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Why must I be a Pokémon in love?

Kleines Schiggy ganz groß
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Diese Fanfic habe ich für Shizanas Wettbewerb geschrieben. Sie ist aus einer Idee entstanden, die mir beim Pokémon-Spielen mit meinem Freund gekommen ist, deshalb widme ich ihm die Geschichte, auch wenn er sie niemals lesen wird, weil er nicht genug Deutsch dafür kann. XD Von ihm sind aber die gemeinsten von Endivies Sprüchen und die Idee mit dem Rasierblatt.

Ich habe übrigens für diese Fanfic recherchiert und bin dabei auf eine Seite von jemandem gestoßen, der eindeutig zu viel Freizeit hat:
http://babychikorita.wikia.com/wiki/Chikorita%27s_Diet Komplett anzeigen

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Alles hatte seinen Anfang genommen, als Schiggy zu seiner Trainerin Julia gekommen war. Julia hatte das Pokémon Center in Tokio mit ihrem Freund besucht und sich nach eigener Aussage sofort in Schiggy verliebt. Wieso sie ihrem Freund sagen konnte, dass sie sich in jemand anderen verliebt hatte, verstand Schiggy nicht, aber es schien den jungen Mann auch nicht zu stören, soweit das Wasserpokémon das beurteilen konnte. Vielleicht war er nicht eifersüchtig. Oder der schräge Humor der Trainerin war für ihn leichter begreiflich als für Schiggy. Ständig sagte sie, Schiggy sähe aus, als hätte es etwas ausgefressen und würde darüber schwindeln. Dabei hatte Schiggy noch nie etwas angestellt, noch nie! Jedenfalls nicht aus eigenem Antrieb oder weil er, wie es sein Gesichtsausdruck vermuten ließ, ein Schelm war. Es war alles nur ihre Schuld – Endivies.

Julia und Kotaro hatten ihn mit nach Hause genommen, wo Endivie schon wartete. Es lag dort faul auf dem Bett herum und ließ sich die Sonne auf den Bauch scheinen und sich von der Rückkehr ihres Trainers wenig beeindrucken. Doch um Schiggy war es sofort geschehen. Das war es also, was Julia mit Liebe auf den ersten Blick gemeint hatte. Doch wie sollte er sie ansprechen, sie für sich gewinnen?

Vielleicht mit der Methode seiner Trainerin: „Endivie!“

Das Pflanzenpokémon schaute gelangweilt zu ihm auf und fühlte sich anscheinend in ihrem Nickerchen gestört. „Was?“

Schiggy schluckte einmal schwer, bevor es herausplatze: „Ich habe mich auf den ersten Blick in dich verliebt!“

In diesem Moment hätte Endivie wohl die Augenbrauen hochgezogen, wenn es Augenbrauen gehabt hätte. Stattdessen bedachte es ihn mit einem genervten Blick. „Und?“

Damit hatte Schiggy nicht gerechnet. Wie, und? Wenn Julia zu Kotaro sagte, wie gern sie ihn hatte, erwiderte es dies immer. Vielleicht mussten sie sich erst besser kennenlernen?

„Bitte geh mit mir aus!“

Endivie gähnte einmal ausführlich, bevor es sich zu einer Antwort herabließ. „Ich gehe nicht mit Pokémon aus, die schwächer sind als ich, also wirst du mich erst im Kampf besiegen müssen.“

Etwas entgeistert blickte Schiggy hinunter auf Endivie, das ungefähr halb so groß war wie es selbst. „Ich kann nicht gegen dich kämpfen, ich kämpfe nicht gegen Damen. Außerdem hätte ich Angst, dich zu verletzen. Bitte geh doch einfach mit mir auf ein schönes Date.“

„Wohin denn?“

Jetzt musste er sich auch noch einen Ort überlegen? Wieso war das bei ihm nur so viel schwieriger als bei den Menschen? Oder kam ihm das nur so vor?

