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Dragonball Z - Arai tamashii ( Wilde Seele)

Ein Kennenlernen der besonderen Art...
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Das Kapitel ist endlich fertig, überarbeitet. Erstaunlich, wie Musik einen da voran bringen kann. :) Komplett anzeigen

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Und dann war es Still...

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Die Sonne begann langsam, die westliche Hauptstadt in ihr goldenes Licht zu tauchen, und brachte die Lebensgeister ihrer Bewohner in Wallung. 

Ein neuer Tag war angebrochen. Für einige früher, andere später. Dem Rhythmus des individuellen Lebens angepasst. Auch Bulma war an diesem Morgen ungewöhnlich zeitig wach. Das Licht des hellen Sterns schlich sich wie eine Schlange zwischen ihrem Vorhang hindurch. Über den Boden und die verstreuten Sachen und hinauf zu ihrem Schlafplatz. Einem Insekt gleich, das Bulma mit seinem surren in den Wahnsinn trieb und den Schlaf zu rauben. 

Doch diesen Störenfried konnte man nicht so einfach loswerden, selbst als Bulma sich umdrehte oder gar ein Kissen auf ihr Gesicht drückte. Der Spiegel bei ihrem Kleiderschrank reflektierte die Morgensonne unangenehm zurück und ließ sie murrend aufstöhnen. Warum nur musste sie so geweckt werden? Die Sonne störte ihren Schönheitsschlaf. Wie, spät war es eigentlich?

Schlaftrunken rollte sie sich auf ihrem Bett herum. Wickelte sich in die Decke ein wie ein Burrito und sah dann auf den Digitalwecker. 

„Was?!” Vor Schreck fiel sie, gefesselt von ihrem Schlafplatz, mit einem dumpfen Poltern zu Boden. Einige Kissen folgten ihr, ebenso der Wecker.

Bulma stöhnte auf, als das kleine Gerät ihr Gesicht traf und ein roter Abdruck auf ihrer zarten Haut hinterließ. * Ein super Start in den Tag* dachte sich die junge Frau grummelnd. Sie griff nach dem Wecker, der nun neben ihr lag und sah auf die digitalen Zahlen. 

“ 7:00 Uhr morgens.“ Entkam es ihr stöhnend. Kurz darauf drückte sie sich ein Kissen ins Gesicht und schrie in jenes ihren Frust rein. Sie konnte es nicht glauben. Warum nur war sie jetzt schon zu solch früher Stunde wach? 

Meistens blieb sie bis 10 Uhr in den Federn, wenn das Wochenende anstand. Träumte von Stränden, schönen Männern oder gar eine besondere Erfindung, die die Probleme der ganzen Welt lösen und sie damit den Nobelpreis gewinnen konnte. 

 

Oder ... Lag es genau daran? An einen merkwürdigen Traum, den sie die Nacht zuvor erlebt hatte. So surreal, dass er sich fast schon echt angefühlt hatte. Wie eine Erinnerung an etwas aus der Vergangenheit, das verdrängt wurde

Sie versuchte die Gedanken daran abzuschütteln und sich wieder zurück ins Bett zu klettern. Darüber konnte sie sich auch dann den Kopf zerbrechen, wenn ihr Tag 3 Stunden später begann und ihr Geist eine schöne Tasse Kaffee intus hatte. Es war einfach noch zu früh zum Aufstehen oder sich darüber Gedanken zu machen. Da würde ihr jeder zustimmen.
 

 

Der Bulma-Burrito bemühte sich, zurück ins Bett zu kommen. Gar nicht so einfach, wenn man weder die Beine noch Arme nicht richtig nutzen konnte. Sie fühlte sich gerade eher wie eine Schildkröte in den Bergen. Unbeholfen, schutzlos und ausgeliefert. 

Doch nach einer gefühlten Ewigkeit hatte sich Bulma zurück ins Bett gekämpft. Sie versuchte, noch ein paar Stunden länger zu schlafen, um den Tag mit mehr Elan zu beginnen. Einfach die Augen zu machen und zurück an den Strand träumen, wo braungebrannte Männer mit Cocktails unter Palmen um ihre Aufmerksamkeit buhlten und… Nein, keine Chance.

Es blieb nur bei einem Vorhaben, denn die Gedanken an diesen Traum, die Morgensonne und Vögel ließen ihr einfach keine Ruhe. Egal, was Bulma auch versuchte. Selbst ihre Schlafbrille konnte nicht behilflich sein, sich erneut ins Traumland zu begeben.

 

Zum verrückt werden, aber es half alles nichts. Sie würde sich dem Morgen beugen, auch wenn ihr Körper da nicht so viel Lust drauf hatte. Der Geist sollte über jenem stehen und nicht umgekehrt. 

So setzte sich die junge Frau widerwillig und müde in ihrem Bett auf, gähnte und streckte sich einmal herzhaft. Noch völlig verpennt und mit wilder Frisur sah sie sich in ihrem Zimmer um. Die Vorhänge ließen nur wenige Sonnenstrahlen hinein, sodass der Raum in ein dämmriges Licht getaucht wurde.

Bulma gähnte einmal ausgelassen und versuchte mit ihrer Hand, ihre Sturmfrisur zu bändigen. Vorerst.

„Ein Kaffee wäre jetzt nicht schlecht.“, sprach sie gähnend zu sich. Doch diesen würde sich die junge Frau selbst machen müssen. Ihre Eltern kamen erst morgen wieder heimkommen und die Angestellten hatten am Wochenende frei. Huch, warum nur hatte sie noch keinen Serviceroboter erfunden, der Kaffee kochen und zu ihr bringen konnte? Das musste sie dringend ändern. Das würde ihren Morgen umso mehr versüßen.
 

 

Doch zuerst…. „Einmal frische Luft schnappen.“ 

Sie ging zu ihrem Schrank, öffnete ihn und zog sich ihren roten Morgenmantel über. Huch, der war immer so schön weich und anschmiegsam. Dabei bemerkte sie, wie leer ihr Mobiliar nun war, aufgrund dessen, dass sie ihn am Abend zuvor ausgeräumt hatte. Irgendwie wirkte er so jetzt viel zu groß. Eindeutig. Sie würde heute eine ausgiebige Shoppingtour unternehmen, um dieses Problem zu beseitigen. Wäre gelacht, wenn sich diese Aufgabe nicht innerhalb von ein paar Stunden lösen würde. 

Sie öffnete die Fenster zu ihrem Balkon, trat hinaus in die morgendliche kühle Luft und ließ sich von den Strahlen der Sonne wärmen. Diese würden ihr erst mal den Schlaf aus den Knochen vertreiben. Zumindest belebte der kalte Wind ihre müden Glieder und verschaffte ihr eine Gänsehaut. 

