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My crazy life

von

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Entführung

Müde kam ich nach einem halben Jahr das erste Mal wieder nach Hause. Ein Termin hatte sich nach dem anderen gereiht. Das Leben als Schauspieler und Gelegenheitsmodel war hin und wieder sehr stressig.

Ich schmiss meine Reisetasche in eine Ecke im Badezimmer, schaltete meine Anlage an und ging ins Bad, wo ich eine ausgiebige Dusche nahm. Ich genoss das warme, prasselnde Wasser, schloss die Augen und legte den Kopf in den Nacken. Nach einer halben Stunde stieg ich schließlich aus der Dusche, nahm mir ein Handtuch und schlang es mir um die Hüfte. Grade als ich mir ein zweites Handtuch nehmen wollte, hörte ich ein seltsames Geräuch. Alarmiert zog ich mir schnell frische Shorts über und verließ leise das Badezimmer. Im Schlafzimmer blieb ich kurz stehen, lauschte und konnte hören, dass etwa vier Personen im Wohnzimmer waren. Aus einem Versteck in meinem Kleiderschrank, nahm ich eine Schusswaffe, entsicherte sie und schlich leise zum Wohnzimmer. Durch einen Spiegel im Flur konnte ich, ohne selber gesehen zu werden, in das große Wohnzimmer einsehen. Dort konnte ich vier gut trainierte Männer, in schwarzen Anzügen sehen, die scheinbar leise diskutierten. Mit geschultem Auge musterte ich die Männer, aber konnte mir nicht erklären, was diese wohl von mir wollten. Sie sahen für mich nach Yakuza* aus, aber selbst in meinem Zweitjob hatte ich noch nie mit diesen zu tun gehabt.

Bevor ich einen Entschluss fassen konnte was ich nun tun würde, bekam ich einen harten Schlag in den Nacken. Augenblicklich wurde mir schwarz vor Augen.

Stöhnend, mit rasenden Kopfschmerzen wachte ich auf und setzte mich langsam auf. Mir den Kopf haltend sah ich mich in dem mir fremden Raum um. Es war ein sehr teuer eingerichtetes Schlafzimmer, was völlig im Kontrast mit dem traditionellem Haus stand. Nach dem ersten Eindruck sah das Haus sehr alt aus, zumindest nach dem Zimmer zu urteilen, in dem ich mich befand. Langsam schwang ich mich aus dem Bett und ging zur Tür. Aber wie erwartet war diese verschlossen, genauso wie die Fenster, die zusätzlich aus bruchsicherem Glas bestanden. Resigniert setzte ich mich schließlich auf das Bett und im selben Moment wurde die Tür geöffnet. Herein kam ein schwarzhaariger Mann in einem dunkelblauen Anzug mit einem schwarzen Hemd und dazu eine rote Krawatte.

Ich erkannte den Mann sofort, es war Keisuke Fushiwara. Man sagte ihm nach den größten Yukuza-Clan Japans anzuführen, nachdem sein Vater drei Jahre zuvor auf offener Straße erschossen worden war. Doch keinem der beiden hatte man je eine Verbrechen nachweisen können. Den Leuten machten sie weiß, dass sie ihr Geld mit Nachtclubs machten und es war allgemein bekannt, dass sie viel Geld in einige Tempel steckten, die ohne sie schließen müssten.

„Es freut mich Sie zu treffen, Saga-san*“, sagte der junge Mann mit einem freundlichen, einladenen Lächeln auf den Lippen.

„Ich weiß noch nicht so genau, ob ich mich darüber freuen soll Euch hier anzutreffen“, entgegente ich kalt.

„Die grobe Behandlung tut mir sehr Leid. Ich habe meine Angestellten schon zurechtgewiesen, weil sie Sie, Saga-san, einfach bewusstlos geschlagen haben“, sagte er immernoch freundlich, ging zum Fenster und sah durch dieses raus.

„Nun hört auf um den heißen Brei zu reden und sagt mir endlich, was sie von mir wollen!“, sagte ich nun wütend und stand auf.

„Ich fange an Sie zu mögen, Saga-san“, lachte er, drehte sich zu mir um und lehnte sich an die Fensterbank. „Ich weiß, dass Sie ein Exorzist*² sind!“

Nur Dank den Fähigkeiten, die mich als Schauspieler so bekannt gemacht hatten, hatte ich zu verdanken, dass ich ihn nicht völlig geschockt ansah. Denn nur sehr wenige Menschen wussten davon.

