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Wechselbalg

Farfarello x Schuldig
Autor:   Weitere Fanfics des Autors

Erstellt:
Letzte Änderung: 08.02.2014
abgeschlossen
Deutsch
6773 Wörter, 3 Kapitel
Hauptcharaktere: Schuldig, Farfarello
Brad Crawford holt Farfarello persönlich aus der Obhut der Psychiatrie in das Team der Auftragskiller. Dabei ist es allein Schuldig zu verdanken, dass man bei Schwarz der Meinung ist, jenes neue Mitglied unter Kontrolle zu haben.

Die Handlung ist eng mit dem Manga verknüpft, schließt also das Ende desselben mit ein und daran an. Ich lasse Farfarello manchmal gälisch sprechen, obwohl ich nicht weiß, ob er das tatsächlich beherrscht.

Übersetzungen:
Ciontach – Schuldig
Druid an doras – Schließ die Tür
Le do thoil – Bitte
Gabh mo leithscéal – Verzeihung
Tarrtháil – Hilfe
Fóir orm – Hilfe
Dia – Gott
Tá sé marbh – Er ist tot
Maraíodh é – Er wurde getötet
Cad é mar atá tú? – Wie geht es dir?
Níl a fhios agam – Ich weiß nicht
助けてください! (Tasukete kudasai) – Hilf mir bitte

Die Story basiert auf dem Wettbewerb: Weiß Kreuz Revival und somit auf folgenden Wortvorgaben:

- Hoffnung
- Wunsch
- Schicksal
- Rendezvous
- Schlüssel
- Eisbecher

Disclaimer: Das Aussehen der Charaktere ist orientiert an den ersten beiden Mangabänden, die vor dem Anime erschienen. Dem dortigen Design entsprechend sind Schuldigs Haare grün und Farfarellos rot. Die Rechte an der Vorlage liegen nicht bei mir, sondern bei Kyoko Tsuchiya. Ich verdiene mit dieser Geschichte kein Geld.
Diese Fanfic nimmt an 1 Wettbewerb teil.

Fanfic lesen
Kapitel Datum Andere Formate Daten
~komplette Fanfic~ V: 12.12.2013
U: 08.02.2014
Kommentare (13 )
6773 Wörter
Kapitel 1 Frontseite der Klinge E: 13.12.2013
U: 13.12.2013
Kommentare (7)
2126 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 2 Kehrseite der Klinge E: 28.01.2014
U: 28.01.2014
Kommentare (4)
2318 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 3 Klingenspitze E: 08.02.2014
U: 08.02.2014
Kommentare (2)
2329 Wörter
abgeschlossen
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Kommentare zu dieser Fanfic (13)

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Von: abgemeldet
2014-02-10T09:46:22+00:00 10.02.2014 10:46
Auch in diesem Kapitel ein Lob für die bildliche Sprache. Man kann sehen, was die Protagonisten sehen ohne sich selbst auch nur ein Fünkchen dafür anstrengen zu müssen.

<<Schuldig lachte wieder. Er lachte in letzter Zeit oft. Die Kehle brannte ihm schon davon.>>
Mir kommt das in Anbetracht dessen, was alles so passiert ist, wie ein Notimpuls vor. Manchmal bleiben nur zwei Möglichkeiten: Lachen oder Weinen. Schuldig ist nicht der Typ, der Selbstmitleidig in Tränen schwimmt, also lacht er. Sich Luft machen, Platz schaffen, nicht ersticken. Lachen.

<<„Gedanken können lindernd sein“, erklärte Schuldig. „Manche Nachtfalter schenken mir Ruhe. Zumindest die professionellen unter den Nachtschwärmern, wenn du verstehst, was ich meine.“>>
Ich verstehe darunter Prostituierte. Ich nehme nun mal an, dass das auch gemeint ist. Dann verstehe ich auch durchaus, dass er ihre Gesellschaft sucht. Sex ist ihr Geschäft und wenn wir nun davon ausgehen, dass er jene wählt, die nicht zu diesem Job genötigt werden und deshalb tiefunglücklich sind, werden ihre Gedanken recht friedlich und banal sein. Vielleicht sogar auf den Sex bezogen, sollte Schuldig ein großes Talent sein, aber ansonsten wohl Dinge wie: Ich muss noch einkaufen gehen, ich war schon lange nicht mehr mit XY weg, etc. Bei einem Leben, wie Schuldig es führt, mit einem Schützling, wie Farfarello, muss so etwas Balsam sein.

Mimik, Gestik, Ausdrucksweise von Farfarello sind schlichtweg genial beschrieben. Was du im zweiten Kapitel dazu begonnen hast führst du hier ganz wunderbar fort! Allein schon sein Lachen, das er nachahmt, sich eben nur abgeschaut hat, weil er keine Gefühle damit verbinden kann.

Ich muss gestehen … am Ende kam ich nicht mehr ganz mit ;_;
Der, der nicht getötet werden darf, ist die Geisel … Farfarello weiß das und bei mir kommt an, dass er sich auch daran hält, bis die Geisel eine Waffe auf ihn richtet. Nun dachte ich erst, Schuldig hätte sich dazwischen gestellt, um Farfarello zu schützen und dadurch was abbekommen und Farfarello schnibbelt jetzt an der Geisel herum, ehe er sich an Schuldig richtet, aber Farfarello scheint es gewesen zu sein, der Schuldig verletzt hat, oder? Aber warum? Und wann? Mir kommt es irgendwie so vor, als würden zwei Sätze fehlen, die alles am Faden halten … Vielleicht bin ich zu verpeilt und übersehe irgendwas?

