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* Wo wohnen Sie? | - '# Zuhause.

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Chapter 5 .

* Zaara
 

„Ich bin HIV-positiv...“
 

Ein Schlag in die Fresse. Eiskalt und hart. Kai sah sie mit schockierten Augen an. Sein Mund bewegte sich leicht. Er wollte was sagen, jedoch blieb ihm alles wie ein Klos im Hals stecken. Er wendete seinen Blick und versuchte sich zu sammeln, was leider nicht so leicht zu sein schien. Zaara blickte zu Boden und man sah ihr an wie unangenehm die Situation für sie war. Die Straßenbahn fuhr weiter, bis irgendwann niemand mehr drinnen war. Nur Kai und Zaara. Er saß in einer Ecke und Zaara in der anderen. Kein einziges Wort wurde getauscht. Es wurde nur starr auf den Boden geschaut. Bei der nächsten Station stieg Kai aus und Zaaa folgte ihr.
 

***
 

Spät Nacht. Kai und Zaara lagen auf dem Bett. Den Blick von einander abgewandt. Beide waren wach und das einzige was sie in dem Moment verband waren ihre Hände, die sich hinter ihrem Rücken zusammen gefunden hatten. Kai konnte die ganze Nacht nicht schlafen. Irgendwann stand er auf und schaltete sein Laptop ein. Auf einer Suchmaschine tippte er ein: HIV und begann zu lesen. Er merkte gar nicht dass es hell wurde und Zaara mit zwei Tassen Tee hinter ihm stand. Langsam trat sie neben ihm, stellte eine Tasse ab und schlürfte am anderen. Erst jetzt bemerkte er sie.
 

* Zaara
 

„Wenn du irgendetwas darüber wissen willst kannst du mich fragen.“
 

Sie hatte wieder dieses Lächeln in ihrem Gesicht.
 

* Kai
 

„Ich... wollte nur schauen, ob es eine Behandlung, oder eine Therapie gibt...“
 

* Zaara
 

„Nein. Sie können nur mit Medikamenten dein Leben verlängern... mehr nicht. Es wird durch Geschlechtsverkehr oder Blutkontakt übertragen. Von den Tests, welche an AIDS-Kranke Patienten durchgeführt wurden konnte man herausfinden, dass die Krankheit nur bei einer Person durch ‚das ‚Küssen‘ übertragen wurde, jedoch muss man auch bemerken, dass diese Person schwere Zahnfleischblutungen hatte. Auch wenn das bis jetzt nur bei einer Person vorgekommen ist, ist es trotzallem ein Risiko es einzugehen. Bei männlichen Patienten erscheinen auf der Haut kleine Wunden oder Geschwüre. Ein Vorteil ist also, dass meine Haut unversehrt bleiben wird. Eigentlich ist es so, dass niemand wegen AIDS stirbt. Der eigentliche Hauptpunkt ist, dass diese Krankheit das Abwehrsystem schwächt und auch die kleinste Grippe kann der Grund für den Tod sein. Hast du weitere Fragen?“
 

Kai blickte sie sprachlos an und schüttelte leicht den Kopf.
 

* Kai
 

„Nein...“
 

* Zaara
 

„Gut. Ist es okay nach diesem verstörten Thema endlich mit dem Frühstück anzufangen...“
 

Kai wandte sich zu seinem Laptop und fuhr es runter. Zaara beobachtete ihn. Er sah leicht mitgenommen aus, doch was sollte sie denn großartiges sagen... Nach einer Stunde saßen sie in dem Café, in welchem sie schon früher zum frühstücken waren. Es wurde immer noch nicht großartig gesprochen. Kai quälten Fragen und es musste einfach raus.
 

* Kai
 

„Wieso lässt du dich nicht behandeln?“
 

* Zaara
 

„Denkst du ich hätte es nicht versucht...“
 

Sie biss von ihrem Brot ab.
 

