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Stärker

SasuHina
von

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One is in Alone

Der Regen hatte nicht aufgehört maßlos weiter zu prasseln. Den ganzen Nachmittag und bis zur Nacht regnete es immer weiter. Sasuke war unbewusst wach geblieben und wartete auf das Geräusch der Haustür, die auf und zu gemacht wurde von Hinata, die endlich Schutz vor dem hinunter strömenden Regen im Haus gefunden hat.

 

Trotzdem konnte ihn das nicht lange aufhalten. Die Müdigkeit vom Morgen und von dem nachdenken an seiner und auch an ihrer Vergangenheit war wohl genug, um seine Stärke aus ihn zu ziehen. Manchmal dachte er sich, der Grund warum er jeden Tag trainieren würde war, weil die Emotionen ihn sonst packen würden und aus ihm dann irgendwann eine leere Hülle entstehen würde, die leblos irgendeine Wand in einem Krankenhaus anstarren würde, der Krankenhaus Aufenthalt bezahlt von dem Geld, die sein verstorbener Clan zurück gelassen hatte.

 

Solche Gedanken konnten die Düsterkeit nicht verschwinden lassen, sie halfen also nur den Misstrauen zu stärken bis er nichts mehr zu sagen hatte, und nichts weiter zu denken hatte. Und trotzdem wartete er weiter, unsicher ob er jetzt wartete oder ob er nur herumsitzen würde ohne etwas zu denken oder ohne sich drum zu kümmern, was als nächstes passieren könnte. Nach stundenlangem im Bett liegen und dem Regen zuzuhören, war es nur natürlich… dass er einschlafen würde.

 

Der Schlaf war tief, sogar tiefer als wenn Hinata da war. In seinem schlaftrunkenen Zustand erlaubte er sich selbst, Dinge zuzugeben, die er schon wusste oder Dinge die er schon seid einer längeren Zeit ignoriert hatte.

 

Wie zum Beispiel, dass ihr gekochtes Essen nach Zuhause schmeckte, und dass er immer Traumlos schlief, nachdem er ihr beim atmen im Zimmer daneben zugehört hatte, sogar besser als wenn er sich dazu gezwungen hatte den Sake zu konsumieren, und dadurch, dass seine Bettwäsche und seine Kleidung nach ihr riechen, beruhigte er sich immer, wenn er nachts zu lange aus dem Fenster starrte und sich dabei fragte, wo sein Bruder grade herlief.

 

Die Traumlosigkeit ging noch für eine Weile weiter, welche nur unterbrochen wurde, von kleinen Tröpfchen, die als komischen Bildern erschien, was seine Ohren noch wahr nahmen. Der Regen prasselte gegen seine Fensterscheibe, Blitze ließen sein Zimmer kurz aufleuchten. Aber der schlafende Junge, der wirklich kein Junge mehr war, sondern ein Mann, interessierte es kein bisschen, so tief war er im Schlaf versunken.

 

  .:Traum:.

Laufend, keuchend, schwörend unter seinen Atem, und verfluchte den Atem, mit dem er schwor, wünschte es würde verschwinden, dass der Sauerstoff ihm ausgehen würde, ärgerte ihn, als er auf dem Boden fiel und starb, mehr leidet, als alle anderen, die vor ihm gefallen sind.

 

Unfähig seinen Clan zu rächen, unfähig zurück zu nehmen, was er muss, er würde als ehren loser Mann sterben, jemand der mit dem Gesicht nach unten gerichtet vergraben wird und würde in die Hölle starren, wo sein Geist wahrscheinlich wohnen wird.

 

Die Bäume zogen vorbei, schneller, als seine Geschwindigkeit erhöht wurde und er es schaffte nicht zu stolpern. Blut war überall auf seinen Händen, auf seiner Stirn, auf seinen Lippen und metallisches in seinem Mund, schwamm da, was ihn würgen ließ.

 

Er konnte rennen, für immer rennen, wenn er es wünschen würde, aber er verspürte schon die Präsens von diesen Augen, das rotierende Sharingan, welches ihn auf Schritt und Tritt verfolgte.

Es war hinter ihm.

 

Zu wem rennst du, kleiner Bruder?“ erkundigte sich Itachis Stimme sanft hinter ihm, während sein Atem seinen Nacken streifte.

 

Spannung rollte über seinen Schultern, Schmerz schlimmer als ein Stich begann sich in seiner Kehle zu formen.