Das Ende selbst fand ich sehr schön. Es passte so herrlich, die Charaktere blieben sich treu und das es so endet wirkt auf mich völlig passend. Also ein schönes Ende ohne Happy End. Ein solches hätte hier auch gestört, würde so gar nicht zur Stimmung der gesamten FF passen.
Antwort von:  halfJack
08.03.2014 13:35
Stimmt, es ist ein Verzweiflungslachen, ein "Notimpuls". Fast schon eine dissoziative Reaktion, die Schuldig da zeigt, aber das kennen wir ja von vielen Menschen. Manchmal beginnen wir vor Lachen zu weinen oder wir lachen, wo wir eigentlich weinen möchten. Solch ein Lachen finde ich immer am schrecklichsten.

Wie vorher schon angemerkt, handelt es sich bei den "professionellen unter den Nachtschwärmern" wirklich um Prostituierte. Vielleicht hat Schuldig das nur so gesagt, obwohl er in Wirklichkeit eine Frau auf konventionelle Weise kennen gelernt hat. Ich könnte mir vorstellen, dass er damit keine großen Schwierigkeiten hat, andererseits könnte er genauso gut keine Geduld aufbringen, in irgendeiner Bar jemanden anzusprechen, Smalltalk zu betreiben und sich anzustrengen, damit er bekommt, was er eigentlich will. Ich will mich da nicht festlegen, doch Schuldig könnte auch einfach nur keinen Nerv für solche Umwege und lieber eine Professionelle bezahlt haben.

Ich habe vorher bereits von jenem zerschnittenen Stück Stoff erzählt, aus dem die Handlung besonders im letzten Kapitel besteht, wo Gefühls- und Gedankenwelt der beiden Hauptfiguren aufeinandertreffen. Ich dachte mir schon, dass es zu Verwirrung führen könnte, aber auch hier waren meine ersten Überlegungen unzufriedenstellend, weshalb ich mich schließlich für diesen verwirrenden Weg entschied. Farfarello (und auch Schuldig zu gewissen Teilen) weiß nicht genau, was hier passiert, weil er sich in einer blindwütigen Phase befindet. Sie haben den Auftrag, jemanden als Geisel zu nehmen - das ist jener, der nicht getötet werden darf. Obwohl Schuldig das Farfarello eingetrichtert hat, gibt es noch eine zweite Person, die nicht getötet werden darf, an die Schuldig selbst allerdings nicht denkt: er selbst. Schuldig vermutet - und das ist etwas, dass er unterschwellig ohnehin schon geahnt, aber gleichzeitig auch unbewusst erhofft hat - dass seine Entscheidung, Farfarello mitzunehmen, unglücklich enden wird. Er weiß, dass Crawford etwas gesehen hat, aber er will ihm einerseits beweisen, dass es auch anders sein kann, schließlich wäre das zugleich eine Hilfe für den in letzter Zeit sehr unruhig und schwer kontrollierbar gewordenen Farfarello, andererseits ist es eine versteckte Rache an Crawford. Schuldig widersetzt sich, weil er die vorigen Befehle schon nicht prickelnd fand. Crawford meint immer, er habe alles unter Kontrolle, aber das kann nicht immer gelingen, zumindest nicht vollständig. Und diesmal hat er in doppelter Hinsicht zu wenig auf Schuldig geachtet, von dem er annahm, er sei kein Problem. Crawford hat ihm mit Farfarello mehr aufgehalst, als er auf Dauer verkraften kann oder will, und er hat nicht darauf geachtet, dass Farfarello gerade wegen Schuldig zu einem gefährlichen Faktor werden könnte. Schuldig denkt, Farfarello würde der Geisel etwas antun oder selbst verletzt werden. Vielleicht vermutet er auch eine Falle hinter der Geisel. Farfarello wiederum glaubt in einem Moment, die Geisel würde sie verraten und ihn angreifen. Das tut sie vielleicht auch. Wie gesagt, da möchte ich mich nicht festlegen, weil die gesamte Situation auf Farfarello so konfus wirkt, dass er selbst nicht genau weiß, was geschieht. In diese Lage wollte ich den Leser hineinversetzen. Es könnte also sein, dass Farfarello fälschlicherweise die Geisel angreift und Schuldig ihn daran zu hindern versucht, wobei er selbst getroffen wird. Oder Farfarello steht von Beginn an Schuldig gegenüber, sieht in ihm für einen Moment allerdings einen Gegner.
Es gibt noch einige weitere Deutungsmöglichkeiten. Nein, du bist nicht verpeilt. Tut mir leid, wenn das zu unangenehmen Verwirrungen geführt hat, aber ich möchte hierzu nichts Genaueres schildern, weil ich glaube, dass man dann die Perspektive von Farfarello verliert, von einem Augenblick zum nächsten nicht mehr zu wissen, was geschehen ist und was real ist.

Ich danke dir jedenfalls für jeden deiner sehr ausführlichen Kommentare und natürlich überhaupt fürs Lesen! :)
Antwort von: abgemeldet
08.03.2014 14:50
<< Ich will mich da nicht festlegen, doch Schuldig könnte auch einfach nur keinen Nerv für solche Umwege und lieber eine Professionelle bezahlt haben.>>
So stell ich ihn mir auch vor. Also, dass er durchaus könnte, ihm aber meist (oder immer) die Geduld dafür fehlt. Wenn er schließlich nur Sex will, ist das Ganze drum herum einfach nervig und dafür zu zahlen ein einfacher Weg, der direkt zum Ziel führt.