Mit den Armen am Geländer aufgestützt, sah sie sich dieses Spektakel der aufgehenden Sonne an. Wie die Erde in ein rot goldenes Lichte getaucht wurde und sich die Schatten wie ein Muster über die Oberflächen zogen. Fast als würde die Welt brennen, ohne Schaden zu nehmen. Ein atemberaubendes Schauspiel. Selten war Bulma um diese Uhrzeit wach gewesen, um jenes Wunder zu erblicken, welches doch schon seit Tausenden von Jahren sich immer wieder aufs Neue vollzog. Mit einer Tasse Kaffee oder gar einem schönen Frühstück wäre dieses Ereignis noch wunderbarer. Bei dem Anblick, welcher sich ihr nun bot, erinnerte sie sich wieder an den Traum, den sie letzte Nacht gehabt hatte. Er beschäftigte sie schon eine ganze Weile. Er war so anders und. .intensiv gewesen ...

 

 

...Bulma hatte in einer ihr unbekannten Landschaft gestanden. Umgeben von Bäumen und Ruinen, die sich aus dem Boden erhoben. Die Umgebung wirkte so anders und doch glaubte Bulma, diesen Ort zu kennen. Diese Welt besaß einen genauso blauen Himmel wie die Erde, doch war der Boden schwarz und verbrannt. Eine Weile hatte sie sich die Gegend angeschaut, lief einige Meter weiter, um sich umzusehen. Schwarzer Staub wirbelte bei jedem ihrer Schritte auf. Die junge Frau hatte niemanden angetroffen, keine Menschenseele, kein Tier. Sie war alleine gewesen in dieser Welt. Doch keine Sekunde später hatte sich der Himmel schlagartig verdunkelt. Einen lauten Knall vernehmend kam im nächsten Moment ein gleißendes Licht auf sie zu. Der Himmel verfärbte sich augenblicklich blutrot, während schwarze Wolken über sie hinweg flogen. Das Abbild, eine Explosion, zeichnete sich am Horizont ab und ein starker Wind zog auf und zerrte Bulma fast die Beine weg. Doch bevor sie von jenem Licht, welches von der Detonation erzeugt wurde, geblendet die Augen schloss, glaubte sie eine Gestalt zu erkennen, die sich mit dem Leuchten bewegte. Sie wollte wissen, wer diese Person war, versuchte, gegen die Reizung und den Sturm anzukämpfen. Die Neugier siegte über die Angst, die in ihr hochkam. Sie war nur noch wenige Meter von der Gestalt entfernt und sie glaubte, etwas zu erkennen, als die Druckwelle sie erfasste und die Hitze Bulmas Haut reizte .....

 

Doch in jenem Moment erwachte Bulma aus ihrem Traum. War es das Licht des Morgens gewesen, die sie geweckt hatte? .... Konnte es die Sonne gewesen sein, die in ihrem Traum explodiert war? Doch wieso und warum? Die Sonne war noch lange nicht so weit, ihren letzten Gang zu gehen. Oder war es jemand Unbekanntes gewesen, der dies verursacht hatte? ...

Nachdenklich sah sie zum Horizont, über dem bereits die Sonne aufging. 

“Normalerweise kann ich mich an meine Träume gar nicht erinnern. Doch dieser war ... so anders. Als ja als wenn das nicht nur ein Traum gewesen wäre, sondern Real. Die Hitze, der Wind, das Licht ....” 

Sie schloss ihre Augen und atmete einmal tief durch. „Es war so real gewesen und wirkte nicht wie ... ein Produkt meiner Fantasie. Aber warum? Lag das an gestern? Wegen Yamchu? .. Und wer war die Gestalt, die ich in dem Licht gesehen haben?“

Bulma stütze ihren Kopf auf ihre Arme. „Was sollte das bedeuten? Es sah nach…. Dem Ende der Welt aus.“ 

 

Bulma seufzte und sah noch eine Weile verträumt in die Gegend. Eine Brise brachte ihre Haare zum Tanzen und umspielten ihr schönes, junges Gesicht. Sie musste schmunzeln bei ihren Gedanken. 

„Bulma, Bulma, Bulma. Gestern glaubtest du noch, dass dir ein Himmelskörper einen Wunsch erfüllen könnte, und nun hältst du diesen Traum für ein Zeichen? Als ob so etwas wirklich funktionieren würde. Ich bin Wissenschaftlerin und da spielen nur Fakten und Daten eine Rolle.“ Wobei die Dragonball´s das einzige waren, was wirklich diese besonderen Dinge tun konnten und selbst die waren Jahrhunderte lange eine Legende gewesen, bis sie und Son Goku sie wiedergefunden hatten. Vielleicht ...

„Der Tag gestern war einfach sehr anstrengend gewesen und dann auch noch die Erinnerungen an die Geschichte meiner Großmutter. All das hat mein Hirn zu einem Traum vermengt. Nicht mehr und nicht weniger. Die Sache mit Yamchu hat ganz gewiss dazu beigetragen.“ Bei dem Gedanken an ihren „EX“ verzog sie genervt das Gesicht.
 

 

* Bloß nicht an diesen Waschschlappen denken. Der ist keine Hirnwindung mehr wert. *

 

Sie stieß sich vom Geländer ab, ging zurück zu ihrem Kleiderschrank in Zimmer und begann sich anzukleiden. Doch das erwies sich als eine nicht mehr so einfache Angelegenheit bei der nun etwas spärlichen Kleiderauswahl. Zwar war es immer noch mehr, als eine “normale” Frau ihr eigen nennen konnte, in ihrem Fall jedoch nicht genug. Doch Bulma wäre nicht Bulma, wenn sie dieses Problem nicht in den Griff bekommen würde. Nicht umsonst war sie ein Profi darin, auch aus wenig das meiste raus zu holen.

Schnurstracks kombinierte sie ein weißes T-Shirt mit dem Schriftzug der „C.C“ (Capsule Corp) auf der Brust und einer blauen Jeans. Das Ganze schmückte ein schwarzer Gürtel mit silberner Schnalle. Schlicht, praktisch und schick. Sie wollte niemanden derzeit gefallen, außer sich selber. Von Männern hatte sie gerade die Nase voll.

 

Nachdem sie sich fertig angezogen, einige Male ihr langes türkises Haar gekämmt und zu einem Zopf hochgebunden hatte, lief sie die Stufen hinunter in den Wohn- und Essbereich. 

Es war so schön still hier, dass es Bulma schon wieder unangenehm war. Manchmal war die “Capsule Corporation” ein Ort, der zum einem wie ein Bienenstock war. Laut, lebendig und geschäftig und mitunter wie ein Friedhof. Still, leer und verlassen. Nur die Roboter und Haustiere ihres Vaters erfüllten dieses Gebäude mit Leben. Manchmal hörte sie die Tiere schnattern, glucksen, kreischen, heulen oder pfeifen.

Sie schaltet das Radio ein, um dem Wetterbericht zu lauschen. Doch der Moderator sagte wieder das Gleiche wie schon seit Tagen. 

