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Old Friends

Nur gemeinsam sind wir unbesiegbar
von

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Verspätete Einsicht Teil 2

Kandas Mugen schnitt gerade durch den letzten Akuma und er seufzte erleichtert auf, als er zu den Jugendlichen blickte. Da ihre Geisterhände noch an ihm hingen, wusste er, dass sie wohl erfolgreich gegen den Level-Vier Akuma kämpfte und wollte gerade zu den Geschwistern laufen.

Er unterbrach seine Bewegung, als die Barriere sich auflöste und blickte auf die durchsichtigen Hände an sich. Auch diese lösten sich auf.

Mit einem unguten Gefühl lief er durch den Wald und hoffte darauf, dass sie nur keine Kraft mehr hatte, um die Zauber aufrecht zu erhalten und fand den Level-Vier Akuma schließlich.

Der Dämon hielt etwas Leuchtendes in der Hand und er sah sein erfreutes Gesicht, als er ihn erkannte.

„Da bist du ja endlich, Exorzist. Spiel mit mir, mir ist so langweilig.“, sagte er erfreut.

Der junge Mann erschrak, als er das Objekt in seiner Hand erkannte und sah direkt hinter ihm den leblosen Körper seiner Kameradin.

Das war nur ein böser Albtraum, das konnte nicht wahr sein, dachte er und wurde immer zorniger, als er ihr Innocence spielend von einer Hand zur anderen warf.
 

Außer Atem stießen auch die Jugendlichen dazu und sahen zu dem wütenden General. Der Junge spürte seinen Kraftanstieg, aber irgendetwas war anders und blickte zu dem toten CROW hinter dem Akuma.

„Gib es her.“, murmelte Kanda. Der Dämon lächelte weiterhin und blickte ungeduldig zu ihm.

„Gib es her!“, brüllte der Dunkelhaarige und griff den Level-Vier an. Immer und immer wieder griff er ihn mit seinem Schwert an.
 

Es gab keinen Akuma, den wir zusammen nicht besiegen konnten.“, erinnerte der Braunhaarige sich an ihre Worte und blickte bedrückt zu dem jungen General.

Scheinbar war sie früher ein Exorzist, kein Wunder also, dass sie miteinander gearbeitet haben, dachte er und drückte die Hand seiner jüngeren Schwester fester.
 

„Mit dir macht es mehr Spaß, Exorzist!“, lachte der Dämon und machte einen großen Satz zurück.

Ohne ihm auch nur einen Moment der Ruhe zu geben, griff Kanda ihn direkt wieder an und ging auch so weit, Shouka zu aktivieren.

Er bekam einen direkten Schlag, flog gegen eine Wand und verlor das Innocence, mit der er die ganze Zeit gespielt hatte.

Der Junge nutzte den Moment und nahm dieses an sich, als der Dunkelhaarige zu einem weiteren Schlag ausholte.

„Nii-san, pass doch auf!“, hörte er die aufgeregte Stimme seiner Schwester, als er das Innocence verlor. Aber es ist ihm nicht aus den Händen gefallen, es flog eher von ihnen weg und sah ihm erschrocken nach.
 

Kanda wollte gerade die vierte Illusion aktivieren, um diesen Dämon zu vernichten, als er sah, wie eine durchsichtige Hand um seine gelegt wurde und blickte fragend dorthin.

Es gibt keinen Akuma, den wir nicht zusammen besiegen können. Also benutze nicht länger deine Lebenszeitspanne dafür.“, hallte eine Stimme in seinem Kopf.

„Kaede?“, murmelte er ungläubig und sah ihr Innocence vor seinem Gesicht fliegen.

Seine dunkelbraunen Augen waren vor Überraschung geweitet, als sie ihm etwas zuflüsterte und er spürte nun die Wärme, die von dem Innocence vor ihm ausging.

Er löste Shouka auf und bemerkte, dass seine Kraft trotzdem blieb. Nein, sie war sogar so hoch, wie bei seiner fünften Illusion. Kandas Griff um sein Mugen wurde fester und mit einem sauberen Schnitt vernichtete er den Akuma.

Schwer atmend fiel er auf die Knie und das Innocence, das aufhörte zu leuchten, landete direkt neben seinem Schwert.

„Herr General!“, hörte er die Stimmen der Jugendlichen und blickte zu ihnen. Wenigstens waren sie wohlauf und ihr Tod war nicht umsonst, dachte er und wurde gleichzeitig wieder unglaublich zornig.