<< Farfarello (und auch Schuldig zu gewissen Teilen) weiß nicht genau, was hier passiert, weil er sich in einer blindwütigen Phase befindet. […] Es gibt noch einige weitere Deutungsmöglichkeiten. […] … aber ich möchte hierzu nichts Genaueres schildern, weil ich glaube, dass man dann die Perspektive von Farfarello verliert, von einem Augenblick zum nächsten nicht mehr zu wissen, was geschehen ist und was real ist.>>
Wenn das so beabsichtigt war, dann ist es absolut gelungen! Und außerdem mit deiner Erklärung schlüssig und nachvollziehbar, sodass es mich zufriedenstellt. Allerdings, und daher ja auch mein Kommentar, kam das bei mir rein durchs Lesen nicht gleich an. Die Lücken, von denen du an anderer Stelle gesprochen hast, waren stets so platziert, dass ich nichts vermisst habe. In dieser Endkampf-Szene allerdings kam sie so plötzlich und zerstückelnd, dass ich sie nicht begreifen konnte. Nun da ich weiß wieso/weshalb/wozu passt sie hervorragend und dennoch fehlt so etwas wie der "Fluss" der sonst in allen drei Teilen vorhanden war. Ich hoffe, ich kann rüberbringen, wie ich das meine. Die besagte Situation war damit sozusagen ein Bruch, der mich etwas rausgerissen hat, was verständlich ist, wenn es rüberbringen soll, das es den Protagonisten gerade ebenso ergeht. Also war ich mittendrin, aber so unbewusst, dass ich es nicht begreifen konnte ;)

<<Ich danke dir jedenfalls für jeden deiner sehr ausführlichen Kommentare und natürlich überhaupt fürs Lesen! :)>>
Und ich dir fürs Schreiben … Moment, das hatten wir schon – so ähnlich zumindest ;) Da mir die komplette FF gefallen hat, war es aber auch nicht schwer zu jedem Kapitel was zu sagen und wie bereits einmal erwähnt: Wie du Farfarello triffst, ist so gnadenlos genial – es hat sehr viel Spaß gemacht, dass zu verfolgen!
Von:  Blaetterklingen
2014-01-29T22:32:19+00:00 29.01.2014 23:32
Ahh, endlich kommt etwas Leder in die masochistische Beziehung der beiden, wenn auch nur durch einen Bürostuhl. Ich finde es übrigens amüsant, das viele Leute ausschließlich von Sadomasochsitischen Beziehungen sprechen, bei denen ein Part leid gibt, der andere Leid begehrt. Es gibt genug Beispiele, das alle Seiten darunter leiden. Ist das hier auch der Fall? Vielleicht. Farfarello ist der einzige der Leiden will und Schuldig leidet unter dem Leid, das er zwangsweise austeilen muss. Andererseits will niemand Farfarello heilen. Ob das jetzt möglich ist oder nicht, ist dahin gestellt. Sein Wert als Tötungsmaschine muss nicht in seiner Geisteskrankheit liegen, aber - und dass ist das wichtigere - sie wird dadurch nicht beeinflusst. Im grunde genommen ist es natürlich Mangalogik (Bzw. Popkulturlogik, Hollywoodfilme sind da oft nicht anders) dass sie einen geisteskranken für sich arbeiten lassen. Das bringt tatsächlich mehr Probleme als nutzen mit sich. Aber die Figuren sind nicht durchgängig psychologisch logisch. Das macht auch ein Stück weit den Reiz Der Fiktion aus. Extreme, die sich nur im Rahmen von Extremen bewegen. Das ist sogar entspannend, zumindest entspannender als einen deutschen Film zu folgen und zu sehen wie sich die zwanzig Phasen der Melancholie langsam voneinander schälen und immer weitere Fassetten ergeben. völlig zum Kotzen. Die Mangacharaktere sind in vielen (nicht allen) Fällen ziemlich einfach gestrickt. Situationsmaschinen, die sich immer nach einem bestimmten Muster verhalten. Das hat zwei Vorteile: man muss nichts in sie hineindenken. Man kann es aber und ihre Leerstellen auffüllen. Darum funktionieren - denke ich - Fanfiktions auch so gut. Sie nehmen etwas auf, was nicht gesagt und gedacht wird, ohne dabei der eigentlichen Geschichte im Weg zu stehen. Halb fertige Häuser werden zuende gebaut, wenn man so will.
Was mich etwas stört, ist, dass ihr Verhältnis wieder stark an andere Fiktionen von dir und Still2live erinnert(Vor allem durch die Tabletten, das Ritzen und den Umgang damit /miteinander). Natürlich ist daran nichts schlechtes, aber es ist ein Grund, warum ich nicht so stark auf diese Beziehung eingehe. Das tat ich schon an anderer Stelle. Ich erkenne schlicht und ergreifend das gleiche Prinzip wieder. Es muss nicht das gleiche Prinzip sein. Das leben lebt von minimalen Abweichungen, aber für mich weicht es nicht stark genug ab. Mein erster Eindruck, dass es wie eine andere andere Düsternis ist, kann ich aber getrost zurücknehmen. Es ist sehr davon verschieden.
Was mir sehr gefallen ist, ist der Parallelismus der beiden letzten Absätze. Harsch formuliert fickt Schuldig in beiden Absätzen. Erst befriedigt er die Lust auf Verletzungen, was ihm ekel bereitet, dann befriedigt er die Lust auf Gelüster, was den Ekel abbaut. Lustig finde ich, dass zweiteres für Farfarello wohl eher ekel aufbauen würde ^^ also gemäß des falles, das es für ihn je zu so einer Situation kommen würde. Schuldig wirkt dabei so unglaublich passiv. Er scheint einfach nur zu tun, was man ihn sagt. Er befolgt befehle und leidet darunter, weil er Autoritäten nicht mag. Von ihnen lossagen kann er sich aber auch nicht. Er verletzt seinen Schutzbeauftragten und leidet darunter, weil er mit der Situation nicht umgehen kann. Zu emotional und gleichzeitig nicht intensiv genug. Anstatt ihn zu töten oder sich aus der Situation zurückzuziehen bleibt er aber passiv. Ein passiver Täter. Ironischerweise kanalisiert er die ganzen destruktiven Energien in einen "Schöpfungsakt", der fast schon wie ein Witz wirkt. In der Art wie: was tut ein Massenmörder in seiner Freizeit? Er züchtet Blumen. (Höhö Blumen = Geschlechtsorgane*Hust*)Ich glaube es sind solche "ungereimtheiten" durch die eine Figur tiefe erhält. Tiefe entsteht, wenn es an der Oberfläche zu widersprüchen kommt. Oder so. Ich bin gespannt auf das nächste Kapitel, erwarte aber das schlimmste: körperlichkeiten *schüttelt sich vor grauen*