„Sonnenschein, den ganzen Tag bei einer Außentemperatur von 28 °C. Auch nächste Woche wird die Wahrscheinlichkeit von Regen bei 10 % ....“
 

 

Sie schaltet auf einen anderen Sender um, wo gerade die neuesten Sommerhits liefen. Bulma machte sich einen Kaffee und nahm sich ein wenig Obst sowie die Brötchen von gestern zur Hand. Butter und Marmelade sowie 2 gekochte Eier rundeten das Frühstück ab, während Bulma die Morgenzeitung studierte. Es gab nichts Spannendes, was ihr Interesse lange genug gefesselt hätte.     

Die Wirtschaft erlebte einen Aufschwung wie schon seit Jahren nicht mehr, die Wahl des neuen Bürgermeisters von der südlichen Hauptstadt waren im vollen Gang, die Polizei fahndete nach einem Mörder, der immer noch frei herumlief ... bla, bla, bla. 

 

Ganz normale Dinge, wie Bulma fand. Nichts Ungewöhnliches. Während sie die Seiten überflog, schweiften Bulmas Gedanken immer wieder zu ihrem Traum zurück. Auch wenn sie das nicht wollte. Warum nur ließ sie dies nicht in Ruhe?   

 

Erneut spielten sich vor ihrem geistigen Augen die Ereignisse ab. 

 

Eine vertraute Umgebung, der ebenso gewohnt blauen Himmel wie der der Erde. Ein verbrannter Boden, genauso wie dunkel wie die Ruinen. Staub, der bei jedem Schritt auf wirbelte. Dann war da wieder dieser Knall, gefolgt von einem roten Himmel und gleißendem Licht. Die Hitze dabei...War ...so......   

 

                                                                 DING DONG! DING DONG!   

 

Bulma schreckte aus ihren Gedanken auf, wobei ein kleiner Teil ihres Kaffees sich auf der Morgenzeitung verteilte. Mist! Auch das noch. Flecken auf dem Küchentisch. Zum Glück war nichts auf ihr Shirt getropft. Das wäre jetzt die Krönung gewesen.

Die Haustür. Wer wollten denn schon so früh etwas von ihr? Claire, Krillin, Tenshinhan, Son Goku.... obwohl sie Letzteren bezweifelte. Der hatte sich schon seit Wochen nicht mehr blicken lassen.  Oder hatte sie etwas von der Sache mit Yamchu erfahren? War es möglich, dass ER es selbst sein konnte?

 

                                                                  DING DONG! DING DONG!

 

Bulma erhob sich von ihrem Stuhl und machte sich auf den Weg zur Haustür. Zum Glück hatte der Kaffee ihr T-Shirt verfehlt. Wie hätte das den ausgesehen? Sie fragte sich immer noch, wer das am frühen Morgen sein konnte? Der Postbote vielleicht. Aber hatte sie was bestellt? Oder ihr Vater? Neugier trieb sie voran. Dem Unbekannten entgegen. Angst hatte sie jetzt nicht. Eher war es die Ungewissheit, die an ihren Nerven nagte. Aber Angst? Nein, Bulma doch nicht. Als Wissenschaftlerin musste sie gewisse Risiken eingehen und da war so ein überraschender Besuch eine Kleinigkeit. Oder?..Und wenn es doch Yamchu war? Wenn er jetzt vor ihrer Tür stand? Wie sollte sie damit umgehen? Wie sich verhalten? Bulma versuchte, sich nichts anmerken zu lassen. Das würde sie nur schwach erscheinen lassen und das war sie nicht. Nicht vor ihm. Immerhin war sie Bulma Briefs. 

Sie war bereits im Flur angelangt, die Tür nur wenige Schritte von sich entfernt. Die Klinke dann wenig später in der Hand. Das Herz klopfte in ihrer Brust vor Aufregung, Wut, Angst.

 

Sollte es wirklich dieser Idiot sein, konnte er sogleich auf dem Absatz kehrtmachen. Sie würde sich nicht von seinen Worten weichklopfen lassen. Schon gar nicht von einem Kerl, der wie ein getretener Hund zu seinem Herrchen zurückkehrte, um gestreichelt zu werden. Einem Weichei gleich, wie es ihn noch nie gegeben hat. Kein Rückgrat. Keinen Anstand. Keinen Stolz...Hm.  Obwohl. Warum machte sie sich solche Gedanken darum?

Er hatte es verbockt. Sie so schrecklich mit ihren Worten verletzt. Betrogen und belogene, was nicht einmal auf Gegenseitigkeit beruhte.  Sie war ihm all die Zeit treu gewesen, selbst wenn die Versuchung groß gewesen war, und was tat er? Als es ihm scheinbar zu langweilig wurde mit ihr?

Suchte sich gleich die nächstbeste Bordsteinschwalbe und trieb es mit ihr. Männer. Schwanzgesteuerte, Schweine, die nur ihren Trieben nachgingen. An andere denken? Wohl eher nicht.
 

 

Sie musste sich beherrschen und demjenigen, dem sie gleich Gegenüber stand, nicht in die nächste Wand zu feuern. Vielleicht war es wirklich nur der Postbote oder Clair und keinem von beiden wollte sie ihre Wut spüren lassen. Es ging ja nicht gegen sie. Bulma versuchte, neutral dreinzuschauen, auch wenn der Gedanke an ihren Ex den Zorn in ihr anheizte. Bulma atmete einmal tief durch und öffnete die Tür dem Unbekannten entgegen. Was sie dann sah, ließ ihre Welt einen Moment lang erstarren. Sie blickte fassungslos auf das, was da vor ihrem Haus stand, noch immer die Türklinke in der Hand.  Es ließ ihre Gesichtszüge förmlich entgleisen. Nicht wissend, was sie gerade denken oder sagen sollte, starrte sie dieses “Ding” an.

 

 

Ein im wahrsten Sinne des Wortes riesiger rosa Plüschhase stand vor ihrem Haus.  Um seinen Hals war eine rote Schleife gewickelt. Das Tier hielt in seinen Pfoten ein großes rotes Herz, auf dem folgendes in weißen Buchstaben stand:

 

                                           „Du bist die Einzige für mich. Ich liebe dich, Bulma.“ 

 

Dazu gab es noch einen Strauß roter Rosen  und Herzen-Luftballons, die am rechten Arm des Hasen befestigt waren.

 

Bulma stand da wie vom Donner gerührt. Nicht wissend, ob sie lachen, weinen, wütend oder berührt sein sollte. Wie.. konnte.. er es wagen.. ? 

