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Blutgier und Spielsucht

Hisoka, OC
von

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Wir mussten eine gute Stunde warten, ehe die zweite Prüfung begann. Man hörte stets Geräusche aus dem Inneren, aber die Türe ging nicht auf. Ich hatte mich derzeit entspannt an einen Baum gelehnt und die Augen geschlossen. „Hey.“, rief eine kindliche Stimme. Der Junge mit der Angelrute kam auf mich zugelaufen. „Oh.“, bemerkte ich nur. „Ich wollte mich bei dir bedanken. Mein Name ist Gon.“, meinte er freudig. „Kein Problem. Ich wollte dich nicht zurücklassen. Nicht nachdem du deinen Mut gezeigt hast. Ich befand es einfach für richtig. Nenn mich Ichigo.“, grinste ich ihn an. „Danke für alles Ichigo-san. Bist du eine Freundin von Hisoka?“, fragte er schnell und nun gesellten sich seine Freunde auch dazu. „Nein, er hat mich abgefangen und mitgeschleift.“, raunte ich etwas irritiert von der Frage. „Nimmst du zum ersten Mal hier teil?“, fragte mich der blonde Junge daneben. „Ja.“, antwortete ich schlicht. „Oh, ich dachte du bist schon einmal hier gewesen, da du so locker wirkst. Das übrigens sind Leorio und Kurapika.“, stellte mir Gon seine Freunde vor. ‚Ich wirke also schon wie ein alter Hase.‘, grübelte ich. Und prompt ging die Türe des Hauses auf. Ein ziemlich großer und dicker Mann und eine kleinere zierliche Frau saßen am Eingang und grinsten uns entgegen. „Willkommen zur zweiten Prüfung.“, meinte Menchi, die Prüferin. Ich sprang sofort von meinem Sitz am Boden hoch und spitze meine Ohren. „Dies wird eine Prüfung, wo ihr für uns kochen müsst.“, erklärte sie sich. Die Prüflinge untereinander warfen sich viel sagende Blicke zu. „Ich hab noch nie in meinem Leben gekocht.“, gab Leorio zu und schlug sich aufs Hirn. „Ich auch nicht.“, meinte Kurapica ebenso verstört. „Ich schon. Mein Spezialgericht ist Ei auf Reis. Mito-san hat mich immer gelobt, dass ich es so gut mache.“, meinte Gon und wir verzogen alle die Gesichter. ‚Ei auf Reis ist doch ein ganz simples Gericht, es schmeckt daher auch immer gleich.‘, bedachte ich und grinste. „Du machst das bestimmt gut.“, merkte ich an und warf den anderen Beiden einen bestimmten Blick zu. „Oh, wenn du das noch einmal kochst, dann will ich es probieren.“, meinte Leorio schnell. „Ja, ich auch.“, gab Kurapica zu. „Redet ihr vom Essen?“, mischte sich ein weiteres Kind ein. Ihn umgab der Geruch von Tod. „Killua.“, rief Gon erfreut und er gesellte sich zu uns. „Der erste Teil ist, dass ihr für Buhara hier ein Gericht zubereitet. Und der zweite Teil besteht darin, dass ihr mich zufrieden stellt. Die Prüfung endet wenn wir satt sind.“, erklärte Menchi fertig und blickte Buhara abwartend an. „Also gut. Ich möchte, dass ihr für mich gebratenes Schwein macht. Mein Leibgericht.“, verkündete er. „Aber das ist doch nicht schwer.“, seufzte Menchi und schlug trotzdem auf den Dong. „Somit beginnt die zweite Hunterprüfung.“, schallte ihre Stimme durch die Menge. Alle begannen wie verrückt in den Wald zu laufen. „Viel Glück. Wir sehen uns später.“, rief ich den Vieren nach und ging meinen eigenen Weg, darauf bedacht nicht Hisoka nachzulaufen. ‚Das sollte sich nicht als schwierig erweisen.‘, dachte ich so bei mir und blickte mich um. „Ah, frische Spuren.