Als Wasserpokémon hatte er natürlich, Arceus sei Dank, schon eine Idee für einen schönen Tag. „Ins Schwimmbad!“

„Schwimmbad?“ Endivie sah ihn nun ihrerseits entgeistert an, oder zumindest so entgeistert, wie man gucken konnte, wenn man sich gleichzeitig noch gelangweilt gab. „Ich kann doch gar nicht schwimmen!“

„Oh.“ Das war ein Problem, denn wenn er sich nicht schnell etwas einfallen ließe, würde Endivie ihn für wenig einfallsreich und dafür etwas dümmlich halten, weil er ein Pflanzenpokémon zum Schwimmen einlud. (Schiggy wusste nicht, dass Endivie das sowieso schon dachte.) Denk schneller, Schiggy, denk schneller...! „Du kannst auf meinem Panzer sitzen, während ich dich durch den Pool trage!“ Puh, da hatte er sich ja gerade noch einmal so gerettet. Wobei, war das nicht etwas zu intim für eine erste Verabredung? Er schaute hinüber zu Julia und Kotaro und beschloss, dass es wesentlich schlimmer sein könnte.

„Hm... na schön, aber nur, weil ich sonst gerade nichts zu tun habe.“ Da ihre Trainer sie momentan nicht zu vermissen schienen oder wahrscheinlich nicht einmal bemerken würden, dass sie verschwunden waren – oder wenn es ein Erdbeben gäbe -, machten sich die zwei Pokémon also auf den Weg ins Schwimmbad, wobei Schiggy die schwere Tasche von Endivie tragen durfte. Am Pool sprang er ins Wasser und wartete am Beckenrand, bis Endivie aufgestiegen war. Dann fuhr er eine behutsame Bahn durchs Wasser.

„Schneller!“ feuerte Endivie ihn an. „Kannst du nicht schneller, das ist doch öde!“

Vorsichtig steigerte Schiggy seine Geschwindigkeit, doch Endivie verlangte immer mehr und mehr, bis er schließlich durch den Pool raste und dabei beinahe eine Familie von Karnimarnis über den Haufen gebrettert hätte. Dabei konnte er Endivies Gesicht nicht sehen und wusste nicht, ob sie sich amüsierte, aber zumindest hielt sie sich mit ihren Ranken an seinem Panzer fest und verlangte noch eine Runde. Und noch eine Runde. Und noch eine. Schiggy war schon vollkommen aus der Puste und kurz vor dem Ertrinken, als er auf den Beckenrand zusteuerte.

„Wieso hörst du schon auf, es wurde ja gerade erst halbwegs erträglich“, meckerte Endivie. Hieß das etwa, es hatte ihr Spaß gemacht?

„Ich muss eine kurze Pause einlegen, dann kann ich weiterschwimmen“, erklärte Schiggy und gab sich Mühe, sich nicht völlig erledigt auf den Boden plumpsen zu lassen.

„Wie langweilig“, beschwerte sich Endivie und ließ sich auf der Wiese nieder. „Bring mir doch was zu trinken, ja?“

Schiggy gehorchte und brachte ihr einen tropischen Beerensaft mit Schirmchen, bevor es sich neben sie auf die Wiese setzte und sich ausruhte für die zweite Runde. Letztendlich musste es Endivie noch zwanzig weitere Male durch den Pool transportieren und brach, als es zu Hause ankam, völlig erschöpft auf Julias Bett zusammen.

„Hast du schön gespielt und etwas trainiert? Es freut mich, dass du dich so gut mit Kotaros Endivie verstehst!“ War es nicht schön, wie fröhlich Menschen manchmal in ihrer nichtsahnenden Naivität sein konnten?
 

Am nächsten Tag kamen Kotaro und Endivie wieder vorbei, und Schiggy wagte einen erneuten Versuch. „Wollen wir nicht wieder ausgehen?“

Endivie hob lässig die Spitze seines Blattes hoch, das wohl als Augenbrauenersatz dienen sollte. „Wohin?“

„Hm, wie wäre es denn mit Kino?“ Julia und Kotaro waren letztens im Kino gewesen.

„Da kann ich nichts sehen, ich bin zu klein.“

Armes Endivie, ohne ihn war sie ja völlig aufgeschmissen! Konnte weder schwimmen noch ins Kino gehen. Gut, dass sie sich gefunden hatten!