Antwort von:  halfJack
07.02.2014 13:48
Verdammt. Weil du mit Grauen auf Körperlichkeiten ansprachst, muss ich jetzt auf jeden Fall irgendeinen Weg finden, etwas in der Richtung einzubauen. Ich möchte ja nicht deine Erwartungen enttäuschen. :D
Antwort von:  Blaetterklingen
07.02.2014 19:33
Hmm, ich glaube ich bin gerade massiv von mir selbst enttäuscht, weil ich es nicht geschafft habe, dir einwandfrei klar zu machen, dass ich ohnehin enttäuscht sein werden, egal was du schreibst. Aber das ist wohl meine Schuld. Ich schaffe es einfach nicht mich anderen Menschen begreiflich zu machen : /
Antwort von:  halfJack
08.02.2014 13:14
Danke, das beruhigt mich ungemein. Deine Worte sind wie Balsam.
Antwort von:  Blaetterklingen
08.02.2014 13:18
So bin ich: Beruhigend und einbalsamierend.
Von: abgemeldet
2014-01-29T10:38:00+00:00 29.01.2014 11:38
Im Vergleich zur Frontseite liest sich dieses Kapitel langsamer ohne etwas von der berückenden Stimmung zu verlieren. Das Gefühl hatte ich gestern schon, als ich es das erste Mal las, und habe es nach wie vor, nachdem ich das erste Kapitel nochmal gelesen und das Zweite danach angeschlossen habe. Das erste Kapitel war sehr dynamisch, was wohl an den vielen Ereignissen dort liegt. Dem aufeinandertreffen und den Komplikationen der ersten Zeit. Den Eindrücken, die sich so neu anfühlen und für die Beteiligten ja auch eben das sind.
Kapitel zwei hat da einen anderen, langsameren Fluss. Nun lernt Schuldig Farfarello auf einer Ebene kennen, die tief und gleichsam verstörend ist. Der Vergleich von Schuldigs oberflächlichem Vergnügen und Farfarellos Haltlosigkeit, die er zu kompensieren versucht, gefiel mir sehr gut. Damit wird Schuldigs störrisches Verhalten, als er von Crawford auf Farfarello „angesetzt“ wird, umso plausibler. Zu nah, zu tief, zu viel und überhaupt – er will das nicht, das geht zu weit. Das er sich fügt verständlich. Crawfords Autorität ist etwas, der man fast beliebig begegnen kann, auch mit Abneigung, aber sie fügen sich alle. So läuft es nun mal, weil es nur so funktioniert.

Der Monolog von Schuldig, dem Farfarello am Ende doch noch etwas hinzuzufügen hat, gefiel mir sehr gut. Bei der Beschreibung, wie Farfarello lächelt, oder zumindest etwas tut, was dem für Schuldig nahe kommt, und das Wort „Glück“ hinzufügt, bekam ich eine Gänsehaut. Psycho ist das erste Wort, das mir dazu einfällt. Klingt banal und abwertend, was ich nicht so meine, aber ja. Psychopath. Das muss ich hier so stehen lassen.

Die Unbeholfenheit, die Farfarello zutage legt, weil ihm das gebräuchliche menschliche Miteinander einfach schon lange nicht mehr geläufig ist, hat zuerst mein Mitleid geweckt. Als ich dann aber las, in welche Richtung sich das für Schuldig entwickelt, tat mir Schuldig mehr leid. Farfarello kann man nicht mehr helfen oder heilen. Man kann/muss auf ihn aufpassen und seine Möglichkeiten begrenzen um den anderen damit zu helfen. Dass das nun aber an Schuldig hängt ... armer Kerl ^^‘
Deine bildlichen Beschreibungen sind doch zuweilen etwas heftig. Ich persönlich hatte damit meine Schwierigkeiten, aber ich bin auch sensibel, was das angeht. Bildliche Beschreibung eben. Ich sehe dann Bilder, und die sind, was das angeht, nun mal nicht schön – sollen sie ja auch nicht sein, spiegeln sie doch wieder, wie Farfarellos Wahnsinn sich körperlich äußern kann.

Die Art und Weise, wie Schuldig seine Auszeit verbringt, war irgendwie entzückend. Ein völliges Kontrastprogramm. Unbeschwert und Unbedeutend und doch so wichtig für ihn, da es ihm hilft. Eine Selbsttherapie, die er wohl des Öfteren schon praktiziert hat. Zumindest scheint es eine bewährte Routine. Dennoch wirkt es wie eine Parallele zu Farfarello. Ihre Art, sich zu befriedigen. Verschiedene Ventile zwar, aber eine Art Zwang, dem sie früher oder später nachgeben müssen.

