Zum Inhalt der Seite

Stärker

SasuHina
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Chained Cats

„Hast du irgendwas zu berichten?“ Sasuke seufzte und blätterte durch den Haufen Papier. Ihm war langweilig und es war so gut wie unmöglich für ihn sich auf die Wörter zu konzentrieren. Zwei Wochen voll mit dem Mist machten es schwer sich auf das Geschriebene zu fokussieren… mal wieder.
 

Es waren nutzlose Aufzeichnungen von den letzten Chuunin Auswahlprüfungen, Standorte von terroristischen Organisationen und mögliche Gefährder, welche seiner Meinung nach viel zu viel Aufmerksamkeit bekamen und dann waren da noch weitere unnötige Dinge, die ihn echt nicht interessierten.

 

Neji stand vor ihm im kleinen Büro eines neuen Gebäude der Chuunin. Er sah sich derweil um und bemerkte wie benutzt das alles hier aussah. Es sah wirklich bewohnt und lebendig aus. Er merkte irgendwann, nachdem er auf Missionen war würde das Sicherheitsteam einfach da drin hausen und so tun, als ob sie arbeiten würden. Das Team war nicht dafür zuständig, lange Missionen zu unterstützen und strategisch alles zu analysieren.

 

Trotzdem beweiste einer der Anführer sein Können indem er sich vorsichtig alles durch las, während er etwas mit zusammengezogenen Augenbrauen kritisch ansah. Die Dinge waren noch nie leicht gewesen zwischen dem Uchiha Rächer und dem Hyuuga Verteidiger, aber Neji musste zugeben, dass Sasuke ziemlich hartnäckig war, trotzdem...

 

Nachdem die Hyuuga Erbin verstoßen wurde, wurde die Unruhe noch schlimmer. Neji hatte Hinata nicht mehr gesehen seit sie ins Haus von Uchiha Sasuke gezogen ist und etwas daran machte ihn vor Wut und vor Neid krank.

 

„Nichts.“ antwortete Neji. „Es sieht überhaupt nicht danach aus, als würde sich Akatsuki dort verstecken, oder generell irgendeine Gefahr.“ meinte er und erwischte etwas, das förmlich nach Hinata schrie.
 

Es war ein offenes Buch mit einer trocken gepressten Blume zwischen den Seiten. Er starrte kurz auf die Blume und erinnerte sich daran, wie ihre Bücher im Zimmer langsam verstaubten.
 

„Hn.“ antwortete Sasuke, sah ihn an und bemerkte, wie er zum Buch starrte.
 

Genervt legte er die Blätter wieder hin und stopfte sich die Hände in seine Hosentaschen.
 

„Sonst noch was?“
 

Neji drehte sich und schaute ihm unbeeindruckt ins Gesicht, es nervte ihn in was für einer Art und Weise der jüngere mit ihm sprach.
 

„Wie geht es meiner Cousine?“
 

„Theoretisch ist sie nicht deine Cousine.“ erwiderte Sasuke, überrascht von sich selbst, glatt. Er bellte eigentlich nie so zurück während eines Streits. Aber ehrlich gesagt konnte er seine Zunge momentan eh nicht wie sonst zügeln.

 

Neji sah still zurück zu ihm, er zeigte überhaupt keine Regung bei dem Kommentar. „Wo ist sie?“
 

„Trainieren.“ antwortete Sasuke und drehte sich weg um einen anderen Stapel Papier zu durchforsten, den er sich zwar schon durchgelesen hat, aber er wollte nicht, dass Neji noch länger da bliebe, denn alles brauchbare wusste er schon und jetzt war er einfach nur nervig.

 

Neji, der diese Beleidigung komplett wahrnahm, drehte sich um und ging wortlos zur Tür raus und die Treppen runter.

 

Hinter dem Gebäude waren andere Teams, die die anstehende Mission besprachen. Shikamaru versuchte herauszufinden wie viele Ninjas sie benötigen würden, um alle wichtigen Orte während den Auswahlprüfungen zu schützen, mit Tenten, die erklärte von wo man am besten mit welchen Waffen angreifen könnte.

 

Naruto und Sakura waren in Suna um zu schauen, wie Konoha mit Sunagakure zusammen während eines möglichen Angriffes kollaborieren würden, um Akatsuki oder eine sonstige Gefahr zu stoppen.
 

Aber um ehrlich zu sein fanden sie so gut wie keine Informationen darüber, dass es ein Problem geben könnte. Keiner der Chuunin Teilnehmer war von hoher Bedeutung, demnach fand er es unlogisch, dass sich jemand wie Akatsuki die Mühe machen würde, das Dorf zu betreten, wenn die der Sicherheitsstandard so hochgestuft wurde.
 

