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Die Sünden der Väter

Alles was bleibt wird Asche sein
von

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Akatsuki

Die Wolke aus Ruß und Abgasen, die aus den Fabriken von Shitaigakure aufstieg ließ auch tagsüber nur wenig Sonne hinunter auf den Boden der Stadt, wo sich Massen von Arbeitern langsam zu Tode schufteten.
 

Die wenigen Sonnenstrahlen, die durch die Decke aus unnatürlichen, grauen Wolken drangen wurden verfälscht und tauchten die Stadt in ein dämmriges Leichenlicht.
 

Nur die Spitzen der fünf gewaltigen Türme bekamen ein wenig von den lebenspendenden Sonnenstrahlen ab, da sie über den rußverhangenen Himmel hinausragten, der für die meisten der hier lebenden Menschen der einzige Himmel war.
 

Diese Türme waren eigentlich sowohl Residenz als auch Arbeitsplatz für den Statthalter und seinen Stab, aber seit er von den Verbrecherbanden so gut wie entmachtet worden war lebte er in einem kleinen Palast am Rande der Stadt.

Er wurde nicht als Bedrohung angesehen, man sagte der Verlust seiner Stadt hätte ihn verrückt werden lassen, er brabbelte irres Zeug, während er durch die leeren Flure seines Palastes streifte.
 

Die Verbrecherbosse, die nun die Kontrolle in der Stadt hatten, hatten die Türme für sich in Beschlag genommen.
 

Bis auf den Turm in der Mitte. Dieser stand offiziell leer, obwohl er einst der Prächtigste von allen gewesen war. Man munkelte er sei verflucht, denn nur wenige, die hineingingen kamen auch wieder heraus. Ihre Überreste wurden nie gefunden. Offiziell gehörte er immer noch dem Statthalter, denn keiner der Gangsterbosse hatte ihn übernehmen wollen.
 


 

Inoffiziell dagegen versammelten sich gerade vier Personen im obersten Stockwerk des Turms. Es handelte sich dabei um einen kreisrunden Raum, der dafür, dass der Turm angeblich leer stand äußerst sauber war.
 

Der Boden wurde von einem schwarzen Teppich bedeckt, der mit roten Wolken vertiert war. In einem Quadrat angeordnet standen vier mit rotem Samt überzogene Sessel da, auf denen jeweils eine Person saß. In der Mitte befand sich ein Tisch, auf dem ein großes Glas mit Asche stand.
 

Die erste Person, eine schöne Frau mit dunklen, fast blauen Haaren und einer Rose aus Papier im Haar, besah sich die Urne aus bernsteinfarbenen Augen. Sie trug wie alle anderen Anwesenden einen langen schwarzen Mantel, der mit roten Wolken verziert war, sowie einen kleinen Ring von weißer Farbe am rechten Mittelfinger.
 

Sie schürzte die Lippen, wobei der kleine Metallknopf, den sie darunter trug diese berührte.

„Das ist alles, was von ihm übrig ist?“, fragte sie.
 

Die Person rechts von ihr ergriff das Wort: „Nicht ganz, Konan.“ Der Mann schnippte einen Ring auf den Tisch, ähnlich dem, den Konan trug. Dieser war jedoch mit einem orangen Stein versehen, auf dem das Zeichen für die Zahl Drei prangte. Er war rußgeschwärzt aber noch intakt.
 

Der kleine Mann grinste. „Diese Dinger sind echt stabil.“
 

Er war noch einen Kopf kleiner als Konan, die selbst nicht gerade sie größte war, sein Gesicht ähnelte einer Ratte, klein und spitz mit einem verschlagenen Funkeln in den grauen Augen. Sein Kopf war komplett haarlos und er starrte das Glas mit der Asche unter seinem, an einer Kette befestigten Monokel, hervor an.
 

Der Mann links neben ihm, ein wahrer Koloss, dessen Gesicht von einer totenschädelähnlichen Maske bedeckt wurde, meldete sich zu Wort: „Meinst du er lebt noch, Doktor?“
 

Er hatte die Ärmel seines Mantels hochgekrempelt, sodass die Hände und Unterarme frei lagen. Beide bestanden aus schweren, eisernen Platten und am rechten Daumen der Eisenklauen, die seine Finger darstellten hing der violette Ring mit der Zahl „Null“ darauf.
 