 

Er hatte nicht bemerkt, dass der Schrei ihn erstickte, bis die Hände seines Bruders sich um seinen Hals klammerten, ihn somit vom Boden hob und ihm zusätzlich die Sauerstoffversorgung unterbrach bevor der Schrei noch entkommen konnte.

 

Wenn er nicht entkommen könnte, dann würde es ihn konsumieren wie Feuer.

 

Zu wem rennst du?“ fragte Itachi wieder, sah ihm in die Augen und Sharingan traf Sharingan. Aber Sasuke wusste genau, was die mächtigen Augen seines Bruders anrichten konnten... und was seine eigenen nicht tun könnten.

 

Zu wem renne ich?

 

...Ich weiß es nicht-“

 

Zu wem rennst du?“

 

Ich weiß es... nicht...“

 

Zu wem rennst du?“

 

ICH WEISS ES NICHT!“

 

„Sasuke!“

 

Keuchend setzte er sich scharf auf, seine Hände suchten sofort nach einem Messer, nach Fleisch, nach einem Hals, nach allem, was der Stimme Schaden zufügen würde, den Augen die ihn wütend machten.

 

Hinatas Stimme erreichte seine Ohren, keuchte, als sie schlagartig nach seinen Handgelenken griff und sie von sich weg zog mit einer Kraft, bei der er nicht wusste, sie würde sie besitzen.

 

Er gefror und starrte in die Augen des bleichen, geschocktem Mädchen, welches fast schon auf seinem Schoß saß, wegen dem kleinem Kampf den er verursacht hatte. Ihre Augen waren weit aufgerissen wie die einer Katze und ihr dunkles Haar war offen und fiel auf sie beide wie ein Wasserfall aus Tinte.

 

Die Gardinen waren auch weit geöffnet, was das Licht vom Mond im Raum erstrahlen ließ. Die Regentropfen hinterließen auf der glatten Oberfläche, der Fensterscheibe, Sehnen artige abdrücke.

 

„...was...“ begann er immer noch perplex und mitgenommen. Monate waren seit seinem letzten Alptraum vergangen. Und bis jetzt hatte er niemals jemanden gehabt, der ihn aus ihnen rausholte.

 

Die Wärme von ihrem Fleisch um seinen Handgelenken brannte plötzlich und die Berührung brachte seine Gedanken zum rasen, sehnte sich nach menschlichem Kontakt.

 

„B-b-bist du oka-“ fing Hinata an und keuchte dann, als sie seine Arme um sich fühlte, welche ihren Körper gegen seinen drückte.

 

Er bebte von Kopf bis Fuß und jeder Schauer war nah genug so, dass sie ihn auf ihrer Haut spürte. Aus ihren Gedanken wieder zurück gefror sie, fühlte wie sie selbst zitterte mit ihren aufflammenden Wangen und die Augen weit aufgerissen hervorgerufen durch Schock.

 

„...S-s-sasuke.. ich-“ begann sie ihren Satz und wusste selbst nicht was sie sagen sollte.

 

Sasuke atmete aus, fühlte ihre Spannung und ihre Überraschung. Er zwang sich selbst aufzuwachen, seine Vernünftigkeit wieder in Griff zu bekommen, um sich rückwärts von ihr weg zu bewegen, aber das Gefühl von ihr gegen ihm und der Duft nach jasmine so nah war zu gut um sofort zu enden, also bewegte er sich langsam rückwärts, fühlte sich schwer als er dies tat, während er runter sah, um ein Satz zu formen, der ihm aus dieser Seltsamkeit holte.

 

„Gomen.“ sagte er schlussendlich und hörte sich heiser an, als hätte er geschrien. Er realisierte plötzlich das er das getan hatte und das das bestimmt der Grund war, warum sie in seinem Zimmer war.

 

Hinata saß da, noch immer so nah, als säße sie auf seinem Schoß, aber sie bewegte sich kein Stück und starrte in seinen ungewohnt schmerzenden Ausdruck und auf das herabhängen seiner Schultern.

 

„B-bist du... ich... d-du hast laut g-geschrien und ich...“ sie stoppte, rieb ihre Arme leicht wegen der Kälte, bewegte sich, um aufzustehen, da sie plötzlich bemerkte, wie nah sie beide sich doch waren.

 

„Bitte geh nicht weg.“ sagte er dann, mit dem gleichen Ton, womit er auch alles andere sagte, trotzdem hatten seine Worte eine ganz andere Bedeutung, als der Ton. Er war für den Moment besiegt. Er ist niemals in der Nacht aufgewacht und hatte die Präsenz einer anderen Person gespürt.

