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Stärker

SasuHina
von

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Pondering Affection

 

Der Morgen begann immer früher, es war Mitte Frühling und die Vögel zwitscherten mit dem glitzern der Dämmerung. Sasuke wollte nie seine Gardinen zuziehen, damit er zusammen mit dem Sonnenaufgang wach wurde, egal zu welcher Zeit des Jahres, aber diesmal musste er kämpfen aufzustehen.
 

Die letzte Nacht einzuschlafen war wirklich anstrengend gewesen, er drehte sich und drehte sich, ohne zu wissen, was ihn wach hielt, nur Gedanken die in seinem Kopf kreisten.
 

Aber, als er am Morgen im Bett lag und zur Decke, die von der aufgehenden Sonne belichtet wurde, über ihn starrte, realisierte er, dass er die meiste Zeit an seinen Bruder und an eine neue weniger gefährliche Sorge dachte...

 

Hinata.
 

Brummend, weil er so wenig Schlaf bekam, setzte er sich auf und rollte langsam die Schultern. Er fühlte sich überhaupt nicht danach, irgendwo hinzugehen, und erst recht nicht um Sakura und Naruto am Tor zu treffen, aber er brauchte die Informationen um Neji, Tenten und Kiba zur Mission zu schicken.

 

Leise ging er durch seine morgendliche Routine, mit kaltem Wasser sein Gesicht waschen und sich anzuziehen. Alles machte er während er auf die Stille des Hauses hörte.

 

Endlich bemerkte er, dass Hinatas glückliches Summen fehlte, dann ging er aus seinem Zimmer in den Flur und gefror, als er die Tür von ihr sperrangelweit offen sah. Die Jalousien wurden komplett runtergezogen, so dass keine Sonne durchkam und er überhaupt nichts sehen konnte, aber er konnte sie schnell atmen hören...

 

Langsam betrat er die Dunkelheit ihres Zimmers und hörte leise zu.

 

Ihre Wörter waren leise und in keiner richtigen Reihenfolge, aber deutlich genug für ihn...

 

„...Ich hab Angst...sie sind weg… sie sind weg… und ich konnte nicht...sie sagten sie würden nicht gehen…“

 

Er biss sich auf die Lippe und begann sich Richtung Tür zu bewegen, als ihm die Haare im Nacken hoch gingen.

 

Aber ihre nächsten Wörter stoppten ihn, ihr flüstern und schluchzen ließen ihn scharf einatmen.  
 

„...Ich habe Sasuke zurück gelassen…“

 

OOOOO

 

Der Traum begann wie der alte Traum, sie rannte, hatte Panik, weil sie verfolgt wurde, weil sie jemand zurück ließ, weil sie wusste, dass die anderen, ihre Freunde verschwanden… der gleiche abgedämpfte, schmerzhafte Schrei.

Aber dieses Mal war es anders, weil sie dieses Mal Gesichter erkennen konnte, alle Gesichter. Ino, Sakura, Neji, Tenten, Kiba und Shino rannten und ließen sie allein in der Gewalt von jemanden mit brennend roten Augen.

 

Und dann war da Sasuke, der sie schubste und ihr sagte, sie sollte davon rennen.
 

Dann ging sie… sie ließ ihn zurück. Und es machte sie verrückt. Kriechend versuchte sie zu entkommen, als Blut an ihrer Seite runter floss und eine Spur von ihrer lebenserhaltenden Flüssigkeit auf dem Waldboden ließ.
 

Sie konnte nur schwer denken, der Schmerz an ihrer Seite bohrte sich einen Weg nach oben, wie ein Wolf an ihr fraß, so wurden ihre Gedanken zerfetzt. Schluchzend stoppte sie und war nicht in der Lage, aufzufassen, was gerade geschah. Ihre Hände zitterten und sie hielt was fest, etwas wichtiges...

 

Es war winzig, aber es war wichtig… sehr wichtig… und es gehörte Sasuke.
 

“Ich habe dich zurückgelassen…”
 

Sie musste zurück gehen… sie musste zurück gehen, oder sie würde sterben. Schluchzend vom Schmerz und vom Adrenalin, der zwanghaft durch ihre Adern pumpte, stand sie wieder auf.
 

Sie musste wieder zurück gehen, weil auch wenn sie es überlebte… es wäre so, als wenn sie etwas überlebenswichtiges zurückließ.
 

OOOOO

 

“Hinata!”

