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Hailie Potter - Naruto Special

Willkommen im Reich der Ninja
von

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Auseinandergerissen

Hailie schrie den Namen ihrer besten Freundin, es klang sowohl glücklich als auch besorgt. Was machte Diane hier? Wie ist sie hergekommen und warum hatte sie ihre Kraft nicht unter Kontrolle? Doch die Fragen konnten alle erst mal warten. Die Potter hatte Diane noch nicht erreicht, doch alleine, dass sie da war, beruhigte Diane dermaßen, dass der Sturm sofort stoppte und ihr Herzschlag sich normalisierte. Diane wollte gerade fragen, was sie denn hier machte und wie es dazu kam, dass sie hier gelandet ist, als sie merkte, dass Itachi bereits zu einem erneuten Angriff ansetzte.

Während Sai und Naruto zu Boden stützten ohne dass sie rechtzeitig bemerkten, dass der Wind abbrach, war Itachi bereits bei vollen Bewusstsein und visierte Hailie als sein nächstes Ziel an. Er zog geschickt einen Kunai aus der Innentasche seines Mantels.

Sasuke konnte dies aus seinem Versteck aus beobachten und griff bereits nach seinem Kunai, um den Angriff von Itachi abzuwehren. Und während der Uchiha darauf wartete bis der andere seinen Zug machte, drehte sich Hailie blitzschnell um, sprang hoch und schlug Itachi mit ihrer Faust ins Gesicht. Die Kraft ließ Itachi mit enormer Geschwindigkeit gen Boden fallen.

Alle Anwesenden standen mit weit aufgerissenen Augen da und starrten Hailie an. (Naruto und Sai rappelten sich vom Boden auf und stützten sich gegenseitig, denn der Windangriff hatte auf beiden seine Spuren hinterlassen. Sai hatte sich eventuell einige Rippen angeknackst und Naruto vermutete bei sich ähnliches. Nie ist Sakura im Dorf, wenn man ihre medizinischen Jutsus mal braucht.) Doch die Potter ließ Itachi gar nicht erst auf dem Boden ankommen; sie zückte bereits ihren Zauberstab und sprach kaum hörbar einige Worte. Itachi wurde mehrmals mit einer unsichtbaren Kraft gegen den Boden geschleudert und blieb anscheinend bewusstlos liegen.

Die Ninjas konnten ihren Augen nicht trauen. Was war denn eben passiert? Wer waren diese Mädchen und wo kamen sie her? Woher hatten sie diese enormen Kräfte? Hatte Hailie eben etwa tatsächlich Itachi Uchiha besiegt, welcher bis dato als unschlagbar galt? Sasuke schluckte schwer; nein, sie brauchte seine Hilfe definitiv nicht. Hailie blickte wieder zu ihrer Freundin und lächelte siegessicher. Sai und Naruto waren größtenteils sprachlos. Wozu brauchte denn Diane ihre Hilfe, wenn sie doch mit Leichtigkeit eine solche Power freisetzen konnte? Geschockte Augenpaare richteten sich auf Diane.

Natürlich starrten Sai und Naruto sie nun an. Was hatte sie denn anderes erwartet? Es war immer dasselbe! Diane wusste selbst, wie monströs sie dadurch wirkte und dass sie unweigerlich eine Gefahr für ihre Umgebung darstellte. Enttäuscht wendete sie ihr Gesicht von den beiden. Bestimmt bereute Naruto bereits sie kennen gelernt zu haben. „Hört auf mich so anzustarren… Ich bin kein Monster!“, sprach sie sich innerlich Mut zu. „Oder Hailie?“ Hilfesuchend schaute sie zu ihrer besten Freundin, als sich kaum merklich hinter Hailie eine Gestalt regte.

„Das ist ja eine große Überraschung Diane. Bist du etwa gekommen, um mich abzuholen?“, fragte Hailie erfreut. Sie lief auf die Malfoy zu und freute sich ziemlich ein ihr bekannten Gesicht zu sehen. „Dann hat Draco dich also benachrichtigt? Das ist ja ungewöhnlich… Hast du herausgefunden von wem das Geschenk war?“ Hailie sprach sehr schnell, weshalb das Gesagte nur langsam bei Diane ankam. Hailie abholen? Ob Draco seine Schwester darüber in Kenntnis gesetzt hatte? Ein Geschenk…? Hailie wurde also genauso wie die Malfoy hierher gezaubert. Diane bekam ein schlechtes Gewissen, als ihr klar wurde, dass dies alles ihre Schuld war.

