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Die Sünden der Väter

Alles was bleibt wird Asche sein
von

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Flashback- Freundesblut

„Auch du kannst das Mangekyou Sharingan erlangen. Es gibt nur eine Bedingung. Du musst deinen besten Freund töten.“
 


 

Sasuke blieb stehen und sah hinauf zu den beiden gewaltigen Statuen, die den Wasserfall im Tal des Endes flankierten. Das reißende Wasser floss zwischen den beiden Mächtigen hindurch, eine Naturgewalt, deren Macht die Menschen nicht einmal erahnen konnten, doch die steinernen Monumente längst vergangener Götter interessierten sich nicht dafür. Ihre Augen waren auf den jeweils anderen gerichtet.
 

Nur ein Gott konnte einen Gott töten.
 

Auf der rechten Seite des Wasserfalls stand eine erhabene Gestalt. Obwohl die Statuen alt waren und der Stein von Moos überwachsen war, waren die Gesichtszüge des ersten Hokage immer noch edel und doch grimmig, wohl wissend, dass er hier seinen ältesten Feind und doch besten Freund bekämpfte.
 

Sein Gegner dagegen war von anderem Kaliber. Eine lange, zerzauste Haarmähne war von dem Bildhauer so detailgetreu dargestellt worden, dass Madara Uchiha äußerst lebensecht wirkte. Grimmig starrte er seinen gegenüber an, bereit zum Kampf.
 

Sasuke war sich nicht sicher, ob es klug war so nahe an Konoha heranzukommen, doch dieser Ort regte ihn zum Nachdenken an. Über seine Rache, über das Verschwinden seines Fluchsiegels und über Orochimarus Tod.
 

Er war es gewesen, der den legendären Sannin, bei dem er drei Jahre lang gelernt hatte, vernichtet hatte. Er hatte alles gelernt, was er von ihm lernen konnte und keinen Bedarf daran, ihm seinen Körper zu überlassen. Nicht, bevor er nicht seine Rache bekommen hatte. Also hatte er die alte Schlange vernichtet, die aufgrund ihrer geschwächten Verfassung keine Chance gegen ihn gehabt hatte.

Nicht gegen diese Augen.
 

Ihm wäre es sogar gelungen die Kraft des Sannin zu absorbieren, wenn dessen Diener Kabuto sich nicht eingemischt hätte. Irgendwie hatte dieser Mistkerl es geschafft das verfluchte Mal zu versiegeln und ihm die Kraft der Schlange zu entziehen.
 


 

Er sah die Statuen an. Einst hatten die ehemaligen Freunde hier gekämpft. Madara um die Macht und Ehre seines Clans zu verteidigen und der erste Hokage um das Dorf zu beschützen und zu verteidigen.
 

Sasukes Blick blieb an den Augen Madara Uchihas hängen. Dieser hatte seinen besten Freund getötet um Macht zu erlangen. War er, Sasuke, deshalb nach Konoha gekommen. Um zu beenden, was er nicht beenden konnte?
 

Er gab es ungern zu, doch er wollte Naruto nicht töten. Er kam immer wieder hier her mit dem Vorsatz es zu tun, doch er konnte es nicht übers Herz bringen. War das eine Schwäche? War er Madara Uchiha nicht ebenbürtig? Dieser hatte nicht nur seinen Freund getötet, sondern sogar die Augen seines Bruders genommen, als er drohte zu erblinden.
 

War das wahre Stärke? Itachi wäre gewiss dieser Meinung. Doch konnte Sasuke dem zustimmen? Er hatte es so gewollt, sein gesamtes Leben auf Rache ausgelegt. Er lebte nur um einen bestimmten Mann zu töten. Den Mörder seines gesamten Clans.

Seinen Bruder Itachi Uchiha.
 

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Itachi Uchiha starb. Nicht sofort, langsam und unerbittlich fraß seine Krankheit sich durch seinen Leib, schwächte ihn bis er ihr eines Tages erliegen würde.
 

Hinzu kam die langsam voranschreitende Blindheit durch die übermäßige Nutzung des Mangekyou Sharingan. Vielleicht waren es die Schmerzen, die ihn zurück nach Hause trieben, ihn dazu drängten das Dorf, für das er alles geopfert hatte wiederzusehen.
 