Das Schuldig von Farfarello gleichsam verstört wie fasziniert ist, kommt bei mir an. Farfarello ist nicht wie die anderen. Er lässt sich für Schuldig nicht so leicht klassifizieren und abstempeln. Eine Verbindung, die er nicht genießen kann da sie ihn überfordert und ihm mehr abverlangt, als er sonst zu ertragen bereit ist.

Bin gespannt, wie es weiter geht. Die beiden (zumindest für mich) schwierigsten Wörter der WB-Vorlage hast du nun ja noch vor dir ^^ Aber bisher hast du die anderen Wörter so geschickt eingebaut, das sie absolut im Fluss waren!
Antwort von:  halfJack
08.03.2014 13:03
Ursprünglich hatte ich vor, die Geschichte in diese zwei Seiten der Klinge einzuordnen, die Frontseite und die Kehrseite. Wie beide am Ende wirken, wusste ich selbst nicht so genau, aber es ist gut, dass das erste Kapitel bei dir offenbar dynamisch ankam, im Gegensatz zum zweiten. Das ging sicherlich nicht allen Lesern so, denn in einem anderen Kommentar wurde angemerkt, die Story sei im ersten Kapitel langatmig und es würde nichts passieren. Abgesehen davon, wie die Geschichte im ersten und zweiten Teil atmosphärisch wirkt, war mein Grundgedanke, den ersten Teil so distanziert wie möglich zu halten und mich auf das Seelenleben von Farfarello zu konzentrieren. An anderer Stelle habe ich dahingehend von einem erwünschten Abstand gesprochen, den der Leser zu den Figuren aufbauen soll. Im Wechsel mit den fast schon Wahnvorstellungen, in denen Farfarello seine eigenen Gewalttaten buchstäblich "blumig" vor Augen geführt werden, wollte ich die Distanz zwischen ihm und den anderen Menschen darstellen. Das zweite Kapitel hingegen sollte emotionaler, menschlicher sein und den Leser direkt ansprechen. Zumindest hoffte ich, man könne sich in Schuldigs Situation hineinversetzen, weil er ohnehin eine Figur ist, mit der man sich gut identifizieren kann, was meines Erachtens bei Farfarello nicht der Fall ist, weil seine gesamte Gedankenwelt abstrus und irrwegig ist. Das ist der von mir eigentlich gedachte, konstruierte Kontrast dieser beiden Kapitel. Abgesehen davon, dass es textlich länger geworden ist, als ich das vorher plante, habe ich dann erkannt, dass ich noch einen dritten Blickwinkel brauche, der beide Protagonisten zusammen einfängt, bevor ich alles zu einem Abschluss bringe.

Ich muss gestehen, dass ich mich diesmal mit den bildlichen Beschreibungen von Gewalt extra zurückgehalten habe. Damit stoße ich relativ oft an, obwohl ich es bisher meines Erachtens noch nicht übertrieben habe. Diese Beschreibungen, die hier häufig durch Sinnbilder von Blumen und Schmetterlingen vollzogen werden, kommen mir ganz spontan beim Schreiben und gehören für mich einfach dazu. Ich schreibe das nicht, weil ich damit Ekel heraufbeschwören will, zumindest entspricht das nicht meiner Intention. Manchmal ist es vielleicht einfach nur eine gewisse... Faszination.

Die direkte Gegenüberstellung von Farfarellos Forderung ("Tiefer") und jener der Frau war natürlich beabsichtigt, sogar ein wenig amüsant gemeint, weil damit auf absurde Weise zwei völlig unterschiedliche Dinge gemeint sind, die dennoch irgendwo zusammenhängen. Beides ist eine Form von Schmerz, von Befriedigung, von Beruhigung. Schuldig wird sich hierbei Personen aussuchen, die angenehme Gedanken haben, ob Nutte oder nicht, spielt keine Rolle, möglicherweise hat er diesmal dafür gar nicht bezahlt, man weiß es nicht. Es ist auch nur ein Ausschnitt aus seinem "Abschalten". Ähnlich besteht die Fanfiction aus Ausschnitten und Mitschnitten, deren Lücken man unterschiedlich füllen kann. Ich wollte keine Erklärungen und Verbindungen an jeder Stelle bieten, weil die Szenen, wieder als Hinweis auf die Klinge, zerschnitten sind. Wie ein Stück zerfetzten Stoffes, darum sind manche dieser Eindrücke auch so kurz.
Von: Futuhiro
2013-12-14T19:33:47+00:00 14.12.2013 20:33
Hm, du beziehst dich offenbar auf Weiß Side B, oder? Ich kenne Schuldig rothaarig und Farf weißhaarig.
Und dann war Schuldig in deiner Geschichte widersprüchlicherweise einmal Amerikaner und ein anderes mal plötzlich Deutscher. (Ich war der Meinung, er sei Deutscher gewesen.)

