellte es zurück auf den Tresen, sah in Bakuras Augen. Diese funkelten gefährlich. Nein, nein, nein! Irgendetwas stimmte hier ganz und gar nicht! Ryous inneres Warnsystem schlug Alarm. „Renn weg!“, schien alles in ihm zu schreien. Doch es war zu spät, er war bereits in ihren Fängen.
 

Ryou erhob sich von dem Barhocker. In seinem Kopf drehte sich alles. Wo war unten, wo war oben? Er taumelte zurück, musste sich an dem Tresen festhalten. Bakuras Hände legten sich auf seine Schultern, gaben ihm ein wenig Halt. Ryou konnte das dreckige Grinsen auf seinen Lippen sehen. Normalerweise würde es ihn abstoßen, doch in diesem Moment hatte es etwas Anziehendes. Er war noch so weit bei Sinnen, dass er wusste, dass etwas mit ihm nicht stimmte. Was war bloß in diesem Drink gewesen? Eigentlich wollte er ihm böse Blicke zu werfen, zischend fragend, was er mit ihm gemacht hatte – doch er konnte nicht. Stattdessen wurde sein Körper von Glückshormonen durchflutet. Ein seliges, abwesendes Lächeln zierte seine blassen Lippen. Irgendetwas ließ seinen inneren Zorn immer mehr verschwinden, tauchte es in seichte Watte. Ryou konnte Farben sehen, wundervolle Farben, die um ihn herum tanzten. Sein inneres Warnsystem war abgeschaltet, ebenso wie er ganz verzückt von diesen Farben und den Glücksgefühlen.

Bakura zog den wankenden Ryou zurück auf den Hocker und hielt ihn fest, damit er nicht umkippte. Sein Grinsen wurde noch eine Spur breiter. Aus der Menge heraus trat Mariku. Sein Gesicht glich der Miene Bakuras.

„Es hat besser funktioniert, als ich gedacht hätte“, verkündete Bakura, ergötzte sich beinahe an diesem zufriedenen Gesichtsausdruck Ryous.

„Er sieht wirklich aus, als würde er fliegen. Dieses Zeugs wirkt schneller als Letzte“, gab Mariku zurück und ließ sich neben Bakura wieder.

„Ein Teufelszeugs“, gab der Weißhaarige nur lachend von sich. Sein Lachen war diabolisch und amüsiert zugleich. Ja, diese Droge trug ihren Namen zu Recht: Burning Angel. Es war eine neumodische Droge, die gerade die Runde machte, doch für Bakura und Mariku war es das erste Mal, dass sie sahen, wie jemand es genommen hatte – und dieser Jemand war Ryou.

Ein raues Lachen verließ Marikus Lippen. „Dich will man echt nicht zum Feind haben.“

Grinsen drehte Bakura sich zu ihm um. Für einen Moment wurde seine Miene ausdruckslos, ehe das Grinsen zurückkehrte, welches schon irre Züge in sich trug. „Ach ja?“

Mariku schüttelte nur den Kopf. Manchmal war Bakura durchgeknallter, als er auf den ersten Blick schien – vielleicht sogar durchgeknallter als er selbst. Ryou konnte einem wirklich Leid tun. Er wurde einfach mit in diese Welt hinein gezogen, aus der es kein Entkommen gab. Seine ganze Zukunft war in dem Augenblick zerstört, als er den ersten Zug genommen hatte, das wusste Mariku nur allzu gut. Doch Ryou war selbst Schuld, schließlich hatte er ES getan. Der Ägypter kannte es zwar nur aus Erzählungen Bakuras, doch wenn er er wäre, hätte er wahrscheinlich genau so gehandelt. Rache war schließlich so unglaublich süß und befriedigend.
 

Langsam verlor Ryou immer mehr und mehr sein Bewusstsein. Er wurde hinfort gerissen, in weite, ihm noch unbekannte Tiefen. Bakura musste ihn festhalten, da er immer mehr in sich zusammensackte. Seine sonst so großen, fröhlichen braunen Augen waren offen, aber sie waren von einem Schleier verdeckt, wodurch sein Blick abwesend wirkte – als weilte er schon lange nicht mehr unter ihnen. Bakura musterte ihn. Zu gerne hätte er gewusst, was in seinem Kopf vorging. Hätte er jedoch sehen können, was Ryou sah, wäre er zurück geschreckt. Denn das war nichts, was er je wieder sehen wollte.
 