Der kleine Mann rückte sein Monokel zurecht. „Das ist unmöglich zu sagen. Zwar macht ihm dank seiner Unsterblichkeit selbst das Zerstückeltwerden nicht aus, aber dieser Sasuke hat ihn praktisch eingeäschert. Es ist unwahrscheinlich, dass man seine jetzige Existenz noch als Leben bezeichnen kann.“
 

Der Eisenmann beäugte das Glas.

„Keine schöne Vorstellung, dass er jetzt alles um sich herum mitkriegen würde.“
 

Der Doktor schüttelte den Kopf.

„Das ist absolut unmöglich. Sämtliche Organe wurden eingeäschert, auch sein Gehirn. Selbst wenn er noch am Leben sein sollte, so würde sein Zustand nur noch ein Gedanken- und Gefühlsloses dahindämmern sein, nicht fähig etwas zu empfinden oder zu denken, bis sein Gott ihn erlöst.“
 

Er rückte wieder sein Monokel zurecht. Dann nahm er den Ring vom Tisch und steckte ihn sich an den linken Zeigefinger.

„Kein schönes Schicksal.“
 

Die vierte Gestalt, die bislang nichts gesagt hatte unterbrach die Diskussion der drei anderen.

„Hidan ist absolut unwichtig. Kippt seine Asche in den Ausguss! Viel wichtiger ist, dass wir unsere Organisation wieder aufbauen.“
 

„Richtig“, sagte der Eisenmann. „Was ist aus den ursprünglichen Akatsuki geworden? Können wir nicht einige von ihnen rekrutieren?“
 

Konan schüttelte den Kopf.

„Kakuzu ist ebenso wie Pain beim Angriff auf Konoha umgekommen. Deidara und Sasori sind ebenfalls tot. Kisame ist im Moment leider unabkömmlich, doch ich werde ihn bei Gelegenheit kontaktieren.“
 

Der Eisenmann lachte auf. „ Davon habe ich gehört. Echt peinlich von dem Püppchen sich von der kleinen Göre töten zu lassen. Dabei hatten wir unseren Streit über Ewigkeit noch nicht beendet.“
 

Konan sah ihn kalt an. „Wie dem auch sei, Itachi verschwand kurz vor dem Angriff. Über seinen Verbleib wissen wir nichts.“

„Schade, ich würde zu gerne ein Sharingan erforschen.“, sagte der Doktor und spielte mit seinem Ring.
 

„Das würdest du nicht überleben“, grollte der Eisenmann.

„Ich denke schon, Blechfresse. Im Gegensatz zu dir habe ich Mittel und Wege.“

„Wie war das, du mickriges Würstchen?“

Die beiden starrten sich böse über die Lehnen ihrer Sitze hinweg an.
 

Der Anführer unterband den Streit der Beiden mit leiser, aber fester Stimme: „Ruhe jetzt. Ihr zwei seid ein Team, also benehmt euch auch so.“

Beide nickten.
 

„Was ist mit der Pflanze und dem kleinen Trottel? Zumindest das Grünzeug schien doch etwas drauf zu haben“, fragte der Eisenmann.
 

„Ich hoffe für dich, dass du dem „kleinen Trottel“ niemals wieder begegnest. Tobi und Zetsu verschwanden kurz nach dem Tod des Neunschwänzigen. Wohin kann ich nicht sagen“, antwortete Konan und grinste, als sie daran dachte wer Tobi in Wirklichkeit war.
 

Die leise Stimme des Anführers fuhr wieder einmal dazwischen: „Ihr seht also, Konan hier ist das letzte verbliebene Mitglied der wahren Akatsuki. Deshalb ist es erst einmal wichtig, dass wir einige neue Anhänger gewinnen. Wenn wir das geschafft haben, werde ich euch meine Ziele erläutern und Akatsuki wird erneut auferstehen.“
 

Der Anführer erhob sich und trat zum Fenster, sah hinaus auf die trüben, grauen Wolken, die unter ihm vorbeiwaberten. Die Sonne ging gerade auf und die trüben Wolken erstrahlten von hier oben in blutigem Rot.
 

„Doktor, Ferrus! Ihr werdet einige neue Mitglieder anheuern, damit Akatsuki zu seiner alten Stärke zurückfindet.“
 

Der Eisenmann, der auf den Namen Ferrus hörte nickte. „Wen schlägst du vor, Boss?“

Die kleine Gestalt holte ein Schriftstück aus den Tiefen ihres Mantels und besah sich die Worte, die darauf geschrieben waren. „Ich habe hier eine Liste mit den Namen mehrerer geeigneter Kandidaten. Geht! Findet sie! Prüft sie! Wenn sie nicht würdig sind, dann tötet sie, aber wenn sie bereit sind uns beizutreten, dann gebt ihnen den Mantel mit den roten Wolken. Ihren Ring können sie sich bei mir abholen, wenn ich sie für würdig befinde.“
 

Der Doktor nahm die Liste von ihr entgegen. Seine Augen wanderten die Liste ab, dann steckte er sie ein und sah zu seinem Anführer hinüber.