* Tatsächlich. Wie ein getretener Hund. * Dachte sie nur noch, als sie sich sein “Geschenk” erneut ansah. Normalerweise würde sie so etwas befürworten, um sie zu beeindrucken, aber nicht dieses Mal.  Er kroch ja schon quasi vor ihr auf dem Boden herum. Bettelte Bulma förmlich an, ihn wieder zurückzunehmen. Ihm zu verzeihen.  Der Effekt war diesmal nicht der gewünschte, es wirkte fast schon übertrieben. Bulma glaubte nicht, dass es ihm wirklich so leidtat. Als wenn es nur eine schnelle, unkomplizierte Lösung für ihn war, um sie zu beruhigen. Das war fast schon ...

*Erbärmlich* Dachte Bulma. *Was für ein Mann würde sich so etwas Billiges einfallen lassen, der noch einen Funken Stolz in sich trug? Nicht einmal persönlich ist er gekommen, um sich bei mir zu entschuldigen. Dabei hatte ich ihm schon mehr zugetraut, nach all der Zeit.*

 
 

 

Als ob ihr solche Geschenke jetzt helfen würden. Nein, nicht dieses Mal. Nichts würde das wieder gut machen, was er ihr angetan hatte. Die Worte und Taten ungeschehen, die dieser Idiot verursacht hatte. So eine Wunde konnte nicht ebenso heilen. Es war einfach traurig zu sehen, dass er nicht anwesend war. Oder..wartet er irgendwo in der Nähe und hoffte, dass sie seine „Entschuldigung“ annehmen würde? Das dieser Plüschhase sie umstimmen und Bulma ihm wieder in die Arme fiel? Pah, darauf konnte er lange warten. Bulma war nicht so ein dummes Mädchen, das sie so einfach rum kriegen ließ. Es mochte viele geben, die bei so was wirklich Freude und Mitgefühl empfanden. Doch nicht sie.

 

Aber gut, wenn er eine Antwort von ihr wollte, die konnte er gerne haben. Auch wenn ihm diese vermutlich nicht schmecken würde. Sie würde diesen Typen weiter schmoren lassen, immerhin wollte er was von ihr und nicht umgekehrt. Da konnte er noch ein wenig länger warten. So schloss sie die Tür zurück in die Küche und frühstückte erst mal in Ruhe zu Ende. Es hetzte sie ja niemand und sie hatte heute alle Zeit der Welt. 

 

Das Geschirr landet in der Maschine, als sie fertig war und zurück zur Wohnungstür ging. Sie nahm sich noch ihre Handtasche und den Autoschlüssel, zog sich ihre roten Sommerschuhe an und verließ zufrieden das Haus. Die Sonne strahlte heute wieder so schön, dass man einfach nur gute Laune bekommen konnte, und die hatte Bulma. Auch weil sie ihrem Ex nicht die Genugtuung geben würde, die er wollte. Er sollte sehen, was er davon hatte.

 

Sie sah sich das riesen Plüschmonster mit einem verächtlichen Blick an. Schloss die Tür dann ab und ging den Weg zur Straße hinab. Dabei behielt sie stolze Haltung bei und ließ sich nicht ablenken. Ihr Laune war einfach großartig. Das Wetter war wunderbar und ebenso das Zwitschern der Vögel. Nichts konnte ihr das alles verderben.

Am Tor des Gartenzaunes blieb sie dann jedoch stehen und sammelte sich. Er war also wirklich hier gewesen und doch versteckte er sich vor ihr. 

„Ganz ehrlich Yamchu. Was soll diese ganze Aktion?” Begann sie ruhig, mit fester Stimme. Noch sah sie ihn nicht an. Doch das musste nicht heißen, dass sie nicht wusste, wo er saß. “Glaubst du wirklich, dass dieser ganze Kram hier wieder gut macht, was du verbockt hast? Nach allem, was du mir angetan hast? Fällt dir nichts Besseres ein?“

 

Seufzend sah sie zu den großen Hortensienbüschen, die ihre Mutter immer so liebevoll hegte und pflegte. Die schönen Gewächse konnten nicht über das hinwegtäuschen, was passiert war. „Du konntest dich noch nie gut verstecken.“, sprach sie zu dem Gebüsch und hörte das Rascheln.

 

Tatsächlich krabbelte Yamchu aus den Hecken Büschen ihrer Mutter. Wie lange hatte der ehemalige Bandit dort gesessen? Er sah reichlich zerkratzt im Gesicht aus und einige Blüten, Blätter und Äste hingen ihm im Haar und an den Klamotten.

Trotz allem hatte er sich ein wenig herausgeputzt und das nur für Bulma.

Yamchu hatte sich ein weißes Hemd und eine schwarze Hose angezogen. An sich sah er ganz ansehnlich aus in diesen Sachen, doch Bulma ignorierte das gekonnt. Es war mehr Schein als sein.

In seinen Augen spiegelte sich Unsicherheit ab, doch konnte man auch einen kleinen Hauch von Vorfreude ausmachen. Freude, sie wieder zu sehen. Scheinbar hatte es ihm doch leid getan, was gestern passiert war. Doch diesen Funken würde sie schnell ersticken. Er wirkte trotz allem sehr gefasst, als er sich ihr näherte. Wenn auch mit Vorsicht und bedacht.
 

 

„Hi, Bulma.” Begann er zögerlich. Versuchte sich seine nächsten Worte zurechtzulegen. Mehr oder weniger. 

“Gut siehst du heute aus. Eigentlich wie...wie jeden Tag.“ Gab er eher kläglich lächelnd von sich und strich sich verlegen durch sein pechschwarzes Haar. Irgendwie hatte er sich das anders vorgestellt.

Das dachte sich auch gerade Bulma. Wollte er wirklich so anfangen, mit ihr zu reden? Stammelnd wie ein Teenager vor einem Date? Oh je, dem Typen war wirklich nicht mehr zu helfen. Es war vielleicht besser, ihm den Zahn so schnell wie möglich zu ziehen und diese Scharade zu beenden.

„Deine Komplimente kannst du dir sparen, Yamchu.” Sie bedachte ihn lediglich mit einem missbilligenden Blick. “Was willst du?“ 

Sie stand nun mit verschränkten Armen vor ihm, den Blick selbstbewusst auf seinem Gesicht ruhend.

Yamchu wirkte nervös, als zuvor versuchte, sich jedoch zu beherrschen. „Ich wollte mit dir reden.“, gab er dann doch schließlich von sich.

Bulma schnaubte verächtlich und wandte sich von ihm ab. „Worüber denn bitte? Ich glaube, wir haben uns gestern alles gesagt, was einmal gesagt werden musste oder?“ Ihre Stimme klang kalt und abweisend. Das hatte er auch mehr als verdient.

„Bulma, bitte.” Begann er leicht flehend. Vermutlich ahnte er schon etwas. “Was ich da am Telefon gesagt habe... ich.. Dass..das war nicht so...Huch. Bulma, bitte lass es mich dir erklären.“

Er wollte ihre Schulter berühren. Wollte, dass sie ihn ansah. Doch Bulma nahm nur noch mehr Abstand zu ihm und hätte Yamchu mit ihrem Blick am liebsten aufgespießt. 