~*~
 

Ryou saß in der Klasse, sein Blick war gelangweilt auf das Fenster gerichtet. Der Himmel war strahlend blau. Die Sonne lachte fröhlich, die ersten Pflanzen streckten sich ihr entgegen. Der Winter war vorbei, der ganze Schnee war geschmolzen. Es war Anfang April, da war es nicht sonderlich, dass die kälteste Zeit des Jahres vorbei war. Ryou nahm dies jedoch nur mit einem Seufzen hin. Der Frühling und den Sommer mochte er nicht sonderlich. Es war ihm zu warm, es war viel zu lange hell. Nein, lieber wollte er den Winter oder auch den Herbst behalten. Wie schön wäre es, wenn das Jahr nur aus diesen zwei Jahreszeiten bestehen würde? Dann müsste er nie wieder richtig schwitzen aufgrund der Temperaturen und musste sich auch nicht mehr über das helle Licht ärgern, welches ihn viel zu früh aus dem Schlaf riss oder ihn gar nicht erst einschlafen ließ. Ryou liebte die Nacht, sie tauchte die gesamte Welt in einen mysteriösen Glanz. Die Dunkelheit war sein Freund, sie beschützte ihn. Wenn es dunkel war, konnte ihn niemand sehen. Dann konnte er auch ihre missbilligenden Blicke nicht auf sich spüren. Es war herrlich!

Aber nein, diese schöne Jahreszeit musste ja vorbei sein und diesem ewig hellem Licht Platz machen. Ein Seufzen entglitt seinen Lippen. Der Winter tat ihm Leid. Er wurde von allen so sehr gehasst, und das nur, weil er anders war, als die anderen Jahreszeiten. Dann war halt kalt und distanziert – na und? War das wirklich ein Grund, warum man ihn verabscheuen, nein, ihn sogar treten musste? Langsam war er sich nicht mehr sicher, ob er wirklich noch über den Winter oder über sich selbst nachdachte, vielleicht sogar beides.

Irgendwie war der Winter sogar wie Ryou, und Ryou war er. Auch er wurde gemieden, gehasst, verabscheut – mit Worten und Taten wurde seine Seele gequält. Und all das nur, weil sein Haar weiß wie der Schnee war.
 

Im nächsten Moment konnte Ryou fühlen, wie ihm jemand etwas an den Hinterkopf warf. Irritiert griff er in sein Haar und zog etwas aus einer langen Strähne. Er musterte es, drehte es leicht hin und her – ein Stück von einem Lineal. Das war neu. War es seinen Klassenkameraden zu langweilig geworden, ihn mit Papier- und Radiergummischnipseln zu bewerfen? Vielleicht wollten sie auch einfach nur mal etwas Abwechslung in ihren grauen Alltag bringen, der sich „Schule“ nannte. Das konnte Ryou ihnen gar nicht mal verübeln. Er war zwar der Beste aus seiner Klasse, aber nicht, weil er besonders schlau war oder sich so sehr für die Schule interessierte. Dumm war er auch nicht. Was Ryou im Gegensatz zu den Anderen besaß, war Zeit. Oh ja, er hatte massig Zeit, die er mit niemandem teilen konnte. Sein Vater? War stets auf Reisen. Seine Mutter? War schon bei der Geburt seiner Schwester gestorben. Seine kleine Schwester Amane? War auf einem Internat. Und Freunde? Die hatte er nicht.

Er hatte nur sich selbst und all die Zeit, die er mit Lernen verschwendete, weil er nicht wusste, was er sonst tun sollte. Seine Welt drehte sich nur um die Schule – den wohl schlimmsten Ort auf der ganzen Welt. Manchmal fragte er sich, ob das hier nicht die Hölle war.
 

Es klingelte zur Pause. Ryou ließ die Schultern hängen. Pause… Das war wohl so die schlimmste Zeit in der Schule. Im Unterricht war er wenigstens noch beschützt, dort konnte ihm niemand was, außer ihn mit Sachen bewerfen. Darüber konnte er jedoch noch hinweg sehen, doch in der Pause konnten seine Mitschüler sich frei bewegen. Das war nicht gut.