„Was werdet ihr tun?“
 

„Konan und ich werden den Weg für unsere neuen Ziele ebnen. Nun ist es endgültig.“

Die anderen Gestalten erhoben sich, ihre schwarzen Mäntel mit den roten Wolken darauf flatterten im Wind, als der Anführer das Fenster aufstieß.
 

„Unsere Stärke wird wachsen, unsere Ziele sind hehr und reif. Wir sind die Erben Pains. Fürchtet euch, ihr Helden. Akatsuki ist zurück!“
 

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Einige Zeit später konnte man zwei Gestalten durch die Straßen der Stadt gehen sehen. Ohne Hast gingen sie durch die Straßen, wohl wissend, dass sie sämtliche blicke auf sich zogen, denn sie trugen Kleidung, vor der vor einigen Jahren intensiv gewarnt worden war. Die einfachen Menschen hatten gehofft, dass die Bedrohung vorbei wäre, sie hatten gehört diese schreckliche Verbrecherorganisation wäre zerschlagen worden. Offenbar war das eine Lüge.
 

Die Leute wichen zurück, denn sie kannten die Gerüchte und wollten da nicht hereingezogen werden.

Die auffällige Erscheinung war durchaus Absicht. Sie wollten die Leute wissen lassen, dass Akatsuki zurück war. Sie wollten Furcht verbreiten.
 

Beide Gestalten trugen die langen, schwarzen Roben, mit roten Wolken verziert und an den Fingern große Ringe, die mit Edelsteinen besetzt waren. Die hohen Krägen ihrer Mäntel verdeckten den unteren Teil des Gesichts, breite, mit Bändern besetzte Strohhüte den oberen. Nur die entschlossenen und böse funkelnden Augen waren zu sehen, doch die Menschen hüteten sich zu genau hinzusehen. Niemand wollte sich mit Akatsuki anlegen.
 

Ferrus der Eisenmann wandte sich zu seinem drei Köpfe kleineren Kollegen um. „Wer ist unser erstes Ziel?“, fragte er. Der Kleinere, aber nicht minder gefährliche antwortete: „Wir werden ins Wellenreich gehen. Dort gibt es einen selbsternannten Rächer, der für Gerechtigkeit kämpft und gegen die großen Konzerne vorgeht. Nur ein unbedeutender Rebell, aber er besitzt einige interessante Fähigkeiten.“
 

Während sie redeten passierten sie das Stadttor, wo weder die korrupten und bereits bestochenen Wachen, noch sonst jemand es wagte sie aufzuhalten oder zu kontrollieren und nahmen den Weg nach Norden.
 

„Was für Fähigkeiten besitzt er?“, fragte Ferrus mit seiner blechernen Stimme. Seine Augen glommen in den Höhlen seiner Schädelmaske.
 

Der Doktor antwortete nach einem Blick auf die Liste.

„Offenbar besitzt er eine erstaunliche Blutlinientechnik. Eiskontrolle. Seltsam. Ich dachte sein Clan sei ausgestorben.“
 

„Ist der letzte von ihnen nicht im Wellenreich umgekommen, als diese Brücke gebaut wurde?“
 

Der Doktor sah seinen großen Partner überrascht an.

„Woher weißt du denn so was? Ja, ich bin damals dorthin gereist um an seine Blutlinientechnik zu kommen, doch ich konnte seinen Körper nicht aufspüren.“

Der Eisenmann schnaubte. „Halte mich nicht für dumm, nur weil ich groß und stark bin. Ich bin reines Eisen.“
 

„Ja, ja. Offenbar hat Haku überlebt. Es wäre wirklich ein Vorteil seine mächtigen Techniken in unseren Reihen begrüßen zu dürfen.“
 

Ferrus streckte die Hand nach der Akte aus und der Doktor überreichte sie ihm. Der Eisenmann las und neigte den Kopf.
 