Vielleicht war es auch die Hoffnung seinen Bruder von dessen blindwütigem Pfad der Rachsucht abzubringen. Sein Plan war aus dem Ruder gelaufen. Er wollte, dass dieser Konohagakure ebenso liebte wie er selbst und er wollte, dass Sasuke als Held gefeiert würde, wenn er ihn, den Verräter tötete und nicht als Verräter gebranntmarkt.
 

Ihn, der alles für sein Dorf geopfert hatte. Seine Familie, seine Ehre und bald auch sein Leben.
 

Itachi hustete und als er die Hand von seinem Mund nahm war sie blutig. Ihm blieben vielleicht noch ein paar Jahre mit der speziellen Technik, die den Verlauf der Krankheit verlangsamte. In dieser Zeit musste es ihm gelingen Sasuke wieder auf den Pfad der Tugend zurückzubringen. Dann musste dieser ihn töten.
 

Dann und erst dann konnte Itachi Uchiha in Frieden sterben.
 

Seine Schritte führten ihn in Richtung Tal des Endes, während ein weiterer Hustenanfall seinen Körper peinigte.
 

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Erhaben säumten die beiden Statuen den Wasserfall. Auf dem Kopf Hashirama Senjus, des ersten Hokage saß eine kleine Gestalt, von weitem kaum zu erkennen. Einst hatte hier der große Kampf zwischen diesen beiden Menschen stattgefunden, doch ein weiterer Kampf unter Freunden hatte hier stattgefunden.
 

Einst hatten Naruto Uzumaki und Sasuke Uchiha hier gekämpft, zwei Freunde in Verzweiflung. Der eine um den ihm lieb gewordenen Freund zurückzubringen, der Andere um den Beginn seines Rachefeldzugs einzuläuten.
 

Naruto saß auf dem Kopf der gigantischen Statue des ersten Hokages und dachte nach. Wäre er damals stärker gewesen, wäre es ihm gelungen Sasuke zu bezwingen und zurück nach Konoha zu bringen, dann wäre alles anders gelaufen. Er erinnerte sich immer noch an die Worte seines Freundes.
 

Er sah hinüber in Madara Uchihas arrogantes Gesicht. Wenn er nicht einmal seinen Freund retten konnte, war er es dann wert, Hokage zu sein? Hashirama Senju hatte seinen Freund Madara damals besiegt. War er es wert gewesen Hokage zu sein? Sicher.
 

Naruto dagegen war sich nicht so sicher, ob er seinen Traum noch verwirklichen konnte. Konnte jemand, der nicht einmal seinen Freund schütze konnte tatsächlich Hokage sein?
 

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Sasuke näherte sich der Statue Madara Uchihas von hinten. Hier konnte er gewiss ungestört meditieren. Mit einem Satz sprang er auf den Kopf des Größten aller Uchihas. Er bemerkte den Anderen auf Hashiramas Kopf und war sich sicher, dass dieser ihn ebenfalls registriert hatte, doch ohne ihn zu beachten ließ er sich im Schneidersitz nieder.
 

Das wäre die Gelegenheit seinen ehemaligen Freund zu töten, die Macht des Mangekyou Sharingan zu erlangen und seinen verhassten Bruder endlich zu vernichten.
 

Aber konnte er Naruto wirklich einfach so töten? War er bereit dazu, alle Bande zu durchtrennen und seine Seele im Austausch für Macht zu geben?
 

Ihm wurde klar, dass es eigentlich überflüssig war diese Frage zu stellen. Er hatte sich schon entschieden, damals bei ihrem ersten Kampf. Das jetzt war nur Gefühlsduselei. Er war ein Rächer und als solcher würde er alles aufgeben um an seine Rache zu kommen. Einfach alles.

Er erhob sich.
 


 

Naruto hatte den Uchiha natürlich registriert, als er eingetroffen war, doch er sprach ihn nicht an. Sicher er wäre gerne aufgesprungen, hätte ihm Vorwürfe gemacht, ihn verprügelt und an den Haaren zurück nach Hause geschleift.
 

Doch seit ihrem letzten Gespräch war ihm klar, dass das nichts bringen würde. Der Geist das Uchiha war auf seine Rache fixiert und Naruto war klar, dass gutes Zureden nichts bringen würde.
 

Auch erinnerte er sich an die Worte Sasukes, durch das Zerstören der Bande mit ihm Macht erlangen zu wollen.

Also wartete er auf die Reaktion des Uchihas. Was würde er tun? An seiner Reaktion würde Naruto seine weiteren Handlungen festmachen.
 