 

Keuchend drückte Hinata sich auf, desorientiert und verwirrt. “Nein, nicht!” Die Wörter waren gesagt, aber sie wusste nicht zu wem sie sie rief. Hände versuchten ihre Handgelenke festzuhalten, aber sie kämpfte dagegen an, während sie die ganze Zeit über laut schluchzte. Es war das erste Mal dass sie laut schluchzte und die Panik machte ihr zu schaffen.

 

Plötzlich wurde sie in die Arme von jemanden gezogen, feste aber nicht grob.

 

“Atme! Du wirst sonst umkippen! Beruhig dich.”

 

Sie erkannte die Stimme.

 

Ich habe dich zurückgelassen…

 

Erleichterung strömte durch ihren gesamten Körper, die Spannung zersplitterte, das Eis in ihren Knochen brachte sie dazu, sich auf seinen Schoß ein zu rollen und in seine Schulter zu weinen.

 

“G-gomen….g-gomenasai..” wimmerte sie. Ihre Arme waren fest um seinen Hals geschlungen, so fest, dass er jeden einzelnen Schauer spürte, der ihr über den Körper lief. Die Panik war wie ein Duft, der sie umgab.
 

Er wusste nicht für was sie sich entschuldigte, aber er fragte auch nicht nach, weil es ihn nicht interessierte, jedenfalls nicht in diesem Moment.

 

Es fühlten sich an wie Stunden, aber es müssten erst so um die fünfzehn Minuten vergangen sein… ihr Atmen verlangsamte sich endlich und sie war still, nur ab und zu bebte ihr Körper kurz, ein Zeichen dafür, dass sie geweint hatte.

 

“...ist alles in Ordnung?” er war derjenige, der die Stille unterbrach, es fühlte sich so komisch an als erstes zu sprechen. Sie würde ihn immer besiegen, wenn es darum ging, wer die Person war, die am meisten verletzt ist.
 

Er fühlte wie sie nickte, aber sich nicht abwandte, nicht das er das schlimm fand… es fühlte sich gut an, sie zu halten. So wusste er, wenn die Panik zurückkam.

 

Diese Erkenntnis ging ihm durch den Kopf, aber er beachtete es nicht. Er wusste schon, dass er sie nicht loslassen wollte… und dass er mit den Konsequenzen von so einem Gefühl später abrechnen würde, das wäre zu viel jetzt in dieser Situation. Also ließ er es bleiben, für einen spätere Zeitpunkt.

 

“G-gomenasai.” sagte sie erneut und wimmerte.
 

Er fragte nicht wofür, sondern schaute einfach herunter auf ihren Händen, die auf seinem Oberkörper lagen. “Es ist alles in Ordnung.”

 

“Nein…” widersprach sie ihm sanft und überraschte ihn damit, da sie selbst in so einem Zustand noch einen Willen hatte. “Nein, ist es nicht.”
 

Er versuchte nicht mal zu streiten, sondern hörte zu, wie sich ihr Atem verlangsamte und ihr Herz wieder in einem normalen Rhythmus schlug, dann entspannte sich ihr Körper und er wusste, dass sie wieder eingeschlafen war.
 

Erleichternd atmete er langsam ein und legte sie sanft zurück ins Bett, er konnte nicht abstreiten, dass er zu sehr bemerkte, wie ihre Körperwärme langsam weichte und ihr Herzschlag mit der Distanz verschwand, als er wieder aufstand.

 

Er schluckte den Knoten in seinem Hals herunter und sah zu ihr, wie sie komplett weg auf dem Bett lag.

 

Was auch immer sie geträumt hatte… es jagte sie bis in die Realität. Er musste mit Tsunade darüber sprechen. Seine Träume waren häufig so stark gewesen, aber er hatte keine Ahnung von was Hinata träumen musste, dass sie so mitnahm.

 

Verzweifelt und besorgt, weil sie vielleicht momentan etwas durchmachte, von dem er keine Ahnung hatte, ging er aus dem Zimmer und schloss die Tür hinter sich, bevor er sich weiter fertig machte.

 

Sakura und Naruto warteten bestimmt schon mit den anderen zusammen am Tor.
 

Nicht, dass ihn das interessierte… er hatte wichtigere Dinge, um die er sich Sorgen machte.
 

OOOOO

 

“Verflucht!” schrie Naruto, “Was zu Hölle war so wichtig, dass du uns für eine Stunde warten lassen hast, huh?” er sah wie Sasuke ruhig zu ihnen lief und seine Hände waren Tief in seinen Hosentaschen, während er sich sorgenfrei umsah.

“Das geht dich nichts an, dobe.” antwortete er und schaute zu Neji, Tenten und Kiba, die ungeduldig mit ihren Rucksäcken herumstanden und zu Sakura die müde auf einer Bank saß.