* Zaara
 

„Jede Person, die mit dieser Krankheit infiziert ist hat es nicht einfach, denn nicht einmal die Ärzte reichen dir die Hand zu... jetzt überleg dir mal wie die restliche Volkschaft das annimmt... Sobald man mit der Therapie angefangen hat, bekommen die Menschen es in der eigenen Umgebung mit und du kannst dir nicht vorstellen mit was für Blicken und sonstigem man da zu kämpfen hat...“
 

* Kai
 

„... und weiss dein Vater irgendwas davon?“
 

* Zaara
 

„Ja... und ich denke er ist der einzige Mensch, der mich versteht.“
 

Sie lehnte sich zurück und kaute an ihrem Brot weiter. Nahm die Tasse, gefüllt mit Tee in die Hand und trank ein Schluck. Kai hatte seine Arme am Tisch abgestützt. Sein Kopf legte er auf seine Hände und er wusste nicht was er dazu sagen sollte. Sie bezahlten und machten einen Spaziergang.
 

* Kai
 

„Mit den Medikamenten... wie lange kann man damit das Leben eines Menschen der mit AIDS zu kämpfen hat verlängern?“
 

* Zaara
 

„Jeden Tag mit einer Hand voll Tabletten kann das Leben um einiges verlängert werden... eine bestimmte Zeitspanne kann ich dir nicht geben.“
 

Sie nahm seine Hand und diesmal wehrte er sich nicht mal.
 

* Kai
 

„Denk nochmal über die Behandlung nach... Denk an die lange Zeit, welche wir noch zusammen verbringen können. Hat das keine Bedeutung für dich?“
 

* Zaara
 

„Wir werden es nicht zusammen verbringen können... Sobald ich wieder mit der Therapie anfange, bekommen es die Leute mit... Die Personen die dich mit mir zusammen sehen, werden dich nicht anders behandeln als mich.“
 

Die zwei gingen weiter. Ziemlich lange... und merkten dabei gar nicht wie die Zeit verging. Zaara wurde müde und sie waren ein Stück von ihrem zuhause entfernt... so entschieden sie sich für den Rückweg den Bus zu nehmen. An der Haltestelle lehnte sich Kai mit einer Schulter an die Glaswand an, welche die Sitze der Haltestelle seitlich, von hinten und von oben bedeckten um den Menschen bei Schlechtwetter Schutz zu bieten. Zaara tat es ihm gleich jedoch auf der anderen Glasseite. Beide sahen sich einfach nur die Straße an. Zaara wendete ihren Blick zu Kai und drehte sich ganz zu der Glaswand, sodass ihr Gesicht daran pickte und ihre Nase kleiner drückte. Ihre Hände legte sie auch an die Scheibe. Kai beobachtete sie seitlich und musste lächeln. Seine Arme waren vor seiner Brust verschränkt. Auch Zaara lachte und tippte mit ihren Fingern an die Scheibe. Kai löste seine Arme und legte seine Hand auf die Scheibe, wo sich Zaaras befand. Ihr Lächeln wurde breiter. Dann legte er auch noch seine zweite Hand auf die Scheibe und drehte seinen Körper ganz zu ihr. Für einen Moment sahen sie sich in die Augen und fast gleichzeitig blickten sie auf die Lippen des anderen. Zaara schloss ihre Augen und drückte ihre Lippen auf die Scheibe. Kai tat es ihr gleich und so waren ihre Lippen vereint. Auch wenn sich eine Glasscheibe zwischen ihnen befand, sollte es egal sein und beide gaben sich dem etwas anderen Kuss hin. Der Bus kam und als es weiterfuhr war kein einziger Passant mehr an der Haltestelle zu sehen.
 