“, erkannte ich auf dem Boden, doch sie waren riesig. Um welche Art Schwein mochte es sich hiermit nur handeln? Ich schlich leise durch das Unterholz und sah es plötzlich vor mir. Es war mindestens dreieinhalb Mal so groß wie ich. Seine Schnauze war wie ein Schild nach oben hin zugespitzt. Man konnte die Aggressivität, die von ihm ausging spüren. ‚Wie erlege ich dieses Schwein?‘, überlegte ich und kam zu dem Entschluss, einfach drauf loszulegen. Ich stellte ich direkt vor das Tier, das sofort wütend auf mich losging. Ich sprang zur Seite. Es war durch seine Schnauze wirklich gut geschützt. ‚Moment‘, fiel es mir auf, während es wieder auf mich zustürzte und drohte mich unter sich zu zerquetschen. ‚Seine Stirn. Na klar.‘ Ich sprang hoch und zog mein Schwert heraus. Es funkelte im Schein der Mittagssonne. Dann rammte ich es mit aller Macht in die Stirn des Schweins, das sofort regungslos zu Boden fiel. „Große Gegner haben immer eine bestimmte Schwachstelle. Diese gilt es immer auszunutzen. Auch wenn sie meistens unschlagbar wirken, so haben sie alle immer eine Schwachstelle.“ ‚Das sagte mein Vater immer. Ob es bei Hisoka auch so war?‘ Ich packte mir die übergroße Sau und briet sie über dem Lagerfeuer. Dann beeilte ich mich und lief zu dem Prüfer zurück. Viele kamen nach mir mit ihrem Fang, aber auch dieser Prüfer konnte nicht alle essen. Und wie er konnte. ‚Er hat eben einundsiebzig Schweine verdrückt‘, blitzte es mir im Kopf auf, als er endlich fertig war. „Das ist echt faszinierend.“, meinte Gon und lachte. „Faszinierend? Eher erschreckend.“, seufzte ich. „Ich will auf jeden Fall nicht so werden.“, beklagte sich Killua, der einen betrübten Gesichtsausdruck aufwies. „Du willst doch nicht behaupten, dass alle dir geschmeckt haben?“, hakte Menchi nach und blickte skeptisch. „Menchi, weißt du. Geschmack ist nicht alles.“, bedachte Buhara. „Wir sind Gourmethunters. Wir müssen auf den Geschmack genauso achten, wie auf alles andere.“, herrschte Menchi. „Aber gut. Somit ist die Prüfung beendet. Einundsiebzig Prüflinge haben bestanden.“, rief sie aus und donnerte wieder auf den Dong. Wobei mir dieses Mal in der ersten Reihe die Ohren dröhnten. Gon grinste zufrieden. „Gut, dann mal zu meiner Prüfung, da ich strenger bin wie Buhara werdet ihr es nicht so einfach haben. Ich möchte, dass ihr Sushi macht.“, erklärte sie. Wir blickten uns ratlos an. „Weiß irgendwer was Sushi ist?“, hakte Leorio nach und wir schüttelten alle vier den Kopf. „Oh je.“, meinte Gon. „Die Form ist mir sehr wichtig. Ich akzeptiere nur Nigirisushi. Das heißt gepresstes Sushi. Ich habe euch zur Hilfe in der Küche alles vorbereitet. Alles was ihr dafür benötigt liegt bereit. Auch den Klebreis habe ich schon vorbereitet. Dann viel Erfolg. Die Prüfung ist beendet, wenn ich satt bin.“, grinste sie und setzte sich auf ihren Stuhl. Ich überprüfte die Dinge in meiner Küche und es lagen drei verschiedene Messer bereit. ‚Also ist es nichts, was nur mit Reis zu tun hat. Eine wichtige Zutat fehlt.‘, bemerkte ich und grübelte. „Gepresstes Sushi also.“, forschte Kurapika vor mir. Irgendwann nach einer Weile rief Leorio. „Achso Fisch.“ Dann stürmten alle los um Fisch zu besorgen. „Wie soll ich bitte Fische fangen?