 

“Nein ernsthaft, Sasuke.” meinte Naruto etwas leiser dieses Mal, damit die anderen nichts hörten. “Warum hast du so lange gebraucht? Sakura kippt jeden Moment um und wir müssen die anderen so schnell es geht zur Mission schicken.” Er sah ernst zum anderen Kapitän, sein Ausdruck im Gesicht von Naruto war so fremd, dass Sasuke ihn verwirrt anstarrte.

 

“Was habt ihr gefunden?”

 

“Es gab dort vier Sichtungen von Akatsuki, sie waren kurz, aber sie sind da und das ist näher an unserem Dorf, als wir gebrauchen könnten… vor allem mit den Auswahlprüfungen bald.” Seine Augen wanderten zu Sakura, die ihren Kopf in den Händen hielt.
 

“Wir mussten uns den Weg hierhin erkämpfen. Es war sowas wie ein Mordversuch, ein lahmer, aber trotzdem. Ich nehme an sie wollen vielleicht, dass wir denken, es würden mehrere Organisationen versuchen während der Auswahlprüfung ins Dorf zu kommen.”

 

“Das bringt nichts.” murmelte Sasuke laut. Das einzige kostbare, was das Dorf besaß waren zwei von drei sehr wichtigen Shinobis in dem Feuer Reich. Er selbst und Naruto.

 

Und die einzigen, die sich dafür interessieren würden, wäre Akatsuki.

 

“Das habe ich mir gedacht.” Naruto nickte. “Sakura hat aber viel abbekommen… ich muss sie ins Krankenhaus bringen.”
 

“Du hättest das dann als erstes machen sollen.” erwiderte Sasuke dünn. Wäre es Hinata gewesen, dann hätte er sie schon längst ins Krankenhaus gebracht, selbst wenn Naruto nicht am Tor aufgetaucht wäre...

 

Naruto sah ihn kurz dunkel an, bevor er seinen Ausdruck wieder richtete. “Sie stirbt nicht, sie ist verletzt, das ist was anderes.”

 

“Zur Hölle.” schnappte Sasuke. “Sie ist eine Stellvertreterin. Bring sie jetzt ins Krankenhaus.”

 

“Wo ist Hinata?” fragte Naruto plötzlich und blickte mit seinen scharfen blauen Augen hinter Sasuke. Sasuke sah Naruto nicht oft so, als fähigen Shinobi. Er dachte nur daran, wenn er wusste, dass es plötzlich ernst wurde.
 

Also hätte er nicht gedacht, dass er jemanden erklären müsste, warum Hinata nicht mit ihm war...

 

“Sie ist Zuhause.” antwortete er und drehte sich um wieder wegzugehen. Naruto zog ihn auf einmal an seinen Arm zurück.

 

“Ist sie okay?” seine Augenbrauen zogen sich zusammen, als er beobachtete, wie Sasukes Augen schnell nach links wanderten und er nickte.

 

“Ihr gehts gut.”

 

“Du lügst.”

 

“Lass mich los, dobe.” sagte Sasuke ruhig, dunkle Augen trafen ohne Schwierigkeiten auf eisblauen Augen.

 

Naruto tat, was er sagte und presste seine Lippen fest zu einer dünnen Linie zusammen. “Ihr gehts hoffentlich gut.”
 

Sasuke zischte irritiert und sah ihn nun komplett an. “Was interessiert dich das? In den letzten Monaten warst du ziemlich neugierig, was sie betrifft, Naruto.”
 

Das Kyuubi Gefäß zuckte. Wenn Sasuke seinen Namen benutzte, war es schlimmer, als beleidigt zu werden. Es wurde jetzt ernst.
 

“Sie ist meine Freundin, ich sorge mich um sie-”
 

“Mehr als um Sakura?”

 

Es wurde ruhig zwischen ihnen als sie sich gegenseitig anstarrten, die Spannung wog beiden schwer auf die Schultern.

 

“Das ist nicht, was ich meinte..” begann Naruto wieder und log gefühlt zum achtzig tausendsten Mal.

 

Etwas hielt ihn immer davon ab die Wahrheit zu sagen, etwas an der Art wie gefährlich Sasuke ihn ansah, ihn dazu herausforderte es zu sagen...

 

Es kam ihm nicht in den Sinn Sasuke zu fragen warum es ihn so interessierte.
 

“Gut.” murmelte der Rächer, drehte sich um und ging Richtung Neji und sein Team. “Bring Sakura ins Krankenhaus.”