„Fass mich nicht an!” Fauchte sie ihn sogleich an. Ihr Puls war schon fast bei 180. “Du kannst dich auch mit Worten erklären. Falls du dazu noch in der Lage bist.“
 

 

Ihr Blick hatte nichts als Verachtung mehr für ihn übrig und das schockte ihn umso mehr. So wütend hatte er sie noch nie erlebt. Ja, wie sollte er erklären, was er ihr da gesagt hatte? Was er getan hatte? Er wusste, dass es ein riesengroßer Fehler gewesen war und dass er die Chance vertan hatte, sie zurückzubekommen. Er hatte es wirklich verbockt. Dabei liebte er Bulma doch. Er wollte es wirklich wieder gut machen. Egal wie, aber er brachte trotz allem kein weiteres Wort mehr heraus. Hatte er wirklich gehofft, dass sie mit sich darüber reden ließe? Nein. Bulma war anders gewesen. Eine starke Frau, die sich nichts gefallen ließ. Vielleicht war es das gewesen, was er an ihr geliebt hatte. Aber nun...war es sein größtes Hindernis.

Betreten starrte der junge Mann zu Boden, wohlwissend, dass er nichts mehr ändern könnte.

 

Sie sah das wohl ebenso. Was hatte Bulma schon von ihm erwartet? Zuviel wie es schien.

„So, wie es aussieht, willst du dich gar nicht erklären.” Gab sie enttäuscht von sich. “Soll mir auch recht sein. Es gibt nichts mehr zu besprechen.“ 

 

Ohne dass sie ihm eine weitere Chance gab, etwas zu tun, lief sie zu ihrem roten Wagen. Er machte keine wirklichen Anstalten, sie noch aufzuhalten, und doch musste etwas geschehen. Irgendetwas. Kampflos würde er sie dennoch nicht aufgeben. Selbst wenn sie der Meinung war, dass es vorbei war. Er wollte ihr das Gegenteil beweisen.
 

 

Sie war gerade dabei, die Fahrertür aufschließen als.. „Was kann ich tun?“.

Kurz war es still gewesen. Bulma glaubte kaum, was er da gerade fragte. Warum konnte er es nicht einfach gut sein und sie gehen lassen. Hielt er sich wirklich noch an dem letzten, kargen Strohhalm fest, um das Unvermeidliche hinaus zu zögern? Nur ungern wand sie sich Yamchu erneut zu. Dessen Blick hatte sich verändert. In ihm loderte ein Feuer, so stark, wie es sonst nur bei einem Kampf gewesen war. Bulma schauderte es leicht.

Seine Stimme war nun gefestigter als zuvor, ebenso seine Haltung. Die Hände zu Fäusten geballt.

„Was kann ich tun, Bulma, damit du mir verzeihst? Damit ich..dir wieder nahe sein darf? Womit ich all das, was geschehen ist, wieder gut mache?“ 

Es war ihm ernst, das hörte man heraus. Yamchu würde dieses Mal nicht kneifen. Er würde kämpfen. Um jeden Preis?

Erstaunt blickte sie ihn an, überrascht von seiner Frage überrumpelt. Damit hatte sie nun gar nicht gerechnet, dass er doch noch einmal einen Versuch unternehmen würde, sie zurückzuholen.

Meinte er das wirklich ernst? Sie trotz aller Widrigkeiten und Taten wieder haben und sich..ändern? 

Bulma haderte mit sich. Was sollte sie darauf den nun antworten? Wollte sie das überhaupt? Ihn wieder zurück, nach allem? Um Zeit zu schinden, stieg sie in ihr Auto und steckte den Schlüssel ins Zündschloss. Was wollte er nur hören? Was? Er trat näher und fixierte sie mit diesem Blick, den sie nicht mehr sehen wollte.

 

Was konnte er tun? Seine Worte, sein Blick. Alles, was Bulma sah und hörte, tat weh. So wie seine Tat.

Um der Situation schnell zu entkommen, drehte sie den Schlüssel und das Auto hob langsam vom Boden ab. Staub und Blätter wurden von den Düsen des Gefährtes davon geweht. 

Ihre Hände umschlossen das Lenkrad etwas fester als gewollt. Sie musste nachdenken, was sie sagen sollte. Dann sah sie zu ihm die Gedanken sortiert.

“Du willst wissen, was du tun kannst?” Fragte sie nochmal und er nickte. Yamchu würde alles tun, nur um sie wieder bei sich zu haben. Alles.

Bulma atmete noch einmal tief durch den Blick weiterhin an ihn geheftet. Sie hatte eine Entscheidung getroffen.
 

 

„Verschwinde aus meinem Leben. Ich möchte einfach nur vergessen, dass du existiert hast.“

 

Daraufhin hatte sie in das Gaspedal getreten und verschwand Richtung Stadtzentrum. Nur noch eine Staubwolke war übrig geblieben, als das Fahrzeug die Straße entlang gerast war. Vorbei an den anderen Autofahrern, die erschrocken hupten, als der rote Wagen über die Hauptstraße preschte. 

 

Yamchu konnte ihr nur noch hinterherschauen. Wie vom Donner gerührt, stand er weiterhin vor dem Haus am Straßenrand. Er hatte große Scheiße gebaut. Bulma´s letzten Worte hatte ihn sehr verletzt, aber auch zum Nachdenken angeregt.

“Bulma."seufzte er resigniert und lies die Schultern hängen. War dies wirklich schon das Ende? War alles nun vergebens gewesen? Ihre ganze gemeinsame Zeit? Nein, er würde nicht kampflos aufgeben. Nicht dieses Mal. Bulma war diejenige, mit der er alt werden wollte. Er liebte sie und wenn es sein musste, würde er sich ihr zuliebe ändern. Alles würde er dafür geben, um gestern ungeschehen zu machen ... Ungeschehen..? Sie wollte, dass er aus ihrem Leben verschwand. Dass sie vergaß, dass er je existiert hat… Ein Gedanke, eine Idee formte sich in seinem Kopf…. Natürlich. Er konnte ihr diesen “Wunsch” durchaus erfüllen. Es würde alles wieder gut werden und sie beiden würden erneut ein Paar werden. Vorfreude auf die kommenden Tage erfüllte sein Herz. Hoffnung. 

Doch dieses Vorhaben würde seine Zeit brauchen, bis er es wirklich vollbringen konnte. Sein Blick wanderte hinauf zu ihrem Zimmer. Es musste entweder im Haus oder gar in ihren Räumlichkeiten liegen.

“Keine Sorge Bulma. Ich bekomme das wieder hin. Wir werden wieder zusammen kommen. Versprochen.”