Es konnte nicht sein, dass sie tot ist. Er konnte es einfach nicht glauben und lief schließlich zu ihrem leblosen Körper.

Sie prahlte doch immer damit, dass sie eine bessere Regenerationsrate hat als er, dann durfte sie auch nicht vor ihm sterben, dachte er wütend und nahm sie in seine Arme. Kanda hatte gehofft, ihr einfach das Innocence wiederzugeben und sie damit ins Leben zurückzuholen, aber als er es auf ihre Brust legte, kugelte es nur hinunter und fiel in den Schnee.

Verzweifelt drückte er sie an sich und strich durch ihr dunkles Haar.

„Was soll das, Kaede?“, murmelte er mit zittriger Stimme.

„Gib sie mir zurück!“, schrie er dem dunklen Himmel wütend entgegen.

„Daisya, sorg dafür, dass Kaede zurück kommt!“, flüsterte er kaum hörbar und vergrub sein Gesicht wieder in ihren Hals.
 

„H-Herr General, Sie werden sich noch erkälten, wenn-.“, fing das Mädchen besorgt an, als sie von ihrem Bruder zurückgezogen wurde.
 

Was sollte er denn jetzt Bak sagen, fragte er sich. Er wird ihn bestimmt darauf hinweisen, dass er nicht auf sie aufgepasst hat, aber es entsprach auch der Wahrheit.

Er hat nicht auf sie aufgepasst und sie mit dem Level-Vier Akuma alleine gelassen. Ihm hätte doch klar sein müssen, dass sie niemals gegen ihn kämpfen könnte.

Auch wenn sich ihre Synchronisationsrate verbessert hat, konnte sie doch als Fernkämpfer nicht mithalten, zumal ihr Fokus auch nur auf Unterstützungen lag.

Er ist schuld daran, nur er alleine, dachte er und blickte in ihr blasses Gesicht. Ihr Lächeln würde er nie wieder mehr sehen, sie würde ihn nie wieder mehr erschrecken oder ihm auf die Nerven gehen, sie würde sich nie wieder mehr mit ihm streiten und sich direkt danach mit ihm versöhnen.
 

Er brauchte dringend ein Telefon, damit er in seiner Abteilung anrufen kann und darum bitten ihnen ein Tor zu öffnen. Bak würde ihr bestimmt helfen können, solange es nicht zu spät ist.

„Gibt es hier in der Nähe ein Hotel, eine Pension, von mir aus auch ein Supermarkt oder eine Telefonzelle? Ich muss unbedingt jemanden erreichen, um ihr zu helfen!“, fragte er die Jugendlichen aufgeregt.

Die Geschwister sahen sich kurz an und wandten ihren Blick zu Boden.

„Naja, das nächste Dorf ist ungefähr eine Tageswanderung entfernt. Aber nur wenige Kilometer weiter sollte eine verlassene Hütte sein, vielleicht besitzt es ja ein funktionierendes Telefon.“, antwortete der Junge und sah besorgt zu dem Schwertkämpfer.
 

Kanda musste wohl oder übel darauf hoffen, wenn es nach ihm gingen würde, dann würde er die Tageswanderung locker schaffen. Aber er hatte zwei Kinder bei sich, zwei Kompatible und sie hat sich für ihre Sicherheit, für die Sicherheit der Mission-.

Das durfte alles nicht wahr sein.

Innerhalb von zwei Stunden erreichten sie die kleine verlassene Hütte, aber wie der Exorzist es bereits geahnt hat, funktionierte das Telefon nicht. Er deckte Kaede mit einem Tuch ab, den Kindern war es bestimmt schon ganz unangenehm, dass er ihren toten Körper mit sich trug. Zumindest sollten sie, sie so nicht länger mehr sehen müssen.

„Versucht etwas zu schlafen, morgen werden wir in das nächstgelegene Dorf gehen.“, sagte er noch und stocherte in dem Feuer herum, dass sie in dem Kamin legen konnten.
 

Die Sonne war dabei unterzugehen, als sie das Dorf erreichten und der junge General endlich mit seiner Abteilung telefonieren konnte.

Er müsste nur einige Stunden warten und setzte sich mit den Jugendlichen auf einen Felsen. Sie haben versucht, irgendwie mit ihm zu reden, aber er hatte ihnen nie geantwortet und nun saß er neben ihnen und hielt immer noch den tote junge Frau in seinen Armen.