Man konnte gar nicht so schnell gucken, da hatte er auch schon alle seine Sachen in seinen Rucksack gepackt und sprintete förmlich hinter dem Lehrer her. Dieser drehte sich verwirrt um, als er jedoch den weißhaarigen Schopf entdeckte, seufzte er nur. Dieses Verhalten kannte er schon von Ryou, ignorierte es jedoch nur. Er war genau wie alle – ihn kümmerte es kein Stück, dass man Ryou mied, nein, ihn sogar fertig machte. Dennoch suchte der 16-jährige Junge Schutz bei ihm. Wenn ein Lehrer in der Nähe war, ließen sie ihn wenigstens mit ihren Worten in Ruhe. Das war zwar nicht viel, aber immerhin etwas. Sein Blick glitt umher, sobald der Lehrer außer Sichtweite war. Wohin sollte er? Er wusste, dass die Jungentoiletten im zweiten Stock leer waren – das waren sie immer, denn in der Pausenzeit durfte man dort nicht sein. Manches Mal schlich er sich dennoch dahin. Dort konnte er sich einschließen, in einen kleinen Raum. Natürlich war es dort nicht sonderlich schön – es war immerhin ein Klo. Besonders wenn man sein Brot essen wollte… Yummy!

Doch all das kümmerte ihn nicht, er wollte nur sicher sein, sicher vor den Blicken der Anderen… Er wollte ihre Worte, ihr gehässiges Gelächter nicht hören! Nie wieder wollte er sie „Zombie“ sagen hören… Ja, er hatte weißes Haar und blass wie eine Leiche, aber musste man ihm selbst so einen Spitznamen verpassen? Das war Irrsinn – Irrsinn, der ihm jedes Mal aufs Neue ein Messer in sein junges Herz jagte, so dass sich alles schmerzhaft in ihm zusammenzog. Nein, dort drinnen in seiner kleinen Festung konnte man ihm nicht wehtun, dort war er sicher!
 

Langsam schritt Ryou die Treppen hinauf, die in den zweiten Stock führten. Immer wieder sah er sich um, konnte doch zum Glück keinen der Lehrer entdecken. Blitzschnell, wie ein Ninja, verschwand er hinter der Toilettentür. Ein erleichtertes Aufatmen folgte, ehe er Gelächter hörte – gehässiges Gelächter. Seine Augen weiteten sich, in seinem Blick stand der Schock. Sein Kopf fuhr herum – dort standen sie, zwei Jungs aus seiner Klasse. Was machten sie hier?! Sie durften hier nicht sein! Es war seine Festung – seine!

Er spürte, wie sich sein Puls beschleunigte, das Herz hämmerte ihm förmlich gegen die Brust. Ryou taumelte ein paar Schritte zurück, bis er gegen die Wand stieß. Sein Atem ging hektisch, ja, er hyperventilierte fast. Das ging nicht, das durfte einfach nicht sein!

„Scheiße…“, hauchte er so leise, dass man es nur als Gemurmel wahrnehmen konnte.
 

Der Kleinere der beiden Jungs trat hervor, sein Name war Taiyo. Das gehässige Grinsen auf seinen Lippen war perfekt abgestimmt auf seine Fratze, die solch fiese Gerichtsausdrücke auf Lager hatte. Generell war Ryou niemand, der nachtragend war oder fähig war, richtig zu hassen. Doch Taiyo und seinen Kumpel Natsume – Oh ja, diese Menschen hasste er wirklich! Doch nicht nur dieses Gefühl machte sich in diesem Moment auch in ihm breit, gleichzeitig war es Angst. Ryou stand da, senkte den Blick – er sah aus wie ein verängstigtes Tier. Taiyo schien dieser Anblick zu gefallen. Langsam schritt er auf den bleichen Jungen zu.

„Wow, von nahem siehst du ja noch mehr aus wie ein Zombie“, kam es von ihm. Man konnte ihm fast abkaufen, dass er wirklich erstaunt war. Natsume kam näher und nickte zustimmend. Ryou ballte eine Hand zu einer Faust. Taiyo wechselte einen Blick mit seinem Kumpel, ehe er in schallendes Gelächter ausbrach. Tränen sammelten sich in Ryous Augen. Gleich würde er Satz kommen, den er schon so oft gehört hatte – viel zu oft, immer und immer wieder.

„Oh, sieh dir das an, Natsu, das kleine Ryoulein wird aufmüpfig“, höhnte er und lachte wieder gehässig. Ryou drückte sich die Hände auf die Ohren. Nein, nein, nein! Das wollte er nicht hören. Sie sollten aufhören, sie sollten still sein!

„Lasst mich in Ruhe…“, hauchte er leise, in der stillen Hoffnung, sie würden ihn erhören. Für einen Moment waren sie wirklich still und tauschten Blick miteinander aus. Ryou konnte ihre verdutzten Gesichter sehen. Ja, er hatte etwas gesagt, wow! Obwohl es eigentlich nie seine Art gewesen war, war er in der Schule immer sehr still. Es war wie bei der Polizei: „Alles, was sie sagen, kann und wird gegen sie verwendet!“ Dieser Satz war so unglaublich treffend für seine Situation. Das war auch der Grund, warum er es vermied, irgendetwas zu sagen.