Als Sasuke sich erhob schlug Naruto die Augen auf.

„Du hast dich also entschieden?“, fragte er. Tief in seinem Inneren erlaubte er sich ein kleines bisschen Hoffnung zu fühlen.
 

Sasuke nickte: „Ich habe es dir schon einmal gesagt. Ich bin ein Rächer. Mein Leben gehört nur noch der Rache. Bindungen machen mich schwach, ihre Zerstörung stärkt mich.“
 

Naruto erhob sich nun ebenfalls: „Wenn du das wirklich glaubst, dann bist du ein Narr. Und du wirst nicht besser als dein Bruder sein.“
 

Sasuke sah ihn kalt von der gegenüberliegenden Statue an. Sein Sharingan funkelte.

„Du wirst mich niemals verstehen Naruto, was es heißt wahrhaft zu leiden. Mein Leben gehört der Rache. Das ist, was ich jetzt bin. Wisse, dass mit deinem Tod meine Rache endlich Vollendung finden kann.“
 

Naruto schüttelte den Kopf. „Ich höre deinen Bruder sprechen, aber wenn es sein muss, dann kämpfe ich gegen dich. Und ich werde mich nicht zurückhalten.“

„Endlich akzeptierst du es. Die Zerstörung unserer Verbindung wird meine Rache ermöglichen.“
 

Er zog sein Schwert.

Auch Naruto machte sich kampfbereit. „Ich sage dir noch eins Sasuke. Bevor das Ende kommt wirst du erkennen, was du tust. Hör jetzt auf, bevor es zu spät ist. Oder deine Pein wird noch wachsen und ohnegleichen sein.“
 

Sasuke schüttelte den Kopf. „Deine Worte sind bedeutungslos. Das Kind des Schmerzes ist die Rache. Ich bin der wahre Sohn des Leids. Lass es uns hier, wo alles begonnen hat beenden.“
 

Naruto zog ein Wurfmesser aus seiner Tasche.

„Ich sehe meine Worte sind wirkungslos. Dann wird in diesem Tal nun zum drittem Mal Freundesblut vergossen.“
 

„Lass es und ein für alle Mal zu Ende bringen.“
 

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Itachi Uchiha hatte das Gespräch durchaus mitbekommen. Ob Sasuke diesmal denselben Schritt wie er wagen würde nur um Macht zu erlangen? Itachi wusste es nicht, denn Sasukes Entwicklung hatte ihn erschreckt.
 

Sicher, es war seine Absicht gewesen, dessen Hass und Rachsucht zu fördern, damit er ihn, Itachi eines Tages töten und seine Augen nehmen konnte. Doch er fragte sich langsam, ob er nicht zu weit gegangen war.
 

Was sollte das denn heißen, es gab gar keine andere Möglichkeit als zu weit zu gehen. Schließlich hatte Itachi ihren gesamten Clan, ihre Eltern und alles, was Sasuke etwas bedeutete ausgelöscht.

Es war ein Befehl gewesen, denn eine Rebellion des mächtigen Uchiha Clans hätte Konoha vollkommen zerstört. Itachi hatte nach seiner Tat die Verbannung und den Hass auf sich genommen um seinem kleinen Bruder, den er damals nicht hatte töten können die Heldentat zu ermöglichen ihn zu vernichten.
 

Er hatte gewollt, dass Sasuke, in dem so viel gutes Potential steckte, von Konoha akzeptiert wurde und das Dorf so sehr liebte, wie er selbst.
 

Itachi hatte das Dorf über alles gestellt. Seine Familie, seinen Clan, seine Ehre und sogar sein Leben. Und nun schien alles, wofür er gearbeitet hatte in der Welle von Sasukes Hass wegzuschwimmen.
 

Er verfluchte Orochimaru dafür, dass er den Hass in Sasukes Herzen weiter angefacht hatte, dass er ihm Versprechungen gemacht hatte, die ihn von Konoha weggelockt hatten.
 

Itachi hustete wieder und wieder kam ein wenig Blut mit. Ihm blieb nicht mehr viel Zeit. Er musste eine Möglichkeit finden Sasukes Hass auf ihn zwar zu erhalten und ihn doch gleichzeitig nach Konoha zurückzubringen. Er wollte nicht, dass Sasuke, sollte er jemals die Wahrheit herausfinden, das Dorf hassen würde, für das Itachi gelebt hatte und für das Itachi getötet hatte. Sterben wollte Itachi jedoch ganz allein für Sasuke. Es musste doch eine Möglichkeit geben.
 