 

“Ich weiß das.” schnappte Naruto und ging zu Sakura um sie hochzuheben.
 

Die anderen sahen nervös zu ihren Kapitänen, außer Neji, der nur amüsiert von den beiden und ihren irritierten Gewohnheiten war.

 

“Hat Naruto irgendetwas wichtiges erwähnt?” erkundigte er sich sobald er in Reichweite war.

 

Tenten nickte. “Akatsuki im Sand Reich verteilt und ein Mordversuch auf dem Rückweg.”
 

“Das werdet ihr wahrscheinlich auch erleben, aber behaltet im Kopf, dass es eine Aufklärungsmission ist, lasst euch nicht umbringen.” murmelte er und fühlte die schlaflose Nacht akut in seinen Körperteilen. Sich zu bewegen fühlte sich einfach schrecklich an.
 

Vielleicht lag es daran, dass er diesmal nichts zum Frühstück gegessen hatte...
 

“Klar.” Tenten nickte und setzte ihren Rucksack auf. “Wir werden vor den Prüfungen zurück sein.”
 

“Hn.” Sasuke nickte, danach gingen Kiba und sie schon vor. Neji stand ihm gegenüber und wartete bis die beiden ungestört reden konnten. “Wo ist sie?” fragte er leise.
 

“Zuhause.” antwortete Sasuke und fühlte sich in der Anwesenheit des nervigen Hyuugas plötzlich ruhiger.
 

“Was ist los mit ihr?”
 

“Alptraum.” Das Wort war schon draussen, bevor er sich noch fangen konnte. Beide waren überrascht. Neji bewegte sich, unsicher wie er auf eine vernünftige Antwort auf seine Frage antworten sollte. Dann sah er wieder zu Sasuke.
 

“Sie hat die… manchmal… es verschwindet nach ein paar Stunden wieder.”

 

Sasuke starrte ihn geschockt an, weil er nicht damit rechnete, Informationen zu erhalten, trotzdem hörte er verzweifelt zu. Also war es für sie  normal solche Alpträume zu haben…?

 

Nein, irgendwie hörte sich das nicht gleich an.
 

 

“Der nicht.” sagte er plötzlich und drehte sich um. “Ich bringe sie zu Tsunade.”
 

Neji seufzte, ein Mix aus Erleichterung und Eifersucht war in ihm. Er sollte mit Hinata sein… sich um sie kümmern, wie es sein Klan befahl, und dennoch tat es der Uchiha ausgerechnet an seiner Stelle...
 

“Hai.” rief er. “Mach.”
 

Leise drehte er sich in Kibas und Tentens Richtung und fing an zu joggen um sie einzuholen, während er betete, dass seine verstoßene kleine Cousine in Ordnung wäre.

OOOOO
 

“Sie hat was?” Tsunade sah Sasuke überrascht an und stellte ihre Tasse Tee auf den Tisch, beide wussten jedoch, dass die mit etwas anderem gefüllt war.

“Gehts ihr jetzt gut?”
 

“Ich weiß nicht, ich habe sie schlafen lassen als ich ging.”
 

“Verdammt.” zischte Tsunade und fummelte mit dem Armband um ihr Handgelenk. “Hat sie irgendetwas über den Traum gesagt?”

 

Sasuke sah sie für einen langen Moment an und erinnerte sich zurück an die undeutlichen Wörter und an ihren letzten Kommentar, durch den er zuckte.

 

Irgendwie… wollte er nicht derjenige sein, der es sagt.
 

“…nein.”
 

Tsunade sah sich Sasuke von ihrem Pult aus an, ihre Finger glitten am alten Holz entlang und sie schmunzelte leicht.
 

Sie hat den Uchiha seit einer Weile nicht mehr so intensiv beobachtet, aber jetzt, wo sie ihn im Tageslicht betrachtete, musste sie zugeben, dass sich etwas an dem Jungen verändert hatte… sie konnte es nur nicht beschreiben.

 

“Wie wurde sie wach?” fragte sie plötzlich und sah wie sein Atem stockte. Aha… das war die richtige Frage...

 

“...Ich habe sie geweckt.”

 

“Wirklich. Hast du sie auch festgehalten?” mit ihrem Ton wollte sie ihn ärgern und jetzt wusste er genau aus welchen Gründen er nicht zu ihr gehen wollte, aber er biss sich auf die Zunge und sah leise zu ihr, als sich seine Augenbrauen zusammen zogen.

 

“Ich seh schon, du willst nichts verraten.” Tsunade lachte und stand auf. “In Ordnung. Ich nehme an, ich sollte ihr dann mal einen Besuch abstatten.”
 