„Es tut mir Leid Hailie.“, rief Diane aus. Hailie blickte unverständlich zu ihr: „Weswegen?“ „Es war mein Vater…“ Die Aussage traf Hailie wie ein Schlag. Was?! Das konnte doch nicht sein! Sie wusste zwar, dass Diane und ihr Vater sich nicht mochten, aber dass dieser soweit gehen würde und seine Tochter in eine fremde Welt abschiebt um sie loszuwerden, das klang doch absurd… oder etwa nicht?

„Er hat uns hier als Opfergabe dagelassen für den da…!“, antwortete Diane bitter und deutete auf Itachi. Panik stieg wieder in ihr auf, denn dieser lag nicht mehr auf dem Steinboden. Langsam hatte Diane diese Überraschungen satt. Sie war beinahe wieder dabei die Kontrolle zu verlieren…

„Reiß dich zusammen Diane!“, tadelte Hailie sie mit strenger Stimme und suchte bereits ihre Umgebung mit ihren smaragdgrünen Augen ab. Sie konnte sich schließlich nicht um alles und jeden kümmern. Was war denn überhaupt mit Diane los? Diese war doch sonst nicht so leicht aus der Ruhe zu bringen. Hailie trat einige Schritte nach vorne; näherte sich der Stelle, an welcher Itachi eben noch gelegen hatte und konzentrierte sich, um sich mittels einer Barriere von unerwarteten Angriffen zu schützen.

Diane machte in dieser Zeit leichte Atemübungen, um sich wieder unter Kontrolle zu kriegen. Diese Situation war vielleicht erschreckend, aber doch nicht für eine Malfoy, nicht für sie. Diane hatte schon mehrere Attentate ihres Vaters erfolgreich überlebt. Warum sollte also eine fremde Welt sie niederstrecken, wenn sie sogar einem Alptraumfluch entkommen konnte? Die Blondhaarige schloss ihre Augen und atmete erneut tief ein und aus. Mit einem kecken Grinsen öffnete sie diese wieder und nuschelte: „Jetzt bin ich wieder ich selbst…“ Sie machte es Hailie gleich und tastete mit ihren Augen die Umgebung nach Itachi ab um keine weitere Zeit mehr zu verschwenden, als ihr Blick bei Sai und Naruto hängen blieb. Sie setzte sich in Bewegung und fragte sich, ob sie in Ordnung waren. „Alles Okey bei euch?“, sprach Diane und näherte sich mit schnellen Schritten den Konoha-Nins.

Beide wirkten eingeschüchtert und nickten kaum merklich. „Es war nicht meine Absicht euch zu verletzen… Wie fühlt ihr euch?“, fragte sie kleinlaut. Diane hasste nichts mehr als die Tatsache, dass sie mit ihrer unkontrollierten Kraft eine Schwachstelle präsentierte. Das musste sie wieder hinkriegen. Zudem konnte sie diesen mitleidigen Blick nicht ertragen, welchen Naruto ihr zuwarf.

Hailie bemerkte kaum noch die Energie von Itachi. Irritiert drehte sie sich einmal um sich selbst und ihr Blick blieb auf Sasukes Haarschopf hängen. „Ihn hab ich ja ganz vergessen…“, stelle die junge Hexe erschrocken fest und flitzte schnell zu ihm. Da sie keine Anzeichen von Itachi wahrnehmen konnte, dachte sie, dass dieser womöglich bereits geflüchtet sei. Somit bestand für die Anwesenden keine Gefahr mehr, davon musste Hailie einfach ausgehen.
 

Sie erreichte Sasuke und blickte ihm frech ins Gesicht. „Glaubst du immer noch, dass ich ein hilfloses kleines Mädchen bin? Oder hast du alles mit ansehen können in deinem Versteck?“, wollte diese wissen. Sie provozierte Sasuke mit Absicht. Zwar ist er freiwillig und voller Elan zum Ort des Geschehens gestürmt, beendet wurde der Kampf aber durch sie. Darauf war Hailie stolz gewesen und das zu recht. „So war das nicht…“, flüsterte Sasuke, „Ich hätte deiner Freundin wirklich gerne geholfen und Itachi würde ich jederzeit gerne mein Schwert durch sein Brustkorb jagen, aber…“, er verstummte. „Ich konnte es unter keinen Umständen riskieren, dass einer der anderen mich hier sieht!“ Mit einer eleganten Kopfbewegung wies der Uchiha zu Naruto und Sai, denen sich Diane eben angeschlossen hatte und versuchte eine Unterhaltung zu beginnen.