 

Noch nie zuvor war jemand da gewesen. Die Sensation war berauschend...Und in seinem halb benommenen zustand war er noch so sehr verängstigt, dass er sie anbetteln würde da zu bleiben, wenn auch nur für ein paar Momenten mehr.

 

Hinata sah ihn an und schluckte den Knoten in ihrem Hals runter, während sie runter sah auf den dunklen Shorts und dem breiten T-Shirt, welches sie trug.

 

Es waren nicht die bescheidensten Kleidungsstücke, trotzdem könnte es noch schlimmer sein und seine Stimme war so gebrochen...

 

„Hai.“ sie nickte und zwang sich selbst sicher zu klingen. Diese Situation war nicht so neu für sie. Hanabi war mehr als nur einmal in der Nacht durch einen entschuldigenden Schrei wach geworden.

 

Auch wenn sie niemals darüber gesprochen haben, hatte Hinata nach einiger Zeit heraus gefunden, dass die Schreie an ihren Vater gerichtet waren. Es hatte sie irgendwie etwas beschämt, dass sie keine Alpträume hatte, wo sie scheiterte.

 

Aus irgendeinem Grund fühlte sie sich, als ob sie diese Art von Alptraum nicht brauchte, denn sie lebte ihn so gesagt.

 

Langsam setzte sie sich neben ihm hin, rieb wieder ihre Arme und sah runter, unsicher was sie tun sollte. „Willst... d-du etwas z-zu trinken haben?“ murmelte sie fragend und stand wieder auf, denn sie fühlte sich, als ob sie ohne Bewegung nicht wusste, was sie machen sollte. Langsam schaute sie zu ihm und sah, dass er seine Augen ganz feste geschlossen hatte, als ob er etwas versuchte weg zu wünschen.

 

Sie bemerkte nicht, dass er auf ihren Bewegungen und auf ihr atmen hörte.

 

Ihre Wörter aber, ließen ihn hoch schauen, er sah sehr müde aus. Er nickte, während er sich sein Gesicht rieb, gleichzeitig realisierte er, dass er sehr durstig war, ohne Grund. „Ich werde gleich wieder zurück sein.“ murmelte sie und sah den gleichen verwirrten Blick wie ihre Schwester auch ständig gehabt hatte.

 

Irgendwie fühlte es sich gut an, einmal nützlich zu sein... genau so wie bei ihrer Schwester auch. Sasuke war immer so distanziert gewesen, bis zu diesem Moment.

 

Er braucht einfach nur jemanden hier... er hat genügend Gründe, um Alpträume zu haben.

 

Während sie ihre Hände langsam durch ihr langes Haar fuhr, füllte sie eine Tasse mit kaltem Wasser, und hörte zu, wie es in die Tasse floss, gleichzeitig dachte sie über ihre Situation nach.

 

Sie kam erst vor nicht mal eine Stunde zurück und hatte sich grade zum schlafen fertig gemacht, als sie das erste mal seinen Schrei hörte. Es hätte ihr mehr angst gemacht, wäre es mitten in der Nacht passiert.

 

Sie hatte niemals so einen Schrei von Sasuke gehört, der so viel Schmerz und Panik beinhaltete, und obwohl sie was gesagt hatte, wusste sie er hatte auch etwas gesagt.

 

Besorgt und benommen rieb sie sich ihr Gesicht, drehte sich um und ging die Treppen hoch mit dem kühlen Glas in der Hand.

 

Als sie sein Zimmer betrat, hörte sie das Wasser im Waschraum fließen und das spritzen. Das licht aber war aus. Langsam sah sie blinzelnd durch den Türrahmen.

 

Wegen der Hektik hatte sie nicht bemerkt, dass er kein Shirt trug. Als sie das wahrnahm, bekam sie überall auf ihrem Körper eine Gänsehaut und erinnerte sich gleichzeitig daran, mit welchem Griff er sie gehalten hatte.

 

Rot werdend umklammerten ihre Hände den Türrahmen, biss sich auf die Lippe und sah zu, wie er sich wieder Wasser ins Gesicht spritzte.

 

„S-sasuke?“ murmelte sie leise und vergaß dabei das 'kun'.

 

„Hn.“ Er seufzte. Es war der gleiche Ton, nur leichter, müder.