Sein Blick fiel auf Sasukes blonden, ehemaligen Freund. „Der Neunschwänzige“, murmelte er. Seine Augen weiteten sich, als ein Plan in seinem Kopf Gestalt annahm.

„Ich kenne dein wahres Ich, Sasuke. Vor mir kannst du nichts verbergen“, flüsterte er, als er sich in einen Schwarm großer, schwarzer Krähen auflöste.
 


 

Sasukes Schwert prallte gegen Narutos Messer und beide sprangen wieder auf die Köpfe der Statuen zurück, warteten darauf, dass der Andere sich eine Blöße gab, doch beide wussten, dass das nicht geschehen würde.
 

Solange hatten sie gemeinsam, Seite an Seite gekämpft und nach Sasukes Verschwinden hatten sie so oft gegeneinander gekämpft, dass sie die Bewegungen des Anderen kannten und genau wussten, was er vorhatte.
 

Als Sasuke begann Fingerzeichen zu formen, wusste Naruto, was nun kam und er wich dem Feuerball aus, der das Moos auf dem Kopf des ersten Hokage versengte.

Zum Ausgleich schleuderte er mehrere Shuriken nach ihm, weniger in der Hoffnung ihn zu treffen, als vielmehr um sich etwas Effektiveres auszudenken.
 

Sasuke sprang hoch in die Luft und gleichzeitig auf Naruto zu, wobei er sein Schwert über dem Kopf umherwirbelte. Dieser erwartete den Angriff und parierte mit seinem eigenen Stahl.
 

Die Bewegungen der Beiden waren schnell, beide hatten ein hohes kämpferisches Niveau erreicht und maßen ihre Kräfte nun am jeweils anderen, so wie sie es schon immer getan hatten.
 

Die Gesichter der ehemaligen Freunde waren grimmig, Grimassen der Konzentration, denn jeder Fehler konnte tödlich ausgehen. Sasukes Schwert wirbelte in Spiralen um seinen Gegner herum, dessen Messer zwar nicht dieselbe Reichweite besaß, dafür jedoch sehr viel schneller zu handhaben war.
 

Beide Waffen prallten klirrend aufeinander. Die Gegner drückten und versuchten sich mit bloßer Körperkraft zu überwältigen. Sasuke sah in Narutos blaue Augen, in denen ein Ausdruck unbekannter Härte lag.
 

Naruto blickte in die roten Wirbel des Sharingan. Augen voller Hass und Rachsucht. War es nur eine Hoffnung oder konnte er tatsächlich Bedauern darin erkennen?
 

Sasuke sprang zurück. Naruto nutzte die Gelegenheit und kreuzte die Finger. „Kagebunshin no Jutsu!“ Mehrere Klone entstanden hinter ihm, die auf den wartenden Uchiha zusprangen.
 

Dieser rammte sein Schwert in den Stein zu seinen Füßen und hob die linke Hand. Blitze zuckten um sein Handgelenk, als er die Hand hob. „Chidori Senbon!“

Nadeln aus reiner Elektrizität pfählten die Doppelgänger und ließ sie in Wolken weißen Rauches verpuffen und auch der echte Naruto konnte sich nur mit einem schnellen Rückwärtssalto hinter einen Baum in Sicherheit bringen.

Jetzt würde er zurückschlagen.
 

Ein Doppelgänger ließ das Chakra in seiner Hand rotieren, als er es zu einer Kugel formte. Gleichzeitig umklammerte Sasuke seinen rechten Oberarm, als Ladungen aus knisternder Elektrizität aus seinen Fingern schlossen und die Luft mit einem Knistern und Zwitschern wie von tausend Vögeln erfüllten.
 

Naruto sprang aus seinem Versteck und rannte auf Sasuke zu, der dasselbe tat. Die wirbelnde Energie und die knisternden Blitze wirbelten in einem tanzenden Spektrum verschiedener Energieformen, die die Luft ringsherum verzerrten.
 

„Chidori!“

„Rasengan!“
 

Beide Energien prallten aufeinander. Es gab ein Aufblitzen, wie von einer kleinen Nova, die Energien wurden in den Wirbel einer entstehenden Singularität gezogen, die beide Kontrahenten zunächst anzog und dann in einer Welle von schwarzem Licht explodierte.
 