Schnell hatten sich Taiyo und Natsume jedoch wieder gefasst. Natsume griff nach Ryous langen, weißen Haaren. Er zog ihn ein Stück zu sich herunter und sah ihm direkt in sein schmerzerfülltes, verängstigtes Gesicht.

„Wahnsinn, du kannst ja sprechen! Wusstest du das, Taiyo?“ Der Angesprochene schüttelte nur den Kopf, ehe wieder ein diabolisches Grinsen auf seine Lippen trat. „Sollen wir ihn dazu bringen, noch mehr zu sagen?“ Natsume nickte, seine Augen schienen zu strahlen. Die beiden Jungs fixierten Ryou an der Wand. Ryou schloss die Augen. Er wusste was nun kommen würde… Sie würden ihn schlagen, bis er wimmernd am Boden lag. Doch dieses Mal wollte er ihnen diesen Triumph nicht gönnen, nicht noch einmal! Auch wenn man es nicht glauben wollte, sogar Ryou besaß so etwas wie Stolz.
 

Gerade als Taiyo zum ersten Schlag ansetzen wollte, flog die Klotür auf. Herein kam ein mehr als genervt aussehender junger Mann. Ryous Blick glitt herum. Sofort erkannte er, wer ihnen da Gesellschaft geleistet hatte: Bakura.



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Kommentare zu dieser Fanfic (8)

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Von:  MadameFleurie
2014-05-06T09:20:38+00:00 06.05.2014 11:20
So, habe mir nun das erste Kapitel durchgelesen und muss sagen,dass ich sehr angetan bin. Ryou gefällt mir sehr gut. Er hat diese leicht gleichgültige Art, die ich bei Zeiten sehr an ihm schätze. Er ist eben doch wesentlich tougher, als man es ihm so zutrauen würde. Ansonsten könnte man Bakura auf Dauer auch nicht aushalten, glaube ich.

Es gab ein paar kleine Formulierungen, an denen ich bisschen hängen geblieben bin, aber es waren keine großen Dinge. So gab es auf der zweiten Seite einige Wiederholungen von Füller (einige, so, dann). Wenn ich meine Texte nach dem Schreiben nochmal durchgehe, streiche ich immer ohne Gnade alles raus, was ohne Sinnverlust fehlen kann. Auf der letzten Seite hattest du "beinahe schier unmöglich" geschrieben. Das klang in meinen Ohren etwas widersprüchlich. So, genug davon. Es gab viel mehr Dinge, die mir sehr positiv aufgefallen sind :3

Lieblingsformulierung so far: "Uni, ich studierte Archäologie, schon vergessen?" - sehr geil. Wunderschöne, trockene Reaktion. Marik tat mir ein wenig leid. Man merkt deutlich, dass ihm eine Menge an Ryou liegt, wohingegen Ryou ziemlich deutlich signalisiert, dass er am liebsten sofort abhauen möchte. Anscheinend eher eine Zweckbeziehung für Ryou, hm?

Auch dieser Versuch von Yuugi, zu Ryou durchdringen, fand ich sehr schön. Irgendwie scheint Ryou das nicht ganz wahrzunehmen, oder bringt es einfach nicht übers Herz, sich zu öffnen. Dabei ist ja gerade Yuugi einer von denen, die einen nie niemals fallen lassen würden. Will sagen: wenn man sich einem gegenüber öffnen kann, dann wohl gegenüber Yuugi.

Schönes Kapitel. Hat mir gut gefallen. Bin schon sehr gespannt wie es weiter geht. Bitte entschuldige, wenn das hier strukturell vielleicht etwas unordentlich ist, sitze gerade wieder am Tablet :D
Morgen wird weiter gelesen ♡
Antwort von: abgemeldet
13.05.2014 08:59
Freut mich, dass es dir gefällt, wie ich Ryou dastelle. :)
Bei ihm hat man ja doch ein wenig Spielraum, da von der Serie nicht unbedingt sehr viel vorgegeben ist. Ich mag es auch nicht, wenn man aus ihm ein schwächliches, weinerliches Etwas macht.