Trotzdem ließ sich der Hokage nicht davon abbringen, deshalb hatten sie keine andere Möglichkeit, außer weiterhin die maximale Sicherheit des Dorfes beizubehalten.

 

„Neji!“ rief Tenten und rannte aus dem Raum indem sie bis gerade eben noch mit Shikamaru war. „Wohin gehst du?“
 

„Nach Hause.“ murmelte er und sah schnell zu ihr. Sie lehnte sich nachdenklich an das Geländer am Balkon. Man konnte ihr ansehen, dass sie erledigt war.
 

„Aber… du kamst doch gerade erst zurück..“ sagte sie leider als sonst und packte sich beschämt an ihren Arm.

 

Ein Lächeln formte sich an seinem Mundwinkel. „Ne, wir sehen uns später.“ fügte er hinzu, fast als ob er sich das öfters überlegt hatte, was er nicht tat.
 

Tenten seufzte und nickte. „Hai.“ Sie zuckte mit den Schultern in sah ihm hinterher, als er ging. „...sicher.“ murmelte sie, drehte sich wieder um und ging zurück in den Raum.

 

OOOOO

 

Ino stöhnte leise und drückte sich auf einen höheren Ast am Baum, als sie mit zweifelnden blauen Augen ihre Umgebung scannte. Es sind schon zwei Stunden vergangen und immer noch keine Spur von Hinata. Die Stille im Wald wurde immer mächtiger und irgendwann dachte sie dann fast schon, dass die kleine schüchterne Kunoichi ihr einen sehr unwahrscheinlichen Streich gespielt hatte und einfach komplett verschwunden ist.

 

Jedoch, als ob Hinata ihr zeigen wollte, dass sie falsch lag, hörte Ino ein Kunai in ihre Richtung fliegen. In letzter Sekunde schnappte sie nach Luft und schnellte nach hinten über den dicken Ast.

 

Langsam blieb sie stehen und scannte wieder die Gegend, ihre Augen verkleinerten sich als sie sich konzentrierte.
 

Wo zur Hölle bist du…?

 

Ein Schatten tauchte kurz auf und die Büsche wurden durchgeschüttelt, machten aber weniger Lärm, als wenn der Wind ihn durchwehte.
 

Hinata saß in der Hocke unter dem besagten Busch, ihr Gesicht war von einer Maske bedeckt, so wie Kakashi-sensei‘s. Ihre milchigen Augen verengten sich als sie sich konzentrierte und Adern drumherum auftauchten, während sie sich mit ihrem Byakugan auf ihre Umgebung fokussierte.

 

Ino aber war immer noch da, komplett entblößt, wenn man wollte hätte man sie schon zig mal töten können. Hinata seufzte sanft und schüttelte ihren Kopf. Es brachte nichts.

 

Mental seufzend verschwand sie aus der Sichtweite und bewegte sich zu schnell für Ino um zu merken, dass Hinata hinter ihr war, bis es zu spät war und ihr Kunai schon an Inos Kehle gehalten wurde. Sie hielt ihn stabil und kalt, als er in dem Sonnenlicht glitzerte, welches durch die Blätter der vielen Bäume strahlte.

 

„Verflucht!“ Ino keuchte mit weiten Augen, überrascht von der beißenden Klinge die ihr an ihr Fleisch gehalten wurde.

 

Langsam nahm Hinata wieder Abstand und ihre Maske ab. „I-ino-chan, d-du musst r-ruhig und g-geduldig bleiben… s-so entblößt z-zu stehen-”
 

„Ich habe versucht dich heraus zu locken!“ erwiderte Ino heftig und verteidigte ihre lahme Strategie obwohl sie wusste, dass sie unnötig war.

 

Hinata seufzte und legte ihr Kunai wieder zurück in die Tasche.  „Ich d-denke wir sollte f-für heute stoppen.“ murmelte sie und sprang vom Ast zum Boden bevor Ino widersprechen konnte.
 

Es sind nur ein paar Wochen vergangen seitdem sie ihre Freundin unter Sasukes Befehl trainierte, denn er sagte Ino müsse ihre Basic Skills verbessern bevor man sie auf Missionen in anderen Dörfern schicken könne. Auch wenn sie kein Blatt vorm Mund nahm konnte sie den Streit bis jetzt noch nicht gewinnen und weil Naruto momentan in einem anderen Dorf zugange war, konnten sie nur Sasuke um Rat bitten.
 

Am Anfang hatte sie nichts dagegen von Hinata trainiert zu wegen, aber als sie bemerkte wie sehr Hinata sich gesteigert hatte und wie weit sie zurück lag, wurde sie grob und brutal.
 