“, fragte ich mich laut und schon wurde mir einer vor die Füße geworfen. Hisoka entstieg dem Wasser. „Ich habe ein Geschenk für dich, damit du nicht nass wirst.“, lachte er. ‚So wollte er mich also vorführen.‘ „Deinen Fisch kannst du behalten.“, murrte ich und verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich wollte dir lediglich einen Gefallen tun.“, hauchte er mir ins Ohr, da er gefährlich nahe bei mir stand. „Ich – ähm – danke!“, beförderte ich mich schnell aus dieser Situation. Er grinste wieder. „Gern geschehen.“, grummelte er. Schon wurden die ersten Gerichte zu Menchi gebracht, die diese angewidert von sich warf. ‚Es scheint einen Kniff dabei zu geben. Ich beobachtete Killua, der gerade zu ihr ging. „Hier bitte. Gesalzener Fisch mit Reis und Wasabi.“, erklärte er. Auch Hisoka stand in der Schlange. „Nein. Falsch. Versuch es noch einmal.“, wieder warf sie das Teller von sich. „Soll ich verhungern, ich habe noch kein einziges probiert.“, zeterte sie und Hisoka verließ den Raum. ‚War er etwa enttäuscht? Hatte er dasselbe wie Killua?‘, dachte ich noch, als mich meine Beine schon aus dem Haus brachten. Ich sah Sotetsu an der Türe stehen und spicken, aber ich lief ohne ein Wort an ihm vorbei. ‚Ist es nicht verrückt!‘, fiel es mir ein, als ich Hisokas Essen am Boden auffand. Er hatte dasselbe wie Killua gemacht. „Gibst du schon auf?“, fragte ich ihn, doch er bewegte sich nicht. „Hey Hisoka, du wirst doch nicht gleich das Handtuch werfen.“, wollte ich ihn aufmuntern und setzte mich zu ihm vor den Bach. „Tja. Ich hab auch noch nichts zustande gebracht.“, meinte ich gequält. „Worauf wartest du. Dann geh da hinein und mach es.“, forderte mich Hisoka auf. Ich sah ihn erstaunt an. ‚Sollte er wirklich so böse sein, wie alle behaupten?‘, fragte ich mich, als ich wieder in die Küche ging. ‚Ich muss den Fisch zerkleinern.‘, das war mir klar, aber wie sollte es aussehen. Plötzlich stand dieser Shinobi vor ihr und erklärte, dass er es wusste, da es ein Gericht seines Stammes war. Es wäre Reis mit Wasabi und einem Stückchen Fisch oben drauf. Ich machte mich sogleich an die Arbeit, wie jeder andere auch, doch Menchi ließ nichts mehr gelten. Dann der Dong. „Die Prüfung ist beendet. Niemand hat bestanden.“, rief sie aus. „WAS?“, entfuhr es mir. „Das kannst du doch nicht machen.“, rief ein anderer. „Das lassen wir nicht gelten.“, bemerkten wiederum andere. Todo der Sumoringer beschwerte sich so sehr über Menchi, dass Buhara ihn aus dem Haus schlug und er draußen benommen liegen blieb. Dann folgte ein Gespräch per Telefon zwischen Menchi und ihren Vorgesetzten, doch sie blieb stur. „Das kann doch nicht wahr sein.“, raunte Gon für den eine Welt zusammen zu brechen schien. „Was ist das?“, rief ein Junge von draußen herein. Ein Zeppelin kam auf uns zu und wir stürmten alle samt hinaus. „Das ist das Zeichen des Prüfungskomitees.“, erklärte mir Kurapica. „Oh.“, meinte ich nur. Ein alter Mann sprang urplötzlich aus dem Zeppelin heraus und landete unbeschadet vor uns. „Oh Herr Präsident.“, murmelte Menchi. „Zuvor war sie noch so stark und jetzt ist sie so nervös. Das muss wirklich ein wichtiger Mann sein.“, bemerkte Leorio. „Das ist er auch. Er leitet das Ganze hier. Er scheint nur aufzutauchen, wenn es Probleme gibt.