Sasuke sagte nichts, seine Augen wanderten zu etwas das aussah wie ein Haufen unberührter Blätter auf ihrem Tisch und auf dem Boden… und generell überall im Büro.
 

“Ich brauche sowieso eine Pause.” fügte Tsunade gefährlich hinzu und sah ihn mit einem Blick an, der ihm sagen sollte, dass er zu seinem Wohl besser nichts über die noch unberührte Arbeit in ihrem Büro sagen sollte.
 

Der Uchiha antwortete nicht auf diesen Blick, sondern folgte der blonden Hokage leise aus der Tür. Er hatte keine Ahnung was er denken sollte. Tsunade war noch nicht einmal in seiner Straße gewesen, und erst recht nicht bei ihm zuhause.
 

Obwohl er damals als er von Orochimaru zurückkehrte für ein Jahr wegen ihr bei sich Zuhause unter Arrest stand.
 

Aber… niemand wollte mehr zu viel darüber nachdenken.
 

OOOOO

 

Tsunade war nicht sehr höflich, Sasuke wusste das, aber er hätte nicht von ihr erwartet einfach so in sein Haus zu platzen, ohne das er die Tür erreichen konnte. Für eine ältere Frau auf hohem Absatz konnte sie sich schneller bewegen als bisher angenommen und somit erreichte sie die Eingangstür ein paar Minuten vor ihm.

Das aber nur weil er über die Situation nachdachte… Er war sich nicht sicher, was Hinata davon hielt dass er ausgerechnet den Hokage wegen eines Traumes mitbrachte.

 

Aber die Erinnerung von ihrem schluchzen und ihren Tränen und der Art wie sie sich an ihm festhielt machten ihn krank vor Sorge und das war deutlich stärker, als jegliche Schuldgefühle, die er empfinden könnte.
 

Die andere Ablenkung war seine große Abneigung der Blonden gegenüber, als er in sein Haus trat und sie auf fand, wie sie gemütlich ein Glas Wasser in ihrer Hand hielt. Offensichtlich hat sie sich schon längst in der Küche selbst bedient während er weg war.

 

“Also wo finde ich die schlafende Schönheit?” erkundigte sie sich und schmunzelte erneut um Sasuke zu ärgern. Sasuke sah sie im Gegenzug einfach nur böse an. “Die Treppen hoch in ihrem Zimmer.”
 

“Heh.” Tsunade grinste erneut und ging die Treppen hoch, während sie gemächlich an ihrem Wasser nippte.
 

“Ist sie wach? Ich würde nur ungern plötzlich reinplatzen, wenn sie-oh.”
 

Sie stoppte und sah zu irgendetwas hoch. Sasuke lehnte sich an die Wand, seine Arme waren verschränkt und er wartete auf Hinatas Stimme. Er war froh, dass sie wach wurde und dem Krach nachging...
 

Kein richtiger Shinobi hätte weiter schlafen können bei dem Krawall von Tsunade.

 

“...T-tsunade-sama…” begann Hinata. Ihre Stimme hörte sich schwach an.
 

Die Stirn vom Hokage legte sich in Falten als sie zum Mädchen hoch sah. Sie hatte dunkle Ringe unter den Augen und ihre Haut sah etwas gelblich aus, trotzdem hatte sie ihre Rüstung an und sah aus, als könnte sie jeden Moment aus der Tür rennen.
 

“Hinata… ist alles in Ordnung?” Tsunades Stimme änderte sich schlagartig von necken zu einem mütterlichen Ton. “Komm her…”

 

Hinata gehorchte ohne ein Wort zu sagen und ging die Treppen runter, wo Tsunade stand. Ihre Augen waren zu Boden gerichtet, weil sie sich dafür schämte wie schwach sie in der Anwesenheit ihres Mentors aussah.
 

“Gott verdammt… es sieht so aus, als wäre dir dein Chakra ausgesaugt worden…” flüsterte der Hokage eher zu sich selbst als sie weiter Hinatas Gesicht und Hände untersuchte.

 

Sasuke biss die Zähne fest zusammen und starrte auf den Boden während die Untersuchung weiter ging. Ihre Wörter trafen ihn wie ein Zug.

 

Chakra aus ihr herausgesaugt…? Wie ist das überhaupt möglich...
 

“Setz dich hin.” sagte Tsunade und zog die Hyuuga Prinzessin zu den Sofas im Wohnzimmer.
 