 

„H-hier.“ sagte sie leise als er sich umdrehte und von einem dunklen Raum ins andere ging. Sanft nahm er das Glas aus ihrer Hand und trank alles auf einmal aus, während er auf dem Boden sah. Hinata sah stillschweigend zu, unsicher was zu tun war.

 

„...arigato.“ murmelte er, stellte das Glas gedankenlos auf seinen Nachttisch und drehte sich, um auf der Bettkante zu sitzen, stützte seine Ellenbogen auf seinen Knien und vergrub sein Gesicht in seinen Händen, gleichzeitig seufzte er.

 

„Gomen... nur ich...“ er seufzte erneut und rieb sich müde sein Gesicht.

 

Hinata biss sich auf die Lippe und fühlte Mitleid in ihr auftauchen, so schnell, das es fast schon weh tat. Er hatte sich so entfremdet... es war ihr nie aufgetreten, wie er mit der Last seiner umgebrachten Eltern und seines umgebrachten Clan, fertig wurde.

 

Das war wohl ein ein Teil davon, nahm sie an.

 

Sie presste ihre Zähnen fest aufeinander und wappnete sich, als sie sich neben ihm hinsetzte, während sie sich selbst zwang, ihn mit den gleichen Augen zu sehen, wie sie auch ihre Schwester sah.

 

...irgendwie war es schwerer als sie angenommen hatte. Er war ganz anders...

 

„I-ich w-werde hier bleiben. W-w-wenn ich es soll.“ zwang sie sich selbst zu sagen und ballte ihre Hände auf ihren Knien zu Fäusten, als sie das sagte.

 

Sasuke sah diese Bewegung aus seinem Augenwinkel und zuckte fast. Sie zwang sich selbst dazu, aber sein Verlangen nach der Präsens einer anderen Person war zu groß um übersehen zu werden. Nur alleine der Gedanke daran, dass sie gehen würde füllte ihn mit Angst.

 

Erinnerungen vom aufwachen, erschrocken, verwirrt und ängstlich und noch schlimmer... alleine, kamen hoch.

 

Wenn sie gehen würde, würde er sich genau so fühlen.

 

Er öffnete seinen Mund, um etwas zu sagen, aber wusste nicht was. Stattdessen also nickte er langsam, seufzte lang misstrauisch und verwirrt, immer noch benommen. Er hatte die ganze Zeit, während er schlief, geschwitzt und er dachte, dass er möglicherweise krank sei. Das rennen im Regen war vielleicht der Auslöser gewesen und auch vielleicht weil er sich nicht umgezogen hatte und mit seiner nassen Kleidung geschlafen hat.

 

Hinata lächelte plötzlich, als sie etwas komisches in ihrem Brustkorb spürte. Wahrscheinlich Erleichterung, dass er nickte oder Erleichterung, dass er sie da haben wollte... sie hatte dieses Gefühl und diese Sensation nicht erwartet.

 

Sie dachte nach und kam zu dem Entschluss, dass sie sich die ganze Nacht lang Sorgen machen würde, wenn er ihr nicht erlauben würde da zu bleiben. Nun stand sie wieder auf, da sie sich entschieden hatte so zu handeln, wie sie es auch getan hätte, wenn er Hanabi wäre.

 

„Es ist s-spät. V-vielleicht solltest d-du versuchen noch etwas z-zu schlafen.“ schlug sie vor und zog etwas an der Bettdecke, so dass sie wieder grade und glatt war.

 

Sasuke schaute hoch zu ihr und blieb so für einen stillen Moment.

 

Es überraschte ihn, dass sie nicht schon gefragt hatte, worum es in seinem Traum ging. Aber Hinata hatte niemals in den Träumen anderer rumgeschnüffelt, nicht einmal.

 

Das war weil egal in welcher Lage sie grade war, würde sie niemanden erlauben in ihren eigenen Träumen herum zu schnüffeln. Das waren nur ihre Träume, die sie nur mit sich selbst teilte... die Bilder und die Gedanken ihres Unterbewusstseins waren ihr Wert. Niemand sollte seine Träume mit jemand anderen teilen, ohne die Einwilligung.

 

„Habe ich dich erschreckt?“ fragte er plötzlich und sah zu, wie sie gefror, als sie seine Bettdecke wieder richtete und einen Duft einatmete, bei dem sie dachte es wäre auf jeden Fall seiner, total unwissend, dass ihr eigener Jasmine Duft vermischt mit seinem war, der immer an ihm war, aber den sie nie identifizieren konnte.