Solche Formulierungen fallen mir irgendwie nie wirklich auf, selbst wenn ich darüber lese. Manchmal fällt mir nicht einmal auf, wenn irgendwie ein Wort fehlt (das passiert mir auch sehr gerne). Na ja...^^'

Oh ja, definitiv eine Zweckbeziehung. Zu Mariks Absichten möchte ich mich hier ungern äußern. Das wäre zu viel zu spoilern.

Mh, ich glaube, er vertraut Yugi einfach zu wenig, und will auch niemanden wirklich an sich heran lassen.

Haha, du und dein Tablet. :D
Danke, ich freue mich sehr über das Kommi. <3
Von:  MadameFleurie
2014-05-06T08:53:27+00:00 06.05.2014 10:53
So, ich hab dann jetzt mal angefangen die FF zu lesen. Der Prolog gefällt mir gut. Schön kurz und knapp, macht Lust auf mehr :) klingt für mich schon mal so als wäre da mal eine Beziehung aufgrund von Stolz und Eitelkeiten zu Bruch gegangen. Bin gespannt, wies weiter geht. Auf zu Kapitel 1!
Antwort von: abgemeldet
06.05.2014 11:12
Yaaaay *______* Das freut mich <3
Mh, ja vielleicht, vielleicht auch nicht. :D
Das wird erst im Laufe der FF aufgeklärt. o:
Von:  Rubinkarfunkel95
2013-12-29T18:28:12+00:00 29.12.2013 19:28
Wie Marik und Mariku sich streiten - herzallerliebst xD
Man kannn sich das echt bildlich vorstellen xD
Und Ryou steht daneben, verwirrt und gernervt, da Duke wieder auf ihn einredet - dieser Idiot o.o
Also Duke, nicht Ryou xD
Und wie der dann verschwindet um eine Frau anzubaggern - also wirklich xD

Wah, wie Ryou & Kura dann alleine sind...da kommen Wahrheiten ans Licht o.o
Die beiden kannten sich O.O
Wie Ryou noch an der Vergangenheit hängt und Bakura wohl schon mit allem abgeschlossen zu haben schein o.o
Irgendwie...wirkt das alles....selstsam und...verwirrend o.o
Baku? Was hast du vor?
*kritisch betracht*
Bin gespannt, wie es weiter geht <3
Antwort von: abgemeldet
06.02.2014 08:09
Huhu :)

Ja nicht? Ich finde die beiden so süß ^_^
Ich mag ihn eigentlich...
Er ist ganz lustig xD
Er macht alles etwas... lockerer :D

Dödöm! Was natürlich niemand geahnt hat. *hust*
Ach komm, jetzt tu nicht so schockiert :D
Ja, ein Strudel aus Verwirrung ~

He is... no i can't say that >_<

Liebe Grüße, Aki <3
Von:  Otogi
2013-11-28T15:06:29+00:00 28.11.2013 16:06
Yeah Duke~ Einfach genial! XD Das passt so herrlich! Ich musste da die ganze Zeit grinsen, ich liebe ihn als bisexuellen Playboy! Das trifft genau meinen Geschmack!

Man, ich kann Ryou so gut verstehen! >.< Irgendwo macht man eben ungewollte Dinge, um seiner Einsamkeit zu entfliehen, davor ist keiner wiklich gewappnet.

Und als er dann Bakura sieht~ Ich hab zuerst gedacht, er kennt ihn nicht und war echt überrascht, als er dann seinen Namen ausgesprochen hat (Hab da wohl im ersten Kapitel was falsch verstanden ^^")
Aber das macht nichts, ich bin wirklich gespannt, wie es weitergeht *.*

Die Story gefällt mir!
Das machst du wunderbar~
Antwort von: abgemeldet
29.11.2013 08:01
Huhu c:

Ich musste auch die ganze Zeit voll grinsen. Duke war echt lustig zu tippseln. xD
Eigentlich war er nicht geplant, aber ich mag ihn. ~
Deshalb kommt er wieder. :D

Das kenn ich selbst ach nur zu gut. Das hat Ryou vielleicht etwas von mir abbekommmen.

Nein, eigentlich hasst du nichts falsch verstanden. :)
Es sollte ein kleiner Überraschungsmoment sein, weil ich erst später darauf eingehe, woher sie sich kennen.

Danke. *______*
Solchr Kommis zu lesen ist toll. :3

LG <3
Von:  Otogi
2013-11-28T14:45:05+00:00 28.11.2013 15:45
Hey ho ^^

Jetzt musste ich doch mal in diese FF reinstöbern, weil sie mich neugierig gemacht hat~
Und ich muss sagen, dass mir der Anfang schonmal sehr zusagt.