***
 

* Zaara
 

„Du hast immer noch nicht gefragt woher diese Krankheit kommt...“
 

* Kai
 

„Das liegt daran, dass ich nicht wissen will welcher Kerl dir das angetan hat, denn ich weiss, wenn ich ihn erwische wird er nichts zu lachen haben...“
 

***
 

Laute Musik dröhnte. Steve war gerade dabei zwei Tequila Gläser aufzufüllen. Zaara gab sich ganz der Musik hin und tanzte zwischen der Menge. Kai beobachtete sie von der Bar aus. Schließlich kam sie wieder zu ihm und fiel ihm um den Hals. Steve stellte die zwei Gläser vor sie hin. Kai und Zaara nahmen etwas Salz und schütteten es auf ihre Hand, leckten daran, ließen den Glasinhalt in ihrem Magen verschwinden und bissen an einer Zitronenscheibe. Die Gesichter wurden verzogen und im Nachhinein gab es wieder eine Tanzeinlage von Zaara. Zwei weitere Tequilas standen vor ihnen und der Vorgang von vorher wurde wiederholt. Beim dritten Glas war Kai der erste welches das Salz in die Hand nahm und es in die Handfläche schüttete. Zaara sah ihm zu und als er es zu einem Mund führen wollte nahm sie seine Hand leckte schnell das Salz weg , trank das Tequila und sprang wieder vor sich hin. Beleidigt sah Kai zu ihr, aber es machte ihr nichts aus. Sie lächelte und bewegte sich weiter zu den Klängen. Später wurden zwei Bier bestellt und beide sollten es in einem Zug trinken. Sie starrten auf das Glas, nahmen es in die Hand, stießen an und schütteten es runter. Weitere Drinks folgten und die zwei waren nicht mehr ganz bei Besinnung. Zwei weitere Bier wurden bestellt, diesmal in einem größeren Glas. Diesmal sah man in den Gesichtern Verzweiflung. Vielleicht sollte es für den Abend genug sein. Sie sahen sich in die Augen, als beide gleichzeitig mit den Schultern zuckten und auch den Inhalt von diesen Gläsern verschwinden ließen. Beide lachten und Zaara sprang wieder auf die Tanzfläche. Spät Nacht sollte es dann nach Hause gehen. Den ganzen Weg über wurde laut geredet und gelacht. Zuhause angekommen sperrte Kai die Wohnungstür mit kleinen Schwierigkeiten auf. Sofort sprangen sie rein und knallten die Tür zu. Zaara lachte zwar die ganze Zeit, sagte Kai aber ständig er soll nicht zu laut sein, die Nachbarn würden aufstehen. Kai ging auf sie zu und legte seine Hand auf ihren Mund. Er betrachtete sie als seine Hände zu ihren Schultern runter glitten. Er steckte seine Finger unter die Träger ihres Kleider streifte es langsam über ihre schmalen Schulter, sodass das Kleid zu Boden fiel. Langsam vergrub er sein Gesicht zwischen ihrem Hals und ihren Haaren und fing an Küsse zu verteilen. Beide atmeten schwer und nun wanderten auch Zaaran Hände zu seinem Hemd und knöpften es auf. Er küsste sie weiter. Vom Hals runter zu ihrem Dekolleté, zu ihren Brüsten, runter zu ihrem Bauch. Zaara erstarrte, denn sie wusste was passieren würde.
 

* Zaara
 

„Kai... Nein...“
 

Er schien wie hypnotisiert zu sein und liebkoste weiterhin ihren Körper.
 

* Zaara
 

„Bitte... hör auf...“
 

Ihr Körper fing an stark zu zittern.
 

* Zaara
 

„Ich kann dir das nicht antun...“
 

Er hörte auf und sank auf die Knie.
 

* Kai
 

„Es tut mir Leid...“
 

Seine Stimme klang verzweifelt.
 

***
 

Schließlich lagen sie im Bett. Kai hatte den Rücken zu ihr zugewandt und Zaara umklammerte ihn von hinten. Beide waren wach und vielleicht warteten sie darauf, dass die Stille mit einem Wort durchbohrt werden würde. Jedoch hielt es Kai angemessener einfach die Klappe zu halten und zu schlafen, als er die Stimme Zaaras hörte.
 

* Zaara
 

„Ich wünschte, ich wäre unsterblich...“
 

Im ersten Moment sagte er nichts, aber entschied sich gleich auch für das Gegenteil.
 

* Kai
 

„Indem du auf eine Therapie verzichtest?“
 

* Zaara
 

„Ich habe nicht vom Tod gesprochen, sondern von der Unsterblichkeit...“



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