„Ich verstehe nicht, warum ich trainiert werden soll. Alles was wir wiederholen hab ich schon in ‘meinen’ Chuunin Prüfungen gezeigt.“ knurrte Ino und sah zwanghaft auf den Boden, als ob das die Quelle ihrer Probleme sei. Hinata ging ein paar Schritte vor und sah besorgt zu ihr. Sie hat diese Konversation schon vorhersehen können, aber versuchte nicht darüber nachzudenken.

 

Sasuke war hartnäckig was das Training anbelangt. Als sie fragte warum hat er sie einfach nur still angesehen, ein Blick den sie mit der Zeit verstand. Er bedeutete, dass sie später wüsste warum.
 

Jedoch sind schon zwei Wochen vergangen und sie hatte immer noch keinerlei Ahnung wozu das nützlich für den jeweils anderen wäre.

 

Ino war so stur das nichts was Hinata zu ihr sagte, durch ihren dicken Schädel kam und Hinata war zu scheu um sie einfach anzuschreien.

 

Und trotzdem erkundigte sich Sasuke jeden Tag aufs neue wie das Training lief. Hinata gab immer die gleiche Antwort an, sie schüttelte traurig den Kopf und beschrieb ohne viele Details die unnötige Mühe die sie sich machte um Ino zu verbessern.

 

Sasuke hörte immer still zu und machte ab und zu diesen „hn“ Ton, um sie wissen zu lassen, dass er immer noch zuhörte, aber er sagte nie was konstruktives um Hinata zu helfen, sie fragte auch nie nach und so dauerte der Teufelskreis weiter an.

 

„Du m-musst dich n-nur daran erinnern, w-was du schon weißt.“ antwortete Hinata endlich auf Inos kleinen Ausbruch.

 

Ino kochte wegen sich selbst und wegen der Situation.

 

„Willst du damit sagen, ich wäre eingerostet?“ Sie keuchte.

 

Ihre Freundin drehte sich um und sah sie konfus an. „Nani-? Nein- ich-”

 

„Sag nicht ‘nani‘ zu mir! Du denkst ich bin eingerostet!“ schrie Ino und stoppte abrupt als sie an den Trainingsplätzen ankamen.
 

„I-ich d-denke nicht-” fing Hinata an und starrte zu Ino mit großen Augen.
 

„Du denkst das auch! Gott verdammt! Ich wusste es! Sasuke hat sowieso nie viel von mir gehalten- aber du denkst bestimmt ich bin total schwach nur weil du jetzt irgendwie neue Fähigkeiten entwickelt hast- es ist mir egal, dass du dich so schnell bewegen kannst wie die aus dem Uchiha Clan- hörst du mich! Du bist nicht besser als ich! Ach- wie kann das sein, dass du hier bist und mir irgendwas beibringen willst! Ich habe immer ‘dir’ geholfen! Erinnerst du dich nicht mehr daran? Du warst total schlecht!“ Ino schnappte nach Luft als sie schnell ihre Hände vor den Mund nahm, nachdem die letzten Wörter gesagt waren.

 

Hinata sah sie benommen an für einen Moment, vollkommen betäubt, denn sie wusste nicht wie sie reagieren sollte. Das familiäre Gefühl war wieder da, das katzenartige Ding in ihr zog an den Ketten, aber Hinata beruhigte es indem sie sich auf die Ketten konzentrierte.

 

Langsam schluckte sie. Ihre Augen sahen zu Boden und ihre Sicht verschwamm. Ino war einer ihrer letzten Freunde… Sakura war so weit entfernt, sie wusste nicht ob sie sie jemals wieder zurück haben wird, nicht mit Naruto zwischen ihnen.
 

„Hinata… ich wollte nicht… tut mir leid..“ flüsterte Ino und schaute ihre Freundin mit Horror in den Augen an. Sie konnte es nicht glauben. Wie ihr diese Wörter entwischen konnten hatte sie keine Ahnung, was sie wusste war wie schlecht sie sich jetzt fühlte.

 

Hinata sah kurze Zeit später hoch, lächelte schwach und blinzelte ihre Tränen weg. „N-ne, du h-hast aber recht…“
 

Ino sank in sich und schüttelte heftig mit dem Kopf. „Nein! Nein, nein, hör nicht auf mich- ich war nur-”

 

„Ich rede mit Sasuke-kun.“ unterbrach Hinata sanft ihre Freundin. Sie ging langsam wieder zurück und zog die Maske über ihr Gesicht, als ihr länger Zopf im Wind wehte.
 

„Warte- Nein! Hinata ich hab das nicht so gemeint!“ schrie Ino und kämpfte mit ihren Händen, aber sie würde niemals hinter ihr her laufen… sowas wie Scham hielt sie davon ab.

 

Die verstoßene Hyūga Erbin antwortete nicht und ging einfach weiter, durchquerte die Trainingsplätze und verschwand hinter den Bäumen auf der anderen Seite. Ino setzte sich auf den groben Boden des Waldes und fühlte sich einfach nur miserable.  