Hinata tat was man ihr sagte und erlaubte Tsunade sie auf das Sofa zu drücken. Besorgt zogen sich die Augenbrauen vom Hokage zusammen als sie Hinatas Gesicht zwischen ihre Hände nahm und die dunklen Ringe unter ihren Augen untersuchte.

 

“...hast du vernünftig geschlafen die letzten Tage?” fragte Tsunade immer noch mit dem selben Ausdruck im Gesicht.
 

Hinatas Augen wanderten schnell zu Sasuke und dann auf den Boden, als sie seinen besorgten Blick sah. Schlagartig errötete sie.
 

“..ano…”
 

Tsunade erschrak und verstand den Blick der beiden Jüngere komplett falsch. “Naja….” begann sie, lehnte sich zurück und wusste nicht, wie sie reagieren sollte. “...Ich...wusste nicht, dass ihr beide-”

 

“Wa-” begann Hinata und wurde aus ihrer Benommenheit gezogen.
 

“Sind wir nicht!” schnappte Sasuke und schaute Tsunade mit einem Blick an, der massives Metall schmelzen konnte. Der Hokage grinste und sah hin und her zwischen den beiden erröteten Teens.

 

“Sicher.” brummte sie und nahm Hinatas Gesicht erneut in die Hände. “Ich hoffe das ist die Wahrheit. Oder sie ist möglicherweise schwanger, vielleicht macht sie das so krank-”

 

“Tsunade-sama!” keuchte Hinata und löste sich aus ihrem Griff. “Bitte…”
 

„Schon gut, schon gut.“ Tsunade seufzte und rollte die Augen bei dem Uchiha Rächer der vor Frustration zitterte.
 

„Erzähl mir vom Alptraum.“ sagte sie, drehte sich zu Hinata und fokussierte sich nur auf ihr junges Auftreten.
 

Hinata zuckte und sah schnell runter zu ihren Händen. „...nani? E-es ist nur ein-„
 

„Scherz nicht mit mir herum, junge Lady.“ unterbrach Tsunade sie scharf.
 

Die Hyūga Prinzessin seufzte und rieb sich müde über ihr Gesicht. „Demo… ich k-kann nicht.“
 

Sasuke biss sich fest auf die Lippe um ein verzweifeltes schnappen zu unterdrücken. Er wollte wissen was es war, es brachte ihn um es nicht zu wissen.

 

Sie träumte von ihm und rief ihn laut, aus irgendeinem Grund ließ es seinen Körper durch kalt und heiss gehen.

 

„Sasuke.“ nuschelte Tsunade und drehte sich breit grinsend zu ihm. „Hast du nicht etwas zutun? Immerhin bist du ja der inoffizielle Anführer eines kompletten Sicherheitsteams.“
 

Der Uchiha zuckte und machte sich mental über die (eigentlich nicht) dementierte Tsunade lustig.
 

„Nein.“ sagte er einfach. Es war das Gegenteil von dem was er eigentlich sagen wollte.
 

„Heh. Was für eine Überraschung.“ sie lächelte wieder. „Geh raus.“
 

Bevor er sich drehte und ging, nahm er Tief Luft um sein Temperament zu kontrollieren, dann knallte er so fest die Tür zu, das hinter ihm im Flur der Bilderrahmen herunterfiel und zersplitterte… schon wieder.
 

Hinata sprang leicht auf bei dem Knall, aber schaute nicht hoch, sondern schaute besorgt auf ihre Hände.
 

„E-Er ist beleidigt.“
 

„Er ist nur neugierig.“ Antwortete Tsunade und klopfte ihr sanft auf den Kopf. „Und jetzt der Traum?“

 

„...muss ich?“
 

„Ja.“ die Blonde seufzte. „Ja, du musst. Was auch immer es war, ich kann dir sagen das es kein normaler Traum war. Er saugte genug Chakra aus dir um etwas anderes zu sein. Ich bin eigentlich nicht abergläubisch, wenn ich jedoch Wetten müsste, würde ich sagen dass du eine Art Vorahnung hattest.“
 

Hinatas Hände spannten sich an und entspannten sich dann wieder. „Nein… ich hatten diesen Traum schon sehr oft gehabt.“

 

„Wirklich.“ Tsunade hörte plötzlich selbst neugierig aufmerksam zu. „Was war es?”

 

Hinata atmete ein und sah frustriert weg. Sie hasste die Idee ihre innersten Gedanken aus ihrem Unterbewusstsein mit jemand anderen zu teilen… aber Tsunade-sama war ihr Sensei, sie war ihr in allem überlegen. Wenn sie wollte könnte Tsunade ihr einfach befehlen ihr ihren Traum zu erzählen.
 