 

„...ein w-wenig.“ Murmelte sie und drehte sich, um ihn zögernd anzusehen und dann wieder schnell nach unten zu sehen. „Demo... i-ich habe mir... nur S-sorgen gemacht.“

 

Für einen Moment waren sie still, beide versuchten irgendetwas zu sagen, bis er aufstand und in seinem Schrank nach einem Shirt wühlte.

 

Erleichterung durchströmte sie zusammen mit der Wärme wegen dem rotem in ihrem Gesicht. Es verspannte sie nur noch mehr zu wissen, dass er kein Shirt anhatte. Jetzt konnte sie vielleicht mit ihm reden, ohne Angst zu haben sehr rot zu werden.

 

Er stolperte zum Bett, auf dem er sich fallen ließ, während er sich sein dunkles Shirt über seinen Kopf streifte und bemerkte, dass sie sich an sein Bett gesetzt hatte, ihren Kopf auf ihren Armen gelegt hatte und ihn ansah, aber nur weil sie dachte das er sie nicht anschaute.

 

Zufriedener, mit ihrer Anwesenheit als er erwartet hatte, legte er sich wieder zurück und starrte die Zimmerdecke an, gleichzeitig fühlte er sich kindisch und zufrieden... und erschrocken.

 

Die Blitze erhellten weiterhin das ruhige Zimmer mit Abständen, und als er zuhörte, bemerkte er, dass sie schlummerte, immer wieder driftete sie ins Land der Träume und wachte,wenn ein Blitz kam wieder auf, das verriet ihm ihr atmen.

 

Ich sollte sie gehen lassen... sie ist müde. Am morgen wird sie verspannt sein.

 

Aber er tat es nicht, zu egoistisch dazu, denn die Erinnerung von dem Sharingan war immer noch frisch. Langsam drehte er sich auf die Seite und sah sie an ohne sich deshalb wirklich zu schämen. Sie war halb am schlafen und bemerkte das Starren offensichtlich nicht.

 

Möglicherweise lag es daran, dass er sie so viel näher atmen hören konnte, als zwei Türen weiter, wenn sie nicht neben ihm war, und wahrscheinlich war es das, was ihn seinen Alptraum vergessen ließ, wenn auch nur für ein paar Minuten und sich voll drauf konzentrieren konnte, dass dieses Mädchen neben ihm war und nicht so aussah, als würde sie ihn verlassen.

 

Mit diesen Gedanken merkte er, wie wie sich seine Augen langsam schlossen und seine Sinne taub wurden.

 

Zu müde um es zu bekämpfen, und trotz des schlechtem Gefühls in ihm, erlaubte er dem Schlaf über ihn zu herrschen und schon bald war er wieder am träumen.

 

Als sich sein atmen verlangsamte, öffneten sich Hinatas Augen, die mit Wahrnehmung und Überraschung glitzerten... und mit Neugierde.

 

Sie legte ihren Kopf aufs Bett und sah ihn an, wie er mit zusammen gedrückten Augenbrauen und mit seinen Mundwinkeln nach unten schlief. Was auch immer ihn in seinem letzten Traum gejagt hatte, lungerte anscheinend immer noch irgendwo tief in seinen Gedanken.

 

Während sie sanft seufzte, ließ sie sich wieder sacken und war bereit die Nacht dort sitzend und zuhörend zu verbringen.

 

Irgendwie interessierte dieser Gedanke sie nicht so sehr und schon bald war auch sie im Land der Träume verschwunden, sowieso schon müde vom Tag und von dem Gespräch, das sie mit Sakura hatte.

 

Es müsste alles bis zum morgen warten.

 

OOOOO

 

Da war etwas warmes und sanftes... und tröstliches in seiner Hand. Als er noch viel viel kleiner war, vielleicht drei oder vier, erinnerte er sich daran, wie er einen kleinen Plüschhasen hatte, den er jede Nacht fest gehalten hatte, bis er fünf Jahre alt wurde und sein Vater ihm sagte, dass er viel zu alt für solche Dinge war nachdem er den Plüschhasen aus dem Griff seines jüngeren Sohnes genommen hatte.

 

Sasuke weinte deshalb nicht. Er sah zu, wie er ihm seinen Hasen wegnahm und stellte sich schon sein Schicksal vor. Sein kindlicher Kopf dachte sich, dass es zu einem anderen Kind gebracht wurde, welches es mehr brauchte und jung genug war, um es zu besitzen.