 

„...Es tut mir wirklich leid…“

 

OOOOO

 

Hinata betrat das Haus, ihre Hände zitterten als sie die leise die Tür schloss. Alles im Haus war leise, die Lichter waren aus und darum nahm sie an, sie wäre allein im Haus. Sie lehnte sich mit der Stirn an das kühle Holz und atmete tief ein um sich zu kontrollieren.
 

Was ist los mit mir?

 

Sasuke tauchte leise hinter ihr auf, seine Arme waren vor seiner Brust verschränkt als er an der Wand lehnte und ihr zusah wie sie mit irgendetwas kämpfte. Für einen Moment dachte er, dass sie sich vielleicht beim Training verletzt hatte, aber ihre geballten Fäuste und das langsame atmen sagte was anderes. Er kannte dieses Verhalten.
 

Sie war wutentbrannt aus irgendeinem Grund.

 

„Hinata?“ erkundigte er sich nach einer Weile und sah zu wie sie sich schlagartig mit weiten Augen umdrehte. Ihre Hand war immer noch oben an ihrem Brustkorb, fest gepresst, als ob das die Gefühle wegnehmen könnte.
 

„Sasuke-kun!“ sagte sie laut überrascht. „Ich- ich wusste n-nicht, dass du hier-”
 

„Was ist los?“ unterbrach er sie einfach und sah zur Hand die immer noch fest an ihrem Körper gedrückt wurde. Hinatas Wangen wurden schlagartig farbig und sie ließ ihre Hand zur Seite fallen. „N-nichts.“ meinte sie, ihre Augenbrauen zogen sich zusammen, als sie zum Boden sah und ihre Hände ballten sich unbewusst zu Fäusten.
 

„Hn“ summte Sasuke, trotzdem war er neugierig was geschehen war.

 

„Wie war das Training?“

 

Es sah ganz danach aus, als ob das die richtige Frage war. Ihre Schultern sanken, als sie ihre Hände zum Gesicht führte und sich die Augen rieb.
 

„I-ich k-kann sie nicht m-mehr trainieren. B-bitte zwing mich n-nicht dazu…“ sagte sie leise, sie versuchte so ruhig wie möglich zu sein, aber er konnte noch was anderes zwischen den Zeilen hören.
 

Für einen langen Moment hat er nicht geantwortet sondern ihr einfach nur beim zittern zugesehen. Es war offensichtlich, dass sie nicht nur versuchte ihre Wut unter Kontrolle zu halten sondern auch nicht wusste, was sie damit anfangen sollte. Ino hat irgendetwas getan und damit was ausgelöst. Das was er erhoffte. Hinatas Stolz...
 

„Wir sollten was essen, das Team will sich in weniger als zwei Stunden am Chuunin Gebäude treffen um noch mal über die Pläne zu sprechen. Uns bleiben nur noch zwei Wochen.“ meinte er nach einer Weile, ohne wirklich irgendetwas zu sagen, was ihre Wut sänftigen könnte.

 

Hinatas sah scharf nach oben, Frustration nagte in ihrem Brustkorb mit dem Schmerz zusammen, ihr wurde etwas übel.

 

„N-nani? S-sasuke-kun… I-ich wollte-…"

 

„Du musst sie trainieren.“ er zuckte mit den Schultern und sah vage gelangweilt aus von ihren Protest. Trotzdem beobachtete er mit großer Neugierde ihren Ausdruck.

 

„D-demo..“ begann Hinata und versuchte fieberhaft etwas im Raum zu finden, was ihr helfen könnte zu erklären wie nutzlos und frustrierend es war. „S-sie hört nicht auf ein einziges W-Wort von m-mir…“
 

„Find einen Weg.“ erwiderte er und ging ruhig zur Küche.

 

Hinata stand da, zitterte, mittlerweile wusste sie, dass das, was sie gerade empfand, Frustration und Irritation war. Das Verlangen etwas zu zerbrechen nagte an ihren Händen und Fingern, diese zitterten sichtbar. Sie war garantiert nicht in der Stimmung zu essen- vor allem nicht mit ihm. Wie konnte er ihr so etwas schlimmes antun… sie hat es schon versucht- verstand er das denn nicht?

 

Die Katze in ihrem Brustkorb erwachte erneut und zog grob an den Ketten, sie wollte freigelassen werden.
 

Sie bemerkte nicht, dass sie ihm nachlief und verstand auch nicht warum sie in der Küche stand und ihn wutentbrannt ansah, bis die Wörter auf ihren Lippen waren… aber das war wo sie zögerte.