Hailie blickte eher skeptisch zu der kleinen Gruppe. Da stimmte doch etwas nicht. Sie blickte zum Himmel und erneut zurück. „Diane… Pass auf!“, schrie Hailie. Ihr war der zweite Schatten Dianes nicht entgangen, dort musste sich Itachi also versteckt haben, in einem falschen Schatten. Das blonde Mädchen wollte sich fragend an die Potter wenden, als sich unter ihren Füßen ein schwarzes Loch öffnete und sie erneut verschluckt wurde.
 

Hailie rannte auf die Bodenöffnung zu und war schon drauf und dran rein zu springen, als sich das Portal schloss. Die Potter war der Meinung, dass diese Aktion die beiden Hexen nur voneinander trennen sollte. Ihr war nur noch nicht bewusst weswegen. Waren sie möglicherweise gemeinsam dazu im Stande ohne einen Zauberspruch in ihre Welt zurückzukommen? Erbost schlug Hailie mit ihren bloßen Fäusten auf den Boden ein. „Gib sie zurück…“, schrie sie aufgewühlt und hämmerte solange auf die Stelle, bis Blut von ihren Händen tropfte.

Itachi erschien hinter ihr und blickte arrogant auf sie herab. „Das kann ich nicht tun, Potter!“, sprach er ruhig. Angewidert drehte sich Hailie um und bedachte ihn mit ihrem finstersten Blick. „Das wirst du noch bereuen…“, raunte sie gefährlich. Mit einem Zauber schleuderte sie Itachi zu Boden. Nur einen Augenschlag später befand sie sich über ihn und schlug immer wieder auf ihn ein. Sein Gesicht, seinen Körper. Sie versetzte dem Schuldigen immer wieder Schläge, mit einer Kraft welche schon unmenschlich wirkte.

Naruto und Sai traten zurück, um dem Mädchen nicht im Wege zu stehen. Sasuke warf Hailie einen besorgten Blick zu. Er hatte noch nie gesehen, wie jemand in solch eine Raserei verfiel. „Du kannst sie nicht mehr finden… Gib sie einfach auf…“, nuschelte Itachi geschwächt. „Halt deine Fresse!“, brüllte Hailie. Ihr Gegner hatte sich nicht mehr gerührt und schien auch nicht mehr zu atmen. Doch Hailie konnte nicht anders, sie schlug solange auf den Körper ein, bis sie sicher war, dass sein Herzschlag verstummte. Keuchend stand sie auf und beobachtete, wie Itachi sich in Rauch auflöste und ein ihr unbekannter Mann erschien. Auf seinem rechten Unterarm sah sie das Zeichen der Todesser. „Wie vermutet…“, murmelte Hailie und versuchte ihre Wut zu bändigen. „Das war keiner aus euren Welt.“

Der Besiegte verschwand in einem rauchigen Nebel und außer den beschädigten Steinboden und Hailie wies nichts mehr auf einen Kampf hin. Angestrengt dachte Hailie nach, wohin Diane diesmal teleportiert wurde. Diese Welt hatte eine Menge eigener Gefahren zu bieten, doch nach dem Kampf musste Hailie sich eingestehen, dass diese nicht ihr größtes Problem darstellten. „Woher hat Lucius Malfoy nur so eine Macht um so einen Zauber zu sprechen?“, nuschelte die Potter nachdenklich. Es musste noch mehr dahinter stecken. Schließlich hatte ihr Diane gesagt, dass ihre Kraft keinesfalls von dem Blut der Malfoys ausging, sondern einen anderen Ursprung hatte. Bis heute wollte die Blonde sich nicht weiter dazu äußern. Aber das war auch gar nicht nötig, denn Hailie hatte diese Macht bei eigenem Leibe einsetzen können.