 

 

 

                          ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~

 

Einige Stunden später schlenderte Bulma gelassen durch die große Einkaufsstraße der westlichen Hauptstadt nahe dem Park. Das Gespräch mit ihrem Ex hatte sie bis jetzt erfolgreich verdrängen können. Um sich nicht weiter damit zu beschäftigen. In solchen Dingen war sie gut und griff hart durch. Sollte er doch versuchen, was er wollte. Sie blieb bei ihrer Meinung. Ein Mann sollte sich nur denjenigen widmen, die er wirklich liebte und nicht der nächstbesten Schnepfe hinterherlaufen. Yamchu hatte ihr zu sehr weh getan, als das dies mit einfachen Worten oder Geschenken wiedergutzumachen ist. Nun würde sie ihm wehtun. Auf ihre Art. Mit Schweigen und Abweisung. Gleiches mit Gleichem vergolten, wobei es Yamchu stärker treffen würde. Immerhin war er ... Ein Waschlappen. Besonders was sie anging. Wenn Bulma mal richtig wütend wurde, ging Yamchu immer in Deckung und das war hier nicht anders. Er würde sich vorläufig in seiner Höhle verkriechen, eher er dann die Initiative ergriff bzw. das Pool ihn dazu mal bewegte. Der kleine Formwandler war so etwas wie Yamchus kleines Gewissen und sein größter Fan. Normalerweise tänzelte das Pelzknäuel um den jungen Mann herum. Egal wo und wann. Heute jedoch hatte er Yamchu wohl geraten, allein zu ihr zu kommen. Doch vermutlich hatte sich Pool nur irgendwo in der Nähe versteckt, um seinen Freund entweder zu gratulieren oder aber zu trösten.

 

Doch das waren Dinge, die sie nicht mehr betrafen. Nun sollte es nur um sie gehen. Ihre Bedürfnisse. Um ihren Spaß und damit Kleiderschrank neu zu füllen, war es höchste Zeit, sich mit der neuesten Mode auszustatten, die der Sommer zu bieten hatte. Da gab es ja doch einiges zu sehen, das Bulmas Geschmack traf. 

So hatte sie bereits nach 4 Stunden 13 Modegeschäfte, 4 Schuhläden sowie 3 Juweliere und 2 Bücherläden abgeklappert. Ein wahrer Shopping-Marathon, den Bulma da absolviert hatte. Doch dank der Kapseln ihres Vaters war es kein Problem für die zierliche Frau, die Unmengen an Klamotten und Schuhe sowie Kleinkram transportieren zu können. Geld hatte sie ebenso zu Genüge, so das sie sich bei den ganzen Einkäufen keinen Zacken aus der Krone brechen konnte. Anders ausgedrückt waren es nur Peanuts. Natürlich starrten die anderen Kunden Bulma an, wenn sie die Menge an Dingen sahen, die sie kaufte. Während die Kassierer ungläubig die Goldkarte musterten und den Namen “Briefs” lasen. Immerhin war diese Familie auf der ganzen Welt bekannt wie ein bunter Hund. Da störte es auch scheinbar niemanden, wenn sie den Laden quasi leer kaufte.
 

 

Sie kam in einem regelrechten Kaufrausch, den es nun galt zu unterbrechen. Kurz vor 13 Uhr am Nachmittag gönnte Bulma sich vom Shopping-Einkaufs-Wahn eine Auszeit. Immerhin hatte sie noch den ganzen Tag Zeit, die restlichen Läden abzuklappern. Da würden die paar Minuten Pause nun auch keinen Unterschied machen. 

Sie spazierte gemütlich durch den großzügig angelegten Stadtpark, ein großer Chai-Latte in der rechten und ein kleines Tütchen mit Kuchen. Die perfekte Zwischenmahlzeit an einem solch warmen und sonnigen Tag. Überall gab es Sitzgelegenheiten und Springbrunnen, die zum Verweilen einluden. Für die Kinder hatte man an 3 Stellen der Anlage Spielplätze aufgebaut. Die Eisverkäufer, die mal hier und mal da verteilt standen, machten in den heißen Tagen der letzten Wochen einen ordentlichen Umsatz und waren die Lieblinge der Kleinen.

Auf einer Bank, nahe eines solchen Platzes, setzte sich Bulma und holte den Kuchen aus der Papiertüte. Neben ihr saßen einige Mütter und Väter und beobachtete ihre Kinder beim Spielen oder kümmerten sich um die ganz kleinen Erdenbewohner, die noch nicht selbst laufen konnte. Ein wenig wehmütig sah sie dem Treiben der anderen zu. Das hätte sie vielleicht auch mit ihm, Yamchu ..... Sie schüttelte den Kopf bei diesen Gedanken.

Schnell das Thema wechseln. Sie würde bestimmt jemanden anderen finden, der sich dafür besser eignen würde als er. Zudem war sie Jung und hatte daher genug Zeit. Erst wollte sie noch viel von der Welt sehen, ehe solche Dinge relevant wurden.

 

Der Wind blies sachte über die Landschaft und Bulma strich sich einige Strähnen aus dem Gesicht. Ihre lange Mähne war einer Schulterlange gewichen und der Pony hatte ebenso eine Auffrischung bekommen. Ein Neuanfang, wobei sie bekannt dafür war, viele ausgefallene Frisuren zu tragen. 

Zudem empfand Bulma diese als viel praktischer und jene behinderte sie nicht mehr so sehr beim Arbeiten an Maschinen, wie ihre lange Mähne es vorher tat. Das lästige Hochbinden war erst mal Geschichte. 

Außerdem brachte ihr kürzerer Schnitt ihr Gesicht besser zur Geltung und versteckte nicht mehr so viel. Allem im allen war sie sehr zufrieden mit dem bisherigen Tag. Auch wenn der Anfang eher holprig begonnen hatte.

 
 

      

Sie schob ihre trüben Gedanken an diesen Zeitpunkt fort, um das Wetter und Gebäck besser genießen zu können. Bulma lehnte sich gegen die Rückenlehne der Holzbank, schloss die Augen und genoss die Wärme, die von der Sonne ausging, während der süße Kuchen ihrer Zunge schmeichelte. Der Duft ihres Kaffees mischte sich mit jenem der Blumen, was eine interessante Note zur Folge hatte. Sie hörte Kinderlachen, Hundegebell, Fahrradklingeln, Vogelgezwitscher und Autohupen. Doch vor allem fühlte sie sich rundum zufrieden.  Der Tag schien so friedlich zu sein, als könnte nichts mehr die Stimmung trüben. Am besten, sie würde sich noch bei Clair melden, um sich mit ihr zu versöhnen und die Kleider zu zeigen, die sie nun ihr eigen nannte. Immerhin waren sie doch Freunde und konnten sich so einiges erzählen. 