„Du kannst auf meinem Kopf sitzen, dann siehst du alles.“

Sie verließen also wieder die Wohnung, auch dieses Mal unbemerkt von ihren Trainern, und gingen ins Kino, wo Schiggy eine extragroße Portion Popcorn erstand und zwei Getränke. Dann suchten sie sich einen Platz ganz hinten und Endivie kletterte über die Lehne seines Sitzes auf seinen Kopf. Natürlich hätte sie auch einfach auf der Rückenlehne sitzen können, doch es machte Schiggy nichts aus, das Gewicht des Pokémons zu tragen. Für die Liebe musste man Opfer bringen, und so war er glücklich, auch wenn er sich eine furchtbare Nackensperre einfing und Endivie ihm jedes Mal, wenn er in den Popcorn-Eimer griff, mit ihren Ranken die Flossen wegschlug. Aber sie waren zusammen!

Nach der Vorstellung fragte er sie: „Darf ich dich mal anrufen?“

„Nerv nicht, ich will nach Hause!“ Mit dieser ruppigen Antwort war sie auch trotz ihrer kurzen Beinchen schon verschwunden. Als Schiggy sich schon aus Trauer in ihrem riesigen Getränkebecher ertränken wollte, der allerdings leer war – vielleicht wollte Endivie so schnell nach Hause, weil sie ihre Blase entleeren musste? -, segelte ein Rasierblatt vor ihm zu Boden. Darauf stand eine Telefonnummer. Schiggy lächelte glücklich.
 

Schiggy räusperte sich, bevor er bei Endivie anrief. Dann stellte er sich gerade hin, atmete tief Luft und wählte ihre Nummer vom Rasierblatt. Es tutete einmal, dann zweimal, dann ein drittes Mal und es meldete sich der Anrufbeantworter. „Hier ist Endivie, sprecht nach dem Pieps. Aber fasst euch kurz!“

Schnell legte Schiggy wieder auf, denn er wollte das Gestammel, das sicherlich gefolgt wäre, nicht für die Ewigkeit auf Band festhalten.

Als er es einige Stunden später erneut versuchte, meldete sich Endivie persönlich.

„Hallo, hier ist Schiggy.“

„Wer?“, kam die kalte Antwort.

Die Verbindung musste schlecht sein, redete er sich ein. „Schiggy, wir waren zusammen im Schwimmbad und im Kino?“

„Ach du. Was willst du denn schon wieder?“

Hatte sie unter Umständen genug von ihm? Aber sie hatte ihm doch ihre Nummer gegeben! Ach, dieses Pokémon machte ihn noch ganz verrückt...

„Ich wollte dich zum Essen einladen“, versuchte er es.

„Auf deine Rechnung?“

Eigentlich war Schiggy nach den Schwimmbad- und Kinobesuchen pleite, aber wenn Endivie mit ihm ausging, würde er bei Julia um einen Taschengeldvorschuss betteln. „Ja, natürlich.“

„Na gut. Aber denk dran, ich bin Vegetarierin! Such ein schönes Restaurant heraus und hol' mich um acht Uhr ab.“ Und schon hatte sie aufgelegt.

Zwar fühlte er sich etwas brüsk abgehängt, aber so konnte er wenigstens nichts Dummes stammeln und hatte genügend Zeit, sich vorzubereiten und das Geld zu beschaffen.

Zuerst versuchte er es bei seiner Trainerin.

„Ich habe dir doch letzte Woche erst einiges gegeben! Was hast du denn damit gemacht? Ich bin auch kein Mauzi mit Zahltag, dann musst du eben lernen, dein Geld besser einzuteilen.“

Er bettelte noch etwas – wenn es um Endivie ging, vergaß er seinen Stolz -, musste dann jedoch einsehen, dass es zwecklos war. Es blieb ihm also nichts anderes übrig, als sich aus Julias Portemonnaie einen Geldschein zu klauen, während sie im Badezimmer war und sich für eine Verabredung mit Kotaro zurechtmachte. Ob Endivie wohl auch zwei Stunden im Bad verbrachte, um schön für ihn auszusehen? Die Vorfreude auf ihr Date ließ ihn das schlechte Gewissen vergessen, das er hatte, weil er seine Trainerin beklaut hatte.

Um Punkt acht Uhr klingelte er bei Endivie an der Tür. „Na, wenigstens bist du pünktlich“, kommentierte Endivie, bevor sie sich mit ihm auf den Weg in das vegetarische Restaurant machten, mit dem auch Kotaro Julia bei ihrer ersten Verabredung beeindruckt hatte. Schiggy wusste zwar nicht, was die Frauen in seinem Leben gegen einen leckeren Fisch hatten, aber zumindest war er klug genug, diese Meinung für sich zu behalten.