Seufzend nickte sie und zwang sich zu starten.

 

„...Es beginnt immer damit, dass ich wegrenne…“

 

OOOOO

 

Sasuke starrte leise sitzend auf die Treppen an seiner Eingangstür. Er wollte so gern rein gehen und zuhören, aber er wusste es besser. Abgesehen von seiner Neugierde saß er still da und sah wie immer leicht gelangweilt aus, als er auf den Boden schaute und mehr daran dachte, was in ihm vorging, als was um ihn herum geschah.
 

Nach einer Weile nagte ein weiterer Gedanke an ihm, einer den er bis gerade eben ignorierte. Der kleine Gedanke, den er am Morgen gehabt hatte… den, den er zur Seite schob für später.

 

Er seufzte und fuhr mit seiner Hand durch sein Haar. Er zögerte bei dem Gedanken, das Gefühl zu untersuchen, das sich in ihm entwickelte sobald er an Hinata dachte.
 

Aber er war kein Idiot, er wusste dass es Zuneigung war was er fühlte… es einfach zu akzeptieren war das Problem.
 

Zuneigung war eine Sache. Sie war seine Freundin, mehr oder weniger, obwohl man ihn das niemals sagen hören wird. Wenn irgendjemand ihr weh tat würde er die Person auf der Stelle zur Strecke bringen, aber er würde das für die meisten Mädchen machen mit denen er aufgewachsen ist. Es war eine Art Gefallen und seine Mutter würde das von ihm erwarten… genauso wie der Rest des Dorfes.

 

Aber aus irgendeinem Grund war Hinata anders. Es fühlte sich anders an.

 

Er biss sich auf die Lippe, während er den Gedanken wieder zur Seite schob, dann schaute er auf die Straße und die Bäume, die sich bei der kühlen Brise bewegten.
 

Nein… er konnte nicht darüber nachdenken.

 

OOOOO

 

Zwei Stunden später tauchte Tsunade auf und schloss die Tür leise hinter ihr. Sasuke bewegte sich nicht und signalisierte ihr auch nicht, dass er sie gehört hat, aber wartete geduldig auf die, als sie die Treppen runterging und sich nachdenklich zu ihm drehte.
 

„Was sie braucht ist eine erholsame Nacht, das ist alles.“ nuschelte sie und rieb sich ihren Nacken. „Es ist nichts falsch mit ihr.“

 

„Hn.“ er studierte sie und fragte sich, ob die ältere Frau ihn irgendetwas erzählen würde. Seine Neugierde wurde vom langen warten draußen gestillt, als er es schaffte, komplett gedankenlos herumzusitzen.

 

Aber es war trotzdem da und wenn er nicht ‘irgendetwas‘ wüsste, würde ihn das wahrscheinlich die ganze Nacht lang in den Wahnsinn treiben.
 

Tsunade konnte den versteckten Ausdruck in dem Gesicht vom Uchiha lesen, dann seufzte sie und hockte sich auf sein Level.
 

„Sie muss dir vom Traum erzählen. Du warst ein Teil davon, ich nehme an du weißt das schon.“
 

Sasuke sah still zu ihr, seine Hände waren vor seinem Gesicht gefaltet und sein Mund war zu einer dünnen Linie gepresst.

 

„Momentan ist es nichts. Du solltest auf deine Aufgaben als Kapitän achten und das Träumen Hinata überlassen.“ befahl sie und stand wieder auf.
 

„Was habt ihr eigentlich herausgefunden?“
 

„Nichts. Ich hab ein Dreierteam auf eine Mission im Regen Reich geschickt. Es gab da Sichtungen von Akatsuki.“ antwortete er kurz, außer sich vor Neugierde und der Realität, dass er für eine ganze Weile unzufrieden leben müsste. Irgendwie erwartete er nicht von Hinata, dass sie auf einmal ihre Träume mit ihm teilte.
 

„Alles klar… und du hast nichts weiteres Zutun außer zu warten, ne?“ Tsunade seufzte und sah zu ihm nachdem sie am Tor des Gartens angelangt war.
 

Sasuke nickte leicht, sein Kopf neigte sich nur ganz wenig. „Hai.“
 

„Wie lästig.“ brummte sie und fasste sich an die Schläfen. „Bitte informiere mich bei neuen Nachrichten über die Mission und Hinata. Okay?“

 

Der Rächer nickte erneut, immer ungeduldiger wartete er darauf, dass sie endlich verschwand.