„Herr General, wo werden Sie jetzt hingehen? Und was wird mit ihr passieren?“, fragte das Mädchen und blickte besorgt zu Kanda.

„Nina!“, schimpfte der Junge neben ihr.

„Ich werde sie zu Bak Chang bringen, er wird ihr bestimmt noch helfen können. Er muss es einfach können.“, murmelte der Dunkelhaarige monoton, sein Griff um ihre Schulter wurde fester. Mittlerweile war sie eiskalt und ihre sonst so weiche Haut hart und trocken, trotzdem wollte er sie nicht loslassen.
 

Das Tor erschien und brachte die kleine Gruppe direkt in die asiatische Abteilung. Der Schwertkämpfer eilte direkt in das Hauptlabor und legte die Tote auf die Trage, ehe er die dortigen Assistenten nach dem Abteilungsleiter fragte.
 

„Was ist hier los?“, hörte er nur kurze Zeit später seine aufgeregte Stimme und blickte bedrückt zu ihm.

„Hilf ihr!“, bat Kanda aufgeregt.

„Was ist passiert?“, fragte Bak und stellte sich zu der Trage, ihm fiel direkt auf, das etwas nicht stimmte. Kaede war blass, kalt, die große Wunde auf ihrer Brust nicht verheilt und einen Puls konnte er auch nicht fühlen.

„Ich habe sie mit einem Level-Vier Akuma alleine gelassen.“, murmelte er und holte ihr Innocence hervor, das er mit zittriger Hand dem Blondschopf auf Augenhöhe hielt. Seine vor Schreck aufgerissenen Augen wanderten von dem leuchtenden Objekt zu Kandas Gesicht, der seinem Blick nur auswich.

„Wie lange ist das her?“, fragte er und riss ihm das Innocence aus der Hand.

„Ein Tag.“. Er litt sehr unter den heftigen Schuldgefühlen, die er sich einredete und wünschte sich nichts sehnlicher, als dass es nur ein schrecklicher Albtraum wäre.

Bak schluckte und spürte diese unglaubliche Wut in sich, als er ihn schließlich packte.

„Wieso zum Teufel bist du nicht sofort mit ihr hergekommen? Vielleicht hätten wir sie retten können, aber so ist es viel zu spät für sie!“, brüllte er den Dunkelhaarigen an.

Kanda riss sich von seinem Griff los und flüchtete aus dem Labor, es war alles zu viel. Er lief ziellos durch die dunklen Hallen und blieb schließlich stehen, als er an ihrem Zimmer vorbeikam.
 

Und das ist mein Zimmer! Ist es nicht schön? Richtig groß und Bak hat es mit mir noch eingerichtet.“, erinnerte er sich an ihre Worte und betrat den Raum.

Er sah sich wieder um, als ihm ein kleiner Bilderrahmen, auf der Kommode neben dem Bett, auffiel.

Darin befand sich ein Bild von ihnen, ein sehr altes, da nur Tiedoll, Kaede und er abgebildet waren. Und das auch noch, als sie seit zirka einem Jahr bei dem alten General waren.

Kanda strich vorsichtig über das Foto und erinnerte sich noch gut daran, wie oft sie sich anfangs noch gestritten haben.

Sie bedrohte ihn zwar nicht mehr mit ihrem Innocence, aber machte ihn immer wieder auf ihre Abneigung ihm gegenüber aufmerksam. Der junge Mann setzte sich auf das Bett und schwelgte noch in seiner Erinnerung an die damalige Zeit.
 

„Starr mich nicht immer so blöd an, du Schwachkopf! Im nächsten Kampf, werde ich dann mehr Akuma töten als du, warte es nur ab!“, fauchte Kaede und streckte ihm die Zunge entgegen.

„Tu was du nicht lassen kannst.“, erwiderte Kanda nur gelangweilt und stachelte die Wut des jungen Mädchens damit nur an.

„Kaede-chan, Yuu. Streitet euch nicht.“, mischte sich nun auch Tiedoll ein.

„Du hältst dich wohl für etwas Besseres, nachdem du dich endlich mit deinem Innocence verbinden konntest? Ich bin immer noch stärker als du, also bilde dir nichts darauf ein!“, keifte sie weiter und grinste danach triumphierend.

„Wenn du meinst.“, antwortete der Blauhaarige mit einem müden Lächeln und wandte sich zum gehen ab. Er wusste genau, dass er mit seinem Innocence weitaus stärker und sie ihm schon lange unterlegen war.