“, sagte Kurapica und ließ den Mann vorbei. „Du wolltest sehen, wie sie etwas Neues ausprobieren und findest jetzt, dass niemand hier würdig ist?“, begann der Präsident schnell das Thema anzugreifen. Neben mir stand Sotetsu. „Normalerweise tritt er nie in die Öffentlichkeit, nur wenn sich derartige Probleme ereignen.“, meinte er gewandt. „So ist das also.“, grübelte ich. „Nein… Ein Prüfling hat die Kochkunst verspottet und das Rezept ist durch einen Fehler an die anderen weitergeleitet worden. Das hat mich aufgeregt und dann war ich einfach so schnell satt… ähm..“, wollte sich die junge Dame verteidigen. „Dann weißt du auch, dass deine Entscheidung so nicht in Ordnung war?“, hakte der Präsident weiter nach. „Ja, es tut mir Leid. Wenn es ums Kochen geht, dann vergesse ich mich selbst. Ich bin ein schlechter Prüfer. Die Prüfung ist hiermit ungültig.“, meinte die Prüferin gekränkt und wollte sich schon abwenden, doch da hielt sie der alte Mann auf. „Wie wäre es, wenn du eine neue Prüfung ansetzt? Aber zu zeigst ihnen zuvor, was sie tun müssen.“, schlug der Präsident vor. „Hm, nun gut. Können sie uns zu dem Berg hinauf fliegen.
 

Auf dem Berg versammelten wir uns vor einer Klippe. „So. Keine Sorgen ganz unten ist ein tiefer Fluss. Ihr werdet höchstens kilometerweit von der Strömung fort getragen.“, meinte sie und zog ihre Schuhe aus. „Ich geh dann mal kurz.“, meinte sie, als sie schon die Klippe hinab sprang. Ich setzte hinterher und blickte hinab. „Dass du mir nicht hinunterfällst.“, säuselte Hisoka dicht hinter mir. Ich konnte seine Körperwärme bereits spüren. ‚Einfach ignorieren.‘, bedachte ich. „Hier unten nisten die Spinadler vom Mafutatsuberg und sie will ihnen ein Ei rauben.“, erklärte der alte Mann. Ich sah nicht auf, sondern beobachtete die Prüferin. „Das Tier zieht eine Art Spinnenweben durch die Schlucht, um seine Eier vor Räubern zu schützen.“, schloss der Präsident. Menchi hielt sich an den Spinnenweben fest und nahm ein Ei aus dem Netz heraus, dann balancierte sie mühelos über die Fäden und kletterte die Wand wieder hoch „So und nun kochen.“, meinte sie. „Kein normaler Mensch springt die Klippen hinab.“, knurrte Todo. „Na endlich.“, freute sich Killua. „Auf so etwas habe ich gewartet.“, jubelte Gon. „Besser als ein Marathonlauf oder Traditionelle Küche.“, meinte Leorio. „Und besser als durchzufallen.“, sagte ich noch bevor wir hinab sprangen. Ich ergriff gleich das erstbeste Spinnenseil und hielt mich fest. Dann schlang ich meine Beine um den Faden und nahm zwei Eier heraus, die ich in meinem BH lagerte. Ich zog mich hoch und stieß beinahe mit Hisoka zusammen. ‚Er verfolgt mich.‘ „Verfolgst du mich?“, fragte er mich ernst. ‚Soll das ein Scherz sein?‘ „War nur ein Scherz. Hast du dein Ei?“, meldete er sich wieder, bevor ich etwas sagen konnte. „Ja.“, meinte ich knapp, da mir das Ganze wirklich unheimlich wurde. Er ließ mich vorbei und ich begann die steile Klippenmauer hoch zu klettern. Einige Male rutschte ich ab, doch es kam nie zu einer gefährlichen Situation. ‚Noch einmal Glück gehabt.’, dachte ich, als ich mich endlich hinaufzog und vor Menchi zu stehen kam. „Sehr gut.“, rief sie aus, als mehrere Schüler mit einem Ei zurückkamen. „Und was ist mit euch?