Naruto und Sasuke wurden beide davongeschleudert. Naruto prallte gegen eines der stacheligen Haare auf Madara Uchihas Kopf, Sasuke auf Hashirama Senjus erhobenem Arm. Naruto hustete Blut und rappelte sich auf, während Sasuke dasselbe auf der anderen Seite machte.
 

Beide blickten einander in die Augen, beide voll Trauer um ihre verlorene Freundschaft, beide nicht wissend, dass der Andere ebenso empfand.

Sasuke hob eine Hand um es zu beenden, erstarrte dann jedoch. Naruto war noch nicht ganz wieder auf der Höhe und spuckte erneut Blut. Offenbar hatte es ihn härter erwischt, als er gedacht hatte.
 

Urplötzlich stand Sasuke neben ihm, die Klinge des Schwertes nur Zentimeter von seinem Gesicht entfernt.
 

Naruto schloss mit seinem Leben ab. War es nun vorbei? Sollte er hier durch die Hand des Freundes umkommen, für den er alles geben würde, für den er alles getan hatte, damit er zurückkam?
 

Sasuke zog die Klinge ein Stück zur Seite, dann führte er sein Gesicht näher an Narutos Ohr heran. „Linke Seite. Auf drei“, flüsterte er.

Naruto war verwirrt. Was sollte das jetzt?

„Eins.“
 

Es erinnerte ihn an früher, wo sie gemeinsam die härtesten Gegner besiegt hatten, denn als Team waren die beiden unschlagbar. Aber das war einmal.

„Zwei.“
 

Naruto wagte es kaum zu hoffen. Ihm war klar, dass es von hinten so aussehen musste, als hätte der Uchiha ihn mit der Klinge durchbohrt.

„Wie früher?“, fragte er kaum hörbar.

Sasuke nickte. Naruto lächelte.

„Drei.“
 

Naruto fuhr herum und warf seine Messer in die Richtung, in der auch er inzwischen eine Präsenz gefühlt hatte. Sasuke indes sprang über ihn hinweg und gelangte so auf die rechte Seite des Gegners. Naruto beeilte sich, nach links zu gehen und den Feind so zu flankieren.
 

Seine Messer fielen klirrend zu Boden und Naruto bemerkte nun zum ersten Mal, wem sie da gegenüberstanden.

„Itachi Uchiha“, flüsterte er. Sasukes Gesicht war eine ausdruckslose Maske des Zorns.
 

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Itachi sah, wie aus Gegnern in sekundenschnelle Verbündete geworden waren. Hass war ein mächtiges Objekt. Er würde Sasukes Hass auf ihn noch weiter anfachen und ihn gleichzeitig für immer an Konoha binden. Er lächelte und hoffte gleichzeitig, dass sein Plan so funktionierte, wie er sich das vorstellte.
 

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„Sasuke“, sagte Itachi und seine Stimme klang dabei so kalt und emotionslos wie immer. „Wie immer bist du schwach. Es wäre so einfach für dich gewesen dieselben Augen zu erlangen wie ich.“

Sasuke schüttelte den Kopf.
 

„Mir ist etwas klar geworden. Ich will deine Augen nicht. Ich werde diese Schuld nicht auf mich laden.“
 

Itachi schnaubte. „Dann wirst du deine Rache niemals bekommen.“

Naruto mischte sich ein. „Irrtum“, sagte er und grinste. „Man muss einen Freund nicht töten um Macht zu erlangen, man muss mit ihm zusammenarbeiten.“
 

Itachi sah wieder zu Sasuke und schüttelte nach außen hin den Kopf, als er dessen Gesichtsausdruck sah, doch innerlich jubelte er.
 

Sasuke Uchiha lächelte. Nicht kalt und grausam, wie sonst in den letzten Jahren, sondern warm und freundlich, wie seit dem Tag nicht mehr, an dem Itachi ihn verraten hatte.
 

Sasuke ließ sein Schwert wirbeln. „Beenden wir es zusammen, Naruto.“

Dieser grinste seinen Freund an. „Darauf habe ich gewartet.“
 


 

Itachi schnaubte. „Dann zeigt mir, was ihr könnt.“ Er zog mehrere Kunai hervor und warf sie mit einer eleganten Drehung des Handgelenks.
 