Ich finde die Story bisher ein wenig langatmig, es passiert so lange nichts. Aber sie ist toll geschrieben, vom Stil her. Den "negativen" Sachen von Blaetterklingen kann ich mich allerdings nicht anschließen.
Was ist falsch daran, jemanden mit seiner Haarfarbe oder dem Alter zu betiteln? Immer den Namen zu verwenden, ist doch auch langweilig und zeugt im Grunde von einem schlechtem Ausdrucksvermögen. Und die angeblichen inhaltlichen Wiederholungen binnen mehrerer Sätze finde ich extrem weit hergeholt. Für mich lies es sich flüssig lesen.
Antwort von:  Blaetterklingen
15.12.2013 12:43
Vor allem das mit der Haarfarbe ist ein herunter brechen auf ein unwichtiges Detail. Es ist nicht was den Charakter ausmacht... in seinem Charakter. Es ist eine "Unsitte" des Fanfictionbereich. In keinem gedruckten Buch findet so etwas Verwendung (ehrlich gesagt wird es sogar ziemlich belächelt, das hat nicht mal was mit meiner subjektiven Meinung zu tun). Ich und ein paar Freunde haben mal direkt darauf geachtet in einigen Büchern. Durch den Stil wird es normalerweise umgangen, dass das Subjekt zu oft betitelt werden muss, dadurch fallen Synonyme meistens sowieso weg, weil es reicht den Namen zu nennen. Oder es wird auf ein aussagekräftiges Detail reduziert. Der Zwerg, der Elf, der Psychophat. Allerdings machen diese Titelierungen in den meisten Fällen einen Verweis auf den Charakter und sind nicht so unwichtig wie die Haarfarbe.
Antwort von: Futuhiro
15.12.2013 13:06
Hmmmm ... kann schon sein. Ich persönlich (!) empfinde es als Geschmackssache. Mich stört es nicht, wenn solche Umschreibungen wie <der Ältere> verwendet werden. Ich finde, es hilft dabei, sich ein besseres Bild von der Figur an sich zu machen, wenn man immer mal wieder eine - wenn auch unwesentliche - Eigenschaft desjenigen ungejubelt bekommt. Aber wie gesagt, nur meine persönliche Meinung. :)

Danke für die Rückantwort und zur-Diskussion-Stellung des Themas. Das hilft sehr, den Horizont zu erweitern. In Büchern hab ich noch nie auf sowas geachtet, gebe ich zu.
Antwort von:  Blaetterklingen
15.12.2013 15:30
Kein Ding^^ ich bin auch ganz froh über solche Diskusionen, weil die Weisheit haben wir alle nicht mit Löffeln gefressen. Sogar ich nicht *-* *lach*
Ich kenne es so, das meistens Haarfarbe und Alter erklärend genannt werden, um ein Gesammtbild zu erhalten. Wenn zur Betitelung dann als "der Alte" oder "der Junge", aber wie gesagt, das mit den Haaren ist bedeutend auffälliger.
Was die vermeidliche Inhaltliche Wiederholung angeht, so ist es vor allem beim zweiten eine unlogische Fügung. Erst wird gesagt die Menge "ab" schenkt "c" keine Beachtung und im nächsten Satz wird gesagt das "b" "c" zwar lediglich mit einem flüchtigen Blick beachtet, aber immer noch beachtet, oder bin ich jetzt total daneben?
Antwort von:  halfJack
16.12.2013 16:44
Wow, Leute, was ist los mit euch? Da ist man mal ein Weilchen nicht da... *lach*
Irgendwie ruft diese Fanfiction durchwachsene Reaktionen hervor, jedenfalls scheint sie keiner wirklich gut zu finden. ^^° Ich hätte nicht gedacht, dass man das alles so zwiespältig empfindet. Aber der Reihe nach:

@ Futuhiro
Ich beziehe mich nicht auf Weiß Side B, sondern auf den ersten Manga von Kyoko Tsuchiya und Takehito Koyasu, der noch vor dem Anime erschien. Den Anime mochte ich nie besonders, habe ihn allerdings das letzte Mal vor Jahren geschaut und kann mich daher kaum mehr daran erinnern. Im ersten Manga hat Schuldig grüne und Farfarello, wie es meines Erachtens für einen Iren nicht ungewöhnlich ist, rote Haare. Bei Side B weiß ich es nicht mehr, aber ich mochte diese Fortsetzung ohnehin nicht besonders. (Übrigens ist die Szene, in der Schuldig in Farfarellos Kellerzelle erscheint, um ihn zum ersten Auftrag abzuholen, direkt an das Ende des ersten Mangas angelehnt. Auch der Dialog ist sehr ähnlich.) Ich werde das noch einmal explizit im Disclaimer benennen, damit man anhand dieser Unterschiede im Aussehen nicht in Verwirrung gerät.
Nun zur Herkunft: Schuldig ist Deutscher, keine Frage. Im Text ist nur ein einziges Mal von einem Amerikaner die Rede, nämlich im zweiten Absatz. Da geht es aber nicht um Schuldig, sondern um Brad Crawford. Der stammt nämlich aus Amerika.

Allgemein zur Haarfarbe: falls ich mich nicht irre, dann ist von einem substantivierten "Rothaarigen" oder "Grünhaarigen" im gesamten Text nirgends die Rede. Das versuche ich mittlerweile sowieso zu umgehen, obwohl ich solche Synonyme in Fanfictions trotzdem nicht tragisch finde, solange man es nicht exzessiv verwendet. Von einem "grünhaarigen Mann" schreibe ich beispielsweise, weil Schuldig für Farfarello zu Beginn noch relativ unbekannt und ohne Persönlichkeit ist und er Schuldig somit auf das reduziert, was er von ihm am Auffälligsten wahrnimmt. Kontrastierende Farben gehören für mich zu Weiß Kreuz einfach dazu, darum bestehe ich zudem darauf, sie bei der ursprünglichen Mangavariante zu belassen. In selbst erdachten Welten ist mir das Aussehen der Figuren meist egal, darum gehe ich darauf in Originalen nicht ein. Bei Geschichten nach bestimmten Vorlagen ist das anders. Da hat man sofort eine gewisse Vorstellung im Kopf. In Fantasygeschichten findet man es nichtsdestotrotz ebenfalls häufiger, etwa bei Harry Potter, da kann man sich vor der Nennung von Haar- und Augenfarben kaum retten, um mal ein Gegenbeispiel zu nennen, wo es eben doch so ist. In meiner Geschichte spielt gerade Rot eine wichtige Rolle. Sogar im Titel habe ich überlegt, ob ich das Rot wieder aufgreife (z.B.: "Rosenrot"), habe mich dann jedoch dagegen entschieden, weil es mir zu abgedroschen erschien. Zum Rest wurde bereits alles gesagt.