Sasuke trat einen kleinen Schritt nach vorne und berührte einige der Sträucher, welche dies geräuschvoll kommentierten. Vorsichtig zog er sich wieder zurück und versteckte sich sicherhalthalber. Der Uchiha konnte nun unter keinen Umständen zu Hailie gehen und ihr aufbauend auf die Schulter klopfen. Er schrieb etwas auf ein kleines Stück Papier und warf die Botschaft mithilfe eines Kunais neben Hailies Füßen. Diese sah auf die Nachricht, las sie kurz durch und verstaute diese in ihrer Rocktasche. Sasuke wollte, dass sie bei Naruto und den anderen blieb und wenn der Abend anbricht, sollte sie zurück zu dem verlassenen Haus gehen. Was für einen Schwachsinn redet dieser Typ? Ihre Freundin ist jetzt irgendwo und kann ihre Kraft nicht stabilisieren und sich demnach auch nicht verteidigen und Hailie soll jetzt Tee trinken und Däumchen drehen?

„Wir sollten dich erst verarzten lassen.“, sagte Naruto und trat an Hailie ran. Er nahm vorsichtig ihre Hand und untersuchte diese. „Das sollte sich Tsunade mal ansehen…“ Hailie zog langsam ihre Hand zurück und antwortete ruhig: „Quatsch, das ist nichts… Ich muss weiter!“ Der Blondschopf griff wieder nach ihrem Handgelenk und sagte eindringlicher: „Das wäre jetzt reiner Selbstmord ohne einen Anhaltspunkt nach Diane zu suchen. Du solltest dich erholen und…“ Sai fiel Naruto ins Wort: „Dein Wissen und deine Kampftechniken ausbauen.“ Hailie schaute überrascht zu dem Jungen mit dem bauchfreien Oberteil. Er hatte gar nicht so Unrecht. Es wäre auch für Diane ein Vorteil, wenn Hailie sich mit dem Alltag und der Geschichte dieser Welt auseinandersetzt. Vorerst wäre es das Klügste ihren Verstand auf die Gefahren vorzubereiten, als spurlos im nahegelegenen Wald zu verschwinden. Mit einer steifen zitternden Bewegung verstaute Hailie ihren Zauberstab in dessen Tasche an ihrem rechten Oberschenkel.

„Du hast Recht…“, antwortete Hailie geschlagen. Sie schaute wieder nachdenklich in die Ferne, als Naruto ihr auf die Schulter klopfte. „Keine Angst, ich werde Tsunade bitten, ihre Beziehungen spielen zu lassen, damit wir Diane schnell wieder finden.“, sprach er grinsend. „Ich bin sicher, dass einer aus den verbündeten Dörfern, sie entdeckt…“ Hailie nickte unsicher und die drei schlugen sogleich ihren Weg zu Tsunade ein.

Sasuke saß in seinem Versteck und musste der Szene tatenlos zusehen. Seine Vorsicht ließ nicht zu, dass er sich Naruto offen zeigen konnte. Das war ja auch kompletter Irrsinn. Doch die Tatsache, dass Naruto scheinbar mühelos tat, was der Uchiha nur zu gern getan hätte, ließ ihn nicht los. Sasuke entwickelte einen gewissen Besitzanspruch auf Hailies Gesellschaft, welchen er unmöglich hätte geltend machen können. Er wollte ihr auf die Schulter klopfen und sagen, dass sie gut gekämpft hat, dass es kein Problem ist, dass sie ausgeflippt war und dass er gemeinsam mit Hailie nach Diane suchen würde. Sasuke begab sich auf den Rückweg zu dem Haus voller schmerzlicher Erinnerungen, denn dort würde er heut Abend noch mal ausführlich mit Hailie sprechen; darüber wo sie eventuell ihre Suche starten konnten. Das verstand sich doch von selbst, dass Sasuke die Potter unter keinen Umständen alleine losziehen lassen würde. Er sorgte sich ziemlich um das Mädchen. Aber… warum überhaupt? Sasuke verstand diesen Aspekt nicht, doch seine Entscheidung stand fest.
 