 

Sie starrte böse und unsicher zu ihm rüber, als sie zum Türrahmen griff und ihm dabei zusah, wie er ein Glas Wasser auf einmal austrank.

 

Ruhig drehte sich Sasuke zu ihr und lehnte sich an die Theke. „Nani?“

 

Er ‘weiß‘, er weiß das es mich wütend macht… warum macht er… denkt er, er konnte auch auf mir herumtrampeln…?

 

„Werde ich nicht.“ meinte sie plötzlich. Es war dieselbe sanfte Stimme, das selbe sanfte Gesicht, nur etwas angespannt, als ob sie im inneren gegen eine dämonische Kraft kämpfte, die nicht an die Oberfläche gelingen durfte. „Ich werde es nicht mehr tun. Du kannst mich n-nicht zwingen.“ ihre Knöchel waren weiß vom festen Griff um den Türrahmen und ihre Hände zitterten.
 

Sie konnte es nicht glauben, dass sie das echt gesagt hat. Terror stieg auf. Wie konnte sie sowas nur sagen?! Er hat sie aufgenommen, sie trainiert, sie ausgehalten… und nun stand sie da und sagte zu ihrem ‘Kapitän‘, dass sie das nicht mehr-

 

„Hn.“ Sasuke schmunzelte, der Ton war aber anders, amüsiert… zufrieden.

 

Hinata erstarrte. Ihre Hände fielen zur Seite als sie ihn verwirrt ansah.

 

„Solltest du nicht so mit Ino reden?“ erkundigte er sich immer noch so ruhig wie vorher als er sich noch ein Glas Wasser ein goss.
 

„Ich bin nicht derjenige, den du zu etwas zwingen solltest.“

 

Nun erkannte sie es und ihr Körper füllte sich mit Furcht, Scham und Erleichterung.

 

„...oh…“ Sie seufzte und vergrub ihr Gesicht in den Händen. Und zum zweiten Mal in diesem Jahr hatte sie das Bedürfnis zu fluchen, auch wenn es nur zum Frust Abbau diente  

 

Sie war nicht mehr wütend.
 

Immer noch mental brummend seufzte sie und strich sich ihr Haar aus dem Gesicht. Ihre Wangen waren rosa, aber die negativen Gefühle ihm gegenüber verschwanden langsam. Sie schluckte und zuckte mit den Schultern. Sasuke sagte nichts weiter, aber sah sie an und wartete darauf, dass sie irgendetwas anderes sagt, als nur „oh“.

 

Trotzdem bemerkte er, dass das zucken an ihren Schultern ungewohnt aussah. Sie machte das nicht oft.

 

„Ne… ich bereite das Essen vor.“ sagte sie leise und ging in Richtung Badezimmer um sich die Hände zu waschen.

 

Gerade als sie aus der Tür verschwand, lehnte Sasuke seinen Kopf zurück und schloss frustriert die Augen.

 

Gott verdammt! Warum schnappt sie nicht?!

 

OOOOO

 

„Warum ist Oma Tsunade generell momentan so paranoid?” Fragte Shikamaru faul in die Runde und lehnte sich mit verschränkten Armen an die Wand. “Wir haben nicht irgendetwas gehört, das uns glauben lassen sollte, das Dorf wäre in Gefahr, selbst mit den ganzen Anbu Einheiten, die über das Feuer Reich verteilt sind nicht.”
 

Das Sicherheitsteam stand in der Halle des Chuunin Gebäudes, fast so wie beim ersten mal, nur das Hinata hinter Sasuke saß, auf ihrem Schoß lag ein Haufen Blätter auf die sich Sasuke immer wieder während des Treffens referierte.

 

Ihre Augen waren nur auf dem Papier und auf seinen Händen, als sie intensiv die Konversation mit verfolgte, um nichts zu verpassen, trotzdem konnte sie nicht nach oben schauen.

 

Nicht mit ihrem Cousin, der genau gegenüber von ihr auf der anderen Seite saß, seine Arme waren verschränkt und er sah wie immer beleidigt und unemotional aus...

 

Irgendetwas an seinem ruhigen Auftreten machte sie unsicher. Sie fühlte sich unwohl, denn obwohl er so ruhig aussah, starrte er sie trotzdem an.
 

“Das spielt keine Rolle, wenn die Gefahr existiert, angegriffen zu werden oder nicht, dann müssen wir uns trotzdem auf alles gefasst machen.” antwortete Kiba cool und Akamaru bellte sofort zustimmend. “Das ist unser erstes mal als Sicherheitsteam, es ist nicht unwahrscheinlich, dass wir etwas übersehen haben, egal wie wir uns angestrengt haben.” sagte Shino ruhig, als ein Käfer seinen Finger entlang krabbelte. “Vielleicht werden wir ja von einer kompletten Armee angegriffen, sobald die Tore sich öffnen.”
 