 

Itachi grinste nur, als ihm sein Bruder sagte was er dachte und sagte, dass es auf jeden Fall so sein würde. Irgendwie wurde Sasuke durch Itachis Grinsen alles klar.

 

Der Plüschhase war wahrscheinlich irgendwo in einem Mülleimer. Seitdem wollte er nichts warmes mehr im Bett haben, was ihn festhielt.

 

Aber irgendwie wollte er wegen der Wärme von dem was er in der Hand hielt noch länger im Bett bleiben. Ein seltenes Auftreten.

 

Sogar ohne der Angst vor den Alpträumen schlief er nicht länger, als nötig. Es war so, als wenn man die blutigen schrecklichen Dinge bat in seinen Kopf rein zu kommen.

 

Aber für diesen Moment, war er bereit noch liegen zu bleiben, während er das kleine sanfte und warme Objekt in seiner Hand hielt.

 

Die Neugier aber, ist ein Wesenszug, welches nicht ignoriert werden kann und er konnte sich nicht helfen und öffnete seine Augen, wenn auch nur ein bisschen, mal abgesehen von den Sonnenstrahlen, die durch die Glasscheibe des Fensters schienen.

 

Und schon bald fand er schon die Wahrheit heraus, was er hielt.

 

Eine zierliche kleine Hand. Natürlich Hinatas Hand. Sie nutzte ihre Arme als Kissen und irgendwie war ihre Hand in seiner, zwar hielt sie sie nicht fest, aber es sah so aus, als hätte sie es irgendwann getan.

 

Erschrocken, und jetzt auch ganz wach, wollte Sasuke seine Hand weg zeihen, dann, bevor er sich bewegte, bemerkte er, dass sie das bestimmt aufwachen würde.

 

Shit... shit, shit, sie wird bestimmt sehr müde sein, und ihr muss wohl alles weh tun. Warum habe ich sie gefragt, ob sie bleibt, ich bin kein blutendes Kind.

 

Wegen sich selbst frustriert, starrte er ihre Hand an, drückte seine Augenbrauen zusammen und fragte sich, wie er nur ihre Hand los lassen könnte, ohne das sie es bemerken würde.

 

Er entschied sich einfach seine Hand weg zu ziehen, gleichzeitig fühlte er die Panik fest gehalten zu werden in ihm aufsteigen, gefesselt zu sein. Er zog seine Hand zurück und sah, wie sie ihre Augen fest zusammen drückte, gegen das helle Licht der Sonne und als sie aufstand, rieb sie ihr Gesicht langsam mit ihrer freien Hand.

 

„Nani?“ nuschelte sie groggy, gleichzeitig erinnerte sie sich an die Ereignisse in der Nacht zuvor und daran, wo sie grade war.

 

Sie wurde rot, als sie ihre Hände sank und gezwungen auf die Bettwäsche schaute, als ob sie sich wünschte, in der Wärme zu schmelzen und zu verschwinden.

 

Außerdem waren ihre Beine taub, wegen der Position in der sie die ganze Nacht lang gesessen hatte und ihre Arme schmerzten, was sie zucken ließ und sie seufzte, was ihn wiederum zu ihr schauen ließ, mit Schuldgefühlen wegen ihrem Schmerz.

 

„Gomen... du hättest nicht die ganze Nacht lang hier bleiben müssen.“

 

Die Wärme auf ihrem Gesicht verdoppelte sich, aber sie schenkte dem keinen zweiten Gedanken. In seiner Stimme war immer noch ein schwacher Unterton. Auch wenn er wieder 'normal' war, wusste sie das er immer noch seelisch verletzt war, wegen der Alpträume die er im Schlaf erleben musste.

 

„Es war mir egal.“ murmelte sie müde, drückte sich hoch und zuckte zusammen, als ihre Beine unter ihr bebten.

 

Ihre Augen wanderten zum Fenster und zu dem blauen Fleck, der Himmel. Die Sonne ist schon aufgegangen und schien, während Spatzen und, wie sie annahm, Nachtgallen unten im Hof sangen, wo auch der Kirschbaum stand.

 

Wirklich, sie liebte diesen Baum...

 

Lächelnd, wie eine große Schwester, drehte sie sich zu ihm und auch wenn ihre Augen nicht seine trafen, so wusste er, dass jetzt viel mehr Stärke hinter ihren Taten steckten als vorher.