“, fragte sie die Hälfte, die zurückgeblieben war. Unter anderem auch Todo. „Wir geben auf. Wir versuchen es nächstes Jahr wieder.“, bemerkte der Sumoringer schlicht. „Gut, jetzt müssen die Eier nur noch gekocht werden.“, sagte die Prüferin und deutete auf den Kessel mit heißem Wasser. Jeder warf sein Ei nun hinein und wartete angespannt mit einem Netz in der Hand. „Wann sie wohl soweit sind?“, fragte Gon. „Ich habe noch nie ein Ei gekocht. Ich weiß es nicht.“, gab Leorio von sich. „Meine Güte.“, platzte Pons, ein weiteres Mädchen neben mir heraus. Plötzlich erschrak Buhara der größere Prüfer und sah ängstlich ins Wasser. „Soll das heißen sie sind soweit?“, hakte ich nach, doch er sagte nichts. Schnell fischten wir alle unsere Eier heraus, wobei Menchi ihren Kollegen mit einem bösen Blick strafte. „Gut so. Dann probiert doch mal die Eier und dann vergleicht mit einem normalen.“, schlug uns die Prüferin vor. Dies Taten wir auch. ‚Oh, du meine Güte. Das ist ja echt fabelhaft.’, dachte ich so bei mir und wurde von den anderen bestätigt. „Es schmeckt so würzig und der Geschmack zergeht auf der Zunge.“, philosophierte Kurapica und lächelte. „Ja, und jetzt merkt ihr, warum wir Gourmethunter unser Leben aufs Spiel setzten, um solche Köstlichkeiten zu finden.“, meinte Menchi schnell. „Hier. Du kannst meines haben.“, sagte Gon schnell und gab Todo etwas ab. „Oh, Wahnsinn. Das ist ja genial.“, berichtete er nach dem Abbeißen. „Es tut mir Leid, was ich gesagt habe. Ich freue mich auf nächstes Jahr.“, erklärte er sich und wandte sich ab. ‚So schnell können Menschen also ihre Meinung ändern.’, merkte ich schmunzelnd und warf einen Blick hinüber zu Hisoka, der unbeteiligt neben diesem seltsamen Prüfling namens Kitarakel stand. ‚Aber diese Beiden, sind immer noch komisch. Soll sagen wer mag.’, erkannte ich und lenkte meine Aufmerksamkeit wieder auf Gon. „Wir haben es geschafft. Wir sind nicht durchgefallen.“, rief er erfreut und umarmte zuerst Kurapica, dann Leorio und am Ende Killua. Ich begann zu lachen und übersah ganz seine kommende Umarmung. „Ach, Gon.“, lachte ich, nachdem ich registriert hatte, was er machen will.

„Dann steigt mal alle in den Zeppelin ein. Dieser bringt euch zu eurer dritten Prüfung.“, meinte der Präsident schlicht und stieg ein. Die bestandenen Prüflinge stiegen folgsam ein und wir sammelten uns im Besprechungssaal. „Wir werden erst morgen um acht Uhr ankommen, deshalb könnt ihr euch bis dahin ausruhen. Ihr habt euch diese Pause redlich verdient.“, meinte der Assistent des Präsidenten und jeder verteilte sich. „Komm Killua. Lass uns das Flugschiff erkunden.“, rief Gon aus. „Na die beiden haben Energie.“, seufzte Kurapica und setzte sich an die Wand. „Ja.“, hauchte Leorio und setzte sich daneben. „Kommt ihr mit?“, stellte Gon die Frage an die beiden. „Nein, ich passe. Ich bin viel zu müde. Das war ein anstrengender Tag.“, berichtete Kurapica und auch Leorio schüttelte müde den Kopf. „Was ist mit dir Ichigo-san?“, fragte mich Gon. „Es tut mir Leid, aber dazu bin ich wohl nicht mehr in der Lage.“, erklärte ich ihm. Für einen kurzen Moment wirkte er etwas enttäuscht, doch Killua packte ihn und zog ihn mit sich. „Komm schon. Lass uns los.“ „Ihr solltet die Augen offen halten, denn es hieß nur, dass wir das Ziel um acht erreichen und nicht, dass die Prüfung erst um acht Uhr beginnt.