Die Wörter hingen schwer in der Luft.
 

Endlich lachte Tenten nervös. “Das ist natürlich nicht das beste, was passieren könnte.”
 

“Aber es ist immer noch eine gravierende Möglichkeit!” schrie Lee laut und sah zu den anderen mit weiten Augen. “Selbst Sakura-san und Naruto-kun haben wahrscheinlich nichts vielversprechendes in Suna und in den anderen Dörfern gefunden…”

 

Sasuke hörte leise zu wie sein Team jede einzelne Möglichkeit besprach, selbst wenn er alles schon allein überdacht hatte. Seine Augen jedoch sahen vorsichtig zu Neji und Ino. Neji hat entweder nicht bemerkt, dass er beobachtet wurde, oder es war ihm einfach egal, denn er starrte mehr als nur offensichtlich zu seiner Cousine, die mit gesunkenem Kopf auf die Berichte der Teams in ihren Händen schaute.

 

Ino jedoch sah aus wie eine Mischung aus drama und Wutanfall. Ihre Augen waren rot, wahrscheinlich vom Weinen, aber ihre Hände waren zu Fäusten geballt und ihr Mund war fest zu einer Linie zusammengepresst. Sie war angepisst.

 

“Akatsuki soll unser größter Feind sein, außer natürlich es gibt noch eine andere Gefahr, die wir nicht kennen.” sagte Shino. “Und sie sind nicht alle wie vom Erdboden verschluckt verschwunden, ich nehme deswegen an, dass sie sich sehr vorsichtig bewegen-”
 

“Für was? Wir haben überhaupt nichts, was sie interessieren könnte.” knurrte Tenten uns stoppte dann.

 

Alle Augen wanderten rüber zu Sasuke und alle Gedanken zu Naruto und Gaara aus dem Sand.
 

"Oh shit." brummte Kiba.
 

Sasuke schmunzelte leicht. “Hn.” sagte er amüsiert und irritiert, als er sich zu Hinata drehte, ihre Hände sanft von den Berichten nahm und durch das Papier blätterte, ihm war es egal, dass die Berichte dabei immer noch auf ihrem Schoß lagen. Sie nahm auch nicht wahr, dass es vielleicht komisch aussah.
 

Die anderen tauschten Blicke aus, bevor sie zu Neji guckten, dessen Haare zu Berge standen.

 

“Es gab zwei Berichte mit wahrscheinlichen Sichtungen. Beide waren nicht in der Lage gewesen, den Namen herauszufinden von den Akatsuki Mitgliedern.” antwortete Sasuke und sah erwartungsvoll zu Hinata. Sie hat noch nichts gesagt und als seine Stellvertreterin erwartete er von ihr, dass sie sich Mühe gab, ein Teil des Teams zu sein.

 

Sie blinzelte überraschend zurück, setzte sich aufrecht hin und versuchte wieder in das Gespräch zu kommen.

 

“...darüber hinaus…” begann Sasuke und zog seine Augenbrauen zusammen, als er Hinatas leicht benommenen Ausdruck sah. “...darüber hinaus ist Akatsuki nicht verschwunden. shino hat recht. Sie sind sehr vorsichtig, was ihre Bewegungen angeht.”

 

“Ich brauche Kiba, Tenten und Neji. Ihr werdet zu den Regionen reisen und schauen, ob es noch mehr Informationen dort gibt.” fügte er hinzu und schmiss die Papiere zu Kiba, da er der nächste war.

 

Ino stand plötzlich auf. “Warte mal eine Sekunde.” schnappte sie. “Ich war bis jetzt auf keiner Mission. Die drei waren schon auf drei Missionen in den letzten zwei Wochen! Du willst mich wieder hier behalten!?”

 

Sasuke sah sie unverändert für einen Moment an und wartete um zu sehen ob Hinata was sagen würde.

 

Als sich die Stille etwas länger hinauszögerte, sagte er: “Nur wenn deine Trainerin zustimmt kannst du Tenten ersetzen.”

 

Hinata sah langsam auf, die Spannung auf ihren Schultern verschlimmerte sich mehr und mehr.

 

Ino sah, mit ihren Zähnen fest zusammengebissen, direkt zu ihr. Sie sah nicht mal so aus, als täte es ihr momentan leid.
 

Die Katze in ihrem Brustkorb biss erneut genervt in die Ketten.
 

“Nein. Sie k-kann nicht gehen.” sagte sie und sah zu Ino, ihre Hände zerdrückten fest die Berichte auf ihrem Schoß.

 

Ino schnappte geschockt nach Luft. “Wa-was? Du kannst nicht-”
 

“Das sollte genug für heute sein.” sagte Sasuke und stand auf. “Naruto und Sakura kommen morgen früh zurück. Dann werden wir auch Berichte über Sunagakure haben und ob weitere Missionen stattfinden werden oder nicht. Fürs erste baut weitere Fallen auf und die Notfall Verstecke für die Dorfbewohner.”