 

„W-würdest du gerne etwas frühstücken?“

 

Sasuke starrte sie etwas verblüfft an, total verwirrt, weil sie das alles so gelassen nahm. Hinata war das Mädchen, was nicht ohne zu stottern reden konnte, was niemanden ins Gesicht schauen konnte, ohne rot zu werden, was tolpatschig war, leise und schattenhaft, versteckt von dem scheinenden Glanz der anderen.

 

Sie war nicht diejenige, die ihn von seinen Alpträumen gerettet hatte...

 

Zu wem rennst du?

 

„Ja, arigato.“ sagte er plötzlich und drehte sich mit einer gerunzelten Stirn weg. Hinata hatte wohl diesen Gesichtsausdruck verpasst, denn sie nickte und ging aus dem Zimmer, gleichzeitig band sie ihr Haar zu einen hohen Zopf zusammen.

 

Das Gefühl das es ihr verlieh, schon morgens früh aus seinem Zimmer zu gehen, fühlte sich so unsicher an, als ob es normal wäre dort geschlafen zu haben.

Alles, was sie wirklich wusste war, dass es seltsam war.

 

OOOOO

 

Das Haus war wieder zum leben erwacht mit dem Duft von Essen, und wie er sich grade erinnern konnte, hatte er am vorigen Tag kein Essen gegessen, jetzt merkte er in voller stärke den Hunger so lange Zeit kein gutes Essen gegessen zu haben.

 

Noch halb müde von dem wenigen Schlaf und den unangenehmen Erinnerungen, setzte er sich an die Theke und nippte an seinem Kaffee, während er aus dem Fenster in den schönen hellen Tag schaute.

 

An diesem Tag würden sie nicht trainieren gehen. Er hatte das schon entschieden. Ihr Körper schmerzte bestimmt überall, weil sie die ganze Nacht lang an seinem Bett gesessen hatte und er konnte sich nicht einmal bewegen ohne sich überlastet zu fühlen. Er war krank, dabei war sich sicher, er spürte schon das leichte jucken in seinem Hals und Druck in seinen Ohren, was ihm sagte, dass es schlimm sein wird.

 

Hinata dagegen sah so aus, als ob sie geduscht hätte, nachdem sie nach hause gekommen war und entkam der mörderischen Erkältung, die der Regen einem gab.

 

Sie summte als sie arbeitete, etwas was sie tat, wenn sie über was so hart nachdachte, dass sie vergaß das er hier war. Erst war er etwas beleidigt, da er sich nie so gefühlt hatte, als vergisst man ihn leicht, aber dadurch, dass er so wenig sprach, nahm er an das es Sinn machte.

 

Und außerdem war es interessant dem summen zuzuhören, denn zuerst waren keiner der Melodien, die sie benutzte, ihm bekannt. Im ersten Monat war er sich sicher, dass sie die Melodien nur erfindet, aber als die Tage vergingen bemerkte er das sie alle gleich waren und er jede einzelne Melodie erkennen konnte.

 

Er machte sich nicht die Mühe nachzudenken, was jede einzelne Melodie repräsentierte, wenn sie ihr in den Sinn kam.

 

Endlich fertig mit dem kochen, drehte sie sich um und stellte seinen Teller vor ihm hin. Danach setzte sich sich gegenüber von ihm hin, während sie wie immer gleichzeitig an ihrem Tee nippte.

 

Sie hatte immer noch ihr zu großes T-Shirt an und Shorts. Irgendwie wusste er, dass sie sich bewusst war, das sie heute nicht mehr trainieren gingen.

 

„Tsunade hat angefordert, dass ich das Sicherheitsteam bei den bevorstehenden Chuunin Prüfungen, anführe.“ sagte er rundheraus und schaute sie wegen ihrer Reaktion an.

 

Es gab keinen anderen Weg es wirklich zu sagen. Er wusste, dass sie sich schon die ganze Zeit fragte, warum er bei Tsunade war und weil er nicht wie andere redete, konnte er nicht einfach eine Unterhaltung führen und abwarten bis der richtige Moment kam, um es ihr zu sagen.

 

Es war als ob diese traumatische Nacht machte, das ihm bewusst wurde wie anders er war, im Gegensatz zu den anderen... Es war nervig.

 

Hinata blinzelte wiederholt und sah ihn über den Tassenrand an. „O-oh!“ sie stoppte, um nachzudenken was sie sagen sollte, aber alles was ihr einfiel war wie überrascht sie war... und besorgt.

 

Was ist, wenn er sie als Resultat nicht trainieren konnte...