@ Blaetterklingen
Zwar nehme ich nicht exzessiv und voller Begeisterung an jedem Wettbewerb teil, aber es kommt dennoch vor. "Die Pfoten sandaliert" ist zu einem Märchenwettbewerb entstanden, bei dem eine Adaption von "Aschenputtel", "Allerleirauh" oder "Der gestiefelte Kater" gefordert war, die ich daraufhin gleich alle drei miteinander vermischt habe. "Vorsatz" oder "Der erste Tag [EVA]" sind ebenfalls aus Wettbewerben entstanden. Mir ist eigentlich ziemlich egal, was der Dauergast dazu zu sagen hat. *g* Und ob ich gewinne, ist mir entgegen deiner Erwartung genauso schnurz. Was ich stattdessen vielmehr hoffe, ist, dass noch weitere Einsendungen kommen, bisher ist mein Beitrag nämlich leider der Einzige. Karotaler sind ganz nett, aber mit Gelt und TOFUs kann ich nichts anfangen. Ich bin nur zufällig darauf gestoßen, fand es interessant, mir fiel schnell etwas ein und über Farfarello schreibe ich ja generell super gern. Das wirklich Tolle an Wettbewerben ist also die Inspiration. *_* Zu sagen, ich hätte es dafür geschrieben, aber ich reiche es nicht ein, ätsch, ist auch irgendwie blöd...
Du klangst missgestimmt oder bilde ich mir das nur ein? Jungchen, warum tust du dir Texte von mir, über denen Fanfiction und Shounen-Ai steht, überhaupt noch an? Das passt doch gar nicht in dein Beuteschema. óó
Dass die Fanfiction fanfictionmäßig wie eine Fanfiction klingt, könnte eventuell daran liegen, dass es eine Fanfiction ist. Das ist nur eine Vermutung, dennoch könnte da durchaus ein Zusammenhang bestehen.
Mal abgesehen von der Haarfarbengeschichte frage ich mich, warum du auf Bagatellen und nicht auf den Text eingehst. Das kenne ich gar nicht von dir. :( Versteh mich nicht falsch, es ist gut, auch auf Nebensächlichkeiten hingewiesen zu werden, selbst wenn es sich dabei nur um persönliches Empfinden handelt, aber... wo sind deine Interpretationen? Das hat mich schon bei der Random-Sache erstaunt, obwohl das offenbar, ähnlich wie hier, doch nicht so eindeutig war, wie ich dachte. Ist das ein germanistischer Interpretationsburnout? Ich verstehe schon, dass du bei Fanfictions für zwischendurch nicht ewig analysieren willst, fand es nur ein bisschen schade.
Zur Erklärung: Die vier Mitglieder von Schwarz versuche ich stellenweise in eine gegenteilige Konstellation zueinander zu setzen und ihre Position daraufhin zu wechseln. Die beiden Beispiele, die dir unangenehm auffielen, gehören ebenfalls zu diesen Wechselpassagen. Mit Farfarello und Nagi funktioniert das leider nicht so gut, außer vielleicht Nagis Intelligenz gegen Farfarellos Geistesstörung. Bei Crawford und Schuldig funktioniert das besser oder bei Crawford und Nagi. Daher in einem Satz die Betitelung mit Jüngerer und Älterer und der umgekehrten Erklärung danach, die entfernt an lateinische Texte angelehnt ist, in denen man mit "dieser" und "jener" das näher und das weiter entfernte Subjekt des vorigen Satzes aufgreift. Deine Vermutung stimmt, dass ich diese Herangehensweise gewählt habe, um zuerst Außen-, dann Innenansicht zu liefern. Was du daran unangenehm fandest, kann ich leider nicht nachvollziehen. Dein zweites herausgegriffenes Beispiel ist in derselben Zusammensetzung entstanden. Da steht aber nichts davon, dass Crawford Schuldig sonderlich "beachtet", sondern dass er ihn mit einem Blick "bedachte". (Genauer lesen hilft.) Wenn man jemanden anschaut, heißt das nicht, dass man ihn beachtet, denn durch eine fehlende Reaktion kann man ihn auf diese Weise erst recht missachten. "Auch Crawford bedachte etc." bezieht sich ein paar Zeilen höher auf jenen Blick, den Schuldig von Nagi beim Eintreten erntet, also ebenfalls ein Wechselspiel aus ähnlichen Momenten mit anderen Personen.
Zum weiteren Konzept sage ich jetzt besser nichts, da lagt ihr alle drei mit einigen Aussagen richtig. Wäre blöd, vor dem zweiten Kapitel mit Erklärungen zu beeinflussen. :)
Antwort von: Futuhiro
16.12.2013 20:18
Wouw, jetzt artet dieser Kommi in ein Forum aus. ^^ (Finde ich gut, ich mag objektiven Austausch!)

@Blaetterklingen:
Ich fand die Sache, ob ein Blick nun schon "Beachtung" ist oder nicht, derwegen etwas übertrieben. Wenn ich jemanden kurz am Rande zur Kenntnis nehme, habe ich mich ja noch lange nicht damit befasst, was er sagt oder tut. - Aber gut, das hat halfJack schon ausreichend erörtert. Ich will das nicht nochmal nachquatschen. Für meinen Geschmack war es völlig okay, was Wiederholungen angeht. Wenn man Texte gar zu sehr auf´s Wesentliche reduziert, ohne irgendwelche überflüssigen/lebendigen Details, dann wird ein nüchterner Gesetzestext draus. Geschichten leben ja von bildhaften und umspülenden Beschreibungen.