„Ich weiß nicht wovon Sie reden“, sagte ich nur tonlos.

„Ich habe Nachforschungen über Sie betrieben und was dabei herausgekommen ist, hat mich sehr erstaunt“, sagte er und kam nun auf mich zu. Einige Schritte von mir entfernt blieb er dann stehen. „Ich muss sagen, seit ihrer Schulzeit haben Sie sich sehr verändert, Saga-kun*. Sie waren früher ein Einzelgänger und wurden von allen gemieden, weil Sie sich immer wieder seltsam verhielten. Schuld war ihre Fähigkeit Dämonen zu sehen. Als Sie dann mit vierzehn zu ihrem Onkel in einen Tempel zogen, veränderte sich ihr Charakter und ihr Auftreten sehr. Mit sechszehn traten sie dann das erste Mal als Exorzist in Erscheinung, sind aber nur in einem sehr engen Kreis bekannt“

„Wieso dieses Interesse an mir?“, fragte ich tonlos und sah ihn mit einem gelangweilten Blick an.

„Meine kleine Schwester ist ein großer Fan von ihnen und ihr größter Wunsch ist es, Sie zu treffen. Allerdings werden Sie verstehen können, dass ich nicht jeden zu ihr lassen kann, schließlich gibt es viele Menschen die uns nicht wohl gesonnen sind“, sagte er immernoch lächelnd.

„Und welches Interesse haben Sie persönlich an mir? Schließlich sind sie ein viel beschäftigter Mann und haben sicherlich besseres zu tun, als sich mit dem Schwarm ihrer kleinen Schwester zu unterhalten“, sagte ich nun böse grinsend.

„Sie sind ein sehr faszenierender Mann“, sagte er und kam nun noch näher auf mich zu, sodass unsere Gesichter nur wenige Zentimeter voneinander entfernt waren.

„Mein Clan unterstützt seit je her Exorzisten, aber seit neustem haben sie immer wieder mit Yokais*³ zu tun, dessen Fähigkeiten weit über die der sonstigen hinausgehen“, sagte er. „Ich möchte ihnen einen Deal vorschlagen: Sie helfen unseren Exorzisten und treffen sich hin und wieder mit meiner kleinen Schwester. Dafür schweige ich über ihre Fähigkeiten und ihre Vergangeheit. Außerdem werde ich ihnen nur zu gerne bei einigen Schauspieljobs helfen, schließlich kenne ich viel einflussreiche Personen“

„Ich denke mal, dass ich gar keine Wahl habe und diesen `Deal`eingehen muss“, sagte ich tonlos.

„Sie haben es erfasst, Saga-kun“, grinste er mich nun noch breiter an, „Sie dürfen sich im Haus frei bewegen, aber sollten Sie das Anwesen, ohne Erlaubnis verlassen, ist der Deal hinfällig und ich werde Sie ruinieren. Und das so, dass Sie nie wieder einen Fuß auf den Boden bekommen werden.“

„Glauben Sie nicht, dass Sie mich einschüchtern können, Fushiwara-san“, sagte ich kalt und sah ihn genauso an. Er fing nun an zu lachen, fasste mein Kinn mit der Linken und hob meinen Kopf etwas an, da er um einiges größer war als ich.

„Wenn sie wollen Saga-kun, kann ich ihnen gerne einen Vorgeschmack geben, wie ich Sie zu bestrafen gedenke“, sagte er, verstärkte seinen Griff und küsste mich. Es war ein besitzergreifender Kuss, den jegliches tieferes Gefühl fehlte. Schließlich ließ er mich los, sah mich nochmal grinsend an und verließ dann den Raum, ohne noch ein Wort zu sagen. Wütend sah ich ihm nach und entschloss mich, mich in meinem zukünftigen Zuhause umzusehen. Ich verließ den Raum und sofort kamen mir einige Anzugträger entgegen. Sie sahen mich wortlos an und gingen einfach weiter. Immer wieder begegnete ich Leuten, aber keiner beachtete mich sehr. Das Haus in dem ich mich befand, war riesig und wie ich vermutet hatte, sehr alt. Es war von einem riesigen, wünderschönen Garten umschlossen, der von einer hohen Mauer gesichert wurde. Als ich dann allerdings eine riesige Bibliothek vorfand, war ich ein wenig erstaunt. Ich fand Bücher über alle erdenklichen Themen und Zeiten. Ich vergaß völlig wo ich mich befand, nahm mir eines der Bücher, setzte mich in einen Sessel und fing an zu lesen. Wie immer, wenn ich las vergaß ich alles um mich herum und nahm meine Umgebung kaum wahr.