 

„Wir müssen unsere Trainingsstunden neu planen.“ sagte Sasuke weiter, fummelte mit seiner Gabel in seinem Essen und aß nicht viel davon, obwohl er so einen großen Hunger hatte. Sein Magen hatte sich wegen der Spannung in der Nacht zuvor nicht mehr beruhigt. Er fühlte sich nicht so wach, um viel zu essen.

 

In Gedanken versunken, neigte Hinata ihren Kopf leicht und sah nervös aus dem Fenster. Sie brauchten Hinata wirklich in der Klinik, vielleicht war es ja gut, dass er beschäftigt sein wird-

 

„Du wirst auch mitkommen.“

 

sie gefror und starrte den Himmel an, als ob der Himmel schuld an ihrem Schock wäre. Langsam drehte sie sich, um ihn wieder anzusehen, erschrocken genug, um ihn anzustarren.

 

Er sah sie zurück an und genoss das erste mal den Anblick ihrer Augen.

 

Sie sind so riesig... bemerkte er ein bisschen überrascht.

 

Auf einmal wurde Hinata klar, dass sie sich gegenseitig angestarrt haben und sah runter, gleichzeitig wurde sie so schnell rot, wie eine schnell reifende Erdbeere. Was war das?

 

„Ne...“ begann sie und stoß ihre Zeigefinger zusammen. „Ich... w-werde gebraucht?“

 

„Hn.“ Er grinste leicht, versteckte dies aber mit seiner Kaffeetasse.

 

„Oh.“ sagte sie und blinzelte den Tisch wiederholt an. „Okay.“

 

„Das erste Treffen ist in ein paar Stunden. Du solltest dich fertig machen gehen.“ sagte er und hörte sich gelangweilt an. Jetzt war er wohl wieder komplett wie immer, nahm sie an.

 

Sie dachte sich, dass sie das Geschehene in der Nacht vergessen würden, und den Fakt, dass er sie mit einem Griff festgehalten hat, als ob von einer Klippe fallen würde und niemals wiederkommen würde. Außerdem tat ihre Hand jetzt weh und sie war blau, wegen seinem Griff.

 

Sie hatte, aus irgendeinem Grund nicht losgelassen. Der Gedanke kam ihr nicht einmal in den Sinn, mal abgesehen von seinem Griff aus Stahl.

 

Lächelnd, weil sie bei so einer wichtigen Aktivität, wie beim Sichern der Chuunin Auswahl Prüfungen, gebraucht wurde, stand sie auf und nahm das letzte Stück Toast noch in den Mund, während sie ihr Haar am Tisch öffnete.

 

Sasuke sah mild überrascht aus und schaute zu wie ihre Haare um ihre Schultern wie ein Wasserfall aus dunkel blauer Tinte fielen.

 

„Ich werde jetzt g-gehen und mich f-fertig machen.“ stotterte sie und fuhr mit ihren Händen durch ihr langes Haar, um die Knoten darin loszuwerden.

 

„Hn.“ antwortete er nur.

 

Hinata blinzelte ihn an als sie sich umdrehte um zu gehen, überrascht, dass er ihr überhaupt geantwortet hatte.

 

Offensichtlich würde es ein sehr interessanter Tag werden...



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Dodo
2015-06-04T21:26:18+00:00 04.06.2015 23:26
Endlich wieder mal ein neues Kapitel :3 wurde ja mal auch Zeit
Antwort von:  _uoza_
04.06.2015 23:39
Joa :D
Von:  KITE-MAISON
2015-06-04T21:02:26+00:00 04.06.2015 23:02
Endlich machst du weiter! 😍 danke! Ich habe schon die ganze Zeit gehofft"wann macht sie endlich weiter!~😭"
Antwort von:  _uoza_
04.06.2015 23:44
Tut mir leid ^^ ich denke ich werde jetzt etwas schneller Kapitel veröffentlichen als vorher :D
Keine 5 Monate Abstand mehr... :P
Von:  Kathi221
2015-06-04T20:47:12+00:00 04.06.2015 22:47
Juhu es geht weiter ☺ sasuke und ein alptraum... finde ich gut. Er is eh immer so unantastbar. Eine schwäche is menschlich. Und hinata wird endlich etwas selbstbewusster!!!!! Oh hoffentlich kommen die sich bald Richtig näher
Antwort von:  _uoza_
04.06.2015 23:49
Ja endlich geht's weiter :D
Ich deine jeder Mensch hat eine Schwäche, auch wenn man sie nicht direkt erkennt.
Also fand ich... warum nicht? Kann ja nicht schaden ^^


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