Während Hailie mit Sai und Naruto auf dem Weg zu Tsunade war, dem fünften Hokage und der wichtigsten Person in diesem Dorf, vernahm sie den Schmerz der sich aus ihren Händen durch den Körper schlich. Sie verzog leicht angestrengt ihre Miene. „Geht’s dir nicht gut?“, fragte Naruto sie sogleich. „Nein, es ist nichts…“, antwortete Hailie automatisch. Ihre Hände schmerzten fürchterlich und sie verlor jegliches Gefühl in ihren Fingerspitzen. Vielleicht hätte sie ehrlich sein müssen… aber das hätte doch keinen Unterschied gemacht, schließlich konnten ihre Begleiter sie weder ärztlich behandeln noch ihren Schmerz verschwinden lassen.

Hailie versuchte die angefangene Unterhaltung in eine andere Richtung zu lenken und blickte sich irritiert um. „Hat diese Tsunade wirklich so viel Einfluss, dass auf ihre Bitte hin, niemand auf den Gedanken kommt Diane anzugreifen?“, fragte sie vorsichtig. Hailie war davon überzeugt, dass ihre Vermutung korrekt war und dass sie gemeinsam einen Weg finden würden auch ohne einen Zauber zurück zu gelangen. Sie wusste nur noch nicht so recht, wie das funktionieren sollte.

Naruto grinste. „Ja, mach dir darum keine Sorgen!“, antwortete er lächelnd. „Tsunade als einer der Kage und eine der Mächtigsten Kunoishi. Mit unseren Verbündeten aus Sunagakure, wird es ein Einfaches sein, Diane zu finden. Ich werde diese Bitte persönlich an Gaara richten. Er wird das sicherlich verstehen…“ Hailie verstand nicht so recht, wie Naruto so zuversichtlich sein konnte. Aber sie hackte lieber noch nicht nach, dazu war später noch genug Zeit. Erst einmal ging es darum mit Tsunade zu sprechen und um ihre Unterstützung zu bitten.

Nach einem schier unendlichen Marsch, erreichten die drei das große Hauptgebäude von Konohagakure. Sai hatte während ihrem langen Spaziergang kein Wort gesagt. Hailie wollte sich dazu lieber nicht äußern, ihre Arme hatten bereits einen Grad der Lähmung erreicht, welcher für sie unerträglich wurde. Deshalb hoffte das Mädchen nur, dass sie nicht mehr allzu weit laufen mussten.
 

Zielsicher navigierte Naruto sie durch lange Korridore und blieb vor einer Tür stehen. Er klopfte zweimal gegen das Holz und betrat das Zimmer ohne eine Antwort abzuwarten. „Tsunade, bist du da?“, fragte er. „Ich muss mit dir sprechen…“ „Natürlich bin ich da! Wo soll ich denn sonst sein Naruto?“, antwortete eine Frauenstimme genervt. „Es trifft sich gut, dass du hier bist. Hab ich richtig gehört, dass Itachi Uchiha es wiedermal geschafft hatte, an unserem Wachposten vorbeizukommen um dich mitzunehmen…?“ Tsunade schien sowohl wütend als auch besorgt.

Hailie konnte nicht anders, als sich am Gespräch zu beteiligen. „Dies entspricht nicht ganz der Wahrheit.“, setzte sie an. „Es war nur eine Täuschung um mich und Diane zu trennen…“ Überrascht stand Tsunade auf und beäugte Hailie misstrauisch. „Wer bist du?“, fragte die Frau autoritär und sah sofort, dass Hailie ihre Arme nicht mehr bewegen konnte. Eilig trat sie an das Mädchen heran und betrachtete die Wunden. „Dies muss sofort behandelt werden.“, sagte sie nur und schrie: „Shizune, ich brauch sofort meinen Medizinkoffer!“

Hailie sah wie eine Frau aus dem Nebenzimmer rauschte. Sie hatte kurze dunkelbraune Haare, hatte einen dunklen Kimono an und wurde von einem kleinen Schweinchen begleitet, welches eine Kette und eine Weste trug. In deren Händen befand sich ein riesiger Koffer mit einem Roten Kreuz darauf.