Das Mädchen hätte ihm am liebsten die Augen ausgekratzt, immer bestand er darauf das letzte Wort zu haben und wurde schließlich von dem General zurückgehalten.

„Schluss jetzt, ihr Zwei! Kaede-chan, sei nicht immer so gemein und entschuldige dich!“, schimpfte Tiedoll und sah das Mädchen streng an.

„Ich mich entschuldigen? Davon träumst du wohl, alter Mann!“, gab die Schwarzhaarige beleidigt zurück und blickte demonstrierend in die andere Richtung.
 

Ein kleines Lächeln bildete sich auf den Lippen des jungen Mannes und er überlegte angestrengt, wann sie damit aufgehört hat und anfing so anhänglich zu sein.
 

„Kaede-chan, mit deinem Blut und diesen Papiertalismanen, können wir dein Innocence dazu bewegen seine Kraft in kleinen Portionen zu teilen. Damit kannst du dein Innocence besser unter Kontrolle halten!“, erklärte Tiedoll und drückte dem jungen Mädchen einen Stapel mit Papierstücken in die Hand.

„Wie soll ich das anstellen?“, fragte sie ungläubig und musterte die großen Papierschnipsel. Kanda sah ihnen amüsiert zu, endlich mal eine Aufgabe für sie, die sie nicht sofort meistern kann und entlockte ihm damit ein breites Grinsen.

„Naja, versuchen wir einfach was möglich ist. Trial und Error.“, erklärte er lachend. Kaede sah ihn entgeistert an.

„Trai-Trial und was?“.

„Trial und Error. Auf gut Glück schauen ob es funktioniert, wenn nicht, dann nicht.“, antwortete der alte Mann, nahm ein Papierstück in die Hand und biss sich in den Finger. Er zeichnete mit seinem Blut eine Krakelei, zumindest sah das für das junge Mädchen so aus und drückte es ihr in die Hand.

„Ich taufe diesen Zauber ‚Sai‘!“, sagte er, nach kurzem Überlegen und lachte laut.

„Aha?“, murmelte Kaede ungläubig und sah den alten Mann entgeistert an, als wäre er komplett durchgeknallt.

„Komm schon, versuch es mal! Stell dir irgendeine Technik vor, die Sai darstellen soll.“, erklärte er und sah das Kind erwartungsvoll an.

„Ja, komm schon, Kaede! Sonst schaffst du doch auch immer alles!“, rief Kanda ihr schließlich zu und grinste sie frech an.

Das Mädchen durchbohrte ihn mit zornigen Blicken, schrieb mit ihrem Blut die krakeligen Linien nach und hielt den Talisman vor sich. Das würde er büßen, dachte sie noch und konzentrierte sich darauf, ihren Konkurrenten zurückzuschlagen.

„Sai! Innocence erwache!“, rief sie laut. Das Papierstück leuchtete auf, sendete eine Druckwelle und schlug damit das Mädchen und den General zurück. Der Junge hielt sich vor Lachen den Bauch und fiel beinahe von der Bank, als er das sah und verstärkte damit ihren Unmut.

„Lach nicht wie eine verrückt gewordene Krähe, du unfähiger Idiot!“, schrie die Dunkelhaarige wütend.

„Wer ist hier der unfähige Idiot?“, fragte Kanda zurück und strich sich die Tränen aus den Augenwinkeln, als er sich wieder beruhigte. Tiedoll räusperte sich und zog das Kind neben ihm wieder auf die Beine.

„Gut, das war ja schon mal ein Anfang. Du trainierst weiter und ich suche uns eine Pension.“, erklärte der alte Mann noch und verließ die beiden Kinder. Er mochte es zwar nicht, die beiden Streithähne alleine zu lassen, aber Kaede wollte er auch nicht sich selbst überlassen. Tiedoll musste darauf hoffen, dass sie in schwierigen Zeiten einander helfen werden, auch wenn sie sich nicht leiden konnten.
 

Kaede hockte sich hin und starrte gebannt auf die leeren Papierstücke vor sich, es wäre doch gelacht, wenn ihr keine übermächtige Technik einfallen könnte und grübelte.
 

„Was ist los, Kaede? Willst du dir alles von dem alten Mann beibringen lassen? Selbst von dir hätte ich etwas mehr Eigenständigkeit erwartet.“, stichelte Kanda.

„Halt die Klappe, ich denk nach!“, erwiderte sie wütend und versuchte sich nicht von diesem Nichtsnutz ablenken zu lassen.