@halfJack:
Ist doch toll, wenn Meinungen diskutiert werden (ohne, daß es in gegenseitige Beleidigungen ausartet! Niveuvolles Hin und Her mit fremden Nutzern hat man hier auf Animexx leider selten.)

Gut, den Original-Manga von Weiß Kreuz kenne ich nicht. Ich weis nur, daß Schuldig in Weiß Side B auch (wieder?) grüne Haara hatte.
War bei dem "Amerikaner" von Crawford die Rede? Ôo ... Muss ich nochmal genau lesen. Mir kam es vor, als sei da Schuldig gemeint gewesen. Wenn nicht, dann war´s mein Fehler, sorry. ^^
Antwort von:  halfJack
17.12.2013 12:56
@ Futuhiro
Mit der Suchfunktion von Word geht es ganz schnell: "Neben dem großgewachsenen Amerikaner, der in seinem legeren Anzug unbestreitbar seriös auftrat, wirkte der Mann mit den grünen Haaren und der unkonventionellen Kleidung beinahe unpassend." An erster Stelle ist Crawford gemeint, an zweiter Schuldig. Jetzt frage ich mich allerdings, ob man "großgewachsen" nicht auseinander schreiben müsste... ich glaube, es geht beides.

Und keine Sorge, der Herr Bla. und ich, wir motzen uns immer so niveauvoll an. :D
Von:  Blaetterklingen
2013-12-13T22:00:59+00:00 13.12.2013 23:00
Eine Geschichte für einen Wettbewerb und ohne Adult o.o wer sind sie und was haben sie mit dem Innbetreiber getan? Wenn da nicht mal ein Dauergast einige Worte drüber verlieren wird!
Also erst mal,so floskelhaft sich das auch anhört, ich hoffe das du gewinnst. Zum einen bist du eh frustrierend gut, was das Schreibhandwerk angeht und zum anderen weiß ich wie frustrierend es ist, für einen Wettbewerb etwas zu schreiben und dann nicht zu gewinnen. Mich würde aber interessieren, was du eigentlich bezweckst. Warum nimmst du überhaupt teil?

Am Anfang, da gebe ich dearaizawa recht, wirken die Charaktere sehr weit entfernt. Der Schreibstil wirkt sehr distanziert und nacherzählend. Aber ich denke,dass das gewollt ist, vor allem da man den Charakteren immer ein Schrittehen näher kommt. Erst sieht man das äußere, aber mehr und mehr wird das innere veräußert. Das deine Bilder wunderschön sind und deine Wortwitze sehr überzeugend sind, weißt du ja selber. Vor allem in der Sache mit dem Müll: "„Ich rede von Farfarello“, ergänzte Schuldig."
: D Herrlich.
Kommen wir also zum negativen:

Ist das gewollt Fanfictionmäßig, das du die Leute per Haarfarbe betitelst oder mit Jüngerer/Älterer? Oder ist die Geschichte bereits etwas älter und wurde von dir jetzt für den Wettbewerb recycelt. Teilweise atmet die Geschichte labyrintisches Rebsteinniveau und dann sind da Stilblüten, die ich nicht mit Sinn bestücken kann, wie etwa:

"Unvermittelt lachte Schuldig über seinen eigenen Scherz. Hierfür erntete er von dem Jüngeren ein Augenrollen, vom Älteren ein Kopfschütteln. Crawford konnte an der Aussage nichts Amüsantes entdecken und Nagi war es schlichtweg egal."

Was soll denn der dritte Satz? Warum gehst du noch einmal auf die gleiche Situation ein und führst diesmal die Innensicht vor. Es wirkt ziemlich holprig, vor allen weil der angeklagte Satz nicht wirklich irgendetwas wesentliches zu der Situation beiträgt oder nähe vermitteln würde. Zumindest meines Eindrucks nach.

"Keiner von ihnen schien ihm Beachtung zu schenken. Auch Crawford bedachte ihn lediglich mit einem kurzen Blick durch seine randlose Brille."

Hier auch noch mal. Du sagst das niemand ihn Beachtung schenkt und dann sagst du das Crawford ihn durchaus kurz Beachtung schenkte O.o

Von: abgemeldet
2013-12-13T10:01:52+00:00 13.12.2013 11:01
Dies hier überfordert mich etwas, weil es sich so perfekt liest.

Klingt vielleicht merkwürdig, aber anders kann ich es nicht beschreiben. Dein Schreibstil ist flüssig und intelligent. Nichts vorhersehbar und doch absolut passend. Man spaziert so dahin, bleibt nirgends hängen und freut sich schlichtweg über die äußerst lebhaften Umschreibungen. Kann es sehen und fühlen. Die Charaktere bekommen bei dir mehr Gestalt, als bei den meisten anderen FFs, die ich bisher so gelesen habe. Als wäre man dort und würde ihnen zusehen.

Allerdings kann man sie nicht greifen. Ich weiß nicht, warum, weil alles dafür sprechen würde, aber sie bleiben trotz der Nähe zuweilen seltsam distanziert.
Vielleicht liegt das auch nur an mir. Farfarello ist so gut getroffen, dass ich ihn zwar fasziniert beobachte, ihm aber nicht wirklich zu nah kommen will, weil ich mit seinem Zustand nicht umgehen kann.

Bleibt der Fakt, dass ich beeindruckt bin und es noch etwas nacharbeiten lassen muss. Es trifft mich irgendwo dort, wo es nicht schön ist. Eine Atmosphäre, die sich schleichend aufdrängt und die man schnell wieder loswerden möchte. Zu nah, sozusagen.

Bin gespannt auf den nächsten Teil.