Sie bestellten eine Menge Gerichte, die sogar Schiggy ebenfalls schmeckten, und amüsierten sich tatsächlich ziemlich gut, auch wenn er einige Sprüche von Endivie einstecken musste wie etwa: „Wieso ist eigentlich dein Kopf fast größer als dein Körper?“ Er verkniff es sich darauf hinzuweisen, dass man bei Endivie nicht einmal wusste, wo der Körper endetet und der Kopf begann, ganz abgesehen davon, dass es ein riesiges Blatt auf demselbigen trug, und lachte nur gutmütig. Irgendwie hatten die Gemeinheiten des kleinen grünen Pokémon Charme, das ließ sich nicht leugnen. Und vielleicht war er auch etwas masochistisch veranlagt, dazu müsste er mal an Julias Computer recherchieren.

Als er Endivie wieder vor ihrer Haustür absetzte, musste er wissen, ob er eine Chance bei ihr hatte.

„Ich verbringe sehr gern Zeit mit dir, Endivie“, setzte er an. „Verbringst du auch gern Zeit mit mir?“

Endivie rümpfte ihr winziges Näschen. „Na ja, es gibt langweiligere Wege, Zeit totzuschlagen.“

Mit dieser Antwort wollte er sich nicht zufrieden geben. „Ich mag dich, Endivie. Magst du mich denn wenigstens auch ein kleines bisschen?“

„Wie gesagt, ich will zumindest nicht kotzen, wenn ich dich sehe.“

Schiggy dachte an Julia und Kotaro und daran, wie die beiden sich miteinander verhielten. Vielleicht war es Zeit, Endivie aufzugeben.

„Wenn du keine Lust hast, mit mir auszugehen, wieso...“, setzte er an, doch Endivie unterbrach ihn mit einem „Halt die Klappe!“ und einem Kuss, bevor sie in ihr Haus verschwand und die Tür zuschlug, nicht ohne ihm noch „Ruf mich an!“ zu befehlen.
 

Als Schiggy überglücklich und von einem Ohr zum anderen grinsend zu Hause ankam, stand Julia schon mit in die Hüften gestemmten Händen in der Tür. „Schiggy! Aus meinem Portemonnaie ist Geld verschwunden und du bist der Einzige, der Zugriff darauf hatte! Erkläre dich!“

Also setzte Schiggy seinen, wie seinen Trainerin ihn nannte, wenig überzeugenden unschuldigen Blick auf und schwindelte: „Ich war's nicht!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Kalliope
2013-11-09T16:25:05+00:00 09.11.2013 17:25
So fies fand ich die Sprüche von Endivie gar nicht, da gibt es Schlimmeres. Aber ich an Schiggys Stelle hätte sie spätestens nach dem Kinobesuch in den Wind geschossen ^^"
Antwort von:  Yurippe
09.11.2013 19:27
Tja, Liebe macht eben doof. X'D Oder Schiggy ist ein Masochist. *lol*
Antwort von:  Kalliope
18.10.2014 20:48
Ich finde das Foto von Endivie und Schiggy gerade so süß :D Wie viele Plüschies hast du eigentlich insgesamt?
Antwort von:  Yurippe
18.10.2014 20:50
Öh, viele. Kotaro hat mir auch ein neues Schiggy mitgebracht im Juli.
Antwort von:  Kalliope
18.10.2014 20:52
Bei mir sind es noch überschaubare sechs, aber ich habe noch einige auf meiner Wunschliste stehen. Wollen wir uns zu Weihnachten gegenseitig welche schenken? xD
Von:  TaLah
2013-11-09T11:01:31+00:00 09.11.2013 12:01
Liebe macht einen Böse ich wusste s O.o

Neee Spaß die Story is cool^^
Antwort von:  Yurippe
09.11.2013 19:28
Danke! Das Schlimmste ist ja, mein Freund hat das Endivie wirklich so gespielt. O.o Sollte ich mir da Sorgen machen? XD
Antwort von:  TaLah
10.11.2013 18:08
nöö is okay^^ Das gehört dazuund war bestimmt lustig XD
Antwort von:  Yurippe
10.11.2013 18:15
Haha, na dann. :D


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