Tsunade war noch dabei, den Grad der Verletzungen zu untersuchen und übte leichten Druck auf Hailies rechten Unterarm aus. Die junge Hexe verzog schmerzerfüllt ihr Gesicht, aber ließ keinen Ton über ihre Lippen kommen. Tsunade legte ihr Gesicht in Besorgnis. „Das wird wohl einige Tage dauern, bis dies verheilt ist…“, nuschelte sie, während sie die offenen Wunden am Handrücken betrachtete. „Tage?!“, entwich es Hailie panisch. „So viel Zeit hab ich nicht…“ „Meine Patienten werden entweder komplett gesund entlassen oder gar nicht!“, fiel Tsunade dem Mädchen wütend ins Wort. „Shizune bereite das Operationszimmer vor und bring sie eingriffsbereit dorthin. In Ihren Adern sind kleine Steine gelangt, welche die Blutzufuhr behindern. Ich muss diese beseitigen, solange sie nicht zur Lebensbedrohung werden. Wir dürfen keine weitere Zeit verlieren…“

Hailie könnte sterben?! Das klang so absurd. Flehend sah sie zu Naruto und Sai. „Begleite sie Sai, ich schreib inzwischen die Nachricht an Gaara, damit dieser einen Suchtrupp zusammenstellen kann.“, meinte Naruto grinsend. Sai nickte und legte seinen Arm stützend um Hailies Taille. In ihren Ohren klang das immer noch komplett lächerlich. Wie konnte denn so etwas überhaupt möglich sein? Sie war hier doch nicht in einer Seifenoper.

Shizune verließ mit der Patientin und der mentalen Stütze das Büro. Tsunade beobachtete dies kurz und wendete sich noch mal fragend an Naruto. „Welchen Suchtrupp sollte Gaara denn bitte zusammenstellen?“ Naruto versuchte in kurzen Sätzen zu erklären, was hier eigentlich los war, schließlich standen sie alle unter einem gewissen Zeitdruck. Also sprach er vorerst nur das Wichtigste an: Es war nicht der echte Itachi, Hailie hatte diesen besiegt, Diane verschwand in einem schwarzen Loch und beide Mädchen waren in dieser Welt komplett fremd. Tsunade ließ sich dies alles durch den Kopf gehen.

„Ich werde sofort einen friedlichen Suchbefehl senden, sobald ich das Mädchen von den Steinen befreit habe.“, verkündete Tsunade kurz und verschwand aus ihrem Büro. „So was musste mein Großvater oder Sensei Sarutobi nicht während ihrer Amtszeit durchmachen, da bin ich mir sicher…“
 

Hailie folgte Shizune durch das Gebäude. Das taube Gefühl in ihren Armen breitete sich langsam auf ihre Schultern aus. War es wirklich so, dass Hailies Herz aufhören würde zu schlagen, wenn sie nicht behandelt wurde? Noch immer konnte sie dies nicht akzeptieren, aber inzwischen fühlten sich Hailies Arme an, wie aus Stein, welche sich ironischerweise auch in ihren Venen befanden.

Eine leise Stimme trat an ihr Ohr. „Keine Angst, du wirst nicht sterben…“ Hailie blickte Sai ins Gesicht. Dieser hatte sie den ganzen Weg über gestützt. Es war nicht so, dass das nötig gewesen wäre. Hailie war durchaus im Stande alleine zu gehen… Aber das Zittern in ihrem Körper machte es ihr schwierig sich auf den Beinen zu halten und einen Fuß vor den Anderen zu setzen. Sie nickte dankbar, aber antwortete nicht. Was Sai sagte, klang nach leeren Worten und trotzdem fiel es ihr jetzt etwas leichter zu atmen.

Hailie hatte das Gefühl, als ob sie eine Last auf ihren Schultern tragen würde. Ihre Lage schien sich von Minute zu Minute zu verschlimmern und aussichtslos auszusehen. Aber Hailie würde noch lange nicht aufgeben. „Sollen sie mir doch lieber die Arme abreißen, aber kampflos werde ich mich dem Schicksal und dieser Farce nicht ergeben!“, rief sie in Gedanken aus. Nein, Hailie dachte nicht im Traum daran aufzugeben. Die drei erreichten einen fast leeren, sterilen Raum.

Die junge Hexe schluckte hart. „Bitte leg dich auf die Liege.“, wies Shizune sie an. „Ich werde dir gleich eine Spritze geben. Es sollte deinen Schmerz betäuben, so dass du während Tsunades Eingriff nichts spürst…“ Es wird also schmerzhaft; was hatte Hailie auch anders erwartet? Mit zögerlichen Schritten trat sie an den Operationstisch. Sie blickte noch mal zu Sai. Ihre Miene sagte nichts, aber dieser verstand sofort, dass sie Hilfe bräuchte.