 

Die Zeit verstrich, während Bulma aus der Bank saß und den Kuchen genoss. Yamchu und alle anderen Sorgen waren vergessen. Nur diese angenehme Ruhe. Keine Sorgen. Es wirkte alles so friedlich. Mal an nichts denken und die Seele Baumeln lassen. Wer wusste, ob sie je wieder hier her kam, an einem Sommertag und dasselbe noch einmal machen würde.

Shoppen gehen, den Tag für sich nutzen. Einfach mal die Sonne genießen und gar nichts machen. Das war das Beste, was man tun konnten. Einfach das Leben genießen. Was sollte schon großartig passieren in Zeiten des Friedens.
 

 

Irgendwo in der Ferne konnte sie das Ticken der großen, alten Parkuhr hören. Sie schlug zu jeder vollen Stunde und war eines der ältesten Wahrzeichen der Stadt. Sie wurde regelmäßig gewartete, dass sie noch mit einem fast schon antiquierten Uhrwerk lief, welches in all der Zeit nie stehen geblieben war. Auch war sie wohl die Genaueste. Doch ...

Täuschte sie sich oder schien das Ticken lauter zu sein als sonst?

 
 

 

                                                                                   TICK…..
 

 

Erneut schloss Bulma die Augen. Genoss das Geschenk der Sonne und den Frieden des Tages. Ein Frieden so zerbrechlich wie beständig. Sie spürte den Wind, der sachte über ihr Gesicht strich. Für nur einen kurzen Moment sah sie in den strahlend blauen Himmel. Kaum eine Wolke war zu sehen und doch…

Sofort stand sie von der Bank auf. Täuschte sie sich oder war da gerade eine Sternschnuppe über der Stadt hinweg geflogen? Am heiligsten Tag? Und sie war nicht allein. Weitere Lichtblitze zuckten über den Himmel und gab ein beeindruckendes Schauspiel ab. Wie riesige Glühwürmchen sausten die Gesteinsbrocken über den Himmel. Das war doch sehr ungewöhnlich, wie sie fand. Bulma war nicht die Einzige, die die gleißenden Lichter bemerkt hatte, doch anders als die anderen ließ sie das nicht kalt. Für die Menschen musste es ein interessanter Anblick gewesen sein. Doch für sie waren es mehr als einfache Lichterscheinungen. So viele Sternschnuppen auf einmal und in solchen Intensitäten und Menge waren kein gutes Zeichen. Der Wind frischte auf und ließ die Bäume tanzen. Bulma hatte ein ungutes Gefühl bei der Sache. Etwas tat sich da oben am Himmel. 
 

 

                                                                                    TACK...

 

Zuerst war die Veränderung kaum spürbar. Lediglich der aufkommende Windzug war ein Vorbote dessen, was sich Kilometer weit entfernt ereignete. Ungesehen und tödlich. Ein Schatten aus dem All. 

Der Himmel war wieder ruhig und die Menschen in heller Aufregung über das Gesehene. Alles schien normal und niemand machte sich Gedanken um das, was sie gesehen hatte. Niemand außer ihr. 

Bulma musste nach Hause. Sie musste wissen, was da gerade passiert war. Aus einem Bauchgefühl heraus fühlte sie sich hier plötzlich wie auf dem Präsentierteller. 

Gerade wollte sie loslaufen, als der Boden mit einem Mal anfing, heftig zu beben. Die ganze Stadt wurde durch geschüttelte. Bäume hielten dieser Belastung kaum stand, ebenso Laternen und Ampel, welche unter der ungewohnten Inanspruchnahme ächzten. Die Gebäude wankten gefährlich, während alles, was keinen festen Stand besaß, von der Schwerkraft zu Boden gerissen wurden. Menschen schrien erschrocken auf. Griffen ihre Kinder und versuchten, ihr Heil in der Flucht zu suchen. Vögel flogen aufgescheucht davon. Hunden bellten oder wimmerten gar.

Bulma konnte sich ebenso wie viele andere nur noch an etwas in ihrer Nähe festhalten. Versuchend zu verstehen, was hier gerade passierte. Was jetzt kam und. Was noch kommen würde. Absolute Hilflosigkeiten war ein Gefühl, das sie bisher nur ein einziges Mal richtig gespürt hatte. Die Menschen liefen oder krochen kopflos durch den Park.

 
 

 

                                                                                     TICK….
 

Dann, endlich, nach einer gefühlten Ewigkeit, wurde die Welt wieder still. Das Beben hatte aufgehört und doch… viel Schaden angerichtet. Gebäude beschädigt oder zerstört. Menschen verletzt oder gar verschüttet.  Die Menschen kamen wieder zur Besinnung. Dennoch blieb die Angst vor einem erneuten Beben. Vorsicht war nun das Gebot der Stunde und die Frage, was das gewesen war? Bulma musste sich auch nun wieder auf den Weg nach Hause machen. Vielleicht hatten die Medien und Wissenschaftler schon eine Erklärung dafür gefunden. Wer wusste, wo das alles noch passiert war.
 

 

                                                                                   TACK...

 

 

Doch so weit würde Bulma nicht kommen. Es war noch lange nicht vorbei. Dies war lediglich die Ruhe vor dem Sturm.

Die Atmosphäre in der Stand, wandelte sich wieder. Das konnte jeder spüren. Eine Anspannung, so stark, dass man sie hätte greifen können. Als Bulma das Geschrei von Vögeln und Dinosauriern hörte, blickte nicht nur sie zum Himmel auf.  Alle Bewohner der westlichen Hauptstadt taten dies und sahen riesige Schwärme an Tieren. Wie eine schwarze Wolke, die sich über die Stadt zog, flohen sie vor etwas, das nur sie spüren konnten. Einer Gefahr aus dem Norden. Unerkannt gekommen. Hunderttausende.  Doch nicht nur sie wanderten. Auch Hunde begannen sich zu wehren. Sich von den Leinen ihrer Besitzer zu reißen und ihrem Instinkt folgend, die Stadt zu verlassen.  Herden von wilden Dinosauriern und anderem Getier durchquerten die einstmalige Stadt. Ungeachtet der Menschen auf ihrem Weg, welche eingeklemmt unter Trümmern oder in Autos festsaßen. Räuber und Beutetiere gleichermaßen trampelten sie alles nieder. Es galt jetzt nur noch das eigene Überleben zu sichern. Egal wer oder was sich dabei ihnen in den Weg stellte. Selbst wenn es Artgenossen oder gar Menschen waren. Gebäude wurde mitgerissen, wenn sie nicht schon längst eingestürzt waren. Die Straßen der westlichen Hauptstadt färben sich rot vom Blut derer, die nicht mehr entkommen oder zu schwach waren, um zu fliehen. Die Erde bebte unter dem Gewicht der Giganten. Familien wurden getrennt, als die Herde durch die Stadt rannte. Bulma schaffte es selbst gerade noch, sich in Sicherheit zu bringen, und kauerte sich angsterfüllt und allein hinter einer Mauer zusammen. Schluchzend presste sie ihre Hände aufs Gesicht. Im Hintergrund hörte man die Schreie der Menschen und das Brüllen der Kreaturen. Staub wurde aufgewirbelt bei ihrer Flucht und verdunkelte die Sicht auf das Geschehen. Das Ganze glich einem Albtraum. Das musst ein Albtraum sein! Was zum Teufel war hier los? Was kam auf sie zu, das es die Tiere zur Flucht zwang?
 