“, gab Tomba von sich, als er an uns vorbei schlich. „Will er uns ein schlechtes Gewissen machen?“, fragte ich mich. „Scheint so.“, antwortete mir Kurapica und gähnte. „Schlaft gut. Ich sehe mich noch ein wenig um.“, verabschiedete ich mich von den Beiden und ging einen Gang entlang. Gon und Killua waren längst verschwunden. ‚Die beiden sind wohl echte Freunde geworden.’, bemerkte ich schlicht und lehnte mich ans Fenster, wo ich der Sonne beim Untergehen zusehen konnte. ‚Die Wolken leuchten in schönen Farben, wenn das Leben im Allgemeinen nur so wäre.’ „Hast du schon etwas entdeckt?“, fragte mich eine Stimme hinter mir. Ich drehte meinen Kopf halb herum und sah den Zauberer hinter mir an. „Nein, ich wollte mich nur umsehen.“, gab ich teilnahmslos zurück. „Oh, doch noch so viel Energie?“, hakte er nach. „Und ob.“, lachte ich und meine Hand schnellte an mein Messer. Mit meiner gezückten Waffe schaffte ich es gerade noch seine Karte abzuwehren. „Was soll das?“, brach ich heraus. „Ich will deine Stärke sehen, ich hab dir einen Gefallen getan. Jetzt will ich den Gegenzug von dir.“, gab er monoton zurück. „Wie du willst. Wie willst du kämpfen?“, fauchte ich ihn an und zog schon einmal mein Katana, das ich eigentlich nur in Notfällen benutzte. „Wir geben alles. Bis einer von uns beiden aufgibt oder stirbt.“, knurrte er schnell und begann unheimlich zu kichern. ‚Er meint das ernst. Ich werde sterben, wenn er ernst macht!’, ging es mir durch den Kopf und mein Herz flatterte unruhig. Die Angst fuhr in mir hoch und raubte mir meinen Verstand. Er ließ lässig seinen Kartenstapel von einer Hand in die nächste blättern. „Ich bin einverstanden.“, stotterte ich mit extrem hoher Stimme. „Ichigo-san, dann lass uns beginnen.“, meinte er höflich und suchte sich eine Karte aus. Er entschloss sich für Herz Ass. „Die hier sollte genügen.“, schloss er und schob die anderen Karten in die Hosentasche. Meine Beine zitterten, als er zu lachen begann und mich dann aus heiterem Himmel angriff. Dann war er verschwunden und ich registrierte hinter mir eine Bewegung. Ich erhob gerade mein Messer und schon prallte seine Kraft darauf. Ein lautes Knacken erfüllte die Stille des Ganges und mein Gelenk an der Hand brach. Ich keuchte auf und zog meine Hand hervor, dann bekam ich auch schon einen heftigen Schlag ins Gesicht. Ich knallte mit dem Kopf gegen die Wand auf der rechten Seite. „Ich würde sagen klarer Sieg für mich.“, kicherte Hisoka und schob seine Karte wieder ein. Ich ordnete meine Gedanken und kämpfte mich, trotz pochenden Kopf und schmerzender Hand, vom Boden hoch. „Du bist eindeutig zäher, wie gedacht, Ichigo-san.“, bemerkte er. Mein Katana fest in der Hand haltend stürmte ich auf ihn zu und schlug ins Leere. Er kam meinem Gesicht mit seinem verdammt nahe und packte mich am Kragen. „Das war deine Prüfung und die hast du bestanden.“, hauchte er und drückte mir einen Kuss auf die Wange. Ich riss meine Augen auf und er ließ mich auf die Knie sinken. Ich konnte keinen Gedanken fassen und war vom Schlag auf den Kopf so betäubt, dass ich seine Worte kaum verstand. Mein Blickfeld wurde immer schwärzer und letzten Endes fiel ich bewusstlos zu Boden.



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