Vorsichtig setzte Sai das Mädchen auf die Liege und half ihr sich hinzulegen. Diese Hilflosigkeit machte Hailie ganz kirre. Es gab fast nichts, was sie noch mehr hasste, als das hier. Bewegungsunfähig dazuliegen. Die Potter schaute starr zur Decke. Wie lange dieser Eingriff wohl dauern wird? Ob sie einen bleibenden Schaden davon tragen würde, falls sie dies denn überhaupt überlebt? Hailie wusste nicht so recht, ob sie sich in dem Moment positive Gedanken einreden konnte. Aber schon allein der Versuch schien ihr lächerlich. Das wird sie ja später alles noch erfahren… ob sie nun wollte oder nicht.

Sai trat in ihr Sichtfeld und lächelte. „Ich warte dann draußen und hold ich dann wieder ab!“, sagte er und klang dabei sehr zuversichtlich. Hailie wusste nicht, ob das Optimismus oder reine Dummheit war. Woher wollte er denn wissen, dass sie das überlebte? In Hailies Augen stiegen heiße Tränen hoch. Sie wollte nicht sterben! Warum denn ausgerechnet sie? Kaum merklich nickte sie Sai zu. „Hab Vertrauen! Es wird alles in Ordnung.“, antwortete er auf die Frage in Hailies Kopf. „Und nachher gehen wir alle etwas essen.“

Shizune näherte sich den beiden. Sie hatte am Tisch etwas vorbeireitet gehabt, doch Hailie konnte in der liegenden Position nicht erkennen, um was genau es sich handelte. Die Frau hielt eine Spritze in der Hand. „Ich muss dich bitten den Raum zu verlassen, Sai!“, sprach sie und verabreichte Hailies Armen eine fragwürdige Substanz. Der Schwarzhaarige verabschiedete sich mit einem „Bis später!“ und ließ die Damen nun alleine.

Nur wenige Augenblicke später betrat Tsunade den Raum. Sie steuerte direkt auf den Nebentisch zu und überprüfte die Werkzeuge. „Das wird wohl vorerst reichen…“, merkte sie an. Die Hokage setzte sich auf einen Drehhocker und schob sich zu Hailie. Darauf achtend, dass sie nicht zu viel Druck ausübte, tastete Tsunade Hailies Arme nacheinander ab.

„Reich mir die Bandagen Shizune!“, bellte sie. Anscheinend hatte sie etwas Unerwartetes entdeckt. Waren die Steine etwa schon zu weit vorgedrungen? War Hailie etwa nicht mehr zu retten? Panik stieg in der Potter auf. Mit schnellen Griffen verband Tsunade ihrer Patientin beide Oberarme. Diese spürte sofort, dass sich das Blut anfing zu stauen. Das Gefühl war einfach nur grausam. Hailie keuchte qualvoll auf. „Beruhige sie!“, zischte Tsunade. Shizune hastete zum Kopfende und legte ihre Hände auf Hailies Ohren. Eine Welle der Ruhe ging von der Berührung aus und Hailie fühlte sich, wie in einen Traum versetzt. Jeglicher Schmerz wurde aus ihren Gedanken verdrängt und ein warmes entspannendes Gefühl flutete ihren Körper.

Hailie bemerkte nicht, wie Tsunade an den Nebentisch ging und ihre Hände in einer dafür vorgesehenen Schale wusch. Erneut setzte sich Tsunade auf ihren Drehstuhl. „Ich werde nun den ersten Schnitt ansetzen, halte sie in diesem Zustand!“, merkte sie angestrengt an. Ihre Hände färbten sich in ein angenehmes Grün, dies konnte Hailie sehen; das Licht war sehr schön, welches auf den Wänden zu erkennen war. Plötzlich spürte Hailie einen Stich, an ihrem linken Arm, okay es hatte also begonnen… Gefolgt von vielen anderen… Die Hexe schrie schmerzerfüllt auf.

„Halte sie ruhig Shizune!“, keifte Tsunade. Es war schon anstrengend genug, die Blutgefäße aufzureißen und wieder zu heilen, auch wenn sich der Patient nicht bewegte. Ängstlich hielt die Medi-Nin ihre Hände enger an Hailies Kopf und verstärkte ihr Jutsu. Eine erneute Welle der Stille flutete ihre Gedanken und Hailie entspannte sich wieder.