Mir gefällt es, wie du Ryou darstellst. Er hat einen starken Charakter, auch wenn das auf den ersten Blick garnicht so aussieht.

Und das mit dem Studium finde ich auch eine supter tolle Idee. Vor allem, dass hier endlich mal Salomon zur Geltung kommt, auch wenn er nur nebenbei erwähnt wird, aber die Rolle passt wie die Faust aufs Auge dazu! ;)

Hahaha, und zu Malik passt der aufdringliche Charakter auch sehr gut, anders könnte ich ihn mir nicht vorstellen. Auch das finde ich gut~
Und ja, nicht jede Beziehung muss gut ablaufen, da finde ich es besonders schön, wie du die Gefühle rüberbringst. Es wirkt alles sehr realistisch und das macht es umso schöner und spannender. Dein Schreibstil ist übrigens auch super!

So, ich werde dann mal weiter lesen, bevor ich wieder zu viel schreibe :D
Antwort von: abgemeldet
29.11.2013 07:56
Huhu :)

Freut mich, dass du meiner kleinen FF eine Chance gibst. ^____^

Ich mag es auch nicht, Ryou komplett schwächlich hinzustellen. An Bakura reicht er sicherlich nicht heran, aber er ist dennoch kein kleines bibberndes Mädchen.
Und wie heißt es so schön? - "Klein, aber oho!" xD

Nebencharaktere sind ja auch wichtig und er wird bestimmt noch mal auftreten. x3
ich mag ihn.

Was Marik angeht... Ich mag den Charakter ja eigentlich kein bisschen, deshalb geb ich mir große Mühe ihn nicht zu scheiße darzustellen.
Aber die Rolle, die ich für ihn geplant habe, passt einfach zu ihm. Da freut es mich besonders, dass du ihn magst. :)

So und jetzt noch mal ein herzliches Danke für dein Kommi. :D
Das motiviert!

LG <3
Von:  Rubinkarfunkel95
2013-11-16T21:06:31+00:00 16.11.2013 22:06
*Bratpfanne hol und Duke eine rüber zieh*
Lass Ryou, wenn der das sagt, ja? Und hör aif so ein Arsch zu sein....
*Marik dann ebenfalls eine rüber zieh, grummel*
Beides Idioten...den kleinen Ryou einfach so zu etwas zu zwingen, was er nicht will...
*nur Kopfschüttel, dann aufkreisch*
Aber....er trifft Bakura wieder *-*
Ryous Reaktion - voll süß; irgendwo zumindest xD
Hast das wieder super geschrieben, Aki-chan <3
*feste knuddel*
Ich will wissen, wie es jetzt weiter geht *-*
*dir Kekse rüber reich*
Freue mich schon <3
Antwort von: abgemeldet
18.11.2013 09:44
Jaaa Duke, das Arsch :D
Irgendwie wars lustig ihn rein zu bringen ~
Und hey - Marik ist bei mir ja immer die Bitch o:
Ja *-*
Aber süß? Ich weiß nicht xD
*reknuff* <3
*kekse mampf*

Wird man sehen :D
Von:  Rubinkarfunkel95
2013-10-08T17:24:10+00:00 08.10.2013 19:24
Armer Ryou, Marik ist echt ein aufdringlicher Freund ._.
Und wen er wohl vermisst? o: Armer Junge, echt, der soll mal glücklich sein o:
Und jemanden finden, mit dem er reden kann <3
Super Kapitel <3
*knuddel*
Antwort von: abgemeldet
08.10.2013 19:43
Ist er, ne? x3 Aber er kann auch nett und lieb sein. o_o
Er ist ja eig. noch der glücklichste in der ff xDD
Tja, ob er das wird? ;)

Danke <3
*re*
Von:  Leto
2013-10-05T09:14:15+00:00 05.10.2013 11:14
Hallo, noch kann man ja leider nicht soviel zur Story sagen, aber ich werde die FF auf jeden Fall weiter verfolgen. Ich bin sehr gespannt, wie du die Charaktere darstellest und welchen Verlauf die Story nehmen wird :)
Die Charakterbeschreibungen geben ja schon ein paar Hinweise und da steckt viel Potenzail für eine interessante Story drin.
Antwort von: abgemeldet
05.10.2013 16:42
Huhu :)

Ja, die Story wird sich auch erst langsam entwickeln. :)
Leider habe ich das erste Kapitel noch nicht ganz fertig, aber es wird auf jedenfall die nächsten Tage folgen. ;)

LG <3


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