 

„Und pass auf sie auf.“ fügte Tsunade über ihre Schulter hinzu, ihr Blick war ein mix von Interesse und Zwang. Sasuke spottete, ein Ton der sie denken ließ dass er das bereits wusste.
 

Zufrieden grinsend ließ Tsunade das Tor zu knallen, als sie endlich verschwand.

 

Endlich freu stand Sasuke auf, drehte sich zur Tür und zog nachdenklich die Augenbrauen zusammen. In welchem Zustand Hinata gerade war interessierte ihn nicht...
 

Aber irgendwie war er nervös. Er leckte sich über die Lippen, rollte mit den Schultern als er zur Türklinke griff und betrat das helle Haus. Man konnte riechen, dass etwas gekocht wurde und man konnte Hinatas summen aus der Küche hören.
 

Es war spät am Nachmittag… machte Sinn.

 

„S-Sasuke-kun?“ rief ihre Stimme als er die Tür hinter sich schloss. Er blinzelte überrascht, weil sie ihn von so weiter Entfernung hören konnte, denn er machte die Tür leise zu.
 

„Hm?“ rief er und ging Richtung Küche, wo er anhielt und sich wie immer an den Türrahmen lehnte.
 

Sie war mit dem Rücken zu ihm gedreht, als sie auf Zehenspitzen über dem Herd das Salz runter nahm. Um ihre Taille war eine Schürze, es sah etwas seltsam aus über ihrer Ausrüstung.
 

„...H-hast du Ino-chan gesehen?“
 

Sasuke zuckte als er sich zurückerinnerte, dass sie sich am Morgen an den Trainingsplätzen treffen wollten.
 

„Nein.“ antwortete er und zwischen seinen Augenbrauen tauchte eine leichte Falte auf.

 

„Hn.“ antwortete sie als sie etwas Salz auf das Essen in der Pfanne streute und hörte sich dabei an wie er.
 

„V-vielleicht sollte i-ich wenn das hier f-fertig ist m-mich bei ihr entschuldigen…“
 

„Ich werde ihr alles erklären.“ Meinte Sasuke und drehte sich um.
 

Hinata starrte ihn kurz an als er stoppte um sie fragen über die Schulter anzusehen.
 

„Ano… arigato… Sasuke-kun.“ nuschelte sie und errötete. „G-Gomen… Tsunade-sama hat dich r-rausgeschickt und I-ich-„

 

„Ist okay.“ er zuckte mit den Schultern. „Ich werde in ein paar Minuten wieder zurück sein.“
 

Hinata nickte und hielt ihren Arm verlegen fest als er ging und die Schmetterlinge in ihrem Körper machten Loopings.
 

Sowas wie ein Lächeln huschte ihr für einen Moment über die Lippen als sie sich umdrehte und zur Pfanne blinzelte.

„Er kümmert sich hoffentlich gut um dich, Hinata.“ brummte Tsunade und drückte sich auf ihre Beine.

 

Hinata sah sie kurz nachdenklich an und fragte sich wieso sie ihr das sagte. Sie erinnerte sich, als er sie das erste mal am Trainingsplatz nach Hause getragen hat, wie er sie an dem Tag, an dem sie verstoßen wurde, aus ihrer schmutzigen Kleidung half, wie er sie Monate lang respektvoll trainierte, wie er jetzt jeden Abend zuhause blieb, weil sie kochte… und zu guter Letzt, wie er sie hielt am Morgen, als sie zu desorientiert war um sich zu kontrollieren.

 

„...ano… das macht er…“ Sie blinzelte zurück zum überraschten Ausdruck von Tsunade. „Das macht er wirklich.“

 

Hinata lächelte und sah nachdenklich in den Kühlschrank.

 

Vielleicht haben wir ein paar Tomaten, die ich für das Abendessen benutzen kann… das mag er am liebsten...

 


Nachwort zu diesem Kapitel:
Das nächste Kapitel wird 🔥🔥🔥 Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2018-07-18T16:24:09+00:00 18.07.2018 18:24
Schreib bitte so schnell wie möglich weiter
Liebe deinen Schreibstil
Echt tolles Kapitel

Von:  SasuHina-4ever
2018-07-13T22:45:42+00:00 14.07.2018 00:45
hey ich liebe sasuhina einfach über alles. ich hätte mir gewünscht das sie in naruto shippuden auch sasuhina und narusaku kommt. bin gespannt wie es weiter geht liebe grüsse und einen traumhaften tag aben und oder nacht.
Von:  Nujay
2018-07-06T18:20:45+00:00 06.07.2018 20:20
Ohhh super.. bin ja auch neugierig...möchte auch wissen,was ihr Traum ist hmm


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