 

Das Team nickte, jeder außer Ino, die sich gerade bemühte Hinata nicht anzuschreien. Langsam stand die Stellvertreterin auf, sammelte die Berichte auf, die Sasuke benutzte und legte sie auf die Treppen um ihn herum.
 

“Du musst mit ihr reden.” sagte Sasuke ruhig und lehnte sich an das Geländer der Treppen auf denen sie saßen. Hinata nickte einfach und schluckte den Knoten in ihrem Hals herunter.
 

“Jetzt.” fügte er hinzu.
 

Sie sah hoch und zog die Augenbrauen zusammen, ein Funken der Verärgerung von vorhin war in ihren Augen zu sehen. Er musste sich konzentrieren nicht zu schmunzeln.
 

Seufzend ließ sie die Blätter einfach auf den Treppen fallen, ein echt rebellischer Schachzug. Wortlos drehte sie sich um und ging zu Ino, die gerade auf der anderen Seite des Raumes mit einer schnellen leisen Stimme mit Shikamaru sprach.

 

Er versuchte offensichtlich gerade sie zu beruhigen.

 

“...Gott verflucht! Halt den Mund, Shikamaru! Es ist mir egal! Sie kann so nicht mit mir reden!” Ino drehte sich um und Sah Hinata direkt ins Gesicht.
 

“Was ist dein Problem?! Was habe ich dir jemals getan? Du lässt mich jetzt nicht gehen? Ich dachte wir wären Freunde! Ich dachte wir wären-”

 

“Du bist noch nicht b-bereit.” unterbrach Hinata sie scharf. “Du bringst die anderen nur in G-Gefahr-”
 

“Ich bin ein Chuunin!” schnappte Ino und wutentbrannt bewegte sie sich um Hinata zu schubsen.

 

Die Hyuuga Prinzessin verschwand aus ihrer Sichtweite und tauchte neben ihr wieder auf, Inos Hand war in in ihrer.
 

“Wir treffen uns morgen am Trainingsplatz.” sie seufzte sanft, es hörte sich geschlagen an, aber ihr Griff war fest und deswegen zuckte Ino. “Und du wirst auf das h-hören, was ich s-sage.”
 

Die anderen erstarrten, während sie schon fast aus der Tür waren, aber sie hatten keine Ahnung, was sie tun sollten.

 

Ino riss ihre Hand aus Hinatas Griff heraus, ihre Lippen bebten, als sie ihre frustrierten Tränen zurückhielt.
 

Leise sah Hinata zu Sasuke zurück, Zähne fest zusammengebissen um nicht komplett zu zittern… oder auch zu weinen.

 

Ohne weiteres Gerede verließ jeder das Gebäude, selbst Neji ließ Sasuke und Hinata in der Stille zurück, eine Hinata, die er nicht mehr verstand.
 

Als sich die Tür hinter Tenten schloss, die die letzte war, setzte sich Hinata auf die Treppen und vergrub ihr Gesicht in ihren Händen.

 

“I-ich… wollte n-nicht so s-sein.” wimmerte sie und zog ihre Knie an sich. “I-Ino-chan h-hasst mich bestimmt.”

 

Sasuke hob die Berichte auf, sah sie sich noch mal an und war sich den Schuldgefühlen in seinem Brustkorb bewusst.

 

“Sie braucht das Training.”

 

“D-demo, i-ich war s-so g-gemein…”

 

“Sie braucht diese Disziplin.”

 

“I-ich bin ihre Freundin.”

 

“Du brauchst den Respekt.” sagte er auf einmal frustriert. Hinata sah hoch, ihr Gesicht war voller Tränen, obwohl sie sich Mühe gab, nicht zu weinen. Und wieder war Sasuke geschockt von ihrer Fähigkeit komplett unbemerkt zu weinen. Oft fragte er sich ob sie sich in den Schlaf weinte, ohne das er was davon wusste, denn sie konnte ohne einen Ton von sich zu geben weinen.
 

Sie hatte mit Sicherheit viele Gründe zu weinen.
 

Er seufzte, nachdem der Schock verschwand und setzte sich neben sie auf die Treppen, bevor er aus dem Fenster zum dunklen Himmel und die leuchtenden Sterne sah.
 

“Du hast nichts falsch gemacht.”
 

“S-sie fing a-an zu w-weinen..” fing Hinata an und versuchte ihn dazu zu bringen zu verstehen.