„Ah, ich hab was!“, fügte sie noch hoch erfreut hinzu, als im selben Moment ein Akuma vor ihr erschien. Der Junge sprang erschrocken auf, ausgerechnet jetzt, nachdem Tiedoll sie allein gelassen hat.

„Kaede, hau ab!“, rief er der Dunkelhaarigen zu und beschwor sein Schwert. Eilig sammelte sie die Papierstücke ein, als der Dämon auch direkt zum Schlag ausholte und sie den Platz immer noch nicht verlassen hat. Im letzten Moment wurde sie von Kanda gepackt und etwas weiter weg wieder sicher auf den Boden abgesetzt.

„Was zum Teufel hast du da gemacht? Du solltest da weg!“, schimpfte er und sah das Mädchen vor sich wütend an.

„Ich musste doch die Talismane einsammeln, Idiot! Ich brauche deine Hilfe nicht!“, schimpfte sie zurück, als der Akuma wieder zum Schlag ausholte, die Kinder aber auswichen.
 

„Tche. Ausgerechnet jetzt, wo der Alte nicht da ist.“, murmelte der Dunkelhaarige und blickte zornig auf den gewaltigen Dämon.

„Geh mir aus dem Weg. Ich schaff den alleine, sieh zu und lerne.“, erwiderte Kaede, stieß den Jungen beiseite und lief direkt auf den Gegner zu.

„Spinnst du, Kaede? Komm wieder zurück, wir müssen Zeit schinden, bis Tiedoll wieder hier ist!“, rief der junge Schwertkämpfer ihr zu.

„Ich sagte doch, dass ich den alleine schaffe. Dann wird der Alte richtig stolz sein!“, erwiderte sie lachend, blickte zurück und achtete dabei nicht auf den Dämon. Er holte zum Schlag aus und erwischte das Kind direkt. Mit voller Wucht flog sie gegen einen Baum und schlug hart auf den Boden auf.

„Dieser dumme Idiot.“, schimpfte Kanda und eilte zu ihr, als der Akuma zu dem Mädchen lief. Diesmal lenkte er all seine Kanonen auf die junge Exorzistin und feuerte eine Plasmakugel ab. Kaede rappelte sich auf und musste sich schnell einen Verteidigungszauber überlegen. Aber unter dem Stress, konnte sie keinen klaren Gedanken fassen und kniff die Augen zu, als das Geschoss weiterhin auf sie zuflog. Da der Einschlag des Angriffs irgendwie ausblieb, sie aber immer noch leicht von dessen Licht geblendet wird, sah sie auf und glaubte, dass Tiedoll den Angriff abgeblockt hätte. Stattdessen sah sie nur den Jungen, wie er sich mit seinem Schwert gegen die Attacke stemmte und er scheinbar auch große Mühe damit hatte.

„W-Was tust du da? Verschwinde, du Nichtskönner! Ich komme alleine klar!“, hörte er ihr Schimpfen hinter sich.

„Sei endlich still! Du kannst nichts anderes, als andere zu beleidigen und dich aufzuspielen.“, erwiderte er murmelnd und machte das Mädchen nur wütender.

„Ich zeige dir gleich, was ich alles kann!“, gab sie zornig zurück und lief wieder auf den Akuma los. Während er den Angriff abgeblockt hatte, schrieb sie zahlreiche Formeln auf die Talismane, die sie jetzt nacheinander an den Körper des Level-Eins Akuma hängte und sprang in Deckung.

„Sai! Innocence erwache!“, rief Kaede und blickte stolz zu den Papierstücken, die nacheinander aufleuchtenden.

Mit einer gewaltigen Druckwelle schlugen sie den Dämon zurück und auch seine Plasmakugel löste sich endlich auf, die Kanda allmählich nicht mehr abblocken konnte.

„Das war doch ganz einfach!“, lachte sie und wandte sich stolz zum gehen ab, als aus der gewaltigen Rauchwolke der totgeglaubte Akuma auf sie zuflog und von ihm weggeschlagen wurde.
 

Kaede setzte sich wieder auf und ihr war furchtbar schwindelig. Sie konnte aber noch erkennen, wie der Dunkelhaarige mühsam gegen den Dämon kämpfte und mehr Treffer einkassierte, als er austeilte und ihr General war immer noch nicht da.