Naruto und Sasuke wichen den Messern im Vorwärtsstürmen aus oder parierten sie mit eigenen. Dabei ergänzten sich ihre Kampfstile wie schon damals.
 

Sasuke hätte es niemals zugegeben, aber er freute sich, wieder Seite an Seite mit Naruto zu kämpfen.

Dieser war nun näher an den Verräter herangekommen und hielt bereits ein neues, wirbelndes Rasengan in der Hand, dem Itachi jedoch mit einer sanften Drehung auswich und dabei Naruto so hart in den Rücken trat, dass dieser das Gleichgewicht verlor. Mit einer schnellen Rolle vorwärts fing er sich wieder und ging erneut auf Itachi los. Gleichzeitig ließ Sasuke erneut knisternde Elektrizität in seiner Hand aufsteigen und formte sie zu einer Klinge, die er auf Itachi zurasen ließ, der sich nun mit einem Angriff von hinten und einem von vorne konfrontiert sah.
 

Doch der große Itachi Uchiha ließ sich selbstverständlich nicht von so einem einfachen Manöver überrumpeln. Er löste sich in einen Krähenschwarm auf, die in alle Richtungen davon stoben und sich auf dem Haupt der Statue von Madara Uchiha wieder zusammensetzten.
 

„Ist das alles?“, fragte der Verräter, als er sich wieder vollständig materialisiert hatte. Er formte mit seinen Fingern mehrere Siegel und hob sie dann zum Mund. Während er Luft durch seine geöffneten Finger blies, formte sich ein Feuerstrahl, den er langsam über die Ufer des Flusses und die gegenüberliegende Statue wandern ließ.

Sasuke und Naruto sprangen beide in Deckung.
 

Naruto spürte die Hitze des Feuers in seinem Rücken, als er sich erneut hinter Hashirama Senjus Statue in Sicherheit brachte.

Während das Feuer noch brannte erschuf er zwei Doppelgänger und nickte Sasuke neben sich zu. Dieser verstand und sprang aus der Deckung hervor, konterte Itachis Feuerball mit einem eigenen.
 

Naruto formte mehrere Fingerzeichen und fachte Sasukes Feuerball mit einigen Windstößen an, sodass er Itachis Flammensturm zurückdrängte.

Dann sprang er auf die niedrigen Äste eines Baumes und von dort aus bis in seine Krone. Als der Feuersturm endete, ließ er sich von seinem Doppelgänger auf den älteren Uchiha zuschleudern, ein Rasengan in jeder Hand.
 

Währenddessen griff der zweite Doppelgänger frontal an, Seite an Seite mit Sasuke, dessen Schwert von Blitzen umspielt wurde.
 

Naruto spürte, wie sein Rasengan etwas Festes traf und auch Sasuke bemerkte, wie sein Schwert etwas durchbohrte. Dann fegte eine gewaltige Druckwelle sie beide von den Beinen und warf sie ins Wasser am Fuße des Wasserfalls.
 

Beide waren geistesgegenwärtig genug Chakra in ihren Fußsohlen zu sammeln und so kampfbereit auf der Wasseroberfläche zu landen.
 

Itachi stand oberhalb des Wasserfalls, genau zwischen den beiden Statuen und blickte verächtlich auf sie herunter.

Sasuke starrte voller Hass zurück. Das war zum Verrücktwerden. Dort oben stand der Mann, der seine Familie, seinen Clan ausgelöscht hatte, der sein gesamtes Leben zur Hölle gemacht hatte und er konnte seine Rache nicht nehmen. Er war immer noch zu schwach.
 

Das Sharingan seines Bruders begann zu rotieren. „Ihr seid so schwach“, sagte er, während sein Sharingan immer schneller rotierte und die schwarzen Flecken auf der blutroten Iris nur noch verschwommene Punkte waren. „Ich zeige euch die wahre Macht dieser Augen.“
 

Um Sasuke herum verschwamm die Umgebung, ein abartiges Zerrbild der Landschaft entstand. Das Wasser unter seinen Füßen wurde zu Blut, während blutiger Regen vom Himmel fiel, der auf seiner Haut brannte wie Säure. Die großen Statuen schienen wie Perversionen der beiden stolzen Krieger, die sie darstellten, dämonische Abbilder erfüllt von Bosheit.
 