 

“Weil sie mit sich selbst unzufrieden ist, sie will nicht wissen wie schwach sie eigentlich ist und das wird andere in Gefahr bringen. Du hättest mehr Gründe zu weinen, wenn du sie auf eine Mission schickst und niemand von ihnen zurückkehrt, nur weil sie nicht bereit war.” schnappte er und drehte sich zu ihr.

 

Hinata starrte ihn leise zurück an, viel zu aufgeregt, um bei seinem intensiven Blick zu erröten. Endlich schluckte sie ihre Verzweiflung und ihre Trauer herunter und drehte sich weg. Seine Wörter machten Sinn, aber sie durchzusetzen wäre schwierig. Die haben sie alle anders angesehen, als sie Inos Handgelenk so fest im Griff hatte.

 

Wenn sie wüssten, dass sie das Verlangen hatte, es zu brechen, wären sie entsetzt gewesen.

Was für eine kranke Person würden sie denken wäre sie.

 

“Ich bin dafür nicht stark genug.” sagte sie leise und rief sich die Tränen weg. “I-ich kann sie nicht z-zwingen m-mich zu respektieren. N-naruto-kun und d-du… Ihr seid stark g-genug um euch euer R-Respekt zu e-erkämpfen, d-demo ich-”

 

Erschrocken von ihrem plötzlichen Zusammenbruch hockte sich Sasuke vor ihr hin, ihre Augen fokussierten sich überrascht auf ihn. Er konnte es nicht zulassen, dass ein Zusammenbruch die komplette Arbeit der letzten vier Monate zunichte machte.

 

“Wir sind alle nur Menschen, Hinata.” sagte er und sah wie sie versuchte wegzuschauen, immer noch zu ängstlich ihm in die Augen zu schauen.

 

Sein Kiefer spannte sich an als er eine Hand zu ihrem Kinn führte und sie somit zwang, ihm ins Gesicht zu schauen. Bei der Berührung erröteten sich ihre Wangen stark, aber sie bewegte sich nicht und schaute auch nicht weg, sondern fokussierte sich scharf auf seine dunklen Augen.
 

“Das sind alles nur Menschen, so wie du. Deren Möglichkeiten sind genauso hoch wie deine.” Er war jetzt derjenige, der weg sah, als er sich an damals erinnerte, wie er sich weigerte Naruto als gleich stark an zu erkennen.
 

Das, was er ihr gerade beibrachte, musste er selbst lernen. Hinata sah es nur aus einer anderen Perspektive. Sie sah sich selbst als unterlegen. Er sah sich damals als überlegen.
 

“Ich bin genau wie du.” sagte er plötzlich und sah sie wieder an.

 

Die Wörter waren komisch, Hinata verstand sie eigentlich gar nicht. Sie waren gleich, wenn es um sowas wie die Geburt ging, vielleicht… jedoch war er es nicht… er war viel stärker, als sie jemals-

 

“D-demo…” begann sie und wollte widersprechen. “Ruhig.” sagte er schnell, drückte sich auf seine Füße und ließ sie dabei los. “Bis du das verstehst, will ich kein weiteres Wort darüber hören, wie unterlegen du seist. Ist das klar?”

 

Hinata nickte mit weiten Augen, sie war verwirrt, aber der Drang zu weinen verschwand langsam. Sie sah zu ihren Händen runter, die mit vielen kleinen Verletzungen versehen waren vom Kontakt Training. Sie benutze nicht mehr ihre Gentle Fist, die einzige power die sie hatte.
 

„Hai, Sasuke-kun.“ murmelte sie und stand auch auf. Sasuke nickte und drehte sich um, um in Richtung Tür zu gehen.
 

„Lass und gehen.“
 

„Hai.“ rief sie und übersprang ein paar Treppen zur Straße nachdem sie die Tür abschloss.

 

Sie liefen ein paar Minuten in einer wirklich angenehmen Stille, bis Hinata auf einmal neben ihm herlief. Oft lief sie immer einen Schritt hinter ihm, weil ihr das schon als Kind beigebracht wurde.

 

„Ano… Sasuke-kun…“ begann sie und fummelte mit ihren Händen herum, aber ihre Stimme war deutlich.

 

Sasuke sah sie aus dem Augenwinkel verwirrt an. „Hn?“

 

„…arigato…"

 

Sie liegen still weiter und nun war er an der Reihe dich vage unterlegen zu fühlen.

 



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Scorbion1984
2018-07-06T06:26:58+00:00 06.07.2018 08:26
Hinata hat es auch nicht einfach ,sie schwankt mit ihren Gefuehlen zwischen Sasuke und Naruto !
Ausserdem hat man jahrelang ihr Selbstbewusstsein unterdrückt !
Sasuke scheint auf den richtigen Weg zu sein ,ihre Emotionen hervorzuholen !
Nur Neji versteht ich irgendwie nicht ,was will er von Hinata?


Zurück