Tsunade verlor keine Zeit und machte sich wieder ans Werk. Wie zuvor ließ sie ihre Hände über den Arm gleiten, sobald sie einen der Steine lokalisierte, schnitt sie mit ihrem Chakra in Hailies Fleisch und ihre Adern, um den Störenfried aus dem Körper zu entfernen. Es war ihr zwar gelungen, die weitere Ausbreitung in Hailies Blut zu verhindern, aber nichts desto trotz musste sich Tsunade beeilen. Bei jedem weiteren Schnitt, schrie Hailie auf. Diese Prozedur schien der Potter schier endlos zu sein.
 

Sai stand draußen und ging immer wieder auf und ab. Bei einem erneuten Aufschrei von Hailie zuckte er wieder zusammen. Er schaute zur Tür und dann wieder zur Uhr. Wie viel Zeit wohl vergangen ist, seit Tsunade den Raum betrat? Sai schüttelte den Kopf und sprach sich selbst Mut zu, schließlich war es jetzt Hailie, welche den Schmerz ertragen musste. Er musste einfach an die Hokage glauben und dass Hailie gerettet werden kann.

Gerade stürmte Naruto um die Ecke. Er entdeckte Sai und wollte diesem grade etwas zurufen, als ein Schrei aus dem Zimmer ihn zusammen fahren ließ, Hailies Schmerzensschrei. Besorgt blickte der Blonde zur Tür. „Ich habe eben den schnellsten Falken zu Gaara geschickt…“, kündete er an und verzog leidend seine Miene. „Wie lange geht das schon so?“ Sai schüttelte nur den Kopf, er konnte es wirklich nicht sagen. Naruto trat an dessen Seite und klopfte seinem Kameraden auf die Schulter. „Hailie schafft das schon!“, sprach er grinsend. Ein leichtes Lächeln zierte Sais Lippen und dieser nickte.

Der schwarzhaarige hatte dieselben Ängste gehabt wie Hailie. Doch diese wollte er in ihrer Anwesenheit nicht äußern und das Mädchen dadurch noch mehr verängstigen. Naruto allerdings hatte nicht einen Augenblick an Tsunades oder Hailies Fähigkeiten gezweifelt, das war eine der Eigenschaften, welche Sai an ihm so bewunderte.
 

Erneut schrie Hailie auf. „Wann hat das ein Ende?! Ich kann nicht mehr… Es ist als ob sie mir immer wieder die Muskeln zerreißt und sie zusammen näht!“, klagte sie innerlich. Das Jutsu, welches Shizune verwendete, hatte keinerlei Wirkung mehr auf Hailie und auch das Beruhigungsmittel ließ langsam aber sicher nach. Hailie fühlte jeden Einschnitt, jeden Stein, welcher aus ihrem Körper entfernt wurde. Der Schmerz erfüllte ihren Kopf und ließ sie keinen klaren Gedanken mehr fassen. „Sie soll aufhören! Sie soll endlich aufhören!!!“, brüllte Hailie stumm.

Tsunade hatte so schnell gehandelt, wie es ihr nur möglich war. Doch immer noch war sie sich sicher, dass sie einige Steine nicht richtig lokalisieren konnte. Schon allein der Gedanke missfiel der Hokage. „Vollkommen gesund oder gar nicht!“, rief sie sich ins Gedächtnis und konzentrierte sich. Es war nicht einfach dies zu tun, während Hailie zappelte und versuchte um sich zu schlagen. Tsunade wies Shizune an, ihr Jutsu zu verstärken, um es noch einmal zu versuchen. Hailies Gegenwehr ebbte sofort ab und Tsunade fuhr erneut mit den Händen über ihre Arme. Sie schnitt zielsicher mit ihrem Chakra durch das Fleisch und entfernte erfolgreich die letzten Steine aus Hailies Körper.

Die junge Hexe war noch benebelt von dem Jutsu, welches bereits zum vierten Male bei ihr verstärkt eingesetzt wurde, und brach nun endgültig zusammen. Doch Tsunade war noch nicht fertig, sie musste noch die letzten Einschnitte in Hailies Haut verschließen und ihre Arme neu bandagieren. Diese Operation war für beide Seiten kraftaufreibend und ungemütlich verlaufen.



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