„Wenn er ein selbsternannter Rächer ist, der für die Gerechtigkeit kämpft, wieso sollte er sich dann einer Organisation wie der unseren anschließen? Seine Ziele sind naiv, aber klar und der Boss hat uns seine Ziele noch nicht verraten.“
 

Der Doktor lächelte. „Ganz einfach. Er hat einen schweren Stand gegen die unterdrückenden Konzerne. Wie ich hörte führt er einen Feldzug, weil sein Meister getötet wurde. Wir werden ihm Akatsukis Unterstützung anbieten. Allein unser Ruf sollte seine Feinde einschüchtern, und wenn nicht…“

Er fuhr sich mit dem Finger über die Kehle.
 

Der Eisenmann brummte. „Wenn das mal funktioniert. Vergiss nicht, er ist Fleisch. Fleisch ist schwach, Fleisch hat Gefühle. Vielleicht wird er sich weigern uns zu helfen.“
 

Sein Partner zog sich den Hut tiefer ins Gesicht.

„Glaub mir, Blechmann. Gerade weil er Fleisch ist, gerade weil er Gefühle hat wird er uns folgen. Ich habe Erfahrung damit.“
 

Eine Weile marschierten sie schweigend nebeneinander her. Die Sonne wanderte über den Horizont und verlängerte ihre Schatten, bis es langsam Abend wurde. Sie waren auf dem Weg keiner Menschenseele begegnet, denn die Straßen, die sie benutzten lagen abseits der Hauptverkehrsstrecken. Erst kurz vorm Reich der Wellen und der großen Brücke würden sie auf die Hauptstraße abbiegen.
 

Es wurde dunkel. Die Vögel hörten auf zu zwitschern und der Mond erhob sich am klaren Himmel, wie das Auge eines Dämons, wachsam und unerbittlich.

Ferrus sah hinüber zu seinem Partner.
 

„Brauchst du eine Pause? Schließlich bist du Fleisch?“

Der Doktor schüttelte den Kopf. Er holte eine kleine Spritze aus den Tiefen seines Mantels hervor, krempelte den Ärmel hoch und stieß sie sich in den linken Unterarm, direkt in die Vene.
 

„Fleisch lässt sich verbessern“, grinste er, „Lass uns die Nacht über durchwandern.“

Ferrus schnaubte. „Egal wie sehr man Fleisch verbessert, es wird immer schwächer als Eisen sein.“
 

„Da bin ich anderer Meinung. Fleisch ist anpassungsfähig, während Eisen in ewiger Stasis bleibt. Fleisch lernt und kann immer neue Verbesserungen hervorbringen, während Eisen vor sich hin rostet.“

„Da werden wir nie einer Meinung sein. Eines Tages werden wir sehen, wer von uns der bessere ist.“
 

Nach einiger Zeit sprach wieder Ferrus: „Wer steht denn noch alles auf der Liste?“

Der Doktor sah sich wieder die Akten an.
 

„Ein paar Leute. Es sind Vorschläge vom Boss. Wir sollen die Besten nehmen. Der Eisbeschwörer im Wellenreich ist nur die erste Adresse und außerdem denke ich, dass es möglich sein sollte ihn zu uns zu holen.“

Ferrus sah auf die Liste.
 

„Das sind aber nicht viele Leute. Und die meisten davon werden schwer zu finden sein. Der Boss wusste schon, warum er uns geschickt hat.“

Er schwieg eine Weile.
 

„Apropos Boss, hast du eine Ahnung, wer er ist?“

Der Doktor schob sein Monokel wieder hoch über sein Auge.
 

„Das ist schwer zu sagen. Ich habe den Boss analysiert und ich kann aufgrund seiner Bewegungen und seiner Art zu reden zu 87,98% sagen, dass er weiblich ist. Ich hatte leider keine Möglichkeit ihr Gesicht oder ihr Blut zu analysieren, doch aufgrund der Farbe ihrer Haut und ihrer Art zu sprechen nehme ich an, dass sie wie ich aus der Umgebung von Konohagakure oder zumindest dem südwestlichen Feuerreich stammt.“
 

Der Eisenmann brummte. Bei ihm klang es, als würde man mit einer Gabel über eine Blechdose kratzen. „Du stammst aus Konoha?“
 

Der Doktor grinste. „Ich war ein Schüler des großen Orochimaru. Ein begnadeter Wissenschaftler. Als er verbannt wurde bin ich mit ihm gegangen, doch leider hatte ich keine Lust darauf, an mir selbst Experimente mit seinem Fluchsiegel durchführen zu lassen, deshalb bin ich abgehauen. Den Rest der Geschichte kennst du ja.“

Der Eisenmann nickte und zog seinen Strohhut tiefer in sein Gesicht, wenn man die Maske überhaupt Gesicht nennen konnte.
 

