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Magier des Blutes

Band 1
von

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Prolog

England 1454
 

Regen prasselte auf das frisch ausgehobene Grab und durchnässte die trauende Gemeinde. Es waren nur ein paar Familienmitglieder zu der Beerdigung erschienen. Der Priester stand am Kopfende des Sargs, der noch nicht ins Grab herabgelassen wurde. Draca hatte sich auf einem Hügel unter einer großen Eiche platziert. Diesen Platz hatte er sich gleich aus mehreren Gründen ausgesucht. Am wichtigsten war ihm, dass er unentdeckt blieb und gleichzeitig die die Beerdigung verfolgen konnte. Es war zwar ein netter Nebeneffekt, dass der Baum ihn mehr oder weniger vor dem Regen schützte, aber das war Draca relativ gleichgültig. Er spürte weder den Regen der auf seine Haut auftraf, noch die Kälte seiner mittlerweile völlig nassen Kleidung. Er hatte im Moment nur Augen für die Zeremonie seiner Beerdigung. Ihn plagten viele verwirrende Gedanken und er war von tiefster Trauer erfüllt. Draca musste all den Menschen, die er liebte, dabei zuschauen wie sie vor seinem Grab in Tränen ausbrachen. Am schwersten fiel es ihm, zu sehen wie seine Mutter vor dem Sarg kniete und voller Verzweiflung schrie. Sie hatte ihren einzigen Sohn verloren und war nun völlig verzweifelt. Es brach Draca das Herz sie so zu sehen und er hoffte das sie eines Tages den Verlust akzeptieren könne. Er wäre am liebsten den Hügel heruntergestürzt um sich in die Arme seiner Mutter zu werfen und ihr zu zeigen das sie nicht um ihren Sohn weinen müsse. Der Sarg wurde nun von vier Männern an Seilen hochgehoben und über das Grab in Position gebracht. Die Männer hatten rege Probleme auf der durchnässten, frischen Erde nicht ins Rutschen zu kommen und den Sarg fallen zu lassen. Nachdem der Sarg halb ins Grab herabgelassen wurde trat der Priester heran und holte eine kleine Schaufel aus einem braunen Stoffbeutel. Er stieß sie in den Boden und nahm dann die Erde um sie auf den Sarg zu werfen. Draca, der diese Szenerie aus der Ferne beobachtete, wusste genau welche Worte der Priester jetzt sprach. „Staub bist du und zu Staub kehrst du zurück“, murmelte er vor sich her. Doch er würde nie zu Staub werden, denn Draca hatte verbotene Lehren studiert und zu seinem Bedauern auch angewandt. Seine Versuche waren furchtbar schief gegangen und nun existierte sein Körper zweimal. Der eine war nun unsterblich, den anderen hatte das Leben verlassen. Er hatte keine Zeit gehabt seine Leiche zu entsorgen, da durch ein grelles Licht, welches bei dem Ritual aufblitzte die Bewohner seines Dorfes alarmierte. Sie hatten das Licht bemerkt und eilten herbei um nachzusehen was dort geschehen war. Draca musste fliehen und seine Leiche zurücklassen. Nun dachte jeder, dass er tot sei und Draca konnte nicht mehr in sein altes Leben zurück. Jenen den nachgewiesen wurde, dass sie schwarze Magie genutzt haben wurden von der Kirche auf ewig weggesperrt. Der Sarg wurde nun komplett in das Grab herabgelassen und der Totengräber begann ihn mit Erde zu bedecken. Draca wendete sich ab und ging langsam den Hügel hinunter. Er wusste nicht wohin er jetzt gehen sollte und was er mit seinem neuen Leben machen sollte. „Vielleicht sollte ich erst einmal auf Wanderschaft gehen und mehr über schwarze Magie herausfinden. Auf jeden Fall muss ich diese Provinz verlassen um nicht das Risiko einzugehen von jemanden erkannt zu werden.“, überlegte Draca. Er machte sich auf den Weg in die Ferne, ohne Ziel und ohne, dass er überhaupt wusste welche Konsequenzen seine Unsterblichkeit noch haben würde.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  lisei
2013-12-22T20:46:45+00:00 22.12.2013 21:46
DEr Prolog ist genauso gut wie das Kapitel und dies ist derHammer. Wie gesagt ich finde die Idee originell und schön formuliert.


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