Als Kanda wegen einem Angriff, nur wenige Meter von ihr entfernt auf den harten Boden aufschlug, schreckte sie auf. Sie musste ihren Stolz hinunterschlucken und mit ihm zusammenarbeiten, sonst würden sie hier noch definitiv sterben. Aber sie hasste ihn auch und sie wollte nicht demjenigen helfen, der für das schlechte Klima in ihrem Labor verantwortlich war. Wegen ihm und seinem bescheuerten Freund, wollten die Forscher sie töten.

Dadurch, dass sie so sehr in Gedanken versunken war, merkte sie nicht, wie der Akuma sich nun ihr widmen wollte und zum Schlag ausholte.

Kanda blockte den Schlag zwar ab, aber war bereits am Ende seiner Kräfte.

„Hör auf zu träumen und verschwinde von hier.“, murmelte er und gab sich große Mühe damit, sein Schwert weiterhin gegen seine Klaue zu stemmen.

„Hör auf mir zu helfen und verschwinde doch selber!“, erwiderte Kaede überfordert.

„Dummkopf. Ich gehöre jetzt zu General Tiedoll und damit bist du Teil des Teams. Meines Teams.“, gab er zurück. Die Kraft in seinen kleinen Händen verschwand letztendlich, obwohl er sich zusammenreißen wollte.

Schließlich verlor er den Kampf und wurde von dem Dämon gegen die nächste Steinwand geschleudert.

Natürlich hätte er sie mit dem Akuma alleine lassen können, dachte er. Aber irgendwie konnte er es nicht, welchen Sinn hätte es auch gemacht, sie zuerst aus den Trümmern zu befreien und sie dann doch sterben zu lassen. Was hatte er sich auch dabei gedacht, sich diesen Dummkopf aufzuhalsen, fragte er sich noch und sah auch schon die leuchtende Kugel des Dämons auf sich zu fliegen. Kanda hatte keine Kraft mehr noch weitere Attacken abzublocken und hoffte auf einen schmerzlosen Tod. Als nach einem kurzen Moment nichts weiteres passierte, öffnete er verwundert seine dunkelbraunen Augen und sah vor sich ein bläuliches Schild mit ihm unbekannten Inschriften.
 

„Dafür, dass du so eine große Klappe hast, machst du ziemlich schnell schlapp!“, hörte er ihre nörgelnde Stimme und lächelte leicht.

Als sich Kanda neben sie stellte, klebte sie ihm vier Talismane auf die Brust und sprach ihre magische Formel. All seine Verletzungen wurden geheilt und er spürte, wie seine Kraft und Ausdauer wieder zurückkehrte. Entschlossen hielt er sein Schwert fester und griff den Akuma an.

Während der Dämon damit von ihm abgelenkt wurde, hing Kaede wieder einige der Papierstücke an dem Dämon fest.

Mit sauberen Schnitten und den Druckwellen der Talismane vernichteten sie den Gegner und die Kinder fielen erschöpft zu Boden.
 

„Kinder! Kinder, seid ihr in Ordnung?“, fragte Tiedoll aufgeregt und lief zu ihnen, als diese sich aufsetzten.

Kaede und Kanda sahen sich kurz an und lachten schließlich.
 

Kanda lehnte sich zurück, ohne es zu merken floss eine einzelne Träne seine Wange entlang und tropfte auf den Rahmen in seiner Hand. Sie konnte ihm dabei helfen über den Verlust seines besten Freundes hinwegzukommen, auch wenn sie ihn anfangs ständig beleidigt hat, machte es ihm nichts aus. Er sehnte sich so sehr nach ihr, dass es richtig unerträglich wurde und sogar schmerzte.

Was würde er nicht alles dafür geben, die Zeit zurückzudrehen und sie zu beschützen, wie er es damals auch tat.

Der Dunkelhaarige wischte sich mit dem Ärmel seiner Jacke durchs Gesicht und verließ ihr Zimmer wieder, um zum Labor zurückzugehen. Kanda wollte sie noch ein letztes Mal sehen und sich richtig von ihr verabschieden.

Als er das Labor betrat erstarrte er vor Schreck und konnte nicht glauben was er dort sah.
 


 

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Ja, was sieht er denn wohl?

Einen sabbernden Bak, mit einem Chartboard voll mit Bildern von Linali xD



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  sunmarinchen1999
2014-05-29T16:08:36+00:00 29.05.2014 18:08
Schreib unbedingt weiter die Geschichte ist so spannend und traurig ich muss unbedingt Wissen wie es weiter geht das läst mir keine Ruh


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