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Silver Moon

Ein Vampir in Mittelerde
von

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Auf der Jagd

Wir Drei unterhielten uns noch ein wenig und nach ungefähr zwei Stunden hatte ich beschlossen etwas spazieren zu gehen. Ich wollte mir die Landschaft etwas anschauen, bis das Fest begann, zu dem mich auch Bilbo eingeladen hatte.

Wenn ich an Häusern vorbei ging, starrten die Hobbits mir hinterher und ich musste leicht grinsen. Sie schienen ihren Augen wohl nicht zu trauen, dass sie mal jemand im Auenland sehen würden, der kein Hobbit war.

Ich lief über ein Brücke, die über einen kleinen Fluss führte. Das Sonnenlicht wurde vom kristallklarem Wasser reflektiert und ließ es geheimnisvoll glitzern. Es war unglaublich schön, aber diese helle Scheibe am Himmel nervte mich. Sie hinterließ ein unangenehmes Brennen auf meiner Haut.

Mein Weg führte mich in den Wald. Er lag etwas abgelegen, aber das war gut um nicht erwischt zu werden. Ich hatte beschlossen auf die Jagd zu gehen. Auch wenn ich das vor kurzem erst war, wollte ich heute Abend niemanden anfallen. Es würden sicher sehr viele Leute kommen, denn Bilbo war im Auenland sozusagen ein Berühmtheit. Aber das war nicht der einzige Grund. Die Reise hier her hatte mich ziemlich geschwächt.

Ich ging zu einem kleinen Teich, der in der Mitte des Waldes lag. Meine schwarzen Converse und meine, bislang sehr unbeachtete, Tasche versteckte ich in einem Busch, da ich keine Lust darauf hatte, dass jemand sie mitnahm. Zwar hätte ich denjenigen sehr schnell gefunden und ihm meine Tasche abgenommen, aber ich hatte im Moment wirklich überhaupt keine Lust dazu.

Ich sah mich ein wenig an dem Gewässer um und atmete tief die frische Luft ein. Der Geruch von Blumen, Bäumen und Wasser stieg mir in die Nase. Danach richtete ich meine Sinne auf Beute und stieß auf den süßen Geruch tierischen Blutes. Zwei Kaninchen. Ungefähr eineinhalb Kilometer von hier entfernt. Sie saßen auf einer Wiese und genossen die Sonne unter der sie lagen.

Ich schloss die Augen und entspannte mich. Meine Gehör konzentrierte ich auf das fließende Blut in den beiden Tieren und so hatte ich nur noch einen Gedanken.

Hunger!

Ein Kribbeln kam in mir auf und breitete sich in meinem Körper aus. Es war nicht unangenehm, aber trotzdem etwas erschreckend, bei dem Gedanken jemandem gleich das Leben zu nehmen. Meine Zähne waren nun scharf, spitz und alles durchdringend. Sie ragten aus meinem Mund wie zwei Dolche. Um meine Augen hatte sich ein schwarzer Rand gebildet. Das Tattoo auf meinem rechten Arm fing an zu leuchten. Es zeigte einen schwarzen Halbmond und darüber Flügel. Die Flügel eines Engels, hatte Sylvain gesagt. Du bist frei wie ein Engel. Ja ne ist klar und dann hältst du mich in diesem Haus fest, oder wie? Unter Freiheit stell ich mir was anderes vor, Sylvain. Aber egal, über die Toten soll man nicht schlecht reden.

Alle Mitglieder meines Clans hatten ein Mond-Tattoo. Doch alle hatten ein anderes Bild über diesem.

Audra war ebenfalls ein Vampir und meine beste Freundin gewesen. Sie war sehr musikalisch gewesen und hat jede freie Minute vor dem Klavier gesessen. Sie hatte eine Note über ihrem Mond.

Ich werde sie nie wieder spielen hören. Und plötzlich brachen alle Erinnerungen auf mich herein. Alle meine Freunde, meine Familie, meine Geschwister...

Ich schob jeglichen Gedanken daran zur Seite und ging in Angriffsposition. Das konnte ich jetzt gar nicht gebrauchen. Du bist auf der Jagd! Vergiss das nicht, rief meine innere Stimme mir zu.

Noch einmal, atmete ich tief ein um die Kaninchenfährte aufzunehmen und rannte los.
 

Ich durchschnitt die Luft, wie nichts und war schon nach 30 Sekunden fast einen Kilometer gelaufen. Noch einen halben Kilometer und ich war da und dann betrat ich sie. Die Lichtung mit den schönsten Blumen die ich je gesehen hatte.

Es waren blaue-weiße Lilien. Meine Lieblingsblumen. Und mittendrin saß meine Beute. Die zwei kleinen Kaninchen. Ein Braunes und ein

Weißes.

Langsam ging ich auf sie zu und setzte mich, ohne einen Laut von mir zu geben. Sie waren wirklich zu süß, schade nur dass ich auf der Jagd war. Ich saß dort und sah ihren Bewegungen zu, wie sie so umher hüpften und sich des Lebens erfreuten. Da würde jetzt vorbei sein.

Nach einiger Zeit stand ich auf und ging auf sie zu. Gleich würden zwei Leben enden und Eines würde so unsterblich bleiben, wie zuvor.

Ich ging in die Knie und stieß mich ab. Eine Zeit lang verweilte ich in der Luft, denn ich war etwas zu hoch gesprungen. Gleich würde ich sie haben. Doch was war das? Ich sah zur Seite und da sah ich ihn. Einen stolzen Fuchs. Sein orangefarbenes Fell schien kupferfarbend wenn es einen Sonnenstrahl einfing. Seine Augen waren von einem warmen Braun, welche dennoch Wildheit ausstrahlte. Ich erkannte, er war ebenfalls auf der Jagd. Normalerweise hätte ich ihn in Ruhe gelassen, doch er war auf meine Beute aus und das war ein großer Fehler. Natürlich

seinerseits.

,Fressen und gefressen werden´, ist das Gesetz der Wildnis und wenn man in der Nahrungskette unter jemandem steht, sollte man sich in Acht nehmen und dieser Fuchs stand eindeutig unter mir. Es kann wirklich herzlos klingen, wenn ich mir das so überlege, aber was hatte ich für eine Wahl?.

Für diesen Gedankengang brauchte ich grade mal ein paar Sekunden und schon wechselte die Richtung meines Sprunges. In diesem Moment endete das Leben des stolzen Tieres.



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