„Ja. Dort hatte ich das Glück dir über den Weg zu laufen. Du hast mir meinen sehnlichsten Wunsch erfüllt und dafür bin ich dir dankbar. Du hast meinen Körper zu Eisen gemacht.“
 

Der Doktor winkte ab.

„Du warst schon vorher hart wie Eisen. Ist es das, was du in dem kleinen Jungen gesehen hast? Hast du ihn deshalb nicht getötet?“

Ferrus nickte.
 

„Ich habe in ihm einen eisernen Willen erkannt. Er ist vielleicht würdig mein Schüler zu werden und die Lehre des Eisens weiter zu verbreiten.“

„Nicht viele Menschen überleben das Ritual des Eisens. Du bist bisher der erste und ich bin der einzige, der es durchführen kann. Weißt du überhaupt, wer er ist?“

„Ein Mann, der das Potential hat Eisen zu werden. Das reicht mit.“
 

Der Doktor lachte.

„Das ist Konohamaru Sarutobi, der Enkel des dritten Hokage, außerdem war er Schüler des Neunschwänzigen, vor dessen Tod. Du hast dir jemand guten ausgesucht. Aber was macht dich so sicher, ihm wieder zu begegnen? Vergiss nicht, wir sind jetzt Akatsuki.“
 

„Er wird mich aufsuchen. Um eisern in Geist und Körper zu werden. Du hast Recht. Die Gefühle seines Fleisches werden ihn dazu zwingen.“
 


 

Als der Mond hoch am Himmel stand und es nur noch wenige Stunden bis zum Morgen waren beschlossen sie doch eine kleine Pause zu machen, weniger weil sie sie benötigt hätten, als vielmehr, weil ihr Ziel nicht mehr weit entfernt war und sie ihre Ausrüstung überprüfen wollten.
 

Der Doktor hatte den rechten Ärmel seiner Robe hochgekrempelt und werkelte an einer seltsamen Apparatur an seinem Unterarm. Es war ein eisernes Band, in dem unabhängig voneinander zehn Hohlräume rings um den Arm angebracht waren. An jedem davon war vorne eine Nadel befestigt, die durch einen Mechanismus nach vorne geschoben werden konnte, sodass sie aus dem Ärmel herausragen würde. Die Hohlräume selbst ließen Platz für kleine Fläschchen mit verschiedenfarbigen Flüssigkeiten, die der Doktor aus seinem Gürtelbeutel zog und dort festdrehte.
 

„Wie funktioniert es eigentlich, dass du ohne irgendwas zu machen genau die Spritze kriegst, die du haben willst, selbst mitten im Kampf?“
 

Der Doktor deutete auf einen kleinen schwarzen Kasten am Ende der Apparatur, von dem mehrere Kabel ausgingen, an deren Enden sich Nadeln befanden.
 

„Diese Nadeln stecken für gewöhnlich in meinen Schlagadern. Wenn ich etwas benötige, befehle ich meinem Gehirn bestimmte Hormone freizusetzen. Jedes Hormon steuert eine bestimmte Spritze. Was ich da rein gefüllt habe weiß ich selbst.“
 

„Und wie kannst du deinem Gehirn etwas befehlen?“, fragte Ferrus, der gerade dabei war eine gewaltige Säbelklinge an seinen rechten Unterarm zu schrauben. Die Hand hatte er dabei nach hinten geklappt und im Exoskelett seines Arms verstaut.
 

„Das ist meine Blutlinientechnik. Einer der Gründe warum Orochimaru sehr interessiert an mir war. Und dieses Interesse teile ich. Ich halte Blutlinientechniken für die faszinierendsten überhaupt. Darum sammle ich sie ja auch. In meinem Labor habe ich das Blut vieler von ihnen. Ich versuche sie auch für andere nutzbar zu machen, dann kann ich sämtliche Blutlinientechniken der Welt beherrschen.“
 

„Deshalb forschst du am Byakugan?“

„Ja. Das Byakugan ist auch auf andere übertragbar. Das müsste auch so möglich sein. Am liebsten wäre mir ja das Sharingan, aber durch den Mangel an Uchiha geht das schlecht.“
 

Er schraubte noch einige Röhrchen mit blubbernden Flüssigkeiten in seine Apparatur. Diese holte er aus seinem Gürtelbeutel, in dem er eine ganze Hexenküche mit sich herumschleppte.
 