Sasuke sah sich um. Auf dem blutigen Wasser vor ihm standen zwei Narutos und blickten ihn aus ernsten, blauen Augen an. Itachis Stimme drang aus beiden Mündern: „Nun werde ich dir zeigen, dass deine Augen zu schwach sind. Wähle. Und wähle gut.“
 

Sasuke schnaubte, umklammerte seinen rechten Unterarm und sah die knisternde Elektrizität daran empor zucken.
 

„Mein Sharingan durchschaut deine billigen Illusionen, Itachi“; schnaubte er und durchbohrte ohne lange zu zögern die Brust des rechten Naruto, der überrascht aufkeuchte. „Ich sehe dich klar vor mir. Du kannst mich mit deinen Taschenspielertricks nicht hereinlegen.“
 

Der Naruto vor ihm stöhnte und Blut lief ihm aus Ohren, Nase und Mund, als die schneidenden Klingen des Blitzes in Sasukes Faust seinen Körper zerstörten.
 


 

Eine Stimme erklang hinter Sasuke: „Bist du dir da so sicher?“

Die Illusion löste sich auf und Sasuke erschrak, als er die Szenerie vor sich erkannte. Hinter Naruto stand Itachi, das Mangekyou Sharingan aktiviert. Seine Augen waren rot von geplatzten Adern und Blut lief ihm aus beiden Augen, dennoch lächelte er kalt und arrogant.
 

Vor Sasuke stand ein entsetzter Naruto. Seine blauen Augen waren gebrochen und das einst so fröhliche Gesicht zeigte nur einen Ausdruck unendlichen Schmerzes. Sasukes Arm steckte bis zum Ellebogen in der Brust seines Freundes, die immer wieder von kleinen elektrischen Entladungen umzuckt wurde.
 

Blut lief in Strömen aus der offensichtlichen Wunde. Naruto beugte sich nach vorne und erbrach einen großen Schwall Blut über Sasuke, der davon kaum Notiz nahm. Er blickte Itachi an.
 

Itachi blickte ihn an.

„Jetzt besitzt du dieselben Augen wie ich. Dein Hass wird nur noch stärker werden. Vernichte mich damit. Im Moment bist du immer noch schwach.“

Mit diesen Worten löste sich der Clanmörder in tausend Krähen auf, deren Krächzen wie Hohngelächter klang.
 

Doch das erste Mal, seit dem Tag des Clanmordes dachte Sasuke nicht über Itachi nach. Er sah immer noch entsetzt in das Gesicht seines Freundes, der versuchte zu lächeln aber wieder nur Blut hustete.
 

Naruto hob mit letzter Kraft den Kopf und sah ihn aus Augen an, deren einst reines Blau sich mit Blut gefüllt hatte.
 

„Verprich…mir“; keuchte er und erbrach erneut einen Schwall Blut. Sasuke beugte sich näher zu ihm. „nach Hause…“ Seine Stimme erstarb.

Sasuke nickte nur sprachlos. „Verzeih mir, mein Freund“; flüsterte er mit zittriger Stimme.
 

„Du bist… zurückgekommen“, keuchte Naruto. „Danke.“

Seine Augen schlossen sich, er glitt von Sasukes Arm und stürzte ins dunkle Wasser, wo er eine Wolke schwimmenden Blutes hinterließ, als er langsam tiefer sank, ein letztes Lächeln auf den Lippen.
 

Sasuke betrachtete seine blutige Hand. Dann hob er den Kopf zum Himmel und stieß einen lauten Schrei der Verzweiflung aus. Das Muster seiner Augen veränderte sich, formte einen sechszackigen Stern.
 

Blutige Tränen liefen über seine Wangen, als er im Wasser sein Spiegelbild betrachtete. Dann wandte er sich um, in Richtung Konoha. Sein Hass auf Itachi war gewachsen, doch seine Rache musste warten.

Er hatte ein Versprechen gegeben.
 

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Auch woanders fiel blutiger Regen. Der Regen in Amegakure veränderte sich schlagartig und wurde zu Blut, als auf dem höchsten Turm eine weitere Gestalt einen lauten Schrei der Verzweiflung ausstieß.

Dann fiel sie auf die Knie. „Alles verloren“, flüsterte sie.

Pain hob den Kopf und sah mit dem violetten Glühen des Rinnegan in den Augen hinauf zum Himmel.

„Schmerz“, murmelte er.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2014-02-16T12:50:42+00:00 16.02.2014 13:50
Hammer Kapi!
Ich bin gespannt wie´s weiter geht.

GGLG SasuxSaku9


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