 

                                                                                     TICK….

 

Plötzlich erlosch das Tageslicht und eine erneute Erschütterung, stärker als jene zuvor brachte die westliche Hauptstadt erneut zum Beben. Alles, was bis jetzt noch standgehalten hatte, brach in sich zusammen und wirbelte weiteren Staub auf. Die Sicht betrug nun fast 0.  Bulma selbst konnte sich nicht mehr auf den Beinen halten. Sie knallte unsanft zu Boden mit dem Kopf auf den Asphalt. Brennend Schmerzen malträtierten ihren Körper, während Blut ihr Gesicht hinab floss. Doch liegen bleiben war keine Option, als auch ihre Schutzmauer in die Knie ging. Gerade noch rechtzeitig rollte sie sich über den Boden, eher das Konstrukt sie erschlagen hätte.

Panik und absolutes Chaos hatte sich ausgebreitet. Die Fenster waren alle gesprungen, verletzen Menschen und Tiere gleichermaßen. Körper prallten aufeinander oder wurden von der Last der Riesen zerquetscht.  Feuer hatte sich inzwischen ausgebreitet und viele Gebäude und Autos brannten lichterloh.  Menschen schrien um Hilfe, während sie sich noch in Gebäude oder Autos aufhielten. Eingesperrt wurden diese Orte zu Todesfallen. Andere wurden begraben. Von Stein, Metall oder Fleisch. Rauch verdunkelte Bulmas Welt noch mehr. Griff ihre Lungen an und nahmen ihr die Luft zum Atmen.  Sie musste aufstehen. Egal wie. Sie musste nach Hause. Ihre Eltern erreichen. Ihre Freunde. Irgendjemanden.
 

 

                                                                                      TACK..

 

Keuchend schleppte sie sich voran. Vorbei an Zerstörung, Verzweiflung, und....Tod. Noch immer stürzten Gebäude in sich zusammen, während die Schreie von Menschen und Tieren ihre Pein preisgaben, ehe sie verstummten. Die Luft stank nach Rauch, Qualm und verbranntem Fleisch. Tränen liefen ihr übers Gesicht, als sie selber versuchte, voranzukommen. Alles wirkte....nicht real… Nicht echt ...

 

                                                                                           TICK..

 

Die Schreie der Verletzten erstarben, als eine lauter Knall ihre Ohren klingeln ließ. Bulma hielt sich die Ohren zu. Das schneidende Geräusch war Mark erschütternd gewesen. Sie stolperte über Schutt und Leichen. Unzählige Szenarien spuckten ihr durch den Kopf, eine Erklärung dafür finden, was gerade passiert war. Ein Meteorit… Eine Bombe… .Ein Krieg… .Ein Angriff... Was?! Was war es nur?! Doch die Antwort würde sie nie bekommen. 

Eine Druckwelle erledigte den Rest dessen, was noch am Leben war. Presste die Luft aus Bulmas Lungen und warf ihren Körper wie eine Puppe durch die Luft. Ungeachtet dessen, was sie alles treffen würde. Menschen wurden durch die Luft geschleudert. Autos, Tiere, Gebäude, Geröll. Alles, was das Beben aus seiner Verankerung gelöst hatte. Nichts konnte dem mehr standhalten. Alles, was noch lebte, entkam diesem Schrecken nicht. Wurde mitgerissen.

 

 

                                                                                          TACK...

 

Die Welt hörte auf, für sie zu existieren. Bulma spürte, noch, bevor sie ihr Bewusstsein verlor, wie sie dumpf aufschlug. Schutt prasselte auf ihren geschundenen Leib nieder. Metall quietschte, als es unter der Last sich verzog und verbog. Ihre Ohren konnte kaum noch etwas wahrnehmen und ihre Augen glaubten durch den Rauch Gestalten zu sehen. Rote Lichtblitze kamen und gingen. Schrei verstummten nach und nach. Die Stimmen erstarben. Dunkelheit legte sich über ihre Augen. Sie konnte nichts mehr fühlen.. Nichts mehr denken.. Nicht mehr sprechen.. Sie wollte nur noch sterben.. Dies war das Ende… Das Ende ihrer Welt.

 

                                                                                          TICK….

 

In all dem Chaos und der Zerstörung hörte man nur noch eines. Das Ticken einer Uhr. Gefällt wie ein alter Baum lag das Uhrwerk am Boden des ehemaligen Parkes. Ein stiller Zeuge dessen, was geschehen war. Das Glas gesprungen, das Metal verbrannt und geschmolzen. Die Zahnräder gaben ihren letzten Auftritt, ehe auch sie.. Für immer verstummten. Die letzten Herzschläge… Eines einstmals blühenden Planeten….
 

 

         TACK….

 

                                 TICK..…
 

 

                                                       Tack…

 

                                                                                       Tick..
 


 


 

 

                                                                                    …....
 

 

                                                                        Und dann war es still…

 

 
 

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Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich hab irgendwie ein Faible für Apokalypsen XD Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  EviLaNGeL14
2014-03-28T13:14:34+00:00 28.03.2014 14:14
Hey ;)
Ist meine erste Bulma und Vegeta Fanfiction die ich bis jetzt lese. Ich muss schon sagen der Anfang gefällt mir recht gut. Ich bin mal gespannt wie du Vegeta ins Spiel bringst und wie du ihn darstellen lassen willst. Werde auf jeden Fall weiter lesen. Weiter so!

Liebe Grüße
Antwort von:  Renova
28.03.2014 20:29
Dan ließ fleißig weiter. ^^ Freut mich das es dir gefällt. An sich hab ich die Charas nicht verändert abe res ist schon schwer sie so beizubehalten.
Von:  Bernsteinseele
2014-02-16T13:32:43+00:00 16.02.2014 14:32
Tolle geschichte .. gefällt mir sehr.


Nur so als kleiner Hinweis "...wo riesige Schwärme von Vögeln gen Süden, fort vom Norden flogen. Hunderte, Tausende. Auch die Tiere der Umgebung rannten gen Norden."

Ich vermute mal, die Tiere aus der Umgebung sollen eigentlich auch gen Süden? ^^
Antwort von:  Renova
16.02.2014 14:35
Danke für den Hinweis. Ist mir bisher nie aufgefallen ^^°
Danke auch das dir die Geschichte gefällt ^^
Antwort von:  Renova
28.03.2014 20:31
Schön wieder von dir zu hören und noch schöner, das dir das neue KApitel so gut gefallen hat. ;)


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