Ferrus schraubte seine Klinge fest und ließ mehrere Klammern einrasten um die Waffe zu fixieren. „Bei Sonnenaufgang überqueren wir die Brücke.“
 

Der Doktor zog seine Robe wieder zu und wechselte ein paar Mal die Spritzen, um seine Waffe zu testen. Ferrus sah ihn an und sagte: „Denk daran, dass wir die Rebellen und Haku finden müssen. Dazu sollten wir am besten die Konzerne, die er bekämpft im Auge behalten. Was wissen wie über sie?“
 

„Nach dem Tode Gatous und dem Ruin seines Schiffbaukonzerns durch die Brücke haben zwei große Firmen die Macht im Wellenreich an sich gerissen und unterdrücken die Bewohner schlimmer als die Gatou Company es jemals getan hat. Diese beiden Firmen bekämpfen sich mit allen Mittel, worunter die Bevölkerung schwer zu Leiden hat, vermutlich der Grund warum Haku aus der Versenkung aufgetaucht ist.

Beide Firmen sind Rüstungswerke, die an den besonderen Erzvorkommen des Wellenreiches interessiert sind.“
 

„Besonderes Erz?“, fragte Ferrus interessiert.

„Eine Art rotes Eisen, dessen Molekülzusammensetzung der von Eisen sehr ähnlich ist aber edler und härter ist. Es ist möglich ein Metall daraus zu machen, das sogar geschmiedeten Stahl in den Schatten stellt, was Härte und Stabilität angeht. Ich dachte mir, dass dich das interessiert.“
 

Ferrus blickte nach oben. „Die Sonne geht auf. Lass uns gehen.“
 

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Ein weiterer Mann beobachtete den Sonnenaufgang am Horizont. Er trug die übliche, grüne Lederpanzerung aus Konohagakure über einem schwarzen Kampfanzug. Sein Gesicht war bis über die Nase von einer schwarzen Maske bedeckt. Das Stirnband mit dem eingeritzten Blatt, dem Zeichen von Konohagakure hing ihm schräg über das Gesicht und verdeckte sein linkes Auge. Wildes, weißes Haar stand ihm vom Kopf ab und sein Gesichtsausdruck war gelangweilt, als er aufstand und zu seinen beiden Gefährten ging, die am Lagerfeuer schliefen.
 

Mit einigen schmerzhaften Tritten weckte er sie. Murrend erwachten auch die anderen und machten sich zum Aufbruch bereit. Der Älteste der drei sprach zuerst. Er war ein älterer Mann, der trotzdem ein jugendliches Grinsen auf dem Gesicht trug. Seine Augen aber zeugten von Erfahrung und von Leid, das er erfahren musste, zeigten, dass sein Grinsen nichts als eine Hülle war, eine Illusion für andere und sich selbst. Weißes Haar stand ihm in Stacheln vom Kopf ab und fiel ihm min einem langen Zopf bis zur Hüfte. Eine gewaltige Schriftrolle war ihm auf den Rücken gebunden und sein Gesicht zeigte rote Tätowierungen, die an blutige Tränen erinnerten.
 

„Es ist viel zu früh, Kakashi“, murrte er und drehte sich auf die Seite.

„Wir müssen weiter, Jiraya“, sagte der Mann mit der Maske, Kakashi. Die dritte Person erhob sich nun verschlafen. Die blonde Frau war ebenso alt wie Jiraya, doch ihr sah man das nicht an, da sie ihr wahres Alter mithilfe ihres Chakras versteckte und so aussah wie eine gerade mal dreißigjährige. Das war die ehemalige Hokage Tsunade. Nachdem sie abgedankt hatte und dem sechsten Hokage das Feld überlassen hatte erledigte sie manchmal noch Missionen für das Dorf, obwohl sie viel lieber den ganzen Tag zu Hause faulenzen würde.
 

Für Kakashi war es gewiss eine Ehre mit den beiden Sannin unterwegs zu sein, doch diese beiden waren sehr eigenwillige Reisebegleiter. Obwohl sie die mächtigsten Ninjas ihrer Zeit waren hatte Tsunade ein Glücksspiel und Alkoholproblem, während Jiraya jeder Frau nachjagte, die nicht bei drei auf den Bäumen war. Außerdem war er Autor einer Reihe weltberühmter Erotikromane, für die Kakashi eine Schwäche hatte.

Tsunade streckte sich. „Er hat Recht Jiraya. Die Situation im Wellenreich ist kritisch. Es kann jederzeit zu einem Aufstand kommen. Wir müssen die Lage irgendwie beruhigen.“



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