„Saga-sama*, Saga-sama!“, sagte eine weibliche Stimme laut, worauf ich verwundert aufsah. Neben mir stand ein Mädchen von sechszehn, das die Uniform einer sehr angesehenen Oberschule trug.

„Oh, tut mir Leid, hast du etwas gesagt?“, fragte ich freundlich und grinste sie an, worauf sie augenblicklich rot wurde.

„Ich wollte Sie z...

[22:59:33] Chrissi: „Ich wollte Sie zum Essen holen, mein Bruder besteht drauf, dass wir so oft es geht abends zusammen essen“, sagte sie leise.

„Dann wollen wir ihn nicht länger warten lassen!“, sagte ich freundlich, stand auf, legte das Buch neben mich auf den Tisch und bot ihr den Arm an. Erst sah sie mich verwundert an, hakte sich dann aber ein und sie zeigte mir wo das Esszimmer war. Dort saß Fushiwara-san am Kopfende eines Tisches und an den Seiten saßen acht Männer. Alle unterschieden sich wie Tag und Nacht.

„Was geht ab?“, fragte ich grinsend, weil mich viele der Männer misstrauig ansahen. Ich zog den Stuhl für das Mädchen zurück und ließ sie sich neben ihren Burder setzen, bevor ich mich selber setzte.

„Das hier ist Saga Takumi, ich habe euch grade von ihm erzählt“, sagte der Yakuzaboss. „Saga-kun, dass hier sind meine besten Leute: Haru, Kaito, Takahiro, Masato, Takeshi, Daisuke, Tsubasa und Shou. Sie tragen alle den gleichen Familiennamen wie ich. Und Ai hast du ja schon kennengelernt”

“Freut mich Sie kenennzulernen“, sagte ich höflich und Mitarbeiter brachten das E ssen rein. Während des Essens lauschte ich den Gesprächen der anderen, die sich über allerlei belanglose Dinge unterhielten.

„Saga-kun, ich möchte dass Sie morgen früh mit Masato zum Tempel fahren und sich dort einmal wegen eines Dämons umsehen“, sagte der Chef ernst.

„Er kann ja im Tempel auf mich warten, denn ich muss zuerst noch mal bei mir vorbeischauen. Ich brauche noch einige Dinge aus meiner Wohnung. Ich kann dann auch gerne Ai zur Schule bringen, liegt auf dem Weg. Ich bräuchte nur ein Motorrad“, sagte ich tonlos.

„Was erlaubst du dir“?, fuhr mich nun Takashi aufbrausend an.

„Chill up“, sagte ich genervt und wie immer viel ich mal wieder in meinen amerikansichen Dialek. Das hatte ich meiner zweisprachigen Erziehung zu verdanken.

„Ich habe nicht vor zu türmen, aber da einige von euch Affen mich niedergeschlagen haben, hatte ich weder Zeit einige Werkzeuge einzupacken, noch konnte ich mir einige Klamotten mitnehmen. Ich habe einen Ruf zu verlieren und der, der mir diese Klamotten verpasst hat, gehört verklagt!“, sagte ich immer noch genervt.

„Was stimmt denn nicht mit den Sachen?“, fragte der Yakuzaboss verwundert.

„Sie sind seit gut fünf Jahr out, sitzen an mir wie ein Sack und außerdem sind sie so gar nicht nach meinem Stil“, antwortete ich ein wenig eingebildet.

„Wie kann ein Mann nur so eingebildet sein!?“, kam es von Shou.

„Verdienen sie mal, mehrere Milionen im Jahr durch Ihr Aussehen, dann können wir gerne weiterreden. Ich bin nicht umsonst Japans gefragtester Schauspieler!“, sagte ich, stand auf, verabschiedete mich und ging auf mein Zimmer.
 

Yakuza = jap. Mafia

Exorzist = Dämonenjäger

Yokai = Dämon

-san = jap. Anrede für Mädchen bzw. Förmliche Anrede für Männer

-kun = jap. Anrede für Jungen

-sama = jap. Anrede